Volkswirtschaftslehre - Zusammenfassung der

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Volkswirtschaftslehre
- Zusammenfassung der Grundlagen -
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Volkswirtschaftslehre
1
Volkswirtschaftliche Grundbegriffe
1. Aufgaben der VWL
ª Herstellung und Sicherung der Funktionsfähigkeit der Wirtschaft
ª Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten
ª Verwirklichung gesellschaftspolitischer Grundziele
2. Die Ökonomischen Grundfunktionen
ª Konsumieren
ª Sparen
ª Investieren
ª Produzieren
3. Wirtschaftssektoren
ª primär: Rohstoffgewinnung
ª sekundär: Weiterverarbeitung
ª tertiär: Dienstleistungen
4. Güterknappheit
ª ist der Anlass des Wirtschaftens
5. Bedarf
ª Bedürfnisse = Wünsche
ª Bedarf = erfüllbare Bedürfnisse
ª Nachfrage = tatsächlich realisierter Bedarf
6. Das Ökonomische Prinzip
ª Minmalprinzip:
ein festes Ziel mit möglichst geringem Mitteleinsatz erreichen
ª Maximalprinzip:
mit gegebenen Mitteln den höchstmöglichen Erfolg erzielen
copyright Peter Büche 2004
Volkswirtschaftslehre
2
Güter
Güter
freie Güter
knappe Güter
materielle Güter
immaterielle Güter
Sachgüter
Konsumgüter
z. B. PKW
(privat genutzt)
Dienstleistungen
Produktionsgüter
z. B. PKW
eines Vertreters
Konsumgüter
Anwaltsrat an
Privatperson
Produktionsgüter
Anwaltsrat an
Unternehmen
Rechte
Konsumgüter
Privat gemietete
Wohnung
Produktionsgüter
vom Unternehm.
genutztes Patent
Güter können sein:
freie Güter
knappe Güter
Sachgüter
Dienstleistungen
Produktions-/Investitionsgüter (Untern.)
Konsumgüter (Privat)
Komplementärgüter (CD & CD-Player)
Substitutionsgüter (Butter & Margarine)
Superiore Güter (hochwertig)
Inferiore Güter (minderwertig)
Verbrauchsgüter (1x Nutzbar)
Gebrauchsgüter (mehrmals nutzbar)
Die Wirtschaftsordnung
Aufgabe:
Rahmenbedingungen der Wirtschaft festlegen (Ordnung und Rechtssystem)
ª Idealtypische Wirtschaftsmodelle (existieren nirgends)
freie Marktwirtschaft
Planwirtschaft
extrem
extrem
USA
Deutschland
Die Zentralverwaltungswirtschaft / Planwirtschaft
ª Der Staat übernimmt die gesamte Wirtschaftsrolle.
ƒ
Kollektiv ist im Vordergrund
ƒ
kein Privateigentum an Produktionsmitteln
ƒ
Zuteilung
ƒ
keine Preisbildung
ƒ
Organisationsprobleme
copyright Peter Büche 2004
Volkswirtschaftslehre
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Die freie Marktwirtschaft
ª Der Staat hält sich aus der Wirtschaft komplett heraus!
