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Klassische Sprachen und
IKT: Quellenmaterial für
Europa
Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer
Sprachen in europäischen Sekundarstufen
Sokrates Comenius logo + Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Sokrates
Comenius Programms. Comenius 2.1-project CIRCE N°:112066-CP-1-2003-1-BE-COMENIUS-C21.
(Titel in kleinen Buchstaben)
Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für
Europa
Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in
europäischen Sekundarstufen
Titelseite in größeren Buchstaben
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Klassische Sprachen und IKT:
Quellenmaterial für Europa
Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer
Sprachen in europäischen Sekundarstufen
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Colophon
Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für Europa
Ein Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen in europäischen
Sekundarstufen
Herausgeber: Julian Morgan
Projektkoordinatorin: Veerle De Troyer
Beitragende Autoren: Guy Cherqui, Mireille de Biasi, Robin Delisle, Steffan Griffiths, Jacques
Julien, Marc Knecht, Alain Meurant, Julian Morgan, Elisabeth Nedergaard, Wilf O’Neill, Andrew
Parkin, Annarella Perra, Sylvie Royo, Tony Smith, Sophie Van Esch
Layout: Bart Vliegen
Übersetzer: Andreas Thiel
Projekt Webseite: http://www.circe.be
Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Sokrates Comenius
Programms. Comenius 2.1-project CIRCE N°:112066-CP-1-2003-1-BE-COMENIUS-C21.
COLOPHON
Der Inhalt dieses Projekts spiegelt weder die Haltung der Europäischen Kommission noch kann
diese für den Inhalt verantwortlich gemacht werden.
© 2006 CIRCE Projekt
Alle Teile dieses Handbuchs sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung über den engen
Spielraum des Urhebergesetzes hinaus bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Besitzers
des Urheberrechts. Das gilt auch für das Anfertigen von Kopien, Übersetzungen,
Mikrofilmkopien sowie elektronische Speicherung und Nutzung.
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Inhalt
Vorwort und Dank
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Kapitel 1
Einleitung
Warum klassische Sprachen?
Warum IKT?
Warum IKT im Unterricht klassischer Sprachen?
Ein Software-Überlebenspaket für Lehrerinnen und Lehrer klassischer Sprachen
Verteilung des Materials – gebräuchliche Datenformate
Einige Informationen zur Hardware
Open Source
Gesetzliche und urheberrechtliche Grundregeln in der Europäischen Union
Nationale Urheberrechtsgesetze
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Kapitel 2
Die Integration von IKT im Unterricht klassischer Sprachen
Integrationspolitik
Produktion papierbasierter Dokumente
Verwendung bestehender Software: CAL Ressourcen
Kommunikation via E-mail
Recherche im Internet: Lehrerinnen und Lehrer
Recherche im Internet: Schülerinnen und Schüler
Recherche im Internet: Webquest
Recherche mittels installierter Software
Erstellung von Webseiten und Websites
Erstellung anderer Softwareressourcen
Koordinierung von Netzwerkprojekten
Evaluierung von Schüleraufgaben
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Kapitel 3
Die Rolle des Lehrers
Systeme, Ziele und Absichten
Die sich weiterentwickelnde Rolle der Lehrerin/des Lehrers
Online Learning – Ein neuer Ansatz
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Kapitel 4
Fallstudien
Einleitung zu den Fallstudien
Ein elektonisches Handbuch für den Griechischunterricht: Vom Wachstäfelchen zum Laptop
Circulus Latinus Panormitanus: Eine modellartiger lateinischer Chatroom
e-Latin: Cambridge Online Latin Project
Eton College Greek Software Project
Google Latina, investigationis machina
Helios
IKT für Behinderte
Computer für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: possunt quia posse videntur
Inspiration: Mindmapping Software
Just-in-Time Teaching (JiTT)
Ein LAN in einer didaktischen Welt
Latin Vocab Drill
Net-learning: E-Learning und Netzwerke zur Vermittlung von Altgriechisch und Latein
Netzwerke in Schulen: Das dänische DDN Latin/English Projekt
Perseus
Umgang mit Perseus online: Der Mythos von Europa
Bilderarchive
Verwendung von Präsentationssoftware: PowerPoint
Gestaltung einer Diashow mit Präsentationssoftware
Verwendung des Internets: Benwell, Mittelpunkt des Universums
Videokonferenzen beim Fernunterricht von Altgriechisch
WebQuest
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Glossar der verwendeten Begriffe
Die CIRCE Partnerschaft
Über das Projekt
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Vorwort
Dieses Handbuch ist als Hilfsmittel für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen
gedacht, die ihre Arbeit mit den Mitteln der Informations- und Kommunikationstechnologien
(IKT) unterstützen wollen. Es wurde sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene verfasst
und wir hoffen, dass es tatsächlich ein breites Publikum anspricht. Das Handbuch erhebt
natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit: Es versteht sich als ein erster Anhaltspunkt
oder auch als Nachschlagewerk. Im Hinblick auf den Druck, dem gerade der Unterricht der
klassischen Sprachen heute in der Öffentlichkeit ausgesetzt ist, ist es wichtig, Erfahrungen zu
vergleichen, auszutauschen, jedenfalls aber auch unseren Horizont gegenüber Neuem offen zu
halten, um die Kontinuität unserer wertvollen Arbeit auch für die Zukunft zu sichern.
Kapitel 1 behandelt die Rolle der klassischen Sprachen und IKT im Rahmen moderner
Bildungssysteme im gesamteuropäischen Kontext. Es geht um grundlegende Software- und
Hardwarevoraussetzungen und schließt mit der Behandlung der gesetzlichen und
urheberrechtlichen Rahmenbedingungen.
Kapitel 2 behandelt bestimmte Maßnahmen, die von der Lehrerin/vom Lehrer direkt im
Unterricht eingesetzt und weiterentwickelt werden können. Dabei ist es nicht nötig, dass die
Lehrerinnen/Lehrer allen Empfehlungen folgen, obwohl sie grundsätzlich über alle möglichen
Maßnahmen Bescheid wissen sollten. Jeder Abschnitt des Kapitels schließt mit einigen
Vorschlägen zur weiteren Vorgangsweise. Diese reichen von ersten Schritten für Anfänger bis
zu weiteren Ideen für solche, die neue Methoden weiterentwickeln wollen.
Kapitel 3 behandelt, wie Lehr- und Lernstile im Hinblick auf die Rahmenbedingungen von IKT
adaptiert werden können. Es zielt auf jene ab, die im Hightech-Labyrinth moderner Lernwelten
Orientierung suchen. Das Kapitel mag auch dazu beitragen, einige pädagogische Fragen, die
durch die Kombination von IKT und traditionellen Lehrmethoden aufgeworfen werden, zu
behandeln.
Kapitel 4 behandelt, wie IKT konkret von Kolleginnen und Kollegen, die sich
dankenswerterweise bereit erklärt haben an diesem Projekt mitzuwirken, in der Praxis
eingesetzt worden ist. Fallstudien begründen wie, wo und warum bestimmte Lehr- und
Lernstrategien eingesetzt wurden. Die Materialien dieses Kapitels folgen keiner bestimmten
Anordnung, aber wir hoffen, dass Sie vom Durchstöbern derselben in ihrem eigenen Unterricht
angeregt und inspiriert werden. Schmökern Sie nur nach Belieben in diesem Kapitel! Vielleicht
ist etwas für Sie dabei.
Die CIRCE Projektarbeit umfasst dieses Handbuch, den Website (http://www.circe.be) und die
Durchführung internationaler Kurse innerhalb des Comenius Programms der EU. Wir laden Sie
ein, neben den Materialien dieses Handbuchs auch das vielfältige weitere Angebot des
Websites zu nutzen. Dort finden Sie u.a.:
 eine Sammlung konkreter Stundenbilder geliefert von den oben genannten Lehrerinnen und
Lehrern
 einen Beitrag über die Verwendung und Installation bestimmter Zeichensätze
 einen Abschnitt über den Unterricht der klassischen Sprachen in den am CIRCE-Projekt beteiligten
Ländern der EU
 einen Abschnitt über relevante Websites in den Projektpartnerländern
 einen Abschnitt über die in den verschiedenen am Projekt beteiligten Ländern verbreitete
Software
 eine Sammlung weiterer nützlicher Materialien inklusive Bildergalerie
 ein Diskussionsforum, wo Sie sich mit Lehrerinnen und Lehrern anderer Länder austauschen
können
Wir hoffen, dass Sie dieses Angebot klar und hilfreich finden. Computerhardware und
Computersysteme sind an sich nicht das Thema dieses Handbuchs. Hilfe zu diesen Bereichen
können regionale IKT-Spezialisten bieten. Wir gehen allerdings davon aus, dass den
Lehrerinnen und Lehrern entweder ein Mac oder PC Computer zu Hause oder in der Schule,
vorzugsweise an beiden Orten, zur Verfügung steht und es einen Zugang zum Internet gibt.
Wir leben heute auf Gedeih und Verderb in einer computerisierten Welt. Genauso wie es
unklug wäre, ohne dem Fundament elementaren Schreib- und Lesefertigkeiten zu unterrichten,
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genauso wichtig ist für die Erfordernisse der Gesellschaft, denen sich der Lehrer/die Lehrerin
heute stellen muss, die Kompetenz im IKT-Bereich. Diejenigen, die noch nicht mit IKT vertraut
sind, werden von der Lektüre des Handbuchs profitieren und CIRCE lädt sie als zukünftige mit
den neuen Technologien vertraute Experten herzlich ein, selbst Beiträge oder auch
Rückmeldungen und Ratschläge einzusenden.
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Dank
Dank gebührt in erster Linie denen, die bei der Erstellung dieses Handbuchs mitgewirkt haben.
Die meisten Beiträge stammen von den Partnern des CIRCE Projekts: Veerle De Troyer (BE),
Elisabeth Nedergaard (DK), Mireille de Biasi (FR), Haralambos Tsaknakis (GR), Annarella Perra
(IT) and Julian Morgan (UK).
Außerdem bedanken wir uns besonders für die Beiträge von Alfred Reitermayer (A), Joeri Facq,
Marc Knecht und Alain Meurant (BE), Hans Joachim Glücklich (DE), Hanne Leervad und Lars
Kirkegaard (DK), Guy Cherqui, Robin Delisle, Jacques Julien, Sylvie Royo und Sophie Van Esch
(FR), Vasileios Fyntikoglou und Potamousi Paraskevi (GR), Francisco de Oliveira (PO) und
Malcolm Garden, Brenda Gay, Steffan Griffiths, Will Griffiths, Andrew Johnson, Chris Lord, Wilf
O'Neill, Peter Taylor, Andrew Parkin und Tony Smith (UK). Unser Dank gilt auch den
Übersetzern dieses Handbuchs Roberto Cuccu (Italienisch), Marc Knecht (Holländisch), Hélène
Piquemal (Französisch), Andreas Thiel (Deutsch), George Trigas (Griechisch). Wir
entschuldigen uns bei all denen, die wir in dieser Liste nicht namentlich erwähnt haben.
Schließlich danke ich im Namen von allen am Projekt Beteiligten dem Internationalisation
Department des Het Gemeenschapsonderwijs und ganz besonders Veerle De Troyer, die mit
der Koordinierung des Projektes betraut war.
Julian Morgan, Herausgeber
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Kapitel 1
Einleitung
Warum klassische Sprachen?
Warum ist das Erlernen von Altgriechisch und Latein, Sprachen, die in der heutigen
Gesellschaft kaum noch verwendet werden, noch immer wichtig? Warum Zeit und Aufwand in
das Verstehen der Kultur der alten Griechen und Römer investieren? Diese Fragen müssen in
einem modernen Europa gestellt werden und das moderne Europa wird auch rasch Antworten
finden. Die alten Sprachen sind primär Instrumente, welche einen direkten Kontakt mit der
antiken Welt ermöglichen, deren Kenntnis verbunden mit dem Verständnis für die Kulturen, in
denen diese Sprachen verwendet wurden, einfach wichtig ist. Sie sind Teil unseres Erbes,
kulturellen Hintergrundes und Selbstverständnisses westlicher Zivilisation. Ohne Wissen um die
Vergangenheit werden wir auch die Gegenwart nicht begreifen, geschweige denn einigermaßen
gesicherte Ausblicke in die Zukunft machen können. Eine Gesellschaft sollte nicht in
rückständigen Traditionen verhaftet bleiben, sondern sollte sich vielmehr auf dem Fundament
ihres kulturellen Erbes weiterentwickeln. Ein ausgewogenes Verhältnis von Traditionellem
einerseits und Innovation andererseits fördert die zukünftige Entwicklung ohne Verlust des
Vergangenen.
Griechisch und Latein sind die Kronjuwelen der westlichen europäischen Kultur. Altgriechisch
ermöglichte die Schöpfung einiger der bedeutendsten Werke europäischer Literatur wie etwa
der Epen Homers, der Geschichtswerke des Herodot und des Thykidides, der Tragödien des
Aeschylus, Sophokles und Euripides, der Komödien des Aristophanes und der philosophischen
Werke des Platon und Aristoteles, um nur die wichtigesten zu nennen. In der griechischen
Sprache wurden einige der wichtigsten Gedanken und Ideen der westlichen Kultur von
Kriegskunst bis zur Medizin, von Politik bis zur Ethik, von der Mythologie bis zum Theater, von
der Dichtung bis zur Psychologie formuliert. Das Lesen antiker Texte im Original hilft uns zu
verstehen, wieviel wir dem antiken Volk der Griechen verdanken. Sie sind unsere Ahnen, wenn
schon nicht im genetischen so doch jedenfalls im geistigen Sinn. Wir sollten nicht vergessen,
dass das Neue Testament unter dem Einfluß griechischen Gedankenguts und griechischer
Verhaltensmuster in griechischer Sprache verfasst wurde.
Die Römer wurden die erste westliche Supermacht mit großräumigen Eroberungen im
Mittelmeerraum in den Jahrhunderten bis zu Christi Geburt. Zu dieser Zeit traf die bäuerliche
Kultur Roms auf die höher entwickelte griechische Zivilisation und adaptierte diese zu etwas
Eigenem. Der römische Dichter Horaz beschrieb diesen Prozess im Vers: Graecia capta ferum
victorem cepit et artes intulit agresti Latio (Epist. 2, 1, 156): - das bezwungene Griechenland
bezwang seinen ungestümen Bezwinger und brachte Kultur ins bäuerliche Latium. Römische
Schriftsteller wie Cicero, Caesar, Catull, Vergil, Horaz, Properz, Ovid, Livius, Martial and
Seneca hatten gewaltigen Einfluss auf die spätere europäische Literatur und Gedankenwelt. Mit
Cicero und Seneca wurde der Gedanke der humanitas geboren und diese antiken Schiftsteller,
ihre Gedanken und Ideen haben zu unserem modernen Verständnis derselben beigetragen. Es
ist eine Ironie des Schicksals, dass wir heute die Erklärung der Menschenrechte online in
lateinischer Sprache lesen können (http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ltn.htm).
Latein war die offizielle Sprache des römischen Imperiums und verbreitete sich daher über ein
sehr großes Gebiet. Im westlichen Teil des Imperiums dominierte Latein, obgleich Griechisch in
den Schulen als zweite Sprache gelehrt wurde. Im östlichen Teil des Mittelmeerraums
hingegen dominierte Griechisch als Kultursprache während der gesamten römischen Epoche bis
zum Fall von Konstantinopel. Mit dem Untergang des römischen Reiches entwickelte sich das
Lateinische in die sogenannten romanischen Sprachen weiter (Italienisch, Französisch,
Spanisch Portugiesisch, Rumänisch), blieb aber gleichzeitig die Amtssprache der römischkatholischen Kirche sowie die internationale Kommunikationssprache innerhalb Europas. Latein
war auch die Sprache der Wissenschaften und wurde von den Gelehrten auf allen Gebieten bis
weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein verwendet: Selbst heute ist Latein noch immer die
internationale Wissenschaftsprache der Medizin, Biologie und anderer Wissenschaften.
Das Wissen um Griechisch nahm während des Mittelalters weitgehend ab. Schriftsteller und
Gelehrte der Renaissance, welche die Werte der antiken griechischen Zivilisation
wiederentdeckten, bewirkten eine Wiederbelebung der griechischen Sprache.
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Der Einfluss von Latein und Griechisch als Grundlagensprachen der Kultur, Bildung und Technik
hält bis zum heutigen Tag an. Unzählige neue Fachbegriffe werden laufend mit dem Fortschritt
der Technik in den europäischen Sprachen aufgenommen: Denken Sie etwa an den Bereich der
elektronischen Datenverarbeitung, wo Begriffe wie Diskette, Monitor, Projektor, Compact, ja
selbst der Begriff Computer Ableitungen aus dem Lateinischen sind.
Die Kenntnis des Lateinischen und Griechischen unterstützt auch heute noch ein tieferes
Verständnis der modernen Sprachen und religöser bzw. wissenschaftlicher Termini. Sogar
diese europäischen Sprachen, welche nicht direkt aus dem Lateinischen hervorgegangen sind,
sind stark von ihm (letztlich auch vom Griechischen) hinsichtlich Lehnwörter und Ableitungen
geprägt. Wir stehen viel stärker unter dem Einfluss des Erbes der antiken Sprachen Latein und
Griechisch als uns bewusst ist.
Die Wirkung der Antike kann nur mit Beachtung der erhaltenen Dokumente griechischer und
römischer Kultur entsprechend gewürdigt werden. Produkte der Architektur, Bildhauerei,
Malerei und archäologische Zeugnisse des Alltags belegen die Größe der Zivilisationen, welche
diese hervorgebracht haben. Jeder Fundgegenstand legt Zeugnis ab von griechischer und
römischer Lebensart und Gedankenwelt. Ein zusammenschauendes Studium der Literatur,
archäologischer Funde und Kunstgegenstände kann zu einem verbesserten Verständnis der
Antike und damit auch des heutigen Lebens in Europa beitragen.
Das Erlernen von Griechisch und Latin fördert:
 ein besseres linguistisches Bewusstsein und Verständnis
 ein besseres Verständnis der Grammatik und grammatischen Systeme, die beim
modernen Spracherwerb anwendbar sind
 einen umfassenderen Wortschatz
 ein besseres Verständnis von Lehnwörtern und Ableitungen
 eine erhöhte Fähigkeit, sich präzise und korrekt auszudrücken
 ein besseres Verständnis für die Vernetzungen der Sprachen untereinander
Die Beschäftigung mit der griechischen und römischen Zivilisation fördert:
 ein Kulturwusstsein und Verständnis für das, was die europäischen Länder miteinander
verbindet
 ein besseres Verständnis der Grundelemente unserer Vorstellungs- und Gedankenwelt
 die Fähigkeit, auf der Grundlage der Vergangheit die Gegenwart zu beurteilen
Das Studium klassischer Fächer (Sprachen und/oder Hintergrund) fördert:
 die Allgemeinbildung als Voraussetzung für weitere Studien und Beruf
 die Beherrschung der eigenen Sprache (das wichtigste Instrument im Studium)
 die allgemeine Sprachbildung
 allgemein das Verstehen, Analysieren und Interpretieren von Texten
 eine Synthese des Textverständnisses, das von einem speziellen Beispiel ausgeht und
zu einem allgemeineren kontextualisierten Verständnis führt
Es sollte eingesehen werden, dass diese Studien die bestmöglichen Voraussetzungen für jede
Art von Studium, wissenschaftliche Betätigung oder Arbeit, wo es darum geht,
verschiedenartige Informationen sinnvoll zu kombinieren, schaffen. Wahrscheinlich aber der
wichtigste Grund von allen für das Studium der klassischen Sprachen ist die Freude, welche
das Studium per se bereitet.
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Warum IKT?
Das Leben des ausgehenden 20. Jahrhunderts wurde von der IKT Revolution geprägt. Jetzt im
21. Jahrhundert, zu Beginn des neuen Jahrtausends sind wir mit einer neuen Kultur
konfrontiert. Unsere gegenwärtige digitale Kultur baut auf der zunehmenden Bedeutung des
Computers als Instrument der Kommunikation, Kreativität und Speicherung auf, dem vielleicht
mächtigsten Instrument, welches der Mensch bisher geschaffen hat.
Alle Bereiche unserer Gesellschaft sind von dieser Innovation betroffen. Im Jahr 2001 hatten
kaum ein Drittel (28%) aller Europäer einen Computer zu Hause und etwa 40 % benutzten
einen bei der Arbeit. Aktuelle Zahlen aus Großbritannien zeigen, dass heute jeder zweite
Haushalt über einen Computer verfügt. Weitere Zahlen dazu können auf der Eurostat Webseite
(http://europa.eu.int/comm/eurostat/) nachgelesen werden.
Unter solchen Rahmenbedingungen wird die Fertigkeit im Umgang mit IKT zu einer neuen
Grundkompetenz. Digitale Grundkompetenz ist inzwischen genauso wichtig wie es die
traditionelle Fähigkeit zu lesen, zu schreiben und zu rechnen vor hundert Jahren war: Man
kann sagen, dass Menschen ohne diese weder voll am gesellschaftlichen Leben mitwirken noch
die Fertigkeiten und das nötige Wissen für das 21. Jahrhundert erwerben können.
Dazu ist es gekommen, weil der Computer den Menschen von einer Fülle sich wiederholender
Aufgaben und Gedächtnisarbeit befreit hat, speziell dort, wo es um das Abarbeiten von
genauen Arbeitsanweisungen geht und IKT ein Teil des Alltags geworden ist. IKT bietet ein
enormes Innovationspotential nicht nur im Bereich von Industrie und Regierung sondern auch
in der Bildung. Alle im Bereich der Bildung Tätigen müssen begreifen, dass IKT ein Teil ihrer
Arbeit ist, und zwar über alle Fächergrenzen hinweg.
Der praktische Zugang zu IKT erlaubt es uns, unsere Arbeit angesichts der Bedürfnisse der
modernen Gesellschaft zu verbessern. Wir können unsere Unterrichtsprogramme den neuen
Gegebenheiten anpassen und durch kreative, analytische und problemlösungsorientierte
Aufgabenstellungen, die den Bedürfnissen der Schülerinnen/Schüler entsprechen, bereichern.
Wir können unser System des Wissens durch innovative Manipulation der Daten verändern.
Wir können neue Modelle der Kommunikation und Ausbildung einführen, ohne dabei an die
altbekannten Grenzen von Raum und Zeit gebunden zu sein. Es geht nicht so sehr um das
einfache Vermitteln von Informationen durch den Lehrer/die Lehrerin der klassischen Sprachen
sondern um die Transformation der Information in Wissen durch Training und Kommunkation.
Indem wir uns an diesem Prozess beteiligen, motivieren wir auch unsere Schülerinnen/Schüler
zu einem tieferen Verständnis der Zusammenhänge.
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Warum IKT in den klassischen Sprachen?
Klassische Unterrichtsgegenstände wurden in unserer Kulturlandschaft lange Zeit isoliert, da
Latein und Griechisch durch die traditionellen Methoden der Wissensvermittlung eingeschränkt
waren. Eine Fülle von Unterrichtsmaterial ist jedoch in den letzten Jahren bereits an die
Bedürfnisse der heutigen Welt adaptiert worden und ganze Bildungssysteme haben sich völlig
verändert.
Wie auch von verschiedenen europäischen Bildungsmanifesten bestätigt, behaupten wir, dass
IKT dazu beitragen kann, neue Methoden des Lehrens und Lernes in allen Bereichen kreuz und
quer durch die Bildungssysteme der EU zu verbreiten. So haben das Europäische Parliament
und der Europarat ein Dreijahresprogramm (2004-2006) für die effektive Integration von
Informations- und Kommunikationstechnologien in den Bildungs- und Ausbildungssystemen
Europas verabschiedet. Dieses sogenannte eLearning Programm bezieht sich auf "the effective
integration of information and communication technologies... the importance of improved and
effective use of ICT for the European knowledge society".
IKT darf nicht nur auf mathematische, andere naturwissenschaftliche Gegenstände oder nur
moderne Sprachen beschränkt werden. Klassische Unterrichtsfächer (Latein, Griechisch und
Klassische Kultur) sollten auch davon profitieren, sowohl im Hinblick auf eine Erhöhung der
Effizienz beim Lernen als auch die Sicherung des Fortbestandes dieser Fächer im zukünftigen
Europa. Das ist von höchster Wichtigkeit.
Drei grundlegende Anwendungen von IKT im Unterricht kommen dabei zum Tragen:
1) CBT (Computerbasiertes Training) erlaubt dem/der Lernenden autonomes Lernen mit
Hilfe des Computers.
2) Didaktische Software ermöglicht dem User (Schüler/Schülerin oder Lehrer/Lehrerin) die
Schöpfung von eigenen Produkten oder die Nutzung von Produkten anderer.
3) eLearning steht für eine neue Generation von interaktivem und teamorientiertem
Fernstudium.
Praktische Anwendungsbeispiele für IKT können folgende sein:
 das Archivieren und die Verbreitung antiker Originaltexte (Tragödien, Komödien,
Dichtung)
 die Verwendung spezieller Programme für das Skandieren oder die metrische Analyse
von lateinischen oder altgriechischen Versen
 das Übersetzen oder das Auffinden von Übersetzungen lateinischer und griechischer
Texte
 die Verwendung lateinischer oder griechischer Wörterbücher oder Wörterlisten
 die Verwendung von Programmen oder bestimmter Schriftarten, um in den klassischen
Sprachen zu schreiben
 die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien (z.B. Hypertext, Präsentationen oder Tests)
 die Informationsrecherche im Internet (z.B. Literatur, Kunst, Kultur, Formenlehre)
 die Verarbeitung, Dokumentation und Archivierung von Bildmaterial
 die Verwendung von Mindmapping Software zur Abbildung von Gedankenmustern
Kapitel 2 dieses Handbuchs stellt eine Reihe von Strategien und Aufgaben vor, die der
Lehrerin/dem Lehrer praktische Anregungen bezüglich des Einsatzes dieser Ideen im Unterricht
geben.
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Ein Software-Überlebenspaket für Lehrerinnen und Lehrer
Die Vorteile von IKT für Lehrerinnen und Lehrer werden immer mehr erkannt, da die
Gestaltung von arbeitsbezogenen Dokumenten zum gewöhnliche Arbeitsalltag geworden ist. Es
entstehen jedoch erbarmungslos immer wieder neue Systeme und wir müssen immer wieder
die Auswahl des besten Angebots für uns treffen. Manchmal müssen wir uns, bevor wir mit der
Arbeit beginnen, ein Urteil bilden (ex ante) und manchmal tun wir dies bei der Arbeit selbst (in
itinere). Beim Gebrauch von Software tun wir dies möglicherweise bei jedem Schritt. In diesem
Handbuch versuchen wir Ihnen zu zeigen, welche Zugangsmöglichkeiten es gibt. Das gesamte
Kapitel 2 widmet sich eingehend diesem Entscheidungsprozess. Wir hoffen, dass jede
Lehrerin/jeder Lehrer ihre/seine eigene IKT Grundfertigkeiten einschließlich des Wissens um
die verschiedenartigen Softwareprodukte am Markt erwirbt: Eine Lehrerin/ein Lehrer der
klassischen Sprachen muss einfach sowohl über die fachspezifische Software für klassische
Sprachen als auch Software von allgemeinerem Nutzen Bescheid wissen.
In der folgenden Aufstellung haben wir einige Softwaretitel, die für die Lehrerinnen/Lehrer der
klassischen Sprachen von Interesse sind, unter zwei Kategorien aufgelistet, Fachspezifisches
und Allgemeines.
Fachspezifische Software für die klassischen Sprachen
Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen sollten über eine Reihe von Softwaretiteln
informiert sein, die ihre Arbeit in spezieller Weise unterstützen. In den folgenden Kapiteln
dieses Handbuchs und auf den Seiten des CIRCE-Webs (http://www.circe.be) finden Sie eine
Fülle von Informationen über Software und konkrete Anwendungsbeispiele dazu. Spezielle
Software für die Schulfächer Klassische Kultur, Latein und Altgriechisch ist natürlich noch
wichtiger als was unter der Kategorie Allgemeines aufgelistet wird, zumal ihre Anwendung
direkt in unserer Arbeit erfolgen kann. Das Folgende mag ein grundlegendes Verständnis
vermitteln.
Lateinische und altgriechische digitale Wortsammlungen und Lexika, elektronische
Inschriftensammlungen oder vollständige Grammatikkurse können auf verschiedenen Sites
gefunden werden. Klassische Texte in digitalisierter Form gibt es in Originalsprache und/oder
mit Übersetzung in Online-Bibliotheken wie Perseus Online, http://www.perseus.tufts.edu,
oder der Latin Library, http://www.thelatinlibrary.com.
Andere für unsere Fächer relevante Internetressourcen umfassen Webmagazine, wie zum
Beispiel die italienische Zetesis, http://www.rivistazetesis.it. Gegenstandsbezogene
Lehrerverbände sind im Internet vertreten, wie zum Beispiel die Joint Association of Classical
Teachers, http://www.jact.org. Das französische von Musagora betreute Portal bietet eine
große Fülle an exzellenten Materialien unter http://www.educnet.education.fr/musagora/.
CD-ROMS wie der Thesaurus Linguae Latinae oder der plattformunabhängige Perseus sind
zwar empfehlenswert und wertvoll, können aber für den Privatgebrauch sehr kostspielig sein.
Verschiedene Schriftarten für das Lesen und Schreiben von Texten, wie zum Beispiel die
Shareware Antioch (Details unter http://www.users.dircon.co.uk/~hancock/antioch.htm),
können sehr nützlich sein. Sie finden einen Abschnitt darüber im CIRCE-Web unter
http://www.circe.be.
Kommerzielle Software ist in verschiedenen Ländern zur antiken griechischen und römischen
Zivilisation erhältlich, wie zum Beispiel Roman Life (http://www.j-progs.com). Sie finden
länderspezifische Auflistungen dieser Software im CIRCE-Web unter http://www.circe.be.
Auf den folgenden Seiten dieses Handbuchs sowie auf dem CIRCE Website gibt es weitere
Übersichten über fachspezifische Softwaretitel und Anregungen zum Einsatz derselben in den
verschieden Sprachen von unseren CIRCE Partnern.
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Allgemein nützliche Software
In unserem Alltag als Lehrerinnen und Lehrer brauchen wir für verschiedene Aufgaben
unterschiedliche Hilfsmittel. Die folgende Tabelle ist eine vereinfachte und nicht vollständige
Liste, welche Interessierte anregen soll. Der Überblick mag am besten im Zusammenhang mit
Kapitel 2 dieses Handbuchs gelesen werden, wo praktische Beispiele dafür, wie allgemein
gebräuchliche Software konkret eingesetzt werden kann, gegeben werden.
Links zu den erwähnten Softwaretiteln befinden sich im Glossar
Aufgabengebiet
Allgemeine Zwecke,
Schreiben und Editieren von
Dokumenten, Präsentationen,
Datenbanken und Tabellen
Bildbearbeitung
Kommerzielle Software
AppleWorks
Microsoft Office
Microsoft Works
Freeware oder Shareware
Open Office
Star Office
Adobe Photoshop
Adobe Photoshop Elements
CorelDraw
Paintshop Pro
Irfan View
Microsoft Gif Animator
Internetbrowser
Inspiration
Apple Safari
Microsoft Internet Explorer
Mozilla
Mozilla Firefox
Netscape Navigator
Opera
Apple Mail
Eudora
Microsoft Outlook
Mozilla Thunderbird
Netscape Messenger
Apple iTunes
Apple Quicktime
Audacity
Real Player
Windows Media player
Adobe Acrobat Reader
Microsoft eBook Reader
Michisoft Reader Studio
PDF 995
HotPotatoes (free for state
schools)
QuizFaber
Winasks
CmapTool
Macromedia Dreamweaver
Microsoft Front Page
1st Page
Mozilla Composer
E-Mail
Abspielen und Konvertieren
von Audio- oder Videodateien
Lesen von .pdf und .lit
Dokumenten (eBooks)
Erstellen von .pdf und .lit
Dokumenten (eBooks)
Gestalten und Bearbeiten von
Quizzes oder Tests
Gestaltung von
Konzeptplänen
Gestaltung von Webseiten
Apple Quicktime Professional
Adobe Acrobat Professional
HotPotatoes (nicht gratis für
Privatschulen)
Quia (subscription site)
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Verteilung des Materials – gebräuchliche Datenformate
Viele von uns verwenden Computer bei unserer täglichen Arbeit, indem wir
Unterrichtsmaterialien für die Schule oder andere persönliche Dokumente erzeugen. Dabei
sollte sich jeder im Klaren sein, dass es verschiedene Dateiformate zur Auswahl gibt, die sich
für die zeitsparende Gestaltung und den effektiven Austausch von Dokumenten anbieten. In
den folgenden Abschnitten versuchen wir, eine elementare Liste der von Lehrerinnen und
Lehrern am häufigsten verwendeten Dateiformate zu bieten. Das ist gerade für diese
besonders nützlich, die ihre Dokumente austauschen und über Dateierweiterungen und
Dateitypen Bescheid wissen wollen.
Jedes Computerprogramm verwendet zum Erzeugen und Abspeichern der Dateien
bestimmte Dateitypen. Wenn Sie zum Beispiel ein neues Dokument in Word starten und
abspeichern, so wird normalerweise ein .doc File generiert. So wird ihr Dokument über Rom
zur Datei Rom.doc. Das Verwirrende dabei ist, dass Ihnen der Computer nicht immer die
Erweiterung ‘.doc’ anzeigt. Aber sie ist da, außer Sie entfernen oder ändern sie zum Beispiel zu
einem .rtf (Rich Text Format) File. Dieses Dokument benötigt kein spezielles
Textverarbeitungsprogramm zum Öffnen, sondern ist portabel auf alle Computer und
Plattformen. In ähnlicher Weise gibt es verschiedene Graphikformate, wie etwa .gif, .bmp,
.jpg. Eine kurze Erläuterung zu diesen Dateitypen und Erweiterungen folgt im Anschluss.
Textdateien sind sehr häufig. Die meisten Lehrerinnen und Lehrer sind bei der Verwendung
und Gestaltung ebensolcher tagtäglich mit ihnen konfrontiert. Meistens sind Textdateien
einfache Dokumente, oft eher kurz für den Einsatz vor, während oder nach dem Unterricht. Die
meisten von uns verwenden ein oder mehrere Textverarbeitungsprogramme, um Dokumente
zu erstellen, verändern und nachher auch zu lesen. Textdateien können in verschiedenen
Formaten abgespeichert werden:
1) .doc (Word Format, eigenes Dateiformat von Microsoft)
2) .rtf (Rich Text Format, ein plattformübergreifendes programmunabhängiges
Dateiformat)
3) .txt (nur Text, ohne Möglichkeit der Formatierung)
Ein .doc-File ist dann nützlich, wenn Sie komplexe Formatierungen anwenden. Da es aber eben
so viele verschiedene Informationen zu Formatdetails (wie Grafiken oder Tabellen) enthält,
kann die Datei schnell einmal sehr groß werden, was sehr schwer zu kontrollieren ist. Dateien
mit der Endung .doc sind manchmal für andere Textverarbeitungsprogramme schwer zu lesen
und Sie sollten sich im Klaren sein, dass verschiedene Versionen von Microsoft Word (z.B.:
Word 6, Word 2004 für Mac) nicht immer vollständig kompatibel sind. Sie sollten zum Beispiel
nicht davon ausgehen, dass ein Dokument, welches Sie mit der letzten Version von Word
gestaltet haben, von jemandem, der eine frühere Version des Programms verwendet, ohne
weiteres geöffnet und bearbeitet werden kann. Wenn Sie außerdem mit jemandem, der
überhaupt nicht Word verwendet, korrespondieren, können sich größere Probleme ergeben,
wenn Teile der Dokumente überhaupt nicht gelesen werden können.
Dateien mit der Erweiterung .rtf sind zwischen den unterschiedlichen
Textverarbeitungsprogrammen leicht portabel und sind tatsächlich für den
plattformübergreifenden Gebrauch konzipiert. Sie sind halbwegs sicher gegen Virenbefall (Das
ist wichtig bei E-Mail Anhängen) und ziemlich klein. Obwohl an sich für größtmögliche
Austauschbarkeit konzipiert, sehen .rtf Files in verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen
nicht immer gleich aus. Daher sollten Sie beim Austausch der Dateien sehr Acht geben,
solange Sie nicht genau wissen, welche Resultate das Dokument liefert. Gerade wenn Sie
zahlreiche Formatierungen (wie etwa Tabellen, Tabulatoren oder verschiedene Schriftarten)
einsetzen, werden Sie die Inkonsistenz dieses Formats feststellen.
Das elementarste Textformat ist das .txt File. Dieses Format ist dann nützlich, wenn Sie reinen
Text übertragen wollen. Die Dateien sind wesentlich kleiner als jedes andere Format und sehr
leicht zu bedienen.
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Präsentationsdateien werden von Lehrerinnen und Lehrern häufig dazu eingesetzt, um
Informationen zu präsentieren und Bildershows für den Einsatz in der Klasse herzustellen.
Software zur Erstellung derlei Präsentationen bietet Microsofts Powerpoint, Impress (von Star
Office oder Open Office) und Appleworks. Die Dateien können unter den folgenden Formaten
abgespeichert werden:
1) .pps Files enthalten einen Bildshowbetrachter
2) .ppt Files enthalten keinen Bildshowbetrachter und zeigen die einzelnen Bilder im
Vollbildmodus
3) .exe Files sind ausführbare Dateien, die übertragbar und komprimiert sind und dann
eingesetzt werden, wenn Sie ihre Bildershow auf einem Computer ohne entsprechende
Software laufen lassen wollen.
Präsentationsdateien (.ppt, .pps, .exe) sind leicht zu verteilen aber nicht unbedingt zur
Übermittlung über das Internet geeignet, da sie normalerweise zu groß sind und oft auch
Textkomponenten integrieren, welche durch ein entsprechendes Programm, das sowohl Bilder
am Bildschirm wiedergeben als auch den mitgelieferten Text interpretieren kann, ausgelesen
werden müssen. Präsentationsdateien sind gut dafür geeignet, den überbordenden Gebrauch
von Papier einzudämmen und Multimediaelemente von anderen Programmen einzubauen.
HTML Dateien werden häufig zusammen mit den etwas komplexeren Formaten wie DHTML
oder XML im Internet und in Intranets eingesetzt. Sie können mit Spezialprogrammen oder
sogar mit modernen Textverarbeitungsprogrammen generiert werden. Sie funktionieren auf
der Basis von Hypertextlinks und erlauben die Integration von Multimediakomponenten wie
Bildern, Sounddateien und Videos. HTML Dateien können auch auf CD-ROMs eingesetzt
werden, obwohl sich der Gebrauch dort nicht durchgesetzt hat. HTML Dokumente haben
normalerweise die Erweiterung .htm oder . html und werden in einer bestimmten
Computersprache (Hypertext Markup Language) geschrieben, die ziemlich einheitlich ist. Jeder
Computer kann diese Dateien lesen, vorausgesetzt er verfügt über einen Internetbrowser für
das Navigieren im Internet.
HTML ist ein Standardformat für die Informationsweitergabe und beim Einsatz daher
unabhängig von Tantiemen oder Lizenzgebühren. Seiten im HTML Format können im Unterricht
mit größter Leichtigkeit veröffentlicht und verbreitet werden, wobei eben verschiedene
Informationstypen eingebettet sein können. Die Dateien haben zusätzlich den Vorteil, dass sie
trotz großer Textmengen ziemlich klein sind. Das macht die Dateien für die Übertragung von
umfangreichen Informationen geeignet.
Portable Dokumentformate sind Dateien, welche nicht von einer speziellen
Computerplattform abhängig sind, sondern mit verschiedenen Programmen, wie etwa dem
Acrobat Reader von Adobe oder Preview von Apple geladen werden können. Das verbreitetste
Format ist das .pdf Format, welches auch der direkte Verwandte des neuen eBooks ist. Der
Hauptvorteil der .pdf Files ist ihre Konsistenz, da jede verwendete Schriftart, alle Styles und
Grafiken, ja sogar Tabellen immer gleich dargestellt werden, unabhängig vom Computer, auf
dem sie angezeigt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein .pdf File auch Links zu anderen
Dokumenten oder Webseiten beinhalten kann, sodass ein Leser des Dokuments unmittelbaren
Zugriff auf viele unterschiedliche Informationstypen haben kann. Außerdem können wir
Dokumente, wenn sie ziemlich groß sind oder wenn wir sie schützen wollen, sehr effektiv als
pdf Datei über das Internet verbreiten.
Die neuen eBooks haben unterschiedliche Dateierweiterungen, wie etwa .lit. Das ist eine neue
Dateierweiterung, die auf der Idee der Portabilität aufbaut und darauf abzielt, ganze Bücher
auf Handhelds zur Verfügung zu stellen.
1) .pdf Files können nur von spezieller Software gelesen werden. Sie sind weitverbreitet im
Einsatz und leicht auszudrucken. Alle Benutzer von PCs oder Macs können sie ohne
Probleme verwenden.
2) .lit Files sind die weitestverbreiteten Dateien im eBook-Bereich in den USA und werden
immer mehr eingesetzt.
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Grafikdateien haben verschiedene Dateierweiterungen je nachdem wie das Bildmaterial
abgespeichert wird. Dazu finden Sie einige Informationen im Kapitel 2, Die Produktion von
papierbasierten Dokumenten.
1) .jpg Files sind komprimierte Dateien. Sie werden im Internet und bei Digitalkameras
häufig eingesetzt. Sie sollten die Dateien nicht wiederholt abspeichern, da sonst ihre
Qualität deutlich abnimmt.
2) .bmp Files sind sogenannte Bitmaps. Sie können leicht von einer Reihen von Systemen
geladen werden, benötigen aber großen Speicherplatz.
3) .gif Files sind komprimierte Dateien, die nur eine beschränkte Anzahl an Farben
darstellen können. Sie werden im Internet häufig verwendet und können auch animiert
werden.
4) .psd Files sind Dateien, die im Adobe Photoshop Format abgespeichert werden. Sie
verwenden vielfältige Ebenen und werden häufig von professionellen Grafikern und
Künstlern eingesetzt.
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Einige Informationen zur Hardware
Es ist nicht die Aufgabe dieses Handbuchs, diesbezüglich als Nachschlagewerk oder
Anweisungshilfe für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen zu dienen. Trotzdem
sollte hier, wenn auch nur peripher, versucht werden, einige Hardwarethemen anzusprechen,
welche die Lehrerinnen und Lehrern betreffen.
Betrachten wir zuerst die Arten von Computern, die den Schulen, Lehrerinnen und Lehrern,
Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. Knapp gesagt gibt es zwei Arten von
modernen Computern, Laptops und Desktops. Da Handhelds in ihrer Vielseitigkeit zunehmen,
wird noch eine weitere Art von Computern in unser Leben treten, aber die grundsätzliche
Zweiteilung der Systeme wird wahrscheinlich bleiben.
Der Laptop wird von vielen als Allheilmittel angesehen, da er gute Bildschirmauflösung,
Tragbarkeit und gute Integrationsfähigkeit in Netzwerken und Internet vereint. Moderne
Laptops haben hinreichend große Festplatten, integrierte CD oder DVD Laufwerke, oft mit
Brennfunktion, und müssen trotzdem nicht unbedingt mehr als 1000 Euros kosten, obwohl es
hier eine sehr große Bandbreite im Preis, der Qualität und der Marken gibt. Manche Laptops
haben noch immer eingebaute Diskettenlaufwerke, andere Hersteller verzichten gänzlich auf
dieses altmodische Speichermedium.
Für diese unter uns, die zu Kopf- und Nackenbeschwerden oder anderen von der Arbeit am
Computer hervorgerufenen Leiden neigen, bietet der Desktop Computer besseren Schutz und
einen optimaleren Bedienungskomfort im Alltag.
Viele Desktop Computer haben heute Flachbildschirme mit wesentlich besserer
Bildschirmauflösung als noch vor wenigen Jahren und viele haben auch eingebaute CD- oder
DVD Brenner. Alle modernen Computer müssen an das Internet angeschlossen werden
können, entweder durch eingebaute Modems oder durch Breitbandverbindungen. Die
hauptsächlichen Arten der schnellen Internetverbindung sind entweder durch Kabel oder ADSL,
welches in weiten Bereichen den Anwendern in ganz Europa zur Verfügung steht. Kabellose
Netzwerke (wi-fi) werden zunehmend eingesetzt. Eine kabellose Verbindung erfolgt
normalerweise über einen Hub mit entweder einem Laptop oder einem Desktop.
Die zwei Haupttypen von Computern (Laptop oder Desktop) gibt es heutzutage als PCs oder
Apples. PCs dominieren den Markt mit einem Marktanteil von etwa 90% aller verkaufter
Computer. Es sind Computer, auf denen das Betriebssystem von Microsoft in irgendeiner
seiner vielen Versionen läuft. Viel Geld wird in Software investiert, die den Computer vor
Datenraub oder Datenzerstörung schützen soll, und viele Individuen auf Abwegen wenden sehr
viel Zeit dafür auf, neue Wege zum Umgehen der Schutzmechanismen zu finden.
Apple Computer war 20 Jahre lange Außenseiter im Mainstream Computerzeitalter und seine
Geräte werden nur in wenigen Schulen eingesetzt. Apple bietet ein sehr ausgeklügeltes
Betriebssystem mit Netzwerkfunktionalität gepaart mit beträchtlicher Sicherheit. Apple liefert
nur einige verschiedene Computerarten, die es den Benutzern leichter machen, sich schnell zu
entscheiden, was er oder sie benötigt, ganz im Gegensatz zu der verwirrenden Fülle an PCs,
die allesamt die gleichen Möglichkeiten bieten, aber alle von verschiedenen Firmen (oft unter
der Verwendung der gleichen Komponenten) zusammengebaut werden.
Jahrelang hat es zwischen Apple– und PC-Benutzern Resentiments gegeben, die wahrscheinlich
auch in der nächsten Zukunft bestehen bleiben werden. Es sollte jedoch festgehalten werden,
dass sich Lehrerinnen und Lehrer nicht von subjektiven Argumenten beeinflussen lassen
sollten: Was zählt ist die Frage der Datentypen und nicht der Hardware. Ein Apple User kann
mit größter Leichtigkeit in einer PC dominierten Welt kommunizieren, und der PC User wird
keine Schwierigkeiten beim Austausch von Projektinformationen mit einem Apple User haben,
soferne sie die Dateitypen richtig einsetzen. Jede Inkompatibilität ist angesichts der
universellen Natur des Internet weniger real als eingebildet.
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Open Source
In diesem Handbuch stellen wir viele verschiedene Produkte, die für unsere Arbeit nützlich
sind, vor: Im Hinblick auf die meistverbreiteten Arten von Software in Europa beschreiben wir
manchmal Freeware, manchmal Shareware, mitunter auch kommerzielle Software. Dadurch
hoffen wir, den Lehrerinnen und Lehrern einen Überblick über das aktuelle Softwareangebot zu
geben und ihre Auswahl zu erleichtern. Es ist nicht unsere Aufgabe, für dieses oder jenes
Produkt Werbung zu betreiben. Unser Ziel ist es, Ihnen Vorschläge bezüglich des potentiellen
didaktischen Einsatzes ohne jegliche finanzielle Interessen zu geben.
Es mag Ihnen in diesem Handbuch vielleicht schon aufgefallen sein, dass wir manche Open
Source basierte Software erwähnen, wie etwa Star Offic oder Open Office, Softwarepakete für
Schulen und andere Einrichtungen. In manchen Ländern wurden zwischen Softwarefirmen
(Sun Microsystems) und nationalen Bildungsministerien Abkommen geschlossen, die den freien
Einsatz von Software in Schulen (in z. B. Italien) garantieren. Für weitere Details siehe
http://www.sun.com.
Open Source wurde 1998 mit der Absicht erfunden, frei verfügbare Programme, d.h. Software
bei der der Quellcode frei verfüg- und durch jeden User modifizierbar ist, zu verteilen und zu
bewerben. Das Betriebssystem Linux folgt dieser Idee.
Durch Marken geschützte Software blockiert oft den Zugang zu jeglichem Quellcode. Das
geschieht, um die Arbeit der Entwickler zu schützen, vorausgesetzt der Sourcecode ist
verschlüsselt und daher unsichtbar. Open Source Software wurde aus Gründen des öffentlichen
Interesses als flexibles, nützliches und kostenloses Produkt entwickelt. Freie Verbreitung und
freier Quellcode sind also die wichtigsten Elemente der Open Source Philosophie, was aber
nicht bedeutet, dass es keine Benutzerlizenzen gibt. Es gibt Lizenzen, wie etwa die GPL
(General Public Licence), die auf den Open Source Webseiten beschrieben ist. Für weitere
Details siehe http://www.opensource.org.
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Gesetzliche und urheberrechtliche Grundregeln in der Europäischen Union
Im Laufe unserer Arbeit werden wir in Situationen geraten, wo wir es mit dem Datenschutz
elektronischer Materialien, Computerprogramme, Datenbanken und anderem zu tun haben
werden. Die Verwendung dieser Ressourcen im Unterricht und bei der Lehrerausbildung
unterliegt wahrscheinlich gewissen gesetzlichen Einschränkungen je nach Umfang und Ausmaß
der Verwendung. Daher sollten sich alle Lehrerinnen und Lehrer über gewisse Prinzipien
bezüglich der Reproduktion und Verbreitung relevanter Materialien im Klaren sein.
Bevor wir uns mit den gesetzlichen Positionen und Bestimmungen beschäftigen, betrachten wir
einmal die Angelegenheit vom Blickwinkel des Hausverstands. Wenn sie beabsichtigen
irgendein elektronisches Material, welches Sie im Internet gefunden haben, zu verwenden,
dann fragen Sie sich doch selbst: „Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand dies mit meinen
Daten macht?“. Diese Frage kann als eine Art von goldener Regel angesehen werden, welche
jede weitere rechtliche Überlegung unnötig macht. Falls Sie im Zweifel sind, schicken Sie ein
kurzes E-Mail an die Webseite oder die damit betraute Person und bitten Sie darum, das
Material in der beabsichtigten Weise zu verwenden.
Hinsichtlich der europäischen Rechtslage verweisen wir Sie auf die Direktive 2001/29/EC des
Europaparlament und Europarats vom 22. Mai 2001 über die Vereinheitlichung gewisser
Bereiche des Copyrights und verwandter Rechte in unserer Informationsgesellschaft. Die
folgenden Punkte wurden von dieser Quelle genommen, sollten aber nicht für vollständig
