Die Rasta Bewegung - Schulen

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Sophia Pieber
Die Rasta Bewegung
Betreuungslehrer: MMag. Dr. Johannes Kügerl
5a.Klasse
2004/2005
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Inhaltsverzeichnis
1. ………………………………………………...Geschichte
1.1 ………………………………………………Gründung
1.2 ……………………………………………..Gründsätze
2. ……………………………………………………..Kultur
2.1. ………………………………………………...Religion
2.1.1. …………………………………………....Jah (Gott)
2.1.2. ……………………………….Schöpfungsgeschichte
2.1.3. …………………………………………………..Tod
2.2. ………………………………………………...Sprache
2.3. ……………………………..Äußeres Erscheinungsbild
2.4. …………………………………………...……...Ganya
3. ……………………………………………………..Musik
3.1. ……………………..Der politische Aspekt des Reggae
3.2. ………………………………….Rhythmus des Reggae
3.3. ………………………………………Arten des Reggae
3.4. ……………………………………Themen des Reggae
4. ……………………………………………….Bob Marley
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1.Geschichte:
1.1. Gründung:
Als der schwarze Jamaikaner Marcus Garvey Anfang des 20. Jahrhunderts einen schwarzen
Nationalismus predigte, löste er damit in Nordamerika eine Massenbewegung aus. Auf
Jamaika wurde er Begründer der "Back to Africa"- Bewegung. Er predigte die Ebenbürtigkeit
von Schwarz und Weiß und versuchte das gebrochene Selbstwertgefühl der Schwarzen
aufzurichten, indem er sie aufforderte zu ihren eigenen Wurzeln zurückzukehren und die
ihnen aufgezwungene westliche Kultur abzulegen. Er lehrte, dass Jamaika nicht das Land der
Schwarzen, sondern das Land der weißen Ausbeuter - nämlich Babylon - ist. Das wahre Land
ist Zion, Zion in Afrika, aus dem die Weißen die Schwarzen verschleppt haben.
Garveys Endziel war die Rückkehr aller Schwarzen nach Äthiopien, dem einzigen nie
kolonialisierten selbständigen afrikanischen Land. In seiner Sprache ein Synonym für ganz
Afrika.
1919 gründete Garvey die Schifffahrtslinie Black Star Line, die die Transportverbindung nach
Afrika herstellen sollte. Er stellte Aktien nur für Schwarze bereit und nahm Millionen von
Dollar ein, indem er einzelne Anteile billig verkaufte. Er starb 1940 in aller Stille in London,
der Leichnam wurde feierlich nach Jamaika überführt und in einem Mausoleum beigesetzt
Garvey wird seit der Unabhängigkeit Jamaikas als Nationalheld verehrt. Einer der wichtigsten
überlieferten Sätze von ihm ist: „Schaut nach Afrika, wenn ein schwarzer König gekrönt
werden wird, dann ist der Tag der Erlösung nahe!“, dieser Satz hatte noch große
Auswirkungen. 1
1930 wurde der Äthiopier Ras Tafari Makonnen zum Kaiser seines Landes gekrönt. Er legte
jedoch seinen bürgerlichen Namen ab und nannte sich seine kaiserliche Majestät Haile
Selassie I. Es lässt sich nur annähernd darstellen, welche Auswirkung diese Krönung auf das
Volk hatte: Für viele Schwarze war der Tag der Krönung des ersten schwarze Königs in
Afrika die Erfüllung von Garveys Prophezeiungen. Haile Selassie wurde als lebender Gott
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Movement of Jah People. Online in Internet:
www.bobmarley.at/main/modules.php?name=News&file=article&sid=5[2005-02-23]
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angebetet. Auf Jamaika bildete sich währenddessen eine religiöse Gruppe, deren Mitglieder
sich „Rastafarians“ nannten. 2
1.2. Grundsätze:
Das Grundlegende Buch der Rastas ist die Bibel. „Gott ist schwarz“, heißt es bei Jeremia
(8,21). Die Rastas hatten 4 Grundsätze:

