Nachhaltigkeitsbericht - AFG Arbonia-Forster

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Nachhaltigkeitsbericht
Die AFG hat in ihrer Geschichte immer wieder bewiesen, dass sie sich
in ihrem Denken und Handeln von wirtschaftlichen, sozialen und
­ökologischen Kriterien leiten lässt. Demzufolge sind Corporate Social
Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeit keine modischen Begriffe,
­sondern gelebter Alltag in allen Konzernunternehmen. Davon zeugen
auch die Umwelt- und Sicherheitsberichte der Divisionen. Diese
­Berichte informieren einerseits über die Investitionen und Massnahmen zur Schonung der Umwelt sowie zur Erhöhung der Sicherheit.
­Andererseits enthalten sie Angaben über die Zertifizierung der Prozesse
und die Erstellung unabhängiger Ökobilanzen für Produkte und
­Systeme.
Wichtigste Voraussetzung, damit CSR wahrgenommen und nachhaltig umgesetzt werden
kann, ist der wirtschaftliche Erfolg. Nur ein erfolgreiches Unternehmen kann laufend in
innova­tive Technologien, in nachhaltige Produkte und Lösungen, in neue Märkte und Fabriken, in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden sowie in den Erhalt und den
Ausbau der Arbeitsplätze investieren. Allein in den letzten fünf Jahren hat die AFG durch
organisches und akquisitorisches Wachstum die Zahl der Arbeitsplätze mehr als verdoppelt.
Die historische Entwicklung zeigt, dass die AFG ihre Ertragskraft stets in den
Dienst der CSR gestellt hat. Aus Überzeugung pflegt sie eine Unternehmenskultur, die
ökonomische, ökologische und soziale Ansprüche erfüllt. Dadurch werden die unterschiedlichen Interessen der Stakeholder (Anspruchsgruppen) am besten respektiert.
Die ökonomische Dimension
Die ökonomische Dimension ist zunächst von der Verantwortung gegenüber den privaten
und institutionellen Kapitalgebern geprägt. Die Investoren erwarten von der Gesellschaft
eine angemessene Verzinsung ihres Kapitaleinsatzes und ein adäquates Entgelt für das
eingegangene Risiko. Diese Erwartungen hat die AFG in den letzten Jahren erfüllt und
­ihren Aktionären stets eine angemessene Dividende ausgeschüttet. Dies geht einher mit
professionellen, von umfassender Transparenz gekennzeichneten Investor Relations.
Auch den Umgang mit anderen Anspruchsgruppen, die wirtschaftliche Interessen verfolgen, gestaltet die AFG verantwortungsbewusst und respektvoll. Mit ihren Kunden und Lieferanten pflegt die AFG eine kontinuierliche, auf Offenheit und gegenseitigem
Vertrauen basierende Partnerschaft. Unabhängig von der Division, der Geschäftseinheit
oder der geografischen Region sollen Lösungen und Produkte der AFG den Kunden einen
hohen Nutzen erbringen. Gegenüber ihren Mitbewerbern verhält sich die AFG selbstbewusst, aber fair.
Konzern Umwelt und Sicherheit
Die soziale Dimension
Motivierte, loyale und gut ausgebildete Mitarbeitende sind für die Entwicklung eines Unternehmens von zentraler Bedeutung. Die AFG legt daher höchsten Wert auf die Schaffung
eines attraktiven Arbeitsumfelds, in dem sich die Fähigkeiten und Talente der Arbeitnehmer gut entfalten können. Dazu zählen die Bereitstellung von modernen, sicheren Arbeitsplätzen, fachspezifische Aus- und Weiterbildungsangebote sowie die individuelle Förderung und Karriereplanung.
Bei der Auswahl der Mitarbeitenden im Allgemeinen und der Führungskräfte im
Besonderen spielen neben den fachlichen Qualitäten auch die Soft Skills eine grosse Rolle.