erachtet werden.1
Copyrightgesetze schützen die Entwicklung und das Vermarkten neuer Produkte und
Dienstleistungen und die Verbreitung ihrer kreativen Ideen. Das garantiert Arbeitsplätze und
sichert die Schaffung von neuen. Der Fortschritt der Technologie bedeutet zunehmende
Möglichkeiten zur Schaffung, Produktion und Ausnutzung neuer Produkte. Daher wurden die
Copyrightgesetze an neue wirtschaftlichen Gegebenheiten wie etwa an das Erstellen von
Raubkopien angepasst.
Gesetze auf nationalem Level wurden bereits in einer Reihe von Mitgliedsstaaten hinsichtlich
der neuen technischen Herausforderungen adaptiert, aber die Entwicklung der
Informationsgesellschaft hat die Möglichkeit von grenzübergreifender Ausbeutung gedanklichen
Eigentums maßgeblich erhöht. Eine Harmonisierung der Gesetze ist daher erstrebenswert.
Gesetze sind für gedankliche Leistung entscheidend und müssen geschützt werden, um sicher
zu stellen, dass Kreativität unterstützt und belohnt wird. Gesetze sollten danach trachten,
Lernen und Kultur einerseits durch den Schutz von Leistungen und anderen Produkten,
andererseits durch das Gestatten von Ausnahmen zum Zweck der Bildung und des
Unterrichtens zu unterstützen. Kulturgüter dürfen nicht auf Kosten des strengen Datenschutzes
oder durch Tolerierung illegaler Verbreitung von Raubkopien verbreitet werden.
Die Rechte der Copyrightinhaber sollten gemäß den Gesetzgebungen der Mitgliedsstaaten und
den Richtlinien der Berne Convention for the Protection of Literary and Artistic Works nebst
anderen verabschiedeten Konventionen geltend gemacht werden. Einige Prinzipien und
Richtlinien sind in den Direktiven 91/250/EEC(5), 92/100/EEC(6), 93/83/EEC(7), 93/98/EEC(8)
und 96/9/EC(9), welche die Direktive 2001/29/EC untermauern, festgehalten.
Bei Computerprogrammen bezieht sich gemäß den Richtlinien der Direktive 91/250/EEC der
Copyrightschutz (im Sinne des Gewährens der Exklusivrechte an die gesetzlichen Eigentümer)
auf die Wiedergabe des Computerprogramms in jeder Art, aber nicht auf die Ideen und
Prinzipien, die irgendeinem Teil des Computerprogramms oder seinen Schnittstellen zugrunde
liegen. Letzteres unterliegt nicht dem Copyrightschutz. Der Begriff Computerprogramm bezieht
sich nach dieser Direktive auf das vorbereitende und designrelevante Material. Wichtige
Ausnahmen zu den geschützten Bereichen (d.h. Fälle, die nicht der ausdrücklichen
Genehmigung durch den Inhaber des Copyrights bedürfen) beeinhalten unter bestimmten
Bedingungen, welche in der Direktive beschrieben werden, das Recht auf Reproduktion des
Programms zum Zweck des Erreichens von Interaktivität mit einem anderen unabhängig davon
1
Quelle : http://europa.eu.int/scadplus/leg/en/lvb/l26053.htm
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entwickelten Programm und zum Zweck des Studiums und Testens der Funktionalität des
Programms, um die den Programmteilen zugrund liegenden Idee und Prinzipien zu bestimmen
(Artikel 5 und 6). Da besteht natürlich eine Grauzone.
Bezüglich Datenbanken muss festgestellt werden, dass eine Datenbank laut Gesetz eine
festgelegte Sammlung unabhängiger Arbeiten, Daten oder anderer Materialien ist, die in einer
systematischen und methodischen Weise arrangiert und durch elektronische oder auch andere
Mittel individuell zugänglich ist. Durch das Copyright wird bei einer Datenbank genau die
Auswahl oder das Arrangement der Inhalte geschützt, anders gesagt, die Wege, Methoden
oder Kriterien, die bei der Auswahl oder der Zusammenstellung der Inhalte angewendet
werden, sind Ausdruck des geschützten gedanklichen Eigentums des Eigentümers des
Copyrights. Es wird ein Unterschied zwischen dem Copyright auf eine Datenbank und dem
Copyright auf ihren Inhalt gemacht. Das letztere ist etwas ganz anderes und die Richtlinien der
Direktive 96/9/EC betreffen in keinster Weise die Rechte (die entweder bestehen oder nicht
bestehen), die sich auf den Inhalt selbst beziehen.
Eine wichtige Ausnahme zu den Exklusivrechten eines gesetzlichen Datenbankeigentümers gibt
es dort, "where there is use for the sole purpose of illustration for teaching or scientific
research, as long as the source is indicated and to the extent justified by the non-commercial
purpose to be achieved" (gemäß Artikel 6, Paragraph 2 (b) und auch Artikel 9, Paragraph (b)
der Direktive 96/9/EC). In anderen Worten, zu Zwecken des Unterrichts und der Forschung
unterliegt die Verwendung von Datenbanken nicht den Exklusivrechten ihres gesetzmäßigen
Eigentümers (d.h. benötigt keine Genehmigung), solange diese Verwendung keine
gewerblichen Absichten verfolgt und entsprechend zitiert wird.
Einschränkungen aufgrund des Copyrightschutzes sind ziemlich allgemeiner Natur und eher
restriktiv als vorbeugend. Das bedeutet, dass die Gesetze angewendet werden, um zu
beweisen oder zu widerlegen, dass der Gebrauch eines bestimmten Mittels eine Verletzung des
Copyrights bedeutet, nachdem die angebliche Verletzung geschehen ist. Es gibt kein a priori
anwendbares Gesetz, welches von vornherein festlegt, ob der Gebrauch eines gegebenen
Mittels über die ausdrücklichen gesetzlichen Einschränkungen und Copyrightanmerkungen,
welche den Mitteln allenfalls beiliegen, rechtens oder widerrechtlich erfolgt. Darüber hinaus
gibt es für Unterrichtszwecke zusätzliche gesetzliche Vorkehrungen, die gewisse Ausnahmen
bei den Einschränkungen, sogar in den Bereichen, die ausdrücklich dem Copyright unterliegen,
zulassen, vorausgesetzt allerdings, dass das besagte Mittel nicht zu gewerblichen Zwecken
verwendet wird und ausreichend zitiert wird.
Zusammenfassend scheint die Verwendung jeglichen Materials zu alleinigen Zwecken der
Bildung gesetzlich abgesichert zu sein, solange die folgenden einfachen Richtlinien beachtet
werden:
 keine gewerblichen Absichten
 Kontaktaufnahme mit den Autoren oder gesetzlichen Eigentümern
 bitten Sie vor dem Gebrauch eines Materials dessen gesetzliche Eigentümer um
Genehmigung, falls es expliziten Copyrightschutz gibt und es keine ausdrücklichen
gesetzlichen Ausnahmen für das Material gibt, wie zum Beispiel bei
Computerprogrammen, Materialien für den eingeschränkten Gebrauch und
eingetragenen Warenzeichen.
Weitere Informationen über gesetzliche und copyrightrelevante Angelegenheiten innerhalb der
Europäischen Union können unter http://europa.eu.int/eur-lex/ gefunden werden.
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Nationale Urheberrechtsgesetze
Für alle Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen in der EU sollte die Beachtung des
Copyrights vor dem Gebrauch elektronischer Ressourcen ein Anliegen sein. Wir raten Ihnen,
dieses Gebiet nicht zu missachten.
Jede Lehrerin und jeder Lehrer sollten die wichtigsten Gesetze im Zusammenhang mit der
Anwendung von IKT in ihrem/seinem Land kennen, zumal es zusätzlich zu den Gesetzen der
EU auch noch regionale Gesetze geben kann. Wir haben unten einige Beispiele ausgewählt, die
zu erläutern versuchen, wie das funktionieren kann. Wir haben nicht versucht, eine komplette
Liste aller Gesetze aller Länder zu erstellen.
In Italien zum Beispiel zielen die wichtigsten Maßnahmen auf den Schutz des Copyrights, der
Privatsphäre, der Ergonomie und seit kurzem auch von web-basierten und anderen
elektronischen Publikationen ab. Das Copyright wird im Gesetz 633/1941 angesprochen,
welches Tantiemen, die den Autoren gebühren, festlegt und integriert ist in DL 518/1992 (wo
Software als schöpferische Leistung anerkannt wird), in Anwendung von DIR 91/250/CEE über
den gesetzlichen Schutz von Computerprogrammen. Das noch jüngere Gesetz 248/2000
(Artikel 64-bis, 64-ter und 171-bis) garantiert Tantiemen und Lizenzen für den Gebrauch von
Computerprogrammen, um das Raubkopieren einzudämmen. Der Käufer der Software kann die
Originalkopie auf einem Computer einsetzen und darf nur eine Reservekopie zu Privatzwecken
besitzen, da es illegal ist, Kopien der Software anzufertigen.
Die Privatsphäre wird vom Gesetz 675/1996 als eine italienische Anwendung von CE 46/1995
angesprochen, um den Bürgern Sicherheit im Umgang mit persönlichen Informationen zu
geben. Im Jahr 1999 erzielte DPR 318 bereits ein Minimum an Sicherheit für die Privatsphäre
in der Welt von IKT und DLgs 196/2003 definiert Sicherheit und Verwendung von persönlichen
Daten. Das Internet und alle elektronischen Publikationen werden von dem jüngsten Gesetz
106/2004 reguliert, welches verlangt, dass sämtliche Publikationen auf italienischen Webseiten
in den zentralen Nationalbibliotheken von Florenz und Rom vorhanden sein müssen. Das
betrifft auch andere elektronische Materialien. Die Ergonomie der IKT Ausrüstung inklusive der
Form der Tastatur, der Art des Monitors, der Dimensionen der Desktops und der
Umgebungsbeleuchtung wird durch DL 626/1994 reguliert. Nähere Informationen dazu gibt es
auf http://www.interlex.it.
Informationen zur Situation des Copyrights in Frankreich können unter
http://www.educnet.education.fr/juri/default.htm gefunden werden.
Die Copyright Gesetzeslage in Großbritannien wurde 2003 überarbeitet, um sie mit der neuen
Richtlinie der Europäischen Union in Einklang zu bringen. Informationen dazu finden Sie unter
http://www.bl.uk/services/information/copyright.html.
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Kapitel 2
Die Integration von IKT im Unterricht klassischer Sprachen
Eine Politik der Integration
Das ist vielleicht der wichtigste Aspekt bei der Benutzung von IKT im Unterricht. Lehrerinnen
und Lehrer der klassischen Sprachen sind fleißige Menschen, die es sich nicht leisten können,
bestehende Praktiken mit neuen Methoden zu ersetzen. Wir müssen eher danach trachten, das
Neue mit dem Alten integrativ zu verknüpfen. Lehrerinnen und Lehrer dürfen nicht durch
Computer ersetzt werden, da es die menschliche und nicht die mechanische Erfahrung ist, die
das Lernen zur lohnenden Erfahrung macht. Aber es wäre kühn, die Notwendigkeit der
Modernisierung des Unterrichtens zu leugnen. Wie sollen also Lehrerinnen und Lehrer der
klassischen Sprachen mit der Integration von IKT im Unterricht verfahren?
Realistische persönliche Entscheidungen
Unsere Empfehlung ist, dass alle ihre Arbeitspläne und Arbeitspensa genau prüfen und
realistische für ihre eigene Situation relevante Entscheidungen bezüglich der weiteren
Vorgangsweise fällen.
Manchmal empfiehlt sich der Einsatz von IKT, manchmal aber nicht. Es gibt kein Patentrezept.
Diese Anleitung hat verschiedene Bereiche der IKT Anwendung definiert und diese
Klassifizierung wird hoffentlich nützlich sein. In Bereichen, wo der Nutzen offensichtlich ist und
die Integration von IKT ungefährlich erscheint, sollten die Lehrerinnen und Lehrer ihre
gewohnten Verfahrensweisen überdenken. Wenn zum Beispiel eine Unterrichtseinheit, in der
gewöhnlich Dias von Pompeji gezeigt wurden, als zu abgedroschen erscheint, warum sollte
man nicht im Unterricht eine Webseite oder vorinstallierte Software einsetzen? Kann man nicht
einen Teil von Vokabelüberprüfungen und Wiederholungen mittels der IKT Suite oder einem
einzelnen Computer durchführen? Warum sollt man nicht festlegen, dass die Schülerinnen und
Schüler ihr Abschlussprojekt über Rom oder die Akropolis mit Hilfe von IKT ausarbeiten? Das
ist genau das, was Inspektoren sehen wollen und trotzdem kaum eines Kompromisses bei
ihren bestehenden Arbeitsgewohnheiten bedarf. Es ist jedenfalls ein Schritt in Richtung
besserer Integration von IKT im Unterricht.
Überprüfen Sie Ihre Unterrichtspläne, insbesonders Überblicksdokumente, die
Sie vielleicht haben. Schauen Sie, wo Sie IKT integrieren können. Erinnern Sie
sich daran, dass dies verschiedene Bereiche betreffen kann, von denen weiter
First
Steps unten viele beschrieben werden. Der Einsatz von IKT kann Partner- oder
Einzelarbeit bedeuten, auch, dass eine gesamte Klasse im EDV-Raum arbeitet,
oder, dass eine Einzelperson den Computer zur Präsentation von Inhalten benutzt. Stöbern Sie
durch einige CIRCE Stundenpläne auf der Webseite http://www.circe.be, um zu sehen, was
andere Lehrerinnen und Lehrer machen. Entwickeln Sie Ihre eigenen Ideen zu guter Praxis auf
diesem Gebiet.
More
Ideas
Überlegen Sie den Zeitablauf für alle Ihre Klassen. Könnten Sie sicherstellen,
dass jede Klasse jedes Semester mit IKT zumindest ein bißchen in Berührung
kommt? Jedes halbe Semester? Wieviele Schülerinnen und Schüler können
Sie in IKT basierte Projekte einbinden?
<OBS: First steps = Erste Schritte; More ideas = Weitere Ideen>
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Produktion papierbasierter Dokumente
Für die Zwecke dieses Handbuchs beziehen sich "papierbasierte Dokumente" auf alles, was
ausgedruckt werden kann, ganz gleich, ob Sie es tatsächlich auch tun oder nicht. Es geht um
Textverarbeitung, Desktop Publishing, Tabellen und Grafik. Mehrere
Programme, wie zum Beispiel AppleWorks oder Microsoft Works, Star
Office, oder andere Programme auf Basis von Open Source können all
dies in einem Paket anbieten. Daher werden die meisten Lehrerinnen und
Lehrer Zugang zu allen diesen Möglichkeiten haben, ohne weitere
Software kaufen zu müssen. Bedenken Sie, dass sich die Zeit, die Sie in
das Erlernen des Umgangs mit den neuen Technologien investieren,
durch ihre späteren größeren Fähigkeiten bezahlt machen wird:
Was Sie momentan für schwierig, ja vielleicht sogar für unmöglich
halten, wird Ihnen eine zweite Natur sein, wenn Sie sich nur ausreichend mit der Umsetzung
beschäftigen. Einstmals erschien es schwierig, Vergil oder Homer zu verstehen und tatsächlich
sind beide Autoren um einiges schwieriger zu meistern wie die Technologien, die unten
beschrieben werden. Es mag für Sie jetzt unwahrscheinlich erscheinen, professionelle
Dokumente, welche dem kritischen Auge anderer standhalten können, zu produzieren, aber die
dazu nötigen Fertigkeiten sind nicht schwierig zu erlernen.
Textverarbeitung
Die meisten von uns sind mit Textverarbeitung vertraut. Daher kann diese Fertigkeit für viele
vorausgesetzt werden. Einige jedoch haben sich vielleicht noch nicht in einen Kampf mit dieser
lernäischen Hydra eingelassen. Es ist hier nicht das Ziel, über die Fertigkeit der
Textverarbeitung länger zu schreiben, zumal es viele Möglichkeiten innerhalb der Schulen oder
sogar zu Hause gibt, um sich über Textverarbeitung zu informieren. Als Benutzer eines PCs
werden Sie wahrscheinlich auch Zugang zu entweder Microsoft Word, Microsoft Works oder
Open Source Software haben. Mit Hilfe eines dieser Produkte produzieren Sie Dokumente mit
verschiedenen Schriftarten (Sie sollten im Gebrauch derselben sparsam umgehen und nur ein
oder zwei Schriftarten pro Dokument einsetzen, da es sonst zu Verwirrungen kommen kann) in
verschiedenen Schriftgrößen. Falls Sie einen Apple Computer besitzen, werden Sie
wahrscheinlich AppleWorks (früher ClarisWorks), Microsoft Word oder Open Source Software
einsetzen, welche ebenfalls endlose Schriftarten und Schrifteffekte produzieren können. Viele
Lehrerinnen und Lehrer sind zufrieden mit dem Umgang eines Textverarbeitungsprogramms
und, wenn dies so ist, dann kann auf dieser Fertigkeit gut aufgebaut werden.
Für Lehrerinnen und Lehrer, die mit Altgriechisch oder auch speziellen römischen Schriftarten
experimentieren, haben wir Informationen auf unserer Webseite inkludiert, die Ihnen zeigen,
wie es funktioniert. Bitte besuchen Sie http://www.circe.be für weitere Details.
Desktop Publishing
Desktop Publishing ist nur eine andere Art des Layoutierens von Text und überschneidet sich
großteils mit Textverarbeitung. Höher entwickelte Layouts inklusive Tabellen mit komplexen
Spalten, größeren Schriftarten und Überschriften sind leicht herzustellen, wenn Sie auf
Grundfertigkeiten bei der Textverarbeitung aufbauen können. Wenn Sie etwas am Computer
machen wollen, aber nicht wissen wie, bieten Ihnen die meisten System Hilfsmenüs an, welche
Sie interaktiv befragen und erforschen können. Gedruckte Bedienungsanleitungen werden
allmählich veraltet, aber exzellente Hilfe kann man von der Reihe "…für Dummies" erhalten,
z.B. Word für Dummies: Der Kauf eines solchen Buchs ist wirklich empfehlenswert, auch wenn
Sie mitunter das Gefühl haben, dass die Erläuterungen nicht völlig auf Sie zugeschnitten sind.
Spezielle Fachbücher zu Programmen wie etwa Quark Xpress helfen Ihnen, komplexere
Layouts herzustellen, aber Sie werden die meisten Effekte auch mit Ihrer vorhandenen
Software erzielen. Kaufen Sie also nicht voreilig ein DTP Paket, wenn Sie es vielleicht gar nicht
benötigen.
Tabellen
Tabellen werden häufig in Schulen eingesetzt, da die Teams der Schulverwaltung ihre
Mächtigkeit erkannt haben. Bedenken Sie die Vorteile von einem Spreadsheet für die
Aufzeichnung der Lernfortschritte eines Schülers/einer Schülerin, zumal seine Flexibilität bis ins
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Unendliche adaptiert werden kann, um mit allen veränderten Bedingungen, denen Sie
ausgesetzt sind, fertig zu werden. So können Sie Noten aufzeichnen, Informationen
tabellarisch auswerten und Arbeitsprozesse dokumentieren. Spreadsheets sind auf Rastern
aufgebaut, es ist aber nicht nötig dass sie weder störende Linien haben noch eintönig
aussehen, wenn Sie mit ihnen umgehen können. Sie sind gefüllt mit Zahlen, Text und Formeln,
wobei nur die letzteren komplizierter zu meistern sind, obgleich auch die Auswahl des Materials
auf dem Spreadsheet und das Festlegen des Druckbereichs etwas anspruchsvoller sein kann.
Wenn Sie einen PC verwenden, werden Sie wahrscheinlich eine Kopie von Microsoft Excel oder
einem Open Source Programm zur Verfügung haben, welches einfach zu bedienen und das
Standardprogramm ist. Als Alternative können Sie auch ziemlich viel mit Microsoft Works
erreichen. Mac Benutzer werden wahrscheinlich auch Excel oder eine Open Source Software
zur Verfügung haben, obwohl viele Appleworks (ClarisWorks), welches sehr gute SpreadsheetFunktionen aufweist, verwenden werden. Bedienungsanleitungen, wie oben besprochen,
stehen zur Verfügung und Mathematikkolleginnen und –kollegen können sehr hilfreich sein.
Grafiken und Bilder
Bildbearbeitungsprogramme umfassen das Standardprodukt Adobe Photoshop für Mac oder PC,
die viel günstigere, abgespeckte Version Adobe Photoshop Elements, Corel Draw oder
PaintShop Pro für PCs. Works Programm, wie Microsoft Works oder AppleWorks können auch
Bilder bearbeiten, obgleich sie nicht so gut ausgestattet sind wie spezialisierte Programme.
Es ist sicher empfehlenswert, auf diesem Gebiet einige grundlegende Fertigkeiten zu
entwickeln, aber im Unterschied zu den meisten Programmen speichern Grafikprogramme Ihre
Arbeit nicht als Standarddokumente ab. Daher müssen Sie sich möglicherweise über die
verschiedenen Grafikformate informieren, bevor Sie sich zu weit in dieses Gebiet vorwagen
(Vergleichen Sie den Abschnitt über die Grafikformate auf Seite 20). Für die Unbedarften sei
gesagt, dass Sie, wenn Sie eine Grafik abspeichern wollen, bestimmen können, welches
Format sie haben soll. Vermeiden Sie Formate, die mit anderen Systemen inkompatibel sind
oder die zuviel Speicherplatz benötigen. PC Systeme zum Beispiel pflegten früher sogenannte
Bitmaps (Files mit der Dateierweiterung .bmp) zu verwenden, die sehr groß sind. Wenn Sie
ihre Grafiken als JPEG Bilder abspeichern, werden sie viel effizienter und platzsparender als
zuvor abgespeichert. JPEG (Joint Pictures Experts Group) Bilder sind im Internet sehr
verbreitet und können sowohl von Macs als auch von PCs geladen werden, weshalb man ihren
Einsatz auch empfehlen kann. Achten Sie allerdings darauf, dass ein JPEG Bild komprimiert ist,
sodass sie durch wiederholtes Abspeichern desselben Bildes in diesem Format einen
erheblichen Qualitätsverlust in der Auflösung erzielen können.
Es gibt Kriterien bezüglich der Wiedergabe von Bildern auf Bildschirmen, die verwirrend sein
können. Die meisten Bildschirme zeigen Bilder in der Auflösung von 72 dots per inch (DPI) an,
aber wenn Sie Bilder in dieser Auflösung auch ausdrucken, sehen sie nicht recht gut aus. Um
dem zu begegnen, arbeiten Sie mit Bildern bis zu einer Auflösung von 300 dots per inch, was
zwar beim Ausdruck eine recht gute Wiedergabe, aber am Bildschirm eine viermal so große
Anzeige wie beabsichtigt erzielt. Nur Zeit und Erfahrung werden Ihnen beim Lösen dieses
Dilemmas helfen. Ein Buch wie zum Beispiel Photoshop für Dummies kann eine gute Investition
sein. Falls Sie eine Diasammlung haben, erwägen Sie, ausgewählte Bilder zum lokalen
Photoladen zu bringen und darum zu bitten, sie auf CD zu digitalisieren. Sobald Sie die CD
zurück bekommen (Das dauert gewöhnlich nur ein paar Tage und kostet weniger als einen
Euro pro Bild), können Sie Ihre wertvollen Bilder auf Wegen verwenden, von denen Sie zuvor
niemals geträumt hätten. Sie können etwa einfach Bilderdrucke laminieren, die dann als
Schmuck Ihrer Klassenzimmer oder Arbeitsräume dienen können. Digitalkameras kommen
heute immer mehr auf den Markt. Bedenken Sie aber, dass Sie möglicherweise schon über
Hunderte von eigenen Photos verfügen, die genauso nützlich sind, wenn Sie digitalisiert auf
einer Photo CD vorliegen, wie neue mit einer Digitalkamera geschossene Bilder. Das ist ein
Fall, wo Sie nicht unbedingt mit der letzten technologischen Entwicklung mitgehen müssen.
Grafiken können natürlich auch in Präsentationen, auf Webseiten oder in Softwareentwicklungsprojekten verwendet werden. In diesen Fällen brauchen Sie nicht über einer
Auflösung von 72 dots per inch arbeiten und werden die Bilder, die Sie ausdrucken wollen,
unter einem anderen Format abspeichern.
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Fertigkeiten und Voraussetzungen
Bezüglich papierbasierter Arbeitsaufträge sollten Sie als Lehrerin/Lehrer dieselben Erwartungen
an sich selber wie an Ihre Schülerinnen/Schüler stellen. Obwohl IKT nicht Ihr Fach ist, werden
von den meisten Studentinnen und Studenten diese Fertigkeiten, die wir eben skizziert haben
(mit Ausnahme der Fertigkeiten im Umgang mit Grafiken vielleicht), erwartet. Daher ist es
nicht akzeptabel, wenn Sie diese als „nicht für Sie“ abschreiben. Es sollte in Ihrem
Möglichkeitsbereich sein, sowohl papierbasierte IKT Aufgaben zu erstellen als auch Ihren
Schülerinnen und Schülern bei der Erledigung der ihren zu helfen. Viele von uns geben den
Schülerinnen und Schülern gelegentlich auf, Zeitungsberichte oder Ähnliches zu gestalten, und
es sollte möglich sein, teamorientierte Aufgabenstellungen zu kreieren, wo mehrere
Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Aspekten eines Projekts arbeiten. Der
Projektkoordinator sind jedoch Sie und tatsächlich sollten Sie die gleichen oder sogar noch
bessere Fertigkeiten im Umgang mit IKT haben wie Ihre Schülerinnen und Schüler.
Falls Sie ein Neuling bei den oben genannten Fertigkeiten sind, erwägen Sie den
Besuch eines Kurses. Es gibt verschiedene Arten von Kursen, die in den
verschiedenen Ländern angeboten werden. Daher sollten Sie sich vielleicht über
First
Ihr lokales Erwachsenenbildungsangebot informieren. In den meisten Ländern
Steps ist es möglich, dort Kurse über Microsoft Word oder Adobe Photoshop zu
buchen. Falls Sie auf diesem Wege auch Zertifikate erhalten, kann Ihnen der
Kurs auch bei Ihrer Berufslaufbahn helfen.
Denken Sie auch daran, mehr Zeit in die Sammlung von Erfahrungen im Umgang mit
Programmen, die Sie noch nicht ganz erforscht haben, zu investieren. Falls Sie über ein Works
Paket verfügen, versuchen Sie einmal Wege zu beschreiten, die Sie zuvor noch nicht gegangen
sind. Erwägen Sie, wieviel Zeiteinsatz Sie in das Erlernen neuer Systeme investieren und
wieviel Geld Sie ausgeben sollten. Überlegen Sie, welche der oben genannten Programme
Ihnen in der Schule oder zu Hause zur Verfügung stehen, und wie Sie den besten Nutzen von
dem, was Sie bereits besitzen, ziehen können. Investieren Sie jedenfalls kein Geld in Software,
wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie auch Zeit investieren können.
Erwägen Sie den Kauf von "*** für Dummies", wobei *** sich auf das Programm bezieht, das
Sie bereits besitzen oder in der Schule gebrauchen. Diese Bücher sind in der Regel gut
geschrieben und bieten sinnvolle Orientierungshilfe mit praktischen Beispielen.
Verwenden Sie auch die Hilfsysteme, die Ihnen Ihr Computer bereits anbietet.
Datenbanken bieten Ihnen gewaltige Hilfe beim Sammeln von Informationen über Photos,
Bücher und Sonstigem. Für PC User empfiehlt sich zu sehen, was Microsoft Works oder auch
Microsoft Access, das professionelle Softwarepaket, auf diesem Gebiet bieten können. Mac
User sollten den Einsatz von AppleWorks oder FileMaker Pro überlegen.
More
Ideas
Teamorientierte Klassenprojekte, welche auf die Produktion von papierenen
Produkten abzielen, können sehr spannend zu organisieren und auch sehr
produktiv sein. Die meisten Schülerinnen und Schüler verfügen bereits über
die nötigen Grundlagen. Erwarten Sie aber nicht, dass die meisten von ihnen
auch im Umgang mit Grafiken bewandert sind.
Wenn Sie bezüglich Ihrer eigenen Fertigkeiten genug Selbstvertrauen
getankt haben, versuchen Sie diese auch in Ihrem Unterrichtsprogramm im
Austausch mit den Schülerinnen und Schülern einzusetzen. Sie sollten auch
die Produktion professioneller Ressourcen wie laminierter Bilder oder Overheadfolien
andenken. Der Himmel ist die Grenze.
Seite 26
zuletzt verändert am 5/13/2016
Verwendung bestehender Software: CAL Ressourcen
Die Verwendung bestehender Software ist oft der leichteste Weg für Lehrerinnen und Lehrer
der klassischen Sprachen, um IKT im Unterricht einzusetzen, ohne dabei eine große Menge an
neuen Fertigkeiten erst erlernen zu müssen. Der Gebrauch solcher Software ist jedoch
weitgehend davon abhängig, ob sie leistbar ist und in einem verwendbaren Format existiert.
Viele Produkte am Markt sind in englischer Sprache und daher vielleicht nur von beschränktem
Nutzen in einer nicht-englischsprachigen Umgebung. Es gibt viele akzeptable Angebote von
Software, die genau getestet wurde und geeignet für den Einsatz im Klassenzimmer von heute
ist. Als CAL (Computer Assisted Learning) Software erstmals in der Mitte der Achtzigerjahre
auftauchte, galt sie keineswegs als geprüft und ihre Genauigkeit war manchmal fragwürdig:
Obwohl man auch heute noch gelegentlich solche findet, ist es sehr wahrscheinlich, dass der
Großteil der CAL Software, die Sie heute antreffen, stabil, verlässlich, genau und nützlich ist.
CAL Ressourcen
CAL ist heute ein weniger gebräuchliches Akronym als früher und entspringt einer Zeit, als
viele noch dachten, dass Computer Lehrerinnen und Lehrer in einer bestimmten Weise
ersetzen könnten. Es gab verschiedene Argumente bezüglich der Vorteile dieses Gedankens.
Heute aber misstrauen viele Menschen eher einer Software, die sich anmaßt etwas zu lehren,
als einer Software, die Übung oder ein tieferes Verständnis verspricht. Wenn Sie erwägen, CAL
Ressourcen einzusetzen, sollten Sie sich grundsätzlich fragen, ob diese etwas Neues anbieten.
Das Abtesten von Lateinvokabeln, zum Beispiel, kann auf konventionelle Art mit
Kugelschreiber und auf Papier erfolgen. Wenn Sie aber meinen, dass lateinische
Vokabeltrainersoftware einen besseren Zugang gewähren, da sie eine schülerfreundliche
Struktur anbietet, die ein lehrplankonformes Abfragen der Vokabel von Deutsch nach Latein
oder Latein nach Deutsch in zufälliger und sequenzieller Reihenfolge ermöglicht, dann können
Sie sich dafür entscheiden, da sie ja ein besseres System als die konventionelle
lehrergesteuerte Methode oder ein adaptiertes Excelspreadsheet bietet. In ähnlicher Weise
können Sie Software verwenden, welche dreidimensionale Rekonstruktionen der antiken Welt
anbietet, die Sie ohne den Einsatz einer solchen Software unmöglich präsentieren könnten. Die
hauptsächliche Frage bei der Beurteilung der Software sollte sein – Könnte ich dies auch ohne
Computer tun?
Für diejenigen unter Ihnen, die noch keine Erfahrung mit CAL haben, gibt es Wege, um
geprüfte Software von der minderwertigen zu unterscheiden. Wir hoffen, dass Sie die Liste der
Software Ressourcen, die wir länder- und sprachspezifisch zusammen mit einigen
ausgewählten Stundenbildern auf der CIRCE Webseite unter http://www.circe.be
zusammengestellt haben, nützlich finden. Zusätzlich mögen Ihnen die Fallbeispiele im Kapitel 4
einige Anregungen geben.
Überlegungen zur Software
Beim Kauf von Software beachten Sie zwei Dinge: Erstens, unterstützt das Programm die
Benutzung auf mehr als einem Rechner gleichzeitig, oder ist es eine einzelne CD-ROM, die nur
auf einem Computer läuft? Falls das Letztere zutrifft, fragen Sie sich, wie Sie diese
Einzelplatzversion im Klassenunterricht einsetzen können? Könnten Sie ein Exemplar für den
Gebrauch in der Bibliothek oder in der Ecke des Klassenzimmers anschaffen? Oder sollten Sie
eher einen ganzen Satz von CD-ROMs erwerben, wie Sie eben auch einen ganzen Klassensatz
von Büchern für den Einsatz im Unterricht ankaufen würden? Es gibt Möglichkeiten, den Inhalt
eines einzelnen Computerbildschirmes an die Wand zu projizieren, wobei natürlich der Einsatz
eines Datenprojektors die offensichtlichste ist. Hat Ihre Schule diese Ausstattung, können Sie
diese für den Einsatz in Ihrem Unterricht reservieren, und was wird dies bringen?
Erwägen Sie zweitens den Ankauf einer lokalen Generallizenz. Es gibt beträchtliche Vorteile im
Ankauf eines Programms, welches auf mehreren Rechner eingesetzt werden kann, sodass es
von einer gesamten Klasse gleichzeitig im EDV-Raum der Schule verwendet werden kann.
Derlei Software bietet den höchsten Lerneffekt und kann jahrelang verwendet werden. Sie mag
zwar kostspieliger als eine Einzelplatzversion sein, aber ihre Kosten können leichter über das
Jahr auf mehrere Kustodiate verteilt werden und bieten mehr Nutzen als jede andere Art von
Software.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Studieren Sie die Systemvoraussetzungen beim Kauf von Software und bitten Sie Ihren
Händler bei Zweifeln um Aufklärung. Plattformübergreifende Software läuft heute sowohl auf
einem PC (Windows) System als auch auf einem Mac und Systemunterschiede sind weniger
problematisch als sie es noch vor wenigen Jahren waren. Viele Schulen installieren heute PC
Netzwerke mit Terminal Servern, wo die Softwareinstallation nicht immer so einfach ist.
Früher, vor nicht allzu langer Zeit, wurde Software auf der Festplatte des Computers (oft auch
Laufwerk C: genannt) installiert, während heutige Netzwerkadministratoren sich gegen eine
Verwendung dieser Laufwerke sträuben und es vorziehen, Programme womöglich über das
Netzwerk laufen zu lassen. Das hat Vor- und Nachteile. Wenn früher Programme die Sitzungen
der Schülerinnen und Schüler lokal aufzeichneten, konnte man später leicht auf sie vom selben
Rechner aus zugreifen. Bei der Verwendung eines Terminal Servers, kann sich das als
schwierig, wenn nicht sogar unmöglich herausstellen. Falls Sitzungsprotokolle zentral verwaltet
werden, kann natürlich der Fortschritt der einzelnen Schülerinnen und Schüler leicht
mitverfolgt werden.
Suchen Sie Rat
Die Details des Themas hier gehen über das nötige Know-how von vielen Lehrerinnen und
Lehrer der klassischen Sprachen hinaus, und das ist so in Ordnung. Sie sollten als Lehrerin
oder Lehrer in Ihrer Schule bezüglich der technischen Voraussetzungen jemanden um Rat
fragen können, bevor Sie das Geld Ihrer Schule ausgeben. Außerdem ist ein
Netzwerkadministrator in einer besseren Position beim Verhandeln mit Softwarefirmen als Sie.
Es wird für Softwarefirmen immer mehr zur Routine, mit diesen zu verhandeln. Zögern Sie
daher nicht, diese Aufgabe abzutreten. Wenn Sie Software ankaufen wollen, suchen Sie zuerst
Rat. Diese Regel ist Goldes wert.
Kaufen Sie Software! Für Hilfe diesbezüglich werfen Sie einen Blick auf die
Ressourcen auf der CIRCE Webseite http://www.circe.be. Diese sind keineswegs
vollständig, aber geben Ihnen vielleicht eine Starthilfe. Besuchen Sie die
First
Webseite Ihres eigenen Landesverbandes und beachten Sie vor allem die Seiten
Steps bezüglich computerunterstütztem Unterricht, falls es solche gibt, um zu
überprüfen, ob es irgendwelche neue und spannenden Angebote gibt. Überlegen Sie, wie Sie
den Einsatz der Software entweder durch die Reservierung des EDV-Raums Ihrer Schule oder
durch Verwendung eines Laptops und Datenprojektors vorbereiten können.
More
Ideas
Überlegen Sie eine Übersicht über die Ihrem Fach zur Verfügung stehende
Software und weisen Sie deren Nutzung den einzelnen Klassen aller
Altersgruppen zu. Das verbessert die Koordination und Integration von IKT im
Unterricht. Sie verwenden Ressourcen, die von anderen erprobt und geprüft
wurden. Versuchen Sie, bei nationalen Diskussionsgruppen mitzumachen, um
Rückmeldung über spezielle Software, die Sie auch benutzen, zu bekommen.
Andere Lehrerinnen und Lehrer mögen auch Erfahrungen im Umgang mit der
Software gesammelt haben: Wenn Sie offen in einem öffentlichen Forum
mitdiskutieren, können Sie wertvollen Rat bekommen.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Kommunikation via E-Mail
Die meisten Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Handbuch lesen, werden bereits selbstbewußte
Anwender von E-Mails sein, aber es ist vielleicht doch nützlich, einige
Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile des Mediums nebst einiger Gefahren zu skizzieren.
Die Welt ist seit dem breiten Einsatz von E-Mails in ihrer Dimension sehr geschrumpft. Es ist
möglich und sogar ziemlich leicht, mit Freunden und Verwandten irgendwo in Europa oder auf
irgendeinem anderen Kontinent in Kontakt zu bleiben. Das motiviert natürlich persönlich zum
Wunsch nach einem eigenen E-Mail Konto. Es gibt aber auch viele professionelle Gründe für die
Verwendung dieser Technologie.
E-Mail ist die einfache Übertragung von Botschaften über einen Internet Service Provider (ISP)
an den ISP einer zweiten Person, wo sie verweilen, bis sie der Adressat herunterlädt.
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des Systems
Es ist schnell und nicht schwer zu verstehen. Es ist kostengünstig, da Sie Ihre Botschaften
auch offline schreiben und dann allesamt zum Preis eines Ortsgesprächs abschicken können.
Der Kommunikation via E-Mail ist eine Geschwindigkeit und Leichtigkeit bei der Beantwortung
zu Eigen, warum Sie oft rasch eine Antwort bekommen. Sie können Dokumente und Bilder als
Anhänge mit Ihren E-Mails mitschicken. Dabei ist es jedenfalls eine gute Idee, Bilder vor dem
Verschicken im JPEG Format zu komprimieren, um die Übertragungszeit abzukürzen (Siehe
auch Seite 29!). Es ist auch ziemlich leicht, E-Mail Aussendungen an mehrere Adressaten zu
verschicken. Daher ist es auch einfach, E-Mail Diskussionslisten zu generieren, wobei
Botschaften an Einzelne als Kopie oder weitergeleitet an andere verschickt werden können.
Erwägen Sie die Möglichkeiten dieses Einsatzes mit Kolleginnen und Kollegen oder
Schülerinnen und Schülern beim Austausch von Meinungen oder Informationen im Rahmen
von teamorientierten Projekten. E-Mail kann auch zur Beurteilung von Schülerarbeiten
verwendet werden. Schülerinnen und Schüler können Ihre Aufgaben als Attachment
übermitteln und Sie als Lehrerin oder Lehrer schicken die korrigierten Arbeiten wieder
kommentiert zurück.
Gefahren
Der Tonfall eines E-Mails kann sehr schnell zu überraschenden Reaktionen seitens des
Lesers/der Leserin führen, zumal viele von uns solche Nachrichten so schnell abschicken. Eine
hastig abgeschickte Nachricht oder eine unreflektierte Antwort kann mit der gleichen
Schnelligkeit eine Verstimmung bei Ihrem Gegenüber hervorrufen. Oft versteigen sich
Menschen in ihrer E-Mail Korrespondenz zu einem sehr rasch eskalierenden Streit.
E-Mail kann aber auch sehr viel Zeit kosten: Ein Dialog mit Kolleginnen und Kollegen von
Angesicht zu Angesicht im gleichen Gebäude kann viel produktiver als ein Austausch via E-Mail
sein.
Entsprechend der Datenschutzverordung haben Menschen das Recht auf Einsichtnahme in EMails, die über sie geschrieben werden. Daher sollten wir alle extrem sorgfältig damit sein, was
wir schreiben.
Öffnen Sie niemals E-Mails ohne identifizierbaren Namen oder Betreff. Sie führen
wahrscheinlich Viren, Trojaner oder Würmer mit sich. Eine Art, wie Spammer oder
Virenverbreiter dies verschleiern wollen, ist, dass sie Nachrichten mit dem Betreff "mail
delivery failed" verschicken. Andere typische Betreffs können Hinweise auf Termine
beeinhalten. Solche Nachrichten können auch Attachments haben, deren Öffnung sehr
gefährlich ist.
E-Mail Systeme
Zuerst können Sie die Einstellungen Ihres eigenen Computers und ein E-Mail Programm wie
Mozilla oder Netscape Messenger, Microsoft Outlook Express, Qualcomm's Eudora, oder Apple's
Mail verwenden. Dieses kann auf Ihrer Festplatte installiert und zum Verschicken von
Nachrichten, Lesen und Speichern für spätere Referenz verwendet werden. Beachten Sie, dass
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die meisten Computerviren von Windows PCs verschickt werden und darauf abzielen, Ihr
System über Outlook Express anzugreifen. Daher müssen Sie Vorsicht walten lassen, wenn Sie
das Programm verwenden: Ein aktueller Virenschutz ist zur Abwehr eines Virenangriffs
unbedingt erforderlich. Was Sie sonst noch benötigen, ist ein Internetaccount und los gehts.
Eine andere Art von E-Mail System ist das innerhalb des Internet Browsers wie etwa von
Mozilla oder Netscape, die frei sind und Ihnen auch ein Messenger Service anbieten. Das heißt,
wenn Sie zu einem beliebigen Computer auf der Welt gehen, können Sie mit diesem auf Ihre
E-Mails zugreifen. Sie werden jedoch nicht alle Nachrichten behalten können und es mag
Einschränkungen beim Abschicken Ihrer Mails geben. Der größte Nachteil dabei ist aber, dass
Sie online sein müssen, wenn Sie Ihre E-Mails abarbeiten, zum Unterschied vom eigenen
Account und der Verwendung eines E-Mail Programms. Für die, die nicht besonders an der
Technologie interessiert sind, ist so ein Zugang ein großer Vorteil.
Diese beiden Methoden werden von manchen Webseiten, wo User ihre E-Mails abrufen können,
wenn sie sich direkt bei ihrem ISP einloggen können, vereinigt. Ein solcher Site ist
http://www.mail2web.com, der jedem die Möglichkeit gibt, alle seine E-Mails von jedem
beliebigen Konto abzurufen. Der Gebrauch eines solchen Systems ermöglicht Ihnen einen
Überblick über Ihre E-Mails, wenn Sie unterwegs sind, ohne auf den Vorteil eines eigenen
Kontos auf Ihrem Computer zu Hause verzichten zu müssen. Zweifelsohne werden diese
System weiterentwickelt werden und in Handhelds, Mobiltelephonen aller Formen und Größen
integriert werden.
Das Finden von E-Mail Adressen
E-Mail Adressen in Einrichtungen werden gewöhnlich logisch angelegt. Wenn Sie also ein Mail
an [email protected] schicken wollen, ist es plausibel, dass es diese E-Mail Adresse gibt.
Es ist einfach, E-Mail Adressen zu finden und mit kurzen und einfachen Suchanfragen
auszuforschen. Wenn Sie zum Beispiel eine Frage bezüglich eines Buches von jemandem
haben, können Sie seine oder ihre E-Mail Adresse finden und die Frage in einigen Minuten
abschicken.
Einige Systeme erlauben tatsächlich echte Konversation mit Sprachübertragung, die viel
kostengünstiger als über das Telephon, ja sogar manchmal gratis sein kann, da Ihre EMailverbindung wahrscheinlich eine lokale Telephonnummer oder eine ADSL Leitung
verwendet, unabhängig von der Distanz von A nach B. Diese Technologie wird Voice over
Internet Protocol oder VOIP genannt. Ein solches System ist Skype, http://www.skype.com.
First
Steps
Legen Sie ein eigenes E-Mail Konto an. Das wird nicht viel kosten, da viele
Computergeschäfte solche Services auch gratis anbieten. Wenn Sie sich bei der
Auswahl eines Providers schwer tun, fragen Sie Ihre Freunde, die Ihnen
vielleicht guten Rat geben können. Eine persönliche Empfehlung kann besser als
alles andere sein. Wenn Sie einen Provider nicht mehr wollen, können Sie später
immer wechseln, obgleich dieser Wechsel auch eine Änderung Ihrer E-Mail
Adresse mit sich bringen wird.
Es ist leicht möglich, E-Mails an mehrere Empfänger gleichzeitig zu
verschicken. Daher ist es auch einfach, E-Mail Diskussionslisten zu
More
generieren, wobei Botschaften an Einzelne als Kopie oder weitergeleitet an
Ideas
andere verschickt werden können. Erwägen Sie die Möglichkeiten dieses
Einsatzes mit Kolleginnen und Kollegen oder Schülerinnen und Schülern beim
Austausch von Meinungen oder Informationen im Rahmen von
teamorientierten Projekten. Es gibt auch verschiedene E-Mail Gruppen, denen
Sie beitreten können und wo Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen
können. In Großbritannien können Sie zum Beispiel einer E-Mail Gruppe von Latein
Lehrerinnen und Lehrern unter http://www.arlt.co.uk beitreten.
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Recherche im Internet: Lehrerinnen und Lehrer
Das Internet ist eine erstaunliche Fundgrube von Informationen. Manches davon ist zwar
sinnlos, vage, ungenau und oberflächlich. Es gibt aber auch viele Seiten, wo Akademiker
sorgfältig präsent sind. Es ist oft leicht, Spreu von Weizen zu trennen.
Internet Konten und Browserarten
Zur Recherche benötigen Sie zuerst einmal einen Internet Zugang zu Hause oder in der
Schule. Im vorigen Abschnitt dieses Kapitels gibt es einige Anregungen dazu. Dann benötigen
Sie Software, welche Ihnen die Darstellung von Texten und Fotos am Bildschirm ermöglicht –
einen Browser. Browser sind gewöhnlich gratis und reichen von Microsoft Internet Explorer,
Netscape Navigator oder Communicator zu Mozilla, Mozilla Firefox und Apple Safari. In der
Praxis gibt es kaum Unterschiede zwischen diesen und, wenn Sie es nicht unbedingt wollen,
sollten Sie nicht zu viel Zeit mit der Auswahl vergeuden, zumal ein Browser wahrscheinlich in
Ihrem System vorinstalliert ist.
Webadressen
Nach dem Öffnen des Browsers sehen Sie verschiedene Leisten, darunter auch eine
Eingabezeile oben, wo Sie URLs oder Websiteadressen eingeben können. Wenn Sie
http://www.circe.be öffnen wollen, tippen Sie die Adresse ein und drücken Sie die
Eingabetaste auf der Tastatur. Tatsächlich brauchen Sie niemals http:// einzugeben und
könnten ohne weiteres www.circe.be eingeben, um ans Ziel zu gelangen. Ja sogar das www
am Anfang und das .com am Ende einer URL können Sie weglassen. So brauchen Sie statt
http://www.google.com eigentlich nur google einzugeben und die Eingabetaste zu drücken.
Suchmaschinen
Das eben genannte Google ist eine exzellente Webseite für einfache Recherche. In
Kombination mit Suchmaschinen wie Yahoo und Lycos, von denen Sie vielleicht schon gehört
haben, ist Google sehr gut im Suchen und Auffinden von Informationen. In Google sehen Sie
ein Eingabefeld, in das Sie Suchbegriffe eingeben können, z.B. Sophokles. Drücken Sie dann
wieder die Eingabetaste und Sie werden eine Liste von Treffern erhalten, auf die Sie
nacheinander klicken können, um die Informationen hinter den Links zu bekommen. Ein
interessanter Aspekt von Google ist die Möglichkeit, nach Bildern suchen zu können, was auch
mitunter zu vielen überraschenden Treffern führt. Eine weitere Funktion von Google ermöglicht
das Übersetzen von verschiedenen modernen Sprachen. Sie können Google sogar mit
lateinischer Menüführung einsetzen (Siehe "Google Latina, investigationis machina", auf Seite
70).
Informationsrecherche im Internet liefert Ihnen oft sehr spezielle Informationen, die Sie nicht
so leicht in normalen Enzyklopädien finden können. Wenn Sie etwa wissen wollen, warum der
Hl. Bartholomäus auf Abbildungen immer seine Haut in den Händen trägt, brauchen Sie knapp
fünf Minuten, um die Information im Internet zu finden – versuchen Sie es! Sie können auch
die Eingabe lateinischer Phrasen ausprobieren, um an ein Stellenzitat zu kommen.
Vergewissern Sie sich, dass Sie einen Zugang zum Internet haben und ihre
Internetsoftware finden. Arbeiten Sie sich durch einige der Webseiten, die auf
der CIRCE Webseite (http://www.circe.be) aufgelistet sind. Beschäftigen Sie
First
sich damit, wie Sie Suchmaschinen a la Google benutzen können, um an
Steps benötigte Informationen zu gelangen. Die Verwendung des Internets ist nicht
schwierig, aber Sie können nur effizienter arbeiten, wenn Sie sich länger damit beschäftigen.
Es gibt viel Anleitungen und Zeitschriften dazu, aber der beste Weg, sich mit dem Medium
vertraut zu machen, ist, Zeit aktiv beim Surfen von Site zu Site und der Informationsrecherche
mittels Suchmaschinen zu verbringen.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
More
Ideas
Eine Suche kann durch die Verwendung von gewissen Symbolen konkretisiert
werden. Anführungszeichen (") werden am Anfang und Ende der Eingabe
empfohlen, um aus mehreren Wörtern einen einzelnen Suchbegriff zu
machen, wie zum Beispiel "Mars Ultor" oder "römische Frauen". Ein
Pluszeichen (+) kann dann eingesetzt werden, wenn Sie nach mehreren
Wörtern, die im selben Kontext erscheinen sollen, suchen. Sie setzen dann
das + unmittelbar vor jedes Suchwort, zum Beispiel +Augustus +Mars
+Tempel. Bei Google können Sie auch eine erweiterte Suche durchführen,
welche Ihnen noch mehr Suchkriterien oder sogar eine Bildersuche anbietet.
Es lohnt sich, alle diese Möglichkeiten auszuprobieren.
Versuchen Sie einige im Internet gefundene Materialien zu verwenden, indem Sie Texte und
Bilder kopieren und in Ihrem Textverarbeitsprogramm einfügen.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Recherche im Internet: Schülerinnen und Schüler
Das Internet ist ein nützliches Instrument für Schüleraktivitäten, falls man es achtsam
einsetzt. Indes besteht die berechtigte Gefahr, dass Ihre Schülerinnen und Schüler eine Menge
Zeit bei der Recherche vergeuden, ohne irgendwelche angemessenen Resultate vorweisen zu
können. Daher müssen Sie immer Vorsicht walten lassen. Um die Wahrscheinlichkeit der
Zeitvergeudung zu minimieren, haben Sie mehrere verschiedene Optionen: Die eingeschränkte
Suche, die freie Suche (mit einer geeigneten Einleitung) oder WebQuest, wobei die letztere
Option eine spezielle Form der eingeschränkten Suche ist und der Lehrer/die Lehrerin eine
Rechercheumgebung für seine/ihre Schülerinnen und Schüler entwickelt. All dies wird weiter
unten beschrieben.
Eingeschränkte Suche
Die eingeschränkte Suche ist ein einfacher Weg, die Schülerinnen und Schüler zu den Links zu
führen, die Sie ihnen als Lehrerin oder Lehrer zeigen wollen. Zu diesem Zweck suchen Sie
selbst relevante Links und drucken diese aus oder fügen sie in ein Worddokument, ein E-Mail
oder eine Webseite ein, womit dann die Schülerinnen und Schüler arbeiten.
Freie Suche
Eine freie Recherche kommt dann in Frage, wenn Sie die Schülerinnen und Schüler die
Recherche komplett selber machen lassen wollen. Dabei sollten Sie ihnen aber Informationen
über die verschiedenen Suchmaschinen und ihre Benutzung wie oben beschrieben geben. Viele
Schülerinnen und Schüler sind zwar mit grundlegenden Recherchetechniken vertraut, sind aber
mitunter beim Einsatz komplexerer Methoden überfordert.
Bewertung von Trefferlisten
