Diabetes mellitus

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Kohlenhydrat- und Lipidstoffwechsel
Kohlenhydratstoffwechsel
Eine Zusammenstellung der pathophysiologischen, pathobiochemischen, pathologischen und
klinischen Grundlagen im Bereich Endokrinologie für das 3. und 4. Studienjahr der Medizin
an der Universität Zürich
Autoren:
Prof. G.A. Spinas , Prof. Ph. U. Heitz
Darstellung und Programmierung:
Dr. med. N. Lüthi
Basierend auf der MEGRU-Lernumgebung Endokrinologie:
www.megru.unizh.ch/j3/module/endokrinologie/
Dieses Skript wurde direkt aus der WWW-Lernumgebung generiert und dient als ergänzende Informationsquelle und kann
respektive will die e-Learning-Umgebung keinesfalls ersetzen.
Links zu PatientInnen-Dossiers, Animationen, MC-Fragen usw. sind nicht mehr aktiv.
Kohlenhydratstoffwechsel ©2004 Prof. G. A. Spinas, Prof. Ph. U. Heitz
Infos zu diesem Kapitel
Lernziele, geschätzter Zeitaufwand, Dossiers und MCFragen zum Kapitel Kohlenhydratstoffwechsel
Lernziele: Nach Durcharbeiten dieses Kapitels....
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...kennen die Studierenden die vom endokrinen Pankreas produzierten Hormone,
deren Funktion und Wirkweise.
...beschreiben die Studierenden die physiologischen Regulationsmechanismen der
Insulinsekretion, deren Wirkung auf den Kohlenhydrat-, Fett-, und
Aminosäurenstoffwechsel postprandial und beim Fasten.
...kennen die Studierenden die pathophysiologischen Folgen eines absoluten
(ketoazidotisches Koma) und relativen (hyperglykämisches Koma) Insulinmangels.
...kennen die Studierenden die Definition und Klassifikation des Diabetes mellitus.
...kennen die Studierenden die Ätiologie und Pathogenese von Typ 1 und Typ 2
Diabetes, deren Leitsymptome sowie die Prinzipien der Diagnostik und Therapie.
...beschreiben die Studierenden die Folgeerkrankungen einer chronischen
Hyperglykämie. Dabei kennen die Studierenden mögliche pathophysiologische
Mechanismen die zu mikro- und makrovaskulären Folgeerkrankungen beitragen.
...kennen die Studierenden die pathophysiologischen Folgen einer Hypoglykämie
sowie die wichtigsten Ursachen dafür.
Erwähnt im "Swiss Catalogue of Learning Objectives for Undergraduate Medical Training"
sind:
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Diabetes mellitus Typ 1 Level 2
Diabetes mellitus Typ 2 Level 2
Akute Komplikationen des Diabetes mellitus Level 2
Chronische Komplikationen des Diabetes mellitus Level 2
Hypoglykämie Level 2
Zeitaufwand für dieses Kapitel:
3 - 5h.
PatientInnen-Dossiers mit typischen Krankheitsbildern:
- 53-jähriger verwirrter Sportler
- 26-jähriger mit Polydipsie seit 6 Wochen
- 60-jähriger Mann mit Polydipsie seit einem Jahr
- 32-jähriger verwirrter Mann
Web-Ressourcen:
Der Interaktive Histologie-Atlas von Prof. Groscurth bietet einen sehr guten Überblick über
die Histologie. (Verfügbar via VAM).
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Physiologische Grundlagen
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Pankreas-Inselzell-Hormone
Übersicht über Pankreashormone
Das endokrine Pankreas produziert die Hormone:

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
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Insulin (β-Zellen)
Glukagon (α-Zellen)
Somatostatin (δ-Zellen)
pankreatisches Polypeptid [PP] (F-Zellen)
Schema der Durchblutung des endokrinen Pankreas
mit Arteriole (rot), links und dem Portalsystem,
welches Blut vom endokrinen in das exokrine
Pankreas führt. Insulin und Glukagon regulieren u.a.
das Wachstum des exokrinen Pankreas.
Dünnschnitt (Dicke 1 µm) einer Langerhans-Insel mit
Portalgefässen welche von der Insel in das umgebende
exokrine Parenchym ziehen.
Gefäss-Ausguss einer Langerhans-Insel (Mitte) mit
der zuführenden Arteriole von links und dem
blutabführenden Portalsystem in das umgebende
exokrine Pankreas.
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Immunzytochemische Darstellung der
Insulinproduktion in β-Zellen.
Elektronenmikroskopische Aufnahme mit einer
insulinproduzierenden β-Zelle (rechts unten), einer
glukagonproduzierenden α-Zelle (links unten) und
einer somatostatinproduzierenden δ-Zelle (Mitte).
Darüber Ausläufer von Zellen des exokrinen
Parenchyms mit dicht liegendem
ergastoplasmatischem Retikulum.
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Insulin
Struktur und Synthese des Insulins
Proteinhormon (51 AS), das aus einer α- und einer β-Kette besteht, die durch zwei
Disulfidbrücken verbunden sind.
Synthese an Polyribosomen → Prä-Proinsulin → posttranslationelle Modifikationen →
Proinsulin → Verpackung im Golgi-Apparat zu exkretorischen Granula → Abspaltung des
C(connecting)-Peptids (bei Sekretion) → Insulin (Insulin und C-Peptid werden in
äquimolaren Konzentrationen sezerniert), deshalb kann die C-Peptid-Konzentration als Mass
für die endogene Insulinproduktion verwendet werden.
Lokalisation von Insulin in Sekretgranula einer
β-Zelle: das Insulin ist durch die feinen
schwarzen Gold-Partikel markiert. Protein AGold Technik.
Copyright-Hinweis
Aus Böcker, W.; Denk, H.; Heitz, Ph.U.; (Hrsg.)
Pathologie, 2.Auflage, 2001
Urban & Fischer Verlag, München, Jena. Mit freundlicher Genehmigung
des Verlages.
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Die glukoseinduzierte Insulinsekretion

wichtigster Sekretionsreiz für Insulin ist eine erhöhte Blutglukose-Konzentration; ein
Abfall des Blutzuckers führt physiologischerweise zu einer Hemmung der
Insulinfreisetzung.

die Insulinkonzentration steigt rasch (innerhalb von Minuten) nach
Nahrungsaufnahme an (aus Speichergranula).
Glukose-/Insulinkonzentration nach Nahrungsaufnahme

bei konstanter Stimulation (durch Glukose) ist die Insulinsekretion typischerweise
biphasisch: rasche Frühphase (early/first phase) gefolgt von einer langsamen,
ansteigenden zweiten Phase (late/second phase)
Insulinfreisetzung bei konstanter Glukoseexposition
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Physiologische und pharmakologische
Stimulation/Hemmung der Insulinsekretion
Stimulation
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