ƒ
Individuum ist im Vordergrund
ƒ
Privateigentum
ƒ
Angebot und Nachfrage allein bestimmen den Marktpreis
ƒ
völlig freier Wettbewerb
ƒ
Vertragsfreiheit
ª mögliche Folgen
ƒ
jeder dürfte z. B. Zahnarzt sein
ƒ
jeder kann alles kaufen, z. B. Kinder kaufen Drogen und Alkohol
ƒ
Kinderarbeit, keinerlei Schutz
Die soziale Marktwirtschaft (Deutschland)
ƒ
dezentrale Planung
ƒ
Privateigentum an Produktionsmitteln
ƒ
Marktpreisbildung
ƒ
unabhängige Bundesbank / EZB
ƒ
aktive Rolle des Staates
ƒ
Tarifautonomie der Sozialpartner
ƒ
Wettbewerb
ƒ
Gewinnprinzip
Probleme unserer Wirtschaft
ƒ
Unternehmenskonzentration
ƒ
Umweltschutz
ƒ
Arbeitslosigkeit
ƒ
Vermögensverteilung (Aufspaltung)
ƒ
Soziale Randgruppen (Sozialhilfeempfänger)
copyright Peter Büche 2004
Volkswirtschaftslehre
4
Die Produktionsfaktoren der Volkswirtschaft
natürliche / ursprüngliche
Produktionsfaktoren
abgeleiteter Produktionsfaktor
Boden
z. B. Rohstoffe,
Fläche
Kapital
hergestellt, um besser produzieren zu können
erhöht Produktivität des Faktors Arbeit
Arbeit
Gütererstellung
Erlangung von Einkommen
Produkt
Beschäftigungsgrade
ª Vollbeschäftigung = wirtschaftliches Optimum
ƒ
ca. 96 - 97 %
ª Überbeschäftigung
ƒ
Arbeitslosenquote unter 3 %
ƒ
keineswegs ideal
ƒ
Lohnforderungen sind leicht durchzusetzen
ª Unterbeschäftigung (momentan in Deutschland)
ƒ
Arebietslosenqoute deutlich über 4 % (momentan ca. 10 %)
ƒ
Zustandsbezeichnung: Arbeitslosigkeit
copyright Peter Büche 2004
Volkswirtschaftslehre
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Gründe für Arbeitslosigkeit
in der Person
sachliche Gründe
ƒ
Qualifizierung
ƒ
konjunturelle Arbeitslosigkeit
ƒ
Motivation
ƒ
technologische AL
ƒ
Alter
ƒ
strukturelle AL (z. B. Kohlebergbau)
ƒ
Gesundheitszustand
ƒ
regionale AL
ƒ
Mobilität
ƒ
saisonale AL
ƒ
Flexibilität
ƒ
fluktuationsbedingte AL
ƒ
Geschlecht
ƒ
Nationalität
(Arbeitsplatzwechsel)
ƒ
fitionelle AL (z. B. Zulieferer)
ƒ
demographische AL (Zuwanderer,
geburtenstarke Jahrgänge)
Gründe für gestiegene Auslandsinvestitionen
ƒ langfristige Absatzsicherung im Ausland selbst
ƒ Umgehen von Handelsbarrieren
ƒ Verhinderung von Verlusten bei Wechsel- / Kursschwankungen
ƒ Suche nach Niedriglohnländern / Umgehen von Lohnnebenkosten
ƒ steuerliche Anreize
ƒ Umgehen von Umweltauflagen
ƒ Rohstoffnähe
Kapital
ª Geldkapital
ª Realkapital (produzierte Produktionsmittel)
ª produktives Kapital (z. B. Maschinen / Werkzeuge)
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Volkswirtschaftslehre
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Vorgang der Kapitalbildung (am Robinson - Beispiel)
1. Robinson hat seinen Fischkonsum eingeschränkt.
2. Er hat damit einen Vorrat gebildet (Gütervorrat).
3. Der gesparte Fischvorrat ermöglicht die Herstellung eines Netzes.
4. Einschränkter Fischkonsum erlaubt Vorratsbildung,
ermöglicht Netzherstellung und so eine bessere Fischversorgung in der Zukunft.
Robinsons Lebensstandart steigt.
Sparen (=Kapitalbildung)
ª je schlechter die Wirtschaftslage, desto mehr wird gespart
ª Inflation hat eine Flucht in Sachgüter zur Folge
ª Sparquote: ca. 10 %
weitere Auswirkungen auf die Sparwilligkeit:
ƒ
Zinshöhe
ƒ
Sparprämien, Steuervorteile
Die Sparfähigkeit hängt ab von:
ƒ
Einkommenshöhe und
ƒ
Familienverhältnissen (Haushaltsgröße)
Arten von Investitionen
ƒ Anlageinvestitionen (Maschinen, Gebäude)
ƒ Vorratsinvestitionen (Lagerbestände von Rohstofen / Fertigerzeugnissen)
Das Bruttoinlandsprodukt
Unter BIP versteht man den Wert aller Güter, die innerhalb einer Volkswirtschafts
während eines Zeitraums (Jahres) erstellt, verteilt und verwendet werden.