Schülerinnen und Schüler sollten die gefundenen Treffer immer auch bewerten. Nicht alle
Websites sind gleichwertig und die oberste Regel ist, herauszufinden, wer der Provider des
Sites ist. Falls es eine öffentliche Behörde oder Bildungseinrichtung ist, dann sind die Chancen
auf verlässlichen Inhalt größer als im Falle von privaten Webseiten. Das ist eine wichtige
Einsicht für Ihre Schülerinnen und Schüler. Sie können ihnen zum Beispiel eine geeignete
Suchanfrage vorführen, bei der Sie verschiedene Treffer bekommen. Präsentieren Sie diese der
Klasse mittels eines Datenrpojektors und zeigen Sie ihnen, wie man die Provider von
Webseiten herausfinden kann. Die Silbe "edu" im Namen der Webseite kann an sich ein
Indikator für gute Qualität sein, sollte aber trotzdem mit Vorsicht behandelt werden.
Finden Sie ein geeignetes Recherchethema für Ihre Schülerinnen und Schüler.
Die Resultate der Recherche sollten ein Gewinn beim Lernprozess sein. Geben
Sie Ihren Schülerinnen verschiedene festgelegte Aufgaben bei der
First
Steps eingeschränkten Suche. Geben Sie auch eine Aufgabe für eine freie Recherche
und fordern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auf, drei verschiedene Webseiten
über ein festgelegtes Thema zu finden und dann zu evaluieren. Sprechen Sie in der nächsten
Stunde über die Resultate und verwenden Sie dabei den Datenprojektor zur Anzeige der
besprochenen Sites.
More
Ideas
In Verbindung mit prozessorientierten Projekten kann es sein, dass
Schülerinnen und Schüler nach relevanter Literatur und Information im
Internet suchen müssen. Da kann es eine gute Idee sein, ihnen die
verschiedenen Kriterien für eine erweiterte Suche wie oben beschrieben
näher zu bringen. Zeigen Sie Ihnen auch die spezielle Recherche nach
Bildern.
Freie Recherche sollte nur bei größeren Projekten eingesetzt werden. Für eine
sehr spezifizierte Recherche im Internet bietet sich WebQuest an (siehe unten).
Seite 33
zuletzt verändert am 5/13/2016
Internetrecherche: Webquest
Das Konzept von WebQuest wurde 1995 an der San Diego State University von Bernie Dodge
in Zusammenarbeit mit Tom March (siehe http://WebQuest.sdsu.edu/overview.htm) erfunden.
In Bernie Dodges eigenen Worten ist WebQuest "an inquiry-oriented activity in which most or
all of the information used by learners is drawn from the Web. WebQuests are designed to use
learners' time well, to focus on using information rather than looking for it, and to support
learners' thinking at the levels of analysis, synthesis and evaluation".
Eine Webquest kann entweder als eine schnelle oder längerfristige Webquest konzipiert werden
(Siehe http://edweb.sdsu.edu/courses/edtec596/about_webquests.html).
Die Bausteine einer WebQuest
Eine WebQuest besteht aus 5-6 Bausteinen:
1) Die Einleitung sollte eine Beschreibung der Rolle der WebQuest für das behandelte Thema
beinhalten. Die Schülerinnen und Schüler sind das Zielpublikum. Die Einleitung sollte ihnen
einen knappen Überblick über das Prozedere liefern und sie zum nächsten Schritt ermutigen.
2) Eine Aufgabenbeschreibung, die das übergeordnete Ziel der WebQuest bezeichnet, hilft
das allgemeine Thema der WebQuest und das Endprodukt zu präsentieren. Die Aufgabe einer
WebQuest ist immer die Informationssuche und die Überführung dieser Information in
Kompetenz (Der Weg führt von der Information über die Analyse zum Transfer der Information
in Wissen). Die Aufgabenbeschreibung sollte nur die übergeordnete Idee der WebQuest
benennen, nicht aber die genauen Schritte im Prozess. Das gehört schon zum nächsten Schritt.
3) Eine Prozessbeschreibung umfasst die verschiedenen Aufgaben und Fragen, die während
des Arbeitsprozesses gelöst bzw. beantwortet, sowie die Ressourcen, die benutzt werden
müssen. Das Anlegen eines Arbeitsblattes für die Schülerinnen und Schüler mag deren Arbeit
erleichtern. Sie müssen sich entscheiden, ob die Schülerinnen und Schüler die gleichen
Probleme lösen oder in Gruppen verschiedene Aufgaben bearbeiten müssen und dann in der
darauf folgenden Plenarsitzung als Experten agieren und ihr Wissen an die anderen
weitergeben werden, um in der abschließenden Plenarrunde Bescheid zu wissen.
4) Eine Evaluierung sollte festlegen, wie die Arbeit der Schülerinnen und Schüler bewertet
werden wird und was an der Durchführung der Webquest wichtig ist. Die Evaluierung dient als
Richtlinie der Schülerinnen und Schüler für das Verständnis der Beurteilung ihrer Leistungen
durch den Lehrer/die Lehrerin.
5) Eine Zusammenfassung sollte festhalten, welches Ziel oder welchen Level die
Schülerinnen und Schüler nach Durchführung der WebQuest erreicht haben sollen. Die
Zusammenfassung kann auch die weitere Verwendung der WebQuest bei der Arbeit erklären.
6) Die Lehrerseite stellt Informationen vom Lehrer/der Lehrerin für andere Lehrer und
Lehrerinnen zur Verfügung. Hier kann der Planer/die Planerin der WebQuest über die
Philosophie dahinter, über die Anforderungen, die Auswahl, die bezüglich der Aufgaben und
Fragestellungen getroffen wurde, etc. informieren. Darüberhinaus kann die Lehrerseite
(gedacht zum Informationsaustausch unter Lehrern/Lehrerinnen) Informationen über die
aufgewendete Zeit und den erzielten Fortschritt anbieten, um die WebQuest für andere zu
erleichtern. Die Lehrerseite macht nur dann Sinn, wenn die WebQuest auch für andere
zugänglich ist, zum Beispiel über die Homepage der Schule.
Seite 34
zuletzt verändert am 5/13/2016
First
Steps
Strukturieren Sie eine Übung, um Ihren Schülerinnen und Schülern zu helfen,
das Internet zur individuellen Recherche zu nutzen. Bestimmen Sie, wieviel
Freiheit Sie bei der Suche gewähren wollen und legen Sie fest, was für den
folgenden Prozess nötig ist.
Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler einiges von dem Material, welches Sie im Internet
finden, verwenden, um zu erkennen, ob sie auch Text und Bilder kopieren und in ihre eigenen
Worddokumente einfügen können.
More
Ideas
Reservieren Sie etwas Zeit für die Internetrecherche, vielleicht als Teil einer
anderen Projektarbeit. Strukturieren Sie eine Gruppenarbeit mit auf mehrere
Gruppen aufgeteilten Aufgaben.
Lesen Sie die Fallstudie auf Seite 109ff. über WebQuest und sehen Sie, wie
die Arbeit funktioniert. Folgen Sie einigen Links und überlegen Sie, ob das mit
Ihren Klassen funktionieren könnte. Strukturieren Sie eine kurze WebQuest
für Ihre Schülerinnen und Schüler.
Lesen Sie die Fallstudie auf Seite 89ff. über das Arbeiten im Netzwerk in Schulen. Vielleicht
regt Sie das zu neuen Untersuchungen oder neuen Arten der Internetbenutzung an.
Seite 35
zuletzt verändert am 5/13/2016
Recherche mit installierter Software
Als Computer zum ersten Mal Einzug in Bildungseinrichtungen hielten, schien die große Menge
an Daten, die auf einer CD-ROM gespeichert werden konnte, einen Weg anzubieten, ein ganzes
Nachschlagewerk oder sogar eine Bibliothek auf einem System zu installieren. Tatsächlich hat
sich im Laufe der letzten 10 Jahre der Schwerpunkt allmählich weg von fest installierter
Software zu Gunsten der zunehmenden Verwendung des Internets verlagert. Daher wird das
Gebiet der Software auf diesem Sektor weniger wichtig. Lehrerinnen und Lehrer sollten
allerdings wissen, dass es einige hervorragende Produkte am Markt gibt, die auf Festplatten
oder in Netzwerken gespeichert werden können, und dass ihre Verwendung unterschiedliche
Recherchetypen sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für Schülerinnen und Schüler
unterstützt.
Perseus
Der wirkliche Bahnbrecher und wichtigste Anbieter auf
diesem Feld ist der Platform Independent Perseus. Dieser
entwickelte sich aus seiner ersten, frühen Version in ein
Set aus vier plattformübergreifenden CDs, welche von der
Yale University Press bezogen werden können. Perseus
kann auch in einer verkürzten Fassung gekauft werden,
obgleich dies nicht besonders emfehlenswert ist, da die
Vollversion Ihnen viel mehr Informationen anbietet als die
abgespeckte Variante. Platform Independent Perseus ist
eine gewaltige Suchdatenbank von Texten, Karten und
Fotografien mit 3,4 Millionen Wörtern Altgriechisch, Tools
zur Syntaxanalyse, Lexikon und 24000 Bildern der
griechischen Welt. Viele seiner Inhalte sind online
verfügbar, aber die von CD installierte Version bietet Ihnen Verlässlichkeit und
Geschwindigkeit. Eine knappe Rezension der Software finden Sie auf Seite 92ff. dieses
Handbuchs, wo Sie auch mehr Information über Inhalt und Nutzen erhalten. Information über
die Bestellung erhalten Sie auf der Homepage der Yale University Press,
http://www.yalebooks.co.uk/yale/default.asp. Platform Independent Perseus ist schwierig zu
bedienen und Sie sollten sich Zeit für die Erforschung und das Experimentieren nehmen.
Oxford Classical Dictionary
Ein weiterer interessanter Titel in englischer Sprache ist die dritte Ausgabe des Oxford Classical
Dictionary, welches, ursprünglich von Oxford University Press herausgebracht, erst seit kurzer
Zeit als CD-ROM verfügbar ist. Es enthält alle Texte des Originals in Buchform, bietet aber
Links zwischen verschiedenen Bezugspunkten. So hat etwa der Artikel über Tiberius einen Link
zu Sejan, der angeklickt werden kann. Das macht wechselseitige Verweise und ausgedehnte
Recherche möglich. Zusätzlich kann der Text markiert, kopiert und dann auch in
Textverarbeitungsprogramme eingefügt werden. So können Sie leicht Unterlagen für Ihre
Schülerinnen und Schüler oder Notizen für Ihre eigene Recherche erstellen. Es ist eine
exzellente Ressource und steht Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern in
gleicher Weise zur Verfügung. Details, wo sie diese CD-ROM beziehen können, finden Sie unter
http://www.nlx.com/titles/titlocd.htm.
Sprachlexika
Sprachlexika gibt es in verschiedenen Ländern, und, wenn Sie die CIRCE Webseite
(http://www.circe.be) besuchen, werden Sie eine Liste von speziellen Angeboten in Ihrem
Land finden. Unser Augenmerk lag speziell auf Latein – Italienisch und Latein – Französisch
Wörterbüchern, die noch weiter unten behandelt werden.
Thesaurus Linguae Graecae
Der Thesaurus Linguae Graecae (TLG) ist der Name, der einer großen Sammlung von
grischischen Texten auf CD-ROM gegeben wurde. Die neueste Version (TLG E) wurde Februar
2000 mit 76 Millionen Worteinträgen herausgebracht. TLG ist auch der Name des
Forschungszentrums an der 1972 gegründeten University of California, Irvine, das die meisten
literarischen Texte in Griechisch von Homer bis zum Fall von Konstantinopel 1453 gesammelt
und digitalisiert hat. Sein Ziel ist die Schaffung einer umfassenden digitalen Bibliothek der
griechischen Literatur von der Antike bis zur Gegenwart. Details können auf
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http://www.tlg.uci.edu/ gefunden werden. Im April 2001 wurde TLG registrierten
Bildungseinrichtungen und vor kurzer Zeit auch Privatpersonen online zur Verfügung gestellt.
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Eine Sammlung von lateinischen Texten des Packard Humanities Institute (PHI)
‘Latin authors and Bible versions’, eine ähnliche Sammlung von lateinischen Texten von den
Ursprüngen der lateinischen Literatur bis 200 n. Chr. mit Justinians Digesten, dem
Vergilkommentar des Servius, dem Horazkommentar des Porphyr und einigen Versionen der
Bibel gibt es allerdings nur auf CD ohne Onlineversion beim Packard Humanities Institute, (300
Second Street, Suite 201, Los Altos, CA 94022, E-Mail: [email protected] Tel: +1 (650) 9480150; Fax: +1 (650) 948-4135). Diese Sammlung wird allgemein als PHI bezeichnet.
TLG und PHI werden mit externen Software durchsucht. Diese kann gekauft werden, obgleich
es auch gute Open Source Softwarealternativen gratis gibt. Details finden Sie unter
http://gainsford.tripod.com/links.htm.
TLG und PHI werden nicht sehr häufig in Sekundarschulen eingesetzt, da sie auf
Anwenderinnen und Anwender auf Universitätsniveau abzielen. Sie sind jedoch ein
wunderbares Werkzeug für Lehrerinnen und Lehrer, originale lateinische und griechische
Phrasen oder Sätze mit Bezug zu speziellen morphologischen, syntaktischen oder lexikalischen
Aspekten zu bekommen.
Bildersammlungen
Zusätzlich zu den oben beschriebenen hochentwickelten Programmen können bei der
Recherche auch Bildersammlungen, die von Bildungsinstitutionen für den Gebrauch ihrer
Lehrerinnen und Lehrer, zur Projektförderung und für Präsentationen oder Webseiten
angekauft werden, eingesetzt werden. Fünf solcher Sammlungen sind von J-PROGS erhältlich,
darunter auch Bilder von Rom, Spanien und Pompeji, sowie verschiedener anderer Orte der
römischen und griechischen Welt (http://www.j-progs.com).
First
Steps
More
Ideas
Kaufen Sie Software und installieren Sie diese auf Ihrem Computer!
Experimentieren Sie dann damit und verwenden Sie die Software bei Ihrer
Arbeit sooft es passt. Lesen Sie die Rezension des Platform Independent Perseus
auf Seite 92ff. in diesem Handbuch.
Erwägen Sie den Einsatz der Software bei der Herstellung von Handouts.
Kopieren Sie Texte in Ihre eigenen Dokumente und überprüfen Sie, ob Sie
das mit Texten und mit Bildern machen können. Beachten Sie das Copyright
(detailliert im Kapitel 1 dieses Handbuchs). Überlegen Sie den Besuch eines
Kurses über den Umgang mit der beschriebenen Software. Überlegen Sie, wie
Ihre Schülerinnen und Schüler die Software ausnützen können und wie Sie
diese mit ihrem Einsatz vetraut machen können.
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Erstellung von Webseiten und Websites
Wenn Sie ein Faible für das Internet mitbringen, werden Sie wahrscheinlich einmal den Punkt
erreichen, wo Sie Ihre Fähigkeiten und Produkte allen zeigen wollen und damit Ihr
Unterrichtsmaterial dem bereits bestehenden gewaltigen Angebot hinzufügen. Die Gestaltung
von Ressourcen für das World Wide Web (WWW) ist der logische nächste Schritt von der
Verwendung von Materialien anderer und der Erfahrung mit E-Mail-Korrespondenz. An sich ist
es auch gar nicht schwer.
Tools
Einige Dinge, von denen Ihnen das meiste Ihr Internet Service Provider (ISP) beim Einrichten
Ihres Accounts zur Verfügung stellt, werden benötigt. Der Prozess der Gestaltung von
Webseiten ist in mancher Hinsicht ähnlich den Vorgängen bei der Textverarbeitung und der
Seitenlayoutierung, aber der Unterschied ist, dass Sie ein Programm für diese Aufgabe
brauchen, um die Arbeit einfacher und effektiver zu machen. Software wie Microsoft Front
Page erfüllen den Zweck, obgleich professionelle Anwender Macromedias Dreamweaver
vorziehen. Sie können auch Gratisprogramme wie etwa 1st Page, Mozilla oder Netscape
Composer einsetzen.
Die Sprache des Internets ist HTML, eine eigenständigen Computersprache. Wenn Sie eines
der eben erwähnten Programme verwenden, brauchen Sie nicht HTML (Hypertext Markup
Language) zu erlernen, was ein Extrabonus ist. Diese Programme legen einen Hintergrund für
Ihren Site oder Ihre Seiten fest, editieren Texte, ändern Schriftgröße und Schriftfarbe und
fügen Grafiken ein, die normalerweise JPEG Files oder GIFs sind. JPEGs sind für die meisten
Zwecke im Internet am besten geeignet. Hinsichtlich Details und Grafikformate konsultieren
Sie Seite 20.
Inhalt
Beachten Sie, dass zuviel Information auf Webseiten oft der Gesamtbotschaft abträglich ist.
Halten Sie daher Ihren Site einfach. Photos sollten nicht zu groß sein, da sie ansonsten zu
lange zum Laden brauchen, und viele User haben es satt, auf animierte Grafiken, die für den
Site unwesentlich sind, zu warten. Das Erzeugen von JPEG Files erlaubt Ihnen, den Grad der
Komprimierung, der die Große der Datei merkbar reduzieren und daher später den Download
beschleunigen kann, festzulegen. Stellen Sie den Grad der Komprimierung auf ungefähr 5 oder
6 ein und überprüfen Sie die Größe der erzeugten Files, bevor Sie diese verwenden. Der
Aspekt der Transferzeit wird immer neuralgischer, da einerseits schon viele User
Breitbandzugang (ADSL), andere aber noch immer Telefonleitungen und Modems benutzen.
Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass jeder, der Ihren Site besucht, auch über eine schnelle
Verbindung verfügt. Denken Sie als allgemeine Orientierungshilfe daran, dass alle davon
profitieren, wenn Sie Ihren Site einfach und übersichtlich halten. Vermeiden Sie auch komplexe
Popupmenüs und scrollbare Textfelder. Wenn Ihr Text nicht auf eine Seite passt, verlinken Sie
einfach zur nächsten. Das vermeidet Unübersichtlichkeit.
Upload ins Internet
Wenn Sie einmal einige Seiten erstellt haben, müssen diese noch ins Internet gestellt werden.
Somit brauchen Sie Webspace, der Ihnen normalerweise auch zur Verfügung gestellt und von
Ihrem Internet Service Provider (ISP) betreut wird. Um Ihre Files von Ihrem Computer zu
Ihrem ISP zu transferieren, brauchen Sie FTP (File Transfer Protocol) Software, die oft gratis
angeboten wird oder auf Seiten wie etwa http://www.tucows.com zur Verfügung steht. Das ist
ein weiteres Gebiet, das es zu erforschen gilt und Sie können in diesem Bereich sehr wohl Hilfe
von einem Internet Magazin oder einem **** für Dummies beanspruchen. Es kann spannend
sein, wie ihre Arbeit ins Internet gelangt, besonders, wenn Sie wissen, dass sie von anderen
Menschen in verschiedenen Ländern wahrscheinlich benutzt werden wird. Es sei betont, dass
es schon viele Linklisten im Internet gibt und es daher wenig Sinn macht, einen Site mit einer
Vielzahl von Links auf andere anzubieten.
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Überprüfen Sie, ob Ihnen Ihre Schule oder Ihr Internet Service Provider (ISP) freien
Speicherplatz im Internet für Ihren eigenen Website zur Verfügung stellt. Stellen
Sie sicher, dass Sie auch mit allem Nötigen für den Datentransfer ausgestattet
wurden. Überprüfen Sie auch, ob Sie Software für die Webgestaltung wie oben
First
erwähnt zur Verfügung haben. Erstellen Sie einige Seiten und übertragen Sie
Steps diese ins Internet, nachdem Sie diese auch in Ihrem Browser überprüft haben.
Erst danach können Sie Ihren URL (Webadresse) anderen weitergeben und
versuchen, Aufmerksamkeit zu erregen.
Lesen Sie andere Abschnitte dieses Handbuchs, besonders die Fallstudien im
Kapitel 4 und die Stundenbilder auf der CIRCE Webseite unter
http://www.circe.be, und sehen Sie, ob Sie davon angeregt werden! Erwägen
Sie den Einsatz der Software zur Unterstützung von teamorientierter
More
Projektarbeit mit einer anderen Schule, vielleicht sogar in einem anderen
Ideas
Land. Unterschiedliche Schülerinnen und Schüler können unterschiedliche
Webseiten als Teil eines koordinierten Projekts erstellen. Entwickeln Sie Ihren
eigenen Site und versuchen Sie diesen auf anderen Sites erwähnt zu
bekommen, indem Sie Links darauf von den bekannten Gateways zu den
klassischen Sprachen wie etwa dem Site Ihres eigenen nationalen Verbandes für Lehrerinnen
und Lehrer der klassischen Sprachen erwirken. Machen Sie sich auch mit Dingen wie
Lesbarkeit durch Benutzer mit eingeschränkter Lesefähigkeit vertraut, indem Sie die
Fallstudien "IKT für Behinderte" und "Computer für Menschen mit eingeschränktem
Sehvermögen: possunt quia posse videntur" auf den Seiten 76-79 lesen.
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Erstellung anderer Software Ressourcen
Softwareressourcen bedeuten im Zusammenhang mit diesem Abschnitt des Lehrerhandbuchs
jegliche Art von interaktiver, unterstützender Software, die von der Lehrerin/vom Lehrer oder
von Schülerinnen oder Schülern gestaltete Präsentationen am Bildschirm bis zu ehrgeizigeren
Projekten mit Links zu externen Informationen und vielleicht sogar mit beigefügten Quizzes
reichen können. Auf diesem Gebiet sind noch kaum Lehrerinnen und Lehrer der klassischen
Sprachen bewandert.
Die Erstellung von Software ist traditionellerweise immer als anspruchsvoll angesehen worden,
genauso wie ein Eleusis, wo nur Adepten willkommen sind. Die Gründe dafür liegen in der
Geschichte des Computers, als noch viele Programme auf langen Listen von Befehlscode
aufbauten. Tatsache ist, dass moderne Autorensysteme ziemlich leicht zu bedienen sind, wenn
einmal ein Grundkonzept erstellt worden ist. Ein(e) ambitionierte(r) Lehrer/Lehrerin kann mit
relativ geringem Aufwand zum Beispiel aus einem Worddokument Material in eine
Hyperstudioapplikation oder eine Präsentation kopieren, einige Grafiken hinzufügen und erzielt
damit eine tolle Wirkung, ohne irgendeinen Programmcode zu schreiben. Andere Systeme
können weniger leicht zu beherrschen sein.
Hot Potatoes
Hot Potatoes ist ein Programm, welches eine sehr einfache Gestaltung von verschiedenartigen
Tests garantiert. Seine sechs Anwendungen ermöglichen Ihnen die Erstellung von interaktiven
Multiple-Choice- und Kurzantworttests, vertauschten Sätzen, Kreuzworträtseln und
Lückentextübungen. Hot Potatoes ist keine Freeware, ist aber für die Anwender in staatlichen,
nicht profitorientierten Bildungseinrichtungen, deren Homepages frei zugänglich sind,
kostenlos. Falls Sie zu der Art von Lehrerin oder Lehrer gehören, die zwar gerne
Arbeitsmaterialien erstellen, aber sich nicht mit Programmierung beschäftigen wollen, dann
sind Sie hier richtig. Das Programm versetzt Ihre Schülerinnen und Schüler jedenfalls in die
Lage, ihre eigenen Testmodule zu erstellen und unterstützt die Wiederholung, wo sie es wollen.
Sie finden Hot Potatoes für Mac oder PC unter http://web.uvic.ca/hrd/halfbaked/.
Erstellung von Quizzes
Alternativen zu Hot Potatoes könne Sie vielerorts finden. QuizFaber wurde von Luca Galli
entwickelt und kann von http://www.lucagalli.net/ herunter geladen werden. Dieses Programm
ermöglicht das Erstellen verschiedener Quizarten und ist offensichtlicher als Hot Potatoes
gratis. Zusätzlich gestatten einige Websites die Erstellung von Quizzes online: Einer davon ist
Quia unter http://www.quia.com/, welches Ihre Registrierung erfordert, Ihnen dann aber das
Gestalten einer Fülle von Übungen gestattet.
Präsentationssoftware
Verschiedene Programme stehen für das Gestalten von Präsentationen zur Verfügung: Sie
können auswählen unter Impress (Teil von Star Office oder Open Office), Presentation (Teil
von Open Office), AppleWorks oder Microsoft Powerpoint. Diese Programme lassen Sie Text
aus bestehenden Dokumenten importieren oder auch neuen Text erstellen. Sie ermöglichen
Ihnen auch das Festlegen einer Hintergrundfarbe oder –grafik, die Sie vorher mit einem
Grafikprogramm vorbereitet haben. Ein Logo zum Beispiel kann auf jeder Folie im oberen
rechten Eck des Bildschirms angezeigt werden. Folienübergänge wie etwa „von innen
einblenden“ können leicht eingesetzt werden und doch ist die Software nicht viel
anspruchsvoller zu bedienen wie ein Textverarbeitungsprogramm.
Aufzählungszeichen werden oft bei der Auflistung der einzelnen Punkte der Präsentation
verwendet. Die Präsentation kann durch Mausklick oder durch Einstellen einer Zeitvorgabe
automatisch gesteuert werden. Es gibt Handbücher über Präsentationsprogramme (PowerPoint
für Dummies zum Beispiel ist eines), welche Sie in vielen Computerläden oder in normalen
Buchgeschäften kaufen können. Präsentationssoftware kann für viele Zwecke verwendet
werden: Schülerinnen und Schüler anzuhalten, Informationen mittels Datenprojektor zu
präsentieren, kann eine gute und spannende Alternative zum Einfordern von Aufsätzen sein.
Nur wenige Schülerinnen und Schüler werden dies zu schwierig finden.
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HyperStudio
HyperStudio ist es wert, gesondert betrachtet zu werden, da es die Bedürfnisse des
Unterrichtens so gut erfüllt. Es ist ein Multimedia Autorensystem, wo jeder Bildschirm wie eine
Karte in einem Stapel betrachtet wird. Animationen können einfach und schnell erzeugt
werden, Skizzen, Grafiken und Texte können eingefügt werden. Sogar Sounds können
eingefügt werden. HyperStudio unterstützt die Gestaltung kompletter Programme für
kommerzielle Entwicklung. Die hinter HyperStudio liegende recht anspruchsvolle Sprache ist
Hyperlogo. Fertigkeiten im Umgang mit dieser Sprache ermöglichen allerdings dem
angehenden Softwareentwickler, die Funktionen des Programms beträchtlich zu erweitern. Die
Software gestattet auch das Erstellen von Präsentationen. Weitere Information über das
Programm kann unter http://www.hyperstudio.com gefunden werden.
Verschiedene Schulen verwenden bereits HyperStudio für das großflächige Erstellen
schülerbasierter Aufgaben. Bei der Aufteilung einer Projektarbeit kann man kleineren Gruppen
eine Aufgabe stellen und alle diese Aufgaben zu einer Einheit kombinieren. So könnten zum
Beispiel die 12 Aufgaben des Herkules an verschiedene Gruppen verteilt und dann alle ihre
Produkte mit einer Einleitekarte versehen kombiniert werden. So eine Arbeit mag schwierig
sein, aber der große Vorteil von HyperStudio ist seine Bedienerfreundlichkeit.
Die grundlegenden Konzepte wie das Hinzufügen von Buttons, Textfeldern und Grafiken auf
den Karten kann in wenig mehr als einer Stunde beherrscht werden, wobei Sie jedoch viel
mehr Zeit benötigen, bis Sie Selbstvertrauen und Schnelligkeit im Umgang mit dem Programm
erreichen. Links auf andere Karten mit Übergangseffekten können den Buttons leicht
zugewiesen werden. Es gibt nur wenige Bücher als Hilfe, was ziemlich enttäuschend ist, vor
allem das Erlernen der Sprache Hyperlogo kann ein langer, schwieriger und oft auch
frustrierender Prozess sein, obgleich dies für viele User gar nicht notwendig oder
erstrebenswert ist, da die Software auch so schon mächtig genug ist.
TextEase
TextEase arbeitet ähnlich wie HyperStudio und scheint ziemlich flexibel zu sein. Seine
Bedienerfreundlichkeit ist bemerkenswert und es hat schon seinen Wert in einigen Schulen
bewiesen. Es baut auf der Idee auf, dass alles am Schirm als Objekt bewegt werden, im
Anschluss ausgedruckt, als Präsentation verwendet oder in eine Webseite konvertiert werden
kann. TextEase besteht aus einer Reihe von Produkten inklusive TextEase Studio, das Ihnen
die Erstellung von Tabellen und Datenbanken und das Einfügen von Karten und Texten auf
derselben Seite gestattet. Details über TextEase können Sie unter http://www.textease.com
finden.
Weitere Software
Es gibt viele andere Wege, Software auf modernen Computern zu erstellen. Microsofts Visual
Basic ist nützlich, obgleich sein Einsatz auf PCs eingeschränkt bleibt. Authorware von
Macromedia bietet viele Optionen an, ist aber teuer für den privaten Gebrauch. Eines der
allerbesten Programme für die Erstellung von Multimediaapplikationen ist Macromedias
Director, welches von vielen professionellen Autoren eingesetzt wird, aber auch sehr teuer ist.
Die letzten Programme werden wahrscheinlich die budgetären Mittel und Ambitionen vieler
Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen übersteigen.
Bildbearbeitung
Es gibt andere erforschenswerte Technologien, die ihnen zur Verfügung stehen. Falls Sie
Zugang zu einer Digitalkamera haben, können Sie diese auf eine Reise in die Provence oder zu
einer Aufführung der Medea mitnehmen. Fotografien können bei allen oben beschriebenen
Softwareentwicklungsprojekten eingesetzt werden. Verschiedene unterschiedliche Programme
gestatten das Generieren von 360 Grad Panoramaansichten. Eine solche Digitalkamera und
Panoramasoftware erschließt Ihnen viele neue Möglichkeiten. Besonders Windows XP ist sehr
gut im Umgang mit Bildern und Sie können ziemlich einfach Diashows mit Hilfe des
Betriebssystems gestalten. Sie haben vielleicht auch eine digitale Videokamera und ein
Videobearbeitungsprogramm auf Ihrem Computer. In diesem Fall können Sie komplette Filme
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in Ihre entstehende Softwaresammlung inkludieren. Mac OSX hat exzellente eingebaute
Features für die Bearbeitung von Bildern und Videos, die so genannte iLife Suite. Sogar ein
iPod kann heute zur Gestaltung von Diashows eingesetzt werden. Zeit, Geld und
Vorstellungskraft sind wie immer die größten Hindernisse für den Begeisterten.
Laden Sie HotPotatoes oder QuizFaber herunter und sehen Sie, ob Sie von
einem ihrer Angebote profitieren können, nachdem Sie sorgfältig die Sie
betreffenden Copyrightrichtlinien geprüft haben. Erwägen Sie den Kauf von
HyperStudio oder TextEase. Sie mögen vielleicht vorher eine Demoversion
First
Steps probieren, welche von der relevanten Webseite herunter geladen werden kann.
Gestalten Sie einige bildschirmfüllende Materialien und verbinden Sie diese mit
einigen Buttons und Übergangseffekten. Experimentieren Sie mit den Grafikeffekten und
versuchen Sie, Text und Grafiken zu importieren. Kalkulieren Sie einige Stunden für das
Experimentieren ein, bevor Sie sich entschließen, weiter zu machen. Denken Sie daran, dass
Ihnen nur die Zeit das für die Gestaltung eines sinnvollen Projektes nötige Selbstvertrauen
geben wird.
Lesen Sie einige Fallstudien über die Verwendung von Präsentationssoftware im Kapitel 4.
Überprüfen Sie, ob Sie bereits eine Kopie haben, da sich Präsentationssoftware bereits auf
Ihrer Festplatte befinden kann. Falls das so ist, experimentieren Sie damit und erwägen Sie
eventuell den Kauf eines Buchs. Versuchen Sie, einige Ihrer bestehenden mit einem
Textverabeitungsprogramm erstellten Materialien oder Fotos zu kopieren und einzufügen.
Arrangieren Sie diese dann in Listen mit Aufzählungszeichen und Übergangseffekten.
Überlegen Sie den Einsatz in der Klasse. Gibt es einen Datenprojektor in Ihrer Schule, den Sie
verwenden können?
More
Ideas
Erwägen Sie, Ihren Schülerinnen und Schülern eine Aufgabe zu stellen, wo
Sie die beschriebenen Technologien einsetzen können. Könnten Ihre
Schülerinnen und Schüler Ihre Forschungsergebnisse über die Weiblichkeit
Didos in Form einer Präsentation vor der Klasse anstelle eines Aufsatzes
vorbringen? Könnte eine Klasse an einem Multimediaprojekt unter dem
Einsatz von HyperStudio am Ende des Sommersemesters arbeiten? Könnten
Sie vielleicht sogar selbst einige Programme zum eigenen Einsatz mit
verschiedenen Klassen und Unterrichtssituationen schreiben.
Können Sie eine Digitalkamera einsetzen und Bilder davon verwenden? Oder digitales Video?
Können Sie nachvertonen oder einen Soundtrack gestalten? Vielleicht haben einige Ihrer
Schülerinnen und Schüler Zugang zu einigen dieser Technologien und können Ihnen Ihre
Dienste und Ausrüstung anbieten.
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Koordinierung von Netzwerkprojekten
Netzwerkprojekte ermöglichen Klassen die Zusammenarbeit mit Hilfe von Online
Konferenzschaltungen über zum Beispiel First Class oder Blackboard. Sie können Netzwerk
Projekte innerhalb Ihrer Schule mit Klassen anderer Schulen oder sogar Klassen in anderen
Ländern organisieren: Um einen Partner zu finden können Sie sich als Mitglied des E-Twinning
Projekts unter http://www.etwinning.net/ww/en/pub/etwinning/index.htm registrieren.
Vorausplanung
Das Prozedere ist das gleiche: Sie planen das Projekt, wählen ein Thema, bestimmen den
Ablauf, teilen die Schülerinnen und Schüler in Gruppen ein, lassen diese eine festgelegte Zeit
arbeiten. Am Ende der Projektarbeit werden die Aufgaben der einzelnen Gruppen abgesammelt
und bewertet. Die einzelnen Gruppenresultate sollten in der Klasse präsentiert werden, sodass
auch die anderen Gruppen von den Resultaten informiert werden.
Vor der Festlegung von Aufgaben sollten sich die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer
treffen und klar definieren, wer was tut. Sie können einen besseren Überblick gewinnen, wenn
Sie ein Aufgabenraster erstellen. Beginnen Sie mit der Festlegung des Themas, an welchem die
Schülerinnen und Schüler arbeiten werden. Fragen Sie sich, was das Resultat des
Arbeitsprozesses und das Endprodukt sein sollen und wie das Projekt dem Lehrplan entspricht.
Fragen Sie sich auch, welchen Einfluss die Schülerinnen und Schüler auf das Thema, den
Arbeitsprozess und das Endprodukt nehmen können. Sie können eine Lösung andenken, bei
welcher die Schülerinnen und Schüler einen vom Lehrer/von der Lehrerin zusammengestellten
Fragebogen ausfüllen (den allgemeinen Teil) und nachher eigenständig in Gruppen ein selbst
gewähltes Unterthema bearbeiten (den speziellen Teil). Zusätzlich können Sie Aufgaben
verteilen, an denen Ihre Schülerinnen und Schüler kreativ und völlig unabhängig arbeiten. Falls
möglich, sollten Sie Ihre Schülerinnen und Schüler zu Beginn und am Ende des
Arbeitsprozesses im Plenum versammeln (Vergleiche Seite 89ff).
Koordinierung
Die Aufgabenbeschreibung und eventuelle Fragebögen werden entweder in der
Hauptkonferenzschaltung ausgesteilt oder auf eine Webseite gestellt (zu der die Schülerinnen
und Schüler durch ein E-Mail in der Hauptkonferenzschaltung eingeladen werden). Stellen Sie
sicher, dass es nur eine Stelle gibt, an der die Aufgabenbeschreibung und die Fragen, die zu
beantworten sind, gefunden werden können. Wenn Sie die verschiedenen Aufgaben für die
Schülerinnen und Schüler planen, ist es wichtig, dass Sie geeignete Arbeitsstrategien
anwenden. Die Situation weicht doch ziemlich von der normalen Klassenraumsituation ab und
Ihre Schülerinnen und Schüler werden nur dann den Prozess des virtuellen
Zusammenarbeitens durchlaufen wollen, wenn diese Arbeitsform ihnen etwas bietet, was ihnen
die gewöhnliche Arbeitssituation nicht bieten kann.
Das Endprodukt wird sehr viel harte Arbeit bedeuten und viele Herausforderungen unterwegs
geben. Als Lehrerin/Lehrer müssen Sie sehr umsichtig vorgehen und den Schülerinnen und
Schülern klare und verständliche Rückmeldung sowohl darüber, wie sie die Teamarbeit
bewältigen, als auch darüber, welche Qualität ihre Arbeiten haben, geben. Falls Sie am Ende
der Projektarbeit eine Plenarsitzung haben, wäre dies ein guter Zeitpunkt einerseits für alle
Schülerinnen und Schüler, Teile ihrer Arbeit vorzustellen, andererseits auch für den Lehrer/ die
Lehrerin, um jeder Gruppe direkt Rückmeldung zu geben. Wenn Sie diese Gelegenheit nicht
haben, dann müssen Sie die Hauptkonferenzschaltung für die Präsentation von Teilen der
Arbeiten der Schülerinnen und Schüler und ebenfalls diese oder auch
Zwischenkonferenzschaltungen für die Beurteilung nutzen.
Lösen von Schwierigkeiten
Der Prozess der Zusammenarbeit ist schwierig und Sie werden diesen sehr sorgfältig planen
müssen, um den Erfolg des Projekts zu garantieren. Es ist eine gute Idee (falls es eingerichtet
werden kann), das alle beteiligten Klassen ein- oder zweimal pro Woche während der
Projektarbeit gleichzeitig online sind. Das ergibt einen optimalen Austauscheffekt, beschleunigt
die Arbeit und die Schülerinnen und Schüler erhalten leichter und schneller Antworten auf ihre
Fragen und eine Reaktion auf ihre Einträge. Stellen Sie sicher, dass alle Schülerinnen und
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Schüler regelmäßig Einträge bei der Konferenzschaltung vornehmen. Sie werden vielleicht die
Rollen innerhalb der einzelnen Gruppen austauschen müssen.
Es kann von Vorteil sein, zusätzlich zur Hauptkonferenzschaltung Zwischenkonferenzschaltungen hinzuzufügen. Ansonsten kann es schnell sehr schwer werden, sich bei den vielen
Einträgen der Hauptkonferenzschaltung zurechtzufinden. Mit einer Zwischenkonferenz für
jeden Teil der erforderlichen Arbeit und noch einer Unterkonferenz für jede Gruppe wird es viel
einfacher für die Schülerinnen und Schüler, relevante Einträge zu finden, und für die
Lehrerinnen und Lehrer, während der Arbeit Rückmeldungen zu geben.
Die Rolle der Lehrerinnen/Lehrer
Während des ganzen Projekts hat der Lehrer/die Lehrerin die Rolle des Beraters/der Beraterin.
Zu Beginn sollten Sie jedoch auch Vorkehrungen für den Fall treffen, dass eine Gruppe nicht
gut funktioniert, falls etwa Schülerinnen/Schüler sich im Ton vergreifen oder sonstige
Störungen erfolgen. Bedenken Sie, dass Schülerinnen und Schüler sehr sensibel sein können,
wenn sie von einem Lehrer/einer Lehrerin, den/die sie nicht kennen, korrigiert werden.
Lesen Sie die Fallstudien im Kapitel 4 dieses Handbuchs, die Ihnen Details zu
solcher Projektarbeit liefern. Vor dem Beginn eines Netzwerkprojekts sollten Sie
auch sicherstellen, dass der technische Support dafür vorhanden ist. Sie
First
Steps brauchen eine Konferenzschaltung, bei der alle Schülerinnen und Schüler, die
am Projekt mitarbeiten, E-Mails austauschen und Dateien bzw. Fotos uploaden
können. Fragen Sie rechtzeitig vor Projektbeginn Ihren Netzwerkbetreuer/-betreuerin nach der
besten Lösung.
Erörtern Sie die Chancen des Projekts zunächst mit der Direktion Ihrer Schule und im Falle
positiver Rückmeldung auch mit den gewünschten Schülerinnen/Schülern. Wagen Sie sich
nicht über so ein großes Projekt, ohne zuvor diesen Diskussionsprozess durchgeführt zu haben.
Danach brauchen Sie noch Partner für Ihr Netzwerkprojekt.
More
Ideas
Projekte wie diese benötigen Zeit. Stellen Sie daher sicher, dass Ihnen genug
Zeit für Ihr Projekt zur Verfügung steht. Geben Sie präzise Anweisungen
bezüglich der Produkte/Schlussberichte, welche anzugeben sind. Es ist
wichtig, dass die komplettierten Aufgaben das Resultat einer Zusammenarbeit sind. Sie können das Produkt in kleinere Zwischenprodukte aufteilen.
Die Lehrerinnen/Lehrer können dann auf die Zwischenberichte reagieren,
bevor die Gruppen ihre Endprodukte abgeben.
Auch junge Menschen, die Textbotschaften und E-Mails als natürlichen Teil ihres Alltags
betrachten, fühlen sich wohler, wenn sie mit Menschen, die sie kennen zusammenarbeiten.
Wenn Sie die Klassen nicht zu Projektbeginn zusammenbringen können, sollten Sie zumindest
jeden/jede von ihnen ein persönliches Profil mit Foto, Alter, Lieblingsfächern, Hobbies etc.
anlegen und diese Informationen entweder auf eine eigenen Webseite stellen oder in den
Konferenzschaltungen austauschen lassen.
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Evaluierung von Schüleraufgaben
Ein zentraler Begriff in diesem Bereich ist "measurable learning outcome" (MLO), was bei
frühereren Versuchen, moderne Technologien in den Unterricht einzubeziehen, oft übersehen
worden ist. Und doch ist es die einfachste Sache, wenn Sie die richtigen Materialien und den
richtigen Zugang wählen. Falls Sie beabsichtigen, IKT im Unterricht einzusetzen, dann sollten
Sie dafür sorgen, dass es auch in Ihr Beurteilungsschema passt: Der beste Weg, dies zu tun ist
es sicherzustellen, dass es messbare Lernfortschritte (measurable learning outcomes) gibt. Der
Einsatz des Computer mag vielleicht früher einmal auf Freitag Nachmittag ohne irgendeine
Konsequenz für die Beurteilung beschränkt gewesen sein, aber es ist an der Zeit, hier andere
Wege zu gehen, falls Sie dies nicht ohnehin schon tun.
Eine computerbasierte Aufgabe
Der messbare Lernfortschritt wird von der gestellten Aufgabe abhängig sein. Eine einfache Art,
Lernfortschritte festzulegen ist es, den Schülerinnen und Schülern eine computerbasierte
Aufgabe zu stellen und eine Beurteilung derselben durchzuführen. Wenn zum Beispiel Ihre
Schülerinnen und Schüler über römische Gebäude arbeiten, könnten sie etwa die Aufgabe
erhalten, die Maison Carrée oder das Amphitheater in El Jem mit dem Computer zu
präsentieren. Ihre Beurteilung kann im Rahmen der Stunden erfolgen, wobei Sie auf Inhalt,
Verwendung von Bildmaterial und Richtigkeit des Textes achten sollen, wie Sie es ja auch bei
einer Übung auf Papier machen würden. Sie könnten jedoch auch eigene Noten innerhalb der
Beurteilung einführen, um Vertrauen im Umgang mit Präsentationen mit dem Datenprojektor
und dem Gebrauch von Effekten anzuerkennen. Es gilt als unprofessionell, verschiedene Fonts
am Bildschirm zu verwenden oder viele verschiedene Übergänge oder verwirrende
Hintergründe einzusetzen. Wenn Sie Ihre Schülerinnen und Schüler mit einer Präsentation
beauftragen, können Sie von Ihnen auch ein strukturiertes Vorgehen verlangen, wobei Sie das
auch honorieren. Sie könnten in drei oder vier Bereichen Noten von 1 bis 10 vergeben und
dann mit dem Durchschnitt die gesamte Übung beurteilen. Das geht sicher über die
traditionelle Methode hinaus. Resultate können auch leicht mit Hilfe der Textverarbeitung
festgehalten werden, obgleich dies vielleicht etwas weniger flexibel wie beim eben skizzierten
Prozess ist.
Schülerinnen und Schüler, die das Internet zu Recherchezwecken verwendet haben, können
gebeten werden, eine Live-Präsentation in der Klasse oder vor dem Lehrer/der Lehrerin zu
machen, die dann ebenfalls nach mehreren Kriterien beurteilt werden kann. Eine Schülerin/ein
Schüler kann zum Beispiel gebeten werden, unter Verwendung von Perseus Online
(http://www.perseus.tufts.edu) Skulpturen innerhalb verschiedener Kategorien, wie etwa Zeit,
Gebiet, Sammlung zu finden und der Klasse vorzuführen, wobei der Live-Einsatz des Internets
ein Teil der Präsentation ist. Diese Art von Übung ist ziemlich riskant, da die
Internetverbindung mitunter abreißen kann, aber sie kann wertvoll sein, um Ihren
Schülerinnen und Schülern Vertrauen bei der Recherche und bei Präsentationen zu geben. Sie
können eventuell Ihren Schülerinnen und Schülern den Auftrag geben, die relevanten
Internetseiten als Bookmarks abzuspeichern oder sogar die Texte und Bilder zu exportieren
und dann damit eine Präsentation zu gestalten.
Lernschrittorientierte Software oder Webseiten
Es gibt viele Beispiele von lernschrittorientierter Software oder Webseiten, wo messbare
Lernfortschritte generiert werden. Unter den Beispielen im Internet befindet sich das
Griechischprojekt auf der Homepage des Eton College (http://www.etoncollege.com/) oder
Crustula (http://ww2.ac-poitiers.fr/lang_anc/crustula/). HotPotatoes erlaubt Ihnen das
Erstellen von Punkteständen, ebenso wie auch Latin Vocab Drill oder ROMANA 2.1 von JPROGS, die allesamt Punktestände für spätere Bezugnahme erstellen. Diese Punktestände
können in die Beurteilung des Lehrers/der Lehrerin wie andere Noten einbezogen werden.
Vermeiden Sie sinnlose Aufgaben, wie etwa solche auf Webseiten, wo Vokabel in Form von
Multiple Choice abgefragt werden und Schülerinnen und Schüler es kaum vermeiden können,
hohe Punktestände zu erreichen. Der Punktestand so einer Übung belegt nicht wirklich einen
Lernfortschritt, da die Aufgaben so einfach sind, dass der Punktstand unrealistisch ist.
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Wo Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten, können messbare Lernfortschritte festgelegt
werden, indem Sie auf die persönliche Leistung der Gruppenmitglieder achten. Wenn zum
Beispiel einzelne Schülerinnen oder Schüler an verschiedenen Bereichen eines Websites
arbeiten, kann jeder Bereich individuell beurteilt werden. Die Beurteilung solcher Materialien
erfolgt am besten in Anwesenheit des Schülers, wobei der Lehrer/die Lehrerin im Laufe des
Prozesses hier und da seine/ihre Erklärungen oder Meinungen abgeben kann. Es ist in vielen
Fällen gut, die Beurteilung zusammen mit den Schülern und Schülerinnen während der Stunde
durchzuführen.
Überlegen Sie, wie und wo Sie die Lernfortschritte Ihrer Schülerinnen und
Schüler beurteilen. Können Sie die Verwendung von IKT durch das Einführen
von Beurteilungen geleisteter Arbeiten akzeptieren? Erwägen Sie, den
First
Steps Schülerinnen und Schülern Aufgaben zu geben, wo die Arbeit mit
Präsentationssoftware oder irgendeiner anderen Software Teil der Projektarbeit
ist. Lesen Sie einige der Stundenbilder auf der CIRCE Webseite unter http://www.circe.be, um
zu sehen, ob es Angebote für Sie gibt, die eine praktische Beurteilung gewährleisten.
More
Ideas
Teamarbeit kann verschiedene Resultate ergeben. Überlegen Sie, ob es in
Ihrem Unterrichtsbereich realistisch ist, so ein Schema einzuführen. Erwägen
Sie die Beurteilung auf zwei Ebenen – für den fachbezogenen klassischen
Inhalt und für die tatsächliche Kompetenz beim Gebrauch von IKT. Wie
können Sie guten Umgang mit IKT effektiv forcieren und dabei doch auch
einen guten Lerneffekt beim Lernen der klassischen Sprachen erzielen?
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Kapitel 3
Die Rolle des Lehrers/der Lehrerin
Systeme, Ziele und Absichten
Dieses Kapitel ist theoretischer Natur und kann zum Unterrichtsstil des Lesers/der Leserin
passen oder ihm widersprechen. Wie entschuldigen uns dafür nicht. IKT ist in den letzten
zwanzig Jahren zu einem wichtigen Ausbildungsmittel geworden und Lehrerinnen und Lehrer
haben versucht, damit verbundene Prozesse zu bestimmen, wobei Bereiche wie etwa die Art
der eingesetzten Software (z. B.: Training, Übung oder Simulation) oder Elemente der
Lernumgebung betrachtet wurden. In der frühen Phase des IKT Einsatzes geschah dies oft aus
der vermeintlichen Notwendigkeit heraus, den Einsatz von IKT rechtzufertigen. Heutzutage
haben sich die Vorzeichen umgedreht, sodass der Lehrer/die Lehrerin von heute sich bereits
rechtfertigen muss, wenn er/sie IKT nicht einsetzt.
Wir versuchen hier die Sensibilität für pädagogische Methoden zu erhöhen. Neue von IKT
unterstützte Lehr- und Lernstile bedeuten auch eine Verlagerung des Schwerpunktes und der
Kontrolle. Sind Sie, während Ihre Schülerinnen und Schüler an den Computern arbeiten, noch
immer in der Lage, die Arbeit zu überwachen und wie? In den neuen eLearning Umgebungen,
wie sie zum Beispiel vom Cambridge Schools Classics Project (Seite 66ff.) und dem Helios
Projekt (Seite 71ff.) erprobt werden, können die Probleme noch komplexer werden. Wir
versuchen hier, für systemische und strukturelle Probleme zu sensibilisieren, nicht aber fertige
Lösungen anzubieten.
Traditionell gegenüber modern
Wenn wir IKT beim Unterrichten einsetzen, müssen wir Mensch und Technologie in einer neuen
Art von Klassenzimmer integrieren. Traditionelle Lehrmethoden können mit der Zeit in Raum,
Zeit und Lehrplaninhalt eingeschränkt werden, während computergestützte Bildung forciert
werden kann, um allgemeine Ziele, welche sich durch IKT anbieten, zu verfolgen. Das kann
eine spezifische Wirkung auf die Resultate haben. Einige von diesen sind weitreichende Ziele,
die in der Allgemeinbildung eines Bürgers sehr wichtig sein können. Wir müssen uns aber
daran erinnern, dass es auch eine Menge von speziellen Zielen gibt, die wir in jedem unserer
Kurse bedenken sollten.
Es gibt viele IKT Systeme und kürzlich sind in Latein und Griechisch viele didaktisch
aufbereitete Ressourcen veröffentlicht worden, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen,
die Lehrplanerfordernisse zu erfüllen. Diese Kategorie der Software schließt „Edutainment“ ein,
wenn Bildung mit Unterhaltung verknüpft wird. Didaktische Programme und Ressourcen (auch
bezeichnet als CAL - Computer Assisted Learning Pakete) können sehr nützlich sein, wenn wir
die Lernenden dort motivieren müssen, wo die Schülerinnen und Schüler mit Spielen oder
Lernsystemen, die unendlich geduldig sind und für freie Auswahl, Versuch und Irrtum sorgen,
Probleme zu lösen erlernen.
Um zu zeigen, wie allgemeine Ziele, die von den verschiedenen Bereichen von IKT nahe gelegt
werden, auch spezielle Ziele im Unterricht der klassischen Sprachen unterstützen können,
werden die Tabellen auf den folgenden Seiten helfen.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
IKT Systeme
System
E-Mail
Allgemeine Ziel



