- Pathé Films AG Zürich

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Internationales Filmfestival Venedig 2002 – Offizieller Beitrag
Goldener Löwe für Julianne Moore
Beste Kamera: Edward Lachmann
FAR FROM HEAVEN
Dem Himmel so fern
Buch und Regie: Todd Haynes
Mit Julianne Moore, Dennis Quaid
Länge: 107 Min.
Startdatum: 29. Mai 2003
Im Verleih von
Monopole Pathé Films
Neugasse 6
Postfach, 8031 Zürich
Tel. 01 277 70 83
Fax 01 277 70 89
[email protected]
Presse
Esther Bühlmann
Niederdorfstrasse 54
Postfach 708, 8025 Zürich
Tel. 01 261 08 57
Fax 01 261 08 64
[email protected]
Besetzung
Cathy Whitaker
Frank Whitaker
Raymond Deagan
Eleanor Fine
Sybil
Dr Bowman
Mrs Leacock
Stan Fine
David Whitaker
Janice Whitaker
Sarah Deagan
Billy Hutchinson
Mona Lauder
Doreen
Nancy
Dick Dawson
Stab
Autor/Regisseur
Produzentin
Produzentin
Ausführende Produzenten
Ausführende Produzenten
Co-Produzenten
Kamera
Produktionsdesign
Schnitt
Kostümdesign
Musik
Casting
Art Director
Julianne Moore
Dennis Quaid
Dennis Haysbert
Patricia Clarkson
Viola Davis
James Rebhorn
Bette Henritze
Michael Gaston
Ryan Ward
Lindsay Andretta
Jordan Puryear
Kyle Smith
Celia Weston
Barbara Garrick
Olivia Birkelund
Stevie Ray
Todd Haynes
Christine Vachon
Jody Patton
Steven Soderbergh, George Clooney
John Wells, Eric Robison, John Sloss
Bradford Simpson, Declan Baldwin
TF1 International, Focus Features
Edward Lachman, A.S.C.
Mark Friedberg
James Lyons
Sandy Powell
Elmer Bernstein
Laura Rosenthal
Peter Rogness
Pressestimmen
Chicago Sun-Times (Roger Ebert)
Todd Haynes' FAR FROM HEAVEN könnte einer der besten und kühnsten Filme von
1957 sein. Seine Themen, seine Werte und sein Stil reflektieren getreu die
sozialen Melodramen der 50er-Jahre, aber er ist mutiger und sagt laut, was
jene Filme nur angedeutet hatten.
Los Angeles Times.
Die drei Hauptdarsteller des Films sind hervorragend, aber was Moore mit
ihrer Rolle macht, ist mit dem Maßstab, den wir an große Schauspielerei
anlegen, kaum mehr zu messen ...
TAZ
FAR FROM HEAVEN ist kein period piece in dem Sinne, dass eine vergangene Zeit
rekonstruiert würde. Vielmehr rekonstruiert der Film – ähnlich wie François
Ozons "8 Femmes" – die Filme jener Zeit, mithin die Fiktionen, die sich diese
Zeit von sich selbst machte. Es sind dies die Melodramen der 50er-Jahre mit
ihrer abundanten Farbigkeit, ihrem Suburbia-Setting, ihren indirekten
Kameraeinstellungen und ihren Konflikten, die weniger die der einzelnen
Figuren sind, sondern solche, die persönliches Leid und gesellschaftliche
Kondition zu Knoten verschränken. Die zentrale Figur in diesen Filmen ist die
Frau, die ihr Verlangen opfert.
In FAR FROM HEAVEN heißt diese Frau Cathy Whitaker und wird von Julianne
Moore gespielt. Man mag kaum glauben, dass Moore die Pornoqueen in "Boogy
Nights" gab, so überzeugend hat sie sich hier in die weiße
Mittelschichtshausfrau der 50er-Jahre verwandelt – und auch in
Schauspielerinnen wie Lana Turner oder Jane Wyman, die vor 50 Jahren solche
Figuren verkörperten. Man mag außerdem kaum glauben, wie sicher Haynes das
Sublime des Melodrams in seinen Film treibt, wie er dessen perfekte
Künstlichkeit, dessen Überschuss an Inszenierung adaptiert und zugleich so
wenig braucht, um etwas zu zeigen. Ein Blickwechsel, das Muster einer Tapete
oder ein Schweigen im entscheidenden Augenblick reichen.
Die Zeit
Während sich der Betrachter über Julianne Moores kühn karierte Badeanzüge und
die schnittigen Hüte ihres Mannes belustigt, schaut eine ganze Epoche des
amerikanischen Kinos von der Leinwand zurück, um verwundert festzustellen,
dass sich seit den Fünfzigern weniger verändert hat, als die Zeichen der Mode
und der Ausstattung glauben machen. FAR FROM HEAVEN ist eine filmische Elegie
über Gefühle, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Bild passen, über
Begehren und Sehnsüchte, die im Keim erstickt werden, weil es für die, die
sie empfinden, keinen gemeinsamen Ort gibt.
Neue Zürcher Zeitung
Haynes gelingt es wie damals Sirk, eine verstörende emotionale Erfahrung in
eine überzeitliche Fabel zu übertragen.
Synopsis
FAR FROM HEAVEN hat sich die großen Hollywood-Melodramen der 50er-Jahre zum
Vorbild genommen. Der Film erzählt die Geschichte einer bürgerlichen Hausfrau
im Amerika jener Tage. Regisseur Todd Haynes lässt die lebendigen Farben und
den legendären visuellen Stil des bedeutenden Filmemachers Douglas Sirk
(IMITATION OF LIFE, WRITTEN ON THE WIND) wieder aufleuchten, um die
bedrückend glatte Oberfläche darzustellen, unter der heimliche Wünsche,
Begierden und Leidenschaften schwelen.
Es ist Herbst in Hartford, Connecticut, und wir schreiben das Jahr 1957.
Cathy Whitaker (Julianne Moore) hat Einkäufe getätigt. Gerade ist sie wieder
nach Hause gekommen. Während Sybil, das Dienstmädchen, ihr hilft, den Wagen
leer zu räumen, sollen David und Janice, die Kinder der Whitakers, schon
einmal die Vorbereitungen fürs Abendessen treffen. Jetzt erwartet sie ihren
Mann, Frank (Dennis Quaid), der Chef der Magnatech TV Sales Company ist. Das
Problem ist jedoch, dass weder Cathy noch Sybil etwas von Mr Whitaker gehört
haben ...
Cathy und Frank sind "die Whitakers", eine perfekte vorstädtische Einheit mit
einem schönen Haus, einem gepflegten Garten, entzückenden Kindern und
schwarzen Dienstboten. Die beiden werden als Mr und Mrs Magnatech gefeiert.
Für ein Lokalblatt gibt Cathy gerade ein Interview und steht als ideale
Hausfrau und Gattin eines bewunderungswürdigen Geschäftsmannes Modell. Ihr
Blick schweift aus dem Fenster und fällt auf einen schwarzen Mann, der in
ihrem Garten steht. Irritiert, aber höflich fragt sie den Fremden, ob sie ihm
helfen kann. Er stellt sich als Raymond Deagan (Dennis Haysbert) vor, er ist
der Sohn des verstorbenen Gärtners, der nun dessen Aufgaben übernehmen wird.
Ihre Freundlichkeit gegenüber dem Dienstmann wird in dem bald erscheinenden
Porträt über das ideale Paar erwähnt werden ...
Was wie eine genaue und unironische Momentaufnahme des idealtypischen Lebens
im Amerika der 50er-Jahre beginnt und als geordnetes Bild mit festgeschriebenen sozialen Rollen erscheint, verwandelt sich bald in ein Geflecht
schwerer Konflikte. Ein Element in dem Gefüge ist verrutscht: Cathy entdeckt
eines Tages zufällig die geheimen sexuellen Neigungen ihres Mannes. Bald ist
in der scheinbar perfekten Welt der Whitakers nichts mehr in Ordnung. Als
Cathy eine freundschaftliche Beziehung zu ihrem Gärtner Raymond (Dennis
Haysbert) aufnimmt, treten Klatsch und Verleumdung auf den Plan. Cathy wird
aber auch zum ersten Mal mit ihren eigenen Sehnsüchten konfrontiert.
Der Regisseur über seinen Film
"Es mag schon etwas verblüffen, dass jemand heute, mitten in unserer
Adrenalin getriebenen Zeit, ein 50er-Jahre Drama dreht und es ernsthaft und
unironisch inszeniert. Denn die stärksten Melodramen haben keine Actionhelden
und keine Bösewichte, in ihnen verletzen sich die Personen deshalb ungewollt
gegenseitig, weil sie ihrem Verlangen folgen. Wenn man den Bildern einer
scheinbar unschuldigen Zeit wie den Fünfzigern brisante Themen wie Rassismus
und sexuelle Abweichungen hinzufügt, dann zeigt sich, wie brisant diese
Themen heute geblieben sind, und wie viel wir in dem gegenwärtigen Klima
unreflektierter Stabilität von dieser vergangenen Ära wiederfinden."
Todd Haynes
Über die Produktion
Mit seinem neuesten Film interpretiert Autor und Regisseur Todd Haynes ein
großes, fast vergessenes Hollywood Genre neu, das Melodrama. FAR FROM HEAVEN
hat sich Filme des Regisseurs John M. Stahl (LEAVE HER TO HEAVEN, 1945,
MAGNIFI-CENT OBSESSION, 1935, IMITATION OF LIFE, 1934) und ganz besonders die
Werke von Douglas Sirk zum Vorbild genommen.
Wie viele der Meisterwerke des Genres, so spielt auch FAR FROM HEAVEN in
einem Vorort, in dem die Wohlhabenden wohnen. Es ist eine Welt, in der sich
das Bürgertum ohne Makel darstellen will. Dies findet in prächtigen Farben
des Technicolor seinen angemessenen Ausdruck. Stil und Farbharmonie können
jedoch die innere Leere und die Einsamkeit der Protagonisten nicht verbergen.
In ALL THAT HEAVEN ALLOWS (Was der Himmel erlaubt) spielt Jane Wyman eine
Witwe, die sich in einen jungen Mann (Rock Hudson) verliebt, in THERE'S
ALWAYS TOMOR-ROW (Es gibt immer ein Morgen) stellt Fred MacMurray einen
Ehemann dar, der sich in seiner Familie nicht akzeptiert fühlt und der bei
seiner ehemaligen Geliebten Trost sucht. In den Filmen des Genres flammen
Liebe und andere Emotionen auf und werden bald von moralisierenden Freunden
und Familienmitgliedern erstickt. In FAR FROM HEAVEN wird Cathys beginnende
Entwicklung von den geflüsterten Anspielungen und der wohligen
Selbstzufriedenheit ihrer Umgebung im Keim erstickt.
"Ich habe mir die Tradition der mütterlichen Melodramen für meinen Film und
seinen Stil zum Vorbild genommen", kommentiert Haynes. "Wir haben versucht,
uns dem Look und der Kinosprache, die uns heute nicht mehr vertraut sind,
anzunähern. Stil und Inhalt kann man in FAR FROM HEAVEN nicht von einander
trennen. So ist es in den meisten Filmen, die ich schätze: Man kann sich bei
ihnen nicht vorstellen, dass die Story auf andere Art erzählt werden könnte.
Der Stil reflektiert die Gefühlslage der Geschichte. Stil hat aber auch einen
distanzierenden Effekt. Diese Distanz war für mich jedoch kein Selbstzweck,
ich wollte vielmehr ein Zusammenwirken von Emotionalität und stilistischer
Konvention erreichen. In den besten Melodramen hat man das Gefühl, etwas
Fernes zu beobachten, aber zur gleichen Zeit fühlt man sich doch
unwillkürlich dort hineingezogen. Es geht in diesen Filmen um subtile soziale
Interaktion, um sehr große und sehr kleine Dinge. Sie handeln von Liebe und
Verzweiflung, von Enttäuschung und Verrat, also von Dingen, die wir alle
kennen. Deshalb kann man sich nicht gegen den Sog wehren, die diese Filme
ausüben. Genau das wollte ich auch mit FAR FROM HEAVEN erreichen."