Hemmung
Glukose, Mannose
Aminosäuren (Leuzin, Arginin)
vagale Stimulation
β-adrenerge Stimulation
Glukagon
gastrointestinale Hormone: CCK, Sekretin, Gastrin, GIP,
Glukagon-like peptide (GLP)
Medikamente (orale Antidiabetika): Sulfonylharnstoffe,
Glinide



Somatostatin
α-adrenerge Stimulation
Medikamente: Diazoxid, Phenytoin, Vinblastin,
Cholchizin
Molekulare Insulinwirkung in der Zelle
Zelloberflächenrezeptor (transmembranöses Glykoprotein), der aus zwei
α- und zwei β-Untereinheiten besteht
α-Untereinheit enthält Bindungsstelle und bindet Insulin mit hoher
Affinität, β-Untereinheit enthält Tyrosinkinase
Tyrosinkinase phosphoryliert β-Untereinheit und andere zytoplasmatische
Proteine (z.B. IRS 1/2; Insulinrezeptorsubstrat 1/2) → Aktivierung von
Proteinkinasen und Enzymen → Insulineffekte
bei konstant erhöhten Insulinkonzentrationen kann es zu einer «downregulation» der Rezeptoren kommen
Stoffwechselwirkung des Insulins

Insulin ist ein anaboles Hormon, das dem Körper ermöglicht, die
aufgenommenen Nahrungsbestandteile (AS, Glukose, Lipide) zu speichern (vgl.
Glukosetransporter):
o aktiviert den Transport der Substrate in die Zellen
o induziert, bzw. aktiviert die Enzyme für die Energiespeicherung (Glukokinase,
Lipoproteinlipase)
o hemmt Enzyme, die gespeichertes Substrat mobilisieren (Triglyzerid-Lipase
[=hormonsensitive Lipase])
o stimuliert die Proteinsynthese (Wirkung auf den Translationsprozess an
Ribosomen)
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Die Glukosetransporter (GLUT)



Glukose als hydrophiles Molekül wird mittels spezifischer Transportsysteme durch die
Zellmembranen transportiert
diese energieunabhängigen Glukosetransporter (GLUT) erlauben den
transmembranösen Transport der Glukose entlang eines Konzentrationsgradienten
zur Zeit sind 5 GLUT-Isoformen bekannt, die in verschiedenen Geweben
unterschiedlich exprimiert werden
Glukose-Transporter (GLUT) beim Menschen
Name
GLUT-1
GLUT-2
GLUT-3
GLUT-4
Lokalisation


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Affinität für Glukose
****
Leber, Pankreas (β-Zellen)
Serosa von Darm und
Niere
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alle Gewebe
Neuronen des ZNS
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Muskelzellen
Fettzellen
Bemerkungen

alle Gewebe
Blut-/Hirn-Schranke
Erythrozyten
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****

****
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
****
GLUT-5


Jejunum, Leber
Spermatozoen

****
vermittelt basale Glukoseuptake in Zelle (hohe
Affinität)
wichtig für Versorgung
des ZNS mit Glukose
nur aktiv bei relativ hohen
Glukosekonzentrationen
(postprandial)
wichtigster Transporter der
neuronalen Oberfläche
intrazellulär sequestriert
wird durch Insulinwirkung
an Zelloberfläche
transloziert
v.a. für FruktoseAbsorption
Translokation des GLUT-4 Transporters vom
Zytoplasma an die Oberfläche von Fettzellen
nach Stimulation mit Insulin
Bild von Dr. Vollenweider, Lausanne
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Glukagon
Synthese und Metabolismus des Glukagons
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29-AS-Peptid aus den α-Zellen des Pankreas
entsteht aus einem Präkursormolekül (Präproglukagon), das auch im Darm und im
ZNS exprimiert wird
durch unterschiedliches Processing des Präproglukagons entsteht im Darm u.a. das
glucagon-like peptide-1 (GLP-1), das als Reaktion auf eine Mahlzeit produziert wird
und die Synthese und Sekretion von Insulin stimuliert
im Pankreas entsteht aus Präproglukagon v.a. Glukagon, welches verschiedene
Insulineffekte antagonisiert
Immunzytochemische Darstellung der
Glukagonproduktion.
Sekretion und Wirkung des Glukagons




die Glukagonsekretion wird v.a. durch Aminosäuren, (Katecholamine [via β-adrenerge
Effekte] und Kortisol) stimuliert
die Glukagonsekretion wird durch Glukose, freie Fettsäuren, Ketonkörper und GABA
gehemmt
Hauptwirkort des Glukagons ist die Leber. Glukagon stimuliert die Glykogenolyse
und die Glukoneogenese und erhält somit die Glukosekonzentration im Blut aufrecht
(z.B. im Hungerzustand)
ausserdem stimuliert Glukagon die Fettsäureoxidation und die Ketonkörpersynthese
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Somatostatin
Struktur, Sekretion und Wirkung des Somatostatins
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
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
14-AS-Peptid aus den δ-Zellen des Pankreas
entsteht aus Präprosomatostatin, das in Pankreas, Darm und ZNS (z.B. Hypothalamus)
exprimiert wird
die Freisetzung von Somatostatin wird wie beim Insulin durch Glukose, Aminosäuren
und Glukagon stimuliert
Somatostatin hat vorwiegend inhibitorische Effekte:
o Hemmung von Insulin- und Glukagon-Sekretion (parakrin)
o Hemmung der Somatostatinsekretion (autokrin)
o Hemmung verschiedener gastrointestinaler Funktionen (Darmmotilität)
Immunzytochemische Darstellung der
Somatostatinproduktion .
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Pankreatisches Polypeptid
Struktur, Sekretion und Wirkung des Pankreatischen
Polypeptids
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
36-AS-Peptid aus den F-Zellen des Pankreas mit unklarer Funktion
wird als Reaktion auf eine Mahlzeit freigesetzt (Protein-/Vagus-vermittelt)
Immunzytochemische Darstellung der Produktion von
pankreatischem Polypeptid.
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Regulation des Stoffwechsels nach
Nahrungsaufnahme
Stoffwechsel der Kohlenhydrate bei Nahrungsaufnahme
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
die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate werden nach ihrer Aufspaltung
und Resorption vorwiegend in der Leber und in der Muskulatur verstoffwechselt
von 50g Glukose, die pro Stunde aufgenommen werden, gelangen 6g ins Gehirn (kein
Insulin nötig) und 44g in Leber, Muskulatur und Fettgewebe
ca. die Hälfte dieser Menge wird oxidiert (Muskel), die andere Hälfte wird nichtoxidativ verwertet, z.B. als Glykogen gespeichert, wofür Insulin benötigt wird
durch Stimulation, bzw. Hemmung verschiedener Enzyme in Muskel, Leber und
Fettgewebe wirkt das Insulin anabol. (Vgl. anabole Wirkung von Insulin und
Abbildung.)
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Anabole Wirkung des Insulins
Insulinwirkung in der Leber
Insulinwirkung im Muskel
Insulinwirkung im
Fettgewebe
Glukoseutilisation ↑
Glukoseutilisation ↑
(Translokation von GLUT4)
TriglyzeridSpeicherung ↑
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