Die Fähigkeit zur Führung, zur Motivation und zum Coaching von Mitarbeitenden sowie
soziale Kompetenzen und Konfliktmanagement sind Kriterien, welche die variable Vergütung der Konzernleitungsmitglieder direkt beeinflussen.
Wichtiges Element eines effizienten Arbeitsumfelds ist die Organisation. Sie ist
bei der AFG geprägt durch einfache, divisionale Strukturen mit klar definierten Verant­
wortungen und Kompetenzen. Diese werden ergänzt durch schlank organisierte Stabs­
einheiten in den Divisionen und auf Konzernstufe. Die kurzen Entscheidungswege und
raschen Kommunikationsprozesse erweisen sich dabei zusehends als Vorteil gegenüber
den Mitbewerbern.
Einen verantwortungsvollen, von gegenseitigem Respekt geprägten Umgang
pflegt die AFG auch mit der Öffentlichkeit. Mit der Entrichtung von Steuern in der Höhe
von rund CHF 25 Mio. pro Jahr leistet sie einen erheblichen Beitrag zu den Finanzen der
öffentlichen Hand und zum Gemeinwohl. Projektbezogen engagiert sich die AFG vorwiegend im Sport und in der Bildung. Dank exklusiven Marketingrechten an der AFG ARENA
sowie der Unterstützung des FC St. Gallen, von Swiss Sailing und dem St. Moritz Match
Race verschafft sich die AFG eine starke und medienwirksame Präsenz. In der Bildung
­arbeitet die AFG in verschiedenen Projekten mit der Universität St. Gallen und der Hochschule ­Deggendorf zusammen. Sie trägt auch massgeblich dazu bei, dass den Oberstufenschülern das Lehrbuch «Recht Staat Wirtschaft» kostenlos abgegeben werden kann. Die
AFG ­fördert aber auch Projekte in den Bereichen Soziales, Jugendförderung und Kultur­­
spon­soring.
Die ökologische Dimension
Ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt nimmt die AFG umfassend wahr. Alle ihre
­Aktivitäten – von der Beschaffung über die Produktion bis zur Entsorgung – sind auf eine
maximale Schonung der Ressourcen und auf eine Minimierung des Schadstoffausstosses
ausgerichtet. Mit ihren Produkten und Lösungen engagiert sich die AFG nachvollziehbar
und messbar für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Investitionen in
intelligente Produkte made by AFG helfen den Kunden und den Nutzern, Energie zu sparen, die Kosten zu senken und den Komfort zu steigern.
Umwelt- und Sicherheitsberichte der Divisionen
Division Heiztechnik und Sanitär
Die Division Heiztechnik und Sanitär hat im Berichtsjahr die Weichen gestellt, um in den
Produktionsstandorten Arbon, Riesa, Stříbro und Plattling ab 2009 ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 einzuführen und zertifizieren zu lassen. Die Systematisierung
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des Umweltschutzes stellt eine dauerhafte Minimierung von Risiken und Umweltbelastungen sicher. Zudem hilft sie, wirtschaftliches Potenzial durch den bewussten Umgang mit
allen Rohstoffen zu nutzen. Bereits 2008 wurden zahlreiche Massnahmen auf dieser Basis
umgesetzt. In der Fertigung wird die Umweltbelastung durch eine neue Abgasverbrennungsanlage und die Filtration des Wassers der Prüfbecken nochmals deutlich reduziert.
Meh­rere Gebäude wurden energetisch saniert.
Parallel zu einer umweltfreundlichen Produktion treibt die Division die Entwicklung energieeffizienter und langlebiger Produkte erfolgreich voran. So konnte die ökolo­
gische Belastung durch eine neue Substanz für die Kermiclean-Beschichtung von Dusch­
kabinen erheblich gesenkt werden.
