Organisation von Sportanlässen, Zusammenfassung

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Organisation von Sportanlässen
Zusammenfassung
Inhalt
1.
Organisationsphase 1: «Veranstaltungsidee» ................................................................ 2
2.
Organisationsphase 2: «Veranstaltungskonzept» .......................................................... 3
3.
Organisationsphase 3: «Veranstaltungsplanung» .......................................................... 4
4.
Organisationsphase 4:«Veranstaltungs-Durchführung» ................................................10
5.
Organisationsphase 5: «Veranstaltungs-Nachbearbeitung» .........................................14
Hinweise zu diesem Dokument
Dieses Dokument umfasst die Einführungstexte des Unterkapitels „5-PhasenEventmanagement“ im Kapitel „Sportveranstaltung“. Die Checklisten, auf die in diesem
Dokument an verschiedenen Stellen verwiesen wird, stehen - wie diese Zusammenfassung
auch - auf dem Portal www.sportclic.ch zum Download bereit.
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1. Organisationsphase 1: «Veranstaltungsidee»
Einführung
In der Organisationsphase 1 werden die Ausgangslage für und die Anforderungen an das zu
erstellende Produkt festgehalten sowie Lösungsvarianten skizziert. Anschliessend wird eine
Lösung ausgewählt und für die weitere Bearbeitung beschrieben.
Ob es um einen Jugendriegentag oder um eine Weltmeisterschaft geht: Irgendwann und
irgendwo wird die Veranstaltungsidee geboren. Beim Schlummertrunk nach dem
Vereinstraining, an einer Klausurtagung, an einer Vorstandssitzung, an der
Delegiertenversammlung eines nationalen oder am Kongress eines internationalen
Sportverbands. Oder ein Vereinsvorstand, eine Verbandsbehörde, ein Sponsor, eine
Unternehmung, eine Tourismusorganisation erteilt jemandem den Auftrag, eine
Sportveranstaltung zu konzipieren, zu planen und durchzuführen.
Dies ist der Auftakt zu einer spannenden "Reise". Diese Reise muss gut vorbereitet werden.
Es muss genau abgeklärt werden, wohin sie führt, in welche Teiletappen sie aufgeteilt
werden soll, wer daran teilnimmt, wie viel Zeit und welche Ressourcen zur Verfügung stehen,
um ans Ziel zu gelangen.
4 Initialmassnahmen
Durch diese vier Initialmassnahmen erhält das Veranstaltungsprojekt erste Konturen:

Eine Ideenskizze erstellen bzw. sich vom Auftraggeber einen schriftlichen Auftrag geben
lassen.

"Verbündete" suchen: Zuerst im eigenen Umfeld, im Verein, bei Freund/innen und
Trainingspartner/innen. Verlaufen diese Kontakte ermutigend, dann können sie auf
Mitglieder der Verbands- oder Vereinsleitung, auf Behörden, Tourismusorganisationen
und weitere Fachpersonen und -organisationen ausgeweitet werden.

Lösungsvarianten erarbeiten und bewerten.

Eine Lösung auswählen und in einem Lösungsentwurf schriftlich (kurz!) festhalten.
Einstiegsfragen
In der Organisationsphase 1 sollten sich die Initiant/innen einige Einstiegsfragen stellen und
diese möglichst konkret beantworten. Die Checkliste "Einstiegsfragen" bietet dazu
Hilfestellung. Sie muss an die Grösse, Art und Dauer des eigenen Veranstaltungsprojekts
angepasst werden.
Meilenstein 1
MS

Entscheid über die Erarbeitung
des Veranstaltungskonzepts
Mit dem Meilenstein 1 wird die Organisationsphase 1 "Veranstaltungsidee /-auftrag"
abgeschlossen und die Organisationsphase 2 "Veranstaltungskonzept" eingeleitet.
Mögliche Fragestellungen:

©
Liegt eine schriftliche Ideenskizze bzw. ein Auftrag für die Veranstaltung vor?
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




Gibt es zu Einstiegsfragen, die als Erfolgsfaktoren der Sportveranstaltung wichtig sein
können, genügend positive Antworten?
Hat der Lösungsentwurf genügend Substanz für eine erfolgversprechende Umsetzung?
Kann mit den nötigen Ressourcen für die Planung, Durchführung und Auswertung der
Veranstaltung gerechnet werden?
Steht genügend Zeit für die seriöse Erarbeitung des Veranstaltungskonzepts und für die
Veranstaltungsplanung zur Verfügung?
Sind die wichtigen Entscheidungsinstanzen, Entscheidungswege und
Entscheidungstermine bekannt?
2. Organisationsphase 2: «Veranstaltungskonzept»
Einführung
In der Organisationsphase 2 wird das "Produkt Sportveranstaltung" beschrieben und die
technische Umsetzung konzipiert.
Das Veranstaltungskonzept ist die Entscheidungsgrundlage für die Einleitung der
aufwändigen Veranstaltungsplanung. Es muss deshalb, ohne ins Detail zu gehen,
Entscheidungsgrundlagen und Informationen enthalten. Je nach Entwicklungsstand wird der
Entscheid durch die Initiant/innen, durch das Startteam oder durch eine (designierte)
Trägerschaft gefällt. Steht hinter dem Projekt ein Auftraggeber, so liegt der Entscheid bei
ihm.
Inhalt, Umfang und Gestaltung des Konzepts sind von der Art, Grösse und Dauer der
Veranstaltung abhängig. Wenn es bereits ähnliche Veranstaltungen gibt, können deren
Erfahrungswerte verwendet werden. Bei sich wiederholenden Veranstaltungen genügt in der
Regel die Überprüfung und allenfalls Anpassung des bestehenden Konzepts.
Ist die vorgesehene Sportveranstaltung in ihrer Art neu, dann muss das
Veranstaltungskonzept Grundlagen, Analysen und konzeptionelle Überlegungen enthalten,
die dem Entscheidungsgremium, möglichen Partnern, potenziellen Sponsoren und Behörden
ein stimmiges Gesamtbild vermitteln. Solche Neuentwicklungen sind die "hohe Schule" des
Eventmanagements. Dafür braucht es Mut, Kreativität und Stehvermögen.
Grundlagen sammeln und auswerten
Um ein gutes Veranstaltungskonzept zu entwickeln, muss das Rad nicht neu erfunden
werden. Es gibt genügend Grundlagen, die gesammelt, analysiert und für die eigene
Veranstaltung verwendet werden können. Nützliche Quellen sind:

Reglemente von nationalen und internationalen Sportverbänden;

Organisationsunterlagen, Ausschreibungen und Programme von ähnlichen
Veranstaltungen;

Fachliteratur und Websites über Veranstaltungs-/Eventmanagement;

Auswertungen und Berichte von Veranstaltungen;

Wissenschaftliche Studien und Statistiken über Trends im Freizeit- und Sportbereich;

Besuche von ähnlichen Sportveranstaltungen;

Gesetze, Verordnungen und Richtlinien (Bund, Kantone, Gemeinden);

Medienberichte: Fach- und Verbandszeitschriften, Tagesmedien, TV-Berichte, Videos.
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Konzeptstruktur
Jede Sportveranstaltung ist in ihrer Art einmalig. Deshalb ist auch jedes
Veranstaltungskonzept ein Unikat. Wichtig ist, dass das Konzept übersichtlich gegliedert ist
und konkrete Aussagen enthält. Die Checkliste "Veranstaltungskonzept" bietet dazu
Hilfestellung.
Meilenstein 2
MS

Entscheid über die
Einleitung der
Veranstaltungsplanung
Zum Abschluss der Organisationsphase 2 liegt beim Meilenstein 2 das
Veranstaltungskonzept vor. Dieses enthält ausreichende Grundlagen und Informationen für
den Entscheid über die Einleitung der Veranstaltungsplanung in der Organisationsphase 3.
Damit wird bereits ein wichtiger Vorentscheid über die Durchführung der Sportveranstaltung
getroffen. Deshalb müssen frühzeitig folgende Fragen geklärt sein:



Wer entscheidet: die designierte Trägerschaft, die Initiant/innen, das Startteam, der
Auftraggeber?
Wie wird entschieden?
Wann wird entschieden?
3. Organisationsphase 3: «Veranstaltungsplanung»
Einführung
In der Organisationsphase 3 werden Lösungen für übergeordnete Themen
(Querschnittthemen) und für die einzelnen Organisationsbereiche der Sportveranstaltung
erarbeitet.
Die Planung ist die gedankliche Vorwegnahme der zukünftigen Sportveranstaltung.
Ausgangspunkte sind die in den Organisationsphasen 1 und 2 erarbeiteten Grundlagen.
Diese werden jetzt konkretisiert und weiterentwickelt. Damit wird sichergestellt, dass die
Ziele erreicht werden und die Sportveranstaltung in der vorgesehenen Umwelt funktionieren
kann.
Am Ende der Organisationsphase 3 liegen die detaillierten Planungen für die
Querschnittthemen und für die Organisationsbereiche der Veranstaltung vor. Welche dies
sind und welchen Detaillierungsgrad sie haben müssen, hängt von der Art, Grösse und
Dauer der Veranstaltung ab. Einige übergeordnete Themen bzw. Querschnittthemen werden
nachstehend beschrieben und mit Mustervorlagen und Praxisbeispielen ergänzt. Für die
Organisationsbereiche gibt es ein eigenes Kapitel mit Checklisten, die als
Planungsinstrumente verwendet werden können.
Planungsebenen
Die Planungsprozesse umfassen die Ebenen "Aufgaben" und "Ressourcen":
Die Aufgabenplanung gibt über alle Aktivitäten und deren zeitliche Ansetzung Auskunft. Sie
erfolgt in den folgenden vier Schritten:

©
Alle für die Zielerreichung nötigen Tätigkeiten auflisten; die Dauer jeder einzelnen
Tätigkeit möglichst präzis schätzen.
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
Anfangs- und Endtermine bestimmen; Dauer der Tätigkeiten (Schritt 1) auf einer
Tätigkeitsliste in Monaten/Wochen/Tagen festhalten.

Planung optimieren: Aufteilen oder Weglassen von Tätigkeiten, Anpassung der
Ressourcen, paralleles Arbeiten u.a.
 Checklisten erstellen: WER macht WAS bis WANN.
Eine geeignete Darstellungsmöglichkeit für die Aufgabenplanung sind Balkendiagramme
(Gantt-Charts). Sie geben einen Überblick über die zeitliche Abfolge der verschiedenen
Tätigkeiten.
Die Ressourcenplanung zeigt auf, welche Mittel (Personal, Finanzen, Infrastrukturen,
Transportmittel, Material, Veranstaltungstechnik u.a.) in welcher Menge zu einem
bestimmten Zeitpunkt benötigt werden. Sie kann erst erstellt werden, wenn die
Aufgabenplanung vollständig ist.
Planungsfristen
Generelle Aussagen über den Zeitaufwand für die Gesamtplanung sind schwierig, weil
Faktoren wie Art, Grösse und Umfeld der Veranstaltung, Ressourcen oder Arbeitsweise des
Organisationskomitees eine Rolle spielen. Deshalb empfiehlt es sich, der Planung eine lang-,
mittel- und kurzfristige Struktur zu geben.
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Planungsfristen
Rechtsformen
Wer ist rechtlich für die Sportveranstaltung verantwortlich? Diese Frage muss frühzeitig
geklärt werden. Ist der Veranstalter bereits eine juristische Person (z. B. Verein,
Aktiengesellschaft, GmbH), dann kann er unter dieser Rechtsform auch die Veranstaltung
durchführen. Wenn nicht, muss eine geeignete Rechtsform geschaffen werden. Dies ist vor
allem unter dem Aspekt der Haftung oder bei späteren Rechtsstreitigkeiten wichtig.
 Führungsprozesse  Führungsgrundlagen / Organisation  Statuten
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Rechtsformen
Führung und Organisation
Die Führung und Organisation einer Sportveranstaltung unterscheidet sich nicht
grundsätzlich von der Führung und Organisation eines Sportvereins, eines Sportverbands
oder einer Unternehmung. Es geht darum, Ziele zu setzen, zu planen, zu entscheiden, zu
realisieren, zu kontrollieren – und regelmässig, offen und transparent zu kommunizieren
Strategische und operative Führung
Für mittlere, grosse und Mega-Sportveranstaltungen ist die klare Trennung der operativen
und der strategischen Führungsebene ein Muss. Kleinst- und Kleinveranstaltungen kommen
in der Regel mit der operativen Führungsebene aus. Aber auch hier muss vorgängig geklärt
werden, wer die Gesamtverantwortung trägt, wer juristisch haftbar ist und wer, nach der
Veranstaltung, den Organen Décharge erteilt.
Die strategische Führung ist in der Regel durch die Rechtsperson der Trägerschaft bzw.
des Auftraggebers gegeben. Sie schafft den grundsätzlichen Orientierungsrahmen (WOHIN
und WOZU?) und trifft Massnahmen, die den langfristigen Erfolg der Veranstaltung sichern.
Organe auf dieser Ebene sind entweder die Trägerschaft oder der Auftraggeber, und zwar
als Verein, GmbH, Aktiengesellschaft oder in einer anderen Rechtsform.
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Strategische Führung