Glukose-Aufnahme in Zelle ↑
Glykogensynthese ↑ [Glukokinase,
Glykogen-Synthetase]
Glykogenolyse ↓
Glykolyse ↑ [Phosphofruktokinase,
Pyruvatkinase, Pyruvat-DehydrogenaseKomplex]
Glukoneogenese ↓




Glukose-Aufnahme in Zelle ↑
Glykogensynthese ↑ [Glukokinase,
Glykogen-Synthetase]
Glykogenolyse ↓
Synthese von Triglyzeriden, Cholesterin
und VLDL-Lipoproteinen ↑
[Lipoproteinlipase, Azetyl-CoAKarboxylase]
Proteinsynthese↑


Proteinsynthese ↑
Andere anabole Effekte





AS-Aufnahme in Zelle ↑
ribosomale Proteinsynthese ↑
Proteolyse ↓
[Aktivierte bzw. inhibierte Enzyme in eckigen Klammern]
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Glukose-Aufnahme in
Zelle ↑
(α-Glyzerol-phosphat ↑)
Induktion der
Lipoproteinlipase
(Triglyzeride ↑)
Lipolyse ↓ [Triglyzerid/hormonsensitiveLipase]
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Regulation des Stoffwechsels im Hungerzustand
Regulation des Stoffwechsels während des Fastens


Erfolgt während einer bestimmten Zeit keine Energiezufuhr (Fasten), stellt der
Organismus auf eine katabole Stoffwechsellage um
Priorität hat die Aufrechterhaltung einer adäquaten Glukosekonzentration im Blut
(ZNS!) mit Hilfe der gegenregulatorischen Hormone Glukagon, Adrenalin und
Kortisol
Stoffwechsel beim kurzzeitigen Fasten (12-24h):
Auch im Hungerzustand erfolgt eine gewisse «basale» Insulinsekretion, damit katabole
Stoffwechselprozesse nicht entgleisen
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Stoffwechsel beim längeren Fasten (>24h):
Bei längerem Fasten treten folgende Umstellungen im Stoffwechsel auf:






Glykogen ist verbraucht (reicht für ca. 12-24h)
Fettabbau >>> Glukoneogenese
Proteinkatabolismus vermehrt
Muskulatur nutzt vermehrt FFS für die Energiegewinnung
Cori-Zyklus (Reduktion von Pyruvat zu Laktat) und Ketonkörpersynthese gesteigert
ZNS metabolisiert auch Ketonkörper (Glukose aber immer noch zusätzlich
notwendig)
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Störungen des Glukosestoffwechsels
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Coma diabeticum
Coma diabeticum:
akute - unbehandelt letale - Erkrankung infolge eines Insulinmangels mit schwerer
Stoffwechseldekompensation


ketoazidotisches Coma: absoluter Insulinmangel
hyperosmolares Coma: relativer Insulinmangel
Ursachen des Coma diabeticum


diabetische Stoffwechsellage mit (absolutem oder relativem) Insulinmangel
zusätzliche auslösende Faktoren können sein: Infekte, gastrointestinale Erkrankungen
(Erbrechen, Diarrhoe), Stressereignisse (katabole Hormone ↑), Medikamente
(Glukokortikoide, Proteasehemmer, etc)
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Pathogenese des Coma diabeticum
Ketoazidotisches Coma diabeticum

bei akutem Insulinmangel stellt der Körper auf eine - unkontrollierbare - katabole
Stoffwechsellage um
Folge ist eine Hyperglykämie mit osmotischer Diurese, Exsikkose, Elektrolytverlust, sowie
Hyperketonämie mit metabolischer Azidose

aufgrund der extrazellulären Hyperosmolarität treten zerebrale Funktionsstörungen
(bis Koma) auf
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Hyperosmolares Coma diabeticum


beim hyperosmolaren diabetischen Koma ist eine gewisse Insulinsekretion noch
vorhanden und verhindert damit die überschiessende Lipolyse bzw. Ketogenese
im Vordergrund steht die durch Hyperosmolarität ausgelöste Dehydratation (keine
Azidose)
Klinik des Coma diabeticum
Alter
Ketoazidotisches Koma
jedes
Hyperosmolares Koma
meist > 50. Lebensjahr
Patienten
Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes mellitus Typ 2 (häufig bei
Erstmanifestation)
Beginn
akut (Stunden bis 1 Tag)
schleichend über Tage bis Wochen
Anamnese
Polyurie, Polydipsie
Erbrechen
Gewichtsverlust
Polyurie, inadäquate Flüssigkeitsaufnahme
Steroide, Diuretika
Symptome
Somnolenz bis Koma
Kussmaul-Atmung
Azentongeruch (Äpfel)
Exsikkose
Somnolenz bis Koma
Atmung normal
Vollbild
Koma
Hyporeflexie
Pseudoperitonismus
Koma
Hyporeflexie
Krampfneigung
Blutzucker
22-35 mmol/l
35-60 mmol/
Ketonurie
+++
-/+
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Diagnostik bei Coma diabeticum
Allgemein


Hyperglykämie und Glukosurie mittels Teststreifen (DD zum hypoglykämischen
Koma!)
Osmolarität und Hämatokrit ↑
ev. veränderte Elektrolytkonzentrationen
Beim ketoazidotischen Koma


metabolische Azidose (pH < 7.2)
Nachweis von Ketonkörpern im Urin mittels Teststreifen
Therapie des Coma diabeticum