Der Schwarze, der durch die Hand des Weißen im Exil in Jamaika war, ist die
Wiedergeburt des alten Israel

Der Weiße ist dem Schwarzen unterlegen

Die Situation auf Jamaika ist die Hölle, Äthiopien ist der Himmel

In naher Zukunft werden die Schwarzen die Welt regieren
Diese Grundsätze sind nicht als rassistisch zu verstehen, es bedeutet vielmehr, dass die
Schwarzen durch den langen Weg der Unterdrückung geprägt, in eine andere, höhere Ebene
der Erleuchtung erreicht haben und somit auserlesen sind.3
2.Kultur:
2.1. Religion:
2.1.1. Jah (Gott)
Die Herkunft des Gottesnamen ist ungeklärt. Die Erklärungsversuche reichen von der
Gottesbezeichnung ’Jah’ der Maroons über die Kurzform ’Jah’ für Jehova in der englischen
Bibel von 1539 bis 1758 bis hin zum Hindu – Wort ’Jai’ in der Gottesverehrung der Hindus.
Der Bibel wird entnommen, dass Jah in Äthiopien geboren wurde.
Für die Rastas kann der Gott der Christen nicht der wahre Gott sein. Er erscheint ihnen als
Zerrbild Jah’s – ein Gott des Hasses, des Blutes, der Unterdrückung und des Krieges. Die
2
Hrsg. EBERHART, Heinrich u.a.: Materialien 18 Reggae und Karibik. 2. Auflage. Bonn-Beuel: Leppelt
Druck+Repro, 1981.
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Hrsg. EBERHART, Heinrich u.a.: Materialien 18 Reggae und Karibik. 2. Auflage. Bonn-Beuel: Leppelt
Druck+Repro, 1981.
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wahren Werte dagegen sind Liebe, Einheit, Friede, Gleichheit und Gerechtigkeit. Dieses sind
die wahren Gesetze des Lebens und nur sie garantieren das ewige Leben.
2.1.2. Schöpfungsgeschichte
Die ersten Menschen, die Jah nach seinem Bilde schuf, waren schwarze Menschen, da ja auch
Gott schwarz ist, denn „Gott ist schwarz“ heißt es bei Jeremia in der englischen Fassung. Die
Rastas betrachten sich als schwarze Israeliten.
Sie waren Gottes Auserwählte, denen er den Auftrag erteilte, fruchtbar zu sein und die Erde
zu bevölkern. Bedeutend ist auch, dass Jah den Mann und die Frau gleichzeitig und damit
gleichwertig geschaffen hat. Erst danach hat Jah Adam und Eva geschaffen, die Vorfahren der
Weißen und zwar nacheinander, nicht gleichwertig. Ihnen wurde die Bearbeitung des Bodens
aufgetragen, jedoch wurde ihnen nicht gesagt, fruchtbar zu sein un sich zu vermehren. Daher
musste die Sexualität von beiden zur Sünde führen.
Die beiden zentralen Aspekte des Rastafarianismus sind die Göttlichkeit Haile Selassies und
die Forderung nach der Rückkehr in da Heimatland.
2.1.3. Tod
Die Vorstellung von einem lebenden Gott führt direkt zum Glauben über den Tod: Denn Gott
ist kein Geist sondern ein Gott der Lebenden, in dieser Welt. Dieser Gott ist aktiv tätig in
dieser Welt und in diesem Leben, im Menschen und in der Natur. Rastas glauben nicht an den
Tod, sie glauben an das ewige Leben:
“Selbst wenn ein Rastafari infolge hohen Alters stirbt, ist er nicht wirklich tot. Die Atome
seines Körpers wandern zurück in die Gesamtheit der Dinge. Dieselben Atome werden wieder
für die Neubildung anderer Babies benutzt, und das Leben setzt sich fort wie zuvor."4
2.2. Sprache:
Eine Besonderheit in der Sprache der Rastafarians und ein Ausdruck ihrer Gleichheit ist die
I'n'I-Sprache (Ich-und-Ich-Sprache): Wenn Rastafarians von Gemeinschaft sprechen,
4
Movement of Jah People. Tod. Online in Internet:
www.bobmarley.at/main/modules.php?name=News&file=article&sid=5[2005-02-23]
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gebrauchen sie statt "wir" den Ausdruck "I and I", "ich und ich". Ras Historian interpretierte
es so:
"'Ich' in der normalen englischen Sprache 'I', ist die erste Person. Du, er, sie, es folgen als
zweite und dritte Person. Wenn ich und Ich als Rastafarian die Zahlen betrachte, so kommt
