Soziale Perzeption: Wie könne wir andere Menschen verstehen

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Gruppe 1: Soziale Kognition
Wie können wir andere Menschen verstehen?
Nikolaj Barth
(2) Elliot Aronson, Timothy D. Wilson & Robin M. Akert (2004).
Sozialpsychologie. Kap. 4, (S.100-147): >>Soziale Perzeption: Wie können wir
andere Menschen verstehen?<<
Soziale Perzeption: Wie könne wir andere Menschen verstehen?

Warum enden wir soviel Zeit und Energie auf bei dem Versuch, Erklärungen für
das Verhalten anderer zu finden? Weil es uns dabei hilft unsere soziale Welt zu
verstehen und vorherzusagen.

Soziale Perzeption= Die Untersuchung davon, wie Menschen sich einen
Eindruck von anderen Menschen bilden und wie daraus Schlussfolgerungen
gezogen werden.
Nonverbales Verhalten
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Was wir Hören und Sehen ist für den ersten Eindruck den wir von einer Person
haben verantwortlich.
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Nonverbale Kommunikation= u. a. Klang der Stimme, Gestik, Körperhaltung,
Verwendung von Berührung und Blickkontakt.
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Wird benutzt um
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Gefühle und Emotionen auszudrücken
Einstellungen mitzuteilen
Eigenen Persönlichkeitseigenschaften mitzuteilen
Die verbale Kommunikation zu erleichtern
Emotion im mimischen Ausdruck
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Der Kronjuwel der nonverbalen Kommunikation ist der Gesichtsausdruck
Alle Menschen enkodieren und decodieren Emotionen auf die selbe Art, so das
sie auch von allen Menschen verstanden werden können.
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Dies gilt zumindest für die sechs Primäremotionen:
 Wut
 Furcht
 Ekel
 Trauer
 Freude
 Überraschung
Wut wird am schnellsten erkannt, da diese eine potentielle Gefahr darstellen
kann.
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Das decodieren der Emotionen kann erschwert werden durch:
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Wenn zwei Emotionen zur selben Zeit ausgedrückt werden (z.B. Wut und
Ekel)

Wenn eine Person versucht ihre Emotionen zurückzuhalten und diese nur
schwach erkennbar sind.

Wenn gewisse kulturelle Regel das Zeigen von Emotionen bei bestimmten
Anlässen verbietet.
Andere Kanäle nonverbaler Kommunikation

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Blickkontakt
Interpersoneller Raum und Berührung

Gestik des Kopfes und der Hände
 Gesten sind nicht in jedem Kulturkreis gleich.
Geschlechtsunterschiede in der nonverbalen Kommunikation

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Frauen sind besser im enkodieren und im decodieren nonverbaler Signale
Frauen sind aber auch leichter zu täuschen
Implizierte Persönlichkeitstheorien: Wie werden die Lücken ausgefüllt?
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Implizierte Persönlichkeitstheorien= Eine bestimmte Art von Schema, das
Verwendung findet, um verschieden Persönlichkeitseigenschaften zu gruppieren.
(Menschen die liebenswürdig sind, sind auch freigiebig)
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Dienen dem Zweck von kleinen Informationsmengen auf größere zu schließen.
Die Rolle der Kultur in implizierten Persönlichkeitstheorien

Die Theorien entwickeln sich erst mit der Zeit und mit zunehmender
Lebenserfahrung und sie sind kulturell geprägt.
Kausale Attribution: Die Frage nach dem „Warum“
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Attributionstheorie= Beschreibung, wie Menschen sich die Gründe für ihr eigenes
Verhalten und das anderer erklären.
Wie läuft der Attributionsprozess ab?
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Internale Attribution= Die Annahme, das die Handlungen eines Menschen von
internalen Gründen gesteuert werden, z.B. seine Einstellung, Charakter oder
seine Persönlichkeit.

Externale Attribution= Die Annahme, das die Handlungen eines Menschen durch
die momentane Situation in der er sich befindet gesteuert werden. Hierbei wird
angenommen, das die meisten Menschen in der selben Situation die selbe
Handlung zeigen würden.
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Wir tendieren dazu, die Gründe für das Verhalten von Person internal zu suchen.
Das Kovariationsprinzip: Internale gegen externale Attributation
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Der Mensch wird als Meisterdetektiv dargestellt, der die Ursachen von Verhalten
logisch und rational zusammenträgt und auswertet.