4 wesentliche Pfeiler der Koma-Therapie
o Flüssigkeitsersatz parenteral oder per os
o Insulinersatz
o K+-Substitution (durch Insulintherapie wird K+ in Intrazellulärraum verlagert
→ K+-Abfall während Therapie!)
o Azidosekorrektur (nur wenn pH < 7.1)
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Diabetes mellitus
Diabetes mellitus:
Stoffwechselstörung mit Hyperglykämie, bedingt durch einen Insulinmangel,
eine ungenügende Insulinwirkung, oder beides
WHO-Einteilung des Diabetes mellitus (1998)
I.
Typ 1 Diabetes mellitus
A. Autoimmun (β-Zellzerstörung)
B. Idiopathisch (ohne Hinweise für Autoimmunität, selten)
II.
Typ 2 Diabetes mellitus
III.
Spezifische Diabetes-Typen
A. Genetischer Defekt der β-Zellfunktion (MODY 1-6)
B. Genetischer Defekt in der Insulinwirkung (Typ A Insulinresistenz)
C. Erkrankungen des exokrinen Pankreas (Pankreatitis, Neoplasmen, zystische
Fibrose, Hämochromatose)
D. Endokrinopathien (Akromegalie, M. Cushing, Phäochromozytom)
E. Medikamenten-induziert (Steroide, Pentamidin, Nikotinsäure, Thiazide)
F. Infektionen (kongenitale Röteln, Cytomegalievirus)
G. Seltene Formen von immunogenem Diabetes (Stiff-man Syndrom)
H. Andere genetische Syndrome mit Diabetes assoziiert (Klinefelter, Turner)
IV.
Gestationsdiabetes
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Kohlenhydratstoffwechsel ©2004 Prof. G. A. Spinas, Prof. Ph. U. Heitz
Typ 1-Diabetes
Typ 1-Diabetes:
Insulinmangel mit konsekutiver Stoffwechselentgleisung, bedingt durch autoimmune
Zerstörung der β-Zellen
Epidemiologie



etwa 20% der Diabetiker haben einen Typ 1-Diabetes
Auftreten v.a. bei Jüngeren (50% vor dem 40. Lebensjahr)
Bei älteren Patienten mit Typ 1-Diabetes verläuft der Autoimmunprozess langsamer;
sie werden deshalb oft primär als Typ 2-Diabetiker behandelt
Pathogenese beim Diabetes mellitus Typ 1
Allgemeines
Selektive autoimmune Zerstörung der β-Zellen durch zytotoxische Lymphozyten. Die
autoimmune Genese zeigt sich in einer HLA-Assoziation und im Vorkommen von
Autoantikörpern
Insulitis: Infiltration durch T-Lymphozyten
(braun) von Langerhans-Inseln einer diabetischen
transgenen Maus. (aus Ohashi et al., Cell 65:305317, 1991).
Copyright-Hinweis
Aus Böcker, W.; Denk, H.; Heitz, Ph.U.; (Hrsg.)
Pathologie, 2.Auflage, 2001
Urban & Fischer Verlag, München, Jena. Mit freundlicher Genehmigung
des Verlages.
Lymphozytäre Infiltration der Langerhans'schen
Inseln bei einem Patienten der bei
Diabetesausbruch verstorben ist.
Copyright-Hinweis
Aus Böcker, W.; Denk, H.; Heitz, Ph.U.; (Hrsg.)
Pathologie, 2.Auflage, 2001
Urban & Fischer Verlag, München, Jena. Mit freundlicher Genehmigung
des Verlages.
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Kohlenhydratstoffwechsel ©2004 Prof. G. A. Spinas, Prof. Ph. U. Heitz
Atrophie des exokrinen Pankreas bei
langdauerndem Typ 1 Diabetes: Gesamtgewicht
40 g, Normalgewicht beim Erwachsenen 100 bis
120 g.
Copyright-Hinweis Aus Böcker, W.; Denk, H.; Heitz, Ph.U.; (Hrsg.), Pathologie, 2.Auflage, 2001
Urban & Fischer Verlag, München, Jena. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Immungenetischer Hintergrund

Typ 1-Diabetes zeigt eine starke Assoziation zu bestimmten HLA-Merkmalen (-DR4, DR3, -DQ8) und zu anderen Autoimmunerkrankungen (M. Addison, Thyreoiditis
Hashimoto)
Autoantikörper

durch die autoimmune Zerstörung der Betazellen kommt es zur Bildung von
Autoantikörpern gegen:
o Inselzellen (zytoplasmatische IZA)
o Glutaminsäure-Dekarboxylase (Anti-GAD 65-AK)
o Tyrosin-Phosphatase (Anti-IA-2-AK, oder ICA-512)
o Insulin (Anti-Insulin-AK, IAA) u.a.
Die Autoantikörper sind Marker der β-Zelldestruktion und können bereits in der
prädiabetischen Phase (Screening!) und bei Verwandten von Typ 1-Diabetikern vorhanden
sein
Darstellung von Autoantikörpern gegen Zytoplasma
von Inselzellen. Immunfluoreszenz-Technik.
Auslösendes Agens


unklar ist, was zur Aktivierung der zytotoxischen Lymphozyten führt (molekulare
Mimikry?)
als auslösende Faktoren werden diskutiert: Viren (Coxsackie), Umweltnoxen, gewisse
Nahrungsbestandteile (z.B. Kuhmilchproteine)
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Perpetuierung der Betazelldestruktion

wenn der Autoimmunprozess initiiert ist, wird die Betazelldestruktion durch Zytokine
im Infiltrat (IL-1β und TNFα sind direkt Betazell-toxisch) und Auto-Antikörper
verstärkt
Klinik des Diabetes mellitus Typ 1




Polydipsie, Polyurie
Leistungsminderung, Müdigkeit, Gewichtsabnahme
ev. häufige Infektionen: Balanitis, Vulvitis, Furunkulose, Candidosen
Sehstörungen (osmotische Einlagerung von Glukose und H2O in der Linse →
Veränderung des Brechungsindexes)
Diagnostik beim Diabetes mellitus Typ 1



Hyperglykämie
Glukosurie, Ketonurie
ev. Nachweis von Autoantikörpern
Therapie des Diabetes mellitus Typ 1




Insulintherapie: meist Basis-Bolus-Prinzip (Depotinsulin für Basalbedarf,
raschwirkendes Insulin als «Boli» zum Essen, bzw. zur Korrektur hoher BZ-Werte)
Schulung: Blutzuckerselbstmessung, selbständige Insulinanpassung, umfassende
Beratung (Spätfolgen)
Ernährungsberatung
körperliche Aktivität (steigert Glukoseaufnahme in periphere Gewebe)
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Typ 2-Diabetes
Diabetes mellitus Typ 2:
Glukosestoffwechselstörung, bedingt durch eine periphere Insulinresistenz und Störung der
Insulinsekretion
Epidemiologie



