Glossar Musikalischer Grundbegriffe - Christian-von

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Christian-von-Dohm-Gymnasium Goslar
Fachgruppe Musik
Glossar
musikalischer
Grundbegriffe
zum Nachschlagen
und zum Selbststudium
Für meine Schülerinnen und Schüler erstellt
Ursula Rissmann-Telle
2010
1
Glossar musikalischer Grundbegriffe
D
d
Tonname. Die
Erhöhung um einen
halben Ton heißt dis,
die Erniedrigung um
einen halben Ton heißt
des
da capo al
ital. "von vorn (bis zum Schluss)" - wenn aus Gründen der Sparsamkeit der zu
fine (d. c. al wiederholende Anfang nicht noch mal ausgedruckt ist, steht dies am Ende des
fine)
vorherigen Teils. Das Ende des Anfangsteils wird dann mit "fine" gekennzeichnet.
decrescendo
ital. "abnehmend" dynamische Bezeichnung für
das allmähliche Abnehmen
der Lautstärke
Dezim(e)
lat. "der zehnte" - Intervall,
Abstand von 10 Tönen (Oktav
+ Terz)
diatonisch
griech. "durch die (Ganz)töne gehend" Dieser Begriff bedeutet in der Regel den
Gegensatz zu >>>chromatisch. Gemeint damit sind Tonleitern, die sich
überwiegend aus fünf Ganztonschritten und zwei Halbtonschritten
zusammensetzen: die Tongeschlechter >>> Dur und >>>Moll sowie die >>>
Kirchentonarten.
diminuendo allmählich abnehmend in der Lautstärke, gleichbedeutend mit >>> decrescendo
Diminuition lat. "Verkleinerung", das Gegenstück zur
>>> Augmentation, Veränderung eines
Themas durch Halbierung der Notenwerte,
Art der Themenvariation z. B. in einer Fuge
dirty tones
Art und Weise in Blues, Jazz und Rock, sein Gefühl besonders durch gepresste
und unsaubere Töne zum Ausdruck zu bringen
dissonant
lat. "misstönend, auseinanderklingend" - ein aus zwei oder mehr Tönen
bestehender Klang, der eine Spannung enthält, die das Ohr als unangenehm
empfinden kann, dissonante Intervalle sind: Sekund, Tritonus und Septim
Dodekaphonie griech.
Jedem Stück liegt eine Reihe aller 12 vorhandenen Töne zu
"zwölf
Grunde, die gewährleistet, dass jeder Ton gleich viel Bedeutung
Töne",
hat und somit keine tonalen Räume entstehen können. Begründer
Zwölftondieser Technik: Arnold Schönberg. Hier eine mögliche Reihe
musik, eine und ihre Abwandlungen
besonders
konsequente
Richtung
atonaler d. h.
nicht
tonartbezoge
ner Musik
Dominante
lat. "die Herrschende" - der fünfte Ton
einer Dur- oder Molltonart und der auf ihr
stehende Akkord. Die Dominante von GDur ist D bzw. D-Dur, ebenso von
harmonisch g-Moll, siehe auch >>>
Subdominante.
2
Dominantseptakkord
Der Akkord auf der o. a. Dominante, dem ein
vierter Ton hinzugefügt wird, der eine kleine
Septim vom Grundton entfernt ist und eine
weitere kleine Terz über dem obersten
Akkordton bedeutet. Diese Septim fügt dem
Akkord eine >>> Dissonanz zu und verstärkt
dadurch die Tendenz der Dominante, sich in die
>>> Tonika aufzulösen
Doppelrohrblatt Mundstück von Holzblasinstrumenten z.
Rohrblätter von Oboe (links)
B. Fagott und Oboe, das aus zwei
und Fagott:
aufeinander gepassten Rohrblättchen aus http://url.bb6.org/3035
Schilf- oder Zuckerrohr hergestellt ist.
Beim Blasen schwingen die beiden
Blättchen gegeneinander.
dorisch
>>> Kirchentonarten
Dreiklang Zusammenklang dreier Töne im Abstand
einer >>> Terz, wobei in der Grundform
die beiden Ecktöne eine >>> Quint bilden.
Die gängigsten Dreiklänge, die zugleich
auch >>> konsonant sind: Dur-Dreiklang,
bestehend aus einer großen Terz zwischen
Grundton und mittlerem Ton und aus einer
kleinen Terz vom mittleren Ton zum
oberen Ton (Quint). Beim Moll-Dreiklang
ist die Reihenfolge dieser Terzen
umgekehrt. >>>Dissonante Arten von
Dreiklängen sind der verminderte
Dreiklang, bestehend aus zwei kleinen
Terzen übereinander, und der übermäßige
Dreiklang, bestehend aus zwei großen
Terzen übereinander.
Dur lat. "hart" - häufigstes Tongeschlecht in der
Musik ab ca. 1600. Das Merkmal der
Durtonleiter: zwei Halbtonschritte zwischen dem
3. und 4. sowie zwischen dem 7. und 8. Ton. Der
7. Ton bekommt durch seine Nähe zum
Grundton einen >>>Leittoncharakter, d. h. er hat
eine starke Tendenz zu diesem hin. Rechts: die
Darstellung der C-Dur-Tonleiter auf der Tastatur
lässt die Halbtonschritte klar erkennen.
durchbrochene Verteilung einer Melodie oder eines melodischen Zusammenhangs auf
Arbeit
mehrere Stimmen. berühmtes Beispiel: Tschaikowsky, 6. Sinfonie
"Pathétique", letzter Satz, Thema. Jede Stimme spielt eine sehr sprunghafte
Melodie. Erst im Zusammenwirken aller Stimmen ist das eigentliche Thema
zu erkennen.
Durchführung ist die Verarbeitung der musikalischen Themen eines Stückes. Das kann
Zerlegung der Themen in ihre Einzelmotive und deren >>>Sequenzierung,
>>>Umkehrung, >>>Augmentation, >>>Diminuition, Kettenbildung etc.
bedeuten, womit in der Regel auch eine >>>Modulation verbunden ist.
durchkomponiertes ein Lied, das musikalisch keine Strophenstruktur z. B. in Form von
Lied
wiederkehrenden Melodien aufweist, auch wenn der ihm zu Grunde
liegende Text in Strophen gegliedert ist. Beispiel: Franz Schubert:
Erlkönig
3
Dynamik
griech. "Kraft" - Bezeichnung für musikalische Lautstärke, entweder
stufenweise wie >>> forte, >>> piano oder allmählich sich ändernd wie >>>
crescendo oder >>> decrescendo. s. auch >>> Terrassendynamik
E
e, es,
eis
Tonname mit
seinen
Abwandlungen
durch Kreuz und
b
E-Gitarre eine Gitarre, deren Klang nicht
akustisch über einen Klangkörper,
sondern über elektromagnetische
Tonabnehmer abgetastet und
elektrisch verstärkt und über
Lautstärker wiedergegeben wird.
Verwendet in Rock und Jazz
elektronische
Musik
Sammelbegriff für jede Musik, bei deren Entstehung oder Wiedergabe
elektronische Mittel eingesetzt werden. Das Grundmaterial elektronischer
Musik sind >>> Sinustöne (reine Töne ohne Obertöne), >>> Geräusche,
Tongemische und Impulse, die von speziellen Generatoren erzeugt werden.
Ziel der elektronischen Musik ist es, neue Klangräume zu entdecken.
Mit elektronischen Mitteln ist es aber auch möglich, traditionelle Klänge in
ihrer Struktur zu imitieren (=samplen). Dies findet seinen Niederschlag z. B.
in Keyboards und E-Pianos mit Presets (= elektronisch vorgefertigten
Klängen).
E-Musik
Abkürzung für "ernste Musik" , verwendet als Gegensatz zur >>> U-Musik
(Unterhaltungsmusik). Diese Zweiteilung entstand in den 1920er Jahren, als
die >>> GEMA zwecks Wahrung von Urheberrechten die verlegte Musik in
diese beiden Kategorien einordnete. Ansonsten ist diese Einteilung eher
fragwürdig, hat doch z. B. Mozart, dessen Musik allgemein der E-Musik
zugerechnet wird, in seinen Serenaden und konzertanten Sinfonien durchaus
Musik allein zum Zweck der Unterhaltung geschrieben. Andererseits wird der
Dead Man Blues technisch zur U-Musik zugerechnet, inhaltlich ist er jedoch
E-Musik.
Engführung ist der eng
Das folgende Beispiel entstammt der d-Moll-Fuge aus dem
aufeinander
ersten Band des Wohltemperierten Klaviers von J. S. Bach.
folgende Einsatz, (Stimme 2 und 3 bilden eine Engführung)
das "Ins-WortFallen" mehrerer
Stimmen z. B. in
einer Fuge: Eine
Stimme setzt mit
dem Thema ein,
bevor die vorige
damit fertig ist.
4
Englischhorn
enharmonische
Verwechslung
frz. cor anglais - Das Englischhorn ist ein Instrument der >>>Oboenfamilie
verballhornt aus
in >>>Altlage.
"cor anglé" =
Bild von Oboe, Oboe d'amore und Englischhorn
gebogenes
(von oben nach unten)
http://url.bb6.org/3036
Horn, womit
das geknickte
Rohr gemeint
ist, das sich
zwischen >>>
Doppelrohrblatt
und dem
eigentlichen
Instrument
befindet.
bezeichnet lediglich eine
alternative Schreibung einer
Note, indem man das
Vorzeichen und den Stammton
ändert. Beispiel: es = dis
Exposition
lat. "Darlegung" - die erste Themenvorstellung zu Beginn eines
Musikstückes. In der Fuge heißt die Exposition d. h. die Vorstellung des
Themas in allen Stimmen auch erste >>>Durchführung. In der
>>>Sonatenhauptsatzform ist die Exposition der erste große Abschnitt, in
dem die oft gegensätzlichen Themen vorgestellt werden. Gefolgt von der
>>>Durchführung, wird die Exposition als >>>Reprise abgewandelt
wiederholt.
Expressionismus lat. "Ausdruck" - Richtung früher >>>atonaler Musik , die nach freiem,
spontanem Ausdruck innerer menschlicher Zustände strebt, indem extreme
Übersteigerungen musikalischer Parameter wie >>>Melodik,
>>>Rhythmik , >>>Dynamik etc. zugelassen werden. Diese menschlichen
Zustände können mitunter sehr elementar-triebhaft sein (Angst, Grauen...)
F
f, fis, fes
Fagott
Tonname mit seinen Abwandlungen
durch Kreuz und b
ital. "Bündel", der Name hat mit dem Knicken, der
Bündelung des ca. 2,5 m langen Fagottrohres aus
Gründen der Spielbarkeit zu tun. Ein s-förmig
gebogenes Metallrohr befindet sich zwischen
Hauptrohr und Doppelrohrblattmundstück, das
ähnlich dem einer Oboe ist, damit der Spieler das
Instrument bequem spielen kann. Das moderne
Fagott ist mit einem komplizierten Klappensystem
versehen.
Das Kontrafagott (rechte Abbildung) ist doppelt so
lang, eine Oktave tiefer und entsprechend häufiger
gebündelt. Im Orchester repräsentiert es das tiefste
Instrument.
5
Fagott:
http://url.bb6.org/3037
Kontrafagott:
http://url.bb6.org/3038
oder andere Bilder aus Google
Fermate
ital. "Haltestelle" , ein Zeichen über oder
unter einer Note oder Pause, das ein längeres
Aushalten derselben bedeutet
Figur, FiguralVariation,
figurieren
eine Art Verzierung, um einen Melodieton
zu umspielen oder um einen Akkord in seine
Einzeltöne aufzulösen. Angewendet z. B. bei
Figuralvariationen über ein Thema. Beispiel
rechts: Figuralvariation über "Morning has
broken"
Finale lat. "Ende" Schlussstück am Ende einer Oper und eines Opernaktes. Es ist
durchkomponiert (in einem Stück komponiert, ohne längere Pausen), lässt in der Regel
alle Personen auftreten und endet häufig mit einer >>>Stretta.
Flageoletttöne
Flageolett = franz. "Flötchen" - sind Töne, die auf Saiteninstrumenten
erzeugt werden können. Sie beruhen auf den >>>Obertönen eines
Saitentons und werden erzeugt, indem der Finger die Saite an solchen
Stellen ganz leicht herunterdrückt, die sie im Verhältnis der Obertöne
teilen. Beispiel: In der Mitte (leicht!) aufgesetzt halbiert er die Saite, was
dem 1. Oberton entspricht, der eine Oktave höher liegt. Weil diese Töne
leicht flötenartig klingen, bekamen sie diesen Namen.
Flöte
wahrscheinlich das älteste (Holz-) Blasinstrument überhaupt, da
bereits in Knochenfunden (40000 - 11000 v. Chr.) nachweisbar.
Panflöte
Allen Flöten gemeinsames Prinzip der Tonerzeugung: Der Spieler
richtet seine Luft gezielt und dosiert gegen eine Kante, an der sie http://url.bb6.org/303
9
sich teilt. Die ins Innere der Flöte gelangende Luft wirbelt und
erzeugt so den Ton. Eine Veränderung der Tonhöhe erfolgt durch
durch Schließen oder Öffnen von Grifflöchern, durch Anblasen
anderer Blasrohre (Panflöte, s. rechts) oder durch >>>Überblasen.
Bei der >>>Blockflöte liegt die Blaskante in einem Windkanal.
Abbildung unten: moderne Querflöte aus Neusilber
Flügel
Klavier in
Form eines
Vogelflügels,
bei dem die
Saiten
waagerecht
gespannt
sind.
Flügelhorn
>>>Horn in
Trompetenform, jedoch in
konischem (= im
Durchmesser größer
werdendem) Rohrverlauf,
gestimmt wie eine
>>>Trompete
http://url.bb6.org/3040
http://url.bb6.org/3041
6
Formenlehre eine Systematik musikalischer Gestaltungen, die danach strebt, eine gewisse
Einheitlichkeit, Gesetzmäßigkeit oder Schematik festzulegen, vor allem in der
Instrumentalmusik. Beispiel: >>>Sonatenhauptsatzform, >>>Fuge, >>>Rondo
oder >>>Liedform. Formenlehre ist ein Unterrichtsfach in der musikalischen
Grundausbildung an Musikhochschulen.
forte
ital. "stark, laut" - Lautstärkebezeichnung, die "laut" bedeutet. Gegensatz : >>>
piano. Abgekürzte Schreibweise: f . mf = mezzoforte = mittellaut.
Steigerungen: ff = fortissimo = sehr laut, fff = forte fortissimo = extrem laut;
Modifizierungen: fp = fortepiano = plötzlich laut und sofort wieder leise, sfz =
sforzato = besonders lauter Akzent
Fortspinnung Weiterführung
eines Themas
oder einer
Melodie meistens
durch >>>
Sequenz. Häufig
Beispiel: Mozart, Sonata facile KV 545, 1. Satz,
angewendet in
Durchführung
>>>
Durchführungen
Fuge lat. "Flucht",
"zusammengefügt" - eine
musikalische Form, die
ähnlich dem Kanon mit
einem Thema alleine
einsetzt, gefolgt von
weiteren Einsätzen
dieses Themas, zunächst
in der >>>Dominante,
dann wieder in der
>>>Tonika, dann wieder
in der Dominante usw.
Man spricht hier von
>>>Imitation. Bei allen
weiteren
Themeneinsätzen spielen
die bereits eingesetzt
habenden Stimmen
Motive, die zum Thema
in Melodierichtung und
Rhythmus meist
gegensätzlich sind. Diese
heißen >>>Kontrapunkt.
Die Fuge ist die
Beispiel: Beginn der Fuge d-Moll aus dem
verfeinertste Art aller
Wohltemperierten Klavier I von J. S. Bach
kontrapunktischen
Formen neben >>>
Kanon, >>> Ricercar
>>>Bicinium,
Choralvorspiel etc.
Blütezeit: das Zeitalter
des Barock 1600 - 1750
Funk, funky engl. "deprimiert", amerik. "miefig" - bluesbetonte, gospelartige Musik
7
Funktion
Hugo Riemann, deutscher
Musiktheoretiker und Verfasser
eines berühmten Musiklexikons,
entwickelte das System der
Dreiklangsfunktionen, in dem jeder
Dreiklang in den Tongeschlechtern
Dur und Moll auf die drei
Hauptdreiklänge >>>Tonika,
>>>Dominante und
>>>Subdominante zu beziehen ist.
So sind danach die sogenannten
Nebenstufen (II., III., VI. und VII.
Stufe) Vertreter der Hauptstufen
oder -funktionen: II für IV
(Subdominante), III und VII für V
(Dominante) , VI für I (Tonika)
Oberes Beispiel: die Haupt- und
Nebenfunktionen bzw. -stufen in C-Dur
Unteres Beispiel: Das Lied "Alle meine
Entchen wird zuerst mit den Haupt-, dann
mit Nebenfunktionen begleitet.
G
G
Tonname: die Erhöhung um
einen halben Ton heißt gis,
die Erniedrigung ges
Galliarde
Gaillarde
Gagliarda
Gambe
Ganzschluss
Ganzton,
Ganztonschritt
Ganztonleiter
ital. "rasch" - lebhafter Tanz
im 3er-Takt seit dem 15.
Jahrhundert in Europa. Oft
folgt die Galliarde auf eine
>>>Pavane, die das gleiche
musikalische Material
enthält: Die Musiker
improvisierten oft aus einer
Pavane eine Galliarde.
Abkürzung für >>>Viola da gamba
Schluss einer Melodie oder eines mehrstimmigen Stücks auf der
>>>Tonika oder dem Grundton
gleichbedeutend mit
der großen Sekunde
Eine Tonleiter, die nur aus
Ganztonschritten besteht. Sie hat
ähnliche Eigenschaften wie die
>>>chromatische Tonleiter: kein
Grundton, da die Halbtonschritte
fehlen. Sie kann auf jedem ihrer Töne
beginnen und schließen.
8
Das verleiht ihr einen etwas
schwebenden Charakter. In der
Epoche des >>>Impressionismus z.
B. in Werken von Debussy wurde
sie verwendet, wodurch diese nicht
mehr oder kaum noch in einer
bestimmten Tonart stehen.
Gavotte
provencal. "Tanz der Gavots, der provencalischen Alpenbewohner", mäßig
schneller Tanz im 2/2-Takt, der heute noch im Baskenland und der Bretagne
lebendig gehalten wird. Sie wurde im 17. Jahrhundert Hoftanz und fand Eingang
in viele >>>Suiten. Besonderheit: Er fängt generell auftaktig an, jedoch mit 2
Vierteln oder einer Halben vor dem ersten Taktstrich
gedackte "gedeckte" Pfeife, Blasinstrument oder Orgelpfeife, das bzw. die am Ende
Pfeife,
geschlossen ist, weshalb die Luft den doppelten Weg zurückzulegen hat, die
gedackte Luftsäule doppelt so lang ist und demzufolge der Ton eine Oktave tiefer ist als er
Instrubei einer offenen Flöte bzw. Pfeife wäre. Sie hat außer ihrem Grundton
mente
weitestgehend ungradzahlige >>> Obertöne (bei C wäre das: g, e', b', d'' etc.), was
ihr eine etwas weiche und nicht sehr durchdringende Klangfarbe verleiht.
Gedackte Instrumente sind: Panflöte und Gämshorn und die gedackten Register
der Orgel.
GegenMittel der Satztechnik u. a. im >>> polyphonen Satz wie >>> Fuge, >>> Ricercar
bewegung etc. Gemeint ist, dass zwei Stimmen in ihrer melodischen (und rhythmischen)
Gestaltung durch Gegensätzlichkeit aufeinander bezogen sind, z. B. Aufwärtsgegen Abwärtsbewegung, große Notenwerte gegen kleine Notenwerte. Siehe auch
>>> Kontrapunkt
Geige
>>>Violine
GEMA
Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische
Vervielfältigungsrechte. Die GEMA wacht darüber, dass Urheber- bzw.
Copyright-Rechte eingehalten werden. So ist ein Teil des Erlöses eines jeden
Tonträgers die GEMA-Gebühr, die sogenannten Tantiemen, die diese
Gesellschaft bekommt und zumindest in Teilen an den Komponisten, Arrangeur,
Verleger etc. weiterleitet.
General- siehe >>>Basso continuo
bass
General- abgekürzt G. P. - eine Pause, die gleichzeitig für alle mitwirkende Instrumente gilt
pause
Geräusch im Unterschied zum >>>Ton ein Schallereignis, das keine genau bestimmbare
Tonhöhe hat. Es besteht aus lauter Tönen, deren Schwingungen nicht durch ein
besonderes Zahlenverhältnis wie 1:2 oder 3:4 miteinander verwandt sind. Dehnt
man das Geräusch zeitlich aus, nennt man es Rauschen. Umfasst es alle
denkbaren Töne, so handelt es sich um das "weiße Rauschen"
Gigue
altfranz. "Tanz" - lebhafter Tanz, im 17. Jahrhundert entstanden. War im Barock
weit verbreitet und wurde Bestandteil der instrumentalen >>> Suite, in der er
meistens den Schlusssatz bildete. Typische Rhythmen bzw. Taktarten: punktiert,
triolisch, Dreiertakt, auch 6/8 oder 12/8-Takt
giocoso
ital. Tempo- bzw. Charakterbezeichnung: scherzhaft, ausgelassen
9
Gitarre, Zupfinstrument mit langer Tradition, Vorläufer gab Konzertgitarre
Guitarre es schon in der altgriechischen Musik (kithara). Seit
http://url.bb6.org/3042
dem 18. Jahrhundert besitzt die Gitarre die auch
heute übliche Saitenausstattung und -bespannung: 6
Saiten, gestimmt in den Tönen E A d g h e'. Sie ist Westerngitarre
in den unteren vier Tönen in Quarten und somit wie
ein Kontrabass gestimmt. Die 5. Saite entspricht
auch der 5. des fünfsaitigen Kontrabasses. Notiert
werden diese Töne eine Oktave höher im
Violinschlüssel. Eine erste Blütezeit hatte sie im 17.
Jahrhundert, in dem ein Großteil der barocken
Pedal Steel Guitar
Gitarrenliteratur entstand. Durch die >>>Jugendbewegung im 20. Jahrhundert wurde sie zu einer
http://url.bb6.org/3043
Art Standardinstrument (Klampfe, Zupfgeige), da
sich mit ihr auf einfachste Art Lieder begleiten
lassen. Neben dem Jazz findet sie heute vor allem
auch im Rock als >>>E-Gitarre große Verbreitung.