Zur Optimierung des physischen und psychischen Arbeitsumfelds der Mitarbeitenden passte die Division die Arbeitsabläufe an und lancierte Programme zur Gesundheitsförderung, zur beruflichen Weiterentwicklung und zur Vereinbarkeit von Familie und
Beruf. Für die Mitarbeitenden und deren Angehörige wurden regelmässig Veranstaltungen
zu den Themen Vorsorge, Ernährung und Gesundheitsschutz durchgeführt.
Division Küchen und Kühlen
Miele Die Küche nahm 2008 moderne Farbmischmaschinen, welche die Altlackmengen senken, in Betrieb. Neue Zuschnittanlagen bei Piatti verringern die Menge an nicht mehr verwertbaren Anschnitten deutlich. Im Produkteportfolio ist der ausserordentlich hohe, einfach zu
erhaltende Hygienestandard der Forster Küche zu erwähnen. Forster Küchen unterstreicht
damit ihre besondere Eignung als Küche für Allergiker. Das Unternehmen schulte die Mitarbeitenden im Umgang mit der neuen Küchenplanungssoftware KPS und für die Erweiterung
der Beratungskompetenz im Wohnbereich. Bei Forster Kühlen ist die kontinuierliche und
deutliche Reduktion des Energieverbrauchs hervorzuheben.
Piatti führte Anfang 2008 ein sogenanntes Peer-Coaching-System ein. Führungs­
kräfte können sich über die Abteilungsgrenzen hinaus austauschen und anstehende Personalthemen gemeinsam behandeln. Das Kader von Piatti verfügt damit über ein Instrument,
um die eigene Führungskompetenz zu messen und zu steigern.
Division Fenster und Türen
Im Rahmen des Energie-Umweltprogramms reduzierte EgoKiefer im Berichtsjahr den
Stromverbrauch pro Mengeneinheit nochmals um 3 %. Der Ausstoss flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) konnte weiter gesenkt werden. Generell konnte die Abfallmenge um 9 % reduziert werden.
Die von einem unabhängigen Institut durchgeführten Messungen zeigten,
dass die EgoKiefer Produktionsabteilungen die allgemeinen Staubgrenzwerte in der Luft
um das Zehnfache unterschritten. Auch die bereits weit unter dem Branchendurch­
schnitt liegende Anzahl der Arbeitsunfälle konnte nochmals erheblich gesenkt werden.
Die 2008 im Renovierungsmarkt eingesetzten EgoKiefer Fenstersysteme mit
überdurchschnittlich gut isolierenden Fensterrahmen und dem exklusiven EgoKiefer
Hochleistungsisolierglas EgoVerre® reduzieren den jährlichen Heizölverbrauch um 7100 t
und den CO2-Ausstoss um 22 000 t. EgoKiefer Hochleistungsfenster reduzieren den
Energieverbrauch über das Fenster, je nach Art und Alter des zu ersetzenden Fensters,
Konzern Umwelt und Sicherheit
um bis zu 75 %. Im Geschäftsjahr 2008 kamen Fenstersysteme von EgoKiefer in über
350 Minergie®-Bauten zum Einsatz.
RWD Schlatter stattete das Unternehmen mit zwei Defibrillatoren aus. Diese
ermöglichen es auch einem Laien, bei akuten Herz-Kreislauf-Problemen eines Mitarbei­
tenden Erste Hilfe zu leisten. Die Mitarbeitenden wurden entsprechend geschult. Im
­Oktober 2008 wurde RWD Schlatter im Rahmen der Verleihung des Cash-ArbeitgeberAwards zum viertbesten Arbeitgeber in der Schweiz gewählt.
Division Stahltechnik
Im April 2008 wurde die Division nach ISO 14000 zertifiziert. Vorausgegangen war eine
Phase der intensiven Vorbereitung, in der die Erfassungssysteme für Entsorgungsgüter,
Wasser, Energieträger und andere Stoffe vereinheitlicht und vervollständigt wurden. Darauf aufbauend wurden umfassende Massnahmen zur Reduzierung der Ressourcenverbräuche definiert und eingeleitet. Mit der Zertifizierung ist die Division gefordert, die Prozesse
laufend zu überprüfen und zu optimieren. Dies kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern führt in fast allen Fällen auch zu nachhaltiger Kostensenkung.
