Glaubensfreiheit für Kinder nicht einschränken

Werbung
Schweizerische Evangelische Allianz |
Réseau évangélique suisse SEA∙RES
Medienstelle | Josefstrasse 32 | 8005 Zürich
Tel 043 344 72 00 | [email protected]
www.each.ch
Suisse romande
Case Postale 23
1211 Genève 8
022 890 10 30
info@évangélique.ch
Resolution zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag 2017:
Glaubensfreiheit für Kinder nicht einschränken
Glaubens- und Gewissensfreiheit sind hohe Güter des Schweizerischen Demokratieverständnisses.
Die Religionsfreiheit, wie wir sie heute in unserem Land kennen, hat sich in einem
jahrhundertelangen Kampf mutiger Frauen und Männer entwickelt. Glaubens- und
Gewissensfreiheit basieren auf der Grundlage gegenseitiger Toleranz und vom Respekt gegenüber
anderen Meinungen. In diesem Jahr sehen sich christliche Jugendverbände in ihrer Glaubensfreiheit
eingeschränkt. So sollen die Verbände keine J+S-Gelder mehr erhalten, weil die Vermittlung von
Glaubensinhalten im Zentrum stehe.
In der Schweiz hat jede und jeder das Recht, zu seinem Glauben zu stehen und ihn frei auszuleben. Ein
Recht, das längst nicht alle Bürger dieser Welt haben. Nicht zuletzt deswegen sollten wir alles dafür tun,
dieses Recht hochzuhalten und dafür einzustehen. Dachte man bis vor Kurzem, dass vor allem religiöse
Minderheiten im Ausland in ihrer Freiheit eingeschränkt sind – was schlimm genug ist – wurden auch
christliche Organisationen in der Schweiz in diesem Jahr direkt damit konfrontiert: Christliche
Jugendverbände sollen für ihre Lager ab 2018 keine Bundesgelder mehr erhalten – so der BASPOEntscheid Anfang dieses Jahres. Dies weil das Sprechen über Glaubensinhalte der zentrale Faktor dieser
Jugendlager sei. Aufgrund der Initiative der SEA zusammen mit Vertretern der Jugendverbände und aus
der Politik wird in diesem Herbst nochmals über den Entscheid beraten.
Religionsfreiheit – Ein Menschenrecht
Im Verlauf der Geschichte war gerade die Religionsfreiheit eher Ausnahme als Regel. Von einem
friedlichen Nebeneinander der Religionen war lange keine Rede. Gemäss einer Studie des Pew Research
Center1 aus dem Jahr 2015 werden Christen in 128 Ländern der Erde von der Regierung oder sozialen
Gruppen aufgrund ihrer Religion diskriminiert oder gar bedroht. Keine andere Religion sieht sich in so
vielen Ländern aufgrund des Glaubens schikaniert.
Die SEA setzt sich für ein friedliches Miteinander der Religionen ein. Auch für das Recht, seinen Glauben
mit anderen zu teilen. In aller Freiheit über die eigenen Überzeugungen zu sprechen – gewaltfrei und
ohne Diskriminierung anderer Religionen, das soll in der Schweiz möglich sein, auch in J+SJungscharlagern.
Liebe deinen Nächsten
Anlässlich des Eidgenössischen Bettags 2017 laden wir Mitglieder und Freunde der Schweizerischen
Evangelischen Allianz ein, vor Gott zu treten. Überzeugt von Gottes Liebe und Fürsorge für unser Land
wollen wir diese Zuwendung Gottes öffentlich verkünden und unsere Mitmenschen darauf hinweisen.
Dabei wollen wir darauf achten, dies stets mit grossem Respekt und Toleranz gegenüber
Andersgläubigen und Andersdenkenden zu tun. Denn das Recht unsere Meinung frei zu äussern und über
unseren Glauben zu sprechen, was wir Christen einfordern, steht genauso den Mitmenschen in unserem
Land zu. Es macht betroffen und traurig mitansehen zu müssen, welche Konsequenzen die
Diskriminierung von Menschen und die Missachtung derer Grundrechte haben kann. In den 10. Geboten
heisste es «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst». Als Christen sind wir fest von der Gültigkeit dieses
Auftrags überzeugt und rufen alle dazu auf, sich daran zu orientieren.
1
Pew Rechearch Center, recent Pew Research Center report, 2015
Schweizerische Evangelische Allianz |
Réseau évangélique suisse SEA∙RES
Medienstelle | Josefstrasse 32 | 8005 Zürich
Tel 043 344 72 00 | [email protected]
www.each.ch
Suisse romande
Case Postale 23
1211 Genève 8
022 890 10 30
info@évangélique.ch
Gebetsaufruf zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag
vom 17. September 2017
Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA ruft alle Mitchristen auf, am kommenden Bettag die hier
formulierten Gebetsanliegen vor Gott zu bringen.
Wir danken
Dass wir in der Schweiz die Freiheit haben, in aller Öffentlichkeit, auf Strassen, Plätzen,
Hauseingängen, Bahnhöfen und Schwimmbädern, wie an allen öffentlichen Orten unseren Glauben
zu bezeugen und Passanten darauf anzusprechen.
Dass dieses Recht durch die Verfassung und Gesetze gesichert und geschützt ist.
Für die Menschen, die unterwegs durch eine Begegnung mit Christen ins Gespräch gekommen sind
und so das Evangelium gehört haben.
Wir tun Busse
Weil wir – vielleicht aus Angst vor Reaktionen – von diesem Recht noch viel zu wenig Gebrauch
machen. Weil wir Gelegenheiten nicht wahrnehmen, um mit unseren Mitmenschen über
Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen.
Weil wir manchmal auch unsensibel gegenüber den Überzeugungen und Glaubenseinstellungen
unserer Gegenüber sind.
Weil wir Religionsfreiheit, die auch Andersdenken zulässt, zu wenig achten.
Wir beten
Dass wir uns als Christen gemeinsam engagieren, in der Öffentlichkeit das Evangelium zu verkünden
und durch unser Verhalten von unserem Glauben Zeugnis zu geben.
Dass wir dabei kreativ sind und immer wieder neu nach hilfreichen und geeigneten Wegen suchen.
Dass unsere Behörden, Politiker und Politikerinnen in Bund, Kantonen und Gemeinden die
Religionsfreiheit schützen und die Massenmedien fair über religiöse Meinungsäusserung berichten.
Dass sich die beteiligen Parteien in der J+S-Frage auf eine für alle Seiten positive Lösung
verständigen können.
Dass uns die multikulturelle Gesellschaft nicht zu einer Abgrenzung und zu einem Rückzug ins
Schneckenhaus bewegt. Vielmehr soll sie uns herausfordern, das Evangelium gerade auch dort zu
verkünden, wo es bisher kaum gehört wurde oder nicht mehr gehört wird, in der Schweiz und
weltweit.
Möge Gott die Freiheit in unserem Land schützen und ermutigen, diese Freiheit mit der uns gegebenen
Kraft zu leben. Möge Gott uns leiten, das Evangelium frei und furchtlos, in Liebe, bekannten und
unbekannten Menschen zu bezeugen!
SEA, Zürich, 13. September 2017
Herunterladen