Während die Konzert- und Wandergitarre Nylonsaiten (früher: Darm) hat, sind die Western- und die
Steelguitar mit Stahlsaiten gespannt. Beide werden
mit einem Plektron gezupft. Letztere wird in der
Country- und Westernmusik verwendet und
horizontal wie die Zither gespielt. Ein besonderer
Effekt ist die Bottleneck-Technik, bei der sich ein
Spieler einen Flaschenhals, der später ersetzt wurde
durch ein Metall- oder Plastikröhrchen, über einen
Finger der linken Hand zieht und durch Gleiten
über das Griffbrett >>>Glissandoeffekte erzeugt.
glissando
ital. "gleitend" -schnelles Gleiten von einem tieferen Ton zu einem höheren
Ton. Machbar auf dem Klavier durch schnelles Gleiten mit der Fingernagelseite
über die Tasten, bei Streichinstrumenten durch schnelles Gleiten des Fingers auf
dem Griffbrett, realisierbar auch auf Blasinstrumenten, Pedalharfe, Pauke und
natürlich mit der Stimme.
10
Glockenspiel
Ursprünglich ein Rahmen, in dem nach Tonhöhen
geordnet röhrenförmige Glocken aufgehängt sind,
die mit einem Hammer oder einem Stab
angeschlagen werden. Das Kirchturm-Glockenspiel
kann automatisch durch eine Stiftwalze
funktionieren, die bestimmte Glocken zu
bestimmten Zeiten anschlagen lässt, um eine
Melodie zu spielen, sie kann aber auch über eine
Klaviatur spielbar sein, die mit Fäusten
angeschlagen wird. Als Ersatz für die Glocken
wurden seit dem 17. Jahrhundert stählerne
Klangplatten verwendet, die auf einem flachen
Resonanzkasten angeordnet sind und mit Holz- oder
Metallschlägeln angeschlagen werden. Im
Instrumentarium von Carl Orff hielt das
Glockenspiel Einzug als für Anfänger und erste
praktische musikalische Erfahrungen sehr
geeignetes Instrument.
Auch in der Militärmusik spielt das Glockenspiel
aus Metallplatten eine große Rolle. Als
Orgelregister ist es seit dem 18. Jahrhundert
bekannt.
Gogo Bells,
zwei fest verbundene, unterschiedlich
auch Agogo Bells gestimmte trichterförmige Metallglocken, die
genannt
mit einem kleinen Stab aus Holz oder Metall
angeschlagen werden. Herkunft: Westafrika,
heute oft verwendet in der
lateinamerikanischen Tanz- und Jazzmusik
Gong
metallenes Schlaginstrument in Form einer runden, am
http://url.bb6.org/3044
Rand nach innen gebogenen Metallplatte. In der größeren
Version bis 150 cm Durchmesser heißt es Tamtam. In der
Regel tritt es einzeln unter mehreren Schlaginstrument
auf, ist hinterasiatischer Herkunft und tritt nur in den
Gamelanorchestern Balis in Gruppen auf.
Gospel engl. "Gottes Wort = Godspell = gospel = Evangelium - eine Form religiösen
Gesangs der Afro-Amerikaner, entwickelt aus dem >>>Spiritual, das schon eine Art
Wechselgesang zwischen Prediger oder Vorsänger und Gemeinde ist. Aus
spontanen Zwischenrufen einzelner Gemeindemitglieder beim Spiritual entwickelte
sich der Gospelgesang. Er wird solistisch und chorisch dargeboten und enthält auch
Elemente des frühen Jazz wie z. B. die >>> hot intonation oder die >>> blue notes.
Die Stil- und Ausdruckmerkmale finden sich auch später im Hardbop und im
>>>Soul
Gothic engl. "schaurig, gruselig" - eine Richtung der Rockmusik, die geprägt ist von
dumpfen, tiefen Klängen, von gruseligen Themen, und deren Anhänger sich
entsprechend zum Fürchten kleiden. Vertreter u. a. "Sisters of Mercy"
grave
ital. "schwer" - Tempobezeichnung für schwere, langsame, behäbige Stücke
11
gregorianischer einstimmiger Gesang der katholischen
Neumen:
Gesang
Kirche in der Liturgie der Messe. Papst
Gregor dem Großen wurde ursprünglich
zugeschrieben, um 600 die bis dahin
bestehenden Gesänge neu geordnet zu
haben. Die heutige Sammlung
gregorianischer Gesänge setzt sich aus zu
Choralnotation:
sehr unterschiedlichen Zeiten entstandenen
Stücken zusammen (zwischen 400 und ca.
1400). Neben >>> syllabischem Gesang (ein
Ton pro Silbe) z. B. bei Phasen, die der
Chor zu singen hat, finden sich auch >>>
melismatische Stellen, die eher den Solisten
vorbehalten sind (z. T. ausschweifende
Melodien auf einer Silbe). Bis zum 9.
Jahrhundert wurden die gregorianischen
Gesänge mündlich überliefert. Erste
Aufzeichnungen waren Neumen über dem
geschriebenen Text, im 11. Jahrhundert
sorgte Guido von Arezzo für eine
einheitliche Choralnotation auf vier Linien
im Terzabstand, dem Vorläufer des heute
noch gültigen fünflinigen Notensystem. In
dieser Notation gab es kaum
Angabemöglichkeiten über Tondauern.
Groove
englisch "gut drauf" - das "gute" Gefühl für den Rhythmus und die
rhythmische Spannung in Jazz und Rock. Jazz- und Rockmusiker
bezeichnen solche Rhythmen, die z. B. geprägt sind von Synkopen, OffBeats, Verzögerungen, Vorausnahmen etc., selbst auch als "Grooves".
Grundton
Harmonielehre: der erste Ton einer Tonleiter, auch Tonika genannt
Generalbass: der tiefste Ton, auf dem sich ein Akkord aufbaut
Akustik: der tiefste Teilton eines Klanges, siehe auch >>>Obertöne
Guiro
span. "Flaschenkürbis" - flaschenförmiges hohles
Holzgebilde mit einem Schallloch und einer
geriffelten Oberfläche. Beim Bestreichen mit einem
Holzstäbchen entsteht ein kratzendes Geräusch, das
typisch für den Guiro ist. Er wird in der
lateinamerikanischen Tanz- und Jazzmusik
überwiegend verwendet.
H
H, h
Tonname, ursprünglich hieß der Ton "b" wie im
Englischen z. B., da er gemäß der alphabetischen
Reihenfolge einen Ganzton über dem "a" liegt. Im
Laufe der Zeit ließ man den unteren Abschlussstrich
beim Schreiben des Notennamens "b" weg, so dass es
wie ein "h" aussah. Das erniedrigte "b" schrieb man
mit weich gerundetem "b", woraus sich auch das
Vorzeichen "b" entwickelte, das nicht erniedrigte "b"
schrieb man kantig und als "h", aus dieser
Schreibweise entstand auch das
>>>Auflösungszeichen.
12
Habanera spanisch-kubanischer Tanz, nach
der Hauptstadt Kubas benannt, in
eher langsamem 2/4-Takt. Aus der
Habanera entwickelte sich der
Tango. Bekannteste Habanera ist
das Lied Carmens in der
gleichnamigen Oper von Bizet. (s.
Notenbeispiel rechts)
Halbe Note
Notenwert, der der Dauer von zwei
Grundschlägen=Vierteln entspricht
Halbschluss
Der offene Schluss am Ende eines
musikalischen Abschnitts oder eines
Stücks, es bedeutet harmonisch der
Schluss auf der >>>Dominante. Der
Schluss wirkt oft so, als gäbe es noch
eine Fortsetzung im Gegensatz zum >>>
Ganzschluss
Halbton,
kleinstes Intervall im abendländischen
Halbtonschrit Tonsystem, das aus 12 verschiedenen
t
Tönen besteht. Beispiele: e-f. h-c', fis-g
Berühmtes Beispiel: das Lied
"Guantanamera" endet melodisch
und harmonisch auf der fünften
Stufe
Harfe Die Harfe ist ein Zupfinstrument von sechseinhalb Oktaven
Umfang , bei dem 48 Saiten in einem dreieckigen
Holzrahmen gespannt sind, der teilweise hohl ist, um die
Töne zu verstärken. Bei der modernen Orchesterharfe sind
die Saiten diatonisch in Ces-Dur gestimmt. Mit sieben
einrastbaren Pedalen kann jeder Ton (alle ces, alle des
etc....) um einen halben oder einen ganzen Tonschritt höher
gestimmt werden, sodass alle Töne auf der Harfe gespielt
werden können. Der Mechanismus dieser Pedale ist äußerst
kompliziert, was die Produktion sehr verteuert. Vorläufer
der Doppelpedalharfe, die Bestandteil des
Sinfonieorchesters ist, sind die Hakenharfe und die keltische Dagmar Flemming an
Harfe. Auf der Flagge Irlands befindet sich das Abbild einer der Doppelpedalharfe
keltischen Harfe.
Harmonie
griechisch "Fügung" - Einklang, Ausgeglichenheit, meint mit der SphärenHarmonie die göttliche Ordnung der Welt (griechische Antike), im Mittelalter
teilt sie sich in Musica mundana (Welt-H.), humana (menschliche H.) und in
instrumentalis (die erklingende Musik) . Im letzteren Bereich meint Harmonie
die verschiedenen Tonordnungen (Intervalle, Zusammenklänge)
Harmonielehre
Die Lehre von den >>>Akkorden und Akkordfolgen in der Dur-Molltonalen Musik des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Grundelement ist der aus
zwei Terzen gebildete Akkord bzw. Dreiklang. Sein Grundton ist sein
Erkennungszeichen. Die Harmonielehre ist eine Weiterentwicklung der
>>>Generalbasslehre. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich zusätzlich die
Funktionstheorie, die alle Akkorde auf eine Tonika und die ihr
beigeordneten Hauptfunktionen bezieht. siehe auch >>> Hauptstufen
Hauptstufen Die drei wichtigsten Töne
und ihre darüber gebildeten
Akkorde einer jeden Tonart:
Stufe I = Tonika, Stufe IV =
Subdominante, Stufe V =
Dominante
13
Heckelphon
Eine Oboe in Baritonlage mit
http://url.bb6.org/3047
kugelförmigem Schallstück, eine
Oktave tiefer als die Oboe, hat einen
vollen Klang. Sie wurde erbaut vom
Instrumentenbauer Wilhelm Heckel.
Richard Strauss verwendete es erstmals
in seinen Orchesterwerken.
Helikon
griechisch "Windung, Spirale" - ein
http://url.bb6.org/3046
Blechblasinstrument in der Lage der
Basstuba. Sein Rohr ist kreisrund
gewunden und der Spieler legt es sich
zum Spielen um den Oberkörper. Es
wird heute noch in der Militärmusik
verwendet. Bild rechts: HelikonSpieler Rudî Treczka
Hemiole griechisch "anderthalb" - bezeichnet einen
Wandel in der Taktgliederung meist gegen
Schluss eines Abschnitts oder eines Stückes: bei
einem Stück in einem Dreier-Takt, z. B. 3/4-Takt,
werden zwei Takte zu einem "großen Dreier",
einem 3/2-Takt zusammengefasst. Dieses findet
sich häufig in Chorkompositionen der
Renaissance- und Barockzeit.
Hi-Hat
englisch "hoher Hut" . Teil des Drumsets, das
aus zwei Becken besteht, die so auf einem
Bild siehe "Becken"
Ständer montiert sind, dass man das obere
mittels eines Pedals vom unteren festen weg
oder darauf zu bewegen kann. >>> Becken
Hip-Hop
lautmalerisch für schnellen Wechsel von hoch nach tief - meint eine
Richtung der Popmusik, in der der rhythmische Sprechgesang, der Rap,
vorherrschend ist. Entstehungsort ist New York, Vorläufer waren
gesprochene Anweisungen von DJs an das tanzende Publikum. In der
Regel hat jeder Hip-Hop-Song einen kurzen gesungenen Refrain.
homophon,
griechisch "gleichklingend, Gleichklang" bezeichnet eine Art
Homophonie
musikalischen Satzes, bei dem sich die Begleitstimmen einer
Hauptstimme völlig unterordnen. Klassisches Beispiel: die
Akkordbegleitung für ein Lied. Den Gegensatz dazu bildet die >>>
Polyphonie, bei der alle Stimmen das gleiche Gewicht haben wie z. B. in
einer >>> Fuge
Horn,
Blechblasinstrument mit konischer Röhre,
Waldhorn d. h. mit einer Röhre, deren Durchmesser
allmählich zunimmt. Es gibt zahlreiche
Vorformen und Abarten des Horns auf
seinem Wege zum modernen OrchesterDoppelhorn mit vier Ventilen. Auch wurde
es früher aus anderen Materialien gemacht:
Tierhörner, Holz (Alphorn). Im
Unterschied zu Trompete und Posaune, die
Kesselmundstücke haben, ist das
Mundstück des Horn trichterförmig (rechte
Abbildung: der Hornist Heinrich
Schnitzler)
14
hot
englisch "heiß" - bezeichnet für den >>> Jazz typische Ausdrucksarten z. B. bei der
Tonerzeugung: Vibrato, heftiges Einsetzen des Tons, gepresste Töne), aber auch bei
der Melodik (>>> Blue Notes) und der Rhythmik (Off-Beat, Swing)
I
Idée fixe
frz. "fester Gedanke" - so nannte Hector Berlioz das Hauptthema seiner
"Symphonie Fantastique" von 1830. Sie symbolisiert die Geliebte des
jungen Künstlers und zieht sich als roter Faden durch alle Sätze, jedoch in
variierter Form entsprechend dem Programm des Stückes.
Imitation
lat. Nachahmung - die Imitation ist ein wichtiger Bestandteil >>>
polyphoner Satztechnik. Von ihr spricht man, wenn ein Thema oder Motiv
nacheinander durch mehrere Stimmen geht, auch in Gegenbewegung
(Umkehrung), Augmentation oder Diminution.
Impressionismus von französisch "Eindruck" - Ursprünglich wurde ein Malereistil so
bezeichnet, der die fotografisch genaue Abbildung ablöste durch
lichtbedingte Verfremdungen von Linien und Farben. So ist auch die
impressionistische Musik auf den Eindruck konzentriert, die sie auf den
Hörer macht, die Stimmung durch reizvolle Klangfarben, Schwebendes in
Rhythmus und Tonalität: Pentatonik (fernöstlicher Einfluss), Chromatik,
Ganztonleiter, frei schwebende Dissonanzen, die sich nicht mehr in
Konsonanzen auflösen. Vertreter: Claude Debussy, Gabriel Fauré, Maurice
Ravel
Impromptu
frz. "zur Verfügung" - häufige Bezeichnung für Stücke der Romantik, die
an keine bestimmte Form gebunden und eine Art aufgeschriebener >>>
Improvisation sind. Berühmt sind die Impromptus Frédéric Chopins und
Franz Schuberts.
Improvisieren,
lat. improvisus = nicht vorhergesehen - spontanes, aus-dem-StegreifImprovisation
Musizieren, nicht nach Noten, entweder ganz frei oder über ein Thema oder
eine Harmoniefolge wie im Jazz, wobei jedoch gängige Melodiemuster und
Satzelemente verwendet werden. Das Improvisieren war durch das ganze
Barockzeitalter hindurch gängige Musikzierpraxis und ging erst um 1800
zurück. In den Solokadenzen der Instrumentalkonzerte ist es durch die
Klassik hindurch noch erhalten. Im Jazz erst war die Improvisation wieder
wichtiger Bestandteil. Man improvisierte über Harmonieschemata,
zunächst kollektiv wie im New Orleans-Jazz und später solistisch.
Instrumentation ist die Ausarbeitung eines komponierten Stückes für verschiedene
Instrumente. Darüber gibt es verschiedene Systematiken und Lehren, die u.
a. vorschreiben, für welche Art von Melodie welches Instrument
genommen werden muss, darunter von Michael Praetorius (Syntagma
Musicum) und Hector Berlioz.
Intervall lat. "Zwischenraum" - der
Die Intervalle in numerischer Reihenfolge: Prim
Abstand zweier Töne, zugleich = Einklang, Tonwiederholung / Sekund, klein:
oder nacheinander erklingend. e'-f' ; Sekund, groß : c'-d' / Terz, klein: e'-g';
Die Namen der Intervalle
Terz, groß: c'-e' / Quart, rein: c'-f' ; Quart,
entsprechen den lateinischen
übermäßig: c'-fis' / Quint, vermindert : h-f';
Ordnungszahlen: Prim (Primus Quint, rein: c'-g' / Sext, klein: h-g'; Sext, groß:
= der erste) Sekund (Secundus c'-a' / Sept(im), klein: d'-c'; Sept(im), groß: c'-h';
= der Zweite) etc.
Oktav: c'-c''
Intonation, lat. "erdröhnen" - das richtige Angeben des Anfangstones oder tonalen Raums
intonieren
z. B. vor dem Einsetzen des Chores. Bei Instrumenten: die Art, in der ein
Instrument gestimmt ist
Introduktion lat. "Einführung" - ein Einleitungsstück zu Beginn einer Suite, eines
Sinfoniesatzes, der meist feierlich-langsam gespielt wird.
15
Invention
lat. "Erfindung" - eine Art "Lehrstück" , das Meister des Barock komponierten,
einerseits um polyphone Satztechnik zu demonstrieren (für den Kompositionsunterricht), andererseits, um Klavierschülern moderne Stücke als Anreiz zum
Spielen zu geben. Berühmte Inventionen sind die zwei- und dreistimmigen von
J. S. Bach
Inversion
lat. "Umkehrung" >>> Umkehrung
ionisch
Kirchentonart, entspricht in ihrer Struktur der Durtonleiter, >>>
Kirchentonarten
isometrisch griech. "im gleichen Maß" - Mehrstimmigkeit von metrisch gleich geführten
Stimmen, d. h. im gleichen Taktmaß
isorhythmisch griech. "im gleichen Rhythmus" - Mehrstimmigkeit von rhythmisch
gleichen Stimmen (>>> Homophonie)
J
Jamsession
engl. "Marmelade" als Bild für komprimiertes Zusammentreffen und -spielen
von Musikern, bezeichnet ursprünglich das zwanglose, meist improvisierte
Zusammenspiel von beliebig zusammen gekommenen Jazzmusikern. In der
heutigen Zeit werden solch Jamsessions eher organisiert und als Konzerte
dargeboten.
Jazz
die frühesten Wurzeln des Jazz sind die einfachen Rufe (Calls, field hollers) , Lieder,
Spirituals und Worksongs und der ländliche Blues der Landarbeiter und ihrer
Vorfahren afrikanischen Ursprungs, die einst mit Gewalt gezwungen worden waren,
ihre Heimat Westafrika zu verlassen, und die in den USA als Sklaven auf den
Plantagen arbeiten mussten.. Der erste echte Jazz entstand in den 1910er Jahren, als
Bands, die in ihrer Zusammensetzung eine Imitation der weißen Marching Bands
darstellten, eigene Bluesmelodien spielten und unter gleichzeitiger Einbeziehung aller
Mitwirkenden darüber improvisierten. Notenlesen konnte niemand von den ersten
Musikern. In den 1920er Jahren begeisterten sich erstmalig Weiße für diese Musik,
die ihr auch den Namen Jazz (auch Jass) gaben, dessen Bedeutung unklar geblieben
ist, und diesen verbreiteten. Aus der anfänglichen Kollektivimprovisation entwickelte
sich die Soloimprovisation, aus den einfach besetzten Bands die Bigbands mit
chorischer Bläserbesetzung (Swing). Nach dem zweiten Weltkrieg gab es neben
neuen, bahnbrechenden Stilen immer wieder Rückbesinnungs- und Revivalphasen. In
der heutigen Zeit hat die Globalisierung auch hier ihre Spuren hinterlassen: Der Jazz
vermischte sich (fusionierte) mit allem Möglichen und tut dies heute noch.
Viele Elemente des Jazz haben Eingang in andere Musikrichtungen gefunden,
darunter auch in den Rock, dessen rasante Entwicklung durch Rhythm & Blues und
Rock 'n' Roll eingeleitet wurde: die 12taktige Bluesstrophe, der >>> Swing d. h. das
rhythmische Verzögern oder Vorausnehmen von Schwerpunkten, die >>> Blue
Notes, die Verwendung von >>> Riffs, die individuelle Tongebung, die sich nicht
mehr an klassischen Idealen orientiert. Weitere Informationen zum Jazz sind im
Material "Geschichte und Elemente des Jazz" auf www.4teachers.de zu finden.
Jingle
engl. "Geklingel" - bezeichnet musikalische Erkennungsmelodien in der Werbung
(gesungene Slogans oder instrumentale Melodien) und in Funk und Fernsehen, z. B.
die Erkennungsmelodien bestimmter Sender, Sendungen, Sendungsabschnitten etc.
Das Jingle ist die musikalische Entsprechung des visuellen Logos.
16
Jodeln
bezeichnet eine Form des Singens, bei dem die Stimme ständig zwischen Kopf- und
Bruststimme, zwischen Hoch und Tief wechselt. Es wird kein Text mit Bedeutung
gesungen, nur bestimmte Silbenreihen, die den Stimmwechsel besonders
unterstützen. Die Melodiefolgen des Jodelns bestehen meist aus gebrochenen
Akkorden, was jederzeit ein mehrstimmiges Jodeln möglich macht, denn die zweite
und dritten Stimme singen von jedem Akkord die Ergänzungstöne. Die
ursprüngliche Funktion des Jodelns war die akustische Verständigung über weite
Strecken, wobei es durchaus einen Bedeutungscode gab, d. h. bestimmte Ton- und
Silbenfolgen hatten einen bestimmten Inhalt. Heute, da diese Funktion nicht mehr
benötigt wird, ist das Jodeln zu einem Bestandteil der zu Unterhaltungszwecken
gespielten und gut vermarkteten Volksmusik geworden. Gegenden, in denen das
Jodeln praktiziert wurde sind das Alpengebiet, deutsche Mittelgebirge, aber auch
die Appalachen und andere Landstriche in den Vereinigten Staaten.
Jugendmusikbewegung Sie entstand im Zusammenhang mit der deutschen
Jugendbewegung nach dem Ende des ersten Weltkrieges und
strebte eine selbstverständliche Integration der Musik in das
tägliche Leben eines jeden Menschen an z. B. durch verstärkte
musikalische Aktivität der Jugend. Der Wandervogel, dessen
musikalisches Vermächtnis das Liederbuch "Der Zupfgeigenhansl"
von Hans Breuer ist, sah im Singen die natürlichste Form
musikalischer Aktivität. Daneben bemühten sich in den 1920er
Jahren Komponisten wie Cesar Bresgen und Paul Hindemith durch
Kompositionen eingängiger und leichter Spielmusiken um die
Einbindung instrumentalen Musizierens in die Musikbewegung.