Haynes wollte den ursprünglichen perfekten Hollywood-Look der 50er-Jahre
wiedererschaffen. Dafür hat er ein Team aus brillanten Spezialisten
zusammengestellt. Die Wichtigsten unter ihnen sind der Production Designer
Mark Friedberg (THE ICE STORM, Der Eissturm), der Kamerakünstler Ed Lachman
(ERIN BROCKOVICH) und die Kostümbildnerin Sandy Powell (die für ihre Arbeit
an SHAKESPEARE IN LOVE schon einen Oscar gewonnen hatte), mit der Haynes auch
schon an seinem Film VELVET GOLDMINE zusammengearbeitet hatte. Zusammen
studierten die Kreativen in Haynes' Team die Filme der Zeit und ließen die
makellose Perfektion ihrer Bildkompositionen, ihres Lichts, ihrer Sets und
ihrer Kostüme zu neuem Leben erwachen.
Haynes weist darauf hin, dass "wir alle ein Gefühl von Überlegenheit
gegenüber den Fünfzigern empfinden, weil die Erinnerung an diese Zeit auf
eine Reihe von Klischees reduziert worden ist, die allesamt mit dem
konservativen Amerika der Vororte zu tun haben. Erstaunlicherweise war
Marilyn Monroe zu dieser Zeit auf der Höhe ihrer Berühmtheit, und Joan Baez
hatte gerade ihr erstes Album veröffentlicht und galt sofort als Sensation.
Diese beiden Beispiele zeigen, dass damals auch eine andere Weiblichkeit
existierte als die, die wir meinen, wenn wir von den Fünfzigern sprechen.
Widersprüche zu unserem gängigen Bild der Fünfziger gab es damals mehr als
genug, und ich finde es sehr aufregend, einige dieser Erwartungen zu
benutzen, um das Publikum damit zu verführen."
Das Thema des mütterlichen Opfers steht im Zentrum vieler der ganz großen
Hollywood-Melodramen, von King Vidors STELLA DALLAS bis Douglas Sirks
IMITATION OF LIFE (So lange es Menschen gibt). In FAR FROM HEAVEN können wir
an Cathy (Julianne Moore) nachvollziehen, wie sehr Frauen dazu gezwungen
waren, sich für ihre Familie zu verleugnen, während die Männer schließlich
alles hinter sich lassen konnten und weiterzogen auf der Suche nach ihrem
Glück. "Es ist so traurig", sagt Haynes, "in dem Augenblick, in dem Cathy ihr
Verlangen und ihre Hoffnung auf Befriedigung aufgibt, hat sie ihre eigene
Stimme gefunden." "Es gibt heute immer noch sehr viele Menschen, die noch
Schwierigkeiten haben, mit ihrer eigenen Sexualität
umzugehen, obwohl unsere Welt die Möglichkeit dazu bietet", fügt Haynes
hinzu. "Wir kämpfen auch heute noch mit Rassismus. Ethnische Herkunft und
sexuelle Orientierung bieten immer noch in unserer Kultur tief verankerte
Konfliktpotenziale."
Haynes: "Während die 50er-Jahre Melodramen in Stil und Look alles andere als
realistisch sind, ist doch ihre emotionale Wahrheit erschreckend präzise. Sie
sind hyperreal, deshalb nennen wir sie Melodramen."
"Douglas Sirks ALL THAT HEAVEN ALLOWS (1955) und Max Ophüls' THE RECKLESS
MOMENT (Schweigegeld für Liebesbriefe) von 1949, dessen Geschichte kürzlich
noch einmal verfilmt wurde (THE DEEP END, 2001, Trügerische Stille) waren
Vorbilder für FAR FROM HEAVEN. In den Filmen der Fünfziger waren die Kinder
ein Teil des Mutter-Jobs: Eine gute Mutter hielt ihre Kinder ruhig und
sauber. Das kennt man auch aus beliebten TV-Serien FATHER KNOWS BEST (Vater
ist der Beste), in denen die Mutter viel strenger ist als der Vater und wie
besessen auf Sauberkeit und Benehmen ihrer Kleinen achtet. Natürlich hasst
man sie dafür nicht, schließlich ist das ihr Job. Diese Eigenschaft sollen
auch Cathys Charakter nicht in ein schlechtes Licht stellen", sagt Haynes.
"In vielen Sirk Filmen sind es die Kinder – die größeren unter ihnen –, die
sich auf extreme Art zu Sprechern der repressiven Kultur machen.
Rührseligkeit gegenüber den Abkömmlingen findet man in diesen Filmen nicht.
Denn diese Filme hinterfragen die Familienstruktur. Sie fragen: Ist das Leben
der Mutter in einer amerikanischen Familie tatsächlich eine gesegnete
Existenz? Sind die Kinder wirklich die perfekten Sprösslinge?"
Julianne Moore, mit der Todd Haynes schon SAFE gemacht hatte, war die erste
Wahl des Regisseurs für die Rolle der Cathy, der Frau, deren ganzes Leben
zerbricht. Moore erinnert sich: "Todd hatte mir im Frühjahr 2000 das Drehbuch
geschickt. Er meinte, dies sei der Film, an dem er gerade arbeite und den er
mit mir machen wolle. Es war eigentlich ein ‚final draft': Bei Todd weiß man
ziemlich genau, was er will, wenn man sein Drehbuch gelesen hat. Ich wusste
sofort, was er mit FAR FROM HEAVEN wollte."
Haynes beschreibt ihre Zusammenarbeit wie folgt: "Wir haben eine Art
nonverbaler Beziehung. Wir diskutieren nicht, denn sie ist in der Lage, meine
Ideen zu interpretieren. Der Funke sprang über, als sie das Buch zu SAFE las.
Bei Julianne ist es wie bei den meisten Spitzenschauspielern: Die Arbeit des
Regisseurs ist getan, wenn er sie für die Rolle gewonnen hat. Julianne fühlt
sich von Rollen angezogen, bei denen es um Konflikte geht und die nicht auf
die leichte Gefühlserregung der Zuschauer zielen. Sie weiß, wann sie sich
zurückhalten muss, denn sie hat erkannt, dass die Zuschauer die stärksten
Erfahrungen machen, wenn sie dort, wo ein Schauspieler nicht alles zeigt,
selbst Lücken füllen können."
Über die Geschlechter
Julianne Moore sagt: "Die Person, die ich spiele, ist eine traditionelle
Hausfrau der Fünfziger. Ich wollte, dass sie so ist wie diese klassischen
Idealtypen aus den amerikanischen Filmen dieser Zeit – und dann sieht man,
wie ihr Leben von diesem idealen Muster abweicht."
"Dieser Film zeigt Bigotterie und Vorurteile, aber es ist Todds
feministischster Film. Er zeigt, dass es sexuelle Abweichungen und kulturelle
Unterschiede und ethnische Ungleichheit gibt, aber die wichtigste
Ungleichheit steht von Geburt an fest: Das ist der Unterschied zwischen
Jungen und Mädchen. Alles in Cathys Leben wird bestimmt von ihrem Frau-Sein.
So viel auch die Männer in diesem Film durchmachen, sie sind in der Lage,
weiterzumachen. Cathy ist diejenige, die zurückbleibt, weil sie eine Frau
ist."
Moore glaubt, wie auch Haynes, dass die Geschichte des Films nicht veraltet
ist, sondern etwas über unser Leben heute sagt. Sie erklärt: "Obwohl die
Leute es nicht gern zugeben, ich glaube, dass wir unser Leben in der
Öffentlichkeit leben. In FAR FROM HAEVEN sieht man, wie die Menschen in
bestimmte soziale Situationen gezwungen werden und sich darin auf eine
bestimmte Art benehmen müssen. Aber dann gibt es die privaten Momente, in
denen sie etwas anderes offenbaren. Für einen Schauspieler ist es wunderbar,
diese beiden Seiten, das Öffentliche und das Private, im gleichen Film zu
spielen."
Über Sexualität
Todd Haynes stellt fest: "FAR FROM HEAVEN weicht ab von den thematischen
Möglichkeiten, an die sich Filme in den 50er-Jahren heranwagen durften. Vor
den Sechzigern durften in amerikanischen Filmen Homosexuelle nur als komisch
extravagante, auf jeden Fall aber lächerliche Nebenfiguren erscheinen."
Douglas Sirk engagierte einen wenig bekannten Vertragsschauspieler, Rock
Hudson, für die Hauptrolle in MAGNIFICENT OBSESSION (Die wunderbare Macht).
Der Film, der von dem offen schwulen Ross Hunter produziert worden war, wurde
ein Hit und machte Hudson zum Star. Der Schauspieler drehte noch vier weitere
Filme mit demselben Regisseur und demselben Produzenten. Haynes fügt hinzu:
"Homosexualität war, wenn auch nur hinter den Kulissen, im Prozess des
Filmens durchaus evident. Ebenso kann man argumentieren, dass Homosexualität
in der Ästhetik vieler Regisseure von ‚Frauen-Filmen' wie etwa George Cukor
und Vincente Minnelli sichtbar war. Obwohl in der Themenwahl eingeschränkt,
konnte eine schwule oder ‚feminine' Ästhetik diese Filme durchdringen und
bestimmen. Vielleicht bringt FAR FROM HEAVEN das, was im Stil verborgen immer
schon da war, jetzt in den Inhalt der Erzählung."
In FAR FOM HEAVEN wird Cathys Ehemann Frank (Dennis Quaid) gezwungen, zu
seiner Homosexualität zu stehen, nachdem Cathy zufällig seine Neigung
entdeckt hat. Haynes sagt: "Damals hielt man Homosexualität für eine
Krankheit. Sogar in aufgeklärten Kreisen hielt man diese Erklärung für die
tolerante Art, das Phänomen zu betrachten. Doch als ich mich mit
Homosexualität in dieser Zeit und ihrer medizinischen Behandlung
beschäftigte, war ich überrascht: Wenn man an die Fünfziger denkt, erwartet
man Schocktherapie und andere grässliche Behandlungen, weil man denkt, diese
Zeit sei so repressiv gewesen. Tatsächlich gab es schon in den Vierzigern
Ärzte, die in ihren Schriften darauf hingewiesen haben, dass Homosexualität
keine Krankheit ist und dass man diese Orientierung nicht ändern kann.
Aber für jemand wie Frank gibt es kein Vorbild in seiner Umgebung. Deshalb
stand ihm nur eine Handlungsmöglichkeit zur Verfügung: Er will es reparieren.
Es muss doch eine Möglichkeit geben, es zu flicken und dann heilen zu lassen
oder eine Medizin dagegen zu nehmen, denkt er. Aber das funktioniert nicht."
Die Besetzung der Rolle des Frank mit Dennis Quaid, der im Laufe seiner
Karriere immer die mühelos selbstverständliche Männlichkeit verkörpert hat,
vergrößert das Problem des Vaters und Ehemanns, der die Wahrheit nicht länger
vor sich und seiner Frau verbergen kann.
Quaid sagt: "Ich hatte einige von Todds Filmen gesehen. Er ist ein Künstler,
der eine sehr interessante Sichtweise des Lebens entwirft. Als ich das
Drehbuch las, dachte ich sofort, dass es gut für mich wäre, eine Rolle wie
diese zu spielen, weil ich das noch nie gemacht hatte. Ich hatte auch noch
nie im Film einen solchen Charakter in so einer Situation gesehen. Von außen
betrachtet scheint es so, als habe Frank das perfekte Leben: Er hat eine
Frau, zwei Kinder, und er ist ein erfolgreicher Top-Manager. Aber er hat
Probleme mit seinem geheimen Leben, für das er sich schämt. Mir gefällt es,
dass Todd nicht den leichten Weg geht und sich in Buch und Regie über diese
Leute lustig macht: Das gibt dem Film eine emotionale Integrität. Er spielt
in den Fünfzigern, einer Zeit, in der die Leute gern ihre Probleme unter den
Teppich kehrten, hinter den hübschen Fassaden ihrer netten Häuser spielten
sich alle denkbaren Dramen ab. Heute sind die Dinge offener, aber die Leute
haben immer noch die gleichen Gefühle wie damals."
Haynes erklärt: "Dennis verstand den Konflikt, den Frank durchlebte, nicht
nur als Schauspieler, sondern auch als Mensch. Er hat einige sehr enge
Freunde, so sagte er mir, die Ähnliches erlebt hatten."
Über die Szene, in der er einen Mann küsst, sagt Quaid: "Es geht um sehr
Menschliches, um Liebe. Wie in jeder Liebesszene, die man im Film spielt, ist
der härteste Teil das Rumstehen und das Warten auf den Auftritt."
Haynes bestätigt: "Dennis hatte kein Problem mit dieser Szene. Am Anfang
spielte er die Szene eher muskulös. Ich erklärte, dass es einfacher aussehen
sollte, romantisch und sanft. Das ist wohl etwas schwerer zu spielen, aber er
hat es großartig gemacht."