über 80% der Diabetiker haben einen Typ 2 Diabetes
familiäre Belastung («Diabetesgene»): Konkordanz bei eineiigen Zwillingen 90%,
Familienanamnese in den meisten Fällen positiv
Auftreten meist nach dem 30. Lebensjahr, sprunghafte Zunahme der Inzidenz nach
dem 50. Lebensjahr
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Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2









primärer Defekt ist eine Insulinresistenz aufgrund eines nicht genau bekannten
«Postrezeptordefektes» (intrazellulärer Glukosetransport [GLUT-4], InsulinSignaltransduktion, etc.)
neben der peripheren Insulinresistenz weisen Patienten mit Typ 2-Diabetes auch eine
Insulinsekretionsstörung auf, die sich in einer verminderten oder fehlenden ersten
Phase («early phase») der Insulinsekretion äussert (oft viele Jahre vor
Diabetesmanifestation nachweisbar)
die Insulinresistenz kann anfänglich mit einer erhöhten Insulinsekretion kompensiert
werden (→ Hyperinsulinämie)
erst wenn die resultierende Hyperinsulinämie nicht mehr aufrechterhalten werden
kann, steigt der Blutglukosespiegel an und der Diabetes wird klinisch manifest (lange
«prädiabetische Phase»)
eine länger bestehende Hyperglykämie kann zusätzlich die Insulinsekretion
beeinträchtigen («Glukosetoxizität»; reversibel, wenn sich die β-Zellen wieder erholen
können)
Adipositas (85% der Typ 2-Diabetiker) führt zu einer zusätzlichen Verstärkung der
Insulinresistenz
eine Gewichtszunahme von 8-10 kg erhöht das relative Diabetesrisiko um das 3-fache,
eine Zunahme von 11-20 kg um das 5-fache!
weitere auslösende Faktoren sind: Bewegungsarmut, Stress, Schwangerschaft,
Medikamente (Primärprävention möglich)
der Typ 2 Diabetes ist häufig assoziiert mit zentraler Adipositas, Hypertonie,
Dyslipidämie (↑ TG, ↓ HDL) im Rahmen eines metabolischen Syndroms
(Insulinresistenz-Syndrom), das mit erhöhtem Risiko für Arteriosklerose, KHK,
zerebrovaskuläre Insulte einhergeht
Synopsis der Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2
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Klinik beim Diabetes mellitus Typ 2



Müdigkeit, Polyurie, Polydipsie, Infekte
Klinik ist wenig verlässlich! (50% zeigen keine Symptome)
bei Diagnosestellung hat der Diabetes in der Regel schon 5-10 Jahre bestanden
Häufig wird die Diagnose erst anhand von Folgeerkrankungen (Neuropathie, Nephropathie,
koronare Herzkrankheit) gestellt
Therapie des Diabetes mellitus Typ 2
Massnahmen, welche Insulinresistenz vermindern



Ernährungsumstellung, Gewichtsabnahme
körperliche Aktivität
Schulung, Selbstkontrolle
Medikamentöse Behandlung


orale Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Glinide, Biguanide, Glitazone)
mit zunehmender Diabetesdauer ist oft eine Insulintherapie notwendig
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Spezifische Diabetestypen
Spezifische Diabetestypen:
Allgemeines

Als spezifische Diabetestypen werden alle Diabetesformen, bei denen spezifische
genetische Defekte bekannt sind (neuen Nomenklatur (WHO 1998) als spezifische
Diabetestypen bezeichnet.
MODY, (Maturity Onset Diabetes of the Young)



bisher wurden 5 MODY-Formen identifiziert (MODY 1 bis 5)
o MODY 2: Defekt der Glukokinase (→ gestörte Insulinsekretion)
o MODY 1, 3, 5: Defekt eines Transkriptionsfaktors (hepatic nuclear factor,
HNF), welcher für die Insulinsekretion wichtig ist
o MODY 4: Defekt des insulin promoting factors 1 (IPF-1)
MODY wird autosomal-dominant vererbt, Auftreten meist vor dem 25. Lebensjahr
MODY-2 zeigt einen milden Verlauf, die anderen Formen können zu schweren
Komplikationen führen (oft Insulintherapie notwendig)
Diabetestypen mit Insulinrezeptordefekt



vergesellschaftet mit Acanthosis nigricans
verschiedene Punktmutationen des Insulinrezeptors (Typ A-Insulinresistenz)
stark erhöhte Insulinspiegel
Acanthosis
nigricans bei
Patientin mit
Insulinresistenz.
Copyright-Hinweis
Aus Böcker, W.; Denk, H.;
Heitz, Ph.U.; (Hrsg.)
Pathologie, 2.Auflage,
2001
Urban & Fischer Verlag,
München, Jena. Mit
freundlicher Genehmigung des Verlages.
Gestationsdiabetes


als Gestationsdiabetes wird das erstmalige Auftreten einer diabetischen
Stoffwechsellage im Verlauf der Schwangerschaft bezeichnet
Risikofaktoren sind:
o Übergewicht
o familiäre Diabetesbelastung
o Alter über 30 Jahre
o Makrosomie eines Kindes (>4500 g) in früherer Schwangerschaft
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Diabetische Folgeerkrankungen
Folgeerkrankungen beim Diabetes mellitus



eine chronische Hyperglykämie kann zu typischen diabetischen Spätkomplikationen
führen
2 pathogenetische Mechanismen spielen dabei eine besonders wichtige Rolle:
o die nicht-enzymatische Glykosilierung von Proteinen, sowie
o die intrazelluläre Hyperglykämie mit Steigerung des
Sorbitolstoffwechselweges
daneben führt die Hyperglykämie zur vermehrten Bildung von reaktiven
Sauerstoffradikalen (lokale Gewebsschäden, erhöhte Lipidperoxidation) und zur
Veränderung der Fliesseigenschaften des Blutes mit erhöhter Thrombozytenaktivität
etc.
Pathophysiologische Auswirkungen einer chronischen
Hyperglykämie
Nicht-enzymatische Glykosylierung


