Gebrauchsinformation: Information für Anwender TOMUDEX

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BEL 17E15
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
TOMUDEX 2 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Raltitrexed
BEL 17E15
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt
auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt
4.
Was in dieser Packungsbeilage steht:
1.
Was ist Tomudex und wofür wird es angewendet?
2.
Was solten Sie vor der Anwendung von Tomudex beachten?
3.
Wie ist Tomudex anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Tomudex aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
Was ist Tomudex und wofür wird es angewendet?
Tomudex ist ein Zytostatikum. Es ist ein Folsäure-Analogon und gehört zu den sogenannten
Antimetaboliten. Tomudex is ein potenter Hemmer des Enzyms Thymidylatsynthase (TS) sehr
wirksam.
Tomudex ist indiziert zur Behandlung des fortgeschrittenen kolorektalen Krebses.
Tomudex ist in Kombination mit Cisplatin indiziert zur von Patienten mit inoperablem malignem
Pleuramesotheliom, die bisher keine Chemotherapie erhalten haben.
2.
Was solten Sie vor der Anwendung von Tomudex beachten?
Tomudex darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Raltitrexed oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- Tomudex ist nicht indiziert t zur Behandlung von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz.
- Tomudex darf nicht angewendet werden bei Frauen, die schwanger sind oder während der
Behandlung schwanger werden könnten, sowie bei stillenden Frauen. Vor Beginn der Behandlung
mit Tomudex muss eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden (siehe auch Abschnitt
„Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“).
- Tomudex ist nicht indiziert zur Behandlung von Kindern.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Es wird empfohlen, dass Tomudex nur durch einen Arzt oder unter Aufsicht eines Arztes
verabreicht wird, der Erfahrung mit der Chemotherapie und mit der Behandlung der damit
einhergehenden Toxizität hat.
- Die behandelten Patienten müssen adäquat begleitet werden, damit möglicherweise auftretende
Toxizität und Nebenwirkungen (insbesondere Diarrhö) beobachtet und unverzüglich behandelt
werden (siehe auch Abschnitt 3 „Wie ist Tomudex anzuwenden“).
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-
-
Wie alle Zytostatika dieser Art darf Tomudex nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
Patienten mit Knochenmarkdepression, bei geschwächten Patienten sowie nach kürzlich erfolgter
großflächiger Radiotherapie.
Ältere Menschen reagieren empfindlicher auf die toxische Wirkungen von Tomudex. Da die
Nierenfunktion mit zunehmendem Alter schwächer oft abnimmt und die Plasma-Clearance von
Raltitrexed bei Nierenfunktionsstörungen reduziert ist, kann Raltitrexed bei älteren Patienten
akkumulieren. Eine adäquate Überwachung hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen,
insbesondere Anzeichen gastrointestinaler Toxizität (Diarrhö und Mukositis) und
Myelosuppression (Neutropenie, Thrombozytopenie, Infektionen), ist angezeigt und
gegebenenfalls sollte die Dosis reduziert und/oder verschoben werden.
Da ein Teil von Tomudex via Stuhl ausgeschieden wird sollten Patienten mit leichter bis
mittelschwerer Leberinsuffizienz mit besonderer Vorsicht behandelt werden.. Tomudex ist nicht
zur Behandlung von Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz indiziert.
Es wird empfohlen, eine Schwangerschaft während der Behandlung und mindestens 6 Monate
danach zu vermeiden, wenn einer der beiden Partner mit Tomudex behandelt wird (siehe auch
Abschnitte „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzingsfähigkeit“).
Tomudex ist ein Zytostatikum und bei der Verabreichung sollten die bei derartigen Arzneimitteln
üblichen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden n (siehe auch Abschnitt „3. Wie ist Tomudex
anzuwenden?“).
Wenn Sie noch weitere Arzneimittel einnehmen oder anwenden, beachten Sie bitte auch den
Abschnitt „Anwendung von Tomudex zusammen mit anderen Arzneimitteln“.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn sich Ihre Magen-DarmBeschwerden während der Behandlung mit Tomudex verändern.
Anwendung von Tomudex zusammen mit anderen Arzneimitteln
Leucovorin (Folinsäure), Folsäure oder Vitaminpräparate, die diese Bestandteile enthalten, dürfen nicht
unmittelbar vor oder während der Behandlung mit Tomudex verabreicht werden, da sie die Wirkung von
Tomudex beeinträchtigen können.