Eins zuerst. Sogar zwischen dem Zeichen 1 (eins) und I (für "ich") gibt es eine gewisse
Ähnlichkeit. Deshalb betrachte Ich und Ich jedes Individuum, das ein Mitglied der
Rastafarians ist, immer als "I". Anders gesagt, ein jeder ist immer der Erste. Denn es ist nur
die Gesamtheit aller, die dieses ganze Ich bildet und so den vollkommenen Zustand
hervorbringt."
Nach Rastafarian, unterscheidet man auch noch zwischen einem "little I" und einem "big I".
Das Ziel der Rasta-Anhänger besteht in der Erkenntnis des Selbst und in der Verschmelzung
von "little I" und "Big I". Diese Selbstverwirklichung wäre dann "I-nity" bzw. Unity
(Einheit). Für die Rastafarians ist die Sprache gewissermaßen ein heiliges Instrument und kein
bloßes profanes Kommunikationsmittel. Sprache geht zurück auf den Schöpfungungsbericht
der Bibel:
"Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Jah, und Jah war das Wort" (Joh.1,1)
Hierin sieht der Rastafarian einen Beweis dafür, dass Worte nicht nur Klang haben, sondern
auch Kraft. Mit den Begriffen Wort, Klang und Kraft (Word, Sounds and Power)
korrespondieren Geist, Sprache und Herz, die in eins schwingen und die Erleuchtung des
Denkens und Fühlens ermöglicht.
Zur vollsten Entfaltung kommt die Sprache im "Reasoning", der Gesprächsform der
Rastafarians. Während des nächtlichen Rauchens werden Inspirationen mitgeteilt und in
langen Gesprächen diskutiert. Hierin ist ein sakraler Akt zu sehen, vergleichbar mit dem
Gebet. Die nächtliche Zeit ist zudem die heilige Zeit, da die Tageszeit fest im Griff von
Babylon ist.
Das Reasoning ist auch noch in weiterer Hinsicht von Bedeutung: Rastafari ist nicht nur als
eine akephale Bewegung anzusehen, also solch eine ohne Führer, sondern auch als eine
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solche, die am ehesten das protestantische Prinzip vom Priestertum aller Gläubigen zu
verwirklichen.5
2.3. Äußeres Erscheinungsbild:
Auch mit ihrer äußeren Erscheinung ziehen die Rastafarians viel Unwillen auf sich. Sie tragen
Dreadlocks und pflegen einen lässigen Kleiderstil. Das eine solche Lebenshaltung beim
Gegenüber oft Angst und Ablehnung erzeugt, kennen wir auch von unserer Gesellschaft. Oft
wird Rasta-Kindern mit Dreadlocks der Besuch der Schule verboten.
Dreadlocks
Dreadlocks sind ein Symbol der Hingabe. Sie sind Symbol für Schwarz-Sein, Würde und
Ehre, und ein bildliches Symbol der Löwenmähne. Auch hier folgen die Rastafarians den
Empfehlungen der Bibel.
Dennoch gibt es Rastas ohne Dreadlocks die sich als gläubige Rastafaris sehen und diese
Religion auch ausleben. Wiederum gibt es Leute mit Dreadlocks, die nichts gemeinsam haben
mit dieser Religion. So kann man auch in Jamaika bei weitem nicht jeden als Rastafari sehen
weil dieser Dreadlocks hat.
Rastas, die zur Befragung zur Polizei mussten, wurden dort die Dreads abgeschnitten, als ein
Akt der öffentlichen Verleumdung und sozialen Kontrolle über die Bewegung. Sie sind
darüber sehr wütend, denn die Dreadlocks sind sehr bedeutsam für ihre spirituelle
Überzeugung. Sie glauben, dass sie klarer denken können und Gefahr um sie herum dank der
Dreadlocks spüren können. Sie denken, dass es ihnen möglich ist, dank dieser natürlichen
"Rezeptoren", Inspirationen von Jah zu erhalten.
Tam:
Wenn ein Rastafarian sein Haus verlässt, um "in die Welt" zu gehen, trägt er eine wollende
Mütze, den sogenannten "Tam", die oft die Farbe Rot, Gold und Grün hat.6
5
Movement of Jah People. Tod. Online in Internet:
www.bobmarley.at/main/modules.php?name=News&file=article&sid=5[2005-02-23]
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2.3.1. Farben der Rastafari:
Seitdem Haile Selassie ins Exil gezwungen wurde sind die Farben der Rastas Rot, Gelb und
Grün: Rot für das vergossene Blut der Afrikaner, Gelb(Gold) für das ihnen gestohlene Hab
und Gut und Grün für das ihnen weggenommene Land.7
2.4. Ganya:
Ganja oder Marihuana, auch "herb" genannt, ist das Brot Jerusalems, Königsbrot, Brot des
Lammes, Kraut der Weisheit, Kraut Salomos.
Ganja, Cannabis sativa, ist das heilige Kraut der Rastafarians, von dem an mehreren Stelllen
der Bibel gesprochen wird.
Es spielt eine wichtige Rolle bei der religiösen Versenkung, da es tiefe und klarere Einsichten
in das Leben vermitteln soll, eine Verbindung mit der Seele herstellen.
Ganja gilt als Nahrung für das Hirn und als Allheilmittel. So hilft es bei Asthma, Erkältung,
Magenverstimmung, Fieber, Rheumatismus, Grauem Star und vielem mehr. Es wird von
niemanden als schädlich empfunden und selbst für 2-jährige Jungen ist das Rauchen nicht
unnormal.
Ganja wird geraucht, aufgebrüht als Tee getrunken, im Essen verwendet und äußerlich
aufgetragen. Sein Gebrauch produziert psycho-spirituelle Effekte. Es ruft Visionen hervor,
erhöht Einheits- und Gemeinschaftsgefühl, erleichtert Angst und Zorn und bringt Ruhe für
den Geist.
Ganja ist die stärkste gemeinsame Erfahrung im Rastafari. Die zentrale rituelle Aktivität der
Rastas ist das "Reasoning" über einer glühenden Pfeife. Die Ganja-Pfeife wird "Chalice"
genannt. Sie geht von Hand zu Hand um den Altartisch als rituelles Symbol von Erde, Luft,
Wasser und Feuer. 8
6
Vgl. Rastafari. Der Glauben der Rastas auf Jamaika. Online in Internet:
http://wo13.tripod.com/Rastafari/rastafari.html[2005-04-06]
7
HOFFMANN, Cindy(2002): Reggae-Was ist das? Online in Internet: www.james-concept.de[2005-02-22]
8
Movement of Jah People. Ganya. Online in Internet:
www.bobmarley.at/main/modules.php?name=News&file=article&sid=12 [2005-02-28]
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3.Musik:
Reggae
Der Reggae entwickelte sich zu Beginn der 1960er Jahre aus Ska, Rocksteady und RastaMusik. Der Übergang zum Reggae verlief fließend. Die Texte behandeln alltägliche
Lebenserfahrungen der Schwarzen, nämlich ihr Leiden, ihre Unterdrückung und ihren Hass auf
die Unterdrückungsgesellschaft. In seinen ersten Jahren wurde er von Musikern gespielt, die
ihren Gefühlen Luft machen wollten und, unbeeinflusst von ausserjamaikanischer Musik, ihre
eigene Musik spielten. Wie im Blues musste man den Reggae im Blut haben, um ihn spielen zu
können. Der Reggae kam direkt aus dem Herzen der Menschen. Zunächst wurde der Reggae
von der Ober- und Mittelschicht Jamaicas unterdrückt, da er als schwarze Ghettomusik bekannt
war.
Ein jamaikanischer Musiker namens Count Ossie entwickelte um 1965 aus dem Rhythmus der
Burru-Musik den typischen Rhythmus der Rasta-Musik. Viele Elemente seiner Musik bildeten
die Grundlage für den Reggae. Auf seine Rhythmik bezogen sich auch später noch viele
Reggae-Musiker.
Count Ossie setzte Flöte, Saxophon, Bass und Posaune in sein Orchester ein. Ohne ihn und
seine Schüler wäre Reaggae nicht vorstellbar. Durch Jimmy Cliff und später Bob Marleys
Rebel Music wurde der Reggae weltweit bekannt und hat sich seit Anfang der 1970er Jahre
auch bei uns grosser Beliebtheit erfreut - ohne dass die Mehrheit die wahre Vielfalt der
Botschaft des Reggae erkennt. Hinter dem Begriff "Reggae" steckt mehr als eine weitere
Stilrichtung des Rock oder Pop und blosser Ausdruck karibischer Lebensfreude:
Er ist das wichtigste Medium der Rastafaris, er dient den Westindern als Informationsquelle
und kommentiert, analysiert und kritisiert mit bedeutender Wirkung das politische Geschehen
Jamaikas.
Auf den westindischen Inseln ist der Reggae weniger ein "ästhetisches, künstlerisches