BIP Deutschland: rund 2 Billionen €
BIP:
im Inland (auch unter Mitwirkung ausländischer Produktionsfaktoren)
entstandene Güter bzw. Einkommen
BSP: inländischen Wirtschaftseinheiten (auch aus Produktionstätigkeit im Ausland)
letztlich zufließende Güter bzw. Einkommen
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Volkswirtschaftslehre
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Brutto / Nettoinlandsprodukt
=
+
=
=
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
Abschreibungen
Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen
indirekte Steuern
Subventionen
Nettoinlandsprodukt zu Faktorkosten
Volkseinkommen
rund 2 Billionen €
rund 1,5 Billionen €
Wertschöpfung / Volkseinkommen
Die Summe aller Wertschöpfungen ist das Volkseinkommen.
Stufe
Vorleistung
1. Produktionsstufe
Forstwirtschaft
2. Produktionsstufe
Sägewerk
3. Produktionsstufe
Möbelfabrik
4. Produktionsstufe
Handel
0
Wertschöpfung
Produktionswert
9.000 €
9.000 €
9.000 €
3.000 €
12.000 €
12.000 €
6.000 €
18.000 €
18.000 €
10.000 €
28.000 €
Zahlen zum BIP
ª nur 25 % des Volkseinkommens
wird bei uns vom produzierenden Gewerbe erarbeitet.
ª Lohnqoute: 75 %
75 % des Volkseinkommens sind Löhne & Gehälter
25 % sind Gewinne & Vermögenserträge
ª Das BIP wird verwendet für:
60 % Privater Konsum
20 % Staatsverbrauch
20 % Investitionen / Vorräte
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Volkswirtschaftslehre
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copyright Peter Büche 2004
Grafik einzeichnen: Erweiterter Wirtschaftskreislauf
Volkswirtschaftslehre
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Wirtschaftswachstum
ª Nominales Wachstum:
Preise des jeweiligen Jahres werden zur Berechnung verwendet
ª Reales Wachstum (=Wirtschaftswachstum):
Veränderungen des BIP zu Preisen des Basisjahres
ª Die tatsächliche Veränderung der Güterproduktion wird gemessen.
ª Qualitatives Wachstum
Verbesserung der Lebensqualität, z. B. weniger Umweltverschmutzung / Lärm
ª Quantitatives Wachstum
keine Verbesserung der Lebensqualität
Der Markt
ª Markt ist dort, wo Angebot und Nachfrage sich treffen
ª ist Ort der Preisbildung
Begriffe:
Marktarten
z. B. Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt, Wochenmarkt
Markttypen vollkommener Markt
ª vollkommene Markttransparenz
ª homogene Güter
ª keine Präferenzen
fehlt eine dieser Bedingungen → kein vollkommener Markt
Marktformen siehe nächste Seite
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Volkswirtschaftslehre
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Alle Marktformen im Überblick
viele Anbieter
wenige Anbieter
ein Anbieter
viele Nachfrager
ƒ Polypol
ƒ Wenn einer den Preis
ändert, ändert sich die
Nachfrage bei ihm, bei den
Anderen aber nicht.
ƒ Beispiele: Börse,
Wochenmarkt
ƒ Angebotsoligopol
ƒ Verhalten:
a) Krieg: Preiskampf, ruinös,
unrealistisch
b) Frieden: abgestimmtes
Verhalten, Kartell, real.nah
ƒ Beispiele: Benzinmarkt,
Passagiere Æ 30 Airlines am
Flughafen Köln, Verbraucher
Æ Lebensmittel-Ketten
ƒ Angebotsmonopol
ƒ Der Monopolist muss nicht
mit anderen konkurrieren. Es
können andere Anbieter
vorhanden sein, solange
deren Volumen für den
Monopolisten nicht spürbar
ist.