Ein wichtiger Eckpfeiler der Strategie von Forster Präzisionsstahlrohre ist die
Substitution von gezogenen durch massgewalzt-geschweisste Rohre und von geglühten
durch ungeglühte Rohre. Dadurch kann Forster Präzisionsstahlrohre teure Produktionsprozesse vermeiden, Wettbewerbsvorteile generieren und umweltverträglicher produzieren.
Das Thema Sicherheit umfasst die ganze Prozesskette: von der Produktion im
Betrieb über die Weiterverarbeitung durch die Kunden bis zur Verwendung der Produkte
durch die Endkunden. Die Sicherheit in der Verwendung wird durch modernste Verfahren
zur Steuerung, Regelung und Überwachung der kritischen Produktionsprozesse gewährleistet. Im Berichtsjahr wurde substanziell in solche Verfahren investiert. Forster Profilsysteme führte 2008 massgeschneiderte Verarbeitungshilfen und Werkzeuge ein, um die
Sicherheit bei der Weiterverarbeitung weiter zu erhöhen.
Schliesslich wurden 2008 die Krananlagen optimiert und ein neues System von
Lagerböcken eingeführt. Für alle Transportmitarbeiter fanden wiederum praxisnahe Schulungen statt.
Division Oberflächentechnologie
Die Hartchrom AG erfüllt das Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 und die ISOZertifizierung 9001. Im Berichtsjahr baute das Unternehmen im neuen STI Westside Center
einen 25 m tiefen Brunnen. Er fasst 400 l Grundwasser pro Minute und ermöglicht es, die
Dioden der Gleichrichter mit Grundwasser anstatt mit Leitungswasser zu kühlen. Weitere
Massnahmen zur Schonung der Umwelt sind der Einsatz lösungsmittelfreier Medien auf
Wasserbasis, die Rückführung und Wiederverwendung verbrauchter Chemikalien sowie
von Säure, die bei der Luftreinigung zurückbleibt. Seit 2008 wendet auch das STI Surface
Center in Sternenfels-Diefenbach (Deutschland) das Managementsystem ISO 9001 an.
Speziell ausgebildete Sicherheitsbeauftragte sorgen mit Unterstützung externer
Fachberater dafür, dass die hohen Sicherheits- und Gesundheitsstandards am Arbeitsplatz
eingehalten und stetig weiterentwickelt werden. Im Berichtsjahr wurde ein zweijähriges
Projekt initiiert, das die betrieblichen Sicherheitsrisiken weiter minimiert.
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Im Interesse der Erhaltung und Mehrung des speziellen betrieblichen Know-how
baut die Division die interne Aus- und Weiterbildung stetig aus. Die Zahl der Auszubildenden und die Bandbreite der technischen Berufsausbildung wurden in den vergangenen
Jahren ­laufend erhöht. Heute werden bereits 24 Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufen
­angeboten. Seit 2008 bietet die Division ein lückenloses Ausbildungssystem in den Kernkompetenzen mechanische Bearbeitung und Galvanik an.
Offene Informationspolitik
Die AFG verfolgt gegenüber ihren Stakeholdern eine proaktive und transparente Informationspolitik. Der Dialog mit Investoren, Analysten und Medienschaffenden wird an speziellen Veranstaltungen und Roadshows intensiv gepflegt. Ausserhalb der wichtigen Börsentermine informiert das Kunden- und Mitarbeitermagazin AFG WORLD über das weltweite
Geschehen in der Unternehmensgruppe. Das laufend aktualisierte Internetangebot, Newsletter und Medienmitteilungen über wichtige Ereignisse runden die Kommuni­kation ab.
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