Über Rassismus
FAR FROM HEAVEN betrachtet auch die Beziehung zwischen Schwarzen und Weißen
in den Vororten der Städte der 50er-Jahre. Dennis Haysbert spielt Raymond,
den verwitweten Gärtner, von dem Cathy sich angezogen fühlt. Haysbert
seinerseits fühlte sich sehr zu dem Film und seinem "emotionalen Inhalt"
hingezogen.
"Ich liebe meine Rolle, ich liebe auch die anderen Charaktere. Ich wollte
immer schon mit Julianne Moore arbeiten, also sagte ich: ‚Let's go.' " Das
war leichter gesagt als getan, denn der Drehplan für FAR FROM HEAVEN
überschnitt sich mit dem der TV-Serie "24", in der Dennis Haysbert gerade
spielte. Der Schauspieler schaffte es, an beiden Projekten gleichzeitig zu
arbeiten. Dazu musste er zwischen der West- und der Ostküste pendeln.
Haysbert erlebte seinen Regisseur als einen "Mann, der genau weiß, was er
will. Sofort fühlte ich mich geborgen." Haynes seinerseits fand, der
Schauspieler sei ein "erstaunlich sanfter, reizender, kluger und
bodenständiger Mann. Er ist so, wie man ihn im Film erlebt. Julianne
arbeitete sehr gern mit ihm, und zwischen ihnen war es genau so, wie es im
Drehbuch stand."
Haysbert sagt: "Raymond ist ein guter Mann in einer schlechten Zeit. Er und
Cathy leben in einer Ära, in der sie nicht in das gängige Bild von Normalität
hineinpassen. Sie sind in dieser Welt gefangen, und sie können nicht zusammen
sein, weil Menschen, die ihnen nahe sind, dadurch verletzt würden. Deshalb
opfern sie sich."
Die Beziehung zwischen Cathy und Raymond führt uns das Tabu der Ehe zwischen
Schwarz und Weiß vor, das in der schwarzen wie in der weißen Gesellschaft
galt. Wie die Melodramen aus dem Hollywood der Fünfziger, so spielt auch FAR
FROM HEAVEN vor allem in der Welt der wohlhabenden Weißen. Haynes stellt
fest, dass "es eine schwarze Nebenwelt in Hartford gibt, die wir nicht sehen.
Wir erleben die ganze Geschichte durch das kleine Schlüsselloch, das Cathy
Whitakers Perspektive darstellt. Das ist wie in IMITATION OF LIFE: Lana
Turner hat ihr ganzes Leben mit ihrem Dienstmädchen Juanita Moore
zusammengelebt. Jetzt stirbt das ‚Mädchen', und sie wünscht sich eine große
Beerdigung, bei der all ihre Freunde anwesend sind. Lana Turner sagt: ‚Annie,
ich wusste gar nicht, dass du Freunde hast.' Und Juanita Moore antwortet:
‚Nun, Miss Laura, Sie haben nie gefragt.' So erfahren wir, dass der Film
etwas Großes ausgelassen hat: Nicht nur Lana Turner hat sich nie für das
Leben ihres schwarzen ‚Mädchens' interessiert, auch wir, die Zuschauer, haben
nie gefragt. Der Dialog weist auf etwas hin, was nicht da ist, und zeigt uns,
dass es da sein sollte. Das ist nicht unbedingt Lana Turners, sondern unser
aller Problem."
"Es gibt eine Anspielung auf IMITATION OF LIFE in FAR FROM HEAVEN: Cathy
fragt ihr Dienstmädchen Sybil (Viola Davis): ‚Ihr habt doch sicher gute
Wohlfahrtseinrichtungen?' Dann kommt die NAACP (National Association for the
Advancementof Colored People), aber Cathy hat keine Zeit für sie. Trotz ihrer
guten Absichten huscht sie an den richtigen Menschen mit ihren richtigen
Leben vorbei, statt sich auf sie einzulassen."
Haysbert überlegt: "Auf diesen Film bin ich extrem stolz, mehr als auf meine
anderen Filme. Für mich ist es besonders interessant und verstörend, diese
Zeit darzustellen. Die Leute sehen an Raymond nur die Farbe seiner Haut.
Während er seinem Gefühl folgt, bekommt er von allen Seiten Probleme, von den
Schwarzen wie von den Weißen."
Haynes fügt hinzu: "Für Cathy stellt Raymond einen Weg dar, der aus ihrem
Leben und Schicksal in die Befreiung führt. Raymond ist integer, aber er ist
nicht makellos. Er glaubt zu sehr an die Möglichkeit einer Koexistenz von
schwarzer und weißer Welt. Er ermutigt seine 11-jährige Tochter Sarah, mit
der Welt der Weißen zu kommunizieren. Dafür werden sie beide bestraft."
Über Schauspieler
Patricia Clarkson spielt Cathy Whitakers beste Freundin Eleanor Fine. Haynes:
"Patty verleiht Eleanor Flair und Eleganz. Eleanor könnte wahrscheinlich mit
den Dingen umgehen, über die Cathy nicht einmal sprechen möchte."
Clarkson sagt: "Wir kannten uns nicht, aber Todd kannte meine Arbeit. Das
Drehbuch war wundervoll. Als ich hörte, wie Todd es umsetzen wollte, dachte
ich: ‚Das kann sehr spannend werden.' Eleanor sieht sich als eine Person, die
sie in Wirklichkeit nicht ist, aber sie empfindet große Zuneigung zu ihrer
besten Freundin. Eleanor gibt sich gern sophisticated. Sie ist verheiratet,
aber hat keine Kinder. Sie hat ein freieres Leben als Cathy, aber leider ist
sie doch irgendwie konventionell. Tatsächlich ist sie nicht so offen wie
Cathy. Jeder in diesem Film verbirgt irgendwo ein Lebensgeheimnis. Man
beginnt zu verstehen, wie schwer das Leben in dieser Zeit war."
Moore erzählt: "Ich sah mir vor Drehbeginn ein paar Sirk-Filme an, ALL THAT
HEAVEN ALLOWS z. B., der eine wichtige Inspiration für unseren Film war.
IMITATION OF LIFE habe ich so oft gesehen ... FAR FROM HEAVEN erfordert keine
realistische Art zu spielen, aber das Gefühl musste echt sein."
Clarkson erzählt: "An diesem Film waren so viele großartige Leute beteiligt.
Für mich war dies aber vor allem die Gelegenheit, zum ersten Mal mit Julianne
zu arbeiten: Ich bewundere ihre Arbeit sehr. Und ich liebe Todd: Er weiß
genau, was er will. Was immer er sagt, das sitzt, und es verändert die Szene,
um die es gerade geht, beträchtlich. Sein Enthusiasmus schafft eine gute
Arbeitsatmosphäre. Für Schauspieler ist es sehr wichtig, sich selbst bei den
düsteren Szenen wohl zu fühlen und zu wissen, dass freundliche Leute in der
Nähe sind."
Quaid erzählt: "Mir hat die Arbeit mit Julianne viel Spaß gemacht. Wir beide
arbeiten auf die gleiche Weise. Wir machen nicht dieses ‚Method'-Zeug. Wir
wollen, dass es über die Bühne geht. Julianne ist eine der Schauspielerinnen,
mit denen die Arbeitszeit im Fluge vergeht."
Haynes lacht: "Die beiden gehören nicht zu der Sorte Schauspieler, die man
nicht ansprechen darf, weil sie sonst aus ihrer Rolle fallen könnten. Sie
verlangen keine besondere Schonung." Über seine Arbeitsweise sagt Quaid: "Ich
habe das Drehbuch gelesen und darüber nachgedacht. Danach begebe ich mich in
die Situation und warte, was passiert. Während der Dreharbeiten kommt ein
Zeitpunkt, dann glaube ich, mehr über meine Rolle zu wissen als der
Regisseur. Trotzdem bin ich ein Schauspieler, der von einem Regisseur geführt
werden will: Ich arbeite gern mit starken Regisseuren, die klare Ideen und
Ansichten haben. Todd ist so einer."
Haynes sagt über Quaids Darstellungsweise: "Dennis hat seine Darstellung an
den Schauspielstil dieser Zeit angepasst: ein wenig überhöht, ein bisschen
klarer und straffer, als es der heutige Naturalismus erfordern würde. Dies
brachte er in seine Darstellung ein, ohne die emotionale Wahrheit zu opfern."
Über den Drehort
Die sorgfältige Nachschöpfung des Herbstes von 1957 und des Winters von 1958
war eine Herausforderung, die größere und profiliertere Produktionen
entmutigt hätten. Aber Todd Haynes und seine Crew waren bereit. Haynes
gesteht: "Unsere Pläne waren extrem ehrgeizig, und wir mussten einem harten
Drehplan folgen. Aber wir hatten Spitzenleute. Das hat die Produktion
gefestigt. Gute Laune machte mir auch unsere Crew, weil sie bunt
zusammengesetzt war. Deshalb hatte man von Anfang an den Eindruck, an einer
Kollaboration teilzunehmen."
Einige der wichtigsten Mitarbeiter, wie der Production Designer Mark
Friedberg und der Kamerakünstler Ed Lachman, hatten noch nicht mit Haynes
gearbeitet. Anders die Kostümbildnerin Sandy Powell, die für ihre Arbeit an
Haynes' VELVET GOLDMINE eine Oscar-Nominierung erhalten hatte.
Production Designer Friedberg, den Haynes als "engagierten Künstler"
beschreibt, hatte die Aufgabe "ein Design zu entwerfen, das aussehen sollte
wie eine Studioproduktion der Fünfziger. Wir haben versucht, unsere Drehorte
aussehen zu lassen wie Bühnenbilder und unsere Bühnen wie reale Drehorte",
sagt er.
FAR FROM HEAVEN wurde nicht in Hartford, Connecticut, gedreht, wo die
Geschichte spielt, sondern in und um New Jersey. Der Bayonne's Military Ocean
Terminal bot genügend Platz für Büros und Bühnen-Aufbauten, den die
Produktion dann nutzte. Der Terminal, der nur 10 Kilometer von Manhattan
entfernt ist, wurde früher als Hauptquartier Ost der United States Army
genutzt. Weitere Dreharbeiten fanden in Bloomfield, New Jersey und Manhattan
statt.
"Todd war gut vorbereitet und hatte eine klare Vorstellung, wie die scheinbar
perfekte Welt aussehen sollte, die er in seinem Film zeigen wollte. Wir
zeichneten eine Landkarte von Hartford und stellten fest, dass wir vier
verschiedene Straßen brauchten, um die ‚Innenstadt' von Hartford filmen zu
können", erinnert sich Friedberg.
"Diese fanden wir in vier verschiedenen Städten. Wenn im Film jemand um die
Ecke biegt, dann gehen sie in Wirklichkeit in einer anderen Ecke des Staates
weiter."
Haynes ergänzt: "Wenn man einen historischen Film draußen filmt, dann ist das
immer eine besonders schwierige Aufgabe wegen der Menge Immobilien, die man
fotografiert. Man muss sich um jede Fassade kümmern, und einige muss man neu
aufbauen. Das ist sehr teuer. Mark sagte immer ‚Man bezahlt das per
Quadratzentimeter.' Wenn man eine Ladenfront dreht, dann kostet ein einziger
zusätzlicher Laden viel, viel mehr Geld.
In Filmen, die in vergangenen Zeiten spielen, sind die Autos immer nur ohne
den kleinsten Flecken. Das macht mich verrückt.
In FAR FROM HEAVEN sollten sie jedoch makellos sein, weil dies eine Hommage
ans Hollywood-Studio-Kino werden sollte. Also haben wir die staubigen Straßen
von New Jersey gefegt, die Häuserfronten gereinigt, die Markisen erneuert
usw. Die Crew konnte es nicht glauben, wenn ich mal wieder aufsprang und eine
kleine Bonbon-Schale oder einen Aschenbecher verrückte, bis diese ganz genau
an der richtigen Stelle standen."
Friedberg kommentiert: "Für mich war das großartig: Todd verstand den
Unterschied zwischen warmen und kalten Farben. Er sprach meine Sprache. Todd
ist ein Regisseur, der weiß, worum es bei all den anderen Jobs am Set geht.
Er weiß, was ein Maler macht, was ein Schreiner tut, und er kennt die Aufgabe
des Tonmannes. Er ist wie ein Dirigent. Die Wörter, die Farben und die Musik
erzählen seine Geschichte, und er sorgt dafür, dass es zu dem Gleichklang
kommt."