Mailing Liste,
Forum, Chat







Audio oder
Videokonferenz


Textverarbeitung
und Einsatz
spezifischer
Schriftarten


beim Lehren und Lernen
zusammenzuarbeiten
Kommunikation mit anderen zu
teilen
bei der Entscheidungsfindung
zusammenzuarbeiten
Informationen auszutauschen
Wissen durch Zusammenarbeit zu
erwerben
mit anderen Menschen zu lernen
allgemeine Probleme zu lösen
an einem Projekt zusammenzuarbeiten
mit neuen Methoden der
Kommunikation zu
experimentieren
neue Systeme der Kommunikation
kennenzulernen
Information soweit wie möglich in
Echtzeit in der Welt zu verteilen,
ohne hohe Kosten zu bewirken
in der Entfernung miteinander zu
interagieren
verschiedene Schreibsysteme zu
praktizieren
Textverarbeitungssysteme zu
praktizieren
Spezielle Ziele







klassisches Wissen auszutauschen
Unterricht sowohl von Person zu
Person als auch aus der Ferne
effizient zu gestalten

verschiedene Schriftarten und
epigraphische Varianten zu
erkennen
verschiedene Varianten von
Alphabeten kennenzulernen
auf antike Methoden schreiben zu
üben
alle Arten von lateinischen und
griechischen Alphabeten zu
erlernen
neue Methoden des Lernens von
Latein und Griechisch zu entwickeln
Webseiten, die sich mit Latein und
Griechisch beschäftigen, zu
erforschen
Onlineressourcen von Museen,
Bibliotheken und Datenbanken zu
bewerten
neue Methoden des Lernens von
Latein und Griechisch zu entwickeln
klassische Dokumente,
Übersetzungen und Traditionen zu
interpretieren und zu vergleichen
klassische Fragen zu recherchieren
verschiedene Schriftarten in antiken
Schriften zu erkennen
verschiedene Medien bei der
Präsentation klassischer Materialien
(z.B. Kunstgegenstände, Texte) zu
kombinieren
neue Lehr- und Lernmodelle für die
klassischen Sprachen zu entwickeln
Hypertext als ein
Kommunikationsmittel für einen
modernen Unterricht der
klassischen Sprachen einzusetzen




Einsatz des
Internets




Präsentationssoftware



Autorensysteme
oder
Programmieren
von
Lernumgebungen





neue Information zu erhalten
nach Information zu suchen,
auszuwählen und Hypertext
einzusetzen
mit Browsern und Software zu
arbeiten
ein kritisches Bewusstsein
bezüglich Qualitätskriterien zu
entwickeln
Information darstellen zu lernen
Information unter Verwendung von
Bildern und anderer Medien zu
präsentieren
Information in linearer oder
Hypertextstruktur anordnen zu
lernen
verlinkte Informationen
ausarbeiten zu lernen
neue Sprachen der Kommunikation
zu erlernen
Information personalisieren zu
lernen
Kreativität auszunutzen
neue Lehrmethoden zu erfinden
oder auszubauen
Seite 49
zusammenzuarbeiten, zu
kommunizieren und Ideen über
Latein und Griechisch
auszutauschen
Meinungen und Erfahrungen über
die klassischen Sprachen
auszutauschen
zusammenzuarbeiten, zu
kommunizieren und Ideen über
Latein und Griechisch
auszutauschen
Meinungen und Erfahrungen über
die klassischen Sprachen
auszutauschen
das Studium der klassischen
Sprachen lebendig zu machen









zuletzt verändert am 5/13/2016
Didaktische Ressourcen
System
Allgemeine Ziel
Strategiespiele

Training und
Übung



Simulation oder
Virtual Reality




Tutor-Software

Wissen innerhalb eines
definierten Zeitrahmens zu
erwerben
Information auszuwählen
Fertigkeiten zu üben
Wissen aufgebaut auf kleinen
didaktischen oft linear
strukturierten Einheiten zu
erwerben
in einer virtuellen Umgebung zu
interagieren
Daten zu manipulieren
neue Modelle der Verwaltung von
Informationen zu entwickeln
Wissen basiert auf individuellen
Konzepten und Interessen zu
erwerben
schrittweise und
prozessorientiert Wissen zu
erwerben
Seite 50
Spezielle Ziele

eine Ausbildungsstufe zu
erreichen

verschiedene Übungsarten in den
klassischen Sprachen
durchzuführen (z.B. zu
Vokabular, Grammatik.
Übersetzung, Literatur)
das Leben in der Antike mittels
Virtueller Realität (VR) zu
betreten
eine virtuelle Welt durch
klassisches Bewusstsein zu
betreten und zu erschaffen



verschiedene klassische
Fertigkeiten mit eingeschränkter
oder ohne Hilfe zu erlernen
zuletzt verändert am 5/13/2016
Die sich weiterentwickelnde Rolle der Lehrerin/des Lehrers
Die Rolle des Lehrers/der Lehrerin verändert sich heutzutage drastisch. Die Entwicklung geht
weg von der traditionellen Rolle hinter dem Katheder mit der Tafel im Rücken und den
Schülerinnen und Schülern im Angesicht zu einer vielschichtigeren und differenzierteren
Funktion als Lehrer/Experte, Coach/Trainer und Mentor/Berater/Förderer. Die Möglichkeiten,
die von IKT angeboten werden, haben bei diesem Rollenwechsel eine wichtige Bedeutung.
Wenn Sie Ihre Stunden planen, ist es wichtig die Rolle des Lehrers/der Lehrerin in diesem
Zusammenhang zu betrachten. Diese ist eng verbunden mit drei verschiedenen
Lernsituationen Ihrer Schülerinnen und Schüler:
 die Situation des Klassenzimmers
 die Situation des Labors
 die Situation des Arbeitszimmers
Die Rollen sowohl des Lehrers/der Lehrerin als auch des Schülers/der Schülerin variiert von
Fall zu Fall, ebenso wie der Einsatz von IKT beim Erlernen eines Gegenstands. IKT Strategien
und Methoden können als Ergänzung zur Rolle des Lehrers/der Lehrerin, der Rolle der
Schülerinnen/Schüler und der Lernsituation gesehen werden.
Es macht Sinn, Ihren eigenen Unterricht zu analysieren und herauszufinden, welche der drei
Lernsituationen Sie normalerweise vorziehen. Bedenken Sie, welche Vorteile Sie und Ihre
Schülerinnen und Schüler von den verschiedenen Unterrichtsformen haben. Erwägen Sie auch
die Möglichkeit, Ihre Planung zu variieren. Verwenden Sie die folgenden Beschreibungen als
Richtlinien:
Die Lernsituation eines Klassenzimmers bezeichnet ein Szenario, bei dem der Lehrer/die
Lehrerin und die Schüler/Schülerinnen in grundlegenden Aspekten des Lernens
zusammenarbeiten. Der Zweck des Klassenzimmers wird oft eine anfängliche Präsentation der
neuen zu erlernenden Materialien (Inhalt oder Fertigkeiten) sein. Das Klassenzimmer erfüllt
auch seine Funktion bei Plenarsitzungen und Diskussionen oder sogar sehr komplizierten
Angelegenheiten. Das Klassenzimmer benötigt großteils lehrerzentrierte Arbeit. Der Lehrer/die
Lehrerin kann mitunter seine/ihre Schülerinnen und Schüler Referate über spezielle Themen
halten lassen, als Diskussionsleiter fungieren oder auf anderen Wegen Verantwortung
abtreten. Der Raum des Unterrichts ist normalerweise das traditionelle Klassenzimmer.
Die Lernsituation des Labors bezeichnet ein Szenario, bei dem die Schülerinnen und Schüler
individuell oder in Gruppen verschiedene Aufgaben erledigen und Fertigkeiten trainieren, die
ihnen in der Klasse präsentiert wurden. Der Zweck des Labors ist das tiefere Eindringen in die
vorgestellte Materie und das Arbeiten an Fertigkeiten, die zum Erreichen des Lernziels nötig
sind. Aktivitäten im Labor zielen auf den/die individuelle/n Schüler/Schülerin/Gruppe ab und
die Übungsphase wird entsprechend der individuellen Leistungsprofile der Schülerinnen und
Schüler gestaltet. Der Lehrer/die Lehrerin hat die Rolle des Trainers/Coaches. Er oder sie hat
die Verantwortung für das Trainingsprogramm und plant dieses entsprechend den Bedürfnissen
seiner Schülerinnen und Schüler nach bestem Wissen und Gewissen. Die Schülerinnen und
Schüler tragen eine große Verantwortung für das Ergebnis des Trainings, aber der Lehrer/die
Lehrerin sollte da sein, sie bei diesem Prozess zu ermutigen und unterstützen. Der Raum für
Laborbedingungen kann sehr unterschiedlich aussehen, wird aber zumeist ein Raum mit
Computer sein.
Die Lernsituation des Arbeitszimmers bezeichnet ein Szenario, bei dem die Schülerinnen und
Schüler zu einem großen Anteil selbst die Verantwortung über den Lernprozess übernehmen.
Der Hauptzweck der Lernsituation in einem Arbeitszimmer ist es, Schülerinnen und Schüler
unabhängig an einem gegebenen Thema arbeiten zu lassen, ihnen Verantwortung beizubringen
und sie eigene Entscheidungen treffen zu lassen, solange das Endprodukt der Arbeit zufriedenstellend ist. Die Arbeit im Arbeitszimmer schließt Projektarbeitsmethoden und komplexe
Problemlösungsstrategien ein. Der Lehrer/die Lehrerin hat die Rolle des Ratgebers oder
Mentors. Er oder sie ist nach wie vor verantwortlich für die Lernsituation, die Sinnhaftigkeit des
Themas und die Hilfestellung während des Lernprozesses. Der Raum für Aktivitäten des
Arbeitszimmers kann je nach Aktivität unterschiedlich aussehen (Bibliothek, Computerraum,
etc).
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Es ist vielleicht eine gute Idee, IKT Ressourcen, die Sie einsetzen wollen, im Kontext mit einer
Analyse der Lernsituation zu betrachen. Die folgende Tabelle mag Ihnen dabei helfen.
Das Klassenzimmer
Ziel und Anwendung
 Präsentation
neuer Themen
 Verbreitung von
Information
 Dialog über
neue Themen
 Präsentation der
Arbeiten von
Schülerinnen/
Schüler
 Dialog über
erreichte Ziele
Das Labor
Ziel und
Anwendung
 Einüben von
Grundwissen
und
Fertigkeiten
im
Klassenzimm
er
Merkmale
 Einführung von
Kernbereichen und
einleitendes
Training von
Grundfertig-keiten
 Plenarsitzungen
 Überprinzip: Der
Lehrer/die Lehrerin
als Überwacher
 Raum:
Klassenzimmer
Merkmale



Das Arbeitszimmer
Ziel und Anwendung
 Umgang mit
komplexen
Fragestellungen
und Problemen
 unabhängiges
Problemlösen
 Fähigkeit,
eigene
Entscheidungen
zu treffen
Rollen
 lehrerzentriert
 lehrerkontrolliert
 Schülerinnen und
Schüler können in
Kleingruppen oder
in Partnerarbeit
arbeiten
Rollen
Training von
Wissen und
Fertigkeiten in
individuellem
Rhythmus und
Lernstil
Überprinzip:
zentriert auf
das Individuum
Raum:
Klassenzimmer,
Bibliothek,
Labor,
Computerraum,
Computer zu
Hause
Merkmale
 Wissenserwerb
aus
verschiedenen
Quellen
 unabhängiges
Arbeiten an
authentischen
Themen und
Problemen
 Raum:
Bibliothek,
Labor,
Computerraum,
Computer zu
Hause
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

IKT




Notizen mittels
IKT
elektronisches
Tagebuch
Präsentationstools
Internet oder
andere IKT Tools
für Lehrerinnen/
Lehrer
IKT
Schülerinnen
und Schüler
arbeiten
individuell oder
vielleicht in
Gruppen
der Lehrer/die
Lehrerin als
Trainer/Coach