Phänomen", wie "U-Musik" in Europa und den USA hauptsächlich angesehen wird, sondern ist
vielmehr ein Gegenstand des täglichen Lebens.9
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Reggae: Online in Internet:www.soulrebel.twoday.net/topics/Reggae/[2005-04-06]
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3.1. Der politische Aspekt des Reggae
Die Länder der Dritten Welt haben eine hohe Analphabetenquote. Deshalb ist der Rundfunk
eine wichtige Informationsquelle der Bevölkerung. Da fast täglich in Jamaica neue ReggaePlatten mit Texten zu aktuellen Themen gepreßt und darin die Geschehnisse des Tages kritisch
analysiert und kommentiert werden, fungiert der Reggae beinahe besser als eine Tageszeitung.
Die Westinder hören die Titel mehrmals am Tag, reden und reflektieren über sie.
Neben zwischenmenschlichen Beziehungen, Kultur und Ökonomie wird auch die Politik im
Reggae thematisiert. Die Texte versuchen die Zuhörer dazu zu bewegen, sich gegen ihre
scheinbar aussichtslose Situation aufzulehnen und ihnen die Gründe für diese Lage
aufzuzeigen. Die wirtschaftliche Situation der aus der Unterschicht kommenden Jamaicaner
wird von der Politik nämlich bedeutend beeinflußt. Außerdem hatten und haben die Schwarzen
- besonders in Grossbritannien - unter der Benachteiligung in der Gesellschaft sehr zu leiden. 10
3.2. Der Rhythmus des Reggae
Grundlage des Reggae ist der Vier-Viertel-Takt mit der Betonung auf dem zweiten und vierten
Taktschlag.
Überlagert
wird
sie
von
einer
variationenreichen
Rhythmik.
Die
Betonungsverschiebung erzeugt ein andauerndes Spannungsmoment, welches erst im
synkopierten, verzögerten "One-Drop", dem "Afterbeat", wieder aufgelöst wird. Der Bass
hingegen wirkt hypnotisch-beruhigend.11
3.3. Reggae-Arten:
Es gibt den Early Reggae, den Skinhead Reggae und den Roots Reggae. Daraus entwickelten
sich unter anderem der Dub, British Reggae, Lovers Rock und African Reggae. Ab zirka 1980
gab es auch den Dancehall Reggae. Ragga gibt es seit ungefähr 1992. Nebenbei gibt es auch
10
11
Reggae: Online in Internet:www.soulrebel.twoday.net/topics/Reggae/[2005-04-06]
Reggae: Online in Internet:www.soulrebel.twoday.net/topics/Reggae/[2005-04-06]
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noch UK Roots, den New Roots, Digital Roots und Modern Roots 12
3.4. Themen des Reggae:
Im Reggae werden meist ganz unterschiedliche Themen behandelt. Aber eins der
Hauptthemen sind wirtschaftliche und soziale Missstände der Schwarzen, Liebe, religiöse
Texte, Sklaverei oder überhaupt über den Reggae selbst. 13
4. Bob Marley:
Auf Bob Marley möchte ich in dieser Arbeit nicht verzichten, weil er und seine Musik mich
eigentlich erst auf dieses Thema gebracht haben. Dazu kommt noch, dass er einer der
Berühmtestens Rastafari und Reggae Musiker ist:
Robert Nesta Marley kommt am 6. Februar 1944 in Rhoden Island, im Norden der
Karibikinsel, zur Welt. Mitte der 50er Jahre versucht die Familie ihr Glück in der Hauptstadt
Kingston – und landet in Trenchtown, einem berüchtigten Armenviertel über der Kloake der
Stadt.
Mit seinen Freunden Bunny Livingstone und Peter McIntosh begeistert sich Marley für die
Musik. In einem Hinterhof nehmen sie Unterricht beim angesehenen Musiker Joe Higgs und
gründen die Wailing Wailers. Mit einer Mischung aus jamaikanischer Tanzmusik und dem,
was aus dem Radio ertönt, entsteht der Ska. Von 1963 bis 1966 nehmen die Wailing Wailers
etwa 30 Singles auf und mausern sich zu einer der angesagtesten Bands von Kingston.
1966 heiratet Marley, geht aber kurz danach in die USA. Als er nach acht Monaten zurück
kehrt, ist jedoch ein tief religiöser Mensch und in Anhänger des Rastafari aus ihm geworden.