©
Die operative Führung wird durch die Veranstaltungsleitung (OK-Präsident/in) und das
Organisationskomitee (Organisationsbereichsleitende) wahrgenommen. Diese werden
durch die strategische Führung bzw. den Auftraggeber eingesetzt. Sie schaffen den
konkreten Orientierungsrahmen (WAS und WIE?), planen die Sportveranstaltung, führen
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sie durch und besorgen die Nachbearbeitung. Bei mittleren, grossen und MegaVeranstaltungen wird die operative Führung durch einen Geschäftsführer/eine
Geschäftsführerin und durch eine temporäre oder permanente Geschäftsstelle
unterstützt.
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Veranstaltungsleitung
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Organisationsbereiche  Checklisten Organisationsbereiche
Organbildung
Die Veranstaltungsorganisation braucht eine geeignete "Architektur", die funktional auf die zu
lösenden Aufgaben ausgerichtet ist. Dabei gilt der Grundsatz "So viele Organe wie nötig, so
wenige wie möglich". Die Veranstaltungsorganisation wird in einem Organigramm dargestellt.
 Führungsprozesse  Führungsgrundlagen / Organisation  Organisation
Organisationsinstrumente
Die Koordination und Zusammenarbeit der Führungsorgane und Führungspersonen auf der
strategischen und auf der operativen Ebene wird durch Organisationsinstrumente gesteuert.
Kleinst-, kleine und mittlere Veranstaltungen brauchen mindestens ein Organigramm und
Funktionsbeschreibungen. Für Gross- und Mega-Veranstaltungen muss der Einsatz von
weiteren Organisationsinstrumenten geprüft werden: Funktionsdiagramm, OK-Reglement,
Spesenreglement u.a.
 Führungsprozesse  Führungsgrundlagen / Organisation  Organisation
Externe Dienstleistungspartner, Agenturen
Je nach Art, Grösse und Dauer der Sportveranstaltung kann es sinnvoll sein, mit externen
Spezialisten zusammenzuarbeiten. Das Dienstleistungsangebot von Unternehmungen im
Eventbereich ist vielfältig. Es umfasst Themen wie Marketing, Sponsoring, Kommunikation,
Marktforschung/Evaluation, Veranstaltungstechnik, Logistik, Sicherheit/Security,
Verpflegung/Catering, Gäste- und VIP-Betreuung - bis hin zu Full-Service-Agenturen.
Der Einsatz eines externen Dienstleistungspartners kann rasch sehr teuer werden. Er muss
deshalb gezielt und immer mit Blick auf die finanziellen Ressourcen erfolgen. Die Kosten
können durch verschiedene Massnahmen im Griff gehalten werden:

Das "Produkt Sportveranstaltung" (Kernveranstaltung, Side-Events, Rahmenprogramm)
bereits in den Organisationsphasen 1 und 2 so konkret wie möglich definieren

Dienstleistungspartner/Agenturen kennen lernen: In persönlichen Gesprächen einen
Eindruck gewinnen über Unternehmenskultur, Menschen, Arbeitsweise, Leistungen,
Preise

Für die von einem Dienstleistungspartner erwarteten Leistungen ein schriftliches Briefing
verfassen

Von zwei bis vier Agenturen Leistungsbeschreibungen und Offerten einholen und diese
vergleichen

Eine Agentur auswählen, eine schriftliche Auftragsbestätigung verlangen und/oder einen
Agenturvertrag abschliessen; sich bei grossen Veranstaltungen und in komplexen
Situationen juristisch beraten lassen
Produktgestaltung
Die Produktgestaltung ist das zentrale Element der Erfolgsstrategie. Aus der
Sportveranstaltung soll eine gut positionierte Marke werden, ein unverwechselbares
Ereignis, das in der Öffentlichkeit positiv wahrgenommen wird.
Bei der Entwicklung der Veranstaltungsidee und des Veranstaltungskonzepts steht die
Kernveranstaltung im Zentrum. Sie motiviert Sportlerinnen und Sportler zur Teilnahme,
schafft Bekanntheit und Medieninteresse, ist für Sponsoringpartner und Zuschauer/innen
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attraktiv. Die Kernveranstaltung ist aufwändig und benötigt viele Ressourcen (Personal,
Finanzen, Infrastrukturen, Material). Um diesen Aufwand möglichst breit abzustützen, muss
sich der Sportveranstalter zusätzliche Angebote überlegen, die weitgehend auf den gleichen
Ressourcen basieren wie die Kernveranstaltung. Dies führt zur Bildung einer Produktfamilie.
Mit einer geschickt konzipierten Produktfamilie wird die Veranstaltung für eine grössere
Anzahl Sportler/innen und Besucher/innen attraktiv. Dies generiert Mehreinnahmen
(Startgelder, Ticketverkauf, Konsumationen u.a.), stützt die Veranstaltung breiter ab und
belebt das Programm.
Bei der Bildung der Produktfamilie kann der Veranstalter seiner Fantasie je nach Sportart
und je nach den Zielen der Veranstaltung freien Lauf lassen. Zur Produktfamilie können zum
Beispiel folgende "Familienmitglieder" gehören:

Kernveranstaltung
Das "Flaggschiff" der Sportveranstaltung, die Sportart mit den höchsten sportlichen
Anforderungen, den prominentesten Sportler/innen, der grössten Teilnehmer/innenzahl,
dem stärksten Medieninteresse u.a.