Raltitrexed wird überwiegend in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden. Bei gleichzeitiger
Anwendung nephrotoxischer Arzneimitteln wie Cisplatin kann daher die Elimination von Raltitrexed
verzögert ablaufen. Entsprechende Kombinationen sind daher mit besonderer Vorsicht anzuwenden;
gegebenenfalls ist die Kreatinin-Clearance engmaschig zu kontrollieren.
Da Raltitrexed zu 93% an Plasmaproteine gebunden wird, sind Wechselwirkungen mit anderen stark
proteingebundenen Arzneimitteln möglich. In vitro wurde jedoch keine Wechselwirkung mit Warfarin
festgestellt.
Daten lassen vermuten, dass eine aktive tubuläre Sekretion zur renalen Ausscheidung von Raltitrexed
beiträgt, so dass möglicherweise eine Interaktion mit anderen aktiv ausgeschiedenen Wirkstoffen wie
z. B. nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) besteht.
Aus den vorliegenden klinischen Studien ergeben sich jedoch keine Hinweise auf klinisch signifikante
Interaktionen zwischen Tomudex und NSAIDs, Warfarin oder anderen Arzneimitteln.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere
Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Anwendung von Tomudex zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nicht zutreffend.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft
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Bei Frauen, die schwanger sind oder während der Behandlung schwanger werden könnten, darf
Tomudex nicht angewendet werden.
Vor Beginn der Behandlung muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Eine Schwangerschaft muss vermieden werden, wenn einer der beiden Partner mit Tomudex behandelt
wird, und bis mindestens 6 Monate nach dem Ende der Behandlung.
Stillzeit
Stillende Frauen dürfen nicht mit Tomudex behandelt werden (siehe auch Abschnitt „Tomudex darf
nicht angewendet werden“).
Fortpflanzungsfähigkeit
Fertilitätsstudien bei Ratten zeigten, dass Raltitrexed die männliche Fertilität beeinträchtigen kann.
Die Fertilität normalisiert sich innerhalb von drei Monaten nach der letzten Dosis..
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach der Infusion mit Tomudex können Unwohlsein und Asthenie auftreten. Wenn dies der Fall ist, kann
die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
3.
Wie ist Tomudex anzuwenden?
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt.
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem
Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Erwachsene
Die Dosierung erfolgt anhand der berechneten Körperoberfläche.
Die empfohlene Dosis von 3 mg/m² wird intravenös in 50–250 ml 0,9% Natriumchlorid- oder 5%
Glucose-Injektionslösung verabreicht. Es wird empfohlen, die Infusion über einen kurzen Zeitraum
von etwa 15 Minuten zu verabreichen. Andere Arzneimittel dürfen nicht in der Infusion gemischt
werden.
Sofern keine toxische Wirkungen auftreten, kann die Behandlung alle 3 Wochen wiederholt werden.
Eine Dosiserhöhung über 3 mg/m² hinaus wird nicht empfohlen, da höhere Dosen mit einer erhöhten
Inzidenz von lebensbedrohlicher oder fataler Toxizität einhergehen.
Vor Behandlungsbeginn und vor jeder Verabreichung müssen Tests durchgeführt werden: Bestimmung
des Blutbildes (einschließlich Differenzialblutbild und Thrombozytenzahl), der Lebertransaminasen,
des Serumbilirubins und des Serumkreatinins.
Vor der Behandlung muss die Gesamtleukozytenzahl über 4000/mm³, die Neutrophilenzahl über
2000/mm³ und die Thrombozytenzahl über 100.000/mm³ liegen.
Bei Anzeichen von Toxizität sollte die nächste Verabreichung von Tomudex so lange aufgeschoben
werden, bis sich die Symptome oder klinischen Anzeichen von Toxizität zurückbilden. Insbesondere
sollten Anzeichen von gastrointestinaler (Diarrhö und Mukositis) und hämatologischer Toxizität
(Neutropenie oder Thrombozytopenie) vor der nachfolgenden Verabreichung vollständig abgeklungen
sein.
Bei Patienten mit Anzeichen von Toxizität sollte das Blutbild mindestens einmal wöchentlich
kontrolliert werden, um mögliche hämatologische Nebenwirkungen zu erfassen.