12
Geschichte. Reggae: Online in Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Reggae[2005-04-06]
Black Music. Reggae. Online in Internet: www.krref.krefeld.schulen.net/referate/musik/r0053t00.htm[200502-23]
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Sie lernen den Produzenten Lee 'Scratch' Perry kennen, der ihnen in Jamaika zum Durchbruch
verhilft. Als 1970 die Brüder Aston und Carlton Barrett am Schlagzeug und am Bass hinzu
stoßen, gelten die Wailers, wie sie nun heißen, als beste Band der Karibik.
In den USA und in Europa sind sie jedoch noch gänzlich unbekannt. Das ändert sich jedoch
bald, als die Wailers in London bei Chris Blackwell vorsprechen, der sie für sein Label Island
Records unter Vertrag nimmt. Das erste Ergebnis der Zusammenarbeit enthält zwar eine
überarbeitete, für den westlichen Markt abgeschwächte
Form des Reggae, sie erlangen aber zum ersten Mal
internationale Aufmerksamkeit.
Als eine Coverversion Eric Claptons kurz danach in den
USA die Spitze der Singlecharts erobert, ist der
Durchbruch geschafft.
Bei den Aufnahmen zu dem Album "Nutty Dread" kommt
es zum Streit. Unzufrieden mit der Orientierung Marleys
und seinem Gewicht in der Band, gehen Livinstone und
McIntosh eigene Wege. Als Bunny Wailer und Peter Tosh
gelingen ihnen erfolgreiche Solokarrieren. Der Frontmann nennt seine Combo in Bob Marley
And The Wailers um. Marley ist nun ein gefragter Weltstar, der versucht, Ruhe in die
katastrophale Politik seines Landes zu bringen.
„Africa, Unite
´Cause we´re moving right out of Babylon
And we´re going to our father´s land
How good and how pleasant it would be
Before God and man, yeah
To see the unification of all Africans, yeah
As it´s been said already let it be done, yeah
We are the children of the Rastaman
We are the children of the Higher Man
Africa, Unite ´cause the children wanna come home
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Africa, Unite ´cause we´re moving right out of Babylon
And we´re grooving to our father´s land.”14
Bald zieht er nach London, wo er mit “Exodus“ ein Album mit autobiografischem Titel
aufnimmt. Wogegen die Single "Is This Love" eher eine Hommage an das Kiffen darstellt.
Bob Marley ist zwar am Höhepunkt seiner Karriere – in Mailand spielt er vor seinem größten
Publikum, 100.000 Leute, - steht jedoch kurz vor dem Tod. Beim Fußball spielen in London
zieht er sich 1977 eine Fußverletzung zu, die sich unbehandelt bösartig entwickelt. Die
Diagnose: Krebs. Marley weigert sich, den Fuß amputieren zu lassen, erst als er im September
1980 in New York zusammenbricht, lässt er sich eingehend untersuchen. Das Ergebnis lautet:
Gehirntumor.
Als er sich für eine Behandlung entscheidet ist es allerdings schon zu spät. Auf dem Weg
nach Jamaika stirbt der 36-jährige Marley am 11. Mai 1981 in Miami. Der jamaikanische
Premierminister erteilt ihm noch einen Orden, bevor er in einem Mausoleum in Nine Mile,
nahe seines Geburtsortes, begraben wird.
Über zwanzig Jahre nach seinem Tod ist Bob Marley nach wie vor eine der wichtigsten
Figuren der zeitgenössischen Musikgeschichte. Seine Alben sowie unzählige Best Ofs
verkaufen sich prächtig, viele seiner Lieder sind allgemeines Kulturgut, sein Konterfei ist an
den Wänden von Studenten-WGs ebenso wenig wegzudenken wie das Che Guevaras.15Bob
Marley schenkte der Welt die Reggaemusik und Rastalocken.
14
Bob Marley - Africa Unite Online in Internet:
www.golyr.de/index.php?view_site=display&view_id=96699[2005-02-23]
15
Bob Marley. Online in Internet: www.laut.de/wortlaut/artists/m/marley_bob/biographie/index.htm[2005-0222]
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Quellenverzeichnis