Side-Events
Teamkategorie, Familienkategorie, Wettbewerbe auf kürzere Distanzen/mit einfacheren
Spielformen, Sportangebote für Menschen mit Behinderung, Kinder trainieren mit
Sportstars, Probierangebote für Sporteinsteiger/innen u.a.

Rahmenprogramm
Festwirtschaft, Unterhaltungsangebot, Showprogramm, Spiel, Sport und Spass für
Kinder, Kinderspielplatz, Ausstellung und Verkauf von Sportartikeln ("Village"),
Autogrammstunden, Torwandschiessen, Geschicklichkeitsparcours, ökumenischer
Gottesdienst u.a.
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Organisationsbereiche  Checkliste Produkt
Fazit: Um erfolgreich, attraktiv und "einmalig" zu sein, muss ein Sportevent, eine
Sportveranstaltung nicht nur organisiert, sondern auch inszeniert werden. Der Leitfaden
"Inszenierung von Sportveranstaltungen gibt dazu wertvolle Hinweise.
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Inszenierung Sportveranstaltungen - Leitfaden
Planung in den Organisationsbereichen
In der Organisationsphase 3 wird ein grosser Teil der Planung in den
Organisationsbereichen geleistet. Es ist Aufgabe der Führung, die Vernetzung aller Arbeiten
und eine gute Kommunikation sicher zu stellen. Dabei sind folgende Punkte zu beachten:

Die vorgegebenen strategischen und operativen Ziele und Rahmenbedingungen im Auge
behalten

Die Verantwortlichen der Organisationsbereiche dazu anhalten, in Varianten zu planen;
dies erleichtert Entscheide und die Vernetzung mit den anderen Bereichen

Regelmässig und ausführlich nach allen Seiten informieren

Für interne Kommunikation und Koordination Zeitreserven einplanen

Für die Planung in den Organisationsbereichen Checklisten erstellen
( Kernprozesse  Sportveranstaltung  Organisationsbereiche)
Finanzplanung
Die Finanzplanung ist ein wichtiges Element jeder Sportveranstaltung. Ausgangspunkt sind
die im Rahmen der Organisationsphase 2 angestellten Überlegungen zu Aufwand, Ertrag
und Liquidität.
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Aktualisiert: 01.06.2015
In der Organisationsphase 3 "Veranstaltungsplanung" wird ein auf die Veranstaltung
zugeschnittener Kontenplan erstellt. Aufwand und Ertrag (Eigenfinanzierung und
Fremdfinanzierung) werden in einem Budget konkretisiert. Dieses umfasst alle
kostenrelevanten Positionen der Planung, Durchführung und Nachbearbeitung der
Sportveranstaltung.
Zur Finanzplanung einer Sportveranstaltung gehören zudem die Themen Mittelbeschaffung,
Steuern und Versicherungen.
 Supportprozesse  Rechnungswesen
 Kernprozesse  Sportveranstaltungen  Veranstaltungsplanung  Checkliste Finanzplanung
Ethik / Umwelt / Nachhaltigkeit
Jede Sportveranstaltung belastet die Umwelt. Mit gezielten Massnahmen kann die
Umweltbelastung jedoch deutlich vermindert werden. Überlegungen und Empfehlungen:
 Im OK eine Person für Ethik/Umwelt/Nachhaltigkeit einsetzen.

Abfall: Verhindern > vermindern > recyceln.

Geschirr: Mehrweg > Pfand > Recycling.

Verkehr: Bestehende Infrastrukturen und öffentlichen Verkehr nutzen.

Treibhausgase: Verhindern > vermindern > kompensieren.

Lebensmittel: Regionale und saisonale Produkte sowie Produkte aus fairem Handel
bevorzugen.

Eingriffe in die Natur vermeiden.

Für angemessene Beschallung sorgen: So laut und so lange wie nötig, so leise und so
kurz wie möglich.

