Medikamente im Rettungsdienst - eRef

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Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Azetylsalizylsäure (ASS)
Substanzklasse nicht steroidales Antiphlogistikum / Analgetikum, Antipyretikum, Thrombozytenaggregations-Hemmer
Handelsnamen
▶ Aspirin® i.v. 500 mg: 1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung enthält 1000 mg D,L-Lysinacetylsalicylat-Glycin, was 500 mg Azetylsalizylsäure (ASS) entspricht.
Dosierung und Darreichungsform
▶ Zum Herstellen einer Injektionslösung: Pulver in Durchstechflasche mit 1 Ampulle (5 ml) Wasser
für Injektionszwecke lösen.
▶ 1 ml der hergestellten Lösung enthält 100 mg Azetylsalizylsäure, 1 Durchstechflasche 500 mg ASS.
▶ Langsam i. v. injizieren oder einer Kurzinfusion beimischen (1 Durchstechflasche auf nicht mehr als
250 ml von NaCl (0,9 %), Glukose (5 % oder 10 %), Ringer-Lösung oder Ringer-Lactat-Lösung) oder
langsam in den Infusionsschlauch nahe der Kanüle einer bereits laufenden Infusion injizieren.
INDIKATION
akutes Koronarsyndrom
akute mäßig starke bis
starke Schmerzen
akute Kopfschmerzphase
bei Migräneanfällen
Dosierung
250–500 mg ASS i. v.
(½–1 Durchstechflasche)
500–1000 mg ASS i. v.
(1–2 Durchstechflaschen),
wiederholte Gabe möglich,
max. Tagesdosis: 10 Durchstechflaschen
1000 mg ASS i. v.
(2 Durchstechflaschen)
KONTRAINDIKATION
▶ Asthmaanfälle oder andere allergische Reaktionen durch Salizylate oder andere nicht
steroidale Analgetika / Antiphlogistika in der Vergangenheit
▶ akute Magen-Darm-Geschwüre
▶ hämorrhagische Diathese
▶ Leber- und Nierenversagen
▶ schwere nicht ausreichend behandelte Herzinsuffizienz
▶ gleichzeitige Behandlung mit Methotrexat in einer Dosierung von 15 mg oder mehr
pro Woche
CAVE
▶ erhöhtes Blutungsrisiko möglich, d.h. keine präoperative Gabe, wenn intraoperativ
absolute Blutstillung erforderlich ist
▶ Bei Patienten mit verminderter kardiovaskulärer Durchblutung (z. B. bei schweren
Blutungen und Volumenverlust, Sepsis, renaler Gefäßerkrankung, kongestiver
Herzinsuffizienz) kann ASS das Risiko einer Nierenfunktionsstörung und eines akuten
Nierenversagens weiter erhöhen.
▶ Bei Patienten mit schwerem G6PD-Mangel kann ASS eine Hämolyse oder eine hämolytische Anämie auslösen. Das Risiko einer Hämolyse kann durch hohe Dosierungen,
Fieber oder akute Infektionen erhöht werden.
▶ Bei Patienten mit zu geringer Harnausscheidung ist durch ASS ein Gichtanfall möglich.
▶ strenge Indikationsstellung im 1. und 2. Trimenon, kontraindiziert im 3. Trimenon
▶ Azetylsalizylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die
Muttermilch über. Bei Einnahme höherer Dosen bzw. längerer analgetischer
Anwendung sollte abgestillt werden.
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!
All rights reserved. Usage subject to terms and conditions of license.
Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Azetylsalizylsäure (ASS)
Substanzklasse nicht steroidales Antiphlogistikum / Analgetikum, Antipyretikum, Thrombozytenaggregations-Hemmer
Nebenwirkungen
▶ gastrointestinale Entzündungen
▶ Reaktion an der Einstichstelle (z. B. Schmerzen,
Rötung)
▶ Hämolyse und hämolytische Anämie bei Patienten mit schwerem G6PD-Mangel
▶ Blutungen: Magen- oder Darmblutungen (nach
längerer Anwendung Eisenmangelanämie durch
verborgene Blutverluste mögl.); Blutungen
des Urogenitaltrakts mit einer möglichen
Verlängerung der Blutungszeit; Nasenbluten,
Zahnfleischbluten oder Hautblutungen mit
einer möglich Verlängerung der Blutungszeit
(auch 4–8 Tage nach Einnahme); zerebrale
Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht
eingestelltem Bluthochdruck und / oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien,
in Einzelfällen lebensbedrohlich
▶ Nierenfunktionsstörungen, akutes Nierenversagen
▶ Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, gestörtes Hörvermögen, Tinnitus (mögl. Anzeichen einer
Überdosierung, insbes. bei Kindern und älteren
Patienten)
▶ gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen,
Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
▶ erhöhte Leberwerte
▶ Magen- oder Darmgeschwüre, die sehr selten
zur Perforation führen
▶ Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut,
in Einzelfällen bis zu Erythema exsudativum
multiforme evtl. mit Blutdruckabfall, Anfälle
von Atemnot, anaphylaktische Reaktionen oder
Quincke-Ödem, v. a. bei Asthmatikern
▶ Überempfindlichkeitsreaktion des Respirationsund Gastrointestinaltrakts sowie kardiovaskulären
Systems
▶ chronische Überdosierung: überwiegend zentralnervöse Störungen (,,Salizylismus“)
Wirkung
▶ ASS hemmt Cyclo-Oxygenase-Enzyme irreversibel, die an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind.
▶ ASS hemmt außerdem die Thrombozytenaggregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2 in den
Thrombozyten blockiert.
Wechselwirkungen
▶ andere nicht steroidale Analgetika / Antiphlogistika (in Dosierung ab 3 g ASS/Tag): erhöhtes Risiko für
gastrointestinale Ulzera und Blutungen
▶ Methotrexate: verminderte Ausscheidung und Verdrängung aus den Plasmaproteinbindungen durch
Salizylate
▶ Valproinsäure: Verdrängung aus den Plasmaproteinbindungen durch Salizylate
▶ Thrombozytenaggregations-Hemmer, z. B. Ticlopidin, Clopidogrel: erhöhtes Risiko für Blutungen
▶ selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI): erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen
Besonderheiten
▶ 100 mg per os als Tabletten
▷ bei TIA, ischämischem Apoplex, Re-Infarkt-Prophylaxe,
▷ nach arteriellen gefäßchirurgischen oder interventionellen Eingriffen
(z. B. nach ACVB oder bei PDCA) oder
▷ zur Vorbeugung von TIA und Hirninfarkten, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind.
Lagerung
▶ Nicht über 25°C lagern.
▶ Verwenden Sie nur eine klare Lösung ohne sichtbare Partikel. Lösung ist nur für einmaligen Gebrauch
geeignet, Reste verwerfen.
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
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