Bei den Sequenzen, in denen Cathy und Frank ihren Neujahrsurlaub in Miami
verbringen, wurden die Filmemacher besonders kreativ. "Wir mussten Miami
erschaffen, mit dem Restaurant-Terrassen, mit einer Latino-Band an einem
sternenklaren Neujahrsabend. Einen passenden Drehort haben wir in den
Rockaway gefunden, einem altem Beach Club, der einem Miami Schuppen
nachempfunden war. Es musste völlig glaubwürdig wirken. Es muss schön sein,
aber es darf nicht ins Auge springen, damit man nicht von der Geschichte
abgelenkt wird. Wenn wir eine Menge Arbeit investieren, dann sieht es aus,
als hätten wir gar nichts getan. Hätten wir nicht genug daran gearbeitet,
dann hätte man es bemerkt, und das wäre der Geschichte nicht dienlich
gewesen."
Die Sequenz, die in der Ausstellung moderner Kunst im Hartford Cultural
Center spielt, verlangte zusätzliches Material, nämlich die ausgestellte
Kunst. Friedberg sagt: "Wir haben alle Kunstwerke selbst gemacht, was uns
großen Spaß bereitet hat. Todd hatte sehr genaue Vorstellungen, wie diese
Bilder aussehen sollten. Also machten wir die verschiedenen abstrakten Maler
der Fünfziger nach – aber keine Gemälde, sondern Drucke."
Das Anwesen der Whitakers war "unsere größte gestalterische Herausforderung",
sagt Friedberg. "Wie in vielen Melodramen der Fünfziger ist das Haus das
Zentrum der Geschichte.
Wir hatten uns entschlossen, das Haus ganz neu zu bauen. Erst wollte Todd ein
Haus im Kolonial-Stil. Doch dann wurde uns klar, dass dies eine eingeengte
Architektur ist. Die Whitakers aber sind ein Paar auf dem Höhepunkt ihres
Erfolges. Sie würden wohl etwas Modernes bewohnen. Doch statt ein total
modernes Haus zu entwerfen, haben wir konventionelle Elemente in ein modernes
Setting hineingemischt. Es hat einen offenen Grundriss, und wir mussten auch
nach draußen sehen können, wo Raymond, der Gärtner, arbeitet."
Die Dekoration im Inneren wurde von Cathy, der Dame des Hauses, bestimmt.
Friedberg weist darauf hin, dass sie "ihre Persönlichkeit reflektiert. Zu
Beginn der Geschichte ist Cathy eine selbstsichere Frau, die wahrscheinlich
einiges selbst hergerichtet hat oder zumindest daran beteiligt war. Sie ist
nicht der Moderne verpflichtet, und sie ist keine Architektin. Sie liebt das
Traditionelle, aber mit einem Sinn für die Feinheiten."
Kostüm-Konzepte
"Meine Aufgaben waren die gleichen wie bei jedem Film", erklärt
Kostümbildnerin Sandy Powell. "Man entwirft die Kostüme und den Look des
Films und hilft damit, die Charaktere zu erschaffen." Powell hatte schon
einmal mit Julianne Moore gearbeitet: Sie hatte für sie die Kostüme
entworfen, die sie in dem Oscar nominierten THE END OF THE AFFAIR (Das Ende
einer Affäre) trägt. "Deshalb", so führt die Designerin aus, "kannte ich die
Proportionen ihres Körpers. Ich wusste natürlich auch, welches ihre Farben
sind. Ich stellte sie mir mit roten Haaren vor, aber in diesem Film ist sie
blond."
Moore kommentiert: "Wir hatten uns entschlossen, die blonde Perücke zu
benutzten statt meiner eigenen Haarfarbe. Anfangs sah Todd Cathy mit meiner
Haarfarbe. Aber ich sagte: ‚So sah man das nicht in den amerikanischen Filmen
der Zeit. Fast immer sind die Hauptdarstellerinnen darin blond.'"
Patricia Clarkson erzählt: "Ich färbte meine Haare für diesen Film. Ich trage
ein oder zwei Kleidungsstücke, die aus der Zeit stammen, den Rest hat Sandy
entworfen – ein Fest für die Augen. Ich konnte kein großes Mittagessen zu mir
nehmen – alles lag ganz eng an. Das Haar, das Make-up, die Handschuhe – meine
Mutter wird ihre Freude an dem Film haben.
Einige der Hemden, die ich als Eleanor trage, erinnern an Lauren Bacall, mit
sehr herbstlichen Farben. Die Augenbrauen und die falschen Wimpern sind total
Fünfziger. Der Lippenstift, den ich in dem Film trage, heißt ‚Cherries in the
Snow', das ist ein Farbton, den es in dieser Zeit tatsächlich gab. Revlon
produziert ihn auch noch, obwohl man ihn nicht im Laden kaufen kann. Make-upSpezialisten können ihn aber bestellen."
Moore sagt: "Sandy ist enorm begabt, und sie bezieht sowohl das Rollenbild
als auch das Thema des Films in ihre Überlegungen ein. Bei einer unserer
ersten Anproben erzählte sie mir: ‚Ich kann es kaum glauben, aber ich
hatte ein Meeting mit Todd zum Thema Farben!'
Sie, Todd, Ed Lachman und Mark Friedberg haben den ganzen Film Szene für
Szene durchgesprochen und über die Farben in jeder Szene diskutiert. Denn
Farben spielen eine Rolle bei den Emotionen des Films. Verschiedene Farben
repräsentieren verschiedene Charaktere, und die Stimmung des Films verändert
sich mit dem Licht und der Farbe."
"Diese Meetings, bei denen es allein um Farbe ging, waren der reine Luxus",
kommentiert Powell, "das hatte ich noch nie zuvor erlebt." Die meisten der
Kostüme der Hauptdarsteller wurden für den Film von Powell und ihrem Team
entworfen und angefertigt. Powell erklärt: "Wir suchten OriginalBekleidung aus dieser Zeit. Wir durchkämmten Läden und Märkte. Aber es ist
schwer, so etwas in perfektem Zustand zu finden, schließlich sind diese
Sachen heute schon ein paar Jahre alt."
Die Party-Szene bei den Whitakers, sagt Powell, ist "ein wichtiger Moment in
dem Film, einer, in dem Cathy noch ein bisschen perfekter aussehen muss. In
dieser Szene ist sie noch besser angezogen als sonst, und zwar sehr sexy.
Frank bemerkt da zum ersten Mal, dass andere Männer sie anschauen. Ihr Kleid
ist nicht auf offene Art sexy, aber durch die Spitze zeigt es etwas mehr als
sonst."
Powell erzählt, dass Cathys Schuhe angefertigt worden waren, um zu ihren
Kleidern zu passen. "Der schöne Schal, den sie trägt und manchmal verliert,
ist aus Chiffon. Er musste ganz leicht wegfliegen können."
Für Todd Haynes hat Sandy Powell die Bekleidung der Siebziger (VELVET
GOLDMINE) und der Fünfziger (FAR FROM HEAVEN) nachempfunden, für andere
Filmemacher die Kostüme aus anderen Zeiten neu entworfen, und jedes Mal, so
stellt Powell fest, "ist es eine neue lehrreiche Erfahrung. Jedes Mal lernt
man etwas, was man über diese Epoche noch nicht wusste. Der interessanteste
Teil dieser Arbeit ist jedoch die Zusammenarbeit mit den Schauspielerinnen
und die Arbeit mit ihnen an ihren Rollen. Man trifft nur selten eine
Schauspielerin, der es egal ist, was sie trägt."
Der "Sirk"-Touch
Douglas Sirk (1900–1987) "war ein in Deutschland geborener Intellektueller,
der Brecht kannte und in den 20er- und 30er-Jahren am Theater arbeitete",
erzählt Todd Haynes. Er war ein progressiver Radikaler, an den Maßstäben der
Nazis gemessen. Seine Frau, von der er sich scheiden ließ, stand der Nazi-
Partei sehr nah. Seine zweite Frau war Jüdin, deshalb flohen sie nach
Amerika. In Hollywood wurde er in den Fünfzigern von den Universal Studios
engagiert. Seine Filme waren populär und geschätzt. Später studierte man sie
als die Werke eines Auteurs. Die Filme wurden wegen ihres lebhaften Einsatzes
von Technicolor bekannt, aber ihr wunderschönes Licht lässt kühn die Schatten
des Film Noir einfließen. In seinen Filmen ging es um Frauen in ihrer
häuslichen Umgebung, und es ging um den repressiven Charakter der Kultur des
amerikanischen Bürgertums."
ALL THAT HEAVEN ALLOWS, erklärt Haynes weiter, "ist wohl mein Lieblingsfilm
unter den Werken von Sirk. Es war eine Art Fortsetzung seines ersten großen
Hits, MAGNIFICENT OBSESSION. Für beide Filme hatte er die gleichen
Hauptdarsteller engagiert: Jane Wyman, Rock Hudson, Agnes Moorehead. ALL THAT
HEAVEN ALLOWS ist um einiges nüchterner als sein Vorgänger. Es geht darin um
den Skandal, den die Beziehung zwischen einer älteren Frau und einem jüngeren
Mann auslöst.
Rainer Werner Fassbinders ANGST ESSEN SEELE AUF ist so etwas wie ein Remake
dieses Films. Fassbinder bewegte das Mitgefühl Sirks für die Charaktere
seines Films. Fassbinder hatte geschrieben: "Bei Douglas Sirk, da denken die
Frauen. Das ist mir bei keinem Regisseur aufgefallen. Bei keinem. Sonst
reagieren Frauen immer, tun was, was Frauen eben tun, und hier, da denken
sie. Das muss man sehen. Es ist schön, eine Frau denken zu sehen. Das gibt
Hoffnung." (Fassbinder "Filme befreien den Kopf", Fischer Verlag, 1984)
Haynes empfindet das ebenso. "Die Leute mögen sich über die klaren Farben
oder über Rock Hudson lustig machen, aber die Darstellungen von Jane Wyman
und den anderen Hauptdarstellerinnen geben den Filmen eine Basis, und bald
ist man von ihnen berührt, trotz der melodramatischen Umstände."
Partnerschaften beim Filmemachen gestern und heute
Douglas Sirks IMITATION OF LIFE (1959) war die zehnte Zusammenarbeit des
Regisseurs mit dem Studio Produzenten Ross Hunter. Mit diesem Film hatte die
Partnerschaft einen Höhepunkt erreicht und auch ihr Ende, da der Regisseur
danach die USA verließ. Sirk und Hunter hatten zusammen schon folgende Filme
gemacht: INTERLUDE (1957, Der letzte Akkord); BATTLE HYMN (1957, Der Engel
mit den blutigen Flügeln), THERE'S ALWAYS TOMORROW (1956, Es gibt immer ein
Morgen), ALL THAT HEAVEN ALLOWS (1955, Was der Himmel erlaubt). CAPTAIN
LIGHTFOOT (1955, Wenn die Ketten brechen), TAZA, SON OF COCHISE (1954, Taza,
der Sohn des Cochise); MAGNI-FICENT OBSESSION (1954, Die wunderbare Macht);
TAKE ME TO TOWN (1953, Eine abenteuerliche Frau); AND ALL I DESIRE (1953, All
meine Sehnsucht).
Ungefähr vier Jahrzehnte später ist das Team, das hinter FAR FROM HEAVEN
steht, auf dem Wege zu einer vergleichbar fruchtbaren Zusammenarbeit mit
ebenfalls zahlreichen gemeinsamen Filmen. FAR FROM HEAVEN ist der vierte
Spielfilm, den Independent Produzentin Christine Vachon und Filmemacher Todd
Haynes zusammen gemacht haben. Allerdings, so erinnert Vachon, hat das Paar
schon in der Mitte der 80er-Jahre angefangen, miteinander zu arbeiten,
nachdem die Produzentin Todds Kurzfilm SUPERSTAR: THE KAREN CARPENTER STORY
gesehen hatte. "Wir machten zusammen den Kurzfilm DOTTIE GETS SPANKED",
erzählt Vachon. "Wir haben eine sehr gute Beziehung, die ist zwar ökonomisch
nicht sehr ergiebig, aber dafür kreativ umso fruchtbarer." Die Produzentin
erklärt, dass der Film ein Lieblingsprojekt des Paares war: "Todd hat vor ein
paar Jahren begonnen zu erzählen, dass er ein Melodrama in der Tradition
Douglas Sirks machen wolle – in Technicolor. Wir nennen Filme wie IMITATION
OF LIFE, ALL THAT HEAVEN ALLOWS, WRITTEN ON THE WIND ‚Frauen Filme'. Das war
dieses unglaubliche Pralinenschachtelkino. Trotzdem gelang es ihnen, sich mit
Gegenständen auseinander zu setzen wie Rasse und Klasse, und das taten sie
auf eine Art, die unglaublich subversiv war für diese Zeit und irgendwie auch
immer noch subversiv ist." Vachon erzählt weiter: "Ich arbeite so gern mit
Todd zusammen, weil es so wenig Spannungen zwischen uns gibt. Leute glauben
irrtümlich, die Beziehung zwischen Regisseuren und Produzenten sei vom Wesen
her ein Kampf. Nach meiner Erfahrung führt eine gute Beziehung zwischen
Produzent und Regisseur dazu, dass man sich gegenseitig bestärkt. Wir trauen
einander so sehr, dass wir keine Auseinandersetzungen brauchen. Das soll
nicht heißen, dass wir keine Meinungsverschiedenheiten haben, aber wir haben
eine Verständigungsform gefunden, die recht lustig ist." Vachon freute sich
auch über die erneute Zusammenarbeit mit Julianne Moore: "Als ich zum ersten
Mal mit Julianne bei SAFE arbeitete, da war sie eindeutig am Anfang einer
großen Filmkarriere. Ein Star war sie da noch nicht. Heute ist sie jedoch ein
großer Star, und es ist wunderbar, mit ihr wieder zusammenzuarbeiten."