Movement of Jah People. Online in Internet:
www.bobmarley.at/main/modules.php?name=News&file=article&sid=5[2005-02-23]

Hrsg. EBERHART, Heinrich u.a.: Materialien 18 Reggae und Karibik. 2. Auflage.
Bonn-Beuel: Leppelt Druck+Repro, 1981.

Vgl. Rastafari. Der Glauben der Rastas auf Jamaika. Online in Internet:
http://wo13.tripod.com/Rastafari/rastafari.html[2005-04-06]

HOFFMANN, Cindy(2002): Reggae-Was ist das? Online in Internet: www.jamesconcept.de[2005-02-22]

Bob Marley - Africa Unite Online in Internet:
www.golyr.de/index.php?view_site=display&view_id=96699[2005-02-23]

Bob Marley. Online in Internet:
www.laut.de/wortlaut/artists/m/marley_bob/biographie/index.htm[2005-02-22]

Reggae: Online in Internet: www.soulrebel.twoday.net/topics/Reggae/[2005-02-22]

Geschichte. Reggae: Online in Internet: http://de.wikipedia.org/wiki/Reggae[2005-0406]

Black Music. Reggae. Online in Internet:
www.krref.krefeld.schulen.net/referate/musik/r0053t00.htm[2005-02-23]

Hrsg. EBERHART, Heinrich u.a.: Materialien 18 Reggae und Karibik. 2. Auflage.
Bonn-Beuel: Leppelt Druck+Repro, 1981
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