Rollen
 der Lehrer als
Berater und
Mentor
 die Schülerinnen
und Schüler
arbeiten
unabhängig
oder in Gruppen
und
übernehmen
Entscheidungen
während des
Arbeitsablaufs
 der Lehrer/die
Lehrerin hat
noch immer die
Verantwortung
über das
Grundkonzept
des Projekts und
über den
problemlosen
Verlauf des
Arbeitsprozesses
verschiedene Arten
von Software wie
elektronische
Trainingsprogramme (z.B. für
Grammatik) oder
elektronische Tests
Datenbanken
Kommunikation mit
Experten außerhalb
der Schule
lehrerbestimmte
Verwendung des
Internets
(eingeschränkte
Suche)
IKT





schülerinnenund schülerzentrierter
Gebrauch des
Internets (freie
Suche)
Kommunikations
mittel
Mindmap
Präsentationswerkzeuge
Gestaltung
eigener
Internetseiten
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Die Tabellen oben sind teilweise adaptiert von Gymnasie-IT/2003 udgave, obligatorisk modul
1, kapitel 3: "It og undervisning" verfasst vom Bildungsrat für gymnasie-IT, Claus Gregersen,
Herning Gymnasium, Elsebeth Lauridsen, VUC Syd, Paul Højbjerg, Slagelse Tekniske Skole,
Peder Pedersen, Næstved Handelsskole, Ulla Gjørling, UNI•C mit Anders Kjær, UNI•C, HansKurt Gade, Kolding Amtsgymnasium und Gitte Normand, Århus Akademi. Die Idee der drei
Lernsituationen wird vom dänischen pädagogischen Ratgeber und Lehrer für klassische Kultur
Erik Prinds im Buch "Rum til laering. En idé- og debatbog om nye laeringsformer med IKT",
CTU, 1999, vorgestellt.
Online Learning – ein neuer Ansatz?
Online Learning oder eLearning hat sich seit den frühen Achtzigerjahren durch die Integration
von Fernstudium (Distance Learning) und computergestützter Ausbildung (CBT: Computer
Based Training) entwickelt. Distance Learning entwickelte sich aus einem statischen Modell von
Fernstudium zu verschiedenen innovativen und dynamischen Modellen. CBT ist schon seit
Jahren ein sehr populäres Konzept: Schülerinnen und Schüler können alleine mittels auf
lokalen Rechnern installierten CD-ROMs lernen, was einen einfachen und verlässlichen Zugang
zu Informationen bedeutet. Jüngste Entwicklungen in der Internetnutzung haben auch die
Entwicklung von internet- und webbasierten Lehrgängen ermöglicht, sodass mit der Schaffung
von eLearning Systemen individuelle Onlineschulungen stattfinden können. Ganze Onlinekurse
werden entwickelt, welche die Vorteile der interaktiven Kommunikation mit denen des
Fernstudiums verknüpfen, was eine Reduktion der Kosten, erhöhte Flexibilisierung und
individualisierte Anwendungen bedeutet. Es gibt bei einigen Kursen immer das Risiko, dass die
Entwicklung zu vieler Onlinematerialien die Posten tatsächlicher Lehrerinnen/Lehrer in
wirklichen Schulen gefährden könnte: Man muss Vorsicht walten lassen. Es ist jedenfalls
auffällig, dass die Drop-out Rate bei Online Kursen sehr hoch sein kann. Dabei ist dies
Paradox: Entweder werden wir vom potentiellen Erfolg der neuen Methodologie bedroht oder
angesichts ihres wahrscheinlichen Misserfolgs eben nicht. Die Zeit alleine wird es weisen.
Spezielle Aspekte von eLearning sind, dass es einen klaren Weg in Richtung Teamarbeit
anbietet und sein "viele mit vielen" Motto breit ausgenutzt werden kann. Die Interaktion
zwischen den Dialogpartnern wird bei eLearning vielschichtig: Lehrerinnen/Lehrer und
Lernende interagieren in vertikaler Richtung mit Lehrer-Schüler Dialogen und in horizontaler
Richtung mit Lerner-Lerner Dialogen.
Die Kommunikationsmethoden von eLearning haben drei wichtige Elemente: zu arbeiten, zu
kommunizieren, sich auszutauschen. Das Resultat ist ein dynamisches und flexibles
Lernsystem, dass sich nahtlos neben bestehenden Ansprüchen einfügt. In einem eLearning
System sind die am häufigst verwendeten Kommunikationsmittel E-Mail, Chat, Audio- und
Videokonferenzen, Newsgroups, Forum oder Datenboard.
Eine eLearning Situation schafft eine neue Lernumgebung und ein neues Lehrerprofil. Das
virtuelle Klassenzimmer ist eine spezielle Lern-/Lehrumgebung: In diesem neuen didaktischen
Szenario finden wir traditionelles Unterrichten verknüpft mit innovativen Medien, menschliche
Ressourcen verknüpft mit Maschinen, linguistische Systeme verknüpft mit IKT Unterstützung.
Im Zentrum davon müssen die Lehrerinnen und Lehrer nicht nur Fachkompetenz, sondern
auch spezielle technische Fertigkeiten miteinander verbinden, vorausgesetzt eLearning
integriert neben anderen Dingen E-Mail, Chat, Audio-/Videokonferenzen und den Gebrauch
eines Diskussionsforums.
Der Lehrer/die Lehrerin sollte ein System einsetzen, das dem entspricht, was er oder sie
unterrichtet. Spezifische Aktivitäten sollten an spezielle Lernumfelder, den Arbeitszielen und
der Art der Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler angepasst werden. In so einem System
ist der Lehrer/die Lehrerin nicht nur Ausbildner, sondern auch Regiedirektor, Unterstützer und
Koordinator einer speziellen Lernumgebung. Auf dem Hintergrund dieses neuen Profils ist es
unumgänglich, dass der Lehrer/die Lehrerin mit der Technologie vertraut ist.
Um als Lehrer/Lehrerin Herr über die Lage zu sein, ist es wichtig, für das gewählte System
passende Strategien zu entwickeln, geeignete Inhalte für die Unterrichtsstunden auszuwählen,
alle wesentlichen Informationen abzudecken, und Improvisation oder Informationsüberladung
zu vermeiden. Das macht die Arbeit in vorausbestimmten Phasen, on- und offline, notwendig
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zuletzt verändert am 5/13/2016
und es es besonders wichtig, schon vor der Stunde alle Materialien, die verwendet werden,
vorzubereiten.
Während der Stunden muss der Lehrer/die Lehrerin auf synchrone Art arbeiten, während nach
den Stunden Hilfe und Rückmeldung in asynchroner Art geboten werden können. In einigen
Fällen können Aufgaben gestellt werden, die innerhalb des eigenen Zeitrahmens der
Schülerinnen und Schüler abgeschlossen werden können. Das Wichtigste bei diesen
Entscheidungen ist, dass sich der Lehrer/die Lehrerin der Möglichkeiten bewusst ist.
Die Verwaltung des Systems schränkt die Sprache, die der Lehrer/die Lehrerin verwenden
kann, ein. Bei der synchronen Art, wie etwa bei Audio- oder Videokonferenzen, muss der
Lehrer/die Lehrerin einfach und direkt sprechen, wobei er kurze Sätze verwendet und
vorbereitet darauf ist, zu reagieren. Falls ein Lehrer/eine Lehrerin schreiben muss, sollte er nur
kleine Mengen Text mit einfachen, kurzen Phrasen, Erklärungen und klaren Bildern zur
Illustration verwenden. Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Lesen vom
Bildschirm langsamer als das Lesen von Papier erfolgt.
Ebenso muss auch die Verwaltung der Information für eLearning in einer speziellen Art und
Weise erfolgen. Jede große Stoffmenge muss in kleine, separate Einheiten aufgeteilt werden
und wir müssen uns daran erinnern, dass es in allen Stunden Interaktion, Teilnahme,
Mitarbeit, Beobachtung und Ziel geben muss. Es ist wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer diese
Aspekte genau bedenken, um Abspaltungen in der Klasse zu vermeiden. Visuelles Feedback ist
sehr wenig oder gar nicht vorhanden, was die Aufgabe sehr von der traditionellen
Klassenarbeit unterscheidet.
Das Zeitmanagement der Stunden ist ebenso wichtig, und der Lehrer/die Lehrerin muss einen
Zeitplan mit minutengenauen Zeitangaben für Erklärung, Interaktion, Verwendung des
Systems, Rückmeldung und wahrscheinlich auch notwendige Offlinehilfen vorbereiten.
Angesichts dieser Erfordernisse und um die Dauer der Onlineverbindung zu minimieren, wird
im folgenden eine Vorlage gezeigt, die Ihnen helfen soll, eine 90 minütige Onlinestunde zu
planen. Es wird ausdrücklich betont, dass dies nur eine grobe Richtlinie ist.
 5 Minuten für die Präsentationen der User
 5 Minuten für die Beschreibung des Unterrichts
 5 Minuten für einen Systemcheck der User
 15 Minuten für Erklärung
 20 Minuten für Interaktion/Austausch von Information
 15 Minuten für Aufgaben (Übung oder Praxis)
 15 Minuten für Rückmeldung oder Beurteilung
 5 Minuten für Zusammenfassung
 5 Minuten, um die nächste Aufgabe zu stellen
Das Management des virtuellen Klassenzimmers durch einen eLearning Tutoren erfordert, dass
so wenig wie möglich auf der Seite des Lehrenden improvisiert und dass alles bis ins Detail
vorher geplant wird. Die Vorbereitung erstreckt sich auch auf Offline- und technischen
Support. Vom Blickwinkel der Schülerin/des Schülers mag diese Vorbereitungsarbeit sichtbar
sein oder nicht und der Lehrer/die Lehrerin sollte zumindest die Flexibilität beibehalten, um mit
Unvorhergesehenem umzugehen.
Die weitere Lektüre der relevanten Fallstudien im Kapitel 4 dieses Handbuchs wird Ihnen mehr
Einblick geben, wie diese Prozesse in der Realität funktionieren können. Der Leser/die Leserin
sei auf die Fallstudien über eLearning verwiesen, wie etwa "e-Latin: Cambridge Online Latin
Project" (Seite 66ff.), "Net-learning: E-learning und Netzwerke zur Vermittlung von
Altgriechisch und Latein" (Seite 87ff.) und "Videokonferenzen beim Fernunterricht von
Altgriechisch" (Seite105ff.).
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Kapitel 4
Fallstudien
Einleitung
Die Fallstudien, die folgen, kommen von verschiedenen Autorinnen/Autoren in verschiedenen
Ländern. Jedem/jeder wurde eine völlig freie Hand bei der Beschreibung eines für ihn/sie
interessanten Bereichs gegeben. Wir machten dies, um ein Paket von Beispielmaterialien zu
schaffen, welches zeigt, wie Lehrerinnen und Lehrer sich mit unterschiedlichen Erfahrungen
und Begeisterung an die neuen Technologien heranwagen können. Hoffentlich wird dieser
Prozess andere Lehrer/Lehrerinnen dazu inspirieren, neue Ideen als Teil ihres eigenen
Lernprozesses auszuprobieren.
Die Fallstudien sollen praktische Beispiele vorzeigen und nicht alles, was gemacht werden
kann, beschreiben. Sie wurden grundsätzlich in der englischen Ausgabe in alphabetischer
Ordnung angeordnet. Manchmal zeigen sie, wie und wo etwas schief gehen kann: Die Pfade
der Technologie sind oft sehr verschlungen. Der Leser/die Leserin wird ermutigt, durch diese
Fallstudien zu schmökern. Die meisten Autorinnen und Autoren haben eine E-Mail Adresse
beigefügt. Sollten Sie weitere Informationen über die beschriebene Arbeit wünschen, dann
kontaktieren Sie die Autorinen/Autoren einfach direkt.
Letzlich hoffen wir im Verlauf des Projekts auch Lehrerinnen und Lehrer der klassischen
Sprachen zu ermutigen, im dynamischen Bereich unserer Webseite weitere Fallstudien für das
CIRCE Projekt beizusteuern. Bitte wenden Sie sich an http://www.circe.be für weitere Details.
Sie finden dort eine Fülle an anderen Dingen und auch eine Datenbank mit Stundenbildern.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Ein elektronisches Handbuch für den Unterricht von Griechisch: Von der Wachstafel
zum Laptop
von Mireille de Biasi, [email protected]
In vier Sekundarschulen der Region Puy-de-Dome in Frankreich wird den Schülerinnen und
Schülern des dritten Jahrgangs (Kinder im Alter von 14 Jahren) die Gelegenheit gegeben, an
drei Wochenstunden Altgriechisch über Videokonferenzschaltungen teilzunehmen. Während
mancher dieser Stunden arbeiten sie sowohl unter Verwendung von Videopräsentation als auch
elektronischem Handbuch zusammen mit ihrer Lehrerin. Während anderer arbeiten sie
unabhängig, nur mit Hilfe des elektronischen Handbuchs.
Eine Unterrichtshilfe, um alleine oder mit dem Lehrer/der Lehrerin zu lernen
Es erwies sich als notwendig, den Schülerinnen und Schülern ein spezielles Handbuch zu
geben, sodass sie qualitätsvolle Text- und Bilddokumente verwenden und diese entweder
während der Unterrichtsstunden oder auch, wenn sie alleine arbeiten, erstellen können. Die
Schülerinnen und Schüler treffen sich, um die griechische Sprache, Kultur und Ikonographie
kennenzulernen. Sie haben die Möglichkeit mit ihrer Lehrerin via E-Mail (ermöglicht spontane
Spezialfragen oder den Austausch von Dateien mit praktischen Übungen und Auswertungen)
sogar außerhalb der Unterrichtszeit zu kommunizieren. Der Einsatz eines passenden
Zeichensatzes hilft den Schülerinnen und Schülern, ihre Arbeit in griechischen Buchstaben zu
leisten. Sie führen den Großteil ihrer Recherche im Internet aus.
Das Gerüst des elektronischen Handbuchs
Das elektronische Handbuch: Ein flexibles und persönliches Tool
Dieses Handbuch wurde in Klassen (während normaler Unterrichtsstunden und im
Fernstudium) über einen Zeitraum von drei Jahren getestet. Der Einsatz zeigt die
Begeisterung, welche die Schülerinnen und Schüler am Erlernen einer antiken Sprache haben,
wenn sie dabei auch die Vorteile von IKT (einschließlich Erstellung und Manipulation von
Dokumenten, Bildbearbeitung, Erstellung ausführender Dateien, etc.) genießen. Der flexible
Rahmen des elektronischen Handbuchs ermöglicht dem Lehrer, neue Dokumente oder
Übungen einzufügen. Es versetzt auch Schülerinnen und Schüler in die Lage, ihre eigenen
Themenbeiträge einzufügen. Das Handbuch kann unter http://www.educnet.education.fr/
musagora/manuel/default.htm gefunden werden.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Circulus Latinus Panormitanus: Eine modellartiger lateinischer Chatroom
von Annarella Perra, [email protected]
Im World Wide Web gibt es viele Ressourcen für Latein und Altgriechisch. Eine kuriose und
interessante Ressource ist der Latein Chat (Locutorium Latinum) von Circulus Latinus
Panormitanus (CLP) unter http://www.cirlapa.org/cgi-bin/locutorium/chat.cgi, dem einzigen
Chat, der ausschließlich in lateinischer Sprache abgewickelt wird. Der gesamte Website ist in
Latein geschrieben, einschließlich aller Texte, Anleitungen und Kommunikationsmittel mit dem
CLP Webmaster oder dem Moderator des Chats.
Das ist ein Beispiel für komplettes Eintauchen in Latein, wo Kommunikation live mit Menschen
aus anderen Ländern, die in lateinischer Sprache miteinander sprechen wollen, erfolgt. Der
Chat bietet einen Weg für Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen, mit anderen
Lehrerinnen und Lehrern der klassischen Sprachen oder an Latein interessierten Personen in
Kontakt zu treten. Außerdem bietet der Chat eine wunderbare Chance, IKT und Unterricht der
klassischen Sprachen miteinander zu verknüpfen. Er spornt zu einem neuen Unterrichtsstil an,
wobei Schülerinnen und Schüler eingeladen werden, lateinisches Vokabular mit persönlichen
Beschreibungen und Kommentaren zu praktizieren. Alle Sprachlevels, von literarischer Sprache
bis zum "sermo vulgaris", kommen auf ihre Rechnung. Es gibt immer jemanden, der in
Diskussion treten will.
Welche technische Ausstattung benötigen Sie? Das ist einfach – Lediglich ein mit dem Internet
verbundener PC mit Browsersoftware ist erforderlich. Zusätzlich brauchen sie etwas Zeit, denn
die Kommunikation erfolgt schriftlich.
CLP bietet ein gutes Onlineservice: Die Benutzeroberfläche ist gut gestaltet und intuitiv zu
bedienen, wie man aus den Screenshots des Locutorium entnehmen kann. Um am Locutorium
mitzuwirken, müssen Sie sich zuerst registrieren. Im Textfeld "Agnomen" geben Sie Ihren
Spitznamen und im Textfeld "Signum arcanum" ein Passwort ein. Im Eingabefeld unten können
Sie die eingeloggten User sehen.
Nach dem Einstieg ins Locutorium, sehen Sie ein Frameset. Das linke Frame ist den
Nachrichten der Chatteilnehmer gewidmet, das rechte Frame zeigt alle verbundenen User und
im Bereich unten können Sie Ihre Botschaften eingeben. Es gibt auch eine Checkbox zur
Auswahl eines Emoticons " Vultum elige" (stupor, tristitia, risus) und eine Box " Ad omnes",
wo man auswählt, an wen die Botschaft gesendet werden soll.
Das ist eine Webseite, die man probieren sollte. Sie ist empfehlenswert. Optime valete,
nautae.
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e-Latin: Cambridge Online Latin Project
von Wilf O’Neill, [email protected]
Die Entwicklungen im Bereich von IKT haben die den Lehrerinnen und Lehrern der klassischen
Sprachen zur Verfügung stehenden Ressourcen immens bereichert, besonders aber im Fall von
Latein. Solche Ressourcen kommen gerade beim Selbststudium, Fernstudium und beim
Vermitteln von Latein an Schülerinnen und Schüler ohne Fachlehrer/Fachlehrerin zur Geltung.
Der Hintergrund
Bis die Universitäten von Oxford und Cambridge einen Schulabschluss von Latein als
Studienvoraussetzung abschafften, gab es für Schulen und Lehrerinnen und Lehrer einen
garantierten Zuspruch zum Fach Latein. Das Ende dieser Studienvoraussetzung könnte leicht
das endgültige Aus für Latein in Schulen bedeutet haben, und, obwohl es eine bedeutende
Abnahme der Schülerzahlen im Fach Latein gegeben hat, ist es ein Beleg für einen positiven
Weg aus der Krise, dass es das Fach an den Schulen noch immer gibt und dass die
Entwicklungen, welche hier skizziert werden, tatsächlich stattfinden. Die Möglichkeit, neue
Lehr- und Lernstile zu entwerfen, die Latein einem noch viel breiteren Publikum von
Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen könnte, wurde eifrig angenommen. Und so
wurde der Lektürekurs geboren, dessen wichtigster Vertreter der Cambridge Latin Course ist.
Der Kurs, der zuerst 1970 veröffentlicht wurde, hatte sich schon gut etabliert, als 1999 Bob
Lister, damals Direktor des Cambridge School Classics Project (verantwortlich für die
Entwicklung des Cambridge Latin Course), die Idee von eLearning in Latein entwickelte. Dies
begann in bescheidenem Umfang mit Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern in Cambridge,
die via E-Mail geschickte Schülerarbeiten benoteten. Dieses Cambridge Online Latin Project
betreut nun einerseits Schulkinder in Großbritannien, andererseits auch eigenständig Lernende
auf der gesamten Welt. Neben den Textbüchern stellt das Cambridge Online Latin Project den
Schülerinnen und Schülern Materialien zum Selbststudium zur Verfügung, welche die
Materialien der Textbücher erweitern und Ratschläge und Hilfe für die, die alleine arbeiten,
bereit halten.
Ein großer Durchbruch gelang im Jahr 2000, als sich die Regierung von Großbritannien zu
einem Pilotprojekt zur Entwicklung von eLearning Ressourcen in den drei Lehrplangebieten
Rechnen, Japanisch und Latein, entschloss, wobei die letzteren beiden gerade deshalb gewählt
wurden, da sie als Minderheitensprachen von diesem Zugang gut zu profitieren schienen. Der 5
Millionen Pfund Vertrag zur Entwicklung der Lateinmaterialien wurde mit einem Konsortium
bestehend aus dem Cambridge School Classics Project, der Cambridge University Press (als
Herausgeber) und der Medienfirma Granada abgeschlossen.
Versuchsmaterialien wurden erstellt und in Schulen erprobt. Eine DVD mit Ressourcen für Buch
I des Kurses ist nun im Handel. Weitere Arbeit geschieht an ähnlichen Ressourcen für Buch II,
welche bald erscheinen sollten. Parallel dazu wird die Webseite des Cambridge School Classics
Projects, die freien Zugang zu einer großen Auswahl von Ressourcen, einschließlich interaktiver
Varianten der Buchgeschichten, Vokabeltrainer, einem Hörlexikon u.v.a. bietet, ständig
weiterentwickelt.
Die Materialien
Die elektronischen Materialien bauen sehr stark auf den Büchern des Lehrgangs auf, sind aber
weit mehr als nur eine elektronische Version des Kurses. Jedes Kurselement wurde mit
Ressourcen ausgestattet, wobei viele davon interaktiv sind. Schülerinnen und Schüler können
einer Geschichte zuhören, oder diese in einigen Fällen szenisch dargestellt sehen, und sie dann
mittels Hypertext erforschen, der für jedes Wort seine Bedeutung und relevante Grammatik
dazu anzeigt. Zahlreiche Übungen mit sprachlichen Erläuterungen werden angeboten. Der
kulturelle Aspekt des Kurses wird auch durch eine Fülle von Aktivitäten, Bildern und Videoclips
unterstützt.
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Wie alles funktioniert
Die Materialien (sowohl E-Ressourcen als auch webbasierte Materialien) sind extrem flexibel
und können in vielen verschiedenen Arten und Situationen eingesetzt werden.
In Schulen mit einem/einer lateinischen Fachlehrer/-in:
 können die Materialien im konventionellen Klassenzimmer mittels Datenprojektor/
elektronischem Whiteboard verwendet werden
 verwenden Schülerinnen und Schüler Materialien für Hausaufgaben und Eigenstudium
(speziell nützlich dort, wo die Stundenzahl von Latein reduziert ist oder in
extracurricularen Freifächern unterrichtet wird).
 geben die Materialien einen Vorgeschmack für Schülerinnen und Schüler, die weiter
lernen wollen (Ich verwendete diesen Zugang über einen Zeitraum von mehreren
Jahren, um Schülerinnen und Schülern im 9. Jahr einen Eindruck vom Fach zu geben
bevor sie sich für einen weiterführenden Kurs entschieden. Die Schülerinnen und
Schüler arbeiteten alleine und schickten ihre Arbeiten via E-Mail zur Beurteilung ein).
In Schulen ohne einem/einer lateinischen Fachlehrer/-in:
 Schulen, welche Latein anbieten, aber keine/n Fachlehrer/-in zur Verfügung stellen
können, können Partnerschulen des Cambridge Online Latin Projects werden. So
werden die Schülerinnen und Schüler in ihren Lateineinheiten von einem/einer
Hilfslehrer/-in betreut, der Latein entweder kann oder auch nicht und dessen Aufgabe
es ist, die Schüler zu ermutigen und technische Unterstützung zu geben. Aufgaben
werden elektronisch an einen E-Tutor oder E-Marker geschickt, der die Aufgaben
korrigiert und an die Schülerinnen und Schüler zurückschickt.
Außerhalb von Schulen:
 gibt es viele Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, die Latein lernen oder ihre
Lateinkenntnisse auffrischen wollen. Diesen stellt das Cambridge Online Latin Project
neben den gedruckten und elektronischen Materialien einen E-Tutor zur Verfügung.
Aus den Rückmeldungen ist klar ersichtlich, dass sowohl Lehrerinnen und Lehrer als auch
Schülerinnen und Schüler die Materialien und die Art des Zugangs schätzen. Manche Schulen
haben in Übereinstimmung mit anderen Regierungsinitiativen zur Förderung Begabter den Kurs
als hervorragende Bereicherung ihres Bildungsangebotes entdeckt.
Persönlich gesprochen…
Ich bin nunmehr schon seit vier Jahren als E-Tutor für selbständige Lernende in das Cambridge
Online Latin Project involviert. Ich habe schon fast 50 Schülerinnen und Schüler betreut,
meistens wirklich eigenständige Lerner und in zwei Fällen ganze Schülergruppen, die wie
einzelne eigenständig Lernende arbeiteten. Das Alter der Schülerinnen und Schüler reichte von
13 bis 86. Sie kamen aus den USA, Israel, Luxemburg, Australien und Großbritannien. Sie alle
haben sehr unterschiedliche Gründe für das Erlernen von Latein: Einige sind komplette
Anfänger, einige wiederum sind Menschen, die zum Fach zurückkehren. Manche tun es aus
reinem Interesse, andere aus beruflichen Gründen. Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind
erfolgreich und einige geben auf: Persönliche Umstände können sich verändern und eine
Fortsetzung des Studiums verhindern. Eine Schülerin war so begeistert, dass sie sich
entschloss, einen Universitätskurs zu belegen. Daher sind nicht alle Abbrecher auch Versager.
Diesbezüglich sind die Erfahrungen des Cambridge Online Latin Projects nicht unähnlich denen
anderer Fernstudienkursanbieter.
Obgleich diese Art des Lernens sich von traditionellen Metoden unterscheidet und eigene
Nachteile hat, gibt es ganz klare Vorteile. Vom Blickwinkel des Lehrers/der Lehrerin aus
betrachtet verliert man zwar die Interaktion zwischen Lehrer/Lehrerin und Schüler/Schülerin
und zwischen den Schülerinnen und Schülern selbst, hat aber den Vorteil, dass man es immer
nur mit einem Schüler/einer Schülerin ohne die üblichen gewöhnlichen Unterbrechungen wie in
der Schule zu tun hat. E-Mail kann mitunter sehr rasche Rückmeldung geben und es gibt noch
immer das Telefon, falls unmittelbare Rücksprache nötig ist. Videokonferenzen werden schon
eingesetzt, um die Lücke zu schulbasierten Gruppen zu schließen. Webcams und Online Chat
sind gerade dabei, mit gutem Erfolg beim Selbststudium eingesetzt zu werden.
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Das, was die Schülerinnen und Schüler gewinnen und verlieren, hält sich die Waage: Es gibt
keine lästigen Debatten mit oder ein "Köpfeeinschlagen" von Klassenkameraden mehr. Man
hat die uneingeschränkte Aufmerksamkeit eines/einer persönlichen, allerdings fernen
Helfers/Helferin (Ich muss noch immer lachen, wenn ich an das E-Mail eines neuen Schülers
denke, der micht fragte, ob ich eine wirkliche Person oder doch nur eine Maschine wäre!).
Abgesehen von Latein ist diese Art des Lernens die beste Vorbereitung auf Eigenständigkeit.
Ich bin auch bei der Entwicklung der eLearning Ressource als Sprachratgeber Granada zur
Seite gestanden. Das war eine interessante Erfahrung, da es nicht nur Qualitätskontrolle über
gesprochenes Latein (Betreuung und Überwachung von Schauspielern), sondern auch die
Produktion von Offkommentaren für die Erzählungen gab. Über die Pilotmaterialien für Bücher
I und II hinaus habe ich auch Texte und Wortlisten für den Rest des Kurses auf der Cambridge
School Classics Project Webseite aufgenommen, was sehr interessant und zielführend war!
Einige abschließende Gedanken
Elektronisch gestütztes Lernen kann, dies sei ausdrücklich betont, kein Ersatz für eine/n
wirkliche/n Lehrerin/Lehrer sein und das Lernen von Latein im Klassenzimmer mit einem/einer
guten Lehrer/-in wird nach wie vor der beste Weg bleiben. Viele Schülerinnen und Schüler
jedoch haben nicht diese Chance und versuchen aus eLearning das Beste herauszuholen. Eine
Möglichkeit, um das Dilemma zu lösen, ist der Einsatz von Videokonferenzen, welche live eine
Interaktion zwischen Lehrer/Lehrerin und Schüler/Schülerin ermöglichen.
Zuletzt sei aus der persönlichen Perspektive einer blinden Person gesagt, dass Materialien in
dieser Art Latein und andere Fächer durch den Einsatz von Bildschirmlesern und anderer
Software leichter denen verfügbar macht, die teilweise oder vollständig blind sind (Siehe
Seiten 75-79).
Wohin wird also Latein gehen und werden diese neuen Ressourcen bei der Werbung dafür und
letztlich beim Überleben helfen? Nur die Zeit kann dies weisen, aber e-Latein bringt die
Sprache bereits in Reichweite von vielen, die sonst keine Möglichkeit hätten, es zu studieren.
Website
Die Cambridge School Classics Project Webseite kann unter http://www.cambridgescp.com
gefunden werden. Ein Zwischenbericht über das Cambridge Online Latin Project und andere
Materialien über Latein und die römische Welt kann hier gefunden werden.
Begriffsbestimmungen
E-marker
Wie der Name schon vermuten lässt, ist das eine Person, die die Schülerarbeiten korrigiert und
mit zusätzlichen Kommentaren und Ratschlägen versehen zurückschickt. E-markers können
Lehrer/Lehrerinnen oder Studenten/Studentinnen sein.
E-tutor
Ein/e spezieller/spezielle Lateinlehrer/Lateinlehrerin, dessen Aufgabe es ist, die Arbeiten zu
beurteilen und auf elektronischem Weg zurückzuschicken, und der/die den Schülerinnen und
Schülern Unterstützung und Rat gibt, entweder als Teil einer Gruppe oder individuell.
Eigenständig Lernender
Jemand der als eine Privatperson registriert von zu Hause aus arbeitet und nicht ein Mitglied
einer Schülergruppe ist.
Partnerschule
Eine Schule, die eine Schülergruppe beim Cambridge Online Latin Project eingeschrieben hat,
um bei einem der verschiedenen Levels Betreuung zu erhalten (Details auf der Webseite des
Cambridge Online Latin Projects).
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Eton College Greek Software Project
von Steffan Griffiths, [email protected]
Die Abteilung für klassische Sprachen von Eton startete ein Projekt zur Herstellung von
Software zur Lernunterstützung von altgriechischem Vokabular und Grammatik. Finanziert vom
Eton College und mit großzügiger Unterstützung der Chandris Gruppe stehen die Programme
im Internet gratis zur freien Verfügung.
Die Software, die von Tony Smith entwickelt wurde, besteht aus Vokabel- und Formentrainern.
Sie ist in abgeschlossenen und handlichen Schritten aufgebaut, die alle von Eton getestet
wurden, bevor sie freigegeben wurden. Die Software ist gratis auf der Webseite
http://www.etoncollege.com zugänglich. Klicken Sie dort Eton in Action im ersten Menü und
dann Greek Project im zweiten.
Der erste Schritt, der in Angriff genommen wurde, war ein Vokabeltester, der auf den von der
OCR Prüfungskommission für GCSE und AS Level, der AQA Kommision für den GCSE Level,
und den ersten 8 Kapiteln des Griechischlehrplans der Open University vorgegebenen
Vokabellisten beruhte. Es ermöglicht Multiple Choice Tests in beiden Richtungen und gestattet
auch die Eingabe von Altgriechisch mit einem einfachen Transkriptionsschlüssel. Eine
downloadbare OCR Wortliste steht auch auf der Webseite zur Verfügung.
Der zweite Schritt war ein Verbtester. Der/die Schüler/Schülerin wird aufgefordert,
verschiedene Satzglieder durch Mausklick zu identifizieren. Der Fokus des Programms kann auf
bestimmte Satzglieder hin konfiguriert werden. GCSE Schüler/Schülerinnen können zum
Beispiel das Perfekt ausklammern, wenn sie wollen, oder man kann auch einen Test über
kontrahierte Verbalformen zusammenstellen.
Ein Hauptworttester wurde gerade erst hinzugefügt. Auch hier kann der User festlegen, was im
Test enthalten sein soll: Hauptwörter von den OCR und AQA GCSE Lehrplänen, dem AQA AS
Lehrplan, den Anfangskapiteln des Griechischlehrplans der Open University stehen zur
Verfügung. Der User kann sich aber auch persönliche Wortlisten zusammenstellen. Man hat
auch die Auswahl, ob man beim Test bestimmte Wortformen erkennen muss oder ob man
mittels des Transkriptionsschlüssel selber Antworten eingeben muss. Man kann auch die
Geschwindigkeit des Tests einstellen.
Die ursprünglichen Vokabeltester wurden in Java geschrieben. Die späteren Programme
wurden in Flash programmiert und die früheren Programme werden gerade auch darin
umprogrammiert. Wir haben die Absicht, demnächst einen Tester von Eigenschaftswörtern,
Zahlen und Fürwörtern hinzuzufügen. Wir möchten auch das Erscheinungsbild der
verschiedenen Teile des Projekts vereinheitlichen.
Während der ersten zwei Jahre des Projekts (bis zum letzten November) gab es 7787 Besucher
auf dem Site des Vokabel- und Verbtesters. Wir vermuten, dass die überwiegende Mehrheit
der Besucher Schülerinnen und Schüler aus Großbritannien ist, die die jeweiligen Prüfungen
ablegen: Es gab 1029 GCSE Griechischschüler/-schülerinnen und ungefähr 250 bei den A
Levels im Jahr 2003. Die Open University hatte 276 Studentinnen/Studenten, die den
Anfängerkurs abschlossen, und 239, die den Kurs für Fortgeschrittene abschlossen. Besonders
bei Zufallsbesuchern hoffen wir jedoch, dass die Software auch ohne den Hintergrund eines
speziellen Kurses nützlich ist und wir, wenn das Projekt bekannter wird, auch internationales
Publikum haben werden.
Wir sind positiv überrascht über den Erfolg des Projekts, bitten aber auch um
Verbesserungsvorschläge. Falls Sie Anregungen und Vorschläge haben, setzen Sie sich bitte
über die Kontaktlinks auf der Webseite mit uns in Verbindung.
Verwendete Fachbegriffe:
OCR und AQA sind zwei nationale Prüfungskommissionen für die klassischen Sprachen in
Großbritannien. GCSE ist eine Prüfung, die Schüler/Schülerinnen im Alter von 16, AS eine, die
sie im Alter von 17 und A Level eine, die sie im Alter von 18 ablegen.
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Google Latina, investigationis machina
von Annarella Perra, [email protected]
Wollen Sie nach Informationen im Web suchen und dabei
Latein bei Ihrer Suchmaschine verwenden? Kein Problem –
Google Latina ist genau das, wonach Sie gesucht haben!
Jeder ernsthafte Web-User kennt Google (ein Gratisdienst,
eine vollständige und exzellente Suchmaschine mit
Informationen des letzten Standes). User, besonders
Lateinlehrerinnen und –lehrer, können diese Suchmaschine
in einer lateinischen Version verwenden.
Sie können eine Mange an lateinischen und griechischen Materialien mit jeder Suchmaschine
finden, wenn sie aber die Verbindung der klassischen Sprachen mit IKT genauer erforschen
wollen, starten sie Google Latina auf http://www.google.com/intl/la/. Hier finden Sie alle
Details, Anleitungen und Begriffsbestimmungen in lateinischer Sprache, sodass wir und unsere
Schülerinnen und Schüler während der Internetrecherche Latein praktizieren können. Die
Benutzeroberfläche ist schlicht und intuitiv zu bedienen (bei allen Versionen von Google
gleich).
Oberhalb des Eingabefelds für Ihre Suchbegriffe finden Sie folgende Überschriften:
 Tela für die Suche im Web
 Imagines für Bilder – die sogenannte Locupletissima imaginum investigatio bei Tela
 Circuli, Webforen, das sogenannte Usenet diputationum fora explorare percurrere,
welche zu Kategorien wie etwa Res hodiernae disputationesque... führen. Es sollte aber
betont werden, dass viele der weiteren Kategorien rasch wieder zu Englisch
zurückführen!
 Index für Suchkategorien, wie etwa Wissenschaft, Kunst, die sogenannten "Tela pro
argumentis in genera distributa". Auch hier führen die Unterebenen rasch wieder zurück
zu Englisch, da ja die Suchmaschine selbst in Latein geschrieben ist und nicht die Links,
die sie zur Verfügung stellt.
Sie können auf einen der Buttons unter dem Eingabefeld klicken. Wir empfehlen die
Verwendung von "Explorare Googles ope" und nicht Fortuna, um die Suche zu starten. Falls Sie
eher eine kontrollierte Suche als eine allgemeine undifferenzierte durchführen möchten,
wählen Sie einen der drei rechts angegebenen Suchmodi aus:
 Excogitata investigatio (erweiterte Suche), um Ihre Suchkriterien einzuschränken
 Optiones, um Details bezüglich der Sprache und der Trefferlisten anzugeben
 Instrumenta de linguis, um eine Auswahl bezüglich der Sprachen und Länder (Latein
wird hier komischerweise nicht als eine Sprachoption angeboten!)
Unter "Excogitata investigatio" (erweiterte Suche)
können Sie Kriterien angeben, um die Suche unter
verschiedenen Suchbegriffen laufen zu lassen (Wie
bei den meisten Suchmaschinen wird dies durch
Ausfüllen von Textfeldern und Dropdown Menüs
gemacht).
Treffer können gefunden werden (proventus invenire) für alle Worte, den genauen Begriff, für
zumindest einen der Stichwörter, für Nichtvorhandensein der Stichwörter, nach Zahl der
Treffer, nach Sprache, Datenformat, nach Datum, Reihenfolge, nach Vorkommen der
Stichwörter auf den Seiten, nach Domäne oder innerhalb des Safesearch Modus. Sie können
auch nach ähnlichen oder verlinkten Seiten suchen, indem Sie die Similes oder Vincula
Optionen auswählen. Vergessen Sie nicht, Ihre Einstellungen abzuspeichern (Servare
Electiones), bevor Sie zur Suche zurückkehren. Wie Sie sehen, gibt es eine große Zahl von
Features, einfach bis komplex. Zum Testen aller Funktionen brauchen Sie schon einige Zeit.
Utinam vobis proficua investigatio sit!
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Helios PROJECT
vom Helios Team: Sophie Van Esch, [email protected], Guy Cherqui (FR),
[email protected] und Alain Meurant (BE), [email protected].
1. Eine französisch-belgische Kooperation zur Nahtstelle von Sekundarstufe und
Universität
1.1 Ziele
Das HELIOS Projekt entstand aus der Zusammenarbeit des LOG (öffentliches Lycée von
Grenoble, Teil der Akademie von Grenoble, Frankreich), und der katholischen Universität von
Louvain in Louvain-la-Neuve (UCL-LLN) in Belgien. Die Zusammenarbeit begann nach einem
Treffen in Grenoble im Februar 2005 und wurde formal durch ein Dokument, welches von den
Rektoren beider Institutionen unterfertigt wurde, abgesegnet. Es zielt darauf ab, didaktisch
aufbereitetes Unterrichtsmaterial zu entwickeln und zu verbreiten, um den Auftritt der
klassischen Sprachen im Web zu fördern. Die beabsichtigten Produkte werden neue
Technologien ausnützen und neue Lerntechniken unterstützen.
1.2 Der französische Partner (didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial): Lycée
ouvert de Grenoble (LOG)
LOG ist betraut mit dem Fernstudium für ein spezielles Publikum, welches mit Einschränkungen
in Zeit (auf Grund von Ausbildungsplänen, gesundheitlichen Bedingungen, etc) und
Platzangebot (wie etwa bei der Arbeit in Krankenstationen oder an anderen speziellen
Ausbildungsorten) konfrontiert ist. Die Aufgabe innerhalb der Akademie von Grenoble ist es,
den Unterricht der klassischen Sprachen in Schulen, wo diese durch geringe Schülerzahlen und
geringe Stundenzahlen bedroht sind, zu organisieren. Die Lernaktivitäten, die vom LOG
angeboten werden, gründen auf fünf Prinzipien:
 Abwechslung im Klassenunterricht durch Fernstudium. Die Kurse sind nicht für
eigenständiges Lernen ausgerichtet, sondern erfolgen unter der Aufsicht eines
Lehrers/einer Lehrerin.
 modulartigen Kurse, die verschiedene Schwierigkeitsgrade aufweisen, wobei jeder
Schritt möglichst unabhängig vom Ganzen sein soll.
 lesbarem Inhalt, sodass der Lehrer/die Lehrerin auswählen kann, was er/sie will.
 Interaktivität, um das Material attraktiver und weniger ermüdend zu machen und den
Lehrer/die Lehrerin von der Bürde der Aufgaben, die der Computer erledigen kann, zu
entlasten und ihm die Möglichkeit zu geben, sich auf Wesentliches zu konzentrieren und
Wiederholungen durchzuführen.
1.3 Der belgische Partner: UCL-LLN
Die Projekte "Itinera Electronica" und "Hodoi Elektronikai", die an der UCL-LLN von der
Abteilung FLTR/GLOR (Griechisch, Latein and Orientalische Sprachen an der philosophischen
Fakultät) entwickelt wurden, setzen neue Technologien zur Unterstützung der klassischen
Sprachpraxis ein. Es werden Textdatenbanken eingesetzt, aber auch neue pädagogische
Ansätze verfolgt, interaktive Stunden unterstützt durch zahlreiche Softwareanwendungen
sowohl online als auch offline durchgeführt.
2. Die Latein und Griechisch Kurse HELIOS-LOG
2.1 Der Aufbau von Latein und Griechischkursen
Das Heliosprojekt ist online unter http://helios.fltr.ucl.ac.be/ erreichbar.
 Die mit dem Aufbau betrauten Lehrerinnen und Lehrer haben einen FTP Zugang zum
Neptune Server der UCL, wo die Kursmaterialien gehostet werden. Somit sind diese
Lehrerinnen und Lehrer für die Erstellung von didaktisch aufbereiteten Materialien,
deren Konvertierung in HTML und ihren Upload verantwortlich.
 Man hat sich auf eine einheitliche Menüstruktur der Homepage geeinigt. Jeder Kurs hat
dementsprechend einen einheitlichen Aufbau.
 Die Kurse bauen auf dem Textmaterial, das aus der Datenbank Itinera ElectronicaHodoi Elektronikai genommen wird, aber auch auf verschiedenen Tools und
Anwendungen, welche innerhalb der Projekte entwickelt wurden, wie etwa Online
Grammatik, morphologischen Analysen (online und offline), Vokabellisten, Übungen,
Thesaurus…
 Einmal entwickelt werden diese Kurse einer genauen Überprüfung durch pädagogische
Berater in Frankreich (Guy Cherqui, Inspektor der Akademie) und in Belgien (Alain
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Meurant, Universitsprofessor an der UCL) unterzogen. Nach der Überprüfung werden
die Kurse online gestellt und in der wöchentlichen Zeitschrift Actu’Itinera von Jean
Schuhmacher angekündigt (http://potourri.fltr.ucl.ac.be/itinera/actualites/default.htm).
Mehrere Griechischkurse, die bereits entwickelt und approbiert wurden, werden nun in Schulen
ausprobiert. Diese beinhalten:
séquence I, Premiers Pas vers la Toison d’or :
http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/ARGOS/default.htm
séquence II, Fables d’Esope :
http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/ESOPE/default.htm
séquence VI, Le Mythe des individus de forme ronde :
http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/PLATON/default.htm
Ein Lateinkurs, der bereits entwickelt und approbiert wurde, wird ebenfalls gerade ausprobiert:
Quatre moments de la passion amoureuse : Sénèque, Catulle, Tibulle, Virgile
http://helios.fltr.ucl.ac.be/vanesch/PASSION/default.htm
2.2 Lernszenario
2.2.1. Verwaltung von persönlichem Unterricht und Fernstudium
Die in den Jahren 2005-2006 implementierten Lateinkurse zielen auf den level première (1617 ; 5. Jahr des Lateinunterrichts in Frankreich) ab. Die in den Jahren 2005-2006
implementierten Griechischkurse zielen auf den level troisième (14-15 Jahre, Anfänger) und
den level deuxième (15-16 Jahre, erstes und zweites Jahr des Griechischunterrichts) ab.
Diese Kurse beinhalten eine traditionelle Unterrichtseinheit mit einem Lehrer/einer Lehrerin
(ohne Computerunterstützung) mit Hauptaugenmerk auf Sprachanalyse und Interpretation von
Texten (Übersetzung und literarische Kommentare) ergänzt durch zwei Stunden mit
computerunterstützten Aktivitäten, wo die Schülerinnen und Schüler eigenständig (ohne
Anwesenheit des Lehrers/der Lehrerin, entweder in der Schule oder zu Hause, wenn ein
Internetzugang vorhanden ist) arbeiten. Diese Aktivitäten sollen:
 Texte durch Dokumentenrecherche, lexikografische Übungen, Fragen zur Analyse des
Textes, selbstkorrigierende Übungen etc. für die Klassenarbeit vorbereiten, um den
Ertrag der einen traditionellen Unterrichtseinheit zu optimieren.
 die Textarbeit durch relevante Dokumentenrecherche, aber hauptsächlich durch weitere
Lektüreaufgaben, selbstkorrigierende Übungen, die die Erinnerung an Vokabular und
Grammatik unterstützen, durch das Studium von Bilddokumenten und anderer
audiovisueller Dokumente zu vertiefen.
2.2.2 Verwaltung eigenständigen Lernens und die elektronische Beziehung zwischen
Schüler/Schülerin und Lehrer/Lehrerin
Die Aktivitäten, welche dem/der Schüler/Schülerin während seiner/ihrer eigenständigen
Lernzeit zugewiesen werden, lassen sich in zwei Kategorien einteilen:
 Selbstkorrigierende Tests, die die Erinnerung und Wiederholung unterstützen.
 Fragen und Übungen, deren Lösungen die Schülerinnen und Schüler im
Diskussionsforum oder über das Netzwerk Ihren Lehrern/Lehrerinnen zukommen lassen
müssen (mit den Applikationen "Ardoise virtuelle" oder "analyseur" zum Beispiel).
2.2.3 Verwaltung digitaler oder papierbasierter Dokumente
Den Schülerinnen/Schülern stehen für die eigenständig zu erfüllenden Aufgaben Online
Referenzdokumente und Recherchetools, aber auch Druckmaterialien (Grammatik, detaillierte
Arbeitspläne, die von ihren Lehrern/Lehrerinnen bereit gestellt werden) zur Verfügung.
2.3 Anleitung für den Lehrer/die Lehrerin durch den Kursgestalter
Diese kann unmittelbar oder aus der Ferne mit oder ohne Schülerinnen und Schüler erfolgen
(via E-Mail oder Telefon). Das ist ein völlig personalisierter Zugang.
2.4 Erste Experimente in Schulen
Die neue LOG-Helios Unterrichtsformel (Eine Einheit Unterricht, zwei Einheiten Selbststudium)
wird gerade im Schuljahr 2005-2006 erprobt, und zwar am:
 Collège Le Masségu de Vif at troisième level (Griechisch Anfänger)
 Lycée de Tournon am deuxième level (Griechisch Anfänger)
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
Lycée Camille Corot de Morestel am deuxième level (Griechisch Anfänger)
Einige Helios Kurse werden gelegentlich erprobt am:
 Lycée Vaugelas de Chambéry am level deuxième(Griechisch Anfänger), am level
première und deuxième (Latein)
 Lycée Pablo Neruda de Saint-Martin-d’Hères am level première (Latein)
 Lycée M. Gimond d’Aubenas am level première (Latein)
 Collège Lariboisière in Ardèche am level troisième (Griechisch Anfänger)
3. Andere Helios Aktivitäten
3.1 Französisch-belgische Leseinitiative
Die Idee dahinter ist es, dass zwei Schülergruppen, eine in einer belgischen, die andere in
einer französischen Schule, eine Lektüreaufgabe in Latein oder Griechisch erhalten, welche 4
Schritte umfasst:
 Lesen und Analysieren eines von Itinera Electronica oder Hodoi Elektronikai
genommenen griechischen oder lateinischen Textes (unterschiedlich in beiden Gruppen)
mit dem Lehrer/der Lehrerin.
 Schülerinnen und Schüler der einen Gruppe bereiten unter Verwendung der Ihnen zur
Verfügung stehenden Ressourcen Fragen und Übungen zum eigenen Text für die andere
Gruppe vor. Die Idee dahinter ist es, die andere Gruppe mittels des Leitfadens der
Fragen und Übungen zu verpflichten, den Text durchzugehen und somit an der
Leseerfahrung teilhaben zu lassen. Die Schülerinnen und Schüler der anderen Gruppe
machen genau das Gleiche mit ihrem Text.
 Schülerinnen und Schüler lesen nun den Text der anderen Gruppe, den sie nach deren
Fragen aufbereiten müssen.
 Austausch der Fragen, Entgegennahme der Fragen des gegnerischen Teams und ein
Versuch, die von ihnen vorbereiteten Rätsel zu lösen, um auf diesem Weg auch eine
Leseerfahrung des anderen Textes zu gewinnen.
Ein erster konkreter Versuch wird gerade von einer französischen Klasse am Lycée Vaugelas à
Chambéry und einer belgischen Klasse am Collège du Sacré-Coeur in Ganshoren (Vorort von
Brüssel), natürlich unter Einbeziehung der Lehrer/Lehrerinnen beider Schulen, unternommen.
3.2 Ein französisch-belgischer Übersetzungsförderkurs
Die Idee dabei ist, zwei Klassen (eine von jedem Land) mit Schülerinnen und Schülern
verschiedener Unterrichtsstufen zusammenzuspannen (Belgien: 4. Jahr Latein, Frankreich: 2.
Jahr Latein), wobei die fortgeschritteneren Schülerinnen und Schüler während der Übersetzung
als Tutoren/Tutorinnen der weniger fortgeschrittenen fungieren. Der Austausch erfolgt in
einem moderierten Forum unter Anleitung der Lehrer/Lehrerinnen und funktioniert wie folgt:
Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen eingeteilt (französisch – belgisch) und jede
Gruppe hat ihren eigenen Bereich auf dem Heliosforum, wo die Schülerinnen und Schüler
Mitglieder und ihre Lehrerinnen und Lehrer Moderatoren/Moderatorinnen sind.
Die Arbeit erfolgt in vier Schritten, die sooft wie gewünscht während des Jahres wiederholt
werden:
 Der/die französische Lehrer/Lehrerin verteilt einen lateinischen Text zur Übersetzung an
seine/ihre Schülerinnen und Schüler und stellt diesen ins Forum. Die französischen
Schülerinnen und Schüler fertigen ihre Übersetzungen an und versuchen ihre
Schwierigkeiten dabei zu definieren und sie mit verständlichen Fragen zu beschreiben.
 Die französischen Schülerinnen und Schüler überspielen ihre Fragen in das Forum,
sodas ihre Tutorinnen/Tutoren von ihren Schwierigkeiten erfahren.
 Die belgischen Schülerinnen und Schüler (Tutorinnen und Tutoren) nehmen die Fragen
zur Kenntnis und versuchen diese zu beantworten, indem sie nur Hinweise und
Satzanalysen geben, ohne aber die vollständige Übersetzung zu liefern. Ihre Antworten
werden ins Forum gestellt.
 Die französischen Schülerinnen und Schüler erhalten die Antworten, schließen ihre
Übersetzungen ab und geben diese ihren Lehrerinnen/Lehrern ab.
Ein erstes konkretes Beispiel für so eine Kooperation gibt es zwischen einer Klasse des Collège
de Vif (Frankreich) und einer Klasse des Collège Don Bosco de Woluwé-Saint-Lambert
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(Belgien).
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IKT für Behinderte
von Wilf O’Neill, [email protected], und Annarella Perra, [email protected]
Fortschritte im Bereich der Computertechnologie, die jedem von Nutzen sind, haben auch oft
eine spezielle Bedeutung für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen, da sie ihnen eine
Integration in unserer Gesellschaft und den Erwerb von Fertigkeiten, die sie mittels IKT zu
einer Arbeit befähigen, ermöglichen.
Menschen mit Einschränkungen in der Bewegung, im Hör- oder Sehvermögen kann mit solchen
Technologien beim Lesen und Schreiben geholfen werden. Mit solcher Unterstützung und dem
guten Willen, der dazu vonnöten ist, können sie sogar Sprachen wie Latein und Altgriechisch
lernen, wie in der nachfolgenden Fallstudie nachzulesen ist.
Obgleich es wichtig ist, den Aspekt von Behinderungen in einem solchen Handbuch wie diesem
anzusprechen, gibt es hier nur Platz, um die wichtigsten Überlegungen, derer sich alle
Lehrerinnen und Lehrer bewusst sein sollten, anzustellen. Probleme dieser Natur werden am
besten durch alle betroffenen Institutionen in Zusammenarbeit gelöst.
Heute bieten sowohl Hardware als auch Software viele Lösungen für Probleme, die durch
Behinderungen verursacht werden, an. Nur einige davon können hier erwähnt werden. Hilfe bei
diesen Problemen sind ab Windows 95 und Mac System 7.x in den Betriebssystemen integriert.
Die Menschen mit eingeschränktem Bewegungsvermögen finden hier Tastenfilter, Maustasten,
Hafttasten, spezielle Tastaturen (erweiterte, gemappte, eingeschränkte), virtuelle Tastaturen,
Alternativen zur Standardmaus wie etwa Joysticks oder Mausemulatoren.
Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen stehen die Möglichkeiten, die in der folgenden
Fallstudie beschrieben werden, zur Verfügung, während völlig Blinde Zugang zu Braille
Tastaturen, Bildschirmen, Druckern und Geräten wie der Optacon Lesehilfe sowie
Bildschirmlesehilfen (Screen Readers), Sprachsteuerungs und –erkennungssystemen haben.
Für nähere Informationen sehen Sie http://trace.wisc.edu/world/.
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Computer für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: possunt quia posse
videntur
von Wilf O’Neill, [email protected]
Sie lieben oder hassen (odi et amo?!) – wir alle tun wahrscheinlich beides – Computer und IKT
aber werden bleiben, in den klassischen Sprachen genauso wie anderswo. Lehrerinnen und
Lehrer der klassischen Sprachen haben im Großen und Ganzen die Möglichkeiten und Chancen
von IKT angenommen, nicht nur, wenn man sich auf dem Laufenden hält, sondern manchmal
auch, wenn man an der Spitze arbeitet (Ich denke dabei an die E-Learning Ressourcen für den
Cambridge Latin Course, bei deren Gestaltung ich die Ehre und das Vergnügen hatte
mitzuwirken).
Aber wo bleiben die Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen bei all dieser wundervollen
Hardware und Software? Obwohl es stimmt, dass es einiger Anstrengung bedarf, um die
Technologie benutzerfreundlich zu machen, muss ich zugeben, dass ich ohne diese Werkzeuge
wie etwa elektronische Verstärker, Sprachrekorder und unterstützende Computertechnologie
den Lehrberuf wahrscheinlich schon vor langer Zeit aufgegeben hätte! Dieser Artikel ist aus der
Perspektive eines registrierten blinden Lehrers mit genug Sehkraft für erweiterte
Bildschirmanzeige geschrieben (Obgleich ich Sprachausgabe habe, verwende ich diese nicht
allzu oft).
Ich möchte hier beschreiben, wie Technologie eingesetzt werden kann, um
Schülerinnen/Schüler und Lehrerinnen und Lehrer mit eingeschränktem Sehvermögen zu
befähigen, auf klassische Materialien zuzugreifen. Ich möchte auch darüber nachdenken, wie
diese Menschen, die solche Materialien erstellen, den Zugang zu ihnen verbessern können.
Natürlich gibt es diesbezüglich nichts spezifisch Klassisches und die Probleme und Lösungen
sind allgemein. Aber das sind auch die klassischen Sprachen.
Was nun folgt entspringt meiner eigenen Erfahrung als ein Mensch mit eingeschränktem
Sehvermögen: Ich selber habe noch nicht mit vielen Menschen mit solchen Problemen zu tun
gehabt. Ich bin mir auch der Tatsache bewusst, dass jeder anders ist und dass die beste
Lösung für eine Person bei einer anderen vielleicht gar nicht funktioniert. Die Umgebung zu
verändern, um sie für jemanden mit einem Sehproblem zu adaptieren, kann für die anderen
User ungünstige Folgen haben. Ich selbst finde etwa gelben Text hilfreich und passte Outlook
entsprechend an, wenn ich auf E-Mails antwortete, wobei ich vergaß (bis es mir ein
Briefpartner sagte), dass dies bei meinen Mailempfängern in unmöglichem Gelb auf Weiß
resultierte. Die praktischen Hinweise beziehen sich auf die Software, mit der ich am besten
vertraut bin (Microsoft Windows XP Pro, Office Pro und Internet Explorer 6), aber die Prinzipien
werden zweifellos auch für andere Systeme und Anwendungen gültig sein. Wichtig ist, dass wir
uns als Lehrerinnen und Lehrer im Klaren sind, wie die IKT Ressourcen, die wir einsetzen, an
die speziellen Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler angepasst werden können.
Der Einsatz von Computern – die Vermeidung von Problemen
Das Betriebssystem ist offensichtlich der Startpunkt. Verschiedene Einstellungen können die
Elemente am Bildschirm besser zu erkennen und zu finden machen. Beachten Sie, dass
Einstellungen für normale User oder solche mit anderen Behinderungen auch helfen können.
Die Bildschirmtastatur zum Beispiel könnte nützlich sein, um das Layout zu erlernen, wo die
Tastaturbelegung nicht leicht erkannt werden kann.
Das Gesamterscheinungsbild des Bildschirms kann ebenfalls durch Festlegung einer
zuträglicheren Hintergrundfarbe geändert werden wie etwa hochkontrastigem Schwarz. (Es ist
eine gute Idee, Tastaturkürzel für alternative Farbschemata einzusetzen, falls andere dieselbe
Maschine verwenden und damit zur Normaleinstellung des Displays umschalten können. Auf
jeden Fall muss man in der Lage sein, zu überprüfen, wie Webseiten bei anderen angezeigt
werden, und einige Software und mancher Webinhalt ist so aufgebaut, dass scharzer Text auf
schwarzem Hintergrund erscheint, wenn hoher Kontrast eingestellt wird.)
Hinweise:
 Verwenden Sie den Anzeigeassistenten, um den Text, Rollbalken und Symbolgröße und
auch Farbeschemata zu konfigurieren (das Letztere ist auch unter Eingabehilfen im
Zubehör zu finden)
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