Der Far from Heaven-Effekt
Dennis Haysbert sagt: "Ich wünsche mir, dass die Leute FAR FROM HEAVEN sehen
und zurückblicken auf ihr Leben, bei dem sie dann verpasste Gelegenheiten
sehen, und dann sollten sie beschließen, dass dies nicht mehr passiert. Wenn
ich mich das nächste Mal verliebe, egal, in wen, egal, welche Farbe, Größe
oder Religion die Person hat, werde ich meinem Gefühl folgen. Wenn jemand mit
diesen Gedanken aus dem Kino kommt, dann haben wir Erfolg gehabt."
Dennis Quaid sagt: "Ich hoffe, die Leute erkennen sich selbst in den Personen
von FAR FROM HEAVEN." Patricia Clarkson fügt hinzu: "Die Zuschauer werden in
FAR FROM HEAVEN einen dieser großen, alten und schönen 50er-Jahre Movies
sehen, und langsam werden sie dann erkennen, was unter der Oberfläche, im
Privaten, existiert." Julianne Moore meint: "Ich hoffe, dass die Zuschauer
von FAR FROM HEAVEN emotional gefesselt werden." Christine Vachon: "Es dürfte
schwer sein, einen Todd Haynes Film zu finden, der die Leute nicht zu
Gesprächen und Auseinandersetzungen animiert. FAR FROM HEAVEN wird das auch
tun. Es ist eine unglaublich bewegende Geschichte." Auf die Frage, welche
Publikumsreaktion er sich wünscht, antwortet Todd Haynes: "Tränen, Tränen des
Wiedererkennens. Ich wünsche mir, dass die überhöhte stilistische Erfahrung
dazu führt, dass wir uns in dieser allzu menschlichen Geschichte
wiederfinden."
Die Schauspieler
Julianne Moore (Cathy Whitaker)
eine Schauspielerin, die sich durch ihre Vielseitigkeit auszeichnet, hat
sowohl in großen Studioproduktionen als auch in gefeierten Independent Filmen
herausragende Arbeit geleistet. Für ihre Darstellung in Todd Haynes SAFE
erhielt sie eine Nominierung für den Independent Spirit Award als beste
Schauspielerin. Bald wird man sie in Stephen Daldry's THE HOURS sehen können.
Gelobt und bewundert wurde Moore auch für ihre Arbeit in Neil Jordans THE END
OF THE AFFAIR (Ende der Affäre) und Paul Thomas Andersons BOOGIE NIGHTS. Für
ihre Leistung in diesen beiden Filmen wurde sie auch für den Oscar, den
Golden Globe und den Screen Actors Guild Award nominiert. Für THE END OF THE
AFFAIR erhielt sie eine BAFTA Nominierung und für Oliver Parkers AN IDEAL
HUSBAND (Ein perfekter Ehemann) wurde sie für den Golden Globe nominiert. Für
BOOGIE NIGHTS erhielt sie die Preise der National Society of Film Critics,
der Los Angeles Film Critics Association und des Florida Film Critics Circle
als beste Nebendarstellerin. Mit Robert Altman drehte Moore SHORT CUTS (dafür
wurde sie für den Independent Spirit Award nominiert) und COOKIE'S FORTUNE
(für den die Dallas-Fort Worth Film Critics Association sie als beste
Nebendarstellerin wählte). Sie war aber auch der Star von Kinohits wie Ridley
Scotts HANNIBAL und Steven Spielbergs THE LOST WORLD: JURASSIC PARK
(Vergessene Welt: Jurassic Park), sie spielte aber auch große Rollen in
kleinen unabhängigen Produktionen wie THE MYTH OF FINGERPRINTS (Das
Familiengeheimnis) und WORLD TRAVELLER, die beide von ihrem Partner Bart
Freundlich geschrieben und inszeniert worden waren, sowie in Paul Thomas
Andersons MAGNOLIA (wiederum wurde sie für den Screen Actors Guild Award
nominiert). Den National Board of Review Award erhielt sie für vier der fünf
Filmrollen, die sie 1999 spielte (COOKIE'S FORTUNE, AN IDEAL HUSBAND,
MAGNOLIA und Scott Elliotts A MAP OF THE WORLD).
Unter anderem arbeitete Moore mit Lasse Hallström (THE SHIP-PING NEWS,
Schiffsmeldungen), Joel and Ethan Coen (THE BIG LEBOWSKI), Merchant Ivory
(SURVIVING PICASSO, Mein Mann Picasso), Chris Columbus (NINE MONTHS), Louis
Malle (VANYA ON 42nd STREET, ("Vanya auf der 42nd Straße", für den sie den
Preis der Boston Society of Film Critics gewann), Jeremiah Chechik (BENNY &
JOON) und Curtis Hanson (THE HAND THAT ROCKS THE CRADLE, Die Hand an der
Wiege). In Kürze beginnen die Dreharbeiten von Bart Freundlichs RAVELING, den
Moore produzieren und in dem sie die Hauptrolle spielen wird. Die
Romanvorlage stammt von ihrem Bruder Peter Moore Smith. Nachdem sie den
Abschluss an der Boston University for the Performing Arts gemacht hatte,
spielte Moore in einer Reihe von Off-Broadway Produktionen, darunter Caryl
Churchills "Serious Money" und "Ice Cream/Hot Fudge" beim Public Theater. In
Minneapolis trat sie in Guthrie Theater's "Hamlet" auf. Mit Al Pacino spielte
sie
in Strindbergs "The Father", in Wendy Wassersteins "An American Daughter".
Vor kurzem erhielt Moore den Gotham Award des Independent Feature Project
(IFP) für den künstlerischen Beitrag, den die New Yorkerin für die Filmszene
der Stadt erbrachte.
Dennis Quaid (Frank Whitaker)
ist einer der charismatischsten Schauspieler Amerikas. In diesem Frühjahr
überzeugte er mit seiner Titelrolle in dem erfolgreichen Film THE ROOKIE
Kritik und Zuschauer. Der Film von Regisseur John Lee Hancock erzählte die
wahre Geschichte des Baseball-Stars Jim Morris und seinem Weg vom HighSchool-Coach zum Major-League-Spieler.
Demnächst beginnen für Quaid die Dreharbeiten mit Mike Figgis (COLD CREEK
MANOR) und mit Roland Emmerich (THE DAY AFTER TOMORROW). Seine letzten Filme
waren Norman Jewison DINNER WITH FRIENDS, nach Donald Margulies Theaterstück,
für das der Autor den Pulitzer-Preis bekommen hatte, und Steven Soderberghs
Oscar-Gewinner TRAFFIC.
Sein Regie-Debüt gab der Schauspieler 1998 mit dem eindringlichen Drama
EVERYTHING THAT RISES, in dem er auch die Hauptrolle spielte. Die
eindrucksvolle Liste seiner Film-Credits umfasst Arbeiten wir Gregory Hoblits
FREQUENCY, Oliver Stones ANY GIVEN SUNDAY (An jedem verdammten Sonntag),
Willard Carrolls PLAYING BY HEART (Leben und Lieben in L.A.), Peter
Antonijevics SAVIOR, Nancy Meyers' THE PARENT TRAP (Zwillinge kommen selten
allein), Jeb Stuarts SWITCH-BACK, Jim Koufs GANG RELATED (Gangland – Cops
unter Beschuss), Rob Cohens DRAGONHEART, Lasse Hallströms SOMETHING TO TALK
ABOUT, Lawrence Kasdans WYATT EARP, Steve Kloves' FLESH AND BONE (Blutiges
Erbe), Alan Parkers
COME SEE THE PARADISE (Komm und sieh das Paradies), Jim McBrides GREAT BALLS
OF FIRE! und THE BIG EASY (Der große Leichtsinn), Taylor Hackfords
EVERYBODY'S ALL-AMERICAN (Ein Leben voller Leidenschaft), Rocky Morton und
Annabel Jankels D.O.A. (1988), Peter Yates' SUSPECT und BREAKING AWAY (Vier
irre Tage), Joe Dantes INNERSPACE, Wolfgang Petersens ENEMY MINE (Geliebter
Feind), Joseph Rubens DREAMSCAPE (Höllische Träume) und OUR WIN-NING SEASON,
Philip Kaufmans THE RIGHT STUFF (Der Stoff, aus dem die Helden sind), Richard
Fleischers TOUGH ENOUGH (Der Fighter), Ronald F. Maxwells THE NIGHT THE
LIGHTS WENT OUT IN GEOR-GIA (Amanda lässt die Puppen tanzen), Jean-Claude
Tramonts ALL NIGHT LONG (Jede Nacht zählt), Walter Hills THE LONG RIDERS (mit
seinem Bruder Randy), James Bridges' 9/30/55, Anthony Pages I NEVER PROMISED
YOU A
ROSE GARDEN (Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen) und Jonathan
Demmes CRAZY MAMA (Bad Blues Girls, seinem Film-Debüt). Mit Mickey Rooney
spielte Quaid in Anthony Pages TV-Film BILL und dem Sequel BILL: ON HIS OWN,
die beide einen Emmy gewannen. 1984 spielte er zusammen mit seinem Bruder
Randy in der Off-Broadway- Produktion von Sam Shepards "True West", die im
Anschluss auch in Los Angeles zu sehen war.
Dennis Haysbert (Raymond Deagan)
hat vor kurzem mit der Rolle des Präsidentschaftskandidaten David Palmer in
der TV-Serie "24" auf sich aufmerksam gemacht. Er spielt diese Figur auch in
der zweiten Staffel, die im Herbst 2002 begann. Beim Kinopublikum ist
Haysbert als Partner von Michelle Pfeiffer in Jonathan Kaplans LOVE FIELD
bekannt geworden.
Darüber hinaus spielt er in Gurinder Chadhas WHAT'S COOK-ING? und Gina
Prince-Bythewoods LOVE AND BASKETBALL, Sydney Pollacks RANDOM HEARTS
(Begegnung des Schicksals), Josef Rusnaks THE THIRTEENTH FLOOR (Abwärts in
die Zukunft), Clint Eastwoods ABSOLUTE POWER, Michael Manns HEAT, Forest
Whitakers WAITING TO EXHALE (Warten auf Mr. Right), David Siegel und Scott
McGehees SUTURE, der wie FAR FROM HEAVEN von Steven Soderbergh produziert
worden war, und Lewis Teagues NAVY SEALS.
Der gebürtige Kalifornier studierte Schauspiel an der American Academy of
Dramatic Arts. Nach dem Abschluss bekam er seine erste TV-Rolle bei einer
Episode von LOU GRANT, die auch einen Emmy Award gewonnen hatte.
Haysbert engagiert sich für den Kampf gegen AIDS. Im Jahr 2000 war er
Sprecher der Harlem Health Expo. Deren Motto lautete "Break the Silence".
Patricia Clarkson (Eleanor Fine)
wird man demnächst in David Gordon Greens ALL THE REAL GIRLS, in Anthony und
Joe Russos WELCOME TO COLLIN-WOOD, in Roses Troches THE SAFETY OF OBJECTS und
in Lars von Triers DOGVILLE sehen können.