Je nach dem Ausmaß der gastrointestinalen und hämatologischen Toxizität werden folgende
Dosisanpassungen empfohlen:
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*
Dosisminderung um 25%: bei Patienten mit hämatologischer Toxizität vom WHO-Grad 3
(Neutropenie oder Thrombozytopenie) oder gastrointestinaler Toxizität vom WHO-Grad 2
(Diarrhö oder Mukositis).
* Dosisminderung um 50%: bei Patienten mit hämatologischer Toxizität vom WHO-Grad 4
(Neutropenie oder Thrombozytopenie) oder gastrointestinaler Toxizität vom Grad 3 (Diarrhö oder
Mukositis).
Eine einmal erfolgte Dosisminderung ist in allen nachfolgenden Zyklen beizubehalten.
Bei Auftreten gastrointestinaler Toxizität vom WHO-Grad 4 (Diarrhö oder Mukositis) oder bei
gastrointestinaler Toxizität vom WHO-Grad 3 in Verbindung mit hämatologischer Toxizität WHOGrad 4 sollte die Behandlung abgebrochen werden. Bei Patienten mit derartig schwerer Toxizität muss
unverzüglich eine symptomatische Therapie (einschl. intravenöser Flüssigkeitszufuhr und
Knochenmarksupport) eingeleitet werden. Aufgrund der präklinischen Daten kann ausserdemdie
Verabreichung von Folinsäure (Leucovorin) in Betracht gezogen werden. Entsprechend der klinischen
Erfahrung mit anderen Antimetaboliten kann Folinsäure alle 6 Stunden in einer Dosis von 25 mg/m²
verabreicht werden, bis die Symptome abgeklungen sind. Eine Wiederaufnahme der Behandlung mit
Tomudex ist bei diesen Patienten nicht angezeigt.
Es ist unbedingt erforderlich, das oben angeführte Schema zur Dosisminderung genau einzuhalten, da
das Risiko für lebensbedrohliche und fatale Toxizität steigt, wenn die Dosis nicht angemessen
vermindert bzw. die Behandlung je nach Toxizität nicht abgesetzt wird.
Cisplatin
Bei Anwendung in Kombination mit Tomudex sollte Cisplatin jeweils nach der Tomudex-Infusion
verabreicht werden. Empfohlen wird eine Dosierung von 80 mg/m2 Cisplatin als intravenöse Infusion
über 1–2 Stunden. Bei Auftreten von Toxizität ist die nächste planmäßige Dosis, (ebenso wie bei
Tomudex) so lange aufzuschieben, bis die Anzeichen einer toxischen Wirkung abklingen. Die
Patienten müssen vor und nach der Verabreichung von Cisplatin ausreichend hydriert werden und
benötigen unter Umständen eine antiemetische Therapie. Diese und andere Empfehlungen zur
Dosierung und Art der Anwendung von Cisplatin finden Sie in der Zusammenfassung der Merkmale
des Arzneimittels.
Ältere Patienten
Dosierung und Art der Anwendung, siehe Abschnitt „Erwachsene“.
Tomudex sollte jedoch, wie andere Zytostatika auch, bei älteren Patienten mit besonderer Vorsicht
eingesetzt werden (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Anwendung bei Kindern
Es gibt keine relevante Indikation für die Anwendung von Tomudex bei Kindern.
Die allen Arzneimitteln zur Therapie von Adenokarzinomen des Kolons und Rektums gewährte
Gruppenfreistellung gilt auch für Tomudex.
Tomudex wurde für alle Untergruppen der pädiatrischen Bevölkerungsgruppe
arzneimittelspezifische Freistellung für die Behandlung des Pleuramesothelioms gewährt.
eine
Patienten mit Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit abnormen Serumkreatininwerten vor Therapiebeginn oder vor einer der
nachfolgenden Verabreichungen, muss die Kreatinin-Clearance gemessen oder berechnet werden.
Bei Patienten mit normalen Serumkreatininwerten, bei denen durch Faktoren wie Alter oder starken
Gewichtsverlust, das Serumkreatinin nicht mit der Kreatinin-Clearance korreliert, sollte so
vorgegangen werden.
Bei einer Kreatinin-Clearance <65 ml/min werden folgende Dosisanpassungen empfohlen:
Kreatinin-Clearance
Dosierung
Dosierung
4/10
(ml/min)
> 65
55–65
25–54
< 25
in Prozent von 3,0 mg/m²
100 %
75 %
50 %
Therapie nicht empfehlenswert
(siehe Abschnitt „Tomudex darf
nicht angewendet werden“)
alle 3 Wochen
alle 4 Wochen
alle 4 Wochen
-
Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberinsuffizienz ist keine Dosisanpassung notwendig.