In der Realität ist dies aber meist nicht der Fall, oft werden Dinge verzerrt
angeschaut um sich selbst zu einem hohen Selbstwertgefühl zu verhelfen.
Der fundamentale Attributationsfehler: Der Mensch als
Persönlichkeitspsychologe
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Fundamentaler Attributationsfehler= Die Annahme, das Menschen etwas tun,
weil dies ihrer Persönlichkeit entspricht und nicht weil es der Situation entspricht.
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Oft trifft diese Annahme zu, aber es ist auch oft genug so, das Menschen nur aus
der Situation heraus handeln.
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Der Mensch neigt dazu externe Gründe zu vernachlässigen, selbst wenn diese
offensichtlich sind.
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Dies geschieht hauptsächlich weil wir dazu tendieren, unsere Aufmerksamkeit
nur auf die Person zu lenken und dabei die Situation ausblenden.
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Die Situation wird oft ausgeblendet, weil diese für uns oftmals nur schwer zu
erkennen und zu verstehen ist.
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Wir sind uns bewusst, das wir ehr als Person wahrgenommen werden, losgelöst
von der Situation in der wir uns befinden. Wir überschätzen diese Wahrnehmung
aber gleichzeitig auch. Dies ist der Spotlighteffekt.
Die Akteur-Beobachter-Divergenz
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= Die Tatsache, dass wir bei den Handlungen anderer die Gründe dafür ehr in
ihrer Persönlichkeit suchen, bei uns selbst aber die Gründe ehr in der Situation
suchen.
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Ein Grund dafür ist, dass wir die Situation kennen und daher auch wissen, warum
wir so gehandelt haben, ein Beobachter kann dies aber nicht wissen.
Attributionen die der Selbstwertstützung dienen
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Wir tendieren dazu bei guten Ergebnissen die Gründe dafür in uns selbst zu
finden, bei schlechten Ergebnissen liegen die Gründe in der Situation.

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Dies liegt daran, das wir versuchen unserer Selbstwertgefühl hoch zu
halten.
Defensive Attributation= Erklärungen für Verhalten, die der Vermeidung von
Gefühlen dienen, dass wir verletzlich sind.
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Unrealistischer Optimismus= Die Annahme, dass uns selbst gute Dinge öfter
passieren als anderen Menschen und umgekehrt.
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Kann uns in der momentanen Situation helfen, kann in bestimmten
Situationen aber auch tödlich sein.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Opfer von Gewalt oft so dargestellt werden,
als seien sie für die Dinge, die ihnen widerfahren sind, selbst verantwortlich.
Die Rolle der Kultur im Attributationsprozess
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Der fundamentale Attributationsfehler ist kulturabhängig.
Westliche Kulturkreise suchen die Gründe für Verhalten ehr internal
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Östliche Kulturkreise suchen diese ehr external
Wie zutreffend sind unsere Attributationen und Eindrücke?
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Wir liegen oftmals ziemlich falsch mit unseren Einschätzungen.
Wir denken aber das wir richtig liegen
Unsere Einschätzungen werden umso genauer je länger wir eine Person kennen.
Warum sind unsere Eindrücke von anderen Menschen manchmal falsch?
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Wir liegen falsch, weil wir mentale Abkürzungen nutzen, wie den fundamentale
Attributationsfehler.
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Implizierte Persönlichkeitstheorien sind eine weitere Fehlerquelle.
Warum erscheinen unsere Eindrücke der Realität zu entsprechen?
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Weil wir Mensche oft nur in einigen, wenigen Situationen sehen und uns daher
gar kein umfassendes Bild machen können.
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Weil wir mit unserem eigenen Verhalten oftmals dafür sorgen, das unsere
Eindrücke bestätigt werden.
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Weil oft mehrere Menschen unsere Meinung teilen, obwohl wir alle verkehrt
liegen könnten.
Alles in Allem sind wir aber relativ gut in der Lage Menschen einzuschätzen. Wir sind
recht gute Beobachter und haben ein großes Geschick im deuten nonverbaler
Kommunikation. Andererseits unterlaufen uns aber manchmal auch recht schlimme
Attributationsfehler.
6/15/2007 11:56:00 PM
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6/15/2007 11:56:00 PM
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