Newsletter Nr8_2008deu - Autonome Provinz Bozen

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Newsletter Nr. 8-2008
Windblütige Bäume im Siedlungsgebiet
Die Pollenkonzentrationen in der Luft erreichen - bedingt durch die Blüte der windblütigen Bäume - im
Zeitraum von März bis Mai ihre höchsten Werte. Platane, Ginkgo und Eiche werden im Siedlungsgebiet
häufig angepflanzt und zählen ebenfalls zu den Pollenlieferanten im Monat April. ...
Zum Pollenflug im April
Die Platane
Die Platane ist ein sommergrüner, ansehnlicher Baum mit breiter, hochgewölbter Krone, der gerne als
Park- und Straßenbaum kultiviert wird. Häufig wird die Bastard-Platane (Platanus x hybrida = Platanus
acerifolia = Ahornblättrige Platane) angepflanzt, die durch Kreuzung des Platanus orientalis aus dem
östlichen Mittelmeergebiet mit dem nordamerikanischen Platanus occidentalis entstanden ist.
Als besonderes Merkmal der Platane gilt ihre braun-grüne bis graue Borke. Diese blättert ständig in
großen, unregelmäßigen Stücken ab und verleiht dem Stamm ein geschecktes Aussehen. Die großen,
handförmig gelappten Blätter ähneln jenen des Ahorns. Die unscheinbaren, männlichen und weiblichen
Blüten erscheinen im April in getrennten, hängenden, kugeligen Blütenständen. Im Winter hängen die
braunen, kugeligen Fruchtstände an den Bäumen.
Die Pollen der Platane besitzen eine mittlere
allergene Potenz. Pollenuntersuchungen im
Bozner und Meraner Talkessel zeigen einen
deutlichen Anstieg der Pollenkonzentrationen
im
April.
Kreuzallergien sind insbesondere mit der
Birke möglich, aber auch gegenüber weiteren
Vertretern aus dem Verwandschaftskreis der
Buchenartigen
nicht
auszuschließen
(Erle,
Hasel, Hainbuche, Eiche, Buche, Edelkastanie).
weitere Infos zur Platane
www.polleninfo.org
Pollenflugkalender der Platane
Der Ginkgo
Der Ginkgo ist ein Paradebeispiel für ein lebendes Fossil. Der sommergrüne Baum ist die einzige noch
lebende Art seiner Gattung, die im Erdmittelalter viele Arten hatte. Ursprünglich aus China und Japan
stammend, wird er heute weltweit in Gartenanlagen und als Straßenbaum angepflanzt. Sehr
charakteristisch sind die fächerförmigen, gabelnervigen Blätter, die in der Mitte mehr oder weniger
stark eingekerbt sind. Sie sind zu Beginn ihres Wachstums im Frühjahr hellgrün und dunkeln über den
Sommer nach, im Herbst färben sie sich auffallend hellgelb und fallen schließlich etwa Anfang November
ab.
Im April erscheinen gemeinsam mit den Laubblättern die Blüten. Die männlichen Blüten sitzen in
walzigen, gelbgrünen Kätzchen an Kurztrieben. Die weiblichen Blüten sind lang gestielt und in Gruppen zu
2-3 vereint. Der Ginko ist zweihäusig, außerdem sind Bestäubung und Befruchtung zeitlich durch
Monate getrennt. Der steinfruchtähnliche Samen ist von einem gelben, fleischigen Samenmantel umhüllt,
der bei der Reifung einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure verbreitet.
Die Pollen des Ginkgo-Baumes sind aus
allergologischer Sicht unbedeutend (keine
Hinweise in der Literatur).
Anfang April, einem Zeitraum mit allgemein
hoher Pollenbelastung in der Luft, schüttet der
Ginkgo in einem kurzen Zeitraum von etwa
einer Woche beträchtliche Pollenmengen in die
Luft aus. Pollenflugmessungen in Meran und
Bozen
ergaben,
Spitzenwerte
bis
dass
zu
der
Ginkgo
einigen
auch
hundert
Pollenkörnern pro Kubikmeter Luft erreichen
kann!
Pollenflugkalender des Ginkgo-Baumes
Die Eiche
Die Eiche kommt in Laub- und Buschwäldern bis auf 1200 m vor. Für Südtirol sind als spontane Arten die
Flaum-Eiche (Quercus pubescens), die Trauben-Eiche (Quercus petraea) und die Stiel-Eiche (Quercus
robur) zu nennen. Die Steineiche (Quercus ilex) stammt aus dem Mittelmeerraum, sie wird in Gärten
kultiviert und kann gelegentlich verwildern. Die Rot-Eiche (Quercus rubra) wird in Gärten und
Parkanlagen angepflanzt, sie fällt vor allem im Herbst durch die prächtige Rotfärbung ihrer Blätter auf.
Mit Ausnahme der Steineiche sind die aufgezählten Arten sommergrün. Die Blütenstände erscheinen
zeitgleich mit den Blättern im April-Mai. Die männlichen Blütenstände bilden vielblütige, hängende,
zylindrische Ähren. Die wenigblütigen, weiblichen Blütenstände sind achselständig und bilden lockere
Ähren oder Trauben. Die Frucht ist eine eiförmige, glatte Nuss (Eichel), die teilweise vom Fruchtbecher
umschlossen wird.
Eichen-Pollen weisen eine mäßige allergene
Potenz auf. Kreuzreaktionen gegenüber Birke,
Erle, Hasel, Buche, Edelkastanie, Hopfenbuche
und Hainbuche sind möglich.
weitere Infos zur Eiche
www.polleninfo.org
Pollenflugkalender der Eiche
ANMERKUNG:
Im April erfolgt im Etschtal die Apfelblüte. Apfelbäume sind jedoch insektenblütig! Ihre Pollen werden
daher nur selten und in sehr geringen Konzentrationen in der Pollenfalle von Bozen nachgewiesen.
© 2008 Autonome Provinz Bozen - Südtirol | Landesagentur für Umwelt
Biologisches Labor
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