Sich aktiv für die Suchtprävention engagieren: Gegen Doping, Rauchen und
übermässigen Alkoholkonsum.
Mit den Tools für Veranstalter gibt Swiss Olympic konkrete und leicht umsetzbare Tipps zur
Organisation einer ethischen, umweltverträglichen und nachhaltigen Sportveranstaltung und
bietet praxisorientierte Informationen, Dienstleistungen, Produkte, Kontaktadressen, Literatur
und Studien zu diesen Themen an.
 Ethik-Charta
 ecosport.ch
 EVENTprofil
 Zentrale Empfehlungen
 Coolandclean
Swiss Olympic Volunteers
 Checkliste Ethik/Umwelt/Nachhaltigkeit
 Nachhaltige Entwicklung/Ethik > Schnelltest Korruption
Projektcontrolling
Die Entwicklung der Arbeiten in den Organisationsbereichen und an den Querschnittthemen
muss während der Planungsphase ständig überwacht und gesteuert werden. Diese
Tätigkeiten werden unter dem Begriff Projektcontrolling zusammengefasst und gehören zu
den Kernaufgaben der Veranstaltungsleitung. Wenn Soll-Ist-Vergleiche von Zielen,
Produktentwicklung, Ressourcen (insbesondere Finanzen) und Terminen periodisch und
gewissenhaft durchgeführt werden, ist Projektcontrolling ein "Frühwarnsystem", mit dem
Fehlentwicklungen frühzeitig festgestellt und korrigiert werden können.
( Kernprozesse  Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Projektcontrolling)
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Aktualisiert: 01.06.2015
Risikomanagement
Jede Sportveranstaltung birgt Risiken. Je nach Sportart, Veranstaltungsort, Jahreszeit und
äusseren Einflüssen können unvorhergesehene Ereignisse den Ablauf der Veranstaltung
negativ beeinflussen oder sogar zu deren Abbruch führen. (  Kernprozesse
 Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Risikomanagement).
Die Sicherheit der Teilnehmenden, des Personals, der Gäste, Zuschauer/innen und weiterer
Beteiligter hat höchste Priorität. Umsichtige Veranstalter haben bereits im
Veranstaltungskonzept (Organisationsphase 2) eine Chancen-Risiko-Analyse durchgeführt. (
 Kernprozesse  Sportveranstaltung  Veranstaltungskonzept  Checkliste Gliederung). In der
Organisationsphase 3 muss die Risikobeurteilung durch die Veranstaltungsleitung und die
Organisationsbereichsleitenden vertieft werden. Durch präventive Massnahmen, zum
Beispiel Streckensicherung, Brandschutz oder Bewachung von Einrichtungen, können
Risiken minimiert werden. Notfall- und Krisenszenarien geben Orientierung für das
zweckmässige Verhalten bei Unfällen und unvorhergesehenen Ereignissen. Die
Kommunikation in Krisensituationen (  Führungsprozesse  Führungsgrundlagen
 Vereinsvorstand  Checkliste Krisenmanagement) muss vorgängig ebenso geregelt werden wie
Versicherungsfragen im Rahmen des Privatrechts. (  Kernprozesse  Sportveranstaltung
 Veranstaltungsplanung  Checkliste Finanzplanung)
Mit dem Risikomanagement eng verbunden ist die Veranstaltungssicherheit. Dazu gehören
unter anderem frühzeitige Kontakte mit Organisationen und Institutionen, die in diesem
Bereich tätig sind und über grosse Erfahrung verfügen: Polizei, Feuerwehr, Spital-, Arzt-,
Sanitäts- und Rettungsdienste, je nach Veranstaltung auch Sicherheits- und SecurityUnternehmungen.
Je nach Art, Grösse und vor allem auch der Exposition eines Events durch Wind- und
Wettereinflüsse ist dringend empfohlen, im unmittelbaren Vorfeld und während der
Veranstaltung einen professionellen, unabhängigen Meteorologen vor Ort zu haben, der die
Veranstaltungsleitung bei Entscheiden (z.B. Evakuierung von Anlagen, Programm/Streckenänderungen, Unterbruch oder Abbruch der Veranstaltung) kompetent und zeitnah
berät.
Für die Analyse von Sicherheitsfragen und die Anordnung von Massnahmen sind in erster
Linie die Veranstaltungsleitung und die Organisationsbereichsleitenden verantwortlich. Je
nach Sportart und Grösse der Veranstaltung empfiehlt sich bereits bei mittelgrossen, sicher
aber bei grossen und Mega-Veranstaltungen die Schaffung eines eigenen
Organisationsbereichs für Sicherheit und dessen Besetzung durch eine ausgewiesene
Fachperson.
(  Kernprozesse  Sportveranstaltung  Organisationsbereiche  Checkliste Sicherheit)
Meilenstein 3
MS

Definitiver Entscheid über
die Durchführung der
Veranstaltung:
"Point of no return"
Der Meilenstein 3 markiert den "Point of no return". Jetzt entscheidet die Trägerschaft bzw.
der Auftraggeber definitiv über die Durchführung der Sportveranstaltung. Die
Entscheidungsgrundlagen liefert die Veranstaltungsleitung in Form der
Veranstaltungsplanung und des Veranstaltungsbudgets.
Vor diesem Meilenstein dürfen keine Ausgaben getätigt werden, die nicht durch eine
Vorfinanzierung gesichert sind. Die Mittelbeschaffung durch Eigen- und Fremdfinanzierung
muss bis zu diesem Punkt sichergestellt bzw. durch Defizitdeckungsgarantien abgesichert
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sein. Der Termin für den "Point of no return" wird von der Trägerschaft bzw. vom
Auftraggeber gemeinsam mit der Veranstaltungsleitung festgelegt. Dabei gilt der Grundsatz:
"So früh wie nötig, so spät als möglich".
Vorgehen:



Entscheidungsgrundlagen (Veranstaltungskonzept, Veranstaltungsbudget) durch
Veranstaltungsleitung/OK bereitstellen
Entscheid durch Trägerschaft bzw. Auftraggeber
Termin = frühzeitig fixierter Zeitpunkt
Meilenstein 4
MS

Überprüfung aller
Querschnittthemen und
Organisationsbereiche:
"Produkt" abgenommen
Beim Meilenstein 4 gibt die Veranstaltungsleitung der Trägerschaft bzw. dem Auftraggeber
umfassenden Einblick in die definitiven Konzepte und Planungen der Querschnittthemen und
Organisationsbereiche. Diese werden unter folgenden Aspekten überprüft:






Vollständigkeit
Funktionsfähigkeit
Verantwortlichkeiten
Schnittstellen
Finanzen
Termine
Aufgrund der Überprüfungen werden, wo nötig, Aufträge für Nachbearbeitungen bzw.
Ergänzungen erteilt und vom OK ausgeführt. Anschliessend gilt das "Produkt
Sportveranstaltung" als abgenommen.
4. Organisationsphase 4:«Veranstaltungs-Durchführung»
Einführung
In der Organisationsphase 4 wird die Sportveranstaltung eingeführt und durchgeführt.
Die Sportveranstaltung findet statt! Die Veranstaltungsleitung und die Leitenden der
Organisationsbereiche fragen sich, ob alles wie geplant ablaufen wird.
Wohl kaum! Ein Event birgt viele Unbekannte: Sportler/innen, Funktionär/innen, Helfende
und Zuschauer/innen, Wetter und unvorhergesehene Ereignisse oder eine Strompanne
lassen sich nicht programmieren. Eine gute Vorbereitung stärkt jedoch das Vertrauen, dass
in entscheidenden Momenten situativ richtig reagiert und, wenn nötig, zielorientiert
improvisiert werden kann.
Die Veranstaltungsdurchführung gliedert sich in drei Abschnitte: 1. Einführung, 2.
Durchführung und 3. Einleitung der Nachbearbeitung.
Einführung der Sportveranstaltung
Je nach Art, Grösse und Dauer der Veranstaltung beginnt die Einführung einige Monate,
Wochen oder Tage vor dem eigentlichen "Startschuss". Bei Gross- und MegaVeranstaltungen wird sie allenfalls bereits ein bis zwei Jahre vorher eingeleitet, zum Beispiel
mit der Durchführung von Testwettkämpfen.
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Im Rahmen der Einführung werden die Infrastrukturen aufgebaut bzw. übernommen, werden
Wettkampfstrecken ausgeschildert, Sponsorenauftritte platziert, Umweltmassnahmen
realisiert, wird die Eventtechnik installiert und getestet, die Verpflegung für Athleten und
Besucher bereitgestellt, das Personal geschult und vieles mehr. Die Veranstaltungsleitung
koordiniert diese Arbeiten und ist bei der Einführung der Sportveranstaltung aktiv präsent.
Durchführung der Sportveranstaltung
Sobald die Sportveranstaltung läuft, entwickelt sie ihre eigene Dynamik. Diese muss von den
Verantwortlichen beobachtet werden. Fehlentwicklungen müssen durch
Steuerungsmassnahmen korrigiert werden. Dabei gilt es, einige Regeln zu beachten:

Die Veranstaltungsleitung behält jederzeit den Gesamtüberblick über die Veranstaltung.

Die Bereichsleitenden verfolgen die Entwicklung im eigenen Organisationsbereich
aufmerksam und vorausblickend. Wenn nötig, ordnen sie Steuerungsmassnahmen an.

Die Bereichsleitenden kommunizieren ihre Entscheidungen zeitgerecht an die
Veranstaltungsleitung und die betroffenen Helfenden sowie, situativ, an Athlet/innen,
Sicherheitsorgane, Medien, Zuschauer/innen u.a.

Feststellungen über besondere Vorkommnisse in anderen Organisationsbereichen
werden den zuständigen Bereichsleitenden umgehend mitgeteilt.

Die Veranstaltungsleitung, die Leiter/innen der Organisationsbereiche und weitere
wichtige Verantwortliche sind während der gesamten Veranstaltung permanent
erreichbar.
Verhalten bei unvorhergesehenen Ereignissen
Unvorhergesehene Ereignisse, zum Beispiel Unfälle von Teilnehmenden oder
Zuschauer/innen, Unwetter, Streckensperrungen oder der Ausfall von technischen Systemen
können den Ablauf einer Sportveranstaltung empfindlich stören oder gar zu ihrem
Unterbruch oder Abbruch führen. Bei der Veranstaltungsplanung (Organisationsphase 3)
haben sich die Veranstaltungsleitung und die Mitglieder des OK im Rahmen des
Risikomanagements mit solchen Situationen auseinandergesetzt und entsprechende
Präventionsmassnahmen und Handlungsszenarien vorbereitet. ( Kernprozesse
 Sportveranstaltung  Veranstaltungsplanung  Checkliste Risikomanagement)
Schwerwiegende Ereignisse, zum Beispiel ein schwerer Unfall, erfordern ein gutes
Krisenmanagement und eine koordinierte Kommunikation. Entsprechende Prozesse und
Abläufe müssen im Rahmen der Veranstaltungsplanung erarbeitet werden und allen
Verantwortlichen bekannt sein. Weil die Veranstaltungsleitung durch vielfältige Aufgaben
permanent beansprucht ist, lohnt sich allenfalls der Einsatz einer Person, die bei
unvorhergesehenen Ereignissen im Auftrag der Veranstaltungsleitung als
"Krisenmanager/in" zum Einsatz kommt.
Nach schwerwiegenden Ereignissen werden die Handlungen und Entscheide der
Verantwortlichen durch Behörden, Medien und Öffentlichkeit kritisch hinterfragt. In solchen
Situationen muss die Veranstaltungsleitung mit einer aktiven, transparenten und schnellen
Information agieren. Bereits in der Planungsphase muss festgelegt werden, wer seitens des
Veranstalters gegenüber Behörden und Medien kommuniziert. In der Regel ist dies die
Veranstaltungsleitung, allenfalls gemeinsam mit einem Vertreter / einer Vertreterin der
Trägerschaft bzw. des Auftraggebers. Er bzw. sie werden dabei von dem/der
Medienverantwortlichen unterstützt. Für die Krisenkommunikation gelten folgende
Grundregeln:

Aktiv informieren; nicht warten, bis Anfragen von aussen kommen.

Stufenweise weiter informieren; nächste Informationstermine vorankündigen.
©
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
Offen, glaubwürdig und wahrheitsgetreu informieren; korrekte Daten und Fakten liefern.

In verständlichen Worten kommunizieren.

Keine voreiligen Schuldzuweisungen machen.

Auch gegen innen zeitgerecht und transparent informieren (interne Kommunikation).
( Führungsprozesse  Führungsgrundlagen  Vereinsvorstand  Checkliste Krisenmanagement)
Einleitung der Nachbearbeitung
Dokumentation
Noch während die Veranstaltung läuft, müssen die Verantwortlichen bereits die Auswertung
im Auge behalten. Wer kritische Ereignisse, problematische Situationen, suboptimal
funktionierende Einrichtungen und Abläufe beobachtet, sollte dies unmittelbar
dokumentieren. Ein Notizblock, ein Diktiergerät, eine Digitalkamera oder das Handyvideo
sind dabei nützlich. Aber auch positive Beobachtungen sollen festgehalten werden. Alle
Aufzeichnungen leisten im Rahmen der Veranstaltungsauswertung gute Dienste und liefern
Grundlagen für die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung.
"Sofortkommunikation" nach innen und aussen
Sportveranstalter müssen die Tools von Internet und Mobiltelefonie nach Abschluss des
Events nutzen. Die "Sofortkommunikation" muss wenige Stunden nach der Veranstaltung bei
ihren Zielgruppen ankommen. Beispiele:

Die Medien werden unmittelbar nach Veranstaltungsende mit einem Medienbulletin, mit
Resultaten und Bildern beliefert.