ƒ Beispiele: Markt für
Briefversand (Post Æ
Privatkunden)
wenige Nachfrager
ƒ Nachfrageoligopol
ƒ Beispiele: Milchbauern im
Allgäu Æ 2 Molkereien
ein Nachfrager
ƒ Nachfragemonopol
ƒ Beispiele: Markt für
Militärbekleidung, Obstmarkt
(viele Bauern Æ 1 Mosterei),
Brennereien Æ
Bundesverwaltung für
Branntwein
ƒ beschränktes
Nachfragemonopol
ƒ Baumarkt für
Autobahnbrücken (einige
Unternehmen Æ Staat),
Panzermarkt
(KMW+Rheinmetall Æ
Bundeswehr)
ƒ
ƒ
beidseitiges Oligopol
Beispiele: Flugzeugmarkt,
Hersteller von
Passagierschiffen Æ
Reedereien
ƒ
ƒ
beschränktes
ƒ
Angebotsmonopol
Beispiele: Markt für
medizinische Spezialgeräte
(ein Anbieter Æ einige
Krankenhäuser),
OPEC Æ Industriestaaten,
Stromnetz (Anbieter: ENBW,
Nachfrager: andere
Netzbetreiber)
ƒ
beidseitiges Monopol
Markt für
Sonderanfertigungen
(Maschine wird von einem
Hersteller speziell für einen
Abnehmer gefertigt.),
Tarifparteien
(Gewerkschaften &
Arbeitgeberverbände)
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Volkswirtschaftslehre
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Bildung des Gleichgewichtspreises
Grafik einzeichnen: Gleichgewichtspreis
Die dargestellte Preisbildung geht vom vollkommenen Markt und von Polypol aus.
Die Aufgaben des Gleichgewichtspreises
1. Räumungsfunktion
sorgt für abgestimmte Planungen von Anbietern und Nachfragern
2. sorgt für bestmögliche Befriedigung der Marktteilnehmer
3. Lenkungsfunktion
sorgt dafür, dass Güter dorthin gelenkt werden,
wo der Gleichgewichtspreis gezahlt werden kann
4. Ausschaltungsfunktion
sorgt dafür, dass zu teure Anbieter und nicht zahlungsfähige Nachfrager
nicht zum Zuge kommen
copyright Peter Büche 2004
Volkswirtschaftslehre
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Preisveränderungen
Grafik einzeichnen
Nachfrageverschiebung:
Beim gleichen Preis wird eine größere
Menge nachgefragt, z. B. bei:
- Lohnerhöhungen
- Hamsterkäufen
Grafik einzeichnen
Angebotsverschiebung:
Beim gleichen Preis wird eine geringere
Menge angeboten, z. B. bei:
- Ernteausfällen
- Ölboykott
Geldarten
ª Bargeld
ª Buchgeld = Giralgeld
ª Sichteinlage: sofort fällig
ª Termineinlage: zu bestimmtem Termin fällig
Geldmenge M3: von der Notenbank festgelegte Geldmenge
Funktionen des Geldes
ª Tauschmittel (als Zwischentauschgut)
ª Wertmesser
ª Wertaufbewahrungsmittel
ª gesetzliches Zahlungsmittel
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Volkswirtschaftslehre
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Geldschöpfung
ª Die Geldschöpfung durch die EZB wird primäre Geldschöpfung genannt.
ª z. B. kauft die EZB Wertpapiere oder Gold und bringt dafür € in den Umlauf.
Merke:
Durch eine Reihe von Vorgängen kann in der Volkswirtschaft weit mehr Geld
„geschaffen“ werden, als ursprüngliche eingezahlt wurde.
Geschäftsbanken können Geld schaffen durch Kreditvergabe;
die Begrenzung erfolgt über die Höhe der Mindestreserve durch die EZB.
ª je höher der Reservesatz, desto kleiner ist der Giralgeldschöpfungsspielraum und
damit die Kreditschöpfungsmenge der Geschäftsbanken.
ª je kleiner der Reservesatz, desto höher ist der Giralgeldschöpfungsspielraum und
damit die Kreditschöpfungsmenge der Banken
Der Wert des Geldes
Kaufkraft bedeutet: Wieviel krieg ich für das Geld?