Eine Unterbrechung ihrer eigentlichen Arbeit durch politische
Ausnutzung und Fremdbestimmung erfuhr die Bewegung während
des Dritten Reiches. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde an die
alte Bewegung wieder angeknüpft und beispielsweise die
Breitenarbeit der musikalischen Basiserziehung in Form von
häuslichem Unterricht, von Singewochen, von Schulmusik
verstärkt. Die künstlerische Seite fand daneben wieder mehr
Eingang in Werke, die diesem Gedanken verpflichtet waren.
K
Kadenz von lat. "fallen" - Der Name
rührt von den fallenden
Bewegungen (Quinten) des
Basses bei der Kadenz. Die
Kadenz ist eine Folge der
wichtigsten Akkorde einer
Tonart und bekräftigt diese, in
dem sie sich einmal von ihr
(Tonika, I. Stufe) fort bewegt
zur Subdominante oder IV.
Stufe , dabei fällt der Bass eine
Quint nach unten, um dann über
die anschließende Dominante
bzw. V. Stufe sich wieder
zurück zur Tonika zu bewegen.
Hierbei kann der Bass auch
wieder eine Quint abwärts
fallen. Kadenzen in Dur und
Moll:
17
Kammermusik
Instrumentalmusik und Vokalmusik für kleine Gruppen, bei denen jede
Stimme nur einfach oder in geringer Zahl besetzt ist, z. B. Werke für
Streichquartett, -trio, vom Klavier begleitete Solostücke
Kammerton
der Ton a', der zum Stimmen und Abgleichen der Instrumente
untereinander dient, und der auf 440 hz (=440 Schwingungen pro Minute)
festgelegt wurde. Chorleiter benutzen zum Anstimmen eine Stimmgabel,
die beim Anschlagen das a' erzeugt, und von dem sie die anderen Töne
ableiten. Beim Stimmen des Orchesters macht die Oboe wegen ihres
klaren, scharfen, etwas durchdringenden Tons den Anfang.
Kanon
Melodie, die von mehreren Stimmen nacheinander einsetzend gesungen wird, und
die so komponiert ist, dass sie allezeit einen harmonisch klingenden
mehrstimmigen Satz ergibt. Beispiel: Dona nobis pacem, I like the flowers
Kantate
lat. "Singet", "Gesangsstück" - ein größeres Gesangswerk, das aus mehreren
verschiedenartigen Sätzen besteht: Instrumentalsätze, Chorsätze, Choralvorspiele,
Arien, Rezitative, Choräle, Duette. Bach schrieb weit mehr als 200 Kantaten, die
fast alle anlässlich eines bestimmten Sonntags im Kirchenjahr entstanden.
Berühmtester Kantatensatz: "Jesus bleibet meine Freude" mit dem triolischen
Trompetensolo als Gegenstimme zur Cantus-Firmus-Melodie des Chorals im
Eingangssatz.
Kantor
lat. "Sänger" - Berufsbezeichnung für einen Kirchenmusiker meist an einer
größeren Kirche. Als "Thomaskantor" in Leipzig während der letzten 27 Jahre
seines Lebens schrieb Johann Sebastian Bach Musikgeschichte.
Kapellmeister der Dirigent eines Orchesters. Bei einem größeren Orchester heißt die
oberste Leitung "Generalmusikdirektor", der 2. und/oder 3. Dirigent
"Kapellmeister"
Kapodaster
auch "capodastro" Klemmvorrichtung, die den Barrégriff
auf Dauer ersetzt und das Spielen von
Akkorden in schwierigen Tonarten
auf der Gitarre erleichtert. Beispiel:
Cis-Dur spielt man, indem man den
Capodaster im ersten Bund anbringt
und so alle Saiten um einen halben
Ton höher setzt und dann C-Dur
greift.
Kastagnetten span. "kleine Kastanie" Rhythmusinstrument, das aus zwei
hölzernen muschelförmigen Schalen
besteht, die mit einer Schnur
verbunden sind. Sie werden zwischen
Daumen und Mittelfinger gehalten
und mit den übrigen Fingern so
bewegt, dass sie aufeinander
schlagen. In Spanien wird die
Kastagnette zum Flamencotanz
gespielt, sie ist aber auch ein
Orchesterinstrument.
Kastrat ein Sänger, der bereits als Kind kastriert wurde, wenn er eine sehr schöne Stimme
hatte, um diese vor dem Bruch in der Geschlechtsreife zu bewahren. Trotz Verbots
der Kastration durch die katholische Kirche war sie eine Mode, die erst erlosch, als
die allzu große Künstlichkeit dieses Stimmideals abgelöst wurde durch die Tendenz
zur Natürlichkeit mit der aufkommenden Aufklärung und der Emanzipation des
Bürgertums. (ab ca. 1780)
18
Keyboard
Bezeichnung, die allgemein Tasteninstrument heißt, die aber die elektronisch
arbeitenden Tasteninstrumente meint, auch Synthesizer, E-Orgel etc..
Kirchentonarten auch "Modi" genannt, sind die Skalen, die vor dem Herausbilden von Dur
und Moll das melodische und harmonische Baumaterial der Musik waren.
Man kann sie sich am besten veranschaulichen, indem man sich die Töne
von C-Dur auf der Tastatur vorstellt, die aus allen weißen Tasten besteht.
Lässt man die Tonleiter nun statt mit c mit d beginnen und enden, erhält
man die Kirchentonart dorisch d-e-f-g-a-h-c-d usw.
Hier die Kirchentonarten und ihre Besonderheiten im Überblick:
d-e-f-g-a-h-c-d dorisch
ähnlich Moll, jedoch 6. Ton ist höher
e-f-g-a-h-c-d-e phrygisch
ähnlich Moll, es beginnt jedoch mit
einem Halbtonschritt (Leitton von
oben)
f-g-a-h-c-d-e-f lydisch
ähnlich Dur, jedoch 4. Ton ist höher
g-a-h-c-d-e-f-g mixolydisch
ähnlich Dur, jedoch 7. Ton ist tiefer
(kein Leitton)
a-h-c-d-e-f-g-a hypodorisch
gleichbedeutend mit Moll, natürlich,
äolisch
ohne Erhöhungszeichen
c-d-e-f-g-a-h-c ionisch
entspricht der Durtonleiter
Bekannte Lieder in Kirchentonarten: What shall we do with the drunken
sailor (dorisch), O Haupt, voll Blut und Wunden (phrygisch)
Klangfarbe
damit ist der Charakter eines Klangs gemeint, der ihn typisch macht z. B.
für ein bestimmtes Musikinstrument. So besteht die Klangfarbe sowohl aus
dem Geräusch, das bei der Tonerzeugung entsteht (z. B. das Hauchen bei
der Flöte oder das Schaben des Bogens auf der Saite beim
Streichinstrument) als auch aus dem ihm eigenen Klangspektrum, das sich
aus dem Grundton und den leiser mitschwingenden Obertönen
zusammensetzt. Typisch für die Klarinette sind stärkere ungradzahlige
Obertöne, typisch für die Flöte: fast nur der erste Oberton ist vorhanden,
die anderen kaum)
19
Klarinette
Klassik
ital. "Trompetchen" - war ursprünglich im Barock gedacht als Ersatz für die
sehr schwer zu spielenden Clarintrompeten, die noch keine Ventile hatten
und die deswegen in einem sehr hohen Register, d. h. mit sehr gespannten
Lippen gespielt werden mussten. Sie ist ein Holzblasinstrument mit einem
schnabelförmigen und seitlich offenen Mundstück, über dessen Öffnung
ein Bambusblatt (einfaches Rohrblatt) befestigt ist, das beim richtigen
Hineinblasen schwingt und so im Innern der Klarinette den Ton erzeugt. Im
Überblasregister spielt die Klarinette nicht wie die Flöte zuerst eine Oktav
höher, sondern eine Duodezim (Oktav + Quint) höher, was mit den
ungradzahligen Obertönen zu tun hat. Die häufigsten Klarinetten sind in A
(für die Kreuztonarten) und in B (für die B-Tonarten) gestimmt. Die höhere
Es-Klarinette kommt eher in der Militärmusik vor, die tieferen Klarinetten
Bassetthorn (in Alt/Tenorlage) und die Bassklarinette runden den Klang der
Klarinettengruppe im Sinfonieorchester ab.
lat. "mustergültig" - allgemein bezeichnet man mit "klassisch" etwas
Formvollendetes, das ein Vorbild für Anderes ist. Im heutigen
Musikkonsum bezeichnet man mit "Klassik" alles, was nicht Pop, Rock ,
Folk und Jazz ist, obwohl dieser Begriff nicht ganz logisch ist, denn die
Musik Mozarts erhob zu einem großen Teil den Anspruch zu unterhalten
und hatte mit den damaligen Maßstäben den Rang von Popmusik (Beispiel:
"eine kleine Nachtmusik"). In der Musikgeschichte bezeichnet Klassik die
Zeit zwischen 1770 und 1820, auch Wiener Klassik genannt, weil die drei
berühmtesten Vertreter Haydn, Mozart und Beethoven in Wien wirkten.
Mit sparsamen musikalischen Mitteln, z. B. mit geringem Themenmaterial
formvollendet zu arbeiten war eine Errungenschaft der Klassik und hatte
ihren Höhepunkt in den Sinfonien der drei Komponisten Haydn, Mozart
und Beethoven.
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Klaviatur
lat. clavis = Taste - meint eine Tastenreihe bei Tasteninstrumenten, sowohl
die von Klavieren als auch die Manual- und Pedalreihen einer Orgel. Sie
besteht aus einer unteren Reihe weißer Tasten für die Töne der Tonart CDur (diatonisch) sowie einer Reihe schwarzer Tasten, die die weißen
Tasten zu einer chromatischen Reihe von Tönen ergänzen.
Klavier
Der Name kommt von "clavis" = Taste, auch Schlüssel, womit eigentlich
nur die Tastenreihe gemeint ist. Ein Holzhammer, der mit Filz beschichtet
ist und der über einen sehr komplizierten Mechanismus mit der Taste
verbunden ist, schlägt die Saite beim Herunterdrücken der Taste an. Durch
die Stärke des Anschlags hatte man erstmalig bei einem Tasteninstrument
die Möglichkeit, laut und leise zu spielen, weshalb das Klavier auch
"Pianoforte" bzw. "Fortepiano" hieß. Die Repetitionsmechanik, die den
Hammer schnell zurückfallen lässt und so schnelle Tonwiederholungen
ermöglichen, wurde die technische Bandbreite des Klaviers stark erweitert.
Im 19. Jahrhundert war das Klavier das allerwichtigste Instrument, nicht
nur weil es Einzug hielt in viele bürgerliche Haushalte und dort von
Töchtern gespielt wurde, sondern auch, weil einige Virtuosen seinen Rang
als Königsinstrument festigten wie z. B. Franz Liszt oder Clara Schumann.
Klavierauszug
Klezmer
aufrechtes Klavier
Flügel
http://url.bb6.org/3048
siehe unter "Flügel"
Bearbeitung eines Werkes für viele Instrumente für Klavier, im
Französischen heißt es treffender "Réduction au piano"=Reduzierung auf
die beiden Notensysteme des Klaviers. Bei Opern ist z. B. das Anfertigen
von Klavierauszügen sinnvoll, weil auf die Weise die Sänger ihre Partien
üben können, wenn ein Pianist ihnen den Orchesterpart dazu auf dem
Klavier vorspielt.
hebr. "Musiker" - traditionelle Instrumentalmusik der Juden Osteuropas,
meist in der Besetzung von Klarinette, Cymbalon (eine Art Hackbrett),
Streichinstrument. Die Klezmermusik kam mit den jüdischen
Auswanderern nach Amerika und wurde dort zunächst in kleinen Kreisen
weiter gepflegt, bis sie als Auswirkung der 68er Folkwelle in den 1980er
Jahren eine starke Wiederbelebung erfuhr und auch wieder in Europa sehr
beliebt wurde.
21
Koloratur
ital. "Ausmalung, Färbung" , ist eine mit Läufen, Figuren, Trillern , die
meist auf einer einzigen Silbe gesungen werden, stark verzierte
Gesangsstimme, meist innerhalb einer Arie. Im Barock und noch zu
Mozarts Zeiten machten Sängerinnen und Sänger bei Komponisten ihre
Wünsche geltend, indem sie für ihre Partien viele Koloraturen forderten,
damit sie mit ihrem technischen Können vor den Zuhörern glänzen
konnten. Berühmtestes Beispiel einer Koloraturarie: die zweite Arie der
Königin der Nacht in der "Zauberflöte".
Konservatorium von ital. "erhalten" - allgemein: Institution, die die Ausbildung von
Musikern zum Ziel hat. Die Konservatorien, die den Status von
Hochschulen haben, heißen in Deutschland "Hochschule für Musik", in
Deutschland heißen heute kleinere private Institute Konservatorium.
Konsonanz
lat. zusammenklingend, Zusammenklang von Tönen, die angenehm fürs
konsonant
Ohr klingen im Unterschied zur >>> Dissonanz. Die vollkommenste
Konsonanz ist die Oktav, gefolgt von der Quint, sodann gefolgt von der
Quart und der großen Terz.
Kontrabass
das tiefste und größte Streichinstrument. Normalerweise besitzt der
http://url.bb6.org/ Kontrabass vier Saiten im Quartabstand wie die unteren vier Saiten der
3050
Gitarre: Kontra-E, Kontra-A, großes D, großes G. Gebräuchlich ist auch
der fünfsaitige Kontrabass mit hinzugefügtem Kontra-C oder Subkontra-H.
das Instrument wird mit einem im Korpus versenkbaren Stachel auf den
Boden gestellt. Der Spieler steht oder sitzt auf einem hohen Stuhl. Der
Kontrabass wird mit dem Bogen gestrichen. Ins Orchester eingezogen,
verstärkte er die Violoncellostimme in der Oktav. Ab 1850 erlangt er
größere Selbstständigkeit. Im Jazz ist er als gezupftes Bassinstrument in der
Rhythmusgruppe wichtig.
Kontrafaktur
lat. "Dagegen-, nachmachen" das Versehen eines bekannten Liedes mit
einem neuen Text mit dem Ziel, diesen rasch zu verbreiten. Bekanntes
Beispiel: das Bürgerlied (Ob wir rote, gelbe Kragen) wurde passend auf die
Melodie des damals bekannten Liedes "Prinz Eugen" geschrieben. Häufige
Kontrafakturen sind auch die Verwendungen weltlicher Melodien für
geistliche Zwecke, z. B. das Liebeslied "Mein G'müt ist mir verwirret",
dessen Melodie Pate stand für das geistliche Lied "O Haupt voll Blut und
Wunden".
22
Kontrapunkt
lat. "Note gegen Note" - bezeichnet 1. die Tonsatzlehre, die dem
polyphonen Satz verpflichtet ist, in dem alle Stimmen eine gewisse
Gleichwertigkeit haben, 2. die Gegenstimme zur Hauptstimme in einem
ebensolchen Satz. Beispiel: der Beginn einer Fuge. Nachdem das Thema in
einer Stimme vorgestellt wurde, greift es eine weitere Stimme auf, während
die Stimme, die es zuerst vorstellte, nun eine Gegenstimme, einen
Kontrapunkt dazu spielt, der eine andere Richtung und andere Notenwerte
hat..
Konzert
ital. "Wettstreit" "Zusammenwirken" - eine Komposition, in der
verschiedene Klanggruppen zusammenwirken. Der Ursprung lag in der
>>> Mehrchörigkeit, in der mehrere Chöre in Kirchen mit verschiedenen
Emporen gegeneinander sangen. Als die Instrumentalmusik im Laufe des
17. Jh. selbstständiger wurde, übernahm sie dieses Muster z. B. im >>>
Concerto grosso und später im Solokonzert.
Mit "Konzert" ist aber auch seit dem Aufstieg des Bürgertums eine
öffentliche Musikdarbietung gemeint, für die ein Publikum Eintrittskarten
gelöst hat. Zur Unterscheidung dieser beiden Begriffe heißt es im
Englischen treffender für die erste Bedeutung "concerto" und für die zweite
"concert", wenn es sich um viele Mitwirkende handelt, und "recital" für ein
Kammerkonzert.
der erste unter den ersten Geigern eines Orchesters, der die Autorität hat,
Fingersätze und Stricharten einheitlich zu regeln und Soloviolinstellen in
Orchesterstücken übernimmt. In Proben kann er den abwesenden
Dirigenten vertreten. In Hofkapellen war der Konzertmeister noch zugleich
Leiter des Orchesters. Er dirigierte dann meistens vom Notenpult aus.
Von Krebs oder Krebsgang spricht man (obwohl der Krebs seitwärts statt
rückwärts geht) in der Musik, wenn ein Thema, eine Melodie in
umgekehrter Richtung, d. h. von hinten nach vorn gespielt wird.
Beispiel unten: Die Zeilen ein bis drei stellen den Kanon "Es tönen die
Lieder" dar, die Zeilen vier bis sechs den Krebs dieses Kanons, der sich gut
als weitere Stimme zu dem normalen Kanon singen lässt.
Konzertmeister
Krebs
23
L
Lage
a) der Tonbereich einer Stimme, z. B. Sopranlage = c' bis g''
b) in der Harmonielehre: der in der Oberstimme liegende Ton eines Akkords
bestimmt den Namen der Lage, z. B. Terzlage = die Terz des Akkords,
beispielsweise der Ton e im C-Dur-Akkord, liegt in der Oberstimme
c) bei Streichinstrumenten: die Spiellage der linken Hand auf dem Griffbrett. der
Zeigefinger liegt auf dem Punkt der Saite, der eine kleine Sekund höher ist als der
Ton der leeren Saite, also z. B. b' auf der a'-Saite, der Mittelfinger liegt wieder einen
Halbton (kleine Sekund) höher, also auf h', der Ringfinger auf c'', der kleine Finger
auf cis''. Muss man nun einen Ton spielen, der über diesem cis'' auf derselben Saite
liegt, dann muss man die ganze Hand verschieben, so dass der Zeigefinger auf d'',
der Mittelfinger auf dis'', der Ringfinger auf e'' und der kleine Finger auf f'' liegt., d.
h. man wechselt auf diese Weise von der ersten Lage (dem ersten Griffbereich der
linken Hand) in die zweite Lage.
Largo,
Largo (ital. "reichlich") ist eine Tempovorschrift, die "breit" bedeutet und
larghetto
langsamer als >>> Adagio ist. Larghetto ist eine Verkleinerungsform desselben
und meint ein weniger breites Tempo.
Laute Es gibt verschiedene Formen der Laute, eines
im Prinzip recht alten Zupfinstruments, die auf
Bild einer Laute unter
http://url.bb6.org/3051
der ganzen Welt verbreitet sind. Die ersten
Formen stammen aus Arabien, woher auch der
Wortstamm "al'ud" kommt, was
"Holzinstrument" bedeutet. Bei der heute als
Renaissanceinstrument bekannten Laute ist die
Stimmung ähnlich der Gitarre, auf ihr sind die
Saiten genauso über den Resonanzkörper
gespannt wie bei jener. Allerdings ist der
Bereich, in dem die Saiten befestigt sind und
gespannt werden, der Wirbelkasten, in
rechtem Winkel abgeknickt, die Wirbel sind
seitlich bedienbar, nicht unterhalb wie bei der
Gitarre. Der Korpus der Laute ist auf der
Rückseite bauchig. Eine besondere Art der
Laute ist die Chitarrone oder Theorbe, bei der
parallel zu den gegriffenen Saiten
Resonanzsaiten gespannt sind.
legato Vortragsbezeichnung, die ein
Aneinanderbinden der Tönen
beim Spielen meint, d. h.
zwischen den Tönen darf es
keine Unterbrechung geben.
In der Notenschrift wird dies
durch einen Bogen zum
Ausdruck gebracht.
24
Leitmotiv eine musikalische Sinneinheit (>>> Motiv) ,
die in einem wortgebundenen Musikstück, z.
B. in einer Oper oder einem
Instrumentalstück, das einen nichtmusikalischen Bezug hat (>>>
Programmmusik), häufiger wiederkehrt und
etwas Charakteristisches ausdrückt, z. B. eine
bestimmte Person, ein Gefühl etc.. Richard
Wagner begleitet alle Personen in seinen
Hier das Schicksalsmotiv in
Opern sowie gewisse Begebenheiten mit sog.
"Carmen", so wie es erstmalig im
Leitmotiven. Ein sehr bekanntes Leitmotiv in
Vorspiel erklingt
der Opernliteratur ist das Schicksalsmotiv in
der Oper "Carmen" von Bizet, das auf der
>>> Zigeuner-Molltonleiter basiert, die zwei
übermäßige Schritte enthält.
Leitton Damit ist allgemein jeder Ton gemeint, der
innerhalb einer Tonart oder eines Satzes eine
ausgeprägte Tendenz zum Weiterschreiten nach
oben oder nach unten hat. Voraussetzung ist, dass
der Leitton von dem Nachbarton nur einen
Halbtonschritt entfernt ist. In der Durtonleiter gilt
vor allem der 7. Ton als Leitton. Da das natürliche
Moll keinen Leitton auf der 7. Stufe hat, entstand
1. Durtonleiter
das harmonische >>> Moll mit erhöhter 7. Stufe.
2. Molltonleiter natürlich
Einen Leitton, der abwärts zum Grundton führt,
3. Molltonleiter harmonisch
hat die >>> Kirchentonart Phrygisch, die sogleich
4. Phrygisch
mit einem Halbtonschritt beginnt.
Libretto ital. "Büchlein" - das Textbuch zu musikalischen Bühnenwerken z. B. zu einer
Oper
Lied
eine Musikart, in der die Melodie auf einen Text gesungen wird, der meistens die
Struktur eines Gedichtes, zumindest ein Versmaß und Reimschema hat. Im
Volkslied, das ursprünglich mündlich überliefert wurde, sind schon die
Grundelemente musikalischer Formen angelegt, s. auch >>> Liedformen. Eine
Verfeinerung des Volksliedes, auf dem es basiert, ist das Klavierlied, das als
Musikgattung erste Vorläufer im Barock hatte und sich zu einem typisch
romantischen Werktyp entwickelte. Gesangspart und Klavierbegleitung sind
kunstvoll daraufhin angelegt, den Inhalt des Textes mit lautmalerischen (z. B. das
Imitieren von Tierstimmen wie z. B. das Krähen der Hähne) und psychologischen
Mitteln (z. B. schwere Mollakkorde, wo vorher Dur erklang, für einen starken
Stimmungswechsel zur Traurigkeit hin) zum Ausdruck zu bringen. Man
unterscheidet bei den Formen des Klavierliedes die reine und die variierte
Strophenform von der durchkomponierten Form. Beispiele: "Heideröslein"
(Schubert) : reines Strophenlied, "Der Lindenbaum" (Schubert) - variiertes
Strophenlied , da die Strophenstruktur erkennbar ist und zwei verschiedene
Melodien verwendet werden, "Der Erlkönig" (Schubert) - durchkomponiertes
Lied, da keine Strophenstruktur mehr erkennbar ist, und kaum vorher
Dagewesenes wiederkehrt. Franz Schubert schrieb mehr als 600 Klavierlieder, von
denen ein Teil in >>> Liederzyklen zusammengefasst ist. Eine Weiterentwicklung
des Klavierliedes der Frühromantik ist das Orchesterlied der Spätromantik, deren
wichtigster Vertreter Gustav Mahler ist.
