Betahistin AL 6/- 12 - SRZ

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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
Betahistin AL 6
Betahistin AL 12
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Betahistin AL 6
Betahistindimesilat 6 mg pro Tablette
Betahistin AL 12
Betahistindimesilat 12 mg pro Tablette
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
Betahistin AL 6
1 Tablette enthält 6 mg Betahistindimesilat
(entspr. 2,52 mg Betahistin).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
1 Tablette enthält 53,50 mg Lactose-Monohydrat.
Betahistin AL 12
1 Tablette enthält 12 mg Betahistindimesilat
(entspr. 5,04 mg Betahistin).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
1 Tablette enthält 107,00 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Betahistin AL 6
Weiße, runde, bikonvexe Tablette.
Betahistin AL 12
Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Bruchrille.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt
werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Schwindelanfällen bei
Funktionsstörungen des Vestibularapparates (Gleichgewichtsapparates) im Rahmen
des Menière’schen Symptomenkomplexes.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Tagesdosis beträgt 18 – 36 mg Betahistindimesilat pro Tag:
Betahistin AL 6
3-mal täglich 1 – 2 Tabletten Betahistin AL 6.
Betahistin AL 12
3-mal täglich½ – 1 Tablette Betahistin AL 12.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Betahistin AL bei Kindern unter 18 Jahren wird nicht empfohlen,
da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit während des Essens oder nach dem
Essen einzunehmen.
Oktober 2014
Die Anwendungsdauer richtet sich nach
Krankheitsbild und -verlauf. In der Regel
handelt es sich um eine Langzeitbehandlung.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
•
oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
Phäochromozytom
014373-H821 – Betahistin AL 6/- 12 – n
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit Asthma bronchiale und Patienten mit peptischen Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte müssen während
der Behandlung sorgfältig überwacht werden.
Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten
Betahistin AL nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Es wurden keine In-vivo -Interaktionsstudien
durchgeführt. Basierend auf In-vitro -Daten
wird in vivo keine Hemmung der Cytochrom
P450 Enzyme erwartet.
In-vitro -Daten lassen auf eine Hemmung
des Betahistin-Metabolismus durch Wirkstoffe schließen, die die Monoaminoxidase
(MAO) hemmen (inklusive des MAO-Subtyps B, z.B. Selegilin). Bei gleichzeitiger Anwendung von Betahistin und MAO-Hemmern (einschließlich selektiver MAO-BHemmer) ist Vorsicht angebracht.
Da Betahistin ein Analogon von Histamin ist,
kann eine Wechselwirkung von Betahistin
mit Antihistaminika theoretisch die Wirksamkeit eines der beiden Arzneimittel beeinflussen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen keine ausreichenden Daten für
die Anwendung von Betahistin bei Schwangeren vor. Es liegen keine ausreichenden
tierexperimentellen Studien in Bezug auf
Schwangerschaft, embryonale /fetale Entwicklung, Entbindung und die postnatale
Entwicklung vor. Das potenzielle Risiko für
Menschen ist unbekannt. Betahistin sollte in
der Schwangerschaft nicht angewendet
werden, außer es ist unbedingt erforderlich.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Betahistin in die
Muttermilch übergeht, auch hierzu existieren
keine tierexperimentellen Studien. Die Wichtigkeit der Therapie der Mutter sollte gegen
die Vorteile des Stillens und das potenzielle
Risiko für das Kind abgewogen werden.
Fertilität
Es sind keine Daten zur Auswirkung auf die
Fertilität verfügbar.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Betahistin ist indiziert für Morbus Menière
und symptomatische Vertigo. Beide Krankheiten können die Fähigkeit, Fahrzeuge zu
führen und Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. In klinischen Studien, die speziell
die Fähigkeit, Fahrzeuge zu führen und Maschinen zu bedienen, untersuchten, hatte
Betahistin keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss.
4.8 Nebenwirkungen
Unter der Behandlung mit Betahistin wurden
folgende unerwünschte Wirkungen mit den
unten angegebenen Häufigkeiten in Place-
bo-kontrollierten klinischen Studien beobachtet [sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100
bis <1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis
<1/100), selten (≥ 1/10.000 bis <1/1.000),
sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar)].
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit und Dyspepsie.
Zusätzlich zu den in den klinischen Studien
berichteten unerwünschten Wirkungen wurden die folgenden Nebenwirkungen nach
Markteinführung und in wissenschaftlicher
Literatur spontan gemeldet. Bei einigen dieser Nebenwirkungen kann die Häufigkeit
anhand der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden und wird deshalb als „nicht
bekannt“ bezeichnet.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Anaphylaxie.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Palpitationen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: milde gastrointestinale Beschwerden (z.B. Erbrechen, gastrointestinale
Schmerzen, Völlegefühl oder Blähungen)
und Durchfall. Diese Beschwerden lassen
sich in der Regel durch die Einnahme von
Betahistin AL mit dem Essen oder nach der
Mahlzeit oder durch eine Reduzierung der
Dosis vermeiden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: kutane und subkutane Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem angioneurotisches Ödem, Urtikaria, Hautausschlag und Pruritus.
Allgemeine Erkrankungen und
schwerden am Verabreichungsort
Be-
Sehr selten: Brustbeklemmungen.