Der Geldwert wird über den sogenannten Preisindex gemessen.
Gängig ist der sogenanne Warenkorb (ca. 750 Artikel) zur Messung der
Lebenshaltungskosten.
Der Wert des Geldes ist abhängig von dem Verhältnis zwischen Geld und Gütern in
einer Volkswirtschaft.
Der Wert des Geldes und das Preisniveau können auch durch eine Vergrößerung
der Umlaufgeschwindigkeit bei gleicher Geldmenge beeinflusst werden.
Umlaufgeschwindigkeit ist die Häufigkeit pro Periode, mit der das Geld dem
Güterangebote gegenübersteht.
Inflation
ª der Warenkorb wird nachhaltig teurer!
ƒ offen:
Die Inflation ist für jeden Wirtschaftsteilnehmer erkennbar.
ƒ verdeckt:
z. B. Preise werden nicht erhöht,
jedoch wird der Packungsinhalt weniger / schlechter
ƒ
ƒ
schleichend: 2 - 5 % p. a.
trabend:
4 - 8 % p. a.
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Volkswirtschaftslehre
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INFLATIONSTHEORIEN
Nachfrageinflation
Privater Verbrauch
Staatsausgaben
Private Investition
Export
Angebotsinflation
Kostensteigerung
Löhne
Kapital
Gewinnsteigerung
Zunahme des
Monopolgrades
Rohstoffe
Auswirkungen der Inflation
ª Schuldner = Gewinner (er muss real weniger zurückzahlen)
ª Sparer = Verlierer
ª Bezierher von Einkommen = Verlierer
ª Staat = Gewinner (Kredite + Steuerprogression)
ª Besitzer von Sachwerten = Gewinner
Der Konjunkturverlauf
Grafik einzeichnen
1 Periode (von Hoch zu Hoch) = ca. 3 bis 8 Jahre
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Konjunkturindikatoren
ª BIP / Wirtschaftswachtum
ª Produktion
ª Frühindikatoren
ª Auftragseingang (von Anlagegütern)
ª Geschäftsklima-Index (Ifo-Institut)
ª Baugenehmigungen
ª Aktienkurse
ª Arbeitsmarkt
ª Lagerhaltung (Aufbau, wenn es abwärts geht)
ª Preise
Konjunkturphasen →
Auslastung der
Produktionsfaktoren
Preise
Löhne
Zinsen
Gewinne
Produktion
Arbeitslose
am Anfang des Hochstand
Aufschwungs
niedrig
steigend
Am Anfang des Tiefstand
Abschwungs
hoch
sinkend
niedrig
niedrig
niedrig
niedrig
niedrig
hoch
hoch
hoch
hoch
hoch
hoch
niedrig
steigend
steigend
steigend
steigend
steigend
sinkend
stagnierend
stagnierend
sinkend
sinkend
sinkend
steigend
Stabilitätsgesetz / Magisches Viereck
Grafik einzeichnen
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Volkswirtschaftslehre
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Die antizyklische Fiskalpolitik
ª Der Staatskonsum soll der Konjunktur entgegenlaufen.
Instrumente
der Fiskalpolitik
Ausgabenpolitik
Hochkonjunktur
ƒ
Einnahmenpolitik
Rezession
Verringerung der ƒ
Staatsnachfrage
ƒ
Hochkonjunktur
Steuererhöhung ƒ
bei Einkommens
und Körperschaftssteuer
Steuersenkung
bei Einkommens
und Köperschaftssteuer
ƒ
Aussetzung von ƒ
Abschreibungsvergünstigungen
Zulassung von
Abschreibungsvergünstigungen
ƒ
Begrenzung der ƒ
Kreditaufnahme
von Bund,
Ländern &
Gemeinden
Ermöglichung
der Kreditaufnahme von
Bund, Ländern &
Gemeinden
Erhöhung der
ƒ
Staatsnachfrage
Strukturelle
Hilfsmaßnahmen
Rezession
Die Nachfrageorientierte Konjunkturpolitik
ª deficit spending: durch Kreditaufnahme niedrige Staatsausgaben ausgleichen#
ª Die Krise soll durch mehr Auftragsvergabe durch den Staat mittels Verschuldung
beseitigt werden.