entfernen Sie Bildschirmmüll wie etwa kaum oder nie verwendete Icons oder
Symbolleisten
verwenden Sie Werkzeuge wie Lupe und Vorlesen
finden Sie einen fehlenden Mauszeiger durch Ziehen auf eine Bildschirmecke
Software
Programme variieren in der Leichtigkeit der Bedienung gewaltig. Anwendungsprogramme
können gewöhnlich in einen bedienerfreundlichen Zustand gebracht werden, während andere
Programmtypen große Schwierigkeiten diesbezüglich bereiten, außer sie wurden schon von
vornherein auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt.
Hinweise:
 Verwenden Sie die Lupenfunktion in Programmen wie Word und Excel, um den Text
während der Arbeit zu vergrößern
 Verwenden Sie Tastenkombinationen
 Verwenden Sie AutoText und AutoKorrektur für häufig verwendete Sätze oder Phrases,
die Sie so vorformulieren können
 Verwenden Sie Makros, um die Zahl der Tastenanschläge bei Routinevorgängen zu
reduzieren
Internet
Heutzutage verwenden wir alle das Web regelmäßig und einige wenige Browsereinstellungen
können einen großen Unterschied ausmachen.
Hinweise zu den Internetoptionen:
 Wählen Sie Eingabehilfen und deaktivieren Sie Farb-, Schriftart- und
Schriftgradangaben auf Webseiten
 Verwenden Sie die eigenen Stylesheets
 Wählen Sie Farben und Schriftarten und stellen diese nach Ihren Wünschen ein
 Wählen Sie das Registerblatt Erweitert, um verschiedene Einstellungen für die
Unterstützung von Bildschirmlesehilfen (Screen Readers) vorzunehmen
 Schalten Sie die Anzeige von Bildmaterial aus, falls der User nichts damit anfangen
kann
 Verwenden Sie das Symbol Größe in der Symbolleiste, um die Textgröße zu verändern
Suchen Sie bei jeder Software nach Eingabehilfen. Outlook Hilfe bietet einen nützlichen Beitrag
über die Erstellung von Officedokumenten für Behinderte an.
Die Erstellung von Programmen und Webinhalten
Es ist hier von höchster Wichtigkeit, dass sich Softwareentwickler und Webdesigner der
Anliegen Behinderter und der aktuellen gesetzlichen Lage bezüglich Verfügbarkeit und
Behinderung bewusst sind. Die Richtlinie sollte die Sicherung der Kompatibilität von
Programmen und Webseiten mit unterstützenden Technologien für Behinderte sein. Spezielle
Benutzereinstellungen sollten etwa nicht unterdrückt werden. Es ist allerdings unrealistisch von
den Programmierern zu erwarten, dass sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Tricks zur
Attraktivitätssteigerung ihrer Entwicklungen außer Acht lassen werden, nur weil einigen
Anwendern der Zugang zu allen nicht möglich ist. Es wäre genauso unrealistisch zu sagen,
dass wir keine Bilder einsetzen sollten, da einige Anwender blind sind, oder dass wir keine
Töne einsetzen sollten, da ja einige User taub sind. Es ist aber sehr wohl realistisch, darum zu
bitten, Programme kompatibel für weitere Hilfen und bedienerfreundlich zu gestalten. Bei den
meisten Programmen würde ein geringer Mehraufwand beim Programmieren
benutzerdefinierte Einstellungen der Textanzeige und der Hintergrundfarben, was
wahrscheinlich das Hauptanliegen für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen ist,
ermöglichen.
Programme
 Verwenden Sie benutzerdefinierte Einstellungen von Schriftart und Farben
 Überprüfen Sie, ob ein Programm mit alternativen Farbschemata kompatibel ist: Ist der
gesamte Text noch lesbar?
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Webseiten
 Verwenden Sie Alternativ-Text (alt tags) für Bilder
 Verwenden Sie geradlinige Schriftarten ohne Serifen, wie etwa Arial mit einer
Minmalgröße von 12 pt
 Setzen Sie Farbe sorgfältig ein – das Zauberwort dabei ist Kontrast
 Machen Sie die Benutzerführung einfach und intuitiv
 Vermeiden Sie transparente Menüleisten mit Listen
 Gehen Sie sorgfältig mit Pop-up Fenstern und Objekten, welche Probleme verursachen
können, um
 Beachten Sie, wie Bildschirmlesehilfen (Screen Readers) funktionieren:
 Stellen Sie sicher, dass die Elemente als Listen, Absätze. etc. markiert sind
 Erinnern Sie sich, dass die Seiten von oben nach unten gelesen werden, Tabellen
zeilenweise von links nach rechts
 Sprach-/Brailleanzeigen arbeiten besser mit reinem Text
 Überprüfen Sie Ihre Webseite mit einem Webseitentester wie etwa Bobby (siehe unten)
Wenn dies alles nicht genug ist
Bisher ist es um bereits im Betriebssystem und in den Anwendungen integrierte Features
gegangen. Für weniger schwere Fälle (und für jeden, wenn die Altersweitsicht einsetzt) mag
dies ausreichen. Viele Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen jedoch werden
wahrscheinlich bessere Lösungen wie Bildschirmvergrößerer (Screen Magnifier) und/oder
Screen Reader Software, die mehr Einstellungen zulassen wie etwa die Möglichkeit, Farben
nach Belieben zu invertieren (Das ist dann notwendig, wenn eine Programm oder eine
Webseite normalen und inversen Text gleichzeitig anzeigt), benötigen. Der Site über
Bildschirmvergrößerer, der unten aufgelistet ist, bietet nähere Informationen.
Nützliche Links
Computer and Software Zugänge
Screen Magnifiers Homepage: http://www.magnifiers.org
Hier finden Sie neben Informationen über Bildschirmvergrößerer und Screen Readers auch
Informationen über alternative Mousesoftware und Sprachausgabe von Text.
Microsoft Ratgeber für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen:
http://www.microsoft.com/enabe/guides/vision.aspx
Artikel über unterstützende Technologien und Einstellung von Computern für die
Anforderungen bei Sehbeeinträchtigung (Einstellungen für Windows, Word und Outlook).
Zugängliche Macromedia Technologien (Überprüfung von Websites auf barrierefreien Zugang):
http://www.macromedia.com/macromedia/accessibility/gettingstarted/validate.html
Irish National Disability Authority IT Accessibility Guidelines (Web- und Anwendersoftware):
http://accessit.nda.ie/index.html
Zugängliche IBM Softwaretechnologien:
http://www-3.ibm.com/able/guidelines/software/accesssoftware.html
Adobe und zugängliche Technologien: http://access.adobe.com/
Zugängliche Softwaretechnologien: http://www.vi-access.com/
Zugängliche Technologien von windowsbasierten Anwendungen für Menschen mit
Sehbeeinträchtigungen.
Web Zugang
World Wide Web Consortium Web Accessibility Initiative: http://www.w3.org/WAI/
World Wide Web Consortium Accessibility im Web Design: http://www.wd4a.co.uk/
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zuletzt verändert am 5/13/2016
RNIB Web Access Centre: http://www.rnib.org.uk/
Michigan State University Web Accessibility: http://www.msu.edu/webaccess/
University of Washington Accessible Web Design:
http://www.washington.edu/doit/Resources/web-design.html
National Arts Disability Center Designing Accessible Webpages for the Internet:
http://nadc.ucla.edu/dawpi.htm
Lernprogramme und didaktische Websites zugänglich machen:
http://ncam.wgbh.org/cdrom/guideline/
Webseiten Tester: http://bobby.watchfire.com/bobby/html/en/index.jsp
Farbblindheit: http://www.vischeck.com oder http://www.wave.webaim.org
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Inspiration
von Chris Lord, [email protected]
Ich habe lange Zeit nach einer guten Software zur Erstellung von Konzeptplänen sowohl für
Mac als auch PC gesucht und bei einem INSET Kurs über spezielle Bildungsbedürfnisse habe
ich dann erst vor kurzem auch gefunden was ich wollte. Am Ende ihrer Einheit zeigte uns die
Trainerin einige Konzeptpläne für legasthenische Kinder, die mit dem Programm Inspiration
erzeugt wurden. Ich lud mir eine 30-Tage Testversion von http://www.inspiration.com/free
trial/index.cfm herunter und fand bald heraus, dass ich etwas weit Vielseitigeres als einen
reinen Konzeptplaner gefunden hatte. Meine Kolleginnen und Kollegen stimmten mir zu und
ungefähr zehn von ihnen verwenden das Programm nun regelmäßig.
Inspiration ist schwer zu beschreiben. Auf dem einfachsten Level ist es ein Werkzeug zum
schnellen Erstellen von Diagrammen, die aus Bildern (Symbolen) verbunden mit Linien (Links)
bestehen. Symbole können Textfelder, Bilder, entweder von den 1300, die vom Programm
bereit gestellt werden, oder von Websites, Kamera oder Scanner, sein. Sie können Ihre
eigenen Bilder in eigene Inspiration Bilderbibliotheken abspeichern, sodass Sie diese immer
wieder verwenden können.
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Eine große Auswahl von gutgestalteten Features helfen Ihnen, mehr aus dem Programm zu
machen. Einige Beispiele dafür sind: Überführung Ihres schnell erstellten Konzeptplans in eine
klare Hierarchie, Anzeige eines hierarchischen Diagramms als Textentwurf, Export dieses
Textentwurfs mit oder ohne Diagramm in ein Textverarbeitungs- oder Präsentationsprogramm
in wenigen Mausklicks, Abspeicherung eines Diagramms als Webseite, eine große Auswahl von
Tastenkombinationen, um die Verwendung der Maus einzuschränken, Erstellung von
Hyperlinks auf andere Webseiten oder andere Inspiration Dokumente, die Aufnahme von
Sound und die Verknüpfung mit einem Symbol, das Hinzufügen von Text zu einem Symbol,
Ein- und Ausblenden weiterer Ebenen des Diagramms. Der Ausdruck bietet komplexe
Möglichkeiten, ist aber einfach durchzuführen: Große Diagramme können in verschiedenen
Maßstäben auf einer unterschiedlichen Menge von A4 Seiten ausgedruckt werden, was zum
Beispiel für Wandplakate nützlich ist. Einschränkungen? Nicht viele. Ich glaube, das Programm
wurde zuerst für OS 9 geschrieben und sein Aussehen und Handling entsprechen daher noch
nicht voll dem Mac OS X Standard und es gibt noch keine Einbindung in das iLife
Anwendungssoftwarepaket.
Ich habe Inspiration in einigen, tatsächlich in einer zunehmenden Zahl von Fällen eingesetzt,
da mir immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten einfallen. Ich unterrichte klassische Sprachen,
Naturwissenschaft und IKT. Einige Beispiele dafür, wie ich das Programm eingesetzt habe,
sind: Die Erstellung von Themenüberblicksdiagrammen zur Wiederholung für klassische Kultur
und wissenschaftliches Arbeiten, die Erklärung lateinischer Grammatik auf allen Levels, die
Produktion von Arbeitszetteln mit praktischen Fragen (Es ist interessant, um wieviel
ansprechender diese aussehen als wenn sie mit Word gestaltet wurden – Die Software
stimuliert zu verstärktem visuellen Denken), und vielleicht am interessantesten als Werkzeug
mit älteren Schülerinnen und Schülern (16-18 Jahre) zur Live-Konzipierung von Aufsätzen über
klassische Literatur, wo man mit Hilfe eines Datenprojektors mit der ganzen Klasse Ideen
sammeln, ordnen, diskutieren, kommentieren, ausdrucken und via E-Mail verschicken kann.
Sie können auf dem Datenprojektor mit Farbdiagrammen arbeiten, die Sie dann in Graustufen
zur Dokumentation ausdrucken.
Der Kauf von Inspiration in Großbritannien ist einfach: Details finden Sie unter
http://www.taglearning.co.uk.
Zusätzlich zu Konzeptplänen finden Sie auch Verweise zu Mindmaps, für welche es ebenfalls
Software gibt. Der Hauptunterschied zwischen beiden (bei der Suche nach Software dazu
verschwimmen die Grenzen zwischen beiden!) ist, dass Mindmaps oft von einem einzigen Wort
oder einer Idee ausgehen, während Konzeptpläne mehrere Konzepte umfassen. Während
Mindmaps wie Bäume aussehen, ist eine Konzeptplan eher wie ein Netz. Tatsächlich kann
Software für das eine oft auch das andere.
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JiTT
von Elisabeth Nedergaard, [email protected]
JiTT ist die Abkürzung für "Just-in-Time Teaching". Das Konzept wurde in the USA in den
späten 1990ern von Gregor Novak und Andrew Garvin, beide von der Indiana UniversityPurdue University, Evelyn Patterson, von der United States Air Force Academy und Wolfgang
Christian, vom Davidson College, entwickelt. Es ist eine Lehr- und Lernstrategie, die auf
beständiger Interaktion zwischen webbasierten Schüleraktivitäten und Klassenunterricht
aufbaut.
Bildquelle: http://webphysics.iupui.edu/jitt/what.html
Die JiTT Webkomponente (Aufwärmtraining, Puzzles und andere Ressourcen für Hausübung)
steht in ständiger wechselseitiger Beziehung mit direktem Unterricht im Klassenzimmer und
darf daher nicht mit dem Programm eines Fernstudiums verwechselt werden, obwohl es bei
der Webkomponente doch einige Berührungspunkte gibt.
Die ganze Idee hinter dem JiTT-Konzept ist, die Schülerinnen und Schüler aktiver in
Klassenzimmeraktivitäten einzubeziehen, wenn sie auf ihrem individuellen Leistungsniveau
angesprochen und aktiv in den Lehr-/Lernprozess durch Übermittlung von Input bereits vor
dem Unterricht einbezogen wurden. Der Schülerbeitrag wird vom Lehrer/von der Lehrerin
unmittelbar vor dem Unterricht, z.B. am Abend davor, erhalten, gerade noch rechtzeitig, dass
der Lehrer/die Lehrerin einen Blick auf die Antworten werfen kann, um spezielle Probleme der
Schülerinnen und Schüler bei den Aufgaben zu identifizieren und die Planung der
Unterrichtseinheit dementsprechend anzupassen.
Die JiTT Webkomponente stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler besser auf die
Stunden vorbereitet sind und alle auch ihre Hausaufgaben erledigt haben. Alle Untersuchungen
zeigen, dass Hausübung eine entscheidende Rolle für die Qualität des Lernens des einzelnen
Schülers/der einzelnen Schülerin spielt, und die JiTT Aufgaben ermutigen die Schülerinnen und
Schüler sicher, mit ihren Hausübungen sorgfältiger umzugehen.
Das Einschicken der Schüleraufgaben vor jeder Stunde gibt dem Lehrer/der Lehrerin eine
bessere Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler bei ihrem tatsächlichen Kentnissstand
abzuholen, da dieser leicht anhand der eingeschickten Antworten erkannt werden kann. Die
JiTT Aufgaben machen es für den Lehrer/die Lehrerin leichter zu erkennen, ob ein bestimmtes
Problem nur einen Schüler/eine Schülerin, eine bestimmte Schülergruppe oder den Großteil
der Klasse betrifft. Obgleich das JiTT Konzept impliziert, dass der Lehrer/die Lehrerin nur nach
Erhalt der JiTT Aufgaben von den Schülerinnen/Schülern seine/ihre Vorbereitung für den
Klassenunterricht abschließt, wird die Vorbereitung auch durch die Struktur der Aufgaben
erleichtert.
Die JiTT Webkomponenten werden im Folgenden aufgelistet.
Aufwärmübungen
Aufwärmübungen sind kleine Aufgaben, die vor dem Unterricht beantwortet werden sollen. Die
Fragen (nicht zu viele!) beziehen sich auf zentrale Themen des Materials, welches für den
Unterricht in der Klasse gelernt werden sollte. Die Schülerinnen und Schüler schicken ihrem
Lehrer/ihrer Lehrerin die Aufgaben via E-Mail kurz vor dem Unterricht. Die Aufgaben bilden den
Ausgangspunkt für die Klassenarbeit. Der Lehrer/die Lehrerin kann etwa einige Antworten auf
Folien kopieren oder sie der Klasse mit dem Datenprojektor und einem Computer zeigen.
Aufwärmübungen beziehen sich zumeist auf die zu lernenden neue Themen.
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Puzzles
Puzzles dienen als Abschluss eines in der Klasse behandelten Themas. Die Aufgaben werden
von den Schülerinnen und Schülern erledigt und dem Lehrer/der Lehrerin wie
Aufwärmübungen geschickt, sollten aber ein tieferes Verständnis des Themas belegen. Die
Antworten dienen als Plattform für eine abschließende Unterrichtseinheit über ein bestimmtes
Thema.
Vertiefungsseiten
Die Vertiefungsseiten sollen die Hausübungen der Schülerinnen und Schüler erleichtern und
zur Motivation dienen. Die Seiten bestehen aus einem kurzen Einleiteparagraphen mit Links zu
Webseiten über die relevanten Themen.
Weitere JiTT Ressourcen
Weitere JiTT Ressourcen finden Sie unter:
"JiTT resources"
http://webphysics.iupui.edu/jitt/resources.html
"A JiTT Sampler: Examples From Various Disciplines"
http://webphysics.iupui.edu/jitt/jitturls.html
In Dänemark wurde die JiTT Methode getestet und vom Toender Gymnasium an den
nationalen Lehrplan angepasst:
http://www.toender-gym.dk/Kjelds/JiTT/Jitt.htm (auf Dänisch)
Eine Vorlage für eine Aufwärmübung finden Sie unter: http://www.toendergym.dk/jitt/dansk/Grupperapport.htm
Beispiele von Aufwärmübungen für unterschiedliche Themen in Latein und klassischer Kultur
finden Sie unter: http://www.toender-gym.dk/jitt/classica/ (auf Dänisch)
Vorbereitungen
Stellen Sie sicher, dass alle Ihre Schülerinnen und Schüler einen Zugang zum Internet haben,
wenn sie ihre Hausaufgaben erledigen. Planen Sie eine Reihe von Stunden über das Thema in
der Klasse. Wählen Sie für jede Einheit die Schwerpunkte, die die Basis für die
Aufwärmübungen bilden sollen. Gestalten Sie eine Vorlage für die Aufwärmübungen, zum
Beispiel indem Sie die oben beschriebene dänische Vorlage adaptieren. Stellen Sie das Konzept
Ihren Schülerinnen und Schülern vor. Versuchen Sie Aufwärmübungen für eine
Unterrichtsreihe und bewerten Sie dann die Aufwärmeübungen mit Ihren Schülerinnen und
Schüler.
Weiterer Verlauf
Wenn die Aufwärmübungen ein Erfolg sind, setzen Sie mit Vertiefungsseiten mit relevanten
Links und Informationen, vorzugsweise in der Form von Webseiten, die Sie selbst erstellt
haben, fort. Verwenden Sie Puzzles, um die Themen, die Sie in der Klasse bereits behandelt
haben, in Form einer letzten Diskussion über das Thema abzuschließen.
Weiterfürende Literatur
Gregor Novak, Andrew Garvin, Evelyn Patterson & Wolfgang Christian: JiTT, Prentice-Hall
1999, ISBN 0-13-085034-9
G. Novak: "What is JiTT?"
http://webphysics.iupui.edu/jitt/what.html
Forsoeg med JiTT i astronomi og fysik på fire gymnasier i skoleaaret 2002/2003
http://niels.elbroend.hansen.person.emu.dk/JiTT/ (auf Dänisch)
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Ein LAN in einer didaktischen Welt
von Annarella Perra, [email protected]
Die Technologie entwickelt sich beständig weiter und Innovationen im Bereich von IKT sind
eine beständige Herausforderung für Bildung, da sie Veränderungen didaktischer Überlegungen
beschleunigen. Lehrerinnen und Lehrer in Schulen können es sich nicht leisten, sich selbst zu
isolieren, und sie sollten neue Lehr- und Lernformen sorgfältig überprüfen, wie sie neue
Strukturen wie zum Beispiel Local Area Networks (LAN) anbieten können.
Ein neuer und sehr wichtiger Zugang ist die Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern
unserer Welt, Lehrerinnen/Lehrer und Schülerinnen/Schüler: Das Hauptaugenmerk des neuen
didaktischen Szenarios liegt auf dem Austausch von Ressourcen, welcher durch ein Local Area
Network erleichtert werden kann. Dabei können interne und externe Ressourcen integriert, in
der Schule verwendet werden. Außerdem kann mit der ganzen Welt kommuniziert werden. Das
erlaubt uns, traditionelle Lernbarrieren in der normalen Umgebung der Schule zu überschreiten
und in fächerübergreifender Weise zusammenzuarbeiten, und das noch dazu effektiv und
zeitsparend.
Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass bei diesem Szenario die Lehrerrolle eine neue und
noch nicht vollständig klare ist. Der Lehrer/die Lehrerin wird eine Art Koordinator/-in in einem
Arbeitsprozess, der sich auf die Motivation und die Anleitung von Schülerinnen und Schülern
beim Lernen konzentriert. Unter diesem Gesichtspunkt kommt der Interaktivität und
Gruppenarbeit eine neue Bedeutung zu. So kann durch den Prozess des Austauschs und
Vergleichs eine wirkliche Lerngemeinschaft mit intellektuellen Schwerpunkten bei
verschiedenen Gebieten in unseren Schulen entstehen.
In einem LAN können Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen folgendes
austauschen:
 persönliche Ordner, wo Stundenbilder und Material für den Alltagsgebrauch gespeichert
sind, wie etwa lateinische und griechische Dateien, Bilder, Texte und Tests
 ein Klassenverzeichnis, wo Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Dokumente und
Webseiten aus dem Internet, welche sie bei ihrer eigenen Recherche oder durch
Anleitung des Lehrers/der Lehrerin gefunden haben, abspeichern können
 ein Materialarchiv für allgemeinen Zugang, um Recherche oder Diskussionen zu
unterstützen, wie etwa eine schulische oder persönliche elektronische Bibliothek zum
Austausch mit anderen
 einen allgemeinen und kontrollierten Einsatz des Internets und
Kommunikationssystems, wie etwa E-Mail und Chat
 Peripheriegeräte wie etwa Drucker und Scanner
Was ist ein LAN?
Ein Local Area Network (LAN) ist ein strukturiertes Netzwerk von miteinander verbundenen
Computern in einem klar definierten System und innerhalb eines örtlich eingeschränkten
Gebiets (einer Schule, Bank oder anderen Institution), welches es den Anwendern erlaubt,
Dokumente auszutauschen, Programme, Drucker und Internetverbindungen auf allen
Computern gemeinsam zu nutzen. Das schließt auch Software und Hardware Ressourcen ein
und erlaubt den Netzwerkrechnern gemeinsame Ressourcen optimal zu nutzen. Viele
Einrichtungen in verschiedenen EU-Staaten haben in den letzten Jahren ein LAN installiert, da
es verschiedene Bildungsziele optimal unterstützt.
Ein LAN, das als Intranet aufgebaut ist, kann auf einem kleineren Maßstab viele der größten
Vorteile des Internets reproduzieren.
Was brauchen wir für ein LAN?
Ein LAN benötigt sowohl Hard- als auch Software. Eine Netzwerkkarte muss in jeden Computer
eingebaut, die Kabelverbindungen hergestellt und die Software installiert werden. Die Aufgabe
der technischen Verwaltung sollte Netzwerkadministratoren vorbehalten werden. In vielen
Fällen sollte die einzige Frage eines Lehrers/einer Lehrerin sein: „ Wer ist der
Netzwerkadministrator?“
Ein LAN braucht ein oder zwei Administratoren, je nachdem wie umfangreich es hinsichtlich der
Zahl der Computerräume und Computer ist. Grundlegende Verwaltungsarbeiten können das
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Ein- und Ausschalten der Geräte, die Anmeldevorgänge, Zugriffsrechte für Lehrerinnen/Lehrer
und Schülerinnen/Schüler im Netzwerk sein.
Wieso brauchen wir ein LAN?
Ein gut konfiguriertes LAN garantiert den Usern, dass sie ein neues, universales
Kommunikationssystem nutzen können und dass die Schülerinnen und Schüler motiviert
werden, Ihr Schulleben näher an ihr Leben außerhalb zu bringen. Der zentralste Aspekt seines
Einsatzes ist der Austausch von Ressourcen von didaktischer Software über
Intranetproduktionen bis hin zu Webseiten im Internet. In einer modernen Schulumgebung
würde das Fehlen eines LAN ein klares Defizit sein.
Die wirklichen Vorteile eines LAN
Ein LAN bringt einer Schule viele Vorteile, wie etwa:
 den Austausch von Ressourcen und Daten
 kontrollierten Zugang zum Internet und zeitmässig strukturierte Aktivitäten
 gemeinsamen Nutzen von Software und Verwaltung von Zugriffsrechten, besonders bei
Laborbedingungen im Netzwerk
 gemeinsame Nutzung teurer Geräte, wie etwa Drucker und Scanner
 Kommunikation über E-Mail Systeme
 die Möglichkeit, dass Lehrerinnen und Lehrer ihre eigenen Ressourcen zeigen und die
Arbeit der Schülerinnen und Schüler direkt kontrollieren und beurteilen können
 den Kontakt mit der Außenwelt durch die geschützte Umgebung der Schule
Weitere Informationen
Über LAN und didaktische Hintergründe finden Sie Informationen in italienischer Sprache unter
http://www.docenti.org/td/riflessioni/larete.htm
Um mehr über technische Details, Netzwerktopologie und Möglichkeiten im LAN zu erfahren,
lesen Sie nach unter: http://www.cisco.com/univercd/cc/td/doc/cisintwk/ito_doc/introlan.htm
Um mehr über den pädagogischen und didaktischen Nutzen eines LAN zu erfahren, lesen Sie
nach unter: http://www.webopedia.com/TERM/l/local_area_network_LAN.html
Sie können auf http://www.docenti.org eine Menge nützlicher Details über LAN in italienischer
Sprache finden.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Latin Vocab Drill
von Julian Morgan, [email protected]
Latin Vocab Drill ist vielleicht die beim computerunterstützten Unterricht der klassischen
Sprachen am häufigsten eingesetzte Software der Welt. Sie wird von circa 3000 Schulen
verwendet. Es gibt viele verschiedene Versionen, die an die speziellen Kursbedürfnisse
angepasst sind. Es gibt sie in Großbritannien in Versionen adaptiert für die öffentlichen
Examina. Es gibt viele Arten des erfolgreichen Einsatzes dieser prüfungsbasierten Software,
aber nach der Entwicklung eines Arbeitsschemas an der Derby Grammar School scheint die
folgende Methode besonders erfolgreich zu sein.
Die Schule muss zunächst eine lokale Lizenz von J-PROGS (http://www.j-progs.com) kaufen
und dann die Software den Schülerinnen und Schülern zugänglich machen, wobei jeder von
diesen eine eigene Schülerlizenz erwerben muss. Zu Beginn des GCSE Jahres, wenn die
Schülerinnen und Schüler 15 Jahre alt sind, werden die Lizenzen von den Schülerinnen und
Schülern um je £15 (circa 20 Euros) gekauft. Alle Schülerinnen und Schüler werden dann im
Netzwerkraum vom Lehrer/von der Lehrerin in den Umgang mit dem Programm eingeschult,
da ihre Hausaufgaben während der nächsten acht Wochen zur Gänze computerbasiert erledigt
werden müssen. Richtiges Arbeiten ist daher unerlässlich.
Zuerst wählen sie Optionen innerhalb des Programms, welche es ihnen erlauben, jeweils mit
separaten Wortlisten zu arbeiten, wobei jede Liste aus ungefähr 10 Wörtern besteht. Sie
werden angewiesen, die Listen zu studieren und dann vom Lateinischen ins Englische zu
arbeiten. So können sie etwa peto petere petivi petitum am Bildschirm sehen und müssen
dann als Antwort "aufsuchen" eingeben. Wenn sie eine ganze Liste richtig beantworten
können, kommen sie zur nächsten, u.s.w. Sie arbeiten an neun Listen in einem Zeitraum von
zwei Wochen, und wenn sie genug damit vertraut sind, können sie alle neun Listen
zusammenschalten und sich über alle Listen gleichzeitig (circa 90 Wörter) abprüfen.
Danach überprüfen sie sich wieder mit den Listen, allerdings vom Englischen ins Lateinische.
Das heißt sie sehen "aufsuchen" und müssen dann peto petere petivi petitum eingeben, um
eine richtige Antwort zu geben. Als Lehrerinnen und Lehrer müssen wir ihnen klar machen,
dass sie alle Stammformen der Verba und Nomina im Nominativ, Genetiv inklusive Geschlecht
kennen müssen. Somit ist die Übung für alle nützlich, ganz gleich ob sie jemals von Englisch
auf Lateinisch gearbeitet haben oder nicht.
Am Ende der zwei Wochen werden sie in der Klasse von ihrem Lehrer/ihrer Lehrerin über 20
Wörter, die von LVD mittels Zufallsgenerator aus den gelernten Vokabellisten ausgewählt
wurden, getestet. Der Lehrer/die Lehrerin wählt dabei Latein nach Englisch aus und stellt die
Software so ein, dass nur der erste Teil der Wortliste angezeigt wird. So ist etwa das einzige
Wort, das die Schülerinnen oder Schüler sehen oder hören "peto". Dann müssen sie händisch –
nicht am Computer – "peto petere petivi petitum – ich suche" aufschreiben, um einen Punkt zu
erhalten. Fehlt etwas, bekommen sie überhaupt keinen Punkt.
Der Erfolg des Experiments, das zuerst zu Forschungszwecken durchgeführt wurde, jetzt aber
ein Teil unserer Standardarbeit ist, besteht darin, dass im Herbst 2003 eine Klasse von 9
Knaben durchschnittlich 18.4 von 20 Punkten bei 4 Tests in einem Zeitraum von acht Wochen
erreichte. Das ist nicht nur effizienter als früheres Vokabellernen in diesem Fach, sonder erzielt
auch bessere Resultate.
Weitere informationen
Eine Demoversion von Latin Vocab Drill kann unter http://www.centaursystems.com von der
Webseite der Centaur Systems heruntergeladen werden.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Net-learning: E-learning und Netzwerke zur Vermittlung von Altgriechisch und Latein
von Robin Delisle, [email protected]
Elektronisches Forum
Ein elektronisches Forum ist ein auf Teamarbeit ausgelegtes Netzwerk, in dem
Lehrerinnen/Lehrer, Schülerinnen/Schüler oder Studentinnen/Studenten Daten austauschen
und sammeln und Fertigkeiten trainieren können. Ein elektronisches Forum hat zwei Aspekte:
 Treffen im Internet via Newsgroups. Eine Newsgroup ist ein virtueller Raum, der speziell
für elektronische Treffen adaptiert wurde. Software wie etwa Mozilla Thunderbird,
Netscape Messenger oder Outlook Express gestatten das Abonnieren von Newsgroups.
 Treffen in einem Intranet, wo Software für den Einsatz im Team eingesetzt wird
(Netmeeting für Windows, Gnomemeeting für Linux).
Ursprung
Die Idee dieses E-Learning Systems wurde im Jahr 2000 von Robin Delisle am Collège Blaise
Pascal (Viarmes, Val d’Oise, Vorort von Paris) entwickelt. Das System ist seither in
ununterbrochenem Einsatz. Fachspezifische Newsgroups für Latein und Altgriechisch wurden
am Server der Versailles Academy eingerichtet.
Zusammenarbeit mittels Newsgroups
Newsgroups gestatten verschiedene Arten der Zusammenarbeit, bei der Schülerinnen und
Schüler aus verschiedenen Ländern miteinander kommunizieren und an den gleichen Projekten
arbeiten können: Solche Newsgroups sind ideale Bereiche für europäische Zusammenarbeit.
 In der Newsgroup http://news.ac-versailles.fr/ac-versailles.disciplines.languesanciennes.grec haben Lehrerinnen und Lehrer aus Estland, Deutschland, Belgien,
Rumänien, Griechenland und Frankreich mitsammen an Projekten gearbeitet, darunter
auch Übersetzungsarbeit an einem bisher unübersetzten Text des Redners Libanios
durch einige belgische und französische Lehrerinnen und Lehrer.
 In der Newsgroup http://news.ac-versailles.fr/ac-versailles.disciplines.languesanciennes.latin haben rumänische und französische Schülerinnen und Schüler
Nachrichten auf Lateinisch ausgetauscht.
Newsgroups erlauben Lehrerinnen/Lehrern und Schülerinnen/Schülern ihre Klassenzimmer zu
verlassen, eine virtuelle Umgebung zu betreten und andere Lehrerinnen/Lehrer,
Schülerinnen/Schüler und Spezialisten zu treffen, die manchmal sehr weit entfernt sein
können. An einer beachtlichen Diskussion über die archaische von Numa Pompilius etablierte
Religion zum Beispiel nahmen Schülerinnen und Schüler aus fünf Klassen aus ganz Frankreich
teil. Die Threads der Diskussion beinhalteten Debatten, Überblicke und Aussagen über das
Thema.
Zusammenarbeit mittels Intranet
Software wie etwa Netmeeting oder Gnomemeeting gestatten den Usern, die gesamte
Software auf einem Computer mit anderen zu teilen, was neben anderen Dingen auch
gemeinsamen Chat und gemeinsame künstlerische Arbeit erlaubt. Die Schülerinnen und
Schüler können auf ihrem eigenen Computer Notizen speichern und gleichzeitig eine Webseite
besuchen oder einen lateinischen oder griechischen Text mit Kommentaren, welche ihr/e
Lehrer/Lehrerin mit ihnen teilt, übersetzen. Die Texte erscheinen auf jedem Bildschirm. Diese
Methode eröffnet viele Möglichkeiten und Kombinationen: Der Computer kann zu einer
beweglichen Tafel werden, personalisiert und für alle zugänglich, während im Hintergrund das
Internet zugänglich bleibt. Der Lehrer/die Lehrerin ist der Herr über die Tafel und macht Daten
und Übungen auf den Bildschirmen der Schülerinnen und Schüler sichtbar.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Eine elektronische Unterrichtseinheit
Während einer Unterrichtseinheit über Xenophanes und seine Ansichten über Polytheismus gibt
der Lehrer/die Lehrerin eine IP Adresse bekannt, aktiviert Netmeeting und startet einen
Texteditor und einen Internetbrowser. Er/sie lädt eine Webseite, wo die Schülerinnen und
Schüler folgendes berühmte Fragment des Xenophanes in Altgriechisch finden können: "Doch
wenn Ochsen oder Löwen Hände hätten oder malen könnten mit ihren Händen und Kunstwerke
herstellen wie die Menschen, dann würden Pferde der Götter Gestalt pferdeähnlich, Ochsen sie
ochsenähnlich malen und solche Körper bilden, wie sie selbst jeweils gestaltet sind" (Fragment
15). Er/sie kopiert den Text, fügt ihn ein, unterstreicht die Verba und legt Farben für
Akkusative und Nominative fest. Er/sie stellt Fragen zur Textanalyse. Verschiedene
Schülerinnen und Schüler helfen ihm/ihr dabei auf ihren eigenen Geräten. Dann verschickt der
Lehrer/die Lehrerin mittels der Chatoption das Textvokabular und nimmt die Anmeldungen
jedes/jeder Schülers/Schülerin entgegen. Schließlich wird in Teamarbeit eine Übersetzung
erstellt.
Im Anschluss an diese Übung gibt der Lehrer/die Lehrerin den Schülerinnen und Schülern die
Aufgabe, das Web nach Xenophanes zu durchsuchen, um etwas über die Ansichten des
Philosophen über den Monotheismus herauszufinden. Er wählt die beste Zusammenfassung aus
und stellt diese in die fachspezifische Newsgroup Altgriechisch. Dort hat bereits eine andere
Klasse das Ergebnis einer Recherche über Homer bezüglich der Beschreibungen der Götter in
der Ilias abgelegt. Das sind genau die Beschreibungen, die Xenophanes so kritisiert. Es gibt
einen Zusammenhang zwischen den Theorien des Xenophanes und Homers
Götterbeschreibungen. Die Hausaufgabe der Schülerinnen und Schüler wird es sein, darüber
nachzudenken. In der nächsten Unterrichtseinheit werden die Schülerinnen und Schüler ihre
Kommentare in der Newsgroup veröffentlichen.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Netzwerke in Schulen: Das Dänische DDN Latein/Englisch Projekt
von Elisabeth Nedergaard, [email protected]
Im Zeitraum zwischen 2000 und 2003 stellte das dänische Ministerium für Wissenschaft,
Technologie und Entwicklung Nordjylland (Nordjütland) eine Förderung von 170 Millionen
dänischen Kronen zur Verfügung. Diese große Geldsumme musste in die regionale Entwicklung
eines „IKT Leuchtturms“, dessen Licht im gesamten Land gesehen werden sollte, investiert
werden. Das Projekt wurde "Det Digitale Nordjylland" (Digital Northern Jutland), kurz "DDN"
(siehe http://www.detdigitalenordjylland.dk/), genannt.
Als Teil des DDN Projekts mussten alle Gymnasien von Nordjutland in einem Netzwerk, das
ihnen den Austausch von Wissen und die Durchführung von Netzwerkprojekten gestattete,
miteinander verbunden werden. Ein Pilotprojekt war das DDN Latein/Englisch Projekt zwischen
dem Fjerritslev Gymnasium und dem Noerresundby Gymnasium & HF-kursus. Lehrerinnen und
Lehrer von jeder Schule schlugen vor, das Pilotprojekt im Schuljahr 2000/2001 durchzuführen.
Es war ein einjähriges Projekt für die Stufe 1.g (Schülerinnen und Schüler des ersten Jahres im
Alter zwischen 16 und 18). Gewählte Themen waren „Römisches Britannien“ und „Lateinisches
in der englischen Sprache“. Die Teilnehmer/-innen waren von der 1.a 2000/01 des Fjerritslev
Gymnasiums und von der 1.b 2000/2001 des Noerresundby Gymnasiums & HF-kursus.
Die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer waren:
Englisch, Fjerritslev Gymnasium: Elsebeth Austin, ([email protected]), Latein,
Fjerritslev Gymnasium: Kell Commerau Madsen, ([email protected]),
Englisch, Noerresundby Gymnasium & HF-kursus: Birte Toenne Nielsen (jetzt Birte Oskjaer),
([email protected]), Latein, Noerresundby Gymnasium & HF: Elisabeth Nedergaard,
([email protected]).
Das Gesamtziel des Projekts war die Schaffung einer innovativen Lehr-/Lernumgebung mittels
der Nutzung neuer IKT Ressourcen. Die Zusammenarbeit zwischen Latein und Englisch
beabsichtigte, den fachlichen Horizont beider Gegenstände zu erweitern, was auch gelang. Der
netzwerkgestützte Teil des Projekts bildete einen wichtigen Teil der innovativen IKT-gestützten
Lehrmethoden. IKT Fertigkeiten und Programme wurden als Vorbereitung für weitere Studien
betrachtet. Dabei wurden den Schülerinnen/Schülern und Lehrerinnen/Lehrern während des
Arbeitsprozesses folgende vorgestellt:
 Textverarbeitung
 Einsatz des Internets
 Konferenzsystem: FirstClass, siehe http://www.centrinity.com
 Satzanalyse mittels VISL (= Visual Interactive Syntax Learning), siehe
http://www.visl.sdu.dk/
 Vokabeltraining mittels gtPlus, sihe http://gbcdesign.dk/
 andere Computerprogramme wie Hot Potatoes, siehe http://web.uvic.ca/hrd/hotpot/,
Quia, siehe http://www.quia.com/ und Markin, siehe
http://www.cict.co.uk/software/markin/
Der netzwerkgestützte Teil des Projekts fand zu einem späteren Zeitpunkt im Semester statt,
und zwar im Frühling 2001, als die Schülerinnen und Schüler schon einige Zeit an den
allgemeinen Themen "Römisches Britannien" und "Lateinisches in der englischen Sprache"
(Parallelunterricht) gearbeitet hatten und ein Grundverständnis für die lateinische Sprache
aufgebaut war. Ein weiterer Grund für die Wahl dieses späten Zeitpunkts war, dass das zu
testende Netzwerk erst geschaffen werden musste.
Vor der Einführung der Schülerinnen und Schüler in das Netzwerkprojekt trafen sich die
Lehrerinnen und Lehrer und bestimmten die Unterthemen des Projekts. Wir entschlossen uns
zu einem literarischen Thema, z. B.: dem carpe diem Motiv bei Catull und Robert Herrick. Wir
legten dann verschiedene Aufgaben für die Schülerinnen und Schüler fest:
 sprachliche/grammatikalische Fragen mit Bezug auf Catull III (von allen zu
beantworten)
 eine englische Umschreibungsübung zu einem von Catulls Gedichten (entweder III, V
oder VIII, je nach Gruppe)
 einen Aufsatz über den Einfluss von Catull auf Herrick anhand zehn von Herricks
Gedichten
Seite 81
zuletzt verändert am 5/13/2016