Für ihre Darstellung der Greta in Lisa Cholodenkos HIGH ART wurde Clarkson
für einen IFP Independent Spirit Award nominiert. Darüber hinaus hatte sie
Rollen in Larry Fessendens WENDIGO, Sean Penns THE PLEDGE, Stanley Tuccis JOE
GOULD' S SECRET, Frank Darabonts THE GREEN MILE, Willard Carrolls PLAYING BY
HEART und Taylor Hackfords EVERYBODY'S ALL-AMERICAN, Joe Johnstons JUMANJI,
Jon Amiels TUNE IN TOMORROW ... Buddy Van Horns THE DEAD POOL, Daniel Petries
ROCKET GIBRALTAR und Brian De Palmas THE UNTOUCHABLES (ihr Film-Debüt).
In den Hit-Serien SIX FEET UNDER und FRASIER trat sie in mehreren Episoden
auf. Zu ihren TV-Arbeiten gehört auch eine reguläre Rolle in MURDER ONE.
Grade hat sie den TV-Film CARRIE abgedreht, in dem sie die Hauptrolle spielt.
Clarkson, die in New Orleans geboren wurde und aufgewachsen ist, hat, seit
sie ein Teenager war, in Schul-Aufführungen mitgespielt. Nach einem
zweijährigen Studium an der State University wechselte sie zur Fordham
University in New York, wo sie ihren Abschluss im Fach "Theatre Arts" mit
Auszeichnung machte. Den Master legte sie an der renommierten Yale School of
Drama ab. Am Yale Theatre spielte sie in "Electra", "Pacific Overtures", "Pericles", "La Ronde", "The Lower Depths", und "The Misanthrope".
Ihr professionelles Schauspiel-Debüt gab sie auf einer New Yorker Bühne. In
"Eastern Standard" spielte sie sowohl am Broadway als auch Off-Broadway.
Weitere Bühnenauftritte gab sie in Nicky Silvers hoch gelobtem Stück "Maidens
Prayer", wofür sie Outer Critics Circle- und Drama Desk Award-Nominierungen
erhielt, in "Raised in Captivity", "Oliver Oliver", Jerry Zaks' Inszenierung
von John Guares "The House of Blue Leaves" am Lincoln Center und in mehreren
von Richard Greenbergs Stücken, darunter "Three Days of Rain".
Viola Davis (Sybill)
erhielt im Jahr 2001 den Antoinette Perry (Tony) Award als beste
Schauspielerin in einem Theaterstück für ihre Darstellung der Tonya in August
Wilsons "King Hedley II." Für diese Darstellung gab es auch den Drama Desk
und den Outer Critics Circle Award. Sie war auch für ihre Verkörperung der
Vera in August Wilsons "Seven Guitars" für einen Tony und einen Drama Desk
Award nominiert. Dafür erhielt sie den Outer Critics Circle Award und den
Theatre World Award.
Weitere Rollen spielte sie in den Theaterstücken "Everybody's Ruby" (an New
York's Public Theatre, was ihr eine Obie Award und eine Drama Desk Award
Nominierung einbrachte), in der "New York Shakespeare Festival" Produktion
von "Pericles", und "As You Like It", in "God's Heart" (am Lincoln Center)
und August Wilsons "Joe Turner's Come and Gone".
Davis trat unter anderem mit den folgenden Theatergruppen und -ensembles auf:
American Conservatory Theatre, Sundance Theatre Institute und Trinity
Repertory Company.
Mit Steven Soderbergh hat sie drei Filme gedreht (TRAFFIC, OUT OF SIGHT und
seinen neuesten Film SOLARIS), mit James Mangold KATE & LEOPOLD, mit Richard
Benjamin THE SHRINK IS IN, mit Daniel Sullivan THE SUBSTANCE OF FIRE und
demnächst wird sie in Denzel Washingtons Regie-Debüt ANTWONE FISHER zu sehen
sein.
Zu ihren TV-Arbeiten gehören: CITY OF ANGELS, der "Oprah Winfrey Presents"
Telefilm AMY & ISABELLE (Regie Lloyd Kramer), und die Fernsehfilme GRACE AND
GLORIE und THE PENTAGON WARS.
Davis hat die The Juilliard School besucht und abgeschlossen. Vor kurzem hat
sie die Ehrendoktorwürde des Rhode Island College verliehen bekommen.
Die Filmemacher
Todd Haynes (Autor und Regisseur)
gründete 1985 zusammen mit Barry Ellsworth und Christine Vachon "Apparatus
Productions". Apparatus ist eine Non-Profit-Organisation, die jungen
Filmemachern Stipendien sowie Produktions- und Distributions-Hilfen anbietet.
Todd ist außerdem ein Gründungsmitglied von "Gran Fury", einem
Künstlerkollektiv von Anti-AIDS-Aktivisten.
Sein Kurzfilm SUPERSTAR: THE KAREN CARPENTER STORY ist zu einem UndergroundKult-Klassiker geworden. Der Film, den Haynes geschrieben und inszeniert hat,
untersucht Karen Carpenters durch Anorexie verursachten Tod. Haynes benutzte
Barbie Puppen als Schauspieler, Carpenters herzerweichende Songs als
Soundtrack und 70er-Jahre Garderobe, die nicht nur jede Puppe, sondern auch
ihre Besitzer stolz machen würde. Auf dem San Francisco Film Festival erhielt
der Film den Golden Gate Award.
POISON, Haynes' erster Spielfilm, von Jean Genet inspiriert und von Haynes
geschrieben und inszeniert, hatte drei verschiedene Geschichten miteinander
verwoben. Premiere hatte der Film 1991 beim Sundance Film Festival, wo er
auch den Grand Jury Prize als bester Spielfilm verliehen bekam. Danach wurde
er auf mehr als 20 Festivals gezeigt. In Berlin erhielt er den Teddy und in
Locarno den Kritiker-Preis. Es folgte der 30-Minuten-Film DOTTIE GETS
SPANKED. Diese Geschichte, die in einem Vorort New Yorks spielt, erforscht
die Sexualität Jugendlicher am Beispiel eines Jungen und seiner Obsession mit
einer Fernseh-Komödiantin.
Haynes zweiter Spielfilm SAFE zeichnet das Krankheitsbild einer
kalifornischen Hausfrau (gespielt von Julianne Moore), die gegen das 20.
Jahrhundert allergisch zu sein scheint. Premiere hatte SAFE 1995 auf dem
Sundance Film Festival, wurde im gleichen Jahr beim Filmfestival von Cannes
in der Directors Fortnight gezeigt. In der Kritikerumfrage der Village Voice
im Jahr 2000 wählten 65 Kritiker SAFE zum besten Film der Neunziger.
VELVET GOLDMINE, sein dritter Spielfilm, den er wiederum selbst geschrieben
und inszeniert hatte, hatte 1998 Premiere beim International Film Festival
von Cannes, und Haynes bekam den Spezial Preis der Jury für seine
künstlerische Leistung. In dem vielschichtigen Glam-Rock-Epos über Aufstieg
und Fall eines Rockstars spielten Ewan McGregor, Jonathan Rhys Meyers, Toni
Collette, Christian Bale und Eddie Izzard. VELVET GOLDMINE gewann den
Independent Spirit Award für die beste Kameraarbeit (Maryse Alberti), einen
BAFTA Award und eine Oscar-Nominierung für die besten Kostüme (Sandy Powell).
Christine Vachon (Produzentin)
leitet zusammen mit Pamela Koffler und Katie Roumel die Firma "Killer Films",
die sie zusammen mit Koffler 1996 gegründet hatte.
Zu ihren ersten eigenen Produktionen gehörten Todd Haynes' erster Spielfilm
POISON und Tom Kalins Spielfilmdebüt SWOON, der die Geschichte einer
berüchtigten historischen Mordgeschichte erzählte und der beim Berliner
Filmfestival 1992 den Caligari Preis erhielt. Ihre Zusammenarbeit mit Pamela
Koffler erwuchs aus dem ersten Projekt Vachons, Tom Kalins Dokumen-tarfilm
GEOFFREY BEENE 301993, bei dem Koffler Line-Producer war.
Es folgten Vachons Produktionen von Todd Haynes' zweitem Spielfilm SAFE,
Steve McLeans POSTCARDS FROM AMERICA, der 1994 beim New York Film Festival
Premiere hatte. Als Executiv-Producer arbeitete sie an Rose Troches GO FISH
und als Co-Produzent an Larry Clarks KIDS.
Danach machte sie mit Nigel Finch STONEWALL, der auf dem Filmfestival von
Venedig Premiere hatte. Mit Mary Harron arbeitete sie an I SHOT ANDY WARHOL,
für den Lili Taylor 1996 auf dem Sundance Film Festival einen Schauspielpreis
bekam.
Die erste Produktion von "Killer Films" war Cindy Shermans OFFICE KILLER mit
Carol Kane in der Hauptrolle. Zusammen mit "Redeemable Features" produzierte
"Killer Films" dann Tony Vitales KISS ME, GUIDO, der 1997 im Rahmen des The
American Spectrum Programms auf dem Sundance Film Festival gezeigt wurde.
Todd Haynes VELVET GOLDMINE war Vachons nächstes Projekt. Der Film war
zusammen mit einer anderen Produktion von "Killer Films", Todd Solondz'
HAPPINESS, in Cannes zu sehen. VELVET GOLDMINE gewann den Spezial Preis der
Jury und HAPPINESS den Fipresci Preis.
Vachon und Kofflers nächste Produktion war I'M LOSING YOU, Bruce Wagners
Adaption seines Roman-Bestsellers. Der Film hatte 1998 auf dem Toronto
International Film Festival Premiere. Dann produzierte sie Vachon Kimberly
Peirces BOYS DON'T CRY, der 1999 auf den Festivals von Venedig, Toronto und
New York Film lief. Hauptdarstellerin Hilary Swank gewann für ihre Rolle
einen Oscar und einen Golden Globe. Chloë Sevigny wurde für ihre Darstellung
in dem Film für den Oscar und Golden Globe nominiert.
Killers CRIME + PUNISHMENT IN SUBURBIA (Regie: Rob Schmidt) lief im Jahr 2000
auf dem Sundance Film Festival. Im nächsten Jahr zeigte das renommierte
Independent Festival SERIES 7 von Autor und Regisseur Daniel Minaha.
Im Mai 2001 stieg Katie Roumel als Partnerin bei Killer Films ein. Roumel
hatte das Duo Vachon/Koffler bei den Dreharbeiten zu KIDS kennen gelernt, bei
dem sie Casting-Assistentin war.
Danach machte sie Assistenz der Aufnahmeleitung bei STONE-WALL und I SHOT
ANDY WARHOL, dann Line Producer bei KISS ME, GUIDO und Producer bei SERIES 7
und HEDWIG AND THE ANGRY INCH (Regie und Hauptrolle: John Cameron Mitchell).
Diese Killer Produktion, es war die Adaption eines Off-Broad-way Rock
Musicals, hatte 2001 beim Sundance Film Festival Premiere. Mitchell gewann
dort den Audience Award und den Director Award. Später wurde er auch für den
Golden Globe nominiert.
Zu den neueren Killer Projekten gehören Todd Solondz' STORY-TELLING, der 2001
Premiere hatte und dann auf dem New Yorker und dem Sundance Film Festival
gezeigt wurde, Mark Romaneks ONE HOUR PHOTO mit Robin Williams (Premiere:
2002 Sundance Film Festival), Tim Blake Nelsons THE GREY ZONE mit Harvey
Keitel und Mira Sorvino (Premiere: 2001 Toronto International Film Festival)
und Rose Troches THE SAFETY OF OBJECTS mit Glenn Close, Dermot Mulroney und
Patricia Clarkson (Premiere: 2001 Toronto International Film Festival).
Folgende Projekte sind z. Zt bei Killer Films in Planung: Robert Altman wird
mit Neve Campbell THE COMPANY machen, Kasi Lemmons verfilmt Jeanette
Wintersons Roman THE PASSION, Modedesigner Isaac Mizrahi wird mit THE EXTRA
MAN sein Regie-Debüt geben (nach einem Roman von Jonathan Ames), COCK AND
BULL, nach einem Buch von Will Self, wird von Jason Farrand inszeniert
werden, Tom Kalin plant SAVAGE GRACE, Douglas McGrath schreibt CAPOTE, bei
dem er auch Regie führen wird, Michael Cunninghams Roman A HOME AT THE END OF
THE WORLD wird von Michael Mayer verfilmt werden. Abgedreht wurde bereits
PARTY MONSTER mit Macaulay Culkin, Seth Green und Chloë Sevigny.