25
Liedermacher Bezeichnung für Musiker, die Lieder selbst komponieren und in ihnen häufig
aktuelle und zeitkritische, satirische, aber auch bewusst unsinnige und auch
sehr persönliche, individuelle Themen zum Ausdruck und diese selbst zu
Gehör bringen. Sie gingen ursprünglich aus der Folkbewegung hervor, die
Ende der 1950er und in den 1960er Jahren Feste auf Burg Waldeck
veranstalteten. Bekannte Liedermacher: Reinhard Mey, Hannes Wader, Wolf
Biermann, Franz Josef Degenhardt, Klaus Hoffmann, Peter Horton, Bettina
Wegner, Dieter Süverkrüp
Liederzyklus eine Reihe von Klavierliedern, die thematisch zusammengehören. Beispiele:
"Die schöne Müllerin" und die ""Winterreise" von Schubert, die
"Kindertotenlieder" von Gustav Mahler.
26
Liedformen
a) einteilig A - Jetzt fängt das schöne Frühjahr an
b) zweiteilig AA' - Ich hab' die Nacht geträumet
c) zweiteilig AB - Es kommt ein Schiff, geladen
d) dreiteilig ABA (Reprisenform)- Es geht eine helle Flöte
e) dreiteilig AAB (Barform) - Chume, chume, Geselle min
f) dreiteilig ABC - Die Blümelein, sie schlafen
g) vierteilig AABA (Reprisenbarform) - Freude, schöner Götterfunken
siehe auch >>> Barform
27
lombardischer
Rhythmus
eine Art punktierter Rhythmus, bei dem die Gewichtung gegenüber dem
üblichen punktierten Rhythmus genau umgekehrt ist: nicht die längere, die
punktierte Note wird betont, sondern die kurze Note. Der Rhythmus klingt
etwas manieriert, hinkend und gestelzt. Er war eine Modeerscheinung im
Zeitalter des Barock. Beispiel:
lydisch
>>> Kirchentonarten
M
Madrigal
von ital. "Muttersprache" - mehrstimmiges Lied mit weltlichem Text,
gesungen in der Muttersprache und nicht, wie in der Motette mit
kirchlichem Text, in lateinischer Sprache. Erste Madrigale gab es in Italien
seit Beginn des 14. Jahrhunderts. Berühmt ist das Madrigal für seine
tonmalerischen Effekte, so wird z. B. das Word "Wellen" in einem Text
durch wellenförmige Bewegungen in der Melodik ausgedrückt. Weil diese
tonmalerischen Effekte so typisch für das Madrigal sind, werden sie auch
Madrigalismen genannt. Bekannte Madrigalkomponisten waren Monteverdi
(Italien), Hassler (Deutschland), Janequin (Frankreich) und Morley
(England).
Mandoline
ital. "kleine Mandola" - Zupfinstrument, dessen
Bild einer Mandoline
http://url.bb6.org/3052
Korpus rund wie der einer Laute und leicht
birnenförmig ist. Der Hals, der Bünde hat, ist
kurz. Das Wirbelbrett ist leicht nach hinten
abgeknickt wie bei einer Laute. Das Schallloch
ist verziert. Die Mandoline hat vier Saiten, die
doppelt gespannt sind und die Stimmung g - d' a' - e'' haben. Für den typischen rauschenden
Mandolinenklang braucht man ein Plektron, das
man rasch über die Saiten hin und her bewegt.
Mannheimer
Gruppe von Komponisten, die am Hof des pfälzischen Kurfürsten Karl
Schule
Theodor von Mannheim in den Jahren zwischen Barock und Wiener Klassik
wirkten. Die Neuerungen in der Instrumentalmusik, die sie bewirkten:
Abkehr vom Generalbass, größte klangliche und dynamische Gegensätze
auf engem Raum, crescendi, decrescendi, und die Verwendung
gegensätzlicher Themen, die die >>>Sonatenhauptsatzform vorbereitet.
Berühmt für die Mannheimer sind Themen, die dreiklangsartig aufsteigen
und einen großen Tonraum durchmessen, auch "Mannheimer Raketen"
genannt. (Beispiel: Beethoven, Klaviersonate f-Moll op. 2,1 1. Satz, 1.
Thema
Vertreter: Stamitz, Cannabich, Danzi u. a.
Manual
lat. "zur Hand gehörig" - eine Tastenreihe bei
Bild
http://url.bb6.org/3053
Orgel und Cembalo, die mit einer Hand gespielt
wird. Es umfasst circa 4-5 Oktaven. Eine Orgel
hat bis zu 5 Manuale, ein Cembalo zwei.
Bild rechts: Moderne Elektronische Orgel mit
zwei Manualen
28
Maracas
auch Rumbakugeln genannt, ursprünglich aus
hohlen Zierkürbissen mit Körnern im Innern
Bild
http://url.bb6.org/3054
bestehend, später aus Holz nachgebaut und
mit einem Stiel versehen. Durch das
Schütteln der Maraca entsteht ein kurzes
Rasselgeräusch. Sie gehört zu den
lateinamerikanischen
Percussionsinstrumenten.
marcato
Vortragsbezeichnung. Die Töne werden hervorgehoben, markiert gespielt
Marimbaphon
ein xylophonartiges Schlaginstrument, unter dessen Klangplatten sich
Resonanzröhren befinden. Das Marimbaphon, ein in Jazz und klassischer
http://url.bb6.org/30 Musik beliebtes Instrument, stammt von der Marimba ab, einem
55
afrikanischen Instrument, bei dem die Resonanzröhren ursprünglich
Kürbisse waren.
oben: Abbildung
Die Marimba (s. Bild links) bzw.
eines
die Kenntnis von deren Bauweise
Marimbaphons
wurde mit den Sklaven von
Westafrika nach Amerika
importiert.
s. auch http://www.quadrums.ch/index_en.html und
http://de.wikipedia.org/wiki/Marimba
Mehrchörigkeit
bezeichnet eine Methode, für mehrere gleiche oder verschiedene vokaloder Instrumentalgruppen zu komponieren. Entstanden in Venedig um
1600, angeregt durch den Emporenreichtum mancher Kirchen, die das
Aufstellen mehrerer Chöre im Raum nahelegten, wurde sie kultiviert
durch Gabrieli und Monteverdi. Die mehrchörige Musik wurde später in
der Instrumentalmusik kopiert, wobei das Konzert entstand, denn das Mitund Gegeneinandermusizieren verschiedener Chöre nannte man bereits
"concertare". >>> Venezianische Schule
Melisma,
griech. "melos"= Lied, Gesang - meint
melismatisch
eine Folge von Tönen, die auf nur einer
Textsilbe gesungen werden. Demzufolge
bezeichnet man solchen Gesang als
melismatisch im Unterschied zum
>>>syllabischen Gesang.
Melodie
ganz allgemein: eine Folge von Tönen, die eine unterschiedliche Tonhöhe
haben. Weitere Merkmale der Melodie sind unterschiedliche Dauern der Töne
und daraus folgende Betonungsschwerpunkte. Außerdem ergibt sich aus allem
Vorigen die Form d. h. die Entwicklung von Unterabschnitten, die einander
ähnlich oder verschieden sind. Die Melodie ist eins der Hauptparadigmen
(Grundmerkmale) von Musik neben Rhythmus, Metrum, Harmonie, Dynamik
und Klangfarbe. >>> Liedformen
Menuett
frz. "winzig" - höfisch-volkstümlicher Paartanz im langsamen Dreivierteltakt.
Die Musik fand Eingang in die Satzfolge einer Sonate bzw. Sinfonie und stand
oft an dritter Stelle. Beliebt war die Kombination zweier Menuette, die in der
Folge I - II - I gespielt wurden.
Metallophon im weiteren Sinn Bezeichnung für alle Idiophone (=Selbstklinger) aus Metall
wie z. B. Becken, Gong etc., im engeren Sinn die xylophonartigen
Schlaginstrumente, deren Klangplatten aus Metall sind.
29
Metronom
griech. "Gesetz des Maßes, Taktes" , bezeichnet ein Gerät, das durch laute
kurze regelmäßige Geräuschimpulse das Taktmaß angibt. Im Inneren befindet
sich ein aufziehbares Uhrwerk. Mit jedem Schlag bewegt sich ein Pendelstab
hin und her, an dem ein Gewicht befestigt ist, und der mit einer Skala versehen
ist. Schiebt man das Gewicht zur Zahl 120, so bedeutet dies, dass 120 Mal in
der Minute ein Schlag zu hören ist. Mälzel baute das erste Metronom, das
Komponisten erstmalig ermöglichte, genauere >>> Tempoangaben zu machen
z. B. Viertel = 60 ,was etwa "largo" bedeutet , also "breit im Tempo". Zur
Klangverstärkung wurde das Metronom in ein pyramidenförmiges Gehäuse
gesteckt. Orginal-Metronome gibt es immer noch und sie sind sehr teuer,
daneben gibt es mechanische mit Plastikgehäuse, die jedoch anders heißen
müssen, da der Name "Metronom" geschützt ist, und elektrische, sogar solche,
die auch ein Lichtsignal statt eines akustischen Signals geben.
Metrum griech. "Maß" , bezeichnet den Nenner in dem Bruch, der zur Darstellung einer
Taktart herangezogen wird. Die häufigsten Metren sind Halbe (2/2-Takt), Viertel
(2/4-, 3/4-, 4/4-Takt) und Achtel (6/8-Takt). Anstelle von "Metrum" könnte man
auch von "Grundschlag" oder "Puls" sprechen. Im Englischen und in der Jazz- und
Rockmusik verwendet man den Begriff "Beat"
Mezzosopran weibliche Stimmlage, die zwischen Sopran und Alt liegt. Die entsprechende
männliche Stimmlage ist >>> Bariton
MIDI
Abkürzung für musical instrument digital interface - ein System, bei dem
einzelne Klangsignale eines digitalen Musikinstruments über eine spezielle
Schaltung, dem MIDI, auf einen Computer überspielt werden und von diesem
bearbeitet werden können.
Minimal
Die Minimal Music, ab ca. 1960 entstanden, ist weder nach den Prinzipien
Music
klassischer Musik noch nach denen moderner Musikströmungen komponiert
worden. Ihr Konstruktionsprinzip sind winzig kleine Bausteine (Motive wäre
zu viel gesagt, eher: Morpheme), die in großer Zahl und mit allmählich
spürbarer Abwandlung eingesetzt werden. Harmonisch bewegt sich die
Minimal Music meist im tonalen Bereich (Dur, Moll, Kirchentonarten).
Dadurch enthält sie eigentlich auch keinerlei dramatische Entwicklungen,
Höhepunkte oder gar Gegensätze. Vertreter: Philipp Glass, Steve Reich,
Michael Nyman ( Das Piano), Yann Thiersen (ebenfalls Filmkomponist, u. a.
von "Die wunderbare Welt der Amélie") u. a. m.
Minnesang
>>> Mittelalter
Mittelalter
Zeitraum zwischen ca. 500 und 1500 in Europa. Mittelpunkt dieser Zeit war der
Gregorianische Choral, einstimmig gesungen, aber auch im weltlichen Bereich
sorgten Minnesänger, Meistersänger, Trouvères und Troubadoure für die
Verbreitung des einstimmigen Gesanges. Die früheste Form der
Mehrstimmigkeit kam durch das Organum auf, eine Art gregorianischer
Gesang, bei dem eine zweite Stimme in meist langen, liegenden Noten
gesungen wurde. Diese wurde nach und nach zur Drei- und Vierstimmigkeit
erweitert. Die frühen mehrstimmigen Stücke sind rhythmisch sehr vielschichtig
und melodisch sehr verschachtelt. Es dauerte lange, bis es Komponisten wie z.
B. Landini gelang, den Melodien einen gewissen Schwung und Glanz zu
geben.
mixolydisch >>> Kirchentonarten
moderato
ital. "mäßig" - gemäßigt im Tempo, nicht zu schnell und nicht zu langsam
Modulation der Übergang von einer Tonart in eine andere innerhalb eines Musikstücks. Die
neue Tonart wird harmonisch bekräftigt, indem sie mit ihrer eigenen
>>>Dominante eingeleitet wird. Beispiel: C-Dur >>> D-Dur>>> G-Dur (DDur ist die Dominante von G-Dur)
30
Moll
lat. "weich" - das neben Dur
existierende heute
gebräuchlichste Tongeschlecht.
Es zeichnet sich durch die
kleine Terz zwischen 1. und 3.
Ton aus (1 1/2-Tonabstand).
Rechts von oben: Moll
natürlich, Moll harmonisch mit
erhöhtem 7. Ton (>>>Leitton),
Moll melodisch mit aufwärts
erhöhtem 6. und 7. Ton und
abwärts wie natürlich
Moment Musical frz. "musikalischer Moment, Einfall" - bezeichnet ein kürzeres
instrumentales Charakterstück, meist für Klavier und ohne eine bestimmte
Form. Franz Schubert schrieb einige Moments musicaux.
Monodie
griech. "Einzelgesang" - war in der griech. Tragödie der Sologesang, der
nur von einem Instrument begleitet wurde. Als die Renaissance die
Rückbesinnung auf die Werte der Antike mit sich brachte, kam in dem
Kreis der Florentiner Camerata eine Art Monodie auf, die sich stark an das
griechische Vorbild anlehnte. Neu war die akkordische, generalbassartige
Begleitung, neu war auch der Gesang, der sich teils sehr sprachähnlich
verhielt (stilo recitativo), teils sehr affektbetont und liedhaft war (stilo
concitato). Die Monodie war wichtiger Bestandteil der um 1600 neu
entstandenen >>> Oper. Später verschwand die Monodie und wurde
ersetzt durch das Rezitativ, entstanden aus dem Stilo recitativo, und die
Arie, entstanden aus dem Stilo concitato. Die berühmteste Monodie dieser
Zeit ist wohl das Lamento d'Arianna von Claudio Monteverdi, das einzige
erhaltene Stück der sonst verschollenen Oper "Arianna".
Mordent ital. "Beißer" - kurze trillerartige Verzierung eines
Tons, die darin besteht, dass man diesen Ton
zunächst anschlägt, dann den unteren Nachbarton,
sodann wieder den Ausgangston.
Motette lat. "Wort" - bedeutende Form mehrstimmiger Vokalmusik, meist mit geistlichen
Texten. Sie ging hervor aus frühen Organa der Notre-Dame-Schule im 13.
Jahrhundert, eine Art mehrstimmiger gregorianischer Choral, zu denen hohe
Stimmen hinzugefügt wurden, die man mit einem gesonderten Text versah. Diese
hohen Stimmen, wurde "motetus" genannt, was bald dem ganzen Stück diesen
Namen gab. Im 16. Jahrhundert prägten niederländische Komponisten wie Desprez
die Motette als durchimitiertes mehrstimmiges Stück mit einem fast völligen
Gleichgewicht der Stimmen untereinander. Gleichzeitig wurde eine ausschließliche
Bindung an kirchliche Texte festgelegt. Neben lateinischen Motetten entwickelten
Komponisten wie Schütz und später Bach großartige deutschsprachige Motetten.
Motiv
lat. "Beweggrund" - die kleinste sinnvolle musikalische Einheit, der kleinste
musikalische Baustein, der nicht mehr sinnvoll weiter zu unterteilen ist. Das
kürzeste Motiv besteht demzufolge aus wenigstens zwei Tönen, denn Töne müssen
sich aufeinander beziehen in einem Motiv, z. B. ein kurzer Ton auf einen
anschließenden längeren, der kurze ist wie ein Auftakt zum folgenden, wie ein
Zeigefinger: "Schaut her, jetzt kommt's". Dieses kürzeste Motiv heißt Jambus. Auch
ein musikalisches Thema kann aus einem einzelnen Motiv bestehen (berühmtestes
Beispiel: das Thema der 5. Sinfonie c-Moll von L. van Beethoven), aber auch aus
mehreren. Mit einem solchen Motiv "arbeitet" der Komponist, in dem er es
verändert: mit halbierten Notenwerten (Diminution) , mit verdoppelten
Notenwerten (Augmentation), mit umgetauschter Melodierichtung (Umkehrung)
oder mit rückwärtsgewandter Melodierichtung (Krebs).
31
Musical ursprünglich nur ein Adjektiv in "musical play" oder "- comedy", eine Art
Bühnenwerk mit Musik, dessen Wurzeln sowohl in Amerika als auch in Europa zu
finden sind: in Amerika mehr das Musical als solches, in Europa mehr die vielen
kleinen Unterformen, die in irgendeiner Weise eingegangen sind in die Gattung
"Musical" wie z. B. die Gesangsform des >>> Vaudeville. Das Musical besteht in
der Regel aus zwei Akten. Wie in der Operette und im Singspiel werden die
Dialoge gesprochen. Daneben gibt es zahlreiche Tanzeinlagen, was einige
Anforderungen an die Darsteller stellt. Das erste große erfolgreiche Musical war
"Show Boat" 1927. Durch die Jahre war das Musical immer auch ein Spiegel der
Geschichte. So kamen beispielsweise in den Vierziger Jahren Musicals in die
Theater, die den Amerikanern ein größeres Heimatgefühl vermitteln sollten, damit
sie den 2. Weltkrieg besser durchhielten. Film und Fernsehen waren Anfechtungen
für die Gattung, die immer wieder große Umwälzungen zu überstehen hatte. Längst
ist der Broadway nicht mehr, wie er es in den 1950er Jahren noch war, Prüfstein
und Garant für ein erfolgreiches Musical. Längst gibt es Produktionen abseits des
Broadway und im Zuge der Globalisierung in fast allen Ländern der Erde eine
eigene Musical-Kultur.
Musik "Musenkunst" - bei den antiken Griechen war damit die Beschäftigung mit Dingen
gemeint, die den Geist und das Gemüt bildeten, im Unterschied zur Gymnastik, die
den Körper bildete. Nach der griechischen Mythologie schenkten einst Apoll und
die Musen den Menschen die Musik.
Die Musik beruht darauf, dass die Töne durch Komposition und Wiedergabe in
eine Beziehung zueinander gebracht werden. Diese Beziehungen können
vielschichtig sein: Sie werden bestimmt durch Tondauern (Rhythmus), Tonhöhen
(Melodien), Zusammenklänge (Intervalle, Harmonien), Klangfarbe und Dynamik
(Lautstärke). Während noch bis zu J. S. Bach Musik die Weltordnung darstellte, ist
Musik heutzutage eine Art flüchtige, d. h. innerhalb eines bestimmten Zeitraumes
stattfindende und nur für das Ohr bestimmte Kunst.
N
Nationalhymne
Naturtöne
Ein Lied, das nationales Selbstverständnis und Patriotismus
ausdrückt und das bei feierlichen und öffentlichen Anlässen gespielt
wird. Die älteste Nationalhymne ist das Geusenlied, die
Nationalhymne der Niederlande. Populär wurden Nationalhymnen
seit dem Entstehen der Marseillaise, der Nationalhymne Frankreichs.
Die Melodie ist z. T. volkstümlich-leicht (z. B. die Österreichs), z. T.
martialisch-militärisch (z. B. die Frankreichs).
Bezeichnung für die
Naturtöne der Trompete
Töne bei einem
Blasinstrument, die
ohne Verwendung von
Klappen, Ventilen oder
Zügen erzeugt werden
können. Die Folge der
Naturtöne entspricht der
Obertonreihe.
32
Akkord, der als
Er bekam seinen Namen von der „neapolitanischen
Vertreter der
Schule“ (18. Jh.)
Subdominante hin Beispiel in C-Dur:
und wieder
eingesetzt wird. Er
steht auf der
tiefalterierten (d. h.
um einen
Halbtonschritt tiefer
gesetzten) II. Stufe,
C-Dur
Des-Dur G-Dur C-Dur
wobei die Terz des
I
II
V
I
Akkords im Bass
Sextakkord
steht.
Nebendreiklänge
Damit sind die
Die Hauptstufen und ihre Vertreter haben jeweils
Dreiklänge gemeint, zwei Akkordtöne gemeinsam.
die die
II vertritt IV / III vertritt V / VI vertritt I / VII
Hauptdreiklänge
vertritt V
mitunter vertreten
können, um einen
Satz harmonisch
abwechslungsreicher
zu machen.
Neue Musik Musikströmungen des 20. Jahrhunderts, deren erste die >>> atonale Musik
Arnold Schönbergs, die Zwölftonmusik (>>> Dodekaphonie) ist, eine radikale
Abkehr von der romantischen, dur-moll-tonalen Musik. Daneben entwickelte
sich der Neoklassizismus als Rückbesinnung auf klassisch-barocke Formen. Mit
dem Bruitismus begann eine lange Entwicklung über die Musique concrète bis
hin zur elektronischen Musik. Ein Einschnitt bedeutete das Jahr 1945 (Ende des
2. Weltkrieges) Danach entstanden Musikströmungen, die radikal mit den
Traditionen brachen, z. B. die >>> Aleatorik, und die experimentelle Musik.
Anfang der 1980er Jahre erfolgte eine erneute Rückbesinnung auf romantische
Musik, die wieder ansprechender, sinnlicher wird, auch ist durch Anleihen an
Musikarten anderer Kontinente eine „Globalisierung“ wie auch in der
Jazzmusik“ zu spüren. siehe auch >>> Minimal Music
Neumen
griech. „Wink“ – der Name verrät schon, Beispiel für Neumen:
dass Notenzeichen überhaupt von
Bewegungen der Hand (eines Dirigenten
z. B.) abgeleitet wurden. Erste frühe
Neumen des Mittelalters waren
Zeichnungen, Striche, Ornamente, die
ÜBER einen Text, noch ohne
Beispiel für Mensuralnotation:
Notenlinien, geschrieben wurden.
Neumenschriften entstanden zeitlich
etwa parallel in verschiedenen Klöstern
Süd- und Osteuropas. Da diese keinen
Kontakt zueinander hatten, waren sie
sehr unterschiedlich voneinander. Um
eine Vereinheitlichung machte sich hier
Guido von Arezzo (um 1000) verdient,
der die Notation auf vier Linien erfand.