und schließlich eine Kreativaufgabe über das carpe diem Motiv (Schülerinnen und
Schüler bekamen den Auftrag, selber ein Gedicht über das Thema in einer von ihnen
gewählten Sprache zu verfassen).
Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in sechs Gruppen, die aus je 5-6 Personen in jeder
Klasse bestanden. Am Ende des Arbeitsprozesses wurden die Antworten auf die verschiedenen
Aufgaben gesammelt, in ein einziges Textdokument kopiert und von jeder Gruppe an ihre
Lehrerinnen und Lehrer als E-Mail Attachments geschickt.
Nach dem Lehrertreffen wurde für die Schülerinnen und Schüler unter
http://home5.inet.tele.dk/ austin/carpe.htm eine Webseite gestaltet, die Informationen zu
folgenden Aspekten anbietet:
 Gruppen, http://home5.inet.tele.dk/austin/carpe2.htm
 Arbeitsplan, http://home5.inet.tele.dk/austin/carpe3.htm
 dem Text von zehn Gedichten von Robert Herrick über das carpe diem Motiv,
http://home5.inet.tele.dk/austin/carpedigt.htm
 Aufgaben, http://home5.inet.tele.dk/austin/carpe1.htm
Hinsichtlich des Arbeitsablaufs wurde ursprünglich daran gedacht, dass sich beide Klassen zu
Arbeitsbeginn treffen sollten, aber es erwies sich als unmöglich, einen geeigneten Tag für
diesen Zweck zu finden. In ihrer Beurteilung des Projekts kritisierten die Schülerinnen und
Schüler die Zusammenarbeit mit unbekannten, gesichtslosen Personen bei der Konferenz. Ein
erstes Treffen hätte das Resultat verbessert – die Lehrerinnen und Lehrer hätten sie zumindest
anfänglich ein persönliches Profil für ihre Mitschüler/-innen erstellen lassen müssen.
Schülerinnen und Schüler in diesem Alter (und vielleicht in jedem Alter) brauchen persönliche
Kontakte, um das Beste aus einem virtuellen Dialog zu holen.
Während des Arbeitsprozesses wurden auch technische Details zu einem Problem. Das
Netzwerk in Fjerritslev war noch nicht fertig, als der Arbeitsprozess begann, was einige
Verspätung für die virtuelle Diskussion unter den Schülerinnen und Schülern bedeutete. Die
Konferenzschaltung, die von den technischen Beratern beider Schulen für das Netzwerkprojekt
eingerichtet wurde, funktionierte ohne technische Probleme, wurde aber bald von E-Mails der
verschiedenen Gruppen überladen und entpuppte sich als sehr verwirrend in der Handhabung.
Hier würde eine Reihe von Subkonferenzschaltungen die Situation wesentlicht verbessert
haben (zumindest eine Subkonferenzschaltung für jede Schülergruppe).
Ein weiteres Problem, welches uns überraschte, resultierte aus den verschiedenen
Textverarbeitungsprogrammen. In Fjerritslev verwendeten die Schülerinnen und Schüler Star
Office, während die Schülerinnen und Schüler in Noerresundby Microsoft Word benutzten. Es
stellte sich bald heraus, dass sie die an die E-Mails angefügten Dokumente nur dann öffnen
konnten, wenn sie im .rtf Format abgespeichert waren. Das bedeutete eine weitere
Verzögerung des Arbeitsprozesses. Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Schulen war,
dass die Schülerinnen und Schüler in Fjerritslev Laptops verwendeten, während die
Schülerinnen und Schüler in Noerresundby Desktopcomputer in den Computerräumen der
Schule einsetzten. Wenn alle Laptops mit Internetzugang gehabt hätten, würde die Situation
auch zielführender gewesen sein.
Verzögerungen im Arbeitsprozess verbunden mit anderen externen Faktoren bewirkten, dass
von den geplanten zeitgleichen Sitzungen nur eine durchgeführt werden konnte. Mehrere
synchrone Sitzungen hätten den Prozess der Teamarbeit auch beschleunigt, da die
Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der Chatoption zum Beispiel unmittelbare Rückmeldungen
erhalten hätten. So aber verlief der Arbeitsprozess ziemlich langsam, da die Schülerinnen und
Schüler oft auf die Rückmeldungen der entsprechenden Gruppe der anderen Schule warten
mussten. Das bedeutete wieder, dass der Hauptteil der Arbeit von den Gruppen ohne Netzwerk
erledigt wurde. Dafür waren wieder teilweise die Lehrerinnen und Lehrer verantwortlich, da die
Aufgaben von den Gruppen der einen oder anderen Schule auch ohne Einsatz des Netzwerks
erledigt werden konnten.
In der Planungsphase wäre es empfehlenswert gewesen, Abgabetermine für die Aufgaben
festzulegen, um die Netzarbeit zu forcieren. Die Aufgaben hätten so gestellt werden müssen,
dass das Endprodukt nicht auch ohne die wechselseitige Besprechung der Einträge durch die
jeweiligen Schülergruppen in beiden Schulen erstellt werden hätte können.
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In den Gruppen wurde bald klar, dass die Personen, die die Aufgabe des Schreibens bei den
Konferenzen übernahmen, fast immer dieselben waren. Auch hier hätten die Lehrerinnen und
Lehrer ihre Gruppen auffordern können, sich so zu arrangieren, dass jeder einmal die Chance
auf aktive Teilnahme an der Konferenz mit Training der für das Senden und Speichern von
Attachments nötigen Fertigkeiten gehabt hätte. Die Gruppen hätten aufgefordert werden
können, ihre Kontaktperson wöchentlich zu wechseln.
Der Zeitrahmen für das Projekt (drei Wochen im März und April) war bei weitem nicht
ausreichend und die Arbeit dauerte noch bis weit in den Mai. Das wurde teilweise durch die
oben beschriebenen Verzögerungen verursacht, war aber auch darauf zurückzuführen, dass die
die Netzarbeit länger als kalkuliert dauerte.
Als schließlich das Endprodukt gesammelt und abgeschickt werden sollte, erwies es sich für
einige Gruppen als schwierig, alle relevanten Materialien zu finden und zusammen zu kopieren.
Das wurde teils durch die Unordung bei der Konferenzschaltung verursacht, bewirkte aber
tatsächlich, dass einige Endprodukte unvollständig waren, was sich wieder bei der Beurteilung
des Produkts niederschlug, da die betroffenen Gruppen nicht die Noten bekamen, die sie
verdient hätten. Das war tatsächlich eine Lektion für die besagten Gruppen. Es sollte jedoch
erwähnt werden, dass der Großteil der Gruppen eine gute Arbeit leisteten und befriedigende
Endprodukte ablieferten. Zwei davon waren von hervorragender Qualität.
Die Lehrerinnen und Lehrer beurteilten ihre eigenen Gruppen schriftlich. Die Noten wurden den
Gruppen gegeben, spiegelten sich aber auch in den Endnoten der einzelnen Schülerinnen und
Schüler wider. Die Schülerinnen und Schüler evaluierten den Arbeitsprozess anhand eines
Fragebogens.
Ein Evaluationsbericht (in dänischer Sprache) des DDN Latein/Englisch Projekts kann unter
http://fc.nrsbgym.dk/~en/DDN/evaluering_af_ddn.htm gefunden werden.
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Perseus Online
von Julian Morgan, [email protected]
Der Platform Independent Perseus auf CD-ROM wird weiter unten rezensiert. Wenn Sie wissen
wollen, um was es sich dabei handelt und wie wertvoll er als Ressource ist, dann lesen Sie hier
weiter. Hinsichtlich des Nutzens bietet es dem/der Lehrer/-in, Wissenschaftler/-in, Schüler/-in
ein schnelles und präzises Informationssystem an, welches seinesgleichen sucht.
Eine gewaltige Menge an Perseus Ressourcen stehen auch online unter
http://www.perseus.tufts.edu zur Verfügung. Dieser Artikel untersucht zunächst, wie Perseus
eingesetzt werden kann, um Texte in einer englischsprachigen Umgebung vorzubereiten, und
dann, wie dies auch in nicht-englischsprachigen Schulen erfolgen kann.
Perseus in einer englischsprachigen Umgebung
Das Bildungssystem Großbritanniens hat in der Oberstufe Abschlussprüfungen auf zwei Stufen.
Die GCSEs werden von den Schülerinnen und Schülern im 11. Schuljahr im Alter von 16
abgelegt. Danach werden im Alter von 18 die A Levels abgelegt. A Levels in Altgriechisch
werden im ganzen Land nur von einer sehr kleinen Zahl von Schülerinnen und Schülern
abgelegt (nicht mehr als ungefähr 200). Daher wird Altgriechisch nur von wenigen Schulen
angeboten und der Unterricht findet in vielen Fällen lediglich als Beschäftigung für Mittagsklubs
oder als Freigegenstand nach der Schule statt. Der effektive Umgang mit den zur Verfügung
stehenden Zeitressourcen ist daher sehr wichtig.
Erst vor kurzer Zeit konnte einer meiner Schüler der Derby Grammar School seine Griechisch
GCSE Prüfung bereits im Alter von 14 und seinen A Level im Alter von 16 ablegen, noch dazu
mit den besten Zensuren. Ohne die Unterstützung von Perseus würden dies weder er noch ich
geschafft haben. Der Schüler bereitete alle seine A Level Texte, darunter eine Auswahl von den
Bacchen des Euripides und Homers Ilias, vor, indem er die Texte hinsichtlich des Vokabulars
und mit Hilfe der in Perseus Online eingebauten Formenerkennung durchforstete. Jedes
nachgeschlagene Wort wurde in eine Excel Tabelle eingefügt und er brachte einen Ausdruck
davon zu jeder Stunde. Während der Unterrichtsstunde übersetzten wir den Text und nutzten
die Gelegenheit, über die literarischen Effekte und den Inhalt zu sprechen, wobei er seine
Aufzeichnungen händisch ergänzte.
Während des Unterrichts bezog ich mich auf die CD-ROM Version von Perseus, die für sehr
rasches Finden von Text, Übersetzung, Nachschlagewerk, Atlas, Formenbestimmer und
Lexikon sorgte. Da der Schüler außergewöhnlich begabt war, wurde ich selber gelegentlich an
meine Grenzen herangeführt. Nichtsdestotrotz waren wir in der Lage, in ungefähr 30 Minuten
40 Verse der Ilias durchzuarbeiten. Der Text war dabei von meinem Schüler besser erforscht
und bearbeitet als es mit Hilfe traditioneller Methoden gelungen wäre. Auch ich wurde viel
effektiver bei meiner Arbeit unterstützt als wenn ich nur die traditionellen Buchressourcen
(diese standen mir allerdings ebenfalls zu dieser Zeit im Zimmer zur Verfügung) eingesetzt
hätte. Der Schüler fand durch eine Versuch heraus, dass sich seine Vorbereitungszeit mit Hilfe
der Onlineressourcen in Relation zu den traditionellen Hilfsmitteln einer Textausgabe, eines
Kommentars, eines Wörterbuchs, eines Grammatikbuchs und einer Übersetzung um 75 %
reduzierte.
Man kann sich kaum eine bessere Art von Griechischunterricht bei dem großen Zeitdruck,
welchem britische Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen ausgesetzt sind,
vorstellen. Perseus ist zu einem großen Teil auf Englisch aufgebaut. Daher kann es sein, dass
seine Hilfe für andere europäische Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen nicht ganz
so effektiv wie für mich ist. Der Formenbestimmer allerdings steht allen zur Verfügung und
verwendet allgemein gebräuchliche auf Latein aufgebaute Fachbegriffe. Abschließend sei
erwähnt, dass der genannte Schüler der jüngste Prüfungskandidat des Landes im Jahr 2002
war. Sein Erfolg ist sicherlich ein Ausnahmefall, zumal die A Levels in diesem Gegenstand
normalerweise nicht vorzeitig abgelegt werden. Es mag allerdings auch sein, dass nur
überdurchschnittlich begabte Schülerinnen und Schüler so viel wie er vom Umgang mit Perseus
profitieren und er bei weniger begabten Schülerinnen und Schüler sich als viel weniger effektiv
herausstellen könnte.
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Perseus für nicht-englischsprachige Schülerinnen und Schüler
Der oben skizzierte Ablauf könnte offensichtlich für Menschen mit englischer Muttersprache
oder auch für Schülerinnen und Schüler anderer Länder außerhalb Großbritanniens, deren
Englisch gut genug ist, um davon zu profitieren, sehr interessant sein. Was aber mit den
Schülerinnen und Schülern in Europa, die gerne Perseus auf diese Art einsetzen würden, es
aber nicht können, weil die sprachliche Barriere einfach zu hoch ist? Es scheint, dass sie ohne
Perseus auskommen müssen, oder etwa doch nicht?
Eine Schlüsseleigenschaft des Perseus Online Systems ist, dass der Formenbestimmer die
Wortformen in Tabellen ausgibt (siehe auch oben!). Bei den verwendeten Wörtern ist die
linguistische Terminologie ähnlich. Auf das Lateinische zurückgehende Fachausdrücke wie
Infinitiv sind im Fanzösischen (infinitif), Italienischen (infinito) oder Englischen (infinitive) nicht
sehr unterschiedlich. Wenn also ein/e Schüler/-in einen lateinischen oder griechischen Text
aufruft, gibt es dabei nicht notwendigerweise eine Sprachbarriere. Das wirkliche Problem
entsteht beim Gebrauch des Lexikons, wo Perseus Wörter sucht und deren Bedeutung auf
Englisch anzeigt.
Eine Strategie könnte etwa sein, ein weiteres Fenster des Internet Browsers zu öffnen und
Google (http://www.google.com) dort aufzurufen. Klicken Sie dann auf Sprachtools und es
öffnet sich ein Fenster mit einem Übersetzungstool, welches Übersetzungen von Englisch ins
Deutsche, Spanische, Französische, Italienische oder Portugiesische ermöglicht. Lassen Sie das
Fenster geöffnet, während Sie Perseus auf die Art wie oben beschrieben einsetzen, und
kopieren Sie den Text des zweiten Textfeldes im Perseus Word Study Tool, d.h. die englische
Bedeutung, in das Übersetzungsfeld von Google. Das wird sicherlich etwas länger dauern, aber
die damit erzielte Genauigkeit ist doch ziemlich hoch. Lassen Sie sich beim Betrachten des
folgenden Screenshots Zeit, um den Text, die Analyse und englische Bedeutung sowie die
Google Übersetzung vom Englischen ins Französische zu studieren.
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Die folgende Rezension erschien im JACT Bulletin im Herbst 2000
Perseus 2, welches zuerst 1997 in Großbritannien erschien, ist eben erst mit dem gleichen
Inhalt in einer neuen plattformunabhängigen Version, die auf Mac und PC lauffähig ist,
veröffentlicht worden. Das ist eine gute Neuigkeit für PC User, die bisher auf die Perseus
Webseite unter http://www.perseus.tufts.edu angewiesen waren. PIP (Platform Independent
Perseus) gibt es in zwei Versionen – einer Vollversion und einer eingeschränkten Kurzversion.
Die Vollversion von PIP besteht aus vier CD-ROMs und enthält 24000 Farbbilder aus der
antiken griechischen Welt, einschließlich 14500 Bilder von Vasen, 1000 Farbkarten und
Satellitenbilder, und 3,4 Millionen Wörter von griechischen Texten. Es hat eine Sammlung von
philologischen Werkzeugen, die es erlauben, die Texte zu studieren, analysieren und zu
vergleichen. Die Kurzversion findet auf einer CD-ROM Platz und kommt mit 18000 Bildern
weniger aus, obgleich es über Thumbnails von allen verfügt. Alles andere funktioniert analog
zur Vollversion.
Wie immer betone ich, wieviel wir Greg Crane und dem Perseus Team an der Tufts University
verdanken, deren Arbeit so immens wichtig für die Zukunft der klassischen Sprachen weltweit
ist: Perseus ist zweifellos die wichtigste Software der Welt für die klassichen Sprachen und es
ist einfach wunderbar, dass sie jetzt für alle Computerbenutzer zur Verfügung steht. Die Mac
Version von PIP scheint identisch mit der PC Variante zu sein. Tatsächlich können dieselben
CD-ROMs auf beiden Computersystemen mit gleicher Einfachheit benutzt werden. Besonders
eindrucksvoll ist die Installation, die sehr wenig Aufwand, Zeit oder Speicherplatz benötigt. Es
ist auch möglich, allerdings nicht für zart besaitete Neulinge, die Pfade benutzerdefiniert
einzustellen, sodass Sie, sollten Sie nur ein CD Laufwerk haben, Images der CDs auf der
Festplatte abspeichern können (2 Gigabyte Speicherplatz werden dafür benötigt) und Zugriff
auf PIP haben, ohne jedesmal die CDs im CD Laufwerk wechseln zu müssen.
Perseus ist eine notwendige Investition für jede Bildungseinrichtung, wo Griechisch gelehrt
wird, und jeden Kurs über griechische Kunst, Architektur oder Geschichte. Für diese Schulen,
wo es nur einen eingeschränkten Zugang zu IKT gibt, bedeutet PIP einen enormen
Ressourcenzuwachs im Fachkustodiat des Gegenstandes, da es eine umfassende Sammlung
von Materialien der griechischen Welt sowohl für Schüler/-innen als auch für Lehrer/-innen
erschließt. Die Komplexität von PIP darf jedoch nicht unterschätzt werden, und es ist eigentlich
etwas enttäuschend, dass YUP sich entschlossen hat, keine gedruckte Bedienungsanleitung für
die neue Software aufzulegen: Eine Bedienungsanleitung kann zwar heruntergeladen und dann
ausgedruckt werden, aber das ist kein gleichwertiger Ersatz.
Es gibt noch weitere Enttäuschungen. Ich fand es unmöglich, griechische Wörter bei der
Annäherungssuche auf einem Mac oder auch PC System zum Laufen zu bringen und musste
auch einigermaßen frustriert zur Kenntnis nehmen, dass es nicht mehr länger möglich ist,
ausschließlich den englischen oder griechischen Text anzuzeigen. Jetzt wird Griechisch links
und Englisch rechts am Bildschirm angezeigt, sodass Studentinnen und Studenten der antiken
Zivilisation immer mit ihrer Unfähigkeit, griechische Originaltexte zu entziffern, konfrontiert
werden. Außerdem können Sie nichteinmal die Trennlinie zwischen den Anzeigebereichen
beider Sprachen anpassen, was ein grundlegendes Element in Perseus 1 und 2 für Mac war.
Nicht alle Seiten haben funktionierende Symbolknöpfe wie bei Perseus 2, obwohl die
zusammengesetzten Seiten voll damit ausgestattet sind. Andere fehlende Komponenten sind
Jebb’s Anmerkungen zum Oedipous Tyrannos und offenkundig eingeschränkte Funktionen beim
Abspeichern von Suchvorgängen, die man früher auf dem Mac im Notizbuch speichern konnte
und so die Resultate als aktive Links für weitere Recherchen zur Verfügung hatte. All diese
Dinge scheinen im Vergleich zu Perseus 2 für Mac übersehen worden zu sein.
Ich rate PC Anwendern, sobald als möglich die Vollversion von PIP zu erwerben und sich mit
seinen Kapricen abzufinden. Es ist schneller und verlässlicher als das Internet und eine
installierte Datenbank ist meiner Meinung nach immer einer Webseite vorzuziehen. Mac
Anwendern hingegen gebe ich einen anderen Rat: Falls Sie bereits Perseus 2 haben und keinen
PC einsetzen müssen, geben Sie sich nicht mit PIP ab – Was Sie bereits haben, funktioniert
besser und Sie haben wahrscheinlich auch eine exzellente gebundene Bedienungsanleitung
dazu. Es bleibt nur zu hoffen, dass PIP hinsichtlich der Software und dem Datenbankinhalt
noch weiterentwickelt werden wird.
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Der Einsatz von Perseus Online: Der Mythos von Europa
Ein Beispiel für eine Aktivität, welche literarische Quellen mit Bilddokumenten beim
Einsatz von Perseus kombiniert.
von Mireille de Biasi, [email protected]
Vom Oktober bis Ende Jänner 2001 mussten unsere Schülerinnen
und Schüler im Rahmen des Wettbewerbs der klassichen
Sprachen, der von der Akademie von Clermont Ferrand
veranstaltet wurde, unabhängig voneinander am Motiv des Stiers,
speziell aber am Mythos von Europa arbeiten. Da wir diese
Vorbereitungsarbeit in unseren freiwilligen Kurs aufnehmen
wollten, entschlossen wir uns, nach der Recherche unserer
Schülerinnen und Schüler (durch Mythologie, Lexika, CD-ROMs
und ausgewählte Internetseiten u.a.m.) ein Korpus authentischer
literarischer Texte mit einer Bilddatenbank zu schaffen. Das
Bildungsziel ist folgendes: Die Schülerinnen und Schüler sollen ein
Datenblatt über die Beziehungen zwischen einem Auszug aus einem literarischen Text und
einem Kunstobjekt oder einem archäologischen Fundstück erstellen und dabei auch die Gründe
dafür angeben. Das Datenblatt muss dann auch dem/der Lehrer/-in via E-Mail geschickt
werden.
Auswahl und Zusammenstellung der Texte
Der Lehrer/die Lehrerin trifft eine Auswahl unter den Texten der Perseus Digital Library
(http://perseus.uchicago.edu/cache/perscoll_Greco-Roman.html). Diese Aufgabe ist für
Schülerinnen und Schüler im vorletzten Jahr der Oberstufe noch zu schwierig. Die
Textsammlung erfolgt in mehreren Schritten.
1. Allgemeine Suche mit dem Stichwort Europa.
Die Datenbank liefert eine Auswahl von Bildern von archäologischen Fundstücken, relevanten
Artikeln und Quellzitaten.
2. Die Quellliste sollte zuerst angezeigt werden, bevor die einzelnen Treffer genauer
untersucht werden.
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Der Lehrer/die Lehrerin kann diese Texte in griechischer oder englischer Version lesen. Falls
die entsprechenden Schriftarten nicht am Computer installiert sind, können sie von der Perseus
Webseite heruntergeladen werden, sodass der Text korrekt angezeigt wird (Eine Anleitung, wie
man dabei vorzugehen hat, befindet sich auf der CIRCE Webseite, http://www.circe.be) Für die
Textzusammenstellung muss der Lehrer/die Lehrerin lediglich in der Lage sein, die Texte zu
kopieren und in ein zuvor erstelltes Textdokument einzufügen. Er wird sie dann nach seinen
Lehrzielen arrangieren.
Die Perseus Digital Library bietet nicht alle Texte bezüglich des Mythos von Europa, die man
sich, wenn man die Hinweise in Grimals Mythologischem Lexikon betrachtet, erwarten würde,
an. Wir mussten noch einige Texte der Éditions Budé integrieren. Die so erstellte Textauswahl
wird dann den Schülerinnen und Schülern soweit wie möglich zweisprachig auf Französisch und
Griechisch oder auf Englisch und Griechisch gegeben. Wir trainieren unsere Schülerinnen und
Schüler tatsächlich, Griechisch so zu entdecken wie Champollion die Hieroglyphen, d.h. durch
beständiges Kreuz- und Querlesen zwischen dem Originaltext und der Übersetzung in einer
anderen Sprache, in diesem Fall Französisch und Englisch.
Natürlich werden die Schülerinnen und Schüler über das für jeden Text und für jede geleistete
Arbeit bestehende Copyright informiert. Dieser spezielle Bereich ist das Thema eines speziellen
Kurses, der am Ende der dritten Klasse der Oberstufe abgelegt werden muss ("B2i" oder
Computer und Internet Diplom).
Die Verwendung der Textsammlung durch die Schülerinnen und Schüler
Dies geschieht in mehreren Schritten:
1. Allgemeine Recherche über die Hintergründe des Mythos mit Hilfe des
Datenblattes, welches durch den Lehrer/die Lehrerin vorbereitet wurde unter dem
Einsatz der Texte und der Bilderdatenbank. Der Mythos sollte von folgenden Quellen
aus betrachtet werden:
- einem Motiv auf einem apulischen Becher1 aus dem 4. Jahrhundert vor Christus
und der Lektüre der Übersetzung und des Kommentars der A Scholia der Ilias,
wo gewisse Wörter (farblich markiert) genauer analysiert werden. Die A Scholia
der Ilias erzählt die Liebesgeschichte von Zeus und Europa nach Hesiod und
Bacchhylides (XII 2921)
- den Werken von Liberale da Verona2 (Bilder und deren Beschriftung genommen
von http://www.louvre.edu/louvre/index_louvre.php) und einem kurzen Extrakt
aus den Idyllen des Moschos auf Griechisch und in Übersetzung. Die
Schülerinnen und Schüler erlernen einen Zugang zu einer ersten Analyse einer
Abbildung, die auf der Antike beruht. Im Abschluss gilt es, die Darstellung einer
antiken mythologischen Szene auf dem Hintergrund der Welt des 15.
Jahrhunderts und ihrer Verbindung zum antiken Gedicht zu erschließen.
The Rape of Europa (330-320 B.C.), Apulian cup with red figures by the Patera painter,
Kunsthistorisches Museum, Vienna, Ancient Mythology CDRom (ODA Édition).
2Liberale da Verona, The Rape of Europa,Tafel, 39 cm x 118 cm, Louvre.edu, Fotografie von Béatrice
Oravec.
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2. Die eigenständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler, einzeln oder im Team,
mit Hilfe eines Datenblatts. Es ist dann ihre Aufgabe, ein Datenblatt im HTML Format zu
erzeugen, das sie an den Lehrer/die Lehrerin via E-Mail schicken. Auf diesem Blatt
müssen sie eine Beziehung zwischen einem Kunstwerk von der Bilddatenbank und
einem Textextrakt aus der Textdatenbank herstellen und diese Beziehung auch zu
erklären versuchen. Die Anleitung dafür finden Sie unten.
EIGENSTÄNDIGE ARBEIT: DIE ERSTELLUNG EINES EUROPA DATENBLATTS
I- Vorbereitung
1- Öffne die Eurimagedatei im Europa Verzeichnis. Betrachte die Abbildungen, wähle eines aus
und notiere seine Referenzzahl.
2- Öffne die Datei EuroTextGrec. Lies die Texte, wähle einen Abschnitt nach Belieben aus und
notiere das Stellenzitat.
3- Passen Text und Bild zusammen? Du kannst entweder das eine oder das andere
austauschen.
II- Erstellung des Dokuments
A- Bild:
1- Öffne Compose, speichere das neue Dokument im Verzeichnis Europa unter den ersten
vier Buchstaben Deines Namen gefolgt von den Buchstaben Euro ("XXXXEuro") ab!
2- Füge Dein ausgewähltes Bild mit dem Menü Insert ein (die Bilder haben die Namen der
Ersteller oder ihres Gegenstandes)!
3- Öffne die Eurimage Datei und kopiere die entsprechende Bildbeschriftung!
4- Füge die Bildbeschriftung unterhalb des Bildes ein!
5- Speichere ab!
6- Schreibe eine kurze Analyse des Bildes! Was wird dargestellt?
7- Speichere ab!
B- Text:
1- Öffne die Datei EuroText und kopiere den Abschnitt Deiner Wahl!
2- Füge den Textabschnitt im "XXXXEuro" Dokument ein!
3- Kopiere auch das Stellenzitat und füge es ein!
4- Speichere ab!
5- Verfasse einen kurzen Kommentar und führe dabei die Gründe Deiner Wahl an!
6- Speichere ab!
C- Schreibe einen Kommentar
Erläutere die Übereinstimmungen zwischen dem Text und dem Bild!
D- Abschicken
Verwende Dein E-Mail System, um die Datei Deinem Lehrer/Deiner Lehrerin zu schicken!
3. Eine andere Übung könnte darin bestehen, einen Text mit seiner englischen
Übersetzung in Form einer Tabelle darzustellen und die Wörter bzw. Satzteile, welche
der/die französische Schüler/-in in Griechisch bzw. Englisch versteht, farblich
hervorheben zu lassen. Das zeigt die Fähigkeit des Querlesens des/der
Schülers/Schülerin recht gut.
Nota bene: Seit 2004 haben Sie im Internet Zugang zu einer Datenbank über Europa unter
http://www.educnet.education.fr/musagora/europe/english.htm
Wenn Sie in Französisch querlesen wollen, öffnen Sie
http://www.educnet.education.fr/musagora/europe/default.htm
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Photoarchive
von Julian Morgan, [email protected]
Seit ich denken kann, hat mich die Fotografie fasziniert. Die Aufgabe, ein Bild aufzunehmen
und dabei die günstigsten Lichtverhältnisse und Brennweiten zu beachten, hat mich mein
Leben lang beschäftigt. Diese Beschäftigung habe ich mit meiner zweiten Passion, dem Besuch
klassischer Stätten, kombiniert. Die Genugtuung, ein gutes Bild von einem wundervollen Platz
zu finden, ist unübertroffen und der Mensch, der dies im Rahmen seines Berufs tun darf, kann
glücklich genannt werden.
Ich habe über die letzten Jahre hindurch ein Archiv von etwa 12000 Bildern aufbauen können,
aus dem ich Sammlungen, die geeignet für verschiedene Zwecke sind, zusammenstellen kann.
Die Bilder sind normale Dias, obgleich ich die meisten auch auf CD-ROM gescannt habe. Vor
ungefähr zehn Jahren war ich, als ich erfuhr, dass dies mit ausgewählten Bildern gemacht
werden konnte, freudig überrascht. Heute lasse ich alle meine Dias schon bei der Entwicklung
ganz selbstverständlich digitalisieren, da ich diese Arbeit als unglaublich mühsam empfinde.
Eine Datenbank mit einem Indexsystem auf dem Computer macht es einfach, Bilder über
Stichwörter zu finden. Wenn ich also ein bestimmtes Bild brauche, dann kann ich es
gewöhnlich in einer sehr kurzen Zeit finden.
Der Nachteil eines solchen Hobbies ist der finanzielle Aufwand. Die Ausrüstung (Kameras,
Linsen, Diascanner) ist sehr teuer. Die Filme und deren Entwicklung sind wahrscheinlich das
Teuerste überhaupt und bieten ein gutes Argument für den Wechsel zur digitalen Fotografie
(siehe dazu Marc Knechts Fallstudie über PowerPoint auf Seite 100). Ich habe mich bis vor
kurzem dagegen gewehrt, da ich der Meinung war, dass ich mit althergebrachten Methoden
immer Bilder in Topqualität zustande brachte, wenn ich diese anschließend am Computer
nachbearbeitete. Die Kluft in der Qualität hat sich inzwischen geschlossen und ich fühlte mich
irgendwie zum Wechsel gezwungen, den ich erst kürzlich vollzogen habe: Mein Bildarchiv wird
jetzt ein rein digitales. Obwohl ich schließlich kapituliert habe, bin ich nach wie vor der
Überzeugung, dass der Einsatz einer konventionellen Kamera und das Einscannen der
aufgenommenen Bilder zu höchster Qualität führen. Natürlich habe ich jetzt fast vergessen,
einen weiteren hohen Kostenfaktor zu nennen, nämlich den des Besuchs der klassischen
Stätten. Mein Beruf hat mich in den letzten Jahren schon zu vielen geführt.
Der Aufbau eine Fotoarchivs ist eine Arbeit, die man lieben muss. Ich habe mich in der letzten
Zeit daher mit seinem optimalen Einsatz beschäftigt. In Großbritannien müssen viele unserer
Schülerinnen und Schüler Arbeiten als Teil ihrer GCSE Prüfungen im Alter von 16 Jahren
abgeben. Es hat sich immer als schwierig herausgestellt, sie dazu zu bringen, bei der Arbeit
von den richtigen Primärquellen, die sie verwenden müssen, auszugehen. Heute ist dies jedoch
viel leichter, da ich etliche Bildersammlungen erstellt habe, die besonders diesem Zweck
dienen. Die Foto CDs Pompeii, Rome, ROMANA, Hellenika und Hispania beinhalten je circa
1000 Bilder, die die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Arbeit verwenden können. Sie können
mit der Suchfunktion im Textverarbeitungsprogramm auf die Bilder zugreifen, die
hochauflösend eingescannt wurden und tatsächlich die Qualität ihrer Projekte steigern.
Ich gestatte meinen Schülerinnen und Schülern die Verwendung von Material aus dem Internet
nur sehr widerwillig, und zwar aus drei unterschiedlichen Gründen. Erstens gibt es Copyright
Bestimmungen über den unerlaubten Einsatz von Material bzw. Material aus zweifelhaften
Quellen. Zweitens ist die Qualität der zur Verfügung stehenden Bilder sehr niedrig: Die meisten
Bilder im Internet haben eine niedrige Auflösung und sehen ausgedruckt schrecklich aus.
Drittens ist die Beschriftung oft unverlässlich und den Schülerinnen und Schülern fehlt die
Information über ihre Funde, weshalb ich ihnen für die Integration von diesem Bildmaterial
keine besseren Noten geben kann. Die Foto CDs, die ich zusammengestellt habe, sollten es
ermöglichen, alle diese Schwierigkeiten zu umgehen. Ich habe festgestellt, dass meine
Schülerinnen und Schüler viel weniger Zeit für die Suche nach Material aufwenden, das zudem
noch relevanter und von besserer Qualität als früher ist.
Eine Beispielsammlung der beschriebenen Bilder von verschiedenen klassischen Stätten wird in
einem Bereich des CIRCE Webs zum freien Gebrauch angeboten werden. Bitte beachten Sie
anhand der beigefügten ReadMe Datei, dass es aufgrund das Copyrights trotzdem einige,
allerdings nur geringe Einschränkungen gibt. Siehe http://www.circe.be.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Verwendung von Präsentationssoftware: PowerPoint
von Marc Knecht, [email protected]
Ich möchte hier erläutern, wie ich den Computer allgemein einsetze, und wie ich speziell dazu
kam, PowerPoint als Werkzeug in meinem Unterricht einzusetzen. Ich sah ursprünglich für
Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen keinen Nutzen im Einsatz der
Computertechnologie, aber ich erkannte schließlich, dass sie doch etwas zur Bildung beitragen
kann, wenn auch nur deshalb, weil Schülerinnen und Schüler von Latein nicht immer ihre
Studien mit dem Einsatz des Computers assoziieren: Sie sind über die Verbindung von
klassischen Studien mit der modernen Welt überrascht. Noch mehr überrascht sind sie
allerdings, wenn sie sehen, dass sich ihr/e Lehrer/-in mit IKT beschäftigt. Tatsächlich kann
jeder Bereich unserer Arbeit, vielleicht besonders die Motivation, durch diese Kombination
unterstützt werden.
Ich möchte Sie mit meinem Beitrag dabei unterstützen, alle Ängste und Vorbehalte gegenüber
dem Einsatz des Computers hinter sich zu lassen. Der Computer ist nichts Schreckliches,
sondern vielmehr ein nützliches Instrument: Wir können es einsetzen, um die Köpfe unserer
Schülerinnen und Schüler mit wichtigem Wissen zu füllen, Wissen, das wir selber für nützlich
halten und das uns geholfen hat, zu dem zu werden, was wir sind. Einstmals pflegte ich vor
meinen Klassen über Computer zu schimpfen, aber jetzt erkenne ich die Zwecklosigkeit davon
und setze PowerPoint Präsentationen mit Überzeugung im Unterricht ein. Ich habe mein
Meinung total verändert.
Alles, was ich auf meinem Weg zu IKT brauchte, war ein Sohn, der geduldig meine
Resentiments beseitigte, der mit mir Zeit verbrachte, als ich mit seinem ersten Computer
spielte (den er sich übrigens mit seinem eigenen sorgfältig ersparten Geld gekauft hatte, da ich
mich standhaft dagegen gewehrt hatte, ihn bei dieser Investition zu unterstützen). Ich war in
kurzer Zeit überzeugt.
Für mich begann alles mit der Textverarbeitung. Ich verwendete WordPerfect, welches mir viel
bedienerfreundlicher zu sein scheint als Word (Sogar Bill Gates gab 2003 zu, dass Word ein
schwieriges Textverabeitungsprogramm ist). Ich konnte nun ziemlich einfach meine
Unterrichtsmaterialien updaten und überarbeiten, nachdem ich dies früher immer in
gewöhnlicher Schreibschrift erledigt hatte.
Allmählich wuchs in mir auch der Wunsch, Bildmaterial in meine neuen digitalen
Unterrichtsmaterialien zu integrieren. Ich (eigentlich im Herzen noch immer ein Kind) war
darüber sehr stolz und dachte, dass meine Schülerinnen und Schüler sich darüber freuen
würden, die Bilder, die ich ihnen in der Klasse als Dias an die Wand projiziert hatte, auch zu
Hause ausgedruckt zu sehen. Alle fehlenden Schülerinnen und Schüler würden in der Lage
sein, den kulturkundlichen Stoff der versäumten Stunden nachzuholen. Meine ersten Versuche
waren jedoch gespickt von Pannen beim Bearbeiten der Bilder, Kopieren, Ausdrucken und
teurem Bezahlen von Tintenpatronen. Es musste doch einen einfacheren Weg geben. Diesen
fand ich, natürlich durch puren Zufall, erst nach mehreren Jahren.
Im Jahre 1999 wurde ein multikultureller Tag an unserer Schule abgehalten (Eine tolle Idee).
An diesem Tag erschien eine Kollegin mit einer Digitalkamera. Sie machte Fotos von den
verschiedenen multikulturellen Aktivitäten und eilte schließlich, als die Speicherkarte voll war,
in den Computerraum. Ich folgte ihr und sah mit laut klopfendem Herz, wie die Bilder, die sie
gerade aufgenommen hatte, am Bildschirm erschienen. Sie wurden mit geeigneten
Dateinamen abgespeichert und in die Maturazeitung der Schülerinnen und Schüler, an der sie
in ihrem letzten Schuljahr gerade arbeiteten, eingefügt. Ich erkannte meine Chance: Bilder
aufnehmen und im Unterricht einsetzen. Das Material könnte den Schülerinnen und Schülern
digital gegeben werden. Sie könnten es dann selber in Farbe ausdrucken.
Ein Monat später fuhr ich mit 100 Disketten, der Digitalkamera der Schule und einer Gruppe
von Schülerinnen und Schüler nach Rom. Die Gruppe hatte unendliche Geduld mit mir und
meiner neuen Obsession – der Gestaltung eines neuen, digitalen Roms – und sie arbeiteten in
Gruppen, um mir den Weg frei zu halten, wenn ich einen Brunnen oder ein anderes Denkmal
fotografieren wollte. Ein Nicht-Lateiner in der Gruppe fragte mich, was ich mit den Bildern zu
tun gedachte. Ich erklärte ihm, dass ich sie in meinem Unterricht einsetzen wollte. Er fragte
mich dann, warum ich nicht PowerPoint benutzte. Ich dachte, dass er mich auf den Arm
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nehmen wollte, da ich bislang noch nichts von PowerPoint gehört hatte und weil die anderen,
die am Tisch saßen, zu lachen begannen. Aber er versicherte, dass er es ernst meinte.
In unserem Hotel Sorrento gab es einen Computer, auf dem PowerPoint 97 installiert war, und
der Schüler zeigte mir das Programm, wie man Bilder einfügt, deren Größe anpasst, sie
zurechtschneidet und Text einfügt. Wieder einmal war ich von der Technologie, diesmal
PowerPoint, hingerissen. Ich weiß, ich bin leicht zu beeinflussen: Ich bin eben ein Mann.
Ich war jedoch von der Qualität der ersten 2227 Bilder von Rom und der Bucht von Neapel
etwas enttäuscht. Sie waren alle circa 50 Kb groß und pixelig, wenn man sie in PowerPoint
einfügte. Im Jahr 2000 konnte ich mir eine weit bessere Digitalkamera, die Bilder viel höherer
Qualität machte, ausborgen. Sie waren circa 200 Kb groß und die Kamera hatte ein 16-faches
Zoom eingebaut. Ich konnte diese über mehrere Jahre bei verschiedenen Reisen nach Italien
einsetzen und kaufte mir schließlich eine eigene Digitalkamera. Jetzt kann ich exzellente Fotos
in einer Größe von etwa 500 Kb für meine Arbeit mit Powerpoint erstellen.
Heute bekommen alle meine Klassen ihr Material für das kommende Schuljahr im September.
Sie erhalten eine CD-ROM, welche sie nach Hause nehmen können. Diese CD ist beschriftet
und mit Bildern aus dem Unterricht illustriert. Ich hoffe, meine Schülerinnen und Schüler durch
den Einsatz eines Mediums, mit dem sie sich so vertraut fühlen, zu motivieren. Ich hoffe auch,
dass ihr Wissen um Formenlehre, Syntax und Stil durch den Einsatz des Computers wachsen
wird. Dies alles macht die Lektüre von Latein einfacher.
Jeder Text, den wir im Unterricht einsetzen, wurde mit Hilfe von PowerPoint analysiert. Damit
können sie Informationen über Vokabular, Wortendungen, Formenlehre, Syntax (innerhalb des
gewählten Satzes) und Stil aufrufen. Sie können auch Fragen über den Text beantworten und
Erweiterungsübungen erledigen, wo kulturelle Aspekte betrachtet und Querverbindungen zu
den schönen Künste veranschaulicht werden sollen. Ich bin mehr als zufrieden, wenn ich sehe,
wie meine Schülerinnen und Schüler Fertigkeiten in der Interpretation von Texten und ein
Verständnis für Rom und die römische Welt entwickeln. Das unterstützt sicher auch ihre
Textarbeit. Ich bin ein zufriedener Mann.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Gestaltung einer Diashow mit Präsentationssoftware
von Mireille de Biasi, [email protected]
Hintergrund und Bildungsziele
In französischen Sekundarschulen verbindet der Unterricht in den klassischen Sprachen das
Studium der Sprache und Literatur mit dem von Kunst und Kultur. Für die Lehrerinnen und
Lehrer der klassischen Sprachen ist ein Kunstgegenstand im Unterricht genau so wichtig wie
ein Text. Ein Bild kann viel mehr als eine Abbildung sein, welche die Schülerinnen und Schüler
vom Text ablenkt. Ihre Analyse kann wesentlich zum Textverständnis beitragen. Das Studium
von Bildern führt zur Auseinandersetzung mit Texten und umgekehrt. IKT in diesem
Zusammenhang ist daher eine äußerst wertvolle Unterrichtshilfe. Der Einsatz von neuen
Technologien ermöglicht dem Lehrer/der Lehrerin tatsächlich das Auffinden von Bildern von
archäologischen Stätten oder Kunstgegenständen im Internet und die Strukturierung dieses
Materials vor der Präsentation in der Klasse.
Zusammenstellen der Diashow
Der Lehrer/die Lehrerin muss vor allem sehr sorgfältig sicherstellen, dass er/sie auch die
Rechte für den freien Einsatz der Bilder zu Bildungszwecken hat.
Die Ausrüstung
Mehrere Softwareprodukte können für die Gestaltung von Diashows eingesetzt werden.
Darunter finden Sie Impress (ein Teil von Star Office oder Open Office), Appleworks und
Microsoft Powerpoint. Man braucht nur wenig Zeit, um sich mit den grundlegenden Funktionen
dieser Software vertraut zu machen und in der Lage zu sein, eine Reihe von Bildern in einer
Präsentation zu strukturieren.
Bilderdatenbanken auf mehreren Internetseiten bieten qualitätsvolle Digitalbilder, z.B. die
Perseus Digital Library, das Beazley Archive, Museen, Denkmäler und archäologische Stätten in
Griechenland oder im Louvre.
Verschiedene Vorbereitungsstufen
Im ersten Schritt erfolgt die Sammlung der Bilder (Falls nötig, sollten Sie ihr Format mit einem
Bildbearbeitungsprogramm anpassen – siehe dazu Kapitel 2 über Bildbearbeitung).
Legen Sie in einem zweiten Schritt die Abfolge der Diashow (d.h. die Reihenfolge, in der die
Bilder erscheinen) fest.
Nach dem Starten der Präsentationssoftware sieht man normalerweise dieselbe Menüstruktur
wie bei einem Textverabeitungsprogramm.
Um eine neue Folie zu erzeugen, fügen Sie entweder ein Bild oder einen Text oder beides ein.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Erzeugen Sie jetzt eine Folie nach der anderen. Wann immer Sie es wollen, können Sie sich vor
der Präsentation eine Folienübersicht anzeigen lassen (Es gibt auch auch eine
Bildsortierfunktion bei Powerpoint). Die Reihenfolge kann jederzeit verändert werden.
Einige wichtige Maßnahmen (abhängig von der verwendeten Software)
 Steuerung der Dias mittels Timer oder manuell
 Folienübergänge können entweder eine bloße Aneinanderreihung von Bildern wie bei
einer traditionellen Diashow sein oder auch kreuzförmige Überblendungen,
Überblendungen mit Zoomeffekten, Damenbrettmustern oder Überdeckungseffekten
sein.
 Beschriftungen von Bildern und Textfeldern
 Darübergelegte Linien, Zeiger und Pfeile, um auf Bilddetails aufmerksam zu machen.
Weitere Details dazu finden Sie in der Arbeit von Jacques Julien von der
Bildungsbehörde Versailles unter http://www.ac-versailles.fr/pedagogi/Lettres/Rome
_royale/serment0.htm
 Integration von Sounddateien wie etwa Teile des Madrid Musicae Atrium oder von Annie
Belis vom Kerylos Ensemble. Diese können etwa als Hintergrundsmusik für die Douris
Weinschale eingesetzt werden. Stellen Sie sicher, dass sie ohne Copyrightbeschränkung
eingesetzt werden können.
Einsatz im Unterricht
Ein Computer und ein Datenprojektor sind Voraussetzung. Die Qualität der Projektion ist
besser, wenn man eine spezielle Projektionsfläche verwendet. Eine einfache weiße Wand erfüllt
jedoch ebenfalls den Zweck.
Zwei Beispiele für einen konkreten Einsatz
Als Vorbereitung auf die Beschäftigung mit Teilen von Platons Protagoras kann ein Studium der
Weinschale von Douris sehr interessant sein (Dieses archäologische Kunstobjekt befindet sich
im Pergamon Museum von Berlin und Abbildungen davon sind in der Perseus Digital Library
verfügbar). Es hilft den Schülerinnen und Schülern, grundlegendes Wissen über das Thema
Bildung in Athen zu erwerben. Dieses Thema wird mit Griechischanfängern im dritten Jahr der
Oberstufe durchgearbeitet.
Das Studium des Bildes Die Sabinerinnen von Jacques-Louis David, (Louvre Museum, Louvreedu Software) ist nach der Lektüre des Textes von Livius über den Raub der Sabinerinnen
empfehlenswert. Dieses Thema wird von Lateinanfängern im zweiten Jahr der Oberstufe
durchgearbeitet.
Der Vorteil des Einsatzes von Digitalbildern
Ein hochauflösendes Bild erlaubt es Lehrern/Lehrerinnen und Schülern/Schülerinnen, an einer
genauen und detaillierten Analyse eines Bildes zu arbeiten. Das Bild hilft bei der Bildung eines
genauen Verständnisses dafür, welche Rohstoffe der Künstler bei seiner Arbeit einsetzte. Der
Lehrer/die Lehrerin kann die Bildgröße einstellen, indem er den Datenprojektor von der
Projektionsfläche entfernt und die tatsächliche Größe des Abgebildeten simuliert. Dies
hinterlässt einen großen Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern, da es scheint, als ob das
Abgebildete sich tatsächlich im Klassenzimmer befindet.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Verwendung des Internets: Benwell, Mittelpunkt des Universums
von Andrew Parkin, [email protected]
Benwell ist ein besonders geschichtsträchtiger Ort im Westen von Newcastle upon Tyne. Seine
Geschichte spiegelt sich in der Fülle der archäologischen Fundgegenstände aus der Umgebung
in der Sammlung des University Museum of Antiquities von Newcastle wider. Benwell ist
vielleicht als Standort eines römischen Forts entlang der Hadrian’s Wall am besten bekannt.
Das Museum bietet eine beachtliche Sammlung von lokalen Inschriften und anderen
Fundgegenständen. Es gibt aber auch prähistorische, sächsische und mittelalterliche Exponate
der Umgebung in der Sammlung des Museums.
Im Jahr 1997 besuchte eine Studiengruppe von Benwell das Museum und war erstaunt zu
erfahren, dass ihre Heimat einmal ein wichtiger Platz für die Römer und andere gewesen war.
Zusätzlich waren sie beeindruckt von der Vielzahl bedeutender Kunstwerke, die als Zeugnis
römischer und folgender Besatzungen des Gebiets überlebt hatten. "Benwell war wirklich
einmal der Mittelpunkt des Universums", behauptete einer von ihnen. Diese Erkenntnis führte
bei den Angestellten des Museums zum Entschluss, die archäologische Vergangenheit von
Benwell bekannter zu machen.
Man beschloss, dass das Museum gestützt auf sein Know-how hinsichtlich des Internets mit
Schülerinnen und Schülern des Ortes an der Entwicklung einer Web Austellung arbeiten sollte.
Die 7H1, eine Klasse elfjähriger Schülerinnen und Schüler vom West Gate Community College
in Benwell, wurde eingeladen, das Museum zu besuchen und Exponate, die sie auch im Web
sehen wollten, zu benennen. Den Schülerinnen und Schülern wurde Zugang zur gesamten
Sammlung des Museums gewährt. Ihnen gefiel besonders das Lager, welches normalerweise
nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Nach Auswahl ihrer Lieblingsgegenstände von
Benwell wurden sie gebeten, die Gründe ihrer Wahl niederzuschreiben. Zusätzlich wurde den
Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre IKT Fertigkeiten duch Aufbereitung des
gewählten Materials fürs Internet weiterzuentwickeln. Drei Berater des Gemeinderats von
Newcastle waren von Anfang an eingebunden und verfassten auch eine Einleitung zur
Ausstellung, welche den sozialen Kontext herstellte. Das Team des Museums stellte das
endgültige Design her und fügte in Zusammenarbeit mit dem Landesarchäologen weitere
Informationen über Fundort und die Objekte hinzu.
Beim Projekt wurden die neueste Technologien eingesetzt, um die Vergangenheit wieder
zugänglich zu machen und es entstand eine Ressource, welche nicht nur ein Unterrichtsmittel
für gegenwärtige und zukünftige Schülerinnen und Schüler des Ortes ist, sondern welche auch
die Geschichte eines kleinen Gebietes von Newcastle einem viel größeren Publikum erschließt.
Das Projekt gab auch allen Teilnehmer/-innen ein Gefühl der Anteilnahme an der Geschichte
ihrer Heimat und einen Eindruck von den Methoden, mit denen mittels einer
Museumssammlung Vergangenes zum Leben erweckt werden kann. Hoffentlich haben alle
Schülerinnen und Schüler, die am Projekt 'Benwell, Mittelpunkt des Universums' mitgearbeitet
haben, ihr Interesse an Museen, regionaler Geschichte und den Möglichkeiten des Internets als
Kommunikationsmittel entdeckt.
Die für das Projekt 'Benwell, Mittelpunkt des Universums' entwickelten Methoden wurden
auch in einer Reihe von weiteren IKT Projekten des Museums of Antiquities eingesetzt.
Besonders 'Reticulum' stellt einen Site zur Verfügung, der den Römern im Norden Englands
gewidmet ist. Dieser baut direkt auf der Arbeit von Grundschülerinnen/-schülern von
Northumberland mit dem Museum auf.
Weitere Informationen
Siehe http://museums.ncl.ac.uk/reticulum.
Der Benwell Centre of the Universe Site ist erreichbar über die Homepage des Museums of
Antiquities. Die URL ist http://www.ncl.ac.uk/antiquities/ .
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Videokonferenzen beim Fernunterricht von Altgriechisch
von Mireille de Biasi, [email protected]
Hintergrund des Projekts und Bildungsziele
Ein namhafter Bildungsbeauftragter der klassischen Sprachen führte diese Unterrichtsmethode
im Jahr 2000 im Gebiet der Auvergne ein. Er hatte zuvor einen Versuch der regionalen
Bildungsbehörde von Limoges im Umgang damit beobachtet. Diese neue Methode wurde
abgelegenen ländlichen Sekundarschulen mit den folgenden Zielen angeboten: Den
Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, ein seltenes Freifach zu wählen (wo die
kleine Klassengröße die Anstellung eines eigenen Lehrers/einer eigenen Lehrerin der
klassischen Sprachen nicht rechtfertigt), ihr Allgemeinwissen zu erweitern, in abgelegenen
ländlichen Gebieten zu kommunizieren und IKT einzusetzen. Es wird nun bereits das vierte
Jahr den Schülerinnen und Schüler von abgelegenen ländlichen Sekundarschulen im Gebiet
Puy-de-Dôme, die sich im dritten Jahrgang befinden, die Gelegenheit geboten, Altgriechisch als
Freifach mittels Videoschaltungen zu lernen. Lehrer/-innen und Schüler/-innen arbeiten aus
der Entfernung unter dem Einsatz von IKT Systemen, besonders von Videokonferenzen.
Übertragung und Empfang
Der/die Lehrer/-in arbeitet in der Schule, der er/sie zugeteilt ist, und unterrichtet Schülerinnen
und Schüler, deren Schule Dutzende Kilometer entfernt ist. Bisher variierten die Zeitpunkte der
Unterrichtseinheiten in Abhängigkeit von den einzelnen Schulen, aber im Jahr 2004 wurden
erstmals zwei Schulen gleichzeitig mit einer wöchentlichen Unterrichtseinheit bedient. So
konnten zum Beispiel die sechs Schüler/-innen in Cunlhat und die acht Schüler/-innen in Saint
Amant gleichzeitig demselben Unterricht beiwohnen. Das verbessert die Zusammenarbeit unter
den beiden Gruppen.
Ausrüstung
Alle teilnehmenden Schulen sollten mit einem Fernseher und den Geräten, die für eine
Videokonferenz notwendig sind, einschließlich einer fernsteuerbaren Kamera und
bidirektionaler Mikrophone, ausgestattet sein. Ferner werden auch noch Computer für den/die
Lehrer/-in und jede/n einzelne/n Schülerin/Schüler benötigt. Breitbandanschlüsse gibt es in
den abgelegenen ländlichen Gebieten Frankreichs noch nicht. Deshalb werden zwei einfache
digitale Anschlüsse benötigt: Einen für die Videoübertragung, den anderen für das Internet.
Der Unterricht baut auf einem elektronischen Handbuch auf, das in der folgenden Fallstudie
beschrieben wird.
Räumliche Aspekte des Klassenzimmers
Alle Schülerinnen und Schüler sitzen vor der Kamera und dem Fernseher, auf dem sie ihren
Lehrer/ihre Lehrerin sehen und hören können. Jeder hat einen eigenen Computer und eine
Mappe, in der er/sie sowohl handschriftliche Notizen als auch Ausdrucke sammelt.
Die meisten Schülerinnen und Schüler besitzen keinen eigenen Computer daheim, wo sie das
elektronische Handbuch installieren könnten. Dort, wo die finanziellen Mittel nicht ausreichen,
müssen die Schülerinnen und Schüler auch mit einem einzigen Gerät auskommen. Dieser wird
dann auf einem zentralen Tisch aufgestellt, sodass ihn alle Schülerinnen und Schüler sehen
können. Der/die für die Übertragung verantwortliche Lehrer/-in hat ein Whiteboard, von dem
er/sie Ausschnitte für seine/ihre Schülerinnen und Schüler vergrößern kann.
Kontrolle vor Ort
Während des Unterrichts werden die Schülerinnen und Schüler sowohl aus Sicherheitsgründen
als auch aus technischen Gründen von einem Erwachsenen überwacht. Diese Person stellt
sicher, dass die Ausrüstung richtig eingesetzt wird und bemüht sich, auftretende technische
Probleme zu lösen, wie etwa Unterbrechungen in der Ton- und Bildwiedergabe. Sie
beaufsichtigt die Schülerinnen und Schüler während der Überprüfungen und druckt Dateien
aus. Sie hilft ihnen, die Anweisungen des Lehrers/der Lehrerin bezüglich ihrer Hausaufgaben
zu verstehen. Diese Person gibt dem Lehrer/der Lehrerin auch die für den Schulalltag
notwendige Hintergrundsinformation. Diese Person ist zumeist einer der schulischen Leiter.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Stundenplan
Schülerinnen und Schüler in ihrem dritten Jahr der Sekundarstufe können mit drei
Wochenstunden Griechisch beginnen. Die Einteilung der Stunden dafür unterliegt sehr
strengen Regeln. Verantwortliche Direktoren/Direktorinnen müssen sich im Klaren sein, dass
jeder Lehrer/jede Lehrerin für mehrere Schulen verantwortlich ist. Sie müssen sich also
absprechen und auf einen Stundenplan einigen. Ich selber bin an der Trémonteix
Sekundarschule in Clermont-Ferrand angestellt, unterrichte aber via
Videokonferenzschaltungen auch an den Schulen von Cunlhat und Saint-Amant. Drei
Direktoren sind in meinem Fall mit der Erstellung eines passenden Stundenplans beschäftigt.
Organisation des Unterrichts
Während macher der drei fünfzigminütigen Wochenstunden wird mit Videokonferenzschaltung
und dem elektronischen Handbuch gearbeitet. Zu anderen Zeiten arbeiten die Schülerinnen
und Schüler eigenständig und verwenden nur das elektronische Handbuch (siehe die Fallstudie
auf Seite 64).
Die Aufgaben des Lehrers/der Lehrerin außerhalb der Unterrichtszeit
Pädagogisch
 Die Produktion digitaler Lehrmittel
 Genaue Planung des Unterrichtsablaufs
 Die Entwicklung methodischer Aufzeichnungen, um den Schülerinnen und Schülern
beim Erwerb der grundlegenden B2i* Kompetenzen, die bei dieser Art von Fernstudium
erforderlich sind, zu helfen.
 Die Korrektur der Dateien, die von den Schülerinnen und Schülern erstellt werden
 Die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern via E-Mail auch außerhalb der
Unterrichtszeit
 Die Veröffentlichung der Arbeitsunterlagen auf Arbeitsplattformen zur freien Verfügung
für andere Lehrer/-innen.
Technisch
 Die Evaluierung von Entwicklungen auf dem Sektor der Kommunikationstechnologien
 Die Lösung möglicher technischer Probleme, besonders da das Projekt in der Auvergne
keinen eigenen technischen Support hat
Die Aufgaben des Lehrers/der Lehrerin während der Unterrichtszeit
Kontaktzeit
 Die Vorbereitung aller Unterlagen, die den Schülerinnen und Schülern gegeben werden
sollen, bereits vor dem Unterricht
 Die Sicherstellung der vollen Aufmerksamkeit eines jeden Schülers/einer jeden
Schülerin, sodas es keine bloßen Zuseher gibt. Interaktivität ist wesentlich. Der
Schüler/die Schülerin muss dem Lehrer/der Lehrerin in der Ferne jede Schwierigkeit,
der er/sie begegnet, mitteilen können. Er/sie muss auch in der Lage sein, ihm/ihr und
der gesamten Gruppe jedes Element eines Text- oder Bilddokuments zu zeigen und
eigene Dokumente (handgeschriebene Notizen und Übungen) zu erstellen.
Zeit ohne Kontakt
 Die Vorbereitung von Anleitungen für die Schülerinnen und Schüler, die sie bei ihrer
Arbeit befolgen müssen: Übungen, Recherche, Wiederholung.
 Die Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern via E-Mail, um ihnen ständig
Lernhilfen anzubieten, ihren Fortschritt zu überwachen und ihnen Daten zu schicken.
Der Lehrer/die Lehrerin in der Ferne beweist sein/ihr Engagement innerhalb des
Teams durch:
 Mitteilung der Noten via E-Mail
 Teilnahme an Konferenzen des Lehrkörpers und Elternabenden mittels Videoschaltung
 Beachtung des Schulprofils der anderen Schule
 Zusammenarbeit mit Lehrern/Lehrerinnen anderer Schulfächer und Treffen von neuen
Schülerinnen und Schülern durch Videoschaltungen