Da jedoch ein Teil des Arzneimittels über den Stuhl ausgeschieden wird und die Prognose bei diesen
Patienten meist schlechter ist, sollten die Behandlung von leichter oder mittelschwerer mit besonderer
Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Die Anwendung von Tomudex bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz wurde bisher nicht
untersucht. Dennoch wird die Anwendung von Tomudex bei Patienten mit klinischer Gelbsucht oder
dekompensierter Leberinsuffizienz nicht empfohlen.
Wenn Sie eine größere Menge von Tomudex angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Tomudex angewendet haben, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt,
Ihren Apotheker oder das Antigiftzentrum (070/245.245).
Die folgenden Informationen sind für das medizinisches Fachpersonal bestimmt.
Es gibt kein klinisch geprüftes Antidot. Bei einer unbeabsichtigten Überdosierung oder
versehentlichen Anwendung kann aufgrund der präklinischen Daten die Verabreichung von
Leucovorin (Folinsäure) in Betracht gezogen werden..
Entsprechend der klinischen Erfahrung mit anderen Antimetaboliten kann Leucovorin in einer Dosis
von 25 mg/m² i.v. alle 6 Stunden gegeben werden.
Mit zunehmendem Zeitintervall zwischen der Anwendung von Tomudex und der Verabreichung von
Folinsäure nimmt die Wirksamkeit der Folinsäure gegen die toxischen Wirkungen ab.
Die bei einer Überdosierung zu erwartenden Symptome entsprechen vermutlich den typischen
Nebenwirkungen des Arzneimittels in schwerwiegenderer Form.
Die Betroffenen müssen daher sorgfältig auf Anzeichen gastrointestinaler und hämatologischer
Toxizität hin überwacht werden.
Eine symptomatische Therapie sowie die üblichen unterstützenden Maßnahmen sind einzuleiten.
Wenn Sie die Anwendung von Tomudex vergessen haben
Nicht zutreffend.
Wenn Sie die Anwendung von Tomudex abbrechen
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder Apotheker
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Es handelt sich dabei um überwiegend vorübergehende Auswirkungen auf das hämatopoetische
System, die Leberenzyme und den Magen-Darm-Trakt.
Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Nebenwirkungen, die während der Behandlung mit Tomudex
auftreten können.
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Tabelle 1: Nebenwirkungen bei Patienten, die wegen eines fortgeschrittenen kolorektalen Krebses mit
Tomudex behandelt wurden, eingeteilt nach Systemorganklasse und Frequenz
Systemorganklassen Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich Selten Sehr
Nicht bekannt
selten
Infektionen und
Cellulitis
parasitäre
Sepsis
Erkrankungen
Grippeähnlich
e Symptome
Erkrankungen des
Leukopenie
ThromboBlutes und des
(insbesondere
zytopeniea b
ab
Lymphsystems
Neutropenie)
Anämiea
Stoffwechsel- und
Anorexie
Dehydratation
Ernährungsstörungen
Erkrankungen des
KopfNervensystems
schmerzen
Hypertonie
(meist Muskelkrämpfe)
Geschmacksst
örungen
Augenerkrankungen
Konjunktivitis
Erkrankungen des
Übelkeitc
Stomatitis
GastroGastrointestinalDiarrhöd e
Dyspepsie
intestinale
trakts
Erbrechenc e
Geschwüre im
Blutungf g
Obstipation
Mund
Bauchschmerzen
Leber- und
HyperGallenerkrankungen
bilirubinämie
Erkrankungen der
Hautausschlag
Alopezie
Desquamatio
Haut und des
Pruritus
n
UnterhautSchwitzen
zellgewebes
Skelettmuskulatur-,
Arthralgie
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Asthenie h
Fieberh
Mukositis
(Entzündung der
Mundschleimhaut und
der Darmwand)
Untersuchungen
Anstieg von
ASTi
Anstieg von
ALTi
Peripheres
Ödem
(Schwellung
der Hände,
Knöchel oder
Füße)
Schmerzen
Unwohlsein
Gewichtsverlust
Erhöhung der
alkalischen
Phosphatasen
6/10
a
Leukopenie (insbesondere Neutropenie), Anämie und Thrombozytopenie, einzeln oder miteinander
kombiniert, sind meist leicht bis mittelschwer und treten in der ersten oder zweiten Woche nach
Verabreichung auf und bilden sich im Laufe der dritten Woche wieder zurück.