Glukose bindet an Aminogruppen von Proteinen (nicht-enzymatisch)
nach Bildung von Zwischenprodukten entstehen am Schluss AGE (advanced
glycosylated endproducts), die bestimmte chemische und biologische Eigenschaften
aufweisen und zur Veränderung der Funktion zahlreicher Proteine und Gewebe führen
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Pathophysiologische Auswirkung chronischer
Hyperglykämie
Intrazelluläre Hyperglykämie mit Störung des Polyol-Stoffwechsels




in den insulin-unabhängigen Geweben (Nerven, Linse, Niere, Blutgefässe) führt
Hyperglykämie zu einer Zunahme der intrazellulären Glukosekonzentration
die überschüssige Glukose wird durch die Aldosereduktase zu Sorbitol (und Fruktose)
metabolisiert
die Akkumulation von Sorbitol führt zu einer Hyperosmolarität in der Zelle mit
konsekutivem osmotischen Zellschaden
zusätzlich nimmt die intrazelluläre Myoinositol-Konzentration ab, was zu einer
Störung des Phosphatidyl-Inositol-Stoffwechsels und u.a. zu einer Abnahme der
Na+-/K+-ATPase-Aktivität führt (z.B. Verlangsamung der Nervenleitgeschwindigkeit)
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Klinik bei chronischer Hyperglykämie
Allgemeines
Die diabetischen Folgeerkrankungen werden typischerweise eingeteilt in:


Mikroangiopathische Folgeerkrankungen: Retinopathie, Nephropathie,
Neuropathie
Makroangiopathische Folgeerkrankungen: akzelerierte Arteriosklerose
Diabetiker haben erhöhtes Risiko für:
Niereninsuffizienz
15 - 20 x
Erblindung
10 - 20 x
Koronare Herzkrankheit
2-6x
Letaler Ausgang einer KHK
2-3x
Zerebrovaskulärer Insult
2-3x
Periphere Gangrän
15 - 20 x
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Diabetische Mikroangiopathie
Allgemeines


Gefässendothelschädigung, Verdickung und Veränderung der Eigenschaften der
Basalmembranen (↑ Permeabilität) durch z.B. Proteinglykosilierungen führen zur
diabetischen Mikroangiopathie
die diabetische Mikroangiopathie findet sich v.a. in den Kapillaren der Retina, der
Nieren, der Haut und Muskeln
Retina: Mikroangiopathie mit Mikroaneurysmen
bei Typ 1 Diabetes: Arteriolen, d.h. Äste der
Arteria retinalis.
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Elektronenmikroskopische Aufnahme einer
Arteriole mit Lichtung und Endothelauskleidung
und verdickter, geschichteter Basalmembran.
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Diabetische Retinopathie

initial («background-Retinopathie») finden sich Mikroaneurysmen, Punktblutungen,
Exsudation von Lipiden
Fundoskopische Darstellung von
Mikroaneurysmen (1) und Exsudaten (2) bei
background Retinopathie
Copyright-Hinweis
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Fluoreszenzangiographische Darstellung von
Gefässneubildungen bei proliferativer
Retinopathie
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

im fortgeschrittenen Stadium (proliferative Retinopathie): retinale Hypoxie →
angiogene Wachstumsfaktoren → Neovaskularisationen
neu entstandene Gefässe bluten leicht → Glaskörpereinblutungen, ev. amotio retinae
(durch Fibrose des Glaskörpers)
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Fundoskopische Darstellung von
Gefässneubildungen bei proliferativer
Retinopathie.
Fluoreszenzangiographische Darstellung von
Gefässneubildungen bei proliferativer
Retinopathie.

Behandlung: Laserkoagulation der Retina (verbessert O2-Versorgung des Gewebes),
ev. Vitrektomie
Diabetische Katarakt
Diabetische Katarakt.
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Diabetische Nephropathie



eine der häufigsten Ursachen für terminale Niereninsuffizienz und Dialyse
Hyperglykämie führt zur Verdickung der glomerulären Basalmembran und der
Mesangium-Zellen: diffuse Glomerulosklerose
mehrere Stadien sind bekannt
1. Erhöhte GFR, keine Funktionseinschränkung
2. Mikroalbuminurie (30-300 mg/24h, = erhöhte Urinalbumin-Ausscheidung)
3. Proteinurie (>300 mg Albumin/24h), nephrotisches Syndrom, Rückgang der
GFR, Anstieg des Serumkreatinins und des BD
4. Urämie und terminales Nierenversagen
Mikroangiopathie der Niere: Diabetische
Glomerulosklerose im PAS-Präparat:
weitgehende Verödung der
Kapillarschlingen der Glomerula.
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Mikroangiopathie eines
Nierenglomerulum mit deutlicher
Vermehrung des Mesangium und
weitgehender Verödung der
Kapillarschlingen. HE-Färbung.
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Elektronenmikroskopische Aufnahme
einer diabetischen Glomerulosklerose mit
Vermehrung mesangialer Zellen und der
mesangialen Grundsubstanz.
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
Behandlung: ACE-Hemmer oder Angiotensin II-Antagonisten (bereits im Stadium der
Mikroalbuminurie), Kontrolle des Blutdrucks, später Na+-Restriktion, Dialyse, ev.
Transplantation
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Diabetische Makroangiopathie

die diabetische Stoffwechsellage mit Insulinresistenz, Hyperglykämie, Dyslipidämie,
erhöhter Gerinnungsneigung und Veränderungen der Gefässwände erhöht das Risiko
für Arteriosklerose
Diabetische Makroangiopathie: deutliche
Atherosklerose der Aorta abdominalis mit
atherosklerotischer Stenose der rechten
Nierenarterie und konsekutiver vaskulärer
Schrumpfniere.
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

Folge ist ein erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre Insulte, koronare Herzkrankheit und
periphere arterielle Verschlusskrankheit (Gangrän)
Behandlung: Senkung der Hyperglykämie, Normalisierung bzw. Korrektur der
Dyslipidämie, Normalisierung des Blutdrucks
Akuter Verschluss der a. tibialis mit beginnender
Gangrän der 2. Zehe (bei Patient mit Typ 2
Diabetes)
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Diabetische Neuropathie
Demyelinisierung und Degeneration der Nervenzellen
Diabetische Neuropathie: dargestellt ist
die Demyelinisierung einer Nervenfaser.
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Neuropathie bei chronischer Hyperglykämie
Einteilung in:
Sensomotorische Neuropathie (Polyneuropathie)



distal, symmetrisch («sockenförmig»)
Parästhesien, neurogene Schmerzen
Verminderung bzw. Ausfall der Berührungs-, Schmerz- und
Temperaturempfindlichkeit (=dünne Fasern)
→ Gefährdung für Verletzungen
Plantares Ulkus vor und nach Entlastung bei
diabetischer Neuropathie
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Zerstörung des Fussgewölbes
("Tintenlöscherfuss") bei Patient mit diabetischer
Neuropathie
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Zerstörung des Fussgewölbes
("Tintenlöscherfuss") bei Patient mit diabetischer
Neuropathie
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Autonome Neuropathie