Im Jahr 2000 schloss Killer Films einen innovativen Co-Produktions- Vertrag
mit John Wells, dessen Ergebnis THE GREY ZONE, ONE HOUR PHOTO und FAR FROM
HEAVEN ist. Killer hat darüber hinaus auch einen Entwicklungsdeal über zwei
Jahre abgeschlossen mit Paul G. Allens "Vulcan Productions", der schon zu FAR
FROM HEAVEN und THE SAFETY OF OBJECTS geführt hat.
1994 hatte Christine Vachon den Frameline Award für außergewöhnliche Dienste
in den lesbischen und schwulen Medien erhalten. 1996 wurde sie mit dem Muse
Award for Outstanding Vision and Achievement der New York Women in Film and
Television geehrt. Ihr wurde 1999 auch der Independent Feature Project's
Gotham Award für ihre Arbeit als Produzentin verliehen. Ihr Buch "Shooting to
Kill: How an Independent Producer Blasts Through the Barriers to Make Movies
that Matter" war 1998 bei Avon erschienen und wurde in die Bestsellerliste
der Los Angeles Times aufgenommen.
Jody Patton (Produzentin)
ist Präsidentin von Vulcan Productions, der Independent Film Productions
Company, die Paul G. Allen gegründet hat, um kreative und innovative Spielund Dokumentarfilme zu finanzieren. Folgende Spielfilme hat Vulcan
Productions (früher: Clear Blue Sky Productions) produziert: Victor Nunez'
COASTLINES (Premiere: 2002 Sundance Film Festival) mit Josh Brolin, Sarah
Wynter und Timothy Olyphant, Rose Troche THE SAFETY OF OBJECTS (Premiere:
2001 Toronto International Film Festival), mit Glenn Close, Dermot Mulroney
und Patricia Clarkson, Marleen Gorris' THE LUZHIN DEFENCE mit John Turturro
und Emily
Watson, Julie Taymors TITUS mit Anthony Hopkins und Jessica Lange (Oscar
Nominierung für Milena Canonero – beste Kostüme) und John Sayles' MEN WITH
GUNS.
Zu Vulcans Dokumentationen gehört auch die Serie EVOLUTION, das Feature
CRACKING THE CODE OF LIFE und die geplante Serie THE BLUES, für die sieben
Spielfilmregisseure je eine Episode drehen werden. Zu diesen Regisseuren
gehören u. a. Martin Scorsese, Wim Wenders, Mike Figgis und Clint Eastwood.
Seit sie 1986 Paul G. Allen bei der Gründung seiner Management Company
unterstützt hat, entwickelte und führte Patton eine Vielzahl von Allens
Geschäften. Neben ihren Aufgaben als Allens Ratgeber, ihrem Engagement in den
entwicklungsstrategischen Fragen der Organisation und ihrer Leitung der
vielen laufenden Projekte und Investitionen ist sie Präsidentin von Vulcan
Productions, der Independent Film Production Company, Vice von First & Goal
Inc., die das Washington State Football & Soccer Stadium aufbaut und managt,
und sie ist auch Executive Director vom Experience Music Project, Seattles
einmaligem interaktivem Musik Museum. Darüber hinaus arbeitet Patton als
Executive Director in den sechs Stiftungen Paul G. Allens, die NonprofitOrganisationen in den Künsten, Gesundheit, medizinische Forschung und
Umweltschutz unterstützen.
Patton arbeitet auch im Vorstand der Stiftung der Universityof Washington,
des International Glass Museum, des Oregon Shakespeare Festival und der
Theatre Communications Group.
Steven Soderbergh (Executive Producer)
hat sich nicht nur als Regisseur einen Namen gemacht, sondern auch als
Produzent der unterschiedlichsten Filmprojekte. Im Jahr 2000 haben Soderbergh
und George Clooney "Section Eight" gegründet, eine Produktionsfirma, die bei
Warner Bros. zu Hause ist. Ihre Komödie WELCOME TO COLLINWOOD, geschrieben
und inszeniert von den Brüdern Anthony und Joe Russo, war 2002 einer der
Beiträge des Filmfestivals von Cannes. Sie waren auch Executive Producer von
Christopher Nolans INSOMNIA mit Al Pacino, Robin Williams und Hilary Swank.
Zur Zeit arbeiten sie an Lodge Kerrigans Film IN GOD'S HANDS. Ebenfalls in
Post-Production ist Charlie Kaufmans Verfilmung von Chuck Barris' Buch
CONFESSIONS OF A DANGEROUS MIND, bei dem George Clooney Regie führt und die
Hauptrolle spielt (mit Sam Rockwell, Drew Barrymore und Julia Roberts in
weiteren Rollen).
Soderbergh war Produzent von THE DAYTRIPPERS und PLEA-SANTVILLE, Executive
Producer von SUTURE und Godfrey Reggios NAQOYQATSI, der letzten Folge seiner
Qatsi Trilogie, die mit KOYAANISQATSI und POWAQQATSI begann. Soderbergh ist
der einzige Regisseur, von dem zwei Filme in den Kategorien bester Film und
bester Regisseur im gleichen Jahr nominiert waren. Soderbergh bekam den
Oscar als bester Regisseur für TRAFFIC. Seit 1930 hatte kein Regisseur mehr
gegen sich selbst gewonnen (Frank Lloyd bekam den Oscar für THE DIVINE LADY,
war aber in der gleichen Kategorie auch für DRAG und WEARY RIVER nominiert).
TRAFFIC gewann Oscars für den Schnitt (Stephen Mirrione), für den besten
Nebendarsteller (Benicio del Toro) und für das beste adaptierte Drehbuch
(Stephen Gaghan). Die fünfte Nominierung hatte der Film in der
Kategorie Best Picture erhalten (Laura Bickford, Marshall Herskovitz, Edward
Zwick).
Soderbergh war auch als bester Regisseur für ERIN BROCKO-VICH nominiert.
Julia Roberts bekam den Oscar als beste Schauspielerin für ihre Rolle in
diesem Film. Nominiert waren auch Albert Finney als bester Nebendarsteller,
Susannah Grant für das beste Original-Drehbuch und die Produzenten Danny
DeVito, Michael Shamberg, Stacey Sher in der Kategorie bester Film. Im
letzten Jahr hatte Soderbergh bei der Gangsterkomödie OCEAN'S ELEVEN Regie
geführt. Als Regisseur hat er außerdem folgende Filme gemacht: THE LIMEY, OUT
OF SIGHT, GRAY'S ANATOMY, SCHIZOPOLIS, THE UNDERNEATH, KING OF THE HILL und
KAFKA. ULL FRONTAL hat er in 18 Tagen in einer Kombination aus digitalem
Video und konventionellem Filmmaterial gedreht. Seine letzte eigene
Regiearbeit ist der Science Fiction Film SOLARIS mit George Clooney, Natascha
McElhone, Jeremy Davies, Viola Davis und Ulrich Tukur.
George Clooney (Executive Producer)
der als Schauspieler und Produzent erfolgreich ist, hat mit CONFESSIONS OF A
DANGEROUS MIND nun auch seinen ersten Film als Regisseur abgeliefert. Dies
ist die Verfilmung der "nicht autorisierten Biographie" von Chuck Barris, der
von Rockwell gespielt wird. Clooney selbst spielt neben Drew Barrymore und
Julia Roberts in seinem Film mit. Als Schauspieler wird Clooney auch in
Soderberghs SOLARIS zu sehen sein und neben Catherine Zeta-Jones in Joel and
Ethan Coens INTOLERABLE CRUELTY. Neben Steven Soderbergh ist er Partner bei
der Filmproduktionsfirma Section Eight. In WELCOME TO COLLINWOOD, der ersten
Produktion der Firma, gab Clooney einen kleinen Gastauftritt. Clooney war
auch Executive Producer bei Christopher Nolans INSOMNIA.
In Steven Soderberghs Kinohit OCEAN'S ELEVEN spielte er eine der Hauptrollen.
Für seine Darstellung in Joel and Ethan Coens O BROTHER, WHERE ART THOU?
erhielt er einen Golden Globe Award als bester Filmschauspieler in einer
Komödie. Außerdem spielte er in Wolfgang Petersens THE PERFECT STORM, in
David O. Russells THREE KINGS, in Steven Soderberghs OUT OF SIGHT, in Mimi
Leders THE PEACE-MAKER, in Joel Schumachers BATMAN & ROBIN, in Michael
Hoffmans ONE FINE DAY und in Robert Rodriguez' FROM DUSK TILL DAWN.
Clooney war der Star verschiedener TV-Serien, die bekannteste und
erfolgreichste war ER. Seine Darstellung des Dr Douglas Ross brachte ihm drei
Golden Globe, zwei Screen Actors Guild und zwei Emmy Award Nominierungen ein.
Mit seiner Produktionsfirma "Maysville Pictures" entwickelte er selbst TVProjekte, darunter FAIL-SAFE, das zwei Emmy Awards gewann. Regie führte
Stephen Frears.
John Wells (Executive Producer)
ist ein anerkannter Produzent, Regisseur und Autor für Bühne, TV und Kino. Z.
Zt. überwacht er vier TV-Serien: ER, THIRD WATCH, THE WEST WING und die neue
PRESIDIO MED. Er brachte in den ersten acht Jahren der Ausstrahlung für Wells
und sein Team 19 Emmy Awards, 2 Peabody Awards, 8 People's Choice Awards, 2
Producers Guild of America Awards und einen Humanitas Prize. Neben FAR FROM
HEAVEN hat er folgende Spielfilme produziert: WHITE OLEANDER (Regie: Peter
Kosminsky nach dem Bestseller von Janet Fitch) mit Alison Lohman, Michelle
Pfeiffer, Robin Wright Penn und Renée Zellweger. Wells hat auch Neil Jordans
neuen Film THE GOOD THIEF mit Nick Nolte produziert.
Durch seinen Co-Produktions-Vertrag mit Killer Films war er auch an den
folgenden Projekten beteiligt: THE GREY ZONE (Tim Blake Nelson), ONE HOUR
PHOTO (Mark Romanek). Bevor er bei ER einstieg, war Wells Autor und Produzent
der gefeierten Serie CHINA BEACH, die mit dem Peabody Award, einem Humanitas
Prize und einer Writers Guild of America und einer Emmy Award Nominierung
geehrt wurde. Wells, der aus Alexandria, Virginia, stammt, war Präsident der
Writers Guild of America.
Eric Robinson (Executive Producer)
ist Business Advisor und hat in dieser Funktion über mehr als zwei Jahrzehnte
für die Unterhaltungsindustrie, Technologiefirmen und Medien gearbeitet. Seit
der Mitte der 90er-Jahre hat er als Produzent mit Independent Filmern an
einer Vielzahl von Projekten gearbeitet, darunter John Sayles' MEN WITH GUNS,
Michael Apteds Dokumentation über kreative Prozesse, INSPIRATIONS, Marleen
Gorris' THE LUZHIN DEFENCE, Rose Troches THE SAFETY OF OBJECTS oder Victor
Nunez' COASTLINES. Robison arbeitete als Berater für Vulcan Productions und
Vulcan Inc., die Firma, die alle Geschäftsinteressen des Investors Paul G.
Allen managt. Bei Vulcan Productions war er General Manager und Vice
President und bei Vulcan Inc. Vice President of Business Development and
Project Development. Er ist auch Mitglied des Aufsichtsrates von CNET
Networks, der führenden Sendegruppe für Technologie-Information und von
Cumulus Media, die 245 Radio-Stationen betreiben.
John Sloss (Executive Producer)
war schon für über 25 Filme als Executive Producer verantwortlich, darunter
die Arbeiten von John Sayles (CITY OF HOPE, PASSION FISH, THE SECRET OF ROAN
INISH, LONE STAR und MEN WITH GUNS) von Richard Linklater (BEFORE SUN-RISE,
subUrbia, THE NEWTON BOYS und WAKING LIFE von Michael Corrente und David
Mamet (AMERICAN BUFFALO) von Ed Burns (SHE'S THE ONE), Victor Numez (ULEE'S
GOLD und COASTLINES ) von Whit Stilmann (THE LAST DAYS OF DISCO). BOYS
DON'T CRY von Kimberly Peirce und Gary Winick's TADPOLE. Im März 2001
gründete John Sloss "Cinetic Media". Diese Consulting Firma vertritt
Produzenten (indem sie für Studiounabhängig produzierte Filme Verleihe
sucht), und sie berät "Endverbraucher" sowie Medienfinanziers auf der ganzen
Welt. Schließlich sichert "Cinetic Media" die Finanzierung ganzer Filmpakete.