(Choral- und Mensuralnotation)
neapolitanischer
Sextakkord
33
New Age
Der Name bezeichnet eine ganze philosophisch-kulturell-kommerzielle
Richtung, die nach 1968 entstand und die als ein wichtiges Element die
Abkehr von der Fortschrittsphilosophie westlicher Länder propagierte
durch Selbsterfahrung, transzendentale Meditation u. a. m. Die Musik,
die meditative Prozesse unterstützen sollte, wurde eigens für diesen
Zweck komponiert und war harmonisch einfach, formal, dynamisch und
rhythmisch gleichmäßig. Mitunter machte sie Anleihen bei klassischer
Musik wie z. B. beim Pachelbel-Kanon, aber auch bei indischer Musik,
die ja schon das meditative Element in sich trägt. New-Age-Musik wird
sowohl elektronisch als auch mit realen Instrumenten und auch mit
einem Mix aus beiden erzeugt. Vertreter: Kitaro, Andreas Vollenweider
u. a. m.
Niederländische
Sammelbegriff für die Chormusik der Renaissance (v. a. 15. und 16.
Schule
Jahrhundert), die in dem geografischen Bereich zwischen dem heutigen
Belgien und Burgund entstand. Komponisten dieser Schule setzten sich
mit der italienischen Musik der Zeit auseinander. Was die Musik
besonders prägt, ist die durchgängige >>> Polyphonie, die ein völliges
Gleichgewicht der Chorstimmen untereinander als Folge hat. Vertreter.
Orlando di Lasso, Josquin Desprez, Guilleaume Dufay, J. P. Sweelinck
(nur Orgel- und Cembalowerke)
Nocturne
frz. Nacht, nächtens - häufige Bezeichnung romantischer Klavierstücke
mit ruhigem, träumerischem Charakter. Den Namen verwendete der
englische Komponist John Field erstmals für seine Klavierstücke.
Frédéric Chopin komponierte zahlreiche Nocturnes. Sie weisen oft eine
zyklische Form auf: ABA oder ABACA.
None
Intervall von neun Tönen, vom Charakter her
eine Sekund, da sie aus Oktav + Sekund
besteht. Beispiel rechts: kleine None (h-c’’)
und große None c’-d’’)
34
Notenschrift – die heutige Notenschrift entstand um 1600 und bezeichnet neben der Höhe
eines Tons auch seine Dauer, was schon in der Mensuralnotation vorbereitet worden war. Die
Note besteht aus einem Notenkörper, dessen Lage die Höhe eines Tons angibt, einem Hals
(mit Ausnahme der ganzen Note) und einem Fähnchen (Achtelnoten und kleiner). Mehrere
Achtel, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel werden meist mit einem Balken verbunden statt sie
mit einzelnen Fähnchen zu versehen. Die Notenwerte sind immer so festgelegt worden, dass
der nächsthöhere Notenwert den vorigen verdoppelt, z. B. dass der nächstniedrigere
Notenwert den vorigen halbiert. So lautet die Reihenfolge der Notenwerte: Ganze, Halbe,
Viertel, Achtel, Sechzehntel, Zweiunddreißigstel usw. Der Punkt hinter einer Note verlängert
diese um die Hälfte ihres Wertes. Dieser Punkt ist ebenfalls aus einem Notensymbol
hervorgegangen. Eine punktierte Halbe ist demnach eine Note, die dem Wert einer Halben
und einer Viertel entspricht. Eine Note, die über den Taktstrich hinaus dauert, wird durch
einen Haltebogen mit der nächsten Note verbunden. Will man diese Noteneinteilung
verlassen, greift man zu solchen Einteilungen wie Triole etc: Eine Triole bedeutet: da, wo
sonst zwei Töne gespielt werden, erklingen nun drei, die in der Dauer den zwei Tönen
entsprechen. Zu jedem Notenwert gibt es auch einen entsprechenden Pausenwert.
Die Tonhöhen werden durch die Lage der Note im Notensystem zum Ausdruck gebracht.
Dabei bedeutet: je höher im Notensystem die Note, desto höher der Ton. Da das Notensystem
mit seinen fünf Linien sehr begrenzt ist, was die Darstellung aller gängigen Noten betrifft, hat
man Noten>>>schlüssel erfunden, die zu Beginn eines Notensystems stehen und den
Tonraum der folgenden Noten bestimmen. Die gängigsten Notenschlüssel, die heute noch
gebraucht werden, sind der Violinschlüssel, der Alt- oder Bratschenschlüssel und der
Bassschlüssel. Es gibt zwar nur sieben Stammtöne (c, d, e, f, g, a, und h), jedoch 6 – 8
verschiedene Lagen, d. h. Höhenbereiche, in denen diese Töne vorkommen: Kontra, groß,
klein, eingestrichen, zweigestrichen, dreigestrichen etc.
Die Schlüssel sind aus Buchstaben entstanden, mit denen man Stammtöne bezeichnet hat.
Diese Buchstaben markierten bestimmte Linen des Notensystems. Der >>> Violinschlüssel
entstammt dem Buchstaben g. Er bezeichnet alle Noten auf der zweituntersten Linie als g’
(eingestrichenes g). Der Altschlüssel ist vom Buchstaben C abgeleitet worden und markiert
die Noten auf der mittleren Linie als c’ (eingestrichenes c). Der Bassschlüssel ist vom
35
Buchstaben F abgeleitet und markiert alle Noten auf der zweitoberen Linie als f (kleines f)
Die folgende Darstellung zeigt die drei Schlüssel und den Notenbereich, den sie abdecken:
Nôtre-DameSchule
Es handelt sich hier um Komponisten, deren Wirkungskreis die NôtreDame-Kirche zu Paris in der Zeit zwischen 1150 und 1250 war und die
erstmals mehrstimmig komponierten. Sie orientierten sich noch stark an den
gregorianischen Gesängen und kreierten Begleitstimmen, die sie mithilfe
der Mensuralnotation rhythmisch genau aufzeichnen konnten. Der
gregorianische Cantus firmus lag in sehr langen Notenwerten unter der
mitunter sehr komplizierten Begleitstimme. Diese frühe Art der
Mehrstimmigkeit heißt Organum. Es gab sehr bald auch drei- und
vierstimmige Organa. Typisch für sie sind die fremdartigen Harmonien, die
sie so gar nicht nach Mittelalter klingen lassen, sondern einen ungeübten
Hörer vermuten lassen, dass sie eher in der Neuzeit entstanden sind. Grund
dafür sind die oft dissonant wirkenden Quart- und Quintparallelen und die
teilweise große harmonische Entfernung vom unten liegenden Ton des
Cantus Firmus. Vertreter: Leoninus und Perotinus. S. auch >>> Organum
O
Obertöne Das sind Töne, die zusammen mit einem natürlich erzeugten Ton schwingen, über
diesem liegen, leiser als der erzeugte Ton sind (damit dieser weiterhin dominiert) und zu
diesem in bestimmten harmonischen Verhältnissen bzw. Abständen stehen. Man hört in
der Regel diese Obertöne nicht als einzelne Töne, sondern zusammen mit dem Hauptton
als dessen Klangfarbe. Der erste Oberton (Nr. 2) steht zum Hauptton (Nr. 1) im
Oktavverhältnis. Nr. 3 ist eine Oktav+Quint über Nr. 1, Nr. 4 zwei Oktaven, Nr. 5 zwei
Oktaven + große Terz, Nr. 6 zwei Oktaven + Quint, Nr. 7 zwei Oktaven + nicht ganz
reine kleine Septim, Nr. 8 drei Oktaven etc. Im Notenbild sieht dies am Beispiel des
großen C (C) wie folgt aus:
Oboe
der Name ist abgeleitet vom französischen
„Hautbois“, was soviel bedeutet wie „hohes
Holz(blasinstrument)“. Das Mundstück ist dem des
Fagottes und des Englisch Horns sehr ähnlich: zwei
tropische Schilfblätter, zurecht geschnitten und
geschliffen, zusammen gebunden und auf den
Korpus des Instruments gesetzt, der aus Holz
besteht. Der Spieler befeuchtet das Doppelrohrblatt
vor dem Spielen. Beim Hineinblasen schwingen die
beiden Rohrblätter gegeneinander und erzeugen so
den Ton. Die Oboe ist in C-Dur gestimmt, d. h. die
Grundgriffe entsprechen denen einer
Sopranblockflöte. Für die Reinheit der zahlreichen
Zwischentöne und die der darüber liegenden
Oktaven haben Instrumentenbauer im Laufe der
Jahrhunderte ein ausgeklügeltes Klappensystem
entwickelt.
36
Wegen des engen Rohres erfordert
das Spiel auf der Oboe eine
besondere Blas- und Atemtechnik,
denn beim Spielen wird weniger
Luft verbraucht als z. B. bei der
Flöte oder Klarinette.
http://url.bb6.org/3056
Off-Beat
engl.: weg vom Grund)schlag, in der Jazzmusik auch als >>> Swing bezeichnet,
gemeint ist eine Rhythmusstruktur, die sich an einem Grundschlag (z. B. 4/4) orientiert,
indem sie häufiger die Räume zwischen den Schlägen ausfüllt. Das führt zu einer
gewissen rhythmischen Spannung, die gelegentlich nach körperlicher Entladung z. B. in
Form von Tanzen strebt. Off-Beat-Rhythmen machen eine Melodie immer peppiger,
interessanter, wie man an dem folgenden Beispiel sehen kann. In der oberen Zeile steht
der Beginn des bekannten Liedes „99 Luftballons“ ohne Off-Beats, in der unteren Zeile
so, wie es bekannt ist, nämlich mit Off-Beats.
Oktave
lat. octo = acht / octavus = der achte - Intervall von acht Tönen. Eine Oktav wird immer
von zwei Tönen desselben Namens gebildet, z. B. c-c’ oder g’-g’’
Oper
lat.: das Werk - Die Oper entstand um 1600 in Italien und verband das Szenische mit
der Musik. Die Art und Weise dieser Verbindung veränderte sich im Laufe der
Operngeschichte von 1600 bis heute mehrfach. Aus der Oper heraus entstanden
verwandte musikalische Bühnenwerke wie Singspiel, Operette und Musical.
Ursprung der frühen italienischen Oper war das Bemühen, der griechischen Antike
nachzueifern und den antiken griechischen Sologesang nachzuempfinden. Man wählte
auch Stoffe der altgriechischen Mythologie. Früheste Gesangsform war die >>>
Monodie, die sich später aufteilte in Rezitativ und Arie. Weitere Zentren der
italienischen Oper waren Florenz und Neapel. Über Italiens Grenzen ging die Oper
weiter nach Frankreich (Opéra ballet) und später nach Deutschland und England. Die
Neigung zu ernsten Stoffen (Opera seria) fand einen wichtigen Gegenpol in der
Verwendung komischer Sujets (Opera buffa) . Eine Sonderstellung nehmen hier die
Opern und Singspiele Mozarts ein, die in ihrer Dramatik besonders sind und trotz
entsprechender Zuweisung zu den Kategorien „seria“ und „buffa“ innerlich keine solche
Einteilung zulassen. Carl Maria von Webers „Freischütz“ war die erste romantische
deutsche Oper. Von nachhaltigem Einfluss auf die Operngeschichte waren die
Musikdramen Richard Wagners, der die Textvorlage und die Musik schrieb und die
vorherige Nummernoper ablöste durch die durchkomponierte Oper. Besonders
reichhaltig ist der von ihm verwendete Orchesterapparat, dem er auch meistens die
Aufgabe zukommen lässt, Personen, Zustände etc. durch >>> Leitmotive anzukündigen.
Wagners Einfluss lässt sich z. B. bei Puccini feststellen, dessen Opern auch
durchkomponiert sind.
Operette lat. „Werkchen“ – musikalisches Bühnenstück mit meist heiteren Stoffen und
gesprochenen Dialogen
Opus
lat.: Werk – bezeichnet ein einzelnes Werk eines Komponisten, meist in Verbindung
mit einer Zahl, die oftmals der Komponist selbst schon vergibt. Sie erscheinen als
Zusatz zur Werkbezeichnung z. B. Sinfonie c-Moll op. 52. Werke, die nach dem Tode
eines Komponisten erst veröffentlicht werden und nicht in die Opusreihe einzuordnen
sind, erhalten oft den Zusatz „posthum“.
Oratorium lat. orare = beten, reden – komplexes Werk für Chor, Gesangssolisten und Orchester,
das einen geistlichen Inhalt hat, jedoch nicht an den Ablauf einer Messe gebunden ist.
Oft stellt das O. das Leben eines Menschen z. B. von Jesus Christus dar, wie in Händels
"Messias", jedoch erzählend und nicht szenisch wie eine Oper es tun würde. In
Rezitativen erfolgt die eigentliche Erzählung, in Arien und Chorälen reflektieren
einzelne Personen oder die Gemeinde das Geschehene. In den sog. Turba-Chören
kommt dem Chor jedoch auch eine dramatischere Rolle zu, wenn er z. B. die
Volksmenge darstellt, die Jesus’ Tod fordert.
37
Orchester griech. „Tanzplatz“ – im antiken griechischen Theater bezeichnete man den halbrunden
Platz zwischen den im Halbkreis ansteigenden Zuschauerrängen und der Bühne des
Amphitheaters als Orchester. Diesen Namen übernahm man im 17. und 18. Jahrhundert
für den entsprechenden Raum vor der Bühne des Opernhauses. Erst später übertrug man
ihn auf die Gesamtheit der dort platzierten Instrumentalisten. Das Orchester im
musikalischen Sinn bezeichnet die größte Gruppe von Instrumentalisten und setzt sich
sehr differenziert zusammen, so z. B. das Sinfonieorchester aus Streichern, Holz- und
Blechbläsern und Schlaginstrumenten, das Blasorchester aus Holz- und Blechbläsern
und Schlaginstrumenten, das Streichorchester aus Streichinstrumenten. Das Orchester
veränderte sich im Laufe seiner jahrhundertelangen Entwicklung sehr stark in
Zusammensetzung (Artenvielfalt der Instrumente) und Besetzung (Menge der
Instrumente pro Art) u. a. auch bedingt durch neu erfundene Instrumente und
Weiterentwicklungen von einzelnen Instrumenten (Klarinette, Trompeten mit Ventilen,
tiefe Oboen, Saxophone etc.)
Organum griech. : Werkzeug – bezeichnet die früheste mehrstimmige Musik. Ursprung war eine
improvisierte bewegte zweite Stimme zu einem gregorianischen Cantus, der in
ruhigerem Tempo gesungen wurde. Erste Organa sind aus dem 9. Jahrhundert n. Chr.
nachweisbar. Beispiel für ein dreistimmiges Organum:
38
Orgel
griech.: Werkzeug - ältestes Tasteninstrument. Sein Klang wird mit Wind aus einem
Blasebalg erzeugt, der stets den gleichen Druck aufrecht erhalten muss. Ein kompliziertes
Windwerk führt die erzeugte Luft über Windkanäle und –laden und Verteiler zu den
einzelnen Pfeifenreihen. Die Orgelpfeifen eines jeden Registers (eine Reihe ein- und
derselben Klangfarbe ist ein Register) sind der Größe nach angeordnet (daher der Spruch.
„Sie stehen wie die Orgelpfeifen aufgereiht“). Es gibt zwei Arten von Pfeifen:
Lippenpfeifen (Labialpfeifen) , die nach dem Prinzip der Flöten (Luft trifft auf Kante, teilt
sich und schwingt in der Pfeife) funktionieren und
Zungenpfeifen (Lingualpfeifen), die nach dem Prinzip der Mundharmonika (vibrierende
Metallzungen) funktionieren.
Der Spieltisch, an dem der Spieler sitzt, besteht aus dem Pedal, einer großen Reihe von
hölzernen Tasten für die Füße, und einer gewissen Anzahl von Manualen (2-4) sowie den
Registerzügen, bei denen er die Klangfarbe durch Zuschaltung oder Weglassung von
Registern beeinflussen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Orgel
http://www.orgel.ch/
http://members.aol.com/ReinerJank/
http://www.reubke-orgel.de/
http://www.koenig-orgel.de/
http://www.orgelbau.ch/site/index.cfm/id_art/1190/actMenuItemID/783/vsprache/DE/Orgel
bau_Kuhn__Restaurierung.cfm (hier sieht man Lippenpfeifen)
http://www.wagner-orgel-wusterhausen.de/
http://www.allenorgan.com/www/company/tour/index.html (Tour durch eine
Orgelbauwerkstatt)
39
Orgelpunkt
Basston, der lange ausgehalten oder ständig wiederholt wird, während sich die
darüber befindlichen Stimmen so bewegen, dass sie zu diesem mitunter in Dissonanz
stehen. Berühmtes Beispiel für einen Orgelpunkt: die Bassbegleitung zur Habanera in
„Carmen“ von Georges Bizet: Das Stück steht in d-Moll, im Bass wird auf der 1 eines
jeden Taktes das d wiederholt, auch dort, wo längst andere Harmonien stehen:
Ostinato
ital.: hartnäckig – bezeichnet eine ständig wiederholte rhythmisch-melodische Figur,
meistens im Bass. Das o. a. Beispiel für den Orgelpunkt ist zugleich auch ein Beispiel
für den Ostinato, da es sich hier im Bass ebenfalls um eine ständig wiederkehrende
rhythmisch-melodische Figur handelt, die genau einen Takt lang ist und die sich von
Takt zu Takt kaum verändert.
frz. „Eröffnung“ – Name für das rein instrumental gespielte Einleitungsstück zu einem
musikalischen Bühnenwerk oder einem komplexeren nicht-szenischen Werk.
Ouvertüre
P
Dynamische Bezeichnung, Abkürzung für piano = leise
p
Padouana Italienisch, Bezeichnung für einen Tanz der Renaissance-Zeit, benannt nach der
Stadt Padua, weitestgehend identisch mit der >>> Pavane
Panflöte
Flötenart, benannt nach dem griechischen Hirtengott Pan.
Bild siehe "Flöte"
Sie besteht aus mehreren aneinander befestigten Röhren,
die oben offen und unten geschlossen und entsprechend
ihrer Länge aneinander gereiht sind. Der Spieler bläst
gegen die Kante der oben liegenden Öffnung, die Luft
wird dadurch verwirbelt und erzeugt in der Flöte einen
Ton. Dadurch, dass das Rohr unten geschlossen
(=gedackt) ist, legt die Luft den doppelten Weg zurück
im Vergleich zu einer unten offenen Flöte, was den Ton
um eine Oktave tiefer macht (genauso ist es bei den
gedackten Orgelpfeifen und dem Gämshorn). Melodien
spielt der Spieler auf einer Panflöte, indem er in
verschiedene der aneinander befestigten Rohre hinein
bläst. Je kürzer die Rohre sind, desto kürzer ist der Weg,
den die Luft zurücklegt und desto höher ist demzufolge
der Ton
40
Paralleltonarten
Damit bezeichnet man diejenigen Dur- und Molltonarten, die jeweils die gleichen
Vorzeichen haben und die stets zueinander im Abstand einer kleinen Terz stehen:
Durtonart
parallele Molltonart (natürliches Moll)
Parameter Dieser Begriff wurde mit dem Aufkommen der neuen, experimentellen
Musikströmungen nach dem zweiten Weltkrieg aus der Mathematik übernommen
und teilweise als Ersatz für die bis dahin üblichen Bezeichnungen wie Melodie,
Rhythmus etc. genommen. So entspricht der Parameter "Tonhöhe(nverlauf)" dem
Begriff "Melodie", der der "Tondauern" dem "Rhythmus". Weitere Parameter:
Klangfarbe, Lautstärke, Artikulation
41
Parodie
Partitur
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Nebengesang". Seit dem
15. Jahrhundert verwendet man den Begriff für bereits existierende
Kompositionen, die in einem neuen Zusammenhang verwendet werden. Hier ist er
der >>> Kontrafaktur sehr ähnlich. In sogenannten "Parodiemessen" des 15. und
16. Jahrhunderst werden meist bekannte Volkslieder mit dem lateinischen
Messetext versehen (umtextiert). Berühmtes Beispiel: die "Missa l'homme armé"
von Guilleaume Dufay (um 1400 - 1474). "L'homme armé" war ein zu der Zeit
sehr bekanntes Volkslied.
Bis in die heutige Zeit ist die Parodie von Bedeutung, bei der es fast immer um
Umtextierung geht.
Das Wort bedeutet "Einteilung" und bezeichnet die Notierung aller Stimmen eines
Stückes, die gleichzeitig erklingen, wobei jedem Instrument/ jeder Stimme eine
Notenzeile zugeordnet ist und diese Notenzeilen mit einem senkrechten Balken zu
Beginn des Notensystems verbunden sind.
Beispiel für eine Partiturseite:
(nächste Seite)
42
Passacaglia
Die Passacaglia war ursprünglich ein spanischer Volkstanz, der hoffähig
wurde und in die Instrumentalmusik Einzug hielt. Ähnlich wie die Chaconne
basiert er auf einer immer wiederkehrenden Bassmelodie, zu der immer
neue Oberstimmen erfunden werden. (>>> Ostinato) Die Harmonien bleiben
ebenfalls gleich. Berühmtestes Beispiel: die Passacaglia für Orgel c-Moll
von J. S. Bach. Beispiel aus neuerer Zeit: die P. in der Oper "Wozzeck" von
Alban Berg". Hier das Thema der bachschen Passacaglia:
und hier die ersten Variationen:
Passion Das Wort bezeichnet die Leidensgeschichte Jesu Christi und vor allem ihre
Vertonung, z. B. unter Einsatz von Solostimmen (>>> Rezitative und >>> Arien),
Chören und Instrumentalstimmen. Berühmteste Beispiele: die Johannespassion und
die Mathäuspassion von J. S. Bach. Eine Passion ist eine besondere Form des >>>
Oratoriums
Pauke
Die Pauke gehört zur Gruppe der Schlaginstrumente und darunter zu den
Fellinstrumenten. Sie besteht aus einem halbkugelförmigen Kessel aus Metall oder
Kunststoff und einem darüber gespannten Fell aus Leder oder Kunststoff, das mit
Schlägeln angeschlagen wird. Die Pauke erzeugt im Unterschied zur Trommel eine
bestimmbare Tonhöhe und ist auch stimmbar durch eine Spannvorrichtung rings um
das Fell. Eine moderne Pedalvorrichtung macht es möglich, dass die Pauke rasch
umgestimmt werden kann.