ª soll über Konjunkturspritzen die ganze Wirtschaft ankurbeln (vgl. Investitionsmulti)
Die Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
Bundeshaushalt:
ca. 250 Mrd. €
ª Bedingungen für Unternehmen verbessern!
ª Erfinder: Chicago-Boys; in Deutschland seit 1982
ƒ
ƒ
ƒ
weniger Steuern
weniger Bürokratie
mehr Privatisierung
ƒ
ƒ
Subventionsabbau
Investitionshemmnisse abschaffen
copyright Peter Büche 2004
Volkswirtschaftslehre
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Geldpolitik der EZB
Aufgaben der
Dt. Bundesbank EZB
Versorgung mit Geld
Preis-/ Geldwertstabilität sichern
Eurogeld in Umlauf bringen
Zahlungsverkehr in der EU organisieren
Währungsreserven verwalten
Preisstabilität ist gegeben bei einer Inflation < 2 %
Bei Preisstabilität (meist bei Konjunkturflaute) soll die EZB:
ƒ Zinsen senken
ƒ Geld ausgeben
Der Euro
ª 12 Teilnehmer (EU ohne neue Staaten und ohne England, Schweden, Dänemark)
Geldpolitische Instrumente der EZB
Maßnahmen zur Konjunkturdämpfung
Maßnahmen zur Konjunkturbelebung
Ziel: Einschränkung der umlaufenden
Ziel: Ausweitung der umlaufenden
Geldmenge
Geldmenge
Mindestreservenpolitik
Heraufsetzung der Mindestreserven
Herabsetzung der Mindestreserven
Offenmarktpolitik
Verkauf von Wertpapieren
Ankauf von Wertpapieren
Ständige Fazilitäten
Erhöhung der Sätze
Senkung der Sätze
Die Mindestreservenpolitik
ª Die Mindestreserve wird bei gefährdeter Preisstabilität erhöht!
hohe Mindestreserven
niedrige Mindestreserven
ª eingeschränktes Kreditvolumen
ª kleinere kreditfinanzierte Nachfrage
bei Unternehmern und Verbrauchern
ª Bremseffekt
ª Ausweitung des Kreditvolumens
ª größere kreditfinanzierte Nachfrage
bei Unternehmen und Verbrauchern
ª Ankurbelungseffekt
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Die Offenmarktpolitik
ª ist wesentlicher Teil der EZB-Geldpolitik
ª bedeutet An- oder Verkauf von Wertpapieren durch die Notenbank
ª Ankauf: mehr Geld im Kreislauf
ª Verkauf: Geld ist „vernichtet“ (Geld ist nicht mehr in der Wirtschaft)
EZB
ª Bankenliquidität fällt
ª Kreditschöpfungsspielraum
wird eingeengt
ª Kreditangebot nimmt ab
Rückkauf von Wertpapieren
Geldströme
Verkauf von Wertpapieren
ª Bankenliquidität steigt
ª Kreditschöpfungsspielraum
wächst
ª Kreditangebot steigt
Geschäftsbanken
Arten der Offenmarktgeschäfte
1. Definitive Käufe
Die EZB kauft Wertpapiere endgültig am Markt, ohne dass eine
Rückübertragung des Eigentums vereinbart wird.
2. Befristete Transaktionen
a) Hauptrefinanzierungsinstrument
ª regelmäßig stattfindende, befristete Transaktionen in wöchentlichem
Abstand und mit einer Laufzeit von 2 Wochen
b) Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte
ª monatlich, Laufzeit 3 Monate
Der Hauptrefinanzierungszinssatz ist der eigentliche Leitzins, er liegt zwischen dem
1. und 2. Leitzins.
(Er entspricht den Kreditkosten der Geschäftsbanken gegenüber der EZB.)