Die eigene Website ist mit ersten Informationen, Zahlen, Fakten und Bildern aufdatiert.
Bei wiederkehrenden Veranstaltungen wird bereits das Datum des nächsten Events
kommuniziert.

Helfer/innenorganisationen und "Einzelhelfende" erhalten ein SMS mit einem
Dankeschön für ihren Einsatz. Ist eine Staff-Party geplant, so wird das Datum
vorangezeigt.

Vertreter/innen der Behörden, Sponsoren und weitere Partner freuen sich am Morgen
nach dem Event über ein E-Mail mit dem Dankeschön des Veranstalters.
Bei so viel Elektronik darf aber der persönliche Kontakt nicht vernachlässigt werden.
Begegnungen mit Helfenden, Vertreter/innen von Behörden, Sponsoren und
Partnerorganisationen während und nach der Veranstaltung können für ein spontanes
Dankeschön genutzt werden.
Meilenstein 5
MS

Offizieller Abschluss der
Sportveranstaltung;
Beginn der Nachbearbeitung
Der Meilenstein 5 steht für den Abschluss der Sportveranstaltung - zumindest für die
Teilnehmenden, Zuschauer/innen und Medien. Für das OK und viele Helfende sowie für
Mitarbeitende von Partnerunternehmungen beginnt jetzt der aufwändige Abbau von temporär
errichteten Infrastrukturen, die Reinigung und Rückgabe von Hallen, Anlagen,
Büroräumlichkeiten und Material, das Einsammeln der Streckensignalisation, die Information
der Medien, die Aktualisierung der Website und anderes mehr. Diese Arbeiten gehen
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fliessend über in die Nachbearbeitung der Veranstaltung im Rahmen der
Organisationsphase 5.
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5. Organisationsphase 5: «Veranstaltungs-Nachbearbeitung»
Einführung
In der Organisationsphase 5 wird die Sportveranstaltung ausgewertet und dokumentiert. Im
Hinblick auf Folgeveranstaltungen werden Konzepte und Prozesse optimiert. Das "Projekt
Sportveranstaltung" wird formell abgeschlossen.
Die Veranstaltungsnachbearbeitung ist ebenso wichtig wie die vorangehenden vier
Organisationsphasen. Die Veranstaltungsleitung sorgt dafür, dass dabei ebenso sorgfältig
gearbeitet wird wie in den vorangegangenen Organisationsphasen.
Zur Veranstaltungsnachbearbeitung gehören folgende Elemente:

Dank

Auswertung

Dokumentation

Abschluss
Dank
Jede Sportveranstaltung basiert auf einem Netzwerk von öffentlich-rechtlichen Institutionen,
wirtschaftlichen und gewerblichen Unternehmungen, Verbänden und Vereinen,
Dienstleistungsorganisationen und Einzelpersonen. Sie erteilen Bewilligungen, kreieren
visuelle Konzepte und Kommunikationsauftritte, erbringen Dienstleistungen, stellen
finanzielle, materielle und personelle Ressourcen bereit, stehen an der Veranstaltung als
Helfer/innen, Samariter/innen, Speaker/innen, Zeitnehmer/innen oder Medienbeauftragte im
Einsatz.
Jeder Veranstalter profitiert vom Engagement dieser Partner. Dafür soll nach der
Veranstaltung Danke gesagt werden. Ein "massgeschneiderter" Brief eignet sich dafür
am besten. Er ist persönlicher als ein E-Mail oder ein anonymer Serienbrief. Die Dankbriefe
müssen bis spätestens 10 Tage nach der Veranstaltung bei den Empfänger/innen eintreffen.
Mögliche Inhalte

Rückblick auf die Veranstaltung

Ein, zwei herausragende Ereignisse erwähnen und/oder kurze Aussagen ("Testimonials")
von Athlet/innen, VIP's oder Sponsoringpartnern einfügen.

Hervorheben, warum das Engagement, die spezielle Dienstleistung des Briefempfängers
bzw. der Briefempfängerin für die Veranstaltung wichtig war - und dafür danken.

Bei wiederkehrenden Veranstaltungen Ausblick auf den nächsten Event (Datum, Ort,
Projekte, z.B. neues Wettkampfangebot, Jubiläumsprogramm); den Wunsch äussern,
dass dabei wieder auf die Unterstützung des betreffenden Partners gezählt werden darf.

Doppelunterschrift durch die Veranstaltungsleitung und den/die Leiter/in des zuständigen
Organisationsbereichs.

Allenfalls einen interessanten Medienbeitrag, das offizielle Medienbulletin oder eine Foto
beilegen oder einen Link einfügen.
Vorgehen

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Die Veranstaltungsleitung verfasst den Basis-Brieftext.
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
Alle Bereichsleitenden und weitere Verantwortliche liefern dem Sekretariat unmittelbar
nach der Veranstaltung die Adressen und Stichworte zum Engagement/zur
Dienstleistung des Briefempfängers bzw. der Briefempfängerin in ihrem
Organisationsbereich.

In der Geschäftsstelle werden der Basistext und der spezifische Text des
Organisationsbereichs zusammengefügt.

Anschliessend organisiert die Geschäftsstelle die Unterschriften und den Versand.
Auswertung
Die Auswertung soll schriftlich durchgeführt werden. Folgende Fragen stehen im Fokus:

Wurden die Ziele des Veranstalters erreicht?

Wurden die Erwartungen der Zielgruppen (Athlet/innen, Zuschauer/innen, Sponsoren,
Medien u.a.) erfüllt?