Bild: http://url.bb6.org/3057
Pause
Entsprechend den Notenwerten gibt es Zeichen in der Notenschrift, die die Dauer
bezeichnen, für die eine Stimme innerhalb eines Musikstückes aussetzt. Setzen alle
Stimmen innerhalb eines Musikstückes aus, so spricht man von einer >>>
Generalpause. Hier die gängigsten Pausenzeichen:
43
Pavane
Die Pavane ist ein alter Tanz in gemessenem, eher schreitendem Tempo (>>>
Padouana, der Name deutet aber auch auf "pavo" = Pfau), der als Hoftanz im 16.
und 17. Jahrhundert sehr beliebt war. Er stand im 2/4- oder 4/4-Takt. Oftmals
wurde er mit einem anschließenden schnellen Tanz im Dreiertanz kombiniert
(Saltarello oder Gaillarde), wobei die Musiker das musikalische Material der
Pavane nur leicht veränderten. Aus dieser Musizierpraxis von Tanz und Nachtanz
(Pavane und Gaillarde) wiederum entstand die >>> Suite
Beispiel für Tanz und Nachtanz (nur Melodie) - nächste Seite
Pentatonik,
Von griechisch "pente" = fünf kommend,
pentatonische besteht die pentatonische Tonleiter aus fünf
Beispiele für pentatische
Tonleiter
Tönen, die im Unterschied zu Dur und Moll
keinerlei Halbtonschritte bilden, was zu einer Melodien:
relativen Spannungsarmut führt. Die ethnische Swing low
Musik vieler Völker, darunter der Asiens und Loch Lomond
auch Afrikas, basiert auf der Pentatonik.
Periode Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet etwas Wiederkehrendes. Es
ist ein Begriff aus der musikalischen Formenlehre. Sie bezeichnet einen
symmetrisch gegliederten Abschnitt z. B. einer Melodie, besteht oft aus 8 Takten
und lässt sich meist noch unterteilen in zwei ähnliche Abschnitte, die einander
ergänzen und als Vordersatz und Nachsatz bezeichnet werden. Das Beispiel
"Freude, schöner Götterfunken" (erster Teil der Melodie) besteht aus Vordersatz
(erste Zeile) und Nachsatz (zweite Zeile), wobei sich Vordersatz und Nachsatz hier
nur durch den Schluss unterscheiden. Vordersatz und Nachsatz können auch
durchaus verschieden voneinander sein.
phrygisch
>>> Kirchentonarten
Piccolo
Bezeichnung für das höchste und kleinste Instrument einer
Pikkolo
Instrumentenfamilie : Piccoloflöte, Violino piccolo
pizzicato
Italienisch "gezupft" - eine Spielanweisung für Streichinstrumente, die Saiten
mit dem Finger zu zupfen statt sie mit dem Bogen zu streichen. Am Ende des
Pizzicato-Spiels steht dann meistens als Anweisung "arco" (=Bogen)
Plektron
Bezeichnet ein kleines meist dreieckiges Plättchen aus Plastik (früher aus
Plektrum
harten Naturmaterialien), mit dem Gitarrenspieler ihre Saiten zupfen können,
wenn die Töne lauter und brillanter sein sollen.
poco
Italienisch "ein wenig" - Zusatzbezeichnung zu Spielanweisungen z. b. poco
allegro - ein wenig schnell
Polymetrik
Das gleichzeitige Nebeneinander verschiedener Taktarten. Beispiel: Mozart,
Don Giovanni, Finale zweiter Akt
44
polyphon,
Poloyphonie
Griechisch "vielstimmig" - bezeichnet die Kompositionsweise, bei der die
Stimmen eines Stückes ein relatives Gleichgewicht haben d. h. bei dem keine
Stimme der anderen untergeordnet ist. Vollendeste polyphone Form ist die
Fuge. Der Gegensatz zu polyphon / Polyphonie ist >>> homophon /
Homophonie.
Polyrhythmik Das gleichzeitige Nebeneinander verschiedener Rhythmen, ist manchmal
nicht klar von der Polymetrik abzugrenzen (z. b. Achteltriolen gegen zwei
Achtel)
Polytonalität Das gleichzeitige Nebeneinander verschiedener Tonarten. Klassisches
Beispiel: das Petruschka-Thema, das aus zwei aufsteigenden Dreiklängen in
C-Dur und Fis-Dur besteht, um die Zerrissenheit Petruschkas zwischen
Mensch und Puppe musikalisch darzustellen (Igor Strawinsky)
portato
Artikulationsbezeichnung, gleichbedeutend mit >>> tenuto. die Töne werden
breit, aber von einander getrennt gespielt. Über oder unter den Noten stehen
zur Verdeutlichung kleine Querstriche.
Posaune
Das Wort kommt von lateinisch
"Buccina" . Die Posaune gehört zu den
Blechblasinstrumenten. Die
Tonerzeugung : Im Kesselmundstück
schwingen die Lippen des Spielers
beim Hineinblasen. Die Tonhöhe
verändert der Spieler a) durch die
Lippenspannung b) durch das
Herausziehen des Zuges, mithilfe
dessen er die Länge des Instrumentes
ändert, Bild rechts: Posaunist Marius
Priebe
Positiv
Eine kleine leicht zu transportierende Orgel, ohne Pedal, mit nur einem
Manual und wenigen Registern
Präludium
Lateinisch "Vorspiel" , meint dasselbe, nämlich ein Einleitungsstück zu einem
Hauptstück z. B. einer Fuge oder Suite. Beispiel: die je 24 Präludien und
Fugen der beiden Bände des "Wohltemperierten Klaviers" von J. S. Bach
presto
Tempobezeichnung, die "sehr schnell" bedeutet, Superlativ: prestissimo
Prim
Von lateinisch "primus" = der erste - bezeichnet als Intervall den Weg vom
ersten zum ersten Ton, meint also die Wiederholung des Tons oder den
Einklang
Programmmusik
Instrumentalmusik, die einen außermusikalischen Bezug hat, eine
Handlung, ein Gedicht. Die Musik kann auf illustrativer und
psychologischer Ebene Inhalte des äußeren Programms enthalten z. B.
durch lautmalerisches Nachahmen eines Kriegsgetümmels. In den
sinfonischen Dichtungen der Romantik liegt häufig ein poetischer Inhalt
als Programm zu Grunde. Beispiele:
Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 F-Dur "Pastorale"
Hector Berlioz: Symphonie Fantastique
Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung
45
Q
Quart
Intervall im Zahlenverhältnis 3:4, d. h.
der 3. und 4. Ton einer Obertonreihe
bilden eine Quart. Der Name bedeutet:
die Entfernung von einem ersten Ton (z.
B. c') zum vierten Ton einer diatonischen
Tonleiter (= f').
Quartett
Gruppe von vier unterschiedlich hohen Instrumenten einer Gattung oder vier
Stimmen bzw. ein Werk für eine solche Besetzung. Die gebräuchlichste
Quartettbildung ist das Streichquartett, bestehend aus zwei >>> Violinen, einer
>>> Viola und einem >>> Violoncello.
Quartsextakkord ein Akkord, dessen Töne so angeordnet sind, dass nicht der Grundton an
tiefster Stelle steht, sondern die Quinte, der fünfte Ton. Man kann ihn auch
als zweite Umkehrung bezeichnen. Den Namen hat der Akkord von den
Intervallen, den sein tiefster Ton mit den beiden darüber liegenden
Akkordtönen bildet. Beispiel: Besteht der Grundakkord von C-Dur mit dem
Grundton an tiefster Stelle aufsteigend aus den Tönen C, E und G, so lauten
die Töne des Quartsextakkords von unten nach oben G, C und E.
Harmonisch wird der Quartsextakkord oft als instabile Harmonie behandelt,
als Vorhaltsakkord, der sich innerhalb einer Kadenz in eine stabile Harmonie
auflöst. Beispiel: In der C-Dur-Kadenz kann z. B. der Tonikaakkord als
Quartsextakkord auftreten, der sich in den Grundakkord der Dominante
auflöst.
Querflöte
Wie der Name schon sagt, wird die
Querflöte im Unterschied zur Blockflöte
quer gehalten. Der Name ihres barocken
Vorläufers, nämlich "Traversflöte",
bedeutet das selbe. Das Mundstück der
Querflöte besteht aus einem Blasloch und
einer kleinen Ablageplatte für den Bereich
zwischen Mund und Kinn. Gegen die
Kante des Lochs richtet der Spieler die
Luft, die sich dort teilt und die Luftsäule in
der Flöte zum Schwingen bringt. Die
Tonhöhe verändert er durch Schließen und
Öffnen von Löchern, die durch einen
Klappenmechanismus abgedeckt sind. Die
moderne Querflöte besteht aus Metall. Das
Überblasen in die nächsthöheren Lagen
erfolgt durch stärkeres Anblasen. Die
Querflöte gehört zur Gruppe der
Holzbläser und ist in fast allen Orchestern
vertreten.
46
Bild siehe "Flöte"
Querstand
Der Begriff bezeichnet die chromatische
Beispiel für einen Querstand in einer
Veränderung eines Tones von einem
C-Dur-Kadenz: Wechsel von fis nach
Akkord zum nächsten, die nicht in der
f
selben Stimme erfolgt. Der Querstand, der
im strengen vierstimmigen Satz eigentlich
verboten ist, wurde in der Barockzeit zum
Ausdruck gewisser Affekte erlaubt. In der
Renaissancemusik z. B. in der englischen
Consortmusik kam er häufiger vor.
Quint
von lateinisch "Quintus" der Fünfte,
Beispiel für eine Quint: c-g
Bezeichnung für das Intervall von einem
ersten zu einem fünften (diatonischen)
Ton, in der Obertonreihe bilden der 2. und
der 3. Ton eine Quint, was bedeutet, dass
sie nach der Oktav das harmonischste
Intervall ist.
Quintenzirkel
In einem Quintenzirkel werden die Tonarten kreisförmig angeordnet sind, die
im Quintabstand zu einander stehen und sich von ihren benachbarten Tonarten
dadurch unterscheiden, dass sie ein Vorzeichen mehr oder weniger haben.
Ausgangstonart ist C-Dur. Im Uhrzeigersinn von C-Dur folgen die
Kreuztonarten, im Gegenuhrzeigersinn die B-Tonarten. C-Dur gegenüber liegt
Fis-Dur als Kreuztonart mit 6 Kreuzen, die zugleich auch enharmonisch
verwechselt als Ges-Dur bezeichnet wird mit 6 Bs.
Quintett
wie beim Quartett ist hiermit sowohl eine Besetzung aus fünf Instrumenten
gemeint als auch ein Stück für besagte Besetzung. Mögliche
Zusammensetzungen von Quintetten sind: Streichquintett, Bläserquintett
(Querflöte, Klarinette, Oboe, Horn, Fagott), Blechbläserquintett (2 Trompeten,
Horn, 2 Posaunen oder 1 Posaune, 1 Tuba)
47
Quintparallele
im strengen vierstimmigen Satz ist
das Führen von Stimmen in
Quintparallelen verboten. Beispiel:
In der Kadenz in D-Dur muss man
aufpassen, dass die nebeneinander
stehenden Akkorde der
Subdominante (F-Dur) und der
Dominante (G-Dur) so gesetzt
werden, dass keine Quintparallelen
entstehen.
Quintsextakkord
falsch:
richtig:
Bezeichnet einen Dur- oder
Molldreiklang mit hinzugefügter
Septim, der nicht in seiner
Grundform erscheint, sondern mit
der Terz im Bass. Beispiel: der
Septakkord C-E-G-B wäre in der
Reihenfolge E-G-B-C ein
Quintsextakkord, der seinen Namen
wie der Quartsextakkord von den
Intervallen erhält, die sein tiefster
Ton mit den darüber liegenden
Akkordtönen bildet
Der vorletzte Akkord dieser Kadenz
ist der Quintsextakkord mit seiner
Generalbassbezifferung
Quodlibet von lateinisch "was beliebt" , bezeichnet eine Form des Übereinander- und
Zusammensingens von Liedern, die alle eigenständig sind, die jedoch wie in einem
Kanon oder in einer Fuge kontrapunktisch und harmonisch zusammen passen.
Beispiele: Das Lied "Es tönen die Lieder", "Es tönen die Lieder" als Krebs gesungen
und die Kanons "Himmel und Erde müssen vergehn" und "C-A-F-F-E-E" können in
bestimmter Konstellation als Quodlibet gesungen werden, da sie harmonisch
zueinander passen. Besonders beliebt war das Quodlibetsingen im häuslichen
Musizieren bis ca. zur Klassik. J. S. Bach schrieb zahlreiche Quodlibets, die er mit
seiner Familie musizierte.
R
race music
Ragtime
(=zerrissene
Takt - Zeit )
rallentando,
abgek. rall.
Mit diesem teils abstempelnd gemeinten Ausdruck bezeichnete die USamerikanische Schallplattenindustrie die unter Afroamerikanern populäre
Musik bis zum Aufkommen des frühen Rhythm & Blues in den Vierziger
Jahren
Blütezeit um 1880 - 1990, Klaviermusikstil, entwickelt von
afroamerikanischen Pianisten. Besondere Kennzeichen: in gleichmäßigen
Achteln verlaufender Wechselbass (abwechselnd ein Ton und ein Akkord),
wirkt entsprechend marschmäßig, was aber durch die rechte Hand, die
synkopisch dagegen läuft und z. T. sehr zerrissen wirkende Melodien spielt,
wieder gemildert wird. Es gibt noch keine Improvisation im Ragtime.
Berühmte Vertreter: Scott Joplin, Eubie Blake. Durch den Film "The Sting"
(Der Clou) berühmt gewordener Ragtime: The Entertainer (Joplin)
italienisch "langsamer werdend" (lento = langsam), bedeutungsgleich mit
ritardando
48
Rap
umgangssprachlich "quasseln" - überwiegend auf rhythmischem Sprechen
basierender Musikstil, der sich Ende der siebziger Jahre aus den Ansagen der
Diskjockeys entwickelte, mit denen diese ihr Publikum zum Tanzen
animierten. Hinzu kommen Scratching (rasches Hin- und Herbewegen des
Plattentellers), Schlagzeug, bluesbetonter Bass und Bläsereinwürfe, wie sie
im Soul bekannt sind. >>> Hiphop
Refrain
(frz. Rückprall) Kehrreim, der Teil eines Liedtextes, der zwischen den neuen
Textstrophen immer wiederkehrt.
Reggae
Stilrichtung der Rockmusik, die Ende der 1960er Jahre entstand und die
Elemente jamaikanischer Musik enthält (Calypso, Mento) sowohl als auch
solche des Rhythm & Blues. Zuvor wurde der Reggae Ska genannt.
Besondere Kennzeichen sind die starke Betonung der leichten Taktzeiten 2
und 4 und die rhythmische Spannung zwischen diesem und den z. T. sehr
synkopischen Rhythmen der übrigen Instrumente. Berühmt wurde der
Reggae durch den früh verstorbenen Bob Marley.
Register
lat. "Verzeichnis" - Bezeichnung für eine chromatische Reihe von
Klangerzeugern (z. B. Orgelpfeifen, Saiten oder Samples beim Synthesizer)
vom tiefsten bis zum höchsten Ton der dazu gehörigen Tastatur. Für
gewöhnlich hat ein Klavier nur ein Register, ein Cembalo oft drei Register,
eine Orgel kann sehr viele Register haben. Unter den Registern gibt es
unterschiedliche Tonhöhen: Das der Klavierlage entsprechende Register heißt
8-Fuß, das Register, das insgesamt eine Oktave höher erklingt, 4-Fuß, und
das Register, das eine Oktave tiefer erklingt, 16-Fuß. Gemessen wurde früher
die jeweils tiefste Orgelpfeife eines Registers in Fuß.
Reihe In der Zwölftontechnik oder
Beispiel einer Reihe und ihren Modifikationen:
>>> Dodekaphonie, begründet
durch Arnold Schönberg, liegt
jedem Stück eine Reihe zu
Grunde, die aus allen zwölf
chromatischen Tönen besteht.
Jeder Ton der Reihe muss erst
erklingen, bevor sie von neuen
beginnt. Dadurch wird
gewährleistet, dass kein Ton
mehr Gewicht bekommt als ein
anderer. Es ist auch möglich,
die Reihe zu transponieren oder
sie rückwärts (Krebs), mit
gespiegelter Melodierichtung
(Umkehrung) oder dem Krebs
der Umkehrung zu verwenden.
relatives
Fähigkeit, die Relation der Töne zueinander zu erkennen, z. B. das Intervall,
Gehör
das sie miteinander bilden. >>> absolutes Gehör.
Renaissance frz. "Wiedergeburt" - bezeichnet eine Epoche, die das 15. und 16. Jahrhundert
umfasst. Der Begriff meint die Wiedergeburt der Antike, ihres Menschenideals
und ihrer vor allem bildenden Künste. Die Musik strebt nach Wohlklang,
Pracht (z. B. in der venezianischen >>> Mehrchörigkeit, die zugleich das
Barockzeitalter einläutet) und Kompliziertheit in der Polyphonie. Madrigal und
Motette, Messe als musikalische Vokalformen entstehen in der Renaissance.
Die Instrumentalmusik zeigt erste Ansätze von Selbstständigkeit, jedoch noch
ohne Festlegung auf bestimmte Instrumente.
Reprise
frz. "Wiederaufnahme" - bezeichnet die Wiederkehr eines Satzteils innerhalb
einer Komposition. So ist die variierte Wiederkehr der Exposition nach der
Durchführung innerhalb eines Sonatensatzes der Wiener Klassik eine Reprise.
49
Requiem
von lateinisch "Ruhe" - Bezeichnung für eine Totenmesse, benannt nach dem
Anfangswort des ersten Satzes des Messetextes: Requiem aeternam dona eis,
Domine (= Ewige Ruhe gib ihnen, Herr). Dem Requiem fehlen alle
Messetexte, die Freude ausdrücken wie Gloria und Credo. Berühmte Requiems
gibt es von Mozart, Brahms, Schütz, Dvorak u. a. m.
Resonanzkörper Hohlkörper, die bei Instrumenten den Ton verstärken. Größe, Material und
Form dieses Hohlkörpers beeinflussen die Farbe und die Lautstärke des
verstärkten Tones. Instrumente mit Resonanzkörper: alle
Streichinstrumente, alle Zupfinstrumente inklusive Harfe
Rezitativ
von lateinisch
Secco-Rezitativ: (aus: Matthäuspassion von J. S. Bach)
recitare =
vortragen,
bezeichnet einen
sprachähnlichen
Gesang, der in
Melodieverlauf und
Rhythmus
möglichst der
gesprochenen
Sprache angepasst
ist. Neben dem
Accompagnato-Rezitativ (aus: Arie des Max in "Der
einfachen SeccoFreischütz" von C. M. von Weber):
Rezitativ, dass nur
von Stützakkorden
begleitet wird,
wirkt das
AccompagnatoRezitativ, bei dem
mehr Instrumente
mitwirken, um den
Inhalt des Textes
zu unterstreichen,
farbiger.
Anklänge an das
Rezitativ gibt es
durchaus auch in
der Rockmusik. So
ist der Anfang von
"American Pie" in
der Urfassung von
Don McLean
durchaus
rezitativisch
Rhapsodie eine in der Form und im Vortrag freie Komposition, meist instrumental, die sich
aber an freien vokalen Formen ursprünglich orientiert. Berühmteste Beispiele:
die ungarischen Rhapsodien von Franz Liszt.
Rhythm and Blues Stil afroamerikanischer Musik, der in den 1940er Jahren entstand.
Besondere Kennzeichen sind: stark betonter Beat, Bläserriffs und
Begleitgrooves (Bassriffs), außerdem Jazz- und Blues-Elemente wie OffBeat, Swing, Blue Notes usw. Die E-Gitarre wird zum führenden
Instrument.
Rhythmus, wichtiges musikalisches Merkmal wie Melodie und Harmonie, wird bestimmt
Rhythmik durch die Tondauern und die Betonungen. Der Rhythmus wird meist gegliedert,
strukturiert durch Metrum und Takt, ist aber nicht gleichzusetzen mit diesen.
50
Ricercar
von italienisch "suchen" - instrumentales Werk, bei dem die Stimmen imitierend
nacheinander einsetzen. Es ist ein Vorläufer der Fuge. Berühmte Beispiele: die
Ricercari im "Musikalischen Opfer" von J. S. Bach
Riff eine ständig wiederkehrende
rhythmisch-melodische
Figur, die man ohne weiteres
auf verschiedenen Stufen
spielen kann. Sie wurde
erstmals im Jazz verwendet
und später in der Rockmusik
übernommen. Häufig
werden Riffs von der
Bassstimme gespielt, sie
können aber auch von
Melodieinstrumenten
ausgeführt werden.
Rechts drei Riff-Beispiele
Ripieno
von italienisch "voll, gefüllt", bezeichnet das Orchester-Tutti im Concerto
Grosso im Gegensatz zur Solisten-Gruppe, dem Concertino
Ritardando Tempobezeichnung: verzögernd, langsamer werdend, gleichbedeutend mit
rallentando
Ritornell
von italienisch "wiederkehren" , bezeichnet den Instrumental-Refrain im
Concerto Grosso und im Solokonzert des Barock-Zeitalters, das deshalb auch
Ritornellkonzert genannt wird. Das Ritornell wird immer vom Tutti gespielt.
Rockmusik eine von mehreren Bezeichnungen für eine vor allem unter jungen Menschen
populäre Musik, deren Wurzeln im Jazz liegen. Anders als in anderen Bereichen
von Musik spielt hier die kommerzielle Seite eine große Rolle: Nirgendwo
anders wird so viel Geld verdient wie in der Rockmusik. Die erste Epoche der
Rockmusik war der Rock 'n' Roll der 1950er Jahre. Mit dem Hören von
Rockmusik der jeweiligen Lieblingsgruppe gehen auch oft andere
Verhaltensweisen einher wie das Tragen bestimmter Kleidung, bestimmter
Frisuren etc. Weitere musikalische Kennzeichen: meist durchgehender, sehr
kräftiger Beat, elektrisch verstärkte Instrumente (Bass, Gitarre), immer
Verwendung von Schlagzeug, E-Gitarre und E-Bass.
Rock 'n'
erste Epoche der Rockmusik, entstanden aus dem frühen Rhythm and Blues und
Roll
der weißen Countrymusik. Das Wort bedeutet "Wiegen und Rollen"
51
Rohrblatt Teil des Mundstücks bei bestimmten
http://url.bb6.org/3058
Holzblasinstrumenten. Es wird
hergestellt aus einem tropischen
Klarinette, Oboe und Fagott
Schilfrohr, wenn es sich um ein
doppeltes Rohrblatt wie bei der
Oboenfamilie und bei den Fagotten
handelt und aus Bambus
zurechtgeschliffen und -geschnitten
bei den Klarinetten und den
Saxophonen. Das einfache Rohrblatt
wird am schnabelförmigen, seitlich
offenen Mundstück befestigt und
schwingt im Mund des Spielers, der
es mit seiner Unterlippe am
nichtschwingenden Teil festhält.
Beim doppelten Rohrblatt
schwingen die beiden Blätter im
Mund des Spielers gegeneinander.