Gewünschte Wirkungsweise der Zinspolitik
Anhebung des Leitzins
ª geringere Kreditnachfrage
ª Senkung der nachfragewirksamen Geldmenge
ª Senkung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage
ª geringere Inflationsrate
wenn keine Inflationsgefahr
ª Senkung des Leitzins
ª steigende Kreditnachfrage
ª Steigerung der nachfragewirksamen Geldmenge
ª Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage
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Ständige Fazilitäten
ª Geschäftsbanken haben eine Art Girokonto bei der Bundesbank
Spitzenrefinanzierungsfazilität
ª Überziehungszins für Konto bei der Bundesbank
ª 1 - 1,5 % über dem Hauptrefinanzierungszinssatz
ª „1. Leitzins“
Einlagenfazilität
ª Guthabenzinsen für Konto bei der Bundesbank
ª 1 - 1,5 % unter Hauptrefinanzierungszinssatz
ª „2. Leitzins“
Anmerkung: Hauptrefinanzierungszinssatz ist momentan 2 %
Zusammenhang Leitzins und Spritpreise
Zinsen runter --> Spritpreise hoch, weil:
Importpreise in Dollar
Dollar
EZB
Zins
€
Zinsen bei Banken
Kreditfinanzierte Nachfrage
& Anlageverhalten
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Volkswirtschaftslehre
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Die Zahlungsbilanz
Zahlungsbilanz
Leistungsbilanz
VermögensübertragungsBilanz
z. B. Schuldenerlass
Handelsbilanz
DienstleistungsBilanz
Kapitalbilanz
Devisenbilanz
Direktinvestition/Aktienkauf/
Kredite an Entwicklungsländer
erfasst den wertmäßigen Güterexport und -import
eines Landes während eines Zeitraumes
D: großer Exportüberschuß, 1. Platz weltweit beim Export
Export: Maschinen, Autos, Chemie, Pharma
Import: Rohstoffe (D=rohstoffarm), Bananen, etc.
von Ausländern eingekaufte Dienstleistungen
z. B. Deutscher fliegt mit italienischer Airline
ª Dienstleistungs-Import
D: großer Importüberschuß
Erwerbs- u.
VermögensEinkommensBilanz
Ausland bekommt oder bezahlt
Arbeitsentgelte oder Zinsen
ÜbertragungsBilanz
Leistungen werden ohne direkte Gegenleistung erbracht
z. B. Lohnüberweisung an Familie im Ausland
auch: Mitgliedsbeiträge UNO, NATO, Reparationen
Außenwirtschaftspolitik
ª EU ist wie ein Land; es gibt z. B. keine Grenzkontrollen mehr
Subventionen werden wir im Basar ausgehandelt
WTO --> GLOBALISIERUNG
ª verlangt Abschaffung der Schutzzölle
Aber: Es gibt auch andere Handelshemmnisse, z. B. VDE, TÜV in Japan, usw.
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Währungspolitik
ª Wechselkurse
z. B. € / $; Yen / €; SFR / €
ª FREIE WECHSELKURSE
ª Vorteil:
Wechselkurse passen sich automatisch der Marktsituation an
ª Problem: Beim € (fester Kurs) funktioniert das nicht
Nachteil freier Wechselkurse:
ª Sie behindern den Handel, denn langfristige Geschäfte sind problematisch
(Risiko der Kursschwankungen)
absolut festgelegte Umtauschkurse
z. B. Ostblock: Ostmark - DM 1:1 oder: €-Einführung
relativ feste Systeme
ª System von Bretton Woods mit Dollar als Zentrum
ª Feste Kurse bezogen auf den US-Dollar, jedoch mit Schwankungsbereich
ª z. B. Kurs 4 DM Bandbreite 3,80 - 4,20; Grenzen sind jeweils Interventionspkt.
ª Bundesbank musste Dollars kaufen, damit der Kurs in den Grenzen bleibt
ª Danach „Währungsschlange“ (Deutschland - Frankreich)
ª nach gleichem System
ª EWS (ECU)
Jetzt in Europa:
ƒ
€ - Bereich
ƒ
Bandbreiten EWS II (€-Dänenkrone)
ƒ
neue EU-Länder (freies System)
copyright Peter Büche 2004
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