Stehen der Aufwand an Ressourcen und der Ertrag/das Ergebnis der Sportveranstaltung
in einem angemessenen Verhältnis zueinander?
 Waren die eingesetzten Prozesse und Konzepte zweckmässig?
Darüber hinaus können Veranstalter von mittleren, grossen und Mega-Sportveranstaltungen
nach Bedarf weitere vertiefende und spezifische Fragen stellen. ( Kernprozesse
 Sportveranstaltung  Veranstaltungnachbearbeitung  Checkliste Auswertung)
Voraussetzungen für eine gute Auswertung sind:

Gut formulierte Ziele ( Kernprozesse  Sportveranstaltung  Organisationsphase 2 –
Veranstaltungskonzept  Checkliste Gliederung Veranstaltungskonzept).

In der Organisationsphase 3 konkret gestellte methodische und inhaltliche Fragen zur
Auswertung, ferner die Definition von Evaluationsmethoden und die Produktion von
vorbereiteten Evaluationsinstrumenten.

Athlet/innen, Personal, Sponsoren, Dienstleister und andere auffordern, Rückmeldungen
über Beobachtungen und Erlebnisse vor, während und nach der Sportveranstaltung zu
geben.
In der Regel kann der Veranstalter die Auswertung selber vornehmen. Veranstalter von
Gross- und Mega-Events können abklären, ob der Beizug externer Spezialisten, z.B. eines
Marktforschungsinstituts, sinnvoll ist. ( Organisationsphase 3 – Veranstaltungsplanung – Externe
Dienstleistungspartner, Agenturen)
Verarbeitung
Fehlende Fragebogen und ausstehende Rückmeldungen werden nachgefasst.
Anschliessend werden alle Rückmeldungen nach Themen sortiert und übersichtlich
dargestellt. An einer OK-Sitzung werden sie als Schwerpunktthema diskutiert und Prioritäten
zugeordnet.
Bei wiederkehrenden Sportveranstaltungen empfiehlt es sich, für jeden Organisationsbereich
drei bis höchstens fünf Elemente zu bezeichnen, deren Qualität bei der nächsten Austragung
verbessert werden soll ("Top 3"/"Top 5").
Dokumentation
Mit der Dokumentation wird sichergestellt, dass zu jedem späteren Zeitpunkt nachvollzogen
werden kann, wie das "Produkt Sportveranstaltung" entstanden ist, wie es sich entwickelt
hat, wie die Durchführung abgelaufen ist und welche Ergebnisse die Auswertung gebracht
hat. Diese Informationen werden in der Veranstaltungsdokumentation zusammengefasst.
Diese ist Ausgangspunkt und Planungsgrundlage für kommende Veranstaltungen. Bei
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personellen Wechseln kann sie bei der Einführung neuer Organisationsbereichsleiter/innen
gute Dienste leisten. Aber auch für die Akquisition neuer Sponsoren oder für die Klärung
allfälliger Differenzen mit Partnern kann die Veranstaltungsdokumentation nützlich sein.
Aus der Veranstaltungsdokumentation wird der Veranstaltungsbericht abgeleitet. Er gibt
den Überblick über das gesamte Projektmanagement und über Zahlen und Fakten der
Sportveranstaltung. Der Veranstaltungsbericht geht an die Trägerschaft bzw. an den
Auftraggeber. Zusammen mit der Schlussrechnung bildet er die Grundlage für die DéchargeErteilung durch die strategische Führung.
Abschluss
Der formelle Abschluss der Sportveranstaltung ist keine "bürokratische Zusatzrunde",
sondern ein unverzichtbarer Teil des gesamten Organisationsprozesses. Im Zentrum steht
die Erteilung der Décharge an das Organisationskomitee.
Décharge
Wenn das OK im Auftrag eines Vereins als Trägerschaft gearbeitet hat, findet der Abschluss
im Rahmen einer Vereinsversammlung statt. Dabei legt das OK den Veranstaltungsbericht
und die Schlussrechnung vor. Wenn diese Unterlagen in Ordnung sind, kann die
Vereinsversammlung dem OK Entlastung erteilen.
Eine formelle Entlastung ist auch anzustreben, wenn das Organisationskomitee im Auftrag
einer Unternehmung oder einer anderen Organisation gehandelt hat.
"Kick-off"
Bei wiederkehrenden Sportveranstaltungen kann die Abschlusssitzung mit dem "Kick-off" für
die folgende Austragung verbunden werden. Damit schliesst sich der Kreis des 5-PhasenEventmanagements. ( Sportveranstaltung  Einstieg  5-Phasen-Eventmanagement)
Abschlussfeiern
Ob die Sportveranstaltung einmalig war oder in einem zeitlichen Turnus wieder stattfindet:
Nach der Schlusssitzung sollte die erfolgreiche Durchführung der Sportveranstaltung von
Trägerschaft und OK gemeinsam gefeiert werden! Das schweisst das Team zusammen und
motiviert für neue Einsätze.
Die Veranstaltungsnachbearbeitung bietet noch weitere Gelegenheiten zum Feiern, zum
Beispiel im Rahmen einer "Staff-Party" mit den freiwilligen Helfenden oder im Rahmen
eines stimmigen Auswertungsmeetings mit den Sponsoren. Bei diesen Gelegenheiten
kann den Helfenden und Partnern persönlich gesagt werden, wie wichtig ihre Beiträge für
das Gelingen der Sportveranstaltung waren und wie dankbar die Veranstalter dafür sind.
Meilenstein 6
MS

Formeller Abschluss des
"Projekts Sportveranstaltung"
Der Meilenstein 6 steht am Schluss der Veranstaltungsnachbearbeitung und damit am Ende
des gesamten "Projekts Sportveranstaltung".
Die Sportveranstaltung gilt dann als abgeschlossen, wenn
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die Beiträge von Behörden, Verbänden und Vereinen, freiwilligen Helfenden und
Partnern zum Gelingen der Veranstaltung verdankt wurden;
eine fundierte Auswertung vorliegt, von der Massnahmen für die Qualitätssicherung und
Qualitätsentwicklung für Folgeveranstaltungen abgeleitet werden können;
die Veranstaltung mit ihren Prozessen, Konzepten und Ergebnissen dokumentiert ist;
die strategische Führung der operativen Führung (Veranstaltungsleitung,
Organisationskomitee) auf Grund des Veranstaltungsberichts und der Schlussrechnung
formell die Décharge erteilt hat.
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