Romantik Im musikalischen Sinn bezeichnet der Begriff den Zeitraum von ca. 1810 bis
1910, der sich untergliedern lässt in Frühromantik (Franz Schubert, Carl Maria
von Weber), Hochromantik (Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy)
und Spätromantik (Franz Liszt, Richard Wagner). Die Komponisten der Romantik
bedienen sich der musikalischen Formen, die die vorangegangenen Epochen
hervorgebracht haben (Sonate, Sinfonie etc.) und durchdringen sie mit hoher
Emotionalität und Subjektivität. Daneben erschaffen sie Stücke, bei denen das
Spontane, Aphoristische das eigentlich formgebende Element ist, was ihnen oft
einen fragmentarischen Charakter gibt, sofern keine Anlehnung an einfache
Liedformen zu erkennen ist: Impromptu, Fantasie, Caprice etc. Um ein Werk
dichterisch stärker auszudrücken, bedienen sich viele Komponisten gerne eines
außermusikalischen Programms, was eine Sage, eine Landschaft, ein historisches
Ereignis oder eine poetische Grundidee sein kann. Zahlreiche nationale Schulen
spiegeln die Sehnsucht der Völker Europas nach politischer und kultureller
Eigenständigkeit wider. Der romantische Künstler sieht sich selbst im
Spannungsfeld zwischen mehreren Gegensätzen: der Suche nach der
Unendlichkeit, der Todessehnsucht, dem Leiden und dem höchsten, meist sehr
punktuellen Glücksgefühl.
Rondo
(von italienisch "rund") eine musikalische Form, die u. a. einen Refrain hat, der
zwischen immer neuen Abschnitten wiederkehrt. Typische Rondoformen sind AB-A-C-A-D-A (Reihen- oder Kettenrondo) und A-B-A-C-A-B-A (Bogenrondo).
Die Abschnitte, die sich mit dem Refrain ablösen, heißen Couplets. Sie stehen
meist in verwandten Tonarten: Dominante, parallele Moll- oder Durtonart und
können auch sonst im Kontrast zum Rondorefrain stehen. Berühmtes Beispiel: das
Prélude zum Tedeum von Marc-Antoine Charpentier in der Form ABACAA,
dessen Refrain seit vielen Jahren unter dem Namen "Eurovisionshymne" bekannt
ist.
Rückung bezeichnet eine plötzliche, anders als die Modulation nicht vorbereitete
Tonartveränderung innerhalb eines Musikstücks. Gerückt wird meistens um einen
halben Tonschritt nach oben mit dem Ziel, die Spannung zu steigern. Beispiele:
"Danke für diesen guten Morgen" , "Gee, Officer Krupke" aus "West Side Story"
und "Summer Nights" aus "Grease". Im letzten Beispiel wird nur vor der letzten
Strophe gerückt, in den beiden anderen Beispielen nach jeder Strophe.
52
S
Saite
Salonmusik
Sarabande
Satz
ein dünner elastischer Faden mit rundem Durchmesser, ursprünglich aus Darm
und heute aus elastischem Kunststoff hergestellt. Er wird auf bestimmten
Instrumenten festgespannt. Mit einem Spannmechanismus kann der Grad der
Spannung verändert werden. Die Saite wird entweder durch Streichen mit einem
Bogen (Streichinstrumente), durch Zupfen (Cembalo, Gitarre, Harfe, Zither etc.),
Schlagen (Cymbalon, Klavier etc.) oder auch einfach durch die Resonanz anderer
Töne (Harfe, Zither etc.) zum Schwingen gebracht. Der hölzerne, offene
Hohlkörper des Instruments verstärkt den Ton.
ursprünglich die Musik, die in gehobenen Salons gespielt wurde (u. a. von
Chopin), ab der Biedermeierzeit Musik in Häusern der niederen bürgerlichen
Kreise, die etwas auf sich hielten und Salonmusik in ihren eigenen vier Wänden
als Statussymbol verstanden. Entsprechend flachte der Stil dieser Musik
gegenüber der ursprünglichen Salonmusik ab. Sie wurde sehr eingängig, voller
Effekthascherei und Sentimentalität. Klassisches Beispiel für ein Salonstück: Das
Gebet einer Jungfrau von Thekla Badarszewska.
ein Tanz im Dreiertakt, der Eingang in die Instrumentalmusik des Barock hielt,
ursprünglich eher schnell, wurde sie in der späteren Phase des Barock ein eher
langsamer Tanz im Gefüge der Suite. Hier der Beginn einer Sarabande von G. F.
Händel:
1. ein selbstständiges, meist in sich abgeschlossenes Teilstück eines ganzen
musikalischen Werkes, z. B. einer Sinfonie, einer Sonate etc.
2. Die Art und Weise einer Komposition im Sinne von Tonsatz, Instrumentation
etc., Verhältnis der Stimmen zueinander (homophon, polyphon)
53
Saxophon
ein Blasinstrument, das der Belgier Adolphe Sax 1840 erfand. Sein Mundstück
entspricht dem einer Klarinette. Es hat eine konische Mensur, d. h. sein innerer
Durchmesser wird zum Ende hin immer größer und es wird in verschiedenen
Tonlagen gebaut. Sopranino-, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton-, Bass-, Kontrabass-,
Subkontrabasssaxophon. Gebräuchlich sind Stimmungen in B- und Es-Tonarten.
Anders als die Klarinette, die in die Duodezime (Oktav + Quint) überbläst,
überbläst das S. in die Oktav.
Mit seinem lauten und rauen Klang fand das Saxophon zunächst Einzug in die
Militärmusik, ab den 1920er Jahren (Chicago-Stil) auch in die Jazzmusik.
Abbildung eines Altsaxophonspielers:
Scat
bedeutet eigentlich "Stottern", eine zunächst von den Afroamerikanern praktizierte
Form des improvisatorischen Gesangs, der auf bedeutungsfreien Singsilben wie
"ba-be-bu-bm-bab" das Spiel von Instrumenten nachahmt. Bedeutende Scatter:
Louis Armstrong, Al Jarreau und Bobby McFerrin)
italienisch "Scherz" - bezeichnet ein Musikstück im Dreiertakt, in schnellerem
Tempo und eher heiteren Charakters. In der Wiener Klassik tritt es an die Stelle des
langsameren Menuetts.
Scherzo
54
Schlagzeug bezeichnet zunächst eine ganze Instrumentengruppe, nämlich die der
Schlaginstrumente. Daneben aber auch die besondere Anordnung bestimmter
Schlaginstrumente, die von einem Spieler allein gespielt werden und im Englischen
"Drum Set" heißen: Basstrommel (mit Pedalmaschine zu spielen), Tom-Toms,
Standtom, (Toms sind einfellig) Hi-Hat (zwei Becken, die mechanisch aufeinander
schlagen), verschiedene aufgehängte Becken (Ride / Crash), Snare-Drum (Trommel
mit Schnarrsaiten).
Schlüssel
gemeint sind Notenschlüssel, die zu Beginn einer jeden Notenzeile und auch schon
mal mittendrin, den Bezugsrahmen für die Töne geben. Sie sind abgeleitet aus den
Namen der Noten und definieren bestimmte Notenzeilen als zu gewissen Tönen
zugehörig. So stammt der Violinschlüssel vom Buchstaben "g" ab und definiert alle
Töne auf der zweituntersten Notenlinie als g'. Der Bassschlüssel stammt vom
Buchstaben "f" ab und definiert alle Töne auf der zweitobersten Linie als f (kleines
f). Der Bratschen- oder Altschlüssel stammt vom Buchstaben "c" ab und definiert
alle Töne auf der mittleren Linie als c'. Hier die gebräuchlichsten Notenschlüssel,
die alle den selben Ton c' darstellen:
Sekund(e)
lateinisch "secundus" = der zweite, der folgende. Intervall zwischen einem ersten
und einem zweiten Ton, auch Tonschritt genannt. Man unterscheidet zwischen
kleinen Sekunden (=Halbtonschritten) und großen Sekunden (Ganztonschritten). Im
Notenbild sind sie größenmäßig nicht zu unterscheiden. Die Tastatur oder die
Tabulatur können den Unterschied eher deutlich machen.
55
Sekundakkord
bezeichnet eine Umkehrung des Septakkords, bei dem die Septim (hier: b')
selbst im Bass liegt. Sie bildet mit dem darüber liegenden Grundton (hier: c'')
das Intervall einer Sekund. Daher stammt der Name Sekundakkord.
sempre
senza
Septakkord,
Septimenakkord
italienisch = immer, durchgehend z. B. sempre staccato
italienisch = ohne z. B. senza pedale = ohne Pedal
ein Vierklang, der aus drei aufeinander aufgebauten Terzen besteht. Der
Akkord hat seinen Namen von dem Intervall bekommen , den der Grundton
und der höchste Ton miteinander bilden. Da die Septim ein dissonantes
Intervall ist, ist auch der Septakkord dissonant. Es gibt verschiedene Arten von
Septakkorden, die sich aus der Zusammensetzung des Akkords aus großen
und/ oder kleinen Terzen ergeben:
1. Der Durakkord mit großer Septim, z. B. c-e-g-h
2. Der Durakkord mit kleiner Septim, z. B. c-e-g-b
3. Der Mollakkord mit großer Septim, z. B. c-es-g-h
4. Der Mollakkord mit kleiner Septim, z. B. c-es-g-b
5. Der übermäßige Akkord mit großer Septim, z. B. c-e-gis-h
6. Der verminderte Akkord mit kleiner Septim, z. B. h-d-f-a
7. der verminderte Akkord mit verminderter Septim, z. B. h-d-f-as
Sept(im)
ist die Bezeichnung für ein Intervall aus sieben Stammtönen, den Ausgangston
mitgerechnet, z. B. c' (d'-e'-f'-g'-a')-h'
Es gibt große und kleine Septimen. c'-h' ist eine große Septim. Sie ist
besonders spannungsreich (=dissonant) und nur einen Halbtonschritt kleiner als
eine Oktav. Die kleine Septim (z. B. c'-b') ist spannungsärmer. Beide
Septimarten finden sich als Zusatzintervall in Septakkorden . s. auch
Septakkord und Sekundakkord
von lat. "Folge", eine auf- oder absteigende Wiederholung einer Tonfolge, die
ein formgestaltendes Element ist. Die Wiederholung erfolgt in der Regel einen
Ton höher oder tiefer, seltener eine Terz oder Quint höher oder tiefer.
Beispiel für eine Sequenz:
Sequenz
56
serielle Musik
Sext(e)
von lat. "Reihe". Kompositionstechnik innerhalb der Neuen Musik nach 1945,
die das Prinzip der Zwölftonmusik oder Dodekaphonie, die chromatischen
Töne in einer Reihenfolge festzulegen und diese einer Komposition zu Grunde
zu legen, auf andere musikalische Parameter (Tondauer, Klangfarbe,
Oktoavlage, Lautstärke, Artikulation) überträgt. Vertreter dieser
Kompositionsrichtung sind u. a. Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen.
von lat. "sechste(r)", Bezeichnung eines Intervalls zwischen einem ersten und
einem sechsten Ton in der Tonleiter. Es gibt kleine Sexten (z. B. e'-c") und
große Sexten (z. B. c'-a').
Sextakkord
erste Umkehrung des Dreiklangs oder Akkords, bei dem die Terz im Bass liegt.
Seinen Namen bekommt der Akkord von dem Intervall, das der Basston mit
dem nächsthöheren Grundton bildet. Beispiel: Der Sextakkord des C-DurAkkordes hat beispielsweise die Tonfolge e'-g'-c''. Das e' und das c" bilden
zusammen eine Sext.
Simile
von ital. "gleich, ähnlich", ein in der Notation üblicher Hinweis, eine
bestimmte Spielweise andauernd zu gebrauchen.
Gattungsbegriff der Instrumentalmusik. Bereits in der frühen
Instrumentalbegriff kommt er vor, in der Zeit der Wiener Klassik bezeichnet er
die für diese Zeit repräsentative Form. Eine Sinfonie besteht in der Regel aus
vier Sätzen. Der erste Satz ist in der Regel lebhaft und ist nach dem Prinzip der
>>>Sonatenhauptsatzform aufgebaut. Der zweite Satz ist im Kontrast zum
ersten eher langsam und leiser und weist oft die variierte Liedform auf. Der
dritte Satz steht im Dreivierteltakt und ist bei Haydn und Mozart meistens als
Menuett bezeichnet. Beethovens dritte Sätze sind meist schneller und heißen
"Scherzo". Der vierte und letzte Satz ist wieder eher schnell und lebhaft und
steht oft teils in der Sonatenhauptsatzform, teils in der Rondoform.
ein Unterbegriff der Programmmusik. In der Zeit Romantik entstand die
Gattung der sinfonischen Dichtung, die stets ein außermusikalisches
"Programm" hat, zu dem sie musikalischen Bezug hat, d. h. Inhalte des
Programms werden musikalisch nachempfunden bzw. umgesetzt. Dennoch ist
es nicht unbedingt erforderlich, das Programm zu kennen, um eine sinfonische
Dichtung als Musikstück genießen zu können. Berühmtestes Beispiel ist wohl
"Die Moldau" des tschechischen Komponisten Bedrich Smetana, die den
Verlauf des Flusses von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe musikalisch
nachzeichnet. Weitere berühmte Beispiele für sinfonische Dichtungen:
Franz Liszt: Les Préludes, Hungaria
Modest Mussorgsky. Bilder einer Ausstellung
Alexander Borodin: Eine Steppenskizze aus Mittelasien
Eine Untergattung der Oper. Im Unterschied zur Oper werden die Dialoge
zwischen den Arien und Ensembles nicht als Rezitative gesungen, sondern
gesprochen. Beispiele:
Mozart: Die Zauberflöte
Georges Bizet: Carmen
Sinfonie,
Symphonie
sinfonische
Dichtung
Singspiel
57
Sinuston
ist ein elektronisch erzeugter Ton, der nichts als seine Grundschwingung und
keine Obertöne enthält. Bei der Darstellung auf einem Oszillographen wird er
auf dem Bildschirmj als Sinuswelle dargestellt.
http://url.bb6.org/3059
Sixte ajoutée
frz "hinzugefügte Sext(e)" - bezeichnet einen Dur- oder Molldreiklang, dem
eine große Sext(e) hinzugefügt wird, wodurch er dissonant wird. Am
häufigsten wird die Sixte ajoutée bei dem Dreiklang der Subdominante
angewandt. Beispiel in C-Dur: Die Subdominante in C-Dur ist der F-DurDreiklang, der mit der Sixte ajoutée beispielsweise aus den Tönen f'-a'-c"-d"
besteht. Hier eine Darstellung eines Sixte-Ajoutée-Dreiklangs einzeln und in
der Kadenz mit Tonika-Subdominante-Dominante-Tonika:
Sonate
von ital. "Klangstück", bezeichnet ein Stück für ein Instrument (meist Klavier)
oder für wenige Instrumente, das aus mehreren Sätzen besteht. In der Zeit der
Wiener Klassik hat die Sonate eine ähnliche Struktur sie die Sinfonie. Man
könnte fast sagen, dass eine Sinfonie eine Sonate für Orchester ist.
Die Sonatenhauptsatzform ist grob gegliedert ist drei Hauptteile:
Exposition (A) - Durchführung (B) - Reprise (A')
In der Exposition, der in der Zeit der Wiener Klassik oft eine langsame
Einleitung (Beispiel: Beethoven, Sinfonie Nr. 7) vorangestellt wird, werden
zwei gegensätzliche Themen nacheinander vorstellt: Das erste Thema, meist
lebhaft und schnell, steht in der Haupttonart. Das zweite Thema, eher
gegensätzlich, also weich und gesanglich, steht in der Dominante oder in der
dritten oder sechsten Stufe (Beispiel: in Beethovens 5. Sinfonie c-Moll
erscheint das 2. Thema in Es-Dur, also auf der 3. Stufe). Die Exposition wird
im Allgemeinen durch eine Schlussgruppe bzw. einen Epilog abgeschlossen,
die/der Motive beider Themen aufgreifen kann.
In der folgenden Durchführung werden Motive der Exposition mittels
Sequenzierung und Modulation spielerisch verarbeitet.
Der Durchführung folgt die Reprise, die eine Art variierter Exposition ist: Hier
stehen nun in der Regel beide Themen in der Haupttonart. Oftmals schließt
eine Coda (eine Art Anhang) die Reprise und damit den Sonatenhauptsatz ab.
von ital. "darüber", bezeichnet die höchste Singstimme. Ihre Stimmlage im
Chor deckt in etwa den Bereich zwischen c' und g" ab. In Solopartien kann es
durchaus sein, dass dieser Tonraum nach oben und nach unten erweitert wird.
Mit Sopran bezeichnet man heute die hohe Frauen- und Knabenstimme, jedoch
sangen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts auch >>>Kastraten Sopranpartien.
ital. "gehalten, unterdrückt" , hat heute als Gestaltungsanweisung die
Bedeutung von "Zurückgehalten, zurückhaltend" bezogen auf die Lautstärke
und das Tempo.
ital. "unter der Stimme" ist eine Gestaltungsanweisung für SängerInnen, leise,
d. h. mit halber Stimme zu singen.
von engl "Seele", bezeichnet einen Musikstil der Popularmusik, der erstmals in
den 1960er Jahren aufkam. Typisch für den Soul sind Elemente des alten
Rhythm and Blues, sehr ausdrucksvollen Gesangsstil, der durchaus auch
Schreien beinhaltet, und der Elemente des Gospels wie Call-Response enthält.
Der modernere Soul integriert neben den o. g. Elementen auch die neuerer
Rockmusik wie z. B. Rap/ Hiphop.
Sonatenhauptsatzform
Sopran
Sostenuto
sotto voce
Soul
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Spiritual
staccato
stakkato
Stadtpfeifer
Stimmfach
Stimmlage
Stimmung
religiöser Gesang, der in der afroamerikanischen Bevölkerung der USA
entstand, indem die Sklaven die religiösen Gesänge ihrer weißen Besitzer
nachzuahmen versuchten und ihnen dabei ihren eigenen Stempel aufdrückten:
Durch Vorsänger und nachsingende "Gemeinde" entstand hier das CallResponse-Schema, bei Wiederholungen wurden die Melodien variiert und
verziert, von Zwischenrufen etc. begleitet. Zwar stehen die Spirituals in der
Regel der abendländischen Harmonik (Dur, Moll, Pentatonik) nahe, jedoch
enthalten sie durchaus schon die für den später entsandenen Blues und den Jazz
typischen Synkopen, Off-Beats und auch Blue Notes.
von italienisch "getrennt", ist eine Vortragsbezeichnung. Die Töne werden sehr
kurz und stark getrennt voneinander gespielt. Über oder unter den staccato zu
spielenden Noten stehen Punkte. Das Gegenteil von staccato ist legato.
Berufsmusiker im Mittelalter und der Barockzeit, deren Arbeitgeber die Städte
waren. Die Stadtpfeifer, hervorgegangen aus den fahrenden Spielern des
Mittelalters, waren zuständig für die musikalische Umrahmung und Gestaltung
aller Ereignisse, die eine Stadt betrafen (Feste, Ratsveranstaltungen, Besuche
hochstehender Gäste, Turmmusiken), sie spielten aber auch nach
entsprechendem Auftrag in Häusern hochstehender Bürger.
bezeichnet innerhalb einer Stimmlage unterschiedliche Charaktere und
Ausdruckspektren der Stimmen. Beispiel für Sopran: Soubrette (leichter
Sopran), Koloratursopran (dramatischer Sopran)
Bezeichung der verschiedenen Lagen von Frauen- und Männerstimmen
abhängig von ihrem Stimmumfang.
Sopran (Chor): c' - g'', Alt: g - e'', Tenor c - g', Bass F - c'
Mezzosopran liegt in der Mitte zwischen Sopran und Alt, Bariton liegt in der
Mitte zwischen Bass und Tenor.
Dieser Artikel bezieht sich nur auf die Stimmung von Tasteninstrumenten.
Das Problem: Stimmt man ein Tasteninstrument von c bis c über alle Töne des
Quintenzirkels immer in reinen Quinten ( c > g > d > a > e > h > fis/ges > des
> as > es > b > f > c) so kommt man nicht wieder bei c an, sondern bei einem
Ton, der etwa einen Achtel-Tonschritt höher liegt. Diese Differenz heißt
"Pythagoräisches Komma". Es führte bei der Stimmung von
Tasteninstrumenten zu Problemen.
Bei der reinen Stimmung, d. h. von C aus nach beiden Seiten des
Quintenzirkels alles in reinen Quinten gestimmt) klingt eigentlich nur C-Dur
rein. Je weiter sich die Tonarten nach beiden Seiten (B- und Kreuztonarten)
von C-Dur entfernen, desto unreiner klingt es. Bachs Inventionen und
Sinfonien sind noch Zeugnisse dieser Stimmung, enthalten sie doch Tonarten
nur bis maximal 4 b (f-Moll) und vier # (E-Dur)
Eine Lösung dieses Problems ist die von Werckmeister 1691 propagierte und
von J. S. Bach später umgesetzte "(Wohl-)Temperierte Stimmung", die die
Oktave in 12 gleich große Halbtonschritte teilt. Zur Demonstration der
Praktikabilität dieser Stimmung schrieb J. S. Bach das "Wohltemperierte
Klavier" in zwei Bänden mit Präludien und Fugen in chromatisch
aufsteigenden Tonarten in Dur und Moll beginnend bei c und endend bei h.
59
Streichinstrumente
Streichquartett
Stretta
stringendo
Sturm und
Drang
Subdominante
sind Saiteninstrumente, deren
Saiten mit einem Bogen
gestrichen werden, der mit
Pferdehaaren bespannt ist.
Neben den heute noch aktuellen
Orchesterinstrumenten Violine,
Viola, Violoncello und
Kontrabass sind ältere Vorfahren
zu erwähnen wie Fiedel, Viola
da gamba, Trumscheit. Weitere
Unterarten gibt es in den
Ländern Asiens. Bei der
Drehleier (s. Bild) , einem
mittelalterlichen
Streichinstrument, werden die
Saiten mittels eines Rades
gestrichen, das sich dreht, sobald
der Spieler die Kurbel an dem
Instrument getätigt.
Drehleierspielerin Evelyn Schulze
Besetzung eines kammermusikalischen Ensembles bestehend aus zwei
Violinen, einer Bratsche und einem Violoncello. Ihre erste Blütezeit hatte
diese Formation zur Zeit der Wiener Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) .
In der Zeit der Romantik wurden u. a. von Schubert und Dvorak und im 20.