b
Schwere Leukopenie (WHO-Grad 3 und 4, insbesondere Neutropenie) und Thrombozytopenie
(WHO-Grad 4) können auftreten und - insbesondere bei gleichzeitigen Anzeichen von
gastrointestinaler Toxizität - lebensbedrohlich oder tödlich verlaufen.
c
Übelkeit und Erbrechen sind in den meisten Fällen leicht ausgeprägt (WHO-Grad 1 und 2), treten
meist in der ersten Woche nach der Verabreichung von Tomudex auf und klingen unter Behandlung
mit Antiemetika ab.
d
Diarrhö ist meist leicht bis mittelschwer (WHO-Grad 1 und 2) und kann nach der Verabreichung von
Tomudex jederzeit auftreten. Es wurde jedoch auch schwere Diarrhö (WHO-Grad 3 und 4) beobachtet.
Diese kann mit hämatologischer Suppression, insbesondere Leukopenie (vor allem Neutropenie)
einhergehen.
Abhängig von der Schwere der Nebenwirkungen ist es möglich, dass die Behandlung unterbrochen oder
die Dosis vermindert werden muss (siehe auch Abschnitt „3. Wie ist Tomudex anzuwenden?“).
e
Diarrhö und Erbrechen können schwer sein und können ohne Behandlung zu Dehydratation,
Hypovolämie und Nierenversagen führen.
f
aus spontanen Berichten.
g
Gastrointestinale Blutungen können mit Mukositis und/oder Thrombozytopenie einhergehen.
h
Asthenie und Fieber waren gewöhnlich leicht bis mittelschwer ausgeprägt, traten nach der ersten
Woche der Verabreichung von Tomudex auf und klangen danach wieder ab.
Eine schwerwiegende Asthenie kann auftreten und mit allgemeinem Unwohlsein und grippeähnlichen
Symptomen einhergehen.
i
Ein Anstieg der AST- und ALT-Werte ging meistens nicht mit Krankheitssymptomen einher und bildete
sich von selbst zurück, sofern er nicht Zeichen eines Fortschreitens der Grunderkrankung war.
Malignes Pleuramesotheliom (in Kombination mit Cisplatin)
Tabelle 2: Nebenwirkungen bei Patienten, die wegen eines fortgeschrittenen malignen
Pleuramesothelioms mit Tomudex in Kombination mit Cisplatin behandelt wurden, eingeteilt nach
Systemorganklasse und Frequenz
Systemorganklassen Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich Selten Sehr
Nicht
selten
bekannt
Infektionen und
Infektion ohne
parasitäre
Neutropenie
Erkrankungen
Erkrankungen des
Neutropenie
Leukopenie
Blutes und des
Lymphsystems
Stoffwechsel- und
Anorexie
Austrocknung
Ernährungsstörungen
Erkrankungen des
Kopfschmerzen
Nervensystems
Übelkeit
Sensible
Neuropathien
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Erkrankungen des
Ohrs und des
Labyrinths
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Tinnitus
Husten, Dyspnoe,
(nichtkardiale,
nichtpleuritische)
thorakale
Schmerzen,
pleuritische
Schmerzen
Übelkeit
Erbrechen
Obstipation
Diarrhö
Stomatitis/
Pharyngitis
Alopezie
Hörverlust
Bauchschmerzen
Gastritis
Schwitzen,
Exanthem/
Hautabschuppung
Arthralgie
Müdigkeit
Ödem
Fieber ohne
Neutropenie
Gewichtsabnahme
Die meisten Nebenwirkungen waren nür leicht bis mittelschwer ausgeprägt (Grad 1 oder 2 nach CTC).
Die einzigen bei mindestens 5% der Patienten mit Schweregrad 3 oder 4 auftretenden Nebenwirkungen
waren Übelkeit, Erbrechen, Fatigue und Dyspnoe.
