Vorwort zur 3. Auflage

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Vorwort zur 3. Auflage
Aus einer Denkschrift in 1. und 2. Auflage im
Umfang einer Broschüre ist nun in 3. Auflage
ein Buch von übergreifender Bedeutung zur
Versorgung von psychisch kranken Kindern
und Jugendlichen und ihrer Familien geworden. Diese Entwicklung spiegelt den überragenden Fortschritt des Fachgebietes Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in den
letzten beiden Jahrzehnten der Bundesrepublik
Deutschland, aber auch auf internationaler
Ebene wider. Über das Leistungsspektrum des
Fachgebietes hinaus gibt das Buch einen Einblick in die aktuelle Situation der Versorgung
psychisch kranker Kinder und Jugendlicher
und ihrer Familien in Deutschland und wird
zum Dokument für die Notwendigkeit der interdisziplinären und interinstitutionellen Zusammenarbeit im Verbundsystem des Gesundheitswesens, der Jugend- und Sozialhilfe.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie als ärztliche Disziplin verfügt
über spezifische diagnostische und therapeutische Methoden und einen eigenständigen
Facharzt-Weiterbildungsgang. Ihr Aufgabenspektrum erstreckt sich auf die Erkennung,
Behandlung, Prävention und Rehabilitation
bei psychischen, psychosomatischen und neurologischen Erkrankungen vom Säuglingsalter
an bis zum Heranwachsenden bzw. jungen
Erwachsenen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie ist aufgrund dieses
Auftrages dazu prädestiniert, auch präventiv
für das gesamte Spektrum der Psychiatrie zu
arbeiten. An diesen inhaltlichen Aussagen des
Geleitwortes der 1. Auflage von 1984 hat sich
nichts Entscheidendes geändert.
Nach wie vor besteht Informationsbedarf
über Aufgaben, Ziele, Probleme und Zukunftsperspektiven der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und des gesamten
Verbundsystems der gesundheitlichen Versor-
gung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher. Seit der 1. Auflage 1984 hat sich in der
Bundesrepublik ein rasanter Aufbau ambulanter, teilstationärer und stationärer Versorgung
im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie
vollzogen.
Die Zahl der im Beruf tätigen Fachärzte ist
auf über 1 000 gestiegen. Es bestehen 140 Kliniken und Tageskliniken mit rund 4 400 vollstationären Behandlungsplätzen. Mit 25 Lehrstühlen (C 4) und Abteilungen (C 3) ist das Fachgebiet an den Medizinischen Fakultäten vertreten.
Die Psychotherapieweiterbildung nach den Psychotherapie-Richtlinien ist in das Curriculum
der Facharztausbildung aufgenommen. Die
Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV)
hat zu einer Verbesserung der personellen
Strukturen in den Kliniken geführt. Mit der
Sozialpsychiatrie-Vereinbarung ist dem Arzt
für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie auch in freier Praxis der Aufbau
einer interdisziplinären Versorgungsstruktur
möglich. Dennoch: Die Versorgung ist noch
nicht ausreichend. Nach wie vor bedürfen die
ambulante Versorgung der Absicherung und
Verbesserung und die teilstationäre und stationäre Versorgung eines regionalisierten Ausbaus. Auch müssen weiterhin die Voraussetzungen für präventive Arbeit dringend verbessert
werden.
Dieses Buch ist gemeinschaftlich herausgegeben von den Vorständen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie, des Berufsverbandes der
Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie in Deutschland und der Bundesarbeitsgemeinschaft der leitenden Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie e. V. Die redaktionelle Verantwortung und die Ausarbeitung des Buches lag in
den Händen von Herrn Prof. Dr. Andreas
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Vorwort zur 3. Auflage
Warnke und Herrn Prof. Dr. Gerd Lehmkuhl.
Unterstützend haben insbesondere mitgewirkt
Herr Prof. Dr. Bernhard Blanz, Frau Prof. Dr.
Beate Herpertz-Dahlmann, Herr Dr. Joachim
Jungmann, Frau Prof. Dr. Ulrike Lehmkuhl,
Herr Prof. Dr. Fritz Mattejat, Herr Prof. Dr. Fritz
Poustka, Herr Prof. Dr. Dr. Helmut Remschmidt, Herr Prof. Dr. Franz Resch, Frau Dr.
Christa Schaff und Herr Prof. Dr. Dr. Martin H.
Schmidt.
Das Buch möge wie seine beiden ersten
Auflagen eine rasche Verbreitung finden und
sich zum Wohle der Kinder und Jugendlichen
mit psychischen Störungen und ihrer Familien
auswirken. Es möge nicht nur innerhalb des
Fachgebietes und der beruflich für die Versorgung verantwortlichen Disziplinen, sondern
auch auf gesundheitspolitischer Ebene ein
Nachschlagewerk sein, das der Weiterentwicklung kinder- und jugendpsychiatrischer Versorgungsziele dient.
Für die ausgezeichnete Unterstützung in
der Herstellung danken wir den Sekretärinnen
der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
in Würzburg, Frau Ruth Prölß und Frau Tanja
Rauh.
Heidelberg
Weinsberg
Prof. Dr. Franz Resch
Herr Dr. Joachim Jungmann
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Vorsitzender in der Amtsperiode 2002/2003
Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft
der leitenden Klinikärzte für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Weil der Stadt
Redaktion:
Frau Dr. Christa Schaff
Prof. Dr. Andreas Warnke
Prof. Dr. Gerd Lehmkuhl
Vorsitzende des Berufsverbandes der Ärzte
für Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie in Deutschland
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