Störungen der Herzfunktion (Tachykardien)
veränderte gastrointestinale Motorik (Gastroparese, diabetische Diarrhoe)
Störungen des Urogenitalsystems (Blasenatonie, erektile Dysfunktion)
Fokale Neuropathie



Ausfälle einzelner peripherer Nerven
Hirnnervenparesen (III, IV, VII)
diabetische Amyotrophie
Okkulomotorius - Parese bei Patientin mit
langjährigem Diabetes
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Atrophie der Extensoren der Hand (mm.
interossei) bei Patientin mit langjährigem
Diabetes
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Hypoglykämie
Hypoglykämie:
Biochemisch nicht einheitlich definiert. Allgemein akzeptiert:
Plasmaglukose < 2.6 mmol/l (elektrophysiologische Veränderungen im Gehirn nachweisbar)
und Vorhandensein typischer adrenerger und neuroglykopenischer Hypoglykämiesymptome,
die nach Einnahme von Kohlenhydraten verschwinden
Stoffwechsel und Symptomatik bei Hypoglykämie



bei Gesunden mit konstanter Nahrungszufuhr wird der Blutzucker in engen Grenzen
(3.3-5.6 mmol/l) gehalten
auch nach 24-72 h Fasten wird dank gegenregulatorischer Hormone und
Glykogenolyse ein Blutzucker >3mmol/l aufrechterhalten
die Hypoglykämiesymptome werden klassifiziert als:
o adrenerg: durch Stimulation des autonomen Nervensystems
o neuroglykopenisch: ungenügende Versorgung des Gehirns mit Glukose
Symptomatik der Hypoglykämie
Symptomatik der Hypoglykämie
Adrenerge Symptome
Aktivierung des adrenergen Nervensystems:









Schwitzen
Zittern
Heisshunger
Herzklopfen
Angst
Blässe
Übelkeit
Angina pectoris
Flushing (selten)
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Neuroglykopenie
Störung kortikaler/subkortikaler Funktionen:









Kopfschmerzen
verschwommenes Sehen
Doppelbilder
Schwäche, Schwindel
Verwirrtheit
auffälliges Verhalten
Aggressivität
transiente Hemiplegie, Aphasie,
Parästhesien
Epilepsie, Krämpfe, Koma
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Regulationsmechanismen bei Hypoglykämie




ein Abfall des Blutzuckers unter einen bestimmten Schwellenwert bewirkt
physiologischerweise eine Sekretion gegenregulatorischer Hormone, wobei eine
bestimmte Hierachie besteht:
o Glukagon: erste und wichtigste Antwort bei Hypoglykämie
o Adrenalin: wichtigste Antwort, wenn Glukagon fehlt
o Wachstumshormon und Kortisol: werden erst bei prolongierter
Hypoglykämie sezerniert
der Schwellenwert für die Aktivierung der gegenregulatorischen Hormone ist höher
als derjenige für die Wahrnehmung adrenerger Symptome
Schwellenwert ist individuell verschieden; bei Patienten mit nahe-normoglykämisch
eingestelltem oder langjährigem Diabetes oder mit Insulinomen liegt der
Schwellenwert häufig < 2 mmol/l und adrenerge Symptome können fehlen
(hypoglycemia unawareness)
Adaptative Erhöhung der zerebralen Glukoseaufnahme: vermehrte Expression von
Glukosetransportern (GLUT-1) an der Blut-Hirn-Schranke
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Ursachen der Hypoglykämie
Hypoglykämien können pathogenetisch bedingt sein durch:
1. Hormone, bzw. Fehlen gegenregulatorischer Hormone
2. Substratmangel
3. Tumoren
Ursache
Pankreatisch


Mechanismus der Hypoglykämie


Insulinome: benigne, maligne
Nesidioblastose (persistent Hyperinsulinemic
hypoglycemia of infancy, PHHI)
Hyperinsulinismus
Mutation des Sulfonylharnstoffrezeptors (SUR) [defekter
K+-Kanal der Betazelle
→ Depolarisation der Zellmembran
→ Ca++- Einstrom]
Extrapankratische Tumoren

mesenchymale Tumoren, Hämangioperizytome,
Leberzellkarzinome

Sekretion von IGF-II durch Tumoren
Autoimmun

Autoimmun-Insulin Syndrom (AIS)

Antikörper gegen Insulin Rezeptor

Insulin durch Auto-Antikörper gebunden und plötzlich
freigesetzt
Medikamentös-toxisch






Insulin, Sulfonylharnstoffe, Glinide, Insulin-Sekretagoga
Pentamidin
Salizylate
Chinin, Chinidin, Chloroquin
Alkohol in grossen Mengen
Akee-Frucht






Stimulation der Insulinsekretion
Insulinfreisetzung durch Zytolyse
Hemmung der hepatischen Glukoneogenese
Hemmung der hepatischen Insulindegradation
Hemmung der Glukoneogenese
Hypoglyzin A hemmt hepatische Glukoneogenese
Reaktiv


nach Gastrektomie, nach Alkohol, postprandial
(funktionell)
rasche Magenentleerung mit konsekutivem
Hyperinsulinismus und Hypoglykämie
Leber- und Nieren-Krankheiten

hepatozelluläre Krankheiten, terminale Niereninsuffizienz

Hemmung der Glukoneogenese, verminderte
Insulindegradation
Endokrinopathien




Hypophyseninsuffizienz (part/total)
Nebennierenrindeninsuffizienz
ACTH-Mangel, GH-Mangel
Kortisol-Mangel
Angeborene Stoffwechselkrankheiten




Glykogenosen
Hereditäre Fruktoseintoleranz
Defekt glykogenolytischer Enzyme
Fruktose-1,6-diphosphatase Mangel (schwere
Hpoglykämie!)
→ defekte Glukoneogenese
Verschiedene Ursachen

Sepsis, Anorexie, längeres Fasten, exzessive körperliche
Aktivität
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Diagnostik bei Hypoglykämie



Anamnese (Medikamente, Insulin, Noxen)
Fastentest (72 Std.) mit Glukose- und Insulinmessung:
o hypoglykämische Werte und inadäquat hohe Insulinkonzentrationen:
Insulinom (organischer Hyperinsulinismus)
o Abfall von Glukose und Insulin: physiologische Reaktion
bei Verdacht auf Insulinom: ev. bildgebende Verfahren (endoskopische Sonographie,
selektives Sampling der Pankreasvenen, Angiographie)
Computertomogramm des Abdomens mit am
Vorderrand des Pankreas gelegenem Tumor (Pfeil).
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Endoskopisch-sonographische Darstellung eines
Insulinoms
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Therapie der Hypoglykämie