Laborchemische Auffälligkeiten, die bei mindestens 5% der Patienten mit Schweregrad 3 oder 4
auftraten, waren Neutropenien (16%) und Leukopenien (7%).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt Apotheker. Dies gilt auch für
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen
auch direkt über die Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte, Abteilung Vigilanz,
EUROSTATION II, Victor Hortaplein, 40/40, B-1060 BRUSSEL, Website: www.fagg-afmps.be, EMail: [email protected] anzeigen . Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu
beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt
werden.
5.
Wie ist Tomudex aufzubewahren?
Nicht über 25ºC lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach EXP angegebenen
Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
angegebenen Monats.
8/10
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie
das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Tomudex enthält
- Der Wirkstof ist: Raltitrexed
- Die sonstigen Bestandteile sind: Mannitol, Dinatriumhydrogenphosphat, Natriumhydroxid und
Stickstoff
Wie Tomudex aussieht und Inhalt der Packung
Tomudex ist ein Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung. Es ist erhältlich in Packungen mit 3
Durchstechflaschen.
Art der Abgabe: verschreibungspflichtig
Zulassungsnummer
BE177825
Pharmazeutischer Unternehmer
Hospira Benelux BVBA, Pleinlaan 17, 1050 Brüssel, Belgien
Hersteller
AstraZeneca UK Ltd,
Silk Road Business Park,
Macclesfield, Cheshire, SK10 2NA
Vereinigtes Königreich
Hospira UK Limited
Horizon
Honey Lane
Hurley
Maidenhead
SL6 6RJ
Vereinigtes Königreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im 05/2017
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 06/2017
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Hinweise zur Zubereitung und Anwendung
a)
Rekonstitution
Zu einer Durchstechflasche mit 2 mg Raltitrexed werden 4 ml Wasser für Injektionszwecke
hinzugefügt, sodass die entstandene Lösung eine Konzentration von 0,5 mg/ml hat.
Die Tomudex-Lösung kann maximal 24 Stunden lang im Kühlschrank (bei 2–8°C) aufbewahrt
werden und muss nicht vor Licht geschützt werden.
b)
Verdünnung
Die adäquate Dosis der Tomudex-Lösung (0,5 mg/ml) muss anschließend mit 50–250 ml 0,9%
Natriumchlorid- jektionslösung oder 5% Glucose-Injektionslösung weiterverdünnt werden.
Die verdünnte Lösung wird als intravenöse Kurzinfusion über einen Zeitraum von 15 Minuten
verabreicht.
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In Übereinstimmung mit den geltenden Richtlinien wird empfohlen, die verdünnte Lösung
baldmöglichst nach der Verdünnung zu verabreichen. Die Tomudex-Lösung muss innerhalb von
24 Stunden nach der Zubereitung vollständig verbraucht sein oder entsorgt werden. Für die
verdünnte Lösung ist kein Lichtschutz erforderlich.
Weder Tomudex noch das Lösungsmittel oder das Verdünnungsmittel enthalten antimikrobielle
Konservierungsstoffe. Daher muss Tomudex unter aseptischen Bedingungen rekonstituiert und verdünnt
werden.
Angebrochene Durchstechflaschen oder verdünnte Lösungen dürfen nicht für die Anwendung bei
anderen Patienten aufbewahrt werden.
Jegliche unbenutzte Injektion oder Lösung muss nach der üblichen Vorgehensweise für Zytostatika
entsorgt werden.
Tomudex darf nur von besonders geschultem Personal in speziellen, für die Zubereitung von Zytostatika
bestimmten Räumen verarbeitet werden. Schwangere Frauen dürfen nicht mit Zytostatika in Berührung
kommen.
Die Rekonstitution sollte am besten in einem besonderen Raum, z. B. unter Laminar-Flow,
vorgenommen werden. Die Arbeitsoberfläche muss mit absorbierendem (eine Seite) plastifizierten
(andere Seite) Einmalpapier geschützt sein.
Geeignete Schutzkleidung sowie chirurgische Einmalhandschuhe und eine Schutzbrille müssen getragen
werden.
Falls das Arzneimittel mit der Haut in Kontakt gerät, muss die Haut mit reichlich Wasser gereinigt
werden. Bei Kontakt mit den Augen ziehen Sie das Lid hoch und spülen das Auge mit reichlich
Wasser während mindestens 10 Minuten..
Suchen Sie einen Arzt auf..
Verschüttetes Material muss nach der hierfür üblichen Vorgehensweise beseitigt werden.
Abfälle sind entsprechend der für Zytostatika geltenden Vorschriften zu verbrennen.
BEL 17E15
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