Jahrhundert durch den ungarischen Komponisten Bela Bartok bedeutende
Werke für diese Besetzung geschrieben.
bezeichnet in der Oper Schlusstücke in den Finales von Akten, in denen das
Tempo erheblich gesteigert wird.
ital. schneller werdend
bezeichnet ursprünglich eine Epoche der Literaturgeschichte in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts. Moralische Bildung und die Erweckung der
Vernunft des Lesers wurde als die vorrangige Aufgabe der Literatur
verstanden. In der Musik bezeichnet Sturm und Drang eine der vielen
Strömungen in der Musik in der Übergangszeit zwischen Barock und
Wiener Klassik. Der musikalische Sturm und Drang zeichnet sich durch
starke Gegensätze in verschiedenen Parametern wie Dynamik und Melodik
aus: Stufendynamik (crescendo - decrescendo) statt barocker
Terrassendynamik, raumgreifende Melodik ( wie z. B. die "Mannheimer
Rakete", deren Themen oft dreiklangsartig über mehrere Oktaven
aufsteigen. Diese Merkmale wurden von den Komponisten der Wiener
Klassik aufgegriffen.
bezeichnet in der Harmonielehre die "Unterquinte" zur Tonika (z. B. F in CDur) bzw. die vierte Stufe einer Tonleiter sowie den Akkord, der auf ihr
gebildet wird. Die Subdominante ist ein wichtiger Teil der >>>Kadenz. Die
Subdominante von C-Dur ist der Ton f bzw. der Akkord, der auf diesem
Ton gebildet wird: f-a-c.
60
Suite
Swing
syllabischer
Gesang
Synthesizer
frz. "Folge" - bezeichnet eine Folge von Tänzen oder tanzartigen Sätzen, die
durch eine gemeinsame Tonart und ggf. gemeinsame Motive miteinander
verbunden sind. Wiege der Suite war die Kombination von Tanz und
Nachtanz in der Renaissance, Pavane und Galliarde, wobei die Galliarde das
musikalische Material der Pavane übernahm und es im 3/4-Takt variierte.
Blütezeit der Suite war das Zeitalter des Barock. Grundausstattung der
meisten Suiten waren die Tänze Allemande, Courante, Sarabande und
Gigue. Diese wechselten einander ab im Charakter langsam - schnell langsam - schnell. Etliche Suiten sind angereichert durch weitere, mitunter
exotische Tänze. Berühmte Exemplare sind die Orchestersuiten von J. S.
Bach, nach ihrem Eröffnungssatz (der keinen Tanzcharakter hat)
Ouvertüren genannt, mit einigen sehr berühmten Einzelsätzen wie der Air
aus der Orchestersuite D-Dur und der Badinerie aus der Orchestersuite hMoll.
1. ein rhythmisches Phänomen des Blues, des Jazz und vieler Stücke der
frühen Rockmusik: Unter Swing versteht man a) die rhythmische
Vorausnahme ebenso wie die rhythmische Verzögerung von Akzenten in
Melodie und Rhythmus gegenüber dem Grundschlag, b) die triolische
Realisation von sonst gleichmäßig notierten Achteln. Beispiele:
bedeutet das Singen von einem Ton pro Silbe. Gegensatz. >>> Melisma
elektronisches Instrument, meist Tasteninstrument, das viele imiterte
(gesampelte) Klänge und Geräuscheffekte bietet. Synthesizer können über
geeignete Schnittstellen (MIDI) an Computer angeschlossen werden und
mithilfe ensprechnender PC-Programme weiter verwendet werden.
T
Teiltöne
Tempo
Tenor
Terrassendynamik
siehe Obertöne
Angabe zur Geschwindigkeit eines musikalischen Stückes. Notenwerte
sind an sich keine absolute Tempoangabe (sie geben nur das
Tempoverhältnis der Notenwerte zueinander exakt an) , ebenso sind
Bezeichnungen wie Allegro (schnell), Andante (gehend) nur ungefähre
Tempoangaben. Nur eine Angabe wie Viertel = 120 (120 Viertel in der
Minute) ist ganz genau.
ital. haltende Stimme, bezeichnet die Lage der hohen Männerstimme. Ihr
Stimmumfang im Chor reicht vom c bis zum a'. In Solopartien kann
dieser Umfang nach oben und unten überschritten werden.
bezeichnet die bis zum Ende der Barockzeit übliche stufenweise
Veränderung der Lautstärke z. B. durch Änderung der Instrumentenzahl
oder durch Änderung der Orgelregister. Im Gegensatz dazu steht die
allmähliche Lautstärkeänderung (crescendo, decrescendo) wie sie
erstmalig in der Zeit des >>>Sturm und Drang aufkam.
61
Terz
Bezeichnung des Intervalls innerhalb der Tonleiter zwischen einem
ersten und einem dritten Ton z. B. c - (d) - e. Es gibt die große Terz,
auch Durterz genannt, bestehend aus zwei Ganztonschritten, z. B. c - (d)
- e, sowie die kleine Terz, auch Mollterz genannt, bestehend aus einem
Ganz- und einem Halbtonschritt, z. B. a - (h) - c.
Terzquartakkord
Thema
siehe Sekundakkord
griech. "das Gesetzte", ein musikalischer Gedanke, der durch
Weiterverarbeitung mittels Wiederholung, Imitation, Umkehrung,
Vergrößerung, Verkleinerung, Absplitterung in kleiner Motive und /
oder Modulation stark formgebenden Charakter hat und ein Stück
entscheidend prägt. Je nach Formtypus (Fuge, Sonate oder Variation)
sind Themen unterschiedlich angelegt. Während die Variationenreihe
eher den Typ des liedhaften Themas mit fester, symmetrischer Form
verwendet, sind Themen von Fugen und Sonaten eher offen, auf
Weiterentwicklung angelegt. Ein Thema besteht oft aus mehreren
>>>Motiven.
Beispiel eines Fugenthemas (Bach, WtKl I, d-Moll)
Beispiel eines Sonatenthemas (Beethoven, 3. Klavierkonzert, Satz 1)
Beispiel eines Liedthemas (Mozart, Ah, vous dirai-je, Maman)
Toccata
Tonart
Tonika
transponieren,
Transposition
Tremolo
von ital. schlagen, berühren, bezeichnet seit der Barockzeit ein Stück,
das frei und improvisatorisch angelegt ist und viele schnelle Läufe und
Akkorde enthält. Berühmtestes Beispiel ist die Toccata d-Moll BWV
565 von J. S. Bach.
Grundton und Tongeschlecht bestimmen die Tonart eines Stückes, z. B.
C-Dur oder a-Moll, aber auch die >>>Kirchentonarten und das
Zigeuner-Moll sind Tongeschlechter. In der Darstellung einer Tonart
bzw. eines Tongeschlechts als Tonleiter lassen sich ihre besonderen
Eigenschaften besonders gut feststellen, nämlich Art und Lage der
einzelnen Tonschritte. So haben die Positionen der Halbtonschritte
entscheidenden Einfluss auf die Bestimmung des jeweiligen
Tongeschlechts
bezeichnet den Grundton, den namensgebenden Ton einer Tonleiter, z.
B. ist C die Tonika von C-Dur, sie bezeichnet aber auch den über diesem
Ton liegenden Akkord, im Falle von C-Dur also c-e-g.
bedeutet, ein Musikstück exakt unter Beibehaltung aller Intervalle in
eine andere Tonart zu versetzen.
ital. zittern, bezeichnet die schnelle, mehrfache Wiederholung ein- und
desselben Tons. Bei Streichinstrumenten geschieht dies durch schnelle
Hin- und Herbewegung des Bogens auf der Saite.
62
Triller
bezeichnet die Verzierung von langen oder kurzen Tönen, indem man
diesen Ton in raschem mehrfachen Wechsel mit der oberen oder tieferen
Nachbarnote spielt.
Beispiel eines ausgeschriebenen Trillers:
Triole
eine Folge von drei Noten, die anstelle von zwei Noten in gleicher
Zeitdauer gespielt werden:
Tritonus
griech. drei Töne, bezeichnet ein Intervall, das aus drei Ganztonschritten
besteht. Je nach Notation erscheint es als übermäßige Quart (z. B. f-h)
oder als verminderte Quint ( z. B. h-f') . Der Tritonus ist ein besonders
dissonantes Intervall. Er ist Bestandteil des Dominantseptakkordes (z. B.
g-h-d'-f') oder des verminderten Septakkordes, wo er sogar zweifach
vorkommt: h-d'-f'-as')
Trommel
Bezeichnung für eine Reihe von Schlaginstrumenten. In der Regel sind
damit zylindrische Instrumente, die an einer oder an beiden Seiten mit
einem Fell bespannt sind. Ihr Fell wird entweder mit Teilen der Hand
wie bei den Bongos oder Congas oder mit Schlägeln angeschlagen. Man
bezeichnet aber auch hohle Holzblöcke, die mit Schlägeln angeschlagen
werden, als Trommel: Holzblocktrommel, Schlitztrommel.
Holzblocktrommel und Trommel (Snare Drum):
http://url.bb6.org/3060
63
Trompete
Die Trompete gehört wie die >>> Posaune zur Familie der
Blechblasinstrumente. Die Tonerzeugung ist die selbe wie bei der
Posaune und sie ist dort genauer beschrieben. Die Trompete ist eine
Oktave höher gestimmt als die Posaune. Das Rohr ist wie bei der
Posaune zylindrisch mit Ausnahme des Endstücks, bei dem sich das
Rohr allmählich zum Schallbecher weitet. Die Tonhöhenveränderung
geschieht mittels Zuschalten von Ventilen, die das Rohr verlängern. Es
gibt ein Ganzton-, ein Halbton- und ein Anderthalbtonventil. Mit Hilfe
dieser drei Ventile kann der Trompeter alle chromatischen Töne
innerhalb des Tonraums der Trompete spielen.
Trugschluss
Begriff aus der Harmonielehre. Man spricht von einem Trugschluss,
wenn innerhalb einer Kadenz, einer Akkordfolge, nach der Dominante
(V. Stufe) nicht, wie erwartet, die Tonika kommt, sondern der Akkord
der VI. Stufe (Parallele der Tonika). Der Hörer wird quasi um seine
Erwartung betrogen, daher der Name.
Tuba
Instrument aus der Familie der
Blechblasinstrumente in Bass- und
Kontrabasslage. Zur Tonerzeugung
siehe Posaune, zur
Tonhöhenveränderung siehe Trompete.
Im Unterschied zur Posaune und
Trompete ist das Rohr der Tuba
konisch gebaut d. h. es wird zum Ende
hin stetig weiter, was den Klang
wesentlich weicher macht.
U
Überblasen
Durch Verstärkung des Luftdrucks oder Erhöhung der Lippenspannung
erreicht der Bläser eine höhere Tonlage. Bei der Blockflöte gibt es als Hilfe
auf der Rückseite ein sog. Überblasloch, das beim Überblasen halb
zugehalten wird. Die Querflöte und die Oboe überblasen in die Oktave und
die Flöte in höheren Lagen in die Quint. Die Klarinette überbläst in die
Duodezim (Oktav + Quint)
64
Umkehrung
Veränderung einer Melodiefolge, bei der die Richtung der Melodie
umgekehrt wird, d. h. statt nach oben verläuft die Melodie nach unten und
umgekehrt: Die Umkehrung ist ein übliches Verfahren zur Bearbeitung von
Themen z. B. in Durchführungen von Fugen und von Sonatenhauptsätzen.
Beispiel einer Umkehrung in Bachs Fuge d-Moll (>>> Thema)
Thema:
Umkehrung:
.........
U-Musik
Unisono
>>> E-Musik
ital. Einklang, das einstimmige Führen von Stimmen sowohl in der gleichen
Lage als auch in Oktavabständen.
V
Variation
Vaudeville
venezianische
Schule
lat. Veränderung, Abwandlung oder Veränderung eines gegebenen Themas
durch Verzierung, Vergrößerung, Verkleinerung, Umkehrung,
Taktveränderung, Rhythmusveränderung etc. (Das Beispiel zeigt
Rhythmusveränderung, Umkehrung und Taktveränderung):
Eine Sonderform stellt die Cantus-Firmus-Variation dar, bei der in allen
Variationen die Hauptmelodie unverändert oder kaum verändert enthalten
ist. Beispiele: J. Haydn, Kaiserquartett, 2. Satz und J. s. Bach, Passacaglia
c-Moll für Orgel
von frz. voix de ville (=Stimme der Stadt). populäres Strophenlied mit Refrain, das
ab dem ausgehenden Mittelalter ursprünglich von fahrenden Komödianten zur
Auflockerung in ihre Stegreifstücke eingebaut wurde. Der Inhalt dieser Lieder war
meist zeitkritisch und satirisch. Die Strophen wurden oft von verschiedenen
Personen gesungen, der Refrain stets von allen. Dazu gab es schauspielerische
Einlagen zur Veranschaulichung des Textes. Eingang in die Kunstmusik fand das
Vaudeville u. a. in Mozarts "Entführung aus dem Serail" (Schlussstück) und in
Leonard Bernsteins "West Side Story", hier in dem Stück "Gee, Officer Krupke".
eine Gruppe von italienischen Komponisten um 1600, die angeregt durch
die innere Architektur der Kirche San Marco in Venedig mehrchörige
Musik komponierten. Die Kirche ermöglichte die Positionierung der
Klanggruppen auf verschiedenen Emporen der Kirche. Zunächst war diese
Mehrchörigkeit rein vokal, später auch instrumental. Das Mit- und
Gegeneinander-Musizieren der Klanggruppen fand sich später im Concerto
grosso wieder.
Vertreter: Claudio Monteverdi, Andrea und Giovanni Gabrieli u. a. m.
65
Ventile
Vibraphon
von lat. ventus "Wind" - Bei den Blechblasinstrumenten ermöglichen die
Ventile, die durch Drücken von Knöpfen bzw. Hebeln dazugeschaltet
werden, für eine Verlängerung des Rohrs und somit zum Spielen aller
chromatischen Töne. Ohne Ventile könnten lediglich die >>> Naturtöne
gespielt werden. siehe auch >>> Trompete.
ein Schlaginstrument in der Art eines Metallophons mit metallenen
Klangplatten, die chromatisch in der Art einer Tastatur angeordnet sind und
mit Schlägeln angeschlagen werden. Unter den Klangplatten befinden sich
Röhren zur Klangverstärkung, die unten geschlossen sind und in denen sich
kleine runde Plättchen durch elektrischen Antrieb drehen, die auf einer
Achse im Innern der Röhren angebracht sind. Das Drehen dieser Plättchen
erzeugt ein Vibrieren des Tones. Man kann das Rotieren dieser Plättchen
auch ausschalten. Das Vibraphon, das in den 1920er Jahren erfunden wurde,
wird hauptsächlich im Jazz verwendet.
http://url.bb6.org/3061
Vibrato
Viola
Viola da gamba
Violine
Violinschlüssel
Violoncello
ital. Zittern. ein schwaches und rasches Schwanken der Tonhöhe, dass bei
Streichinstrumenten durch eine Schaukelbewegung des Fingers auf der
heruntergedrückten Saite erzeugt wird.
Ursprünglich bezeichnete Viola fast alle Saiteninstrumente, die mit einem
Bogen aus Pferdehaaren gestrichen wurden. Seit ca. 1600 bezeichnet Viola
die Viola da braccio, die Bratsche ("Armviola"). Die Bratsche hat vier
Saiten, die in den Tönen c, g, d' und a' gestimmt sind. Sie ist damit genau
eine Oktave höher gestimmt als das Violoncello.
"Beinviola", eine
Streichinstrumentenfamilie, die das
http://url.bb6.org/3062
Instrument in verschiedenen Lagen
von Sopran bis Bass enthält. Die
Viola da gamba wird im Sitzen
gespielt, zwischen den Knien
gehalten (es hat keinen Stachel wie
das Violoncello) und ihren Bogen
hält man mit Untergriff. (Die Hand
befindet sich unter dem Bogen) Die
Viola da gamba hat sechs Saiten, die
in Quarten und in einer Terz in der
Mitte gestimmt sind.
Die Form der Violine gleicht der der Bratsche und sie ist eine Quint höher
gestimmt als diese mit den Tönen g - d' - a' - e".
Notenschlüssel, der aus dem Buchstaben G entstanden ist und der alle
Noten auf der zweitunteren Linie als g' bezeichnet.
"kleine Violone", "Kontrabässchen" - Streichinstrument der Tenor- bzw.
Basslage, das zwischen den Knien gehalten und seit Mitte des 19. Jh. mit
einem Stachel gestützt wird, den man zu Transportzwecken in den
Klangkorpus hineinschieben kann. Das Cello ist in den Tönen C - G - d - a
gestimmt und ist damit eine Oktave tiefer als die Bratsche.
Hier die Instrumente eines Streichquartetts: 2 Violinen, Bratsche,
Violoncello (von links)
http://url.bb6.org/3063
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Virtuose
vivace
Vorklassik
Vorzeichen
ital. fähig, tüchtig, Bezeichnung eines Musikers, der sein Instrument
technisch besonders perfekt spielt. Im 19. Jahrhundert hatten einige
Virtuosen den Status von Popstars und wurden sehr verehrt. Oftmals waren
es Virtuosen, die neue Spieltechniken auf ihrem Instrument erfanden und
den Instrumentenbau technisch weiter entwickelten bzw. zu dieser
Weiterentwicklung stark anregten. Berühmte Virtuosen des 19. Jh. waren u.
a. Niccolo Paganini (Violine) und Franz Liszt (Klavier).
Vortrags und Tempobezeichnung: lebhaft
Periode der Musikgeschichte zwischen Barock und Wiener Klassik, die
stark vom Aufklärungsgedanken geprägt war, der den Menschen und seine
Gefühle in den Vordergrund stellt. Verschiedene Teilströmungen dieser Zeit
sind der empfindsame Stil, der galante Stil, der >>> Sturm und Drang und
die Mannheimer Schule. Vertreter dieser Zeit waren die Söhne J. S. Bachs,
Johann und Carl Stamitz u. a. m.
auch Akzidentien genannt, sind Zusatzzeichen, die zu Beginn der
Notenzeilen nach dem Schlüssel bzw. direkt vor einer Note stehen. Sie
bezeichnen die chromatische (d. h. einem Halbton entsprechende)
Veränderung der nachstehenden Note nach oben oder nach unten bzw.
deren Auflösung. Die Vorzeichen bewirken eine Veränderung des
Notennamens: Bei den Noten mit einem # wird -is angehängt, bei Noten mit
einem b -es. Ausnahmen sind die Noten es, as und b. Ein Vorzeichen, das
zusätzlich zu den bestehenden vor eine Note gesetzt wird, gilt immer für
den ganzen Takt. Zusätzlich zu den Vorzeichen b und #, die wie das
Auflösungszeichen aus dem Buchstaben b entstanden waren, gibt es noch
das Doppel-b und das Doppel-#, die eine Veränderung nach unten oder
oben um einen Ganzton bewirken. An die Notennamen wird in diesen
Fällen -isis bzw. -eses angehängt. Ein h mit einem Doppel-B heißt dann
heses. Die Einführung dieser Zeichen war notwendig geworden seit der
Einführung der temperierten >>> Stimmung, die die Verwendung der
Tonarten ermöglichte, die eine hohe Zahl von Vorzeichen enthalten (DesDur, Ges-Dur, H-Dur, Fis-Dur etc.).
W
Waldhorn
Walking Bass
Walzer
Wiederholungszeichen
>>> Horn
ein im Jazz beheimateter Begriff, er bezeichnet die Auf-und Abbewegung
der Bassstimme in gleichmäßigen Notenwerten, der die Struktur der
jeweiligen Harmonie zu Grunde liegt, Er hat stark vorwärtstreibende
Wirkung und spielt ab ca. 1940 im Jazz eine wichtige Rolle.
Tanz im 3/4-Takt, der paarweise getanzt wird und der aus dem langsameren
Ländler hervorgegangen ist. Im 19. Jh. wurde er zum anerkannten
Gesellschaftstanz. Neben dem langsamen Walzer entstand der Wiener
Walzer als eine besonders schnell gespielte und getanzte Art.
Wiederholungszeichen werden gesetzt vor und nach Abschnitten, die
wiederholt werden sollen. Ausnahme: beim Beginn eines Stückes.
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Wiener Klassik
Worksong
siehe Klassik
engl. Arbeitslied. Die zwangsweise aus Afrika und zu harter, unfreier Arbeit
in Amerika entführten und verschleppten Sklaven sangen während ihrer
Arbeit Worksongs, die Arbeitsvorgänge rhythmisierten, der gegenseitigen
Verständigung dienten und aber auch seelische Erleichterung bewirkten.
Typisch für den Gesang ist der Wechsel von Vorsängern und chorischen
Antworten, auch eingeworfenen Shouts. Musikalische Merkmale sind eher
kurze und eher fallende als steigende melodische Abschnitte, Pentatonik
und gelegentliche Blue Notes. Beispiel :
X
Xylophon
griech xylon = Holz, Schlaginstrument mit Klangstäben aus Holz, die
diatonisch oder chromatisch angebracht sind und die mit einem weichen
Schlägel geschlagen werden.
Y
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Z
Zigeunertonleiter
Tonleiter, die es in Dur und Moll gibt und deren Besonderheit zwei
übermäßige Sekunden (Anderthalbtonschritte) sind., wodurch sie sehr
exotisch klingt.
Berühmtestes musikalisches Motiv, das auf der Zigeuner(Moll)tonleiter
basiert, ist das Schicksalsmotiv aus der Oper Carmen. siehe auch >>>
Leitmotiv.
Zitat
ähnlich wie in der Literatur und der Sprache gibt es das Zitat auch in der
Musik. Musikalische Themen oder Melodien mit deutlichem
Wiedererkennungswert werden in ein neues Musikstück gestellt, um etwas
Bestimmtes auszudrücken. So zitiert Peter Tschaikowsky in seiner
Sinfonischen Dichtung "Anno 1812" die französische Nationalhymne als
Erkennungsmelodie des angreifenden napoléonischen Heeres.
Zungensind ausnahmlos Instrumente, deren Ton durch einströmende Luft erzeugt
instrumente
wird. Die Luft setzt entweder eine Zunge in Schwingung, die das Rohr in
schneller Folge schließt und öffnet, oder zwei Zungen, die in rascher Folge
gegeneinander schlagen und dabei das Rohr öffnen und schließen.
Die Zungen sind aus Metall wie bei den Lingualpfeifen der Orgel, dem
Akkordeon und der Mundharmonika oder aus Bambus oder Schilfrohr wie
bei der Klarinette, dem Saxophon oder der Oboe und dem Fagott. Die
letztgenannten beiden sind Doppelzungeninstrumente, währen die übrigen
nur eine Zunge (eine Zunge pro Windkanal bei Orgel, Akkordeon und
Mundharmonika) haben.
ZupfSaiteninstrumente, deren Saiten mit den Fingerkuppen oder einem Plektron
instrumente
gezupft werden: Gitarre, Laute, Zither, Leier, Mandoline, Harfe, aber auch
Tasteninstrumente wie Cembalo und Spinett, da ihre Saiten nicht
angeschlagen, sondern mit einem Kiel mechanisch gezupft werden.
Zwölftontechnik, >>> Dodekaphonie
Zwölftonmusik
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