Durchführung des Fernunterrichts und Gewährleistung der B2i* Kompetenzen
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zuletzt verändert am 5/13/2016
Allgemeine Beobachtungen nach drei Jahren Erprobung
Das Projekt erwies sich als eine große Herausforderung für Lehrerinnen und Lehrer. Tatsächlich
erhielten sie keine spezielle Ausbildung, und zu Beginn des Projekts hatten sie keine
Werkzeuge für eine effiziente Gestaltung des Fernunterrichts zur Hand (z.B. ein elektronisches
Handbuch). Die wesentliche Voraussetzung war daher Geduld gepaart mit dem Wunsch, eigene
Methoden und Werkzeuge zu entwickeln. Die Bedienung der Ausrüstung für die
Videokonferenzen ist recht einfach.
Was die Computer betrifft, sollte der Lehrer/die Lehrerin mit Textverarbeitung vertraut sein
und in der Lage sein, Dokumente in verschiedenen Formaten zu erstellen. Er/sie sollte
ebenfalls ein Dokument mit greichischen Schriftzeichen öffnen und Bilddateien bearbeiten
können. Er/sie sollte in der Lage sein, via E-Mail zu kommunizieren und im Internet zu surfen.
Diese Art Altgriechisch zu lernen erfordert keine speziellen IKT Kompetenzen auf Seiten der
Schüler/-innen.
Bekannte Schwierigkeiten
 Technische Probleme aufgrund von Unterbrechungen der Verbindung und
Schwierigkeiten in der Verwendung des Computers. Um diese zu bekämpfen, kann ein
Telefonanschluss auf beiden Seiten wichtig sein.
 Die Auswahl des Klassenzimmers: Die beste Lösung wäre ein schallisolierter Raum, um
eine hohe Klangqualität zu garantieren. Ein normales Klassenzimmer kann jedoch auch
dafür ausreichen, wenn es mit mehreren Mikrofonen ausgestattet ist.
 Die Lehrkörper der fernen Schulen halten selten die mit dem Fernunterricht betrauten
Lehrerinnen und Lehrer für Mitglieder der eigenen Schule (bei Konferenzen,
Elternabenden, oder beim Austausch von alltäglichen Informationen)
Die angemessene Kommunikation zwischen dem Fernlehrer/der Fernlehrerin, dem ganzen
Team und der Verwaltung ist eine notwendige Voraussetzung für das Gelingen.
Es ist wesentlich für Lehrer/-innen, die mit dem Fernunterricht betraut sind, als Team
zusammenzuarbeiten: Sie können ihre Erfahrungen austauschen, technische und pädagogische
Probleme lösen und Unterrichtshilfen gestalten. Innerhalb der regionalen Bildungsbehörde von
Clermont-Ferrand gibt es zwei von uns, die bereits an vier unterschiedlichen Standorten via
Fernunterricht unterrichtet haben. Wir haben über einen Zeitraum von vier Jahren mehrmals
wöchentlich Informationen ausgetauscht. Das elektronische Handbuch ist das Ergebnis dieser
Zusammenarbeit (siehe Seite 64).
Zusammenfassung
Der Einsatz von IKT im Unterricht von Altgriechisch ist eine Möglichkeit, kulturelle
Unterversorgung in ländlichen Sekundarschulen zu kompensieren. Neben dem Erlernen von
Altgriechisch erwerben die Schülerinnen und Schüler auch IKT Kompetenzen und die Fähigkeit
zum Selbststudium. Persönliche Begegnungen von Lehrern/Lehrerinnen und
Schülern/Schülerinnen haben sich jedoch als notwendig herausgestellt. Diese Treffen werden
sehr geschätzt und es finden drei in jedem Jahr statt: Im September, Februar und Ende Mai.
Lehrer/-innen und Schüler/-innen treffen sich an einem Ort, wo sie gewöhnlich kulturelle
Aktivitäten miteinander erleben, wie etwa bei Besuchen örtlicher oder nationaler Museen oder
Treffen mit lokalen Künstlern, um die moderne und antike Kunst in Keramik und Bildhauerei
miteinander zu vergleichen. Virtuelle Vorgänge wurzeln somit in der Realität, und Schülerinnen
und Schüler lernen über ihr antikes Erbe.
* Das B2i (Brevet Informatique et Internet) ist ein Zertifikat über die Fertigkeiten im Umgang
mit IKT, das französische Schülerinnen und Schüler innerhalb der ersten vier Jahre in der
Sekundarschule erwerben müssen. Einige der Grundkompetenzen sollten bereits in der
Volksschule unterrichtet werden.
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zuletzt verändert am 5/13/2016
WebQuest
von Elisabeth Nedergaard, [email protected]
Diese Fallstudie handelt von einer WebQuest über die verschiedenen Ansichten über die Antike
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und deren Reflexionen in der Kunst dieser Epoche,
besonders der sogenannten "goldenen Zeit" dänischer Kunst, siehe http://fc.nrsbgym.dk/
~en/old/Webquest/St_st_startside.htm.
Der Name der WebQuest ist "Stille Storhed" (stille Größe) und nimmt Bezug auf einen
Ausdruck von Johann Joachim Winckelmann über die Eigenschaften griechischer Bildhauerei im
Allgemeinen und die Laokoongruppe im Besonderen: "Edle Einfalt und stille Grösse".
Die besagte WebQuest wurde als Teil einer Aufgabe für eine dänische
Lehrerfortbildunginitiative zum didaktischen Einsatz von IKT mit dem Namen "Gymnasie-it"
entwickelt, siehe http://www.gymnasie-it.dk. Die Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler im
letzten Schuljahr (3.g Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 18 und 20), die mitsammen
ein fächerübergreifendes Projekt in Geschichte, Kunst und klassischer Kultur durchführen. Die
WebQuest sollte aber auch von Schülerinnen und Schülern in klassischer Kultur oder Griechisch
alleine und auch auf der Stufe 2.g (Alter zwischen 17 und 19) eingesetzt werden können.
Die WebQuest wurde im Herbst 2003 von Elisabeth Nedergaard (Klassische Zivilisation,
[email protected]) in Zusammenarbeit mit Lone Gosvig Milling (Geschichte, [email protected])
und Alice Bergholt Nilsson (Kunst, [email protected]), Lehrerinnen des Noerresundby
Gymnasiums & HF-kursus entwickelt.
Die WebQuest, die im Internet verfügbar ist, besteht aus den folgenden Teilen oder Bausteinen
(Vergleichen Sie das Kapitel über die Erstellung einer WebQuest oben im Kapitel 2):
1) Titelseite ("Startside", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_startside.htm)
2) Einleitung ("Introduktion", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_intro.htm)
3) Aufgabenbechreibung ("Hovedopgave", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_proces.htm)
4) Prozessbeschreibung ("Processen", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_proces.htm) und in Verbindung damit
ein Arbeitsblatt ("Opgaveark", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_proces.htm#Opgaveark
5) Evaluierung ("Evaluering", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_eval.htm)
6) Zusammenfassung ("Konklusion", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_konklusion.htm)
7) Lehrerseite ("Laererens side", siehe
http://fc.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_laerer.htm)
Die Titelseite ist nur dazu da, einen Überblick über die verschiedenen Teile der WebQuest zu
geben und einen allgemeinen Titel zu präsentieren. Die Einleitung beschreibt den Schülerinnen
und Schülern die Rolle der WebQuest im Zusammenhang mit dem in der Klasse behandelten
Thema. Sie bezeichnet, welche Kenntnisse die Schülerinnen und Schüler bereits haben sollten,
um zur Bewertung der neoklassizisischen Wahrnehmung der Antike schreiten zu können. Sie
sollten bereits erfahren im Einordnen griechischer Kunstgegenstände verschiedener Perioden
sein und deren Meisterwerke kennen, z. B. den Doryphoros des Polyklet, den Apoxyomenos
des Lysipp und die Laokoongruppe aus den vatikanischen Museen.
Die Aufgabenbeschreibung zeigt das übergeordnete Ziel der WebQuest, nämlich dass die
Schülerinnen und Schüler sich mit der Wahrnehmung der Antike in der neoklassizistischen
Periode vertraut machen und in der Lage sein sollen, dies in einem breiteren Zusammenhang
als dem bisher bereits allgemein über diese Zeit Gelernten zu verstehen. Man mag sich fragen,
ob eine jede geschichtliche Epoche ein Bild der Antike schafft, das ihrem eigenen Zwecke
dient, und weiter, was die Funktion der Antike heutzutage ist. Die Schülerinnen und Schüler
werden auf die Seite mit der Prozessbeschreibung, der Arbeitsbeschreibung und dem
Arbeitsblatt verwiesen, um dort die verschiedenen untergeordneten Fragen zu beantworten
und so zu einem allgemeinen Verständnis des Themas zu gelangen.