Insulinom: operative Entfernung
bei inoperablem Tumor, bzw. Nesidioblastose: Diazoxid (verhindert Schluss der K+Kanäle der β-Zelle → keine Membran-Depolarisation → kein Ca++- Einstrom → keine
Insulinsekretion)
reaktive Hypoglykämie: Ernährungsumstellung (häufig kleine Mahlzeiten), ev.
Medikamente welche Kohlenhydratresorption verzögern (α-Glucosidasehemmer)
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Infos zu diesem Kapitel .............................................................................................................. 2
Lernziele, geschätzter Zeitaufwand, Dossiers und MC-Fragen zum Kapitel
Kohlenhydratstoffwechsel .................................................................................................. 2
Physiologische Grundlagen ........................................................................................................ 3
Pankreas-Inselzell-Hormone .................................................................................................. 4
Übersicht über Pankreashormone....................................................................................... 4
Insulin ..................................................................................................................................... 6
Struktur und Synthese des Insulins .................................................................................... 6
Die glukoseinduzierte Insulinsekretion .............................................................................. 7
Physiologische und pharmakologische Stimulation/Hemmung der Insulinsekretion ........ 8
Molekulare Insulinwirkung in der Zelle............................................................................. 8
Stoffwechselwirkung des Insulins ...................................................................................... 8
Die Glukosetransporter (GLUT) ........................................................................................ 9
Glukagon .............................................................................................................................. 10
Synthese und Metabolismus des Glukagons .................................................................... 10
Sekretion und Wirkung des Glukagons ............................................................................ 10
Somatostatin ......................................................................................................................... 11
Struktur, Sekretion und Wirkung des Somatostatins ....................................................... 11
Pankreatisches Polypeptid ................................................................................................... 12
Struktur, Sekretion und Wirkung des Pankreatischen Polypeptids .................................. 12
Regulation des Stoffwechsels nach Nahrungsaufnahme ...................................................... 13
Stoffwechsel der Kohlenhydrate bei Nahrungsaufnahme ................................................ 13
Anabole Wirkung des Insulins ......................................................................................... 14
Regulation des Stoffwechsels im Hungerzustand ................................................................. 15
Regulation des Stoffwechsels während des Fastens ........................................................ 15
Störungen des Glukosestoffwechsels ....................................................................................... 17
Coma diabeticum.................................................................................................................. 18
Coma diabeticum: ............................................................................................................ 18
Ursachen des Coma diabeticum ....................................................................................... 18
Pathogenese des Coma diabeticum .................................................................................. 19
Ketoazidotisches Coma diabeticum ............................................................................. 19
Hyperosmolares Coma diabeticum .............................................................................. 20
Klinik des Coma diabeticum ............................................................................................ 20
Diagnostik bei Coma diabeticum ..................................................................................... 21
Allgemein ..................................................................................................................... 21
Beim ketoazidotischen Koma....................................................................................... 21
Therapie des Coma diabeticum ........................................................................................ 21
Diabetes mellitus .................................................................................................................. 22
Diabetes mellitus: ............................................................................................................. 22
WHO-Einteilung des Diabetes mellitus (1998) ............................................................... 22
Typ 1-Diabetes ..................................................................................................................... 23
Typ 1-Diabetes: ................................................................................................................ 23
Epidemiologie .............................................................................................................. 23
Pathogenese beim Diabetes mellitus Typ 1...................................................................... 23
Allgemeines .................................................................................................................. 23
Immungenetischer Hintergrund.................................................................................... 24
Autoantikörper ............................................................................................................. 24
Auslösendes Agens ...................................................................................................... 24
Perpetuierung der Betazelldestruktion ......................................................................... 25
Klinik des Diabetes mellitus Typ 1 .................................................................................. 25
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Diagnostik beim Diabetes mellitus Typ 1 ........................................................................ 25
Therapie des Diabetes mellitus Typ 1 .............................................................................. 25
Typ 2-Diabetes ..................................................................................................................... 26
Diabetes mellitus Typ 2: .................................................................................................. 26
Epidemiologie .............................................................................................................. 26
Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2 ........................................................................ 27
Klinik beim Diabetes mellitus Typ 2 ............................................................................... 28
Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 .............................................................................. 28
Massnahmen, welche Insulinresistenz vermindern ...................................................... 28
Medikamentöse Behandlung ........................................................................................ 28
Spezifische Diabetestypen .................................................................................................... 29
Spezifische Diabetestypen: .............................................................................................. 29
Allgemeines .................................................................................................................. 29
MODY, (Maturity Onset Diabetes of the Young)........................................................ 29
Diabetestypen mit Insulinrezeptordefekt ..................................................................... 29
Gestationsdiabetes ........................................................................................................ 29
Diabetische Folgeerkrankungen .......................................................................................... 30
Folgeerkrankungen beim Diabetes mellitus ..................................................................... 30
Pathophysiologische Auswirkungen einer chronischen Hyperglykämie ......................... 30
Nicht-enzymatische Glykosylierung ............................................................................ 30
Pathophysiologische Auswirkung chronischer Hyperglykämie ...................................... 31
Intrazelluläre Hyperglykämie mit Störung des Polyol-Stoffwechsels ......................... 31
Klinik bei chronischer Hyperglykämie ............................................................................ 32
Allgemeines .................................................................................................................. 32
Diabetische Mikroangiopathie ......................................................................................... 33
Allgemeines .................................................................................................................. 33
Diabetische Retinopathie.............................................................................................. 34
Diabetische Katarakt .................................................................................................... 35
Diabetische Nephropathie ............................................................................................ 36
Diabetische Makroangiopathie ......................................................................................... 37
Diabetische Neuropathie .................................................................................................. 38
Neuropathie bei chronischer Hyperglykämie ................................................................... 39
Sensomotorische Neuropathie (Polyneuropathie) ........................................................ 39
Autonome Neuropathie ................................................................................................ 40
Fokale Neuropathie ...................................................................................................... 40
Hypoglykämie ....................................................................................................................... 41
Hypoglykämie: ................................................................................................................. 41
Stoffwechsel und Symptomatik bei Hypoglykämie ......................................................... 41
Symptomatik der Hypoglykämie ................................................................................. 41
Regulationsmechanismen bei Hypoglykämie .................................................................. 42
Ursachen der Hypoglykämie ............................................................................................ 43
Diagnostik bei Hypoglykämie .......................................................................................... 44
Therapie der Hypoglykämie ............................................................................................. 44
Seite 46 von 46
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