Als Partner von InDigEnt war Sloss an deren Projekten beteiligt, die einen
neuen Standard für digitale Spielfilmproduktion setzten. John Sloss hat auch
als Partner mit Dreamworks, Imagine Entertainment und Paul Allens Vulcan
Ventures gearbeitet. Darüber hinaus hält er regelmäßig Vorträge zum Thema
"Weltweite Finanzierung von Entertainment-Projekten".
Als Rechtsanwalt vertritt Sloss Klienten aus allen Sparten der
Filmwirtschaft, wie Filmfinanzierung, Produktion und Vertrieb, darunter
Produzenten, Regisseure, Autoren und TV-Sender, aber auch Profi-Sport-Teams.
Zu seinen Kunden gehören Paul Allens Firma "Clear Blue Sky", Jonathan Demmes
Production Company "Clinica Estetico", Christine Vachons "Killer Films" sowie
Michael Almereyda, Todd Haynes, Richard Linklater, Paul Rudnick, Kevin Smith
oder Whit Stillman. Sloss wurde in Detroit, Michigan, 1978 geboren und
absolvierte die University of Michigan und die University of Michigan Schoo
lof Law (JD, 1981). Im März 1993 verließ er die Kanzlei Morrison & Foerster,
bei der er Partner war, um das Sloss Law Office zu gründen.
Bradford Simpson (Co-Produzent)
ist Produzent bei "Killer Films". Der Absolvent der Brown University kam 1996
zu Killer, wo er von 1999 bis 2002 Chef der Entwicklungsabteilung war. Er war
Killers verantwortlicher Mann bei der Produktion von Todd Haynes' VELVET
GOLDMINE, der in Cannes den Spezial Preis der Jury erhielt. Als Associate
Producer arbeitete er an Kimberly Peirces BOYS DON'T CRY, für den Hilary
Swank einen Oscar als beste Darstellerin bekam. Zur Zeit produziert Simpson
PARTY MONSTER, bei dem Fenton Bailey und Randy Barbato Regie führen (mit
Macaulay Culkin, Seth Green und Chloë Sevigny). Er entwickelt darüber hinaus
verschiedene Projekte: Mit Regisseur Douglas McGrath arbeitet er an einem
Drehbuch nach Truman Capotes In Cold Blood, mit Isaac Mizrahi an der
Verfilmung von Jonathan Ames' The Extra Man und mit Jason Farrand an der
Adaption von Will Selfs Cock and Bull.
Declan Baldwin (Co-Produzent)
letztes Projekt war Moisés Kaufman's THE LARAMIE PROJECT für HBO Films, der
2002 auf dem Sundance Film Festival Premiere hatte. Bei Todd Solondz'
STORYTELLING war er Line Producer.
Der gebürtige New Yorker begann seine Karriere als Produktionsassistent. Dann
arbeitete er als Aufnahmeleiter bei Arthur Penns PENN & TELLER GET KILLED,
später arbeitete er u. a. an Barbra Streisands THE MIRROR HAS TWO FACES, Ang
Lees THE ICE STORM, James L. Brooks' AS GOOD AS IT GETS und Tim Burtons
SLEEPY HOLLOW. Seine Produktionstätigkeit begann als Line Producer beim
Remake des George A. Romero Schockers NIGHT OF THE LIVING DEAD (Regie: Tom
Savini). Dann produzierte er Romeros THE DARK HALF (nach dem Roman von
Stephen King) und dann co-produzierte er Clare Peploes ROUGH MAGIC mit
Russell Crowe, Bridget Fonda und Jim Broadbent.
Edward Lachman, A.S.C. (Kamera)
ist einer der angesehensten Kamerakünstler seiner Zeit. Er arbeitete an
großen Hollywood-Filmen wie an kleinen Independent- Produktionen oder
nichtamerikanischen Projekten. Lachman hat u. a. für folgende Filme die
Kamera geführt: BAD SANTA (Regie: Terry Zwigoff), SIMONE (Andrew Niccol)
SWEET (Pat O'Connor), ERIN BROCKOVICH und THE LIMEY (Steven Soderbergh), THE
VIRGIN
SUICIDES (Sofia Coppola), SELENA und MI FAMILIA (Gregory Nava), TOUCH und
LIGHT SLEEPER (Paul Schrader), MY NEW GUN (Stacy Cochran), LONDON KILLS ME
(Hanif Kureishi), MISSISSIPPI MASALA (Mira Nair), MAK-ING MR. RIGHT und
DESPERATELY SEEKING SUSAN (Susan Seidelman), TRUE STORIES (David Byrne),
LIGHTNING OVER WATER (Nicholas Ray und Wim Wenders), UNION CITY (Mark
Reichert) und LA SOUFRIÈRE und STROSZEK (Werner Herzog).
Mark Friedberg (Production Designer)
hat das Production Design der verschiedensten Studioproduktionen entworfen,
ebenso wie das vieler Independent Filme: u. a. Ed Harris' POLLOCK, Garry
Marshalls RUNAWAY BRIDE, Ang Lees RIDE WITH THE DEVIL und THE ICE STORM, Mira
Nairs KAMA SUTRA: A TALE OF LOVE und THE PEREZFAMILY, Bob Rafelsons POODLE
SPRINGS, Herb GardnersI'M NOT RAPPAPORT, Maggie Greenwalds THE BALLAD OF
LITTLE JO und Alexandre Rockwells IN THE SOUP.
James Lyons (Schnitt)
ist ein langjähriger Mitarbeiter von Todd Haynes. Er hat die Montage von
VELVET GOLDMINE, SAFE und POISON, aber auch die von Haynes Kurzfilm DOTTIE
GETS SPANKED erarbeitet. Mit Haynes zusammen hat er auch die Story von VELVET
GOLDMINE geschrieben. Weitere Filme, deren Schnitt Lyons besorgt hat, sind:
Erik Skjoldbjaergs PROZAC NATION, Jesse Peretz' THE CHATEAU und FIRST LOVE,
LAST RITES, Tom Gilroys SPRING FORWARD, Sofia Coppolas THE VIRGIN SUICIDES,
Ronnie Larsens SHOOTING PORN, John Johnsons RATCHET, Peter Freidman und Tom
Joslins preisgekrönter SILVERLAKE LIFE: THE VIEW FROM HERE. Lyons arbeitet
auch als Drehbuchautor und Schauspieler.
Sandy Powell (Kostüme)
hat einen Oscar für die Kostüme gewonnen, die sie für SHAKES-PEARE IN LOVE
entworfen hatte. Im gleichen Jahr war sie auch für ihre Arbeit an Todd
Haynes' VELVET GOLDMINE nominiert (sie erhielt den BAFTA Award für ihre
Kostüme in diesem Film). Sie war bereits zweimal für einen Oscar nominiert –
für Iain Softleys THE WINGS OF THE DOVE und für Sally Potters ORLANDO. Powell
hat auch die Kostüme für eine Reihe anderer bemerkenswerter Filme entworfen,
darunter Martin Scorseses GANGS OF NEW YORK, Atom Egoyans FELICIA'S JOURNEY,
Mike Figgis' MISS JULIE und STORMY MONDAY, Anand Tuckers HILARY AND JACKIE,
Michael Caton-Jones' ROB ROY und Bill Forsyths BEING HUMAN. Die beiden
Regisseure, mit denen sie am intensivsten zusammengearbeitet hatte, sind Neil
Jordan an THE END OF THE AFFAIR, THE BUTCHER BOY, MICHAEL COLLINS, INTERVIEW
WITH THE VAMPIRE, THE CRYING GAME und THE MIRACLE und Derek Jarman an
WITTGENSTEIN, THE LAST OF ENGLAND und CARAVAGGIO. Powell hat viermal den
Evening Standard Award gewonnen, und neben ihrem BAFTA Award für VELVET
GOLDMINE war sie auch viermal für den BAFTA Award nominiert.
Elmer Bernstein (Musik)
ist unter den arbeitenden Komponisten der einzige, dessen Arbeit ein halbes
Jahrhundert umspannt. Im Jahr 2001 feierte er sein 50-jähriges Berufsjubiläum
als Filmkomponist. Bernstein hat über 200 Filmmusiken geschrieben und ist 13mal für einen Oscar nominiert worden, dabei handelt es sich um die Musik zu
den Filmen von Martin Scorsese (THE AGE OF INNOCENCE,) John Landis (TRADING
PLACES), Henry Hathaway (TRUE GRIT), George Roy Hill (HAWAII), Burt Kennedy
(THE RETURN OF THE SEVEN), Robert Mulligan (TO KILL A MOCKINGBIRD), Peter
Glenville (SUMMER AND SMOKE), John Sturges (THE MAGNIFICENT SEVEN) und Otto
Preminger (THE MAN WITH THE GOLDEN ARM). In der Kategorie Bester Song wurde
er nominiert für "Walk on the Wild Side" (aus Edward Dmytryks gleichnamigem
Film), "My Wishing Doll" (aus George Roy Hills HAWAII) und "Wherever Love
Takes Me" (aus Peter Hunts GOLD). Für seine Musik zu George Roy Hills
THOROUGHLY MODERN MILLIE (1967) hat er die Trophäe der Academy of Motion
Picture Arts and Science gewonnen.
Mit dem Emmy Award wurde der Musiker für seinen Soundtrack zu THE MAKING OF
THE PRESIDENT (1960) geehrt. Für seine Musik zur Miniserie CAPTAINS AND THE
KINGS wurde er noch einmal nominiert. Viermal wurde er für einen Grammy Award
und zweimal für einen Tony Award nominiert.
Zu den Ehrungen, die Bernstein im Laufe seiner Karriere zuteil wurden,
gehören die Lifetime Achievement Awards der Los Angeles Film Critics
Association, der American Society of Composers, Authors, and Publishers
(ASCAP), der Society "Für die Erhaltung von Filmmusik", der Foundation for a
Creative America und dem Flanders International Film Festival. 1996 bekam er
seinen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame am Hollywood Boulevard. 1999
wurde er mit der Ehrendoktorwürde des Five Towns College im Staat New York
geehrt. Er hat auch neben BRINGING OUT THE DEAD und CAPE FEAR für Martin
Scorseses neuen Film GANGS OF NEW YORK die Musik geschrieben. U. a. werden
folgende Filme von seinen Kompositionen geprägt: Martha Coolidges INTRODUCING
DOROTHY DAND-RIDGE, LOST IN YONKERS und RAMBLING ROSE, Stephen Frears THE
GRIFTERS, Jim Sheridans THE FIELD und MY LEFT FOOT, George Roy Hills FUNNY
FARM, SLAP SHOT und THE WORLD OF HENRY ORIENT, Ivan Reitmans GHOSTBUSTERS und
STRIPES, John Landis' AN AMERICAN WEREWOLF IN LONDON und NATIONAL LAMPOON' S
ANIMAL HOUSE, Jim Abrahams, David und Jerry Zuckers AIRPLANE!, Don Siegels
THE SHOOTIST, Robert Mulligans BABY THE RAIN MUST FALL, LOVE WITH THE PROPER
STRANGER und FEAR STRIKES OUT, Martin Ritts HUD, John Sturges' THE GREAT
ESCAPE, John Frankenheimers THE GYPSY MOTHS und BIRDMAN OF ALCATRAZ, Vincente
Minnellis SOME CAME RUNNING, Alexander Mackendricks SWEET SMELL OF SUCCESS,
Cecil B. DeMilles THE TEN COMMANDMENTS (1956), Fred Zinnemanns OKLA-HOMA! und
David Millers SUDDEN FEAR.
Der geborene New Yorker entdeckte schon als Junge seine Liebe zur Musik, und
seine Kunst beflissene Familie ermutigte ihn in seinen kreativen
Gehversuchen. Sein Mentor wurde Aaron Copland und seine Lehrer Henriette
Michelson und Israel Citkowitz. Später studierte er bei Roger Sessions und
Stefan Wolpe. Er begann eine Karriere als Konzertpianist, und im zweiten
Weltkrieg arrangierte er amerikanische Volksmusik und schrieb
Musik für Army Air Corps Radio Shows. Zwei dieser Sendungen sorgten für die
Aufmerksamkeit vom Vizepräsident der Columbia Pictures Sidney Buchman, der
Bernstein die Gelegenheit eröffnete, seine erste Filmmusik zu schreiben. Er
ist Gründungsmitglied der National Academy of Recording Arts and Sciences,
und er war Vizepräsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences und
Präsident der Composers and Lyricists Guild of America. Heute ist er
Präsident des Film Music Museum. Bernstein lehrt darüber hinaus als Professor
an Thornton School of Music, die zur University of Southern California in Los
Angeles gehört.
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