Nicht bekannt: Hitzegefühl.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website: www.bfarm.de
anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Einige Fälle von Überdosierung sind bekannt. Einige Patienten hatten milde bis
mäßige Symptome bei Dosen bis zu
640 mg (z.B. Nausea, Somnolenz, abdominale Schmerzen). Gravierendere Komplikationen (wie Konvulsion, Lungen- oder kardiologische Komplikationen) wurden in Fällen
von absichtlicher Überdosierung von Beta1
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Betahistin AL 6
Betahistin AL 12
histin, v. a. in Kombination mit anderen überdosierten Arzneimitteln beobachtet. Die Behandlung der Überdosierungen sollte aus
den allgemein üblichen unterstützenden
Maßnahmen bestehen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivertiginosa
ATC-Code: N07CA01
Betahistin ist eine Verbindung aus der
Gruppe der Beta-2-Pyridylalkylamine. Es
ist strukturverwandt mit dem endogenen
Amin Histamin. Der präzise Wirkmechanismus von Betahistin auf biochemischer Ebene sowie seine Rezeptorenspezifität und
-affinität sind bislang nicht geklärt worden.
Die Untersuchungsergebnisse aus pharmakodynamischen Tiermodellen mit Betahistin weisen überwiegend auf H1-Rezeptoren-agonistische Effekte des Wirkstoffes
hin. Aufgrund tierexperimenteller Untersuchungsergebnisse wurden hinsichtlich des
Wirkungsmechanismus von Betahistin auf
die vestibulären Funktionen zahlreiche Hypothesen in Betracht gezogen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das Erkenntnismaterial zur Pharmakokinetik
von Betahistin beim Menschen ist unzureichend. Betahistin wird nach der Einnahme
schnell und vollständig resorbiert. Es wird
innerhalb von 24 Stunden fast vollständig als
2-Pyridyl-Essigsäure mit dem Urin ausgeschieden. Reines Betahistin konnte bisher
im menschlichen Körper nicht nachgewiesen werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
In Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden für verschiedene Betahistinsalze folgende LD50-Werte ermittelt:
Für Betahistindihydrochlorid:
oral: 3000 mg/kg KG (Ratte)
i.v.:
505 mg/kg KG (Ratte)
129 mg/kg KG (Hund)
Für Betahistindimesilat:
oral: 3030 mg/kg KG (Ratte)
i.v.:
604 mg/kg KG (Ratte)
Folgende Intoxikationssymptome traten auf:
Ataxie, Dyspnoe, Tremor, Krampfanfälle; bei
Hunden zusätzlich Erbrechen und akute
Gastroenteritis.
Chronische Toxizität
Es liegen Studien mit Betahistindihydrochlorid zur oralen chronischen Toxizität an Ratten
über 18 Monate und an Hunden über 3 und
6 Monate vor. Dabei wurden Dosierungen
von 500 mg/kg pro Tag (Ratte) und 250 mg/
kg pro Tag über 3 Monate bzw. 25 mg/kg
pro Tag über 6 Monate (Hund) ohne Änderungen der klinisch-chemischen und hämatologischen Parameter sowie der histologischen Befunde vertragen. Nach Erhöhung
der Dosis auf 300 mg/kg zeigten Hunde
Erbrechen, Gewichtsreduktion und vorübergehend leichte Anämie.
In Untersuchungen mit Betahistin über
6 Monate ergaben die histologischen Befunde für die 39 mg/kg Gruppe Hyperämien
der Milz; in den höheren Dosisgruppen
2
zusätzlich Hyperämien in Leber und Nieren,
zum Teil verbunden mit Zellatrophien und
Zelldegenerationen, die auf die hohe Dosis
der vasoaktiven Substanz zurückgeführt
werden.
Mutagenes und tumorerzeugendes
Potenzial
Betahistin weist kein mutagenes Potenzial
auf.
8. Zulassungsnummern
Betahistin AL 6
12814.00.00
Betahistin AL 12
12814.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
10. 12.1996/31. 07. 2003
Spezielle Karzinogenitätsstudien wurden mit
Betahistin nicht durchgeführt. Allerdings gab
es in einer 18-monatigen Langzeit-Toxizitätsstudie an Ratten keine Hinweise auf kanzerogene Wirkungen.
Reproduktionstoxizität
Betahistin und seine Salze sind unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften geprüft. In beiden untersuchten
Dosierungen (10, 100 mg/kg/d) einer Embryo-Fetotoxizitätsstudie am Kaninchen lagen die embryofetalen Verluste höher als in
der Kontrollgruppe. Eine Substanzwirkung
ist nicht auszuschließen.
10. Stand der Information
Oktober 2014
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Erfahrungen zur Sicherheit einer Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit
beim Menschen sowie Daten zum Übergang in die Muttermilch liegen nicht vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Hochdisperses Siliciumdioxid, lösliche
Stärke (Mais).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
PVC/Aluminium-Blisterpackungen
Betahistin AL 6
OP mit 20 Tabletten
OP mit 50 Tabletten
OP mit 100 Tabletten
Betahistin AL 12
OP mit 20 Tabletten
OP mit 50 Tabletten
OP mit 100 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7. Inhaber der Zulassung
ALIUD PHARMA ® GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen
Telefon: 07333 9651-0
Telefax: 07333 9651-6004
[email protected]
Anforderung an:
Satz-Rechen-Zentrum Berlin
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Postfach 11 01 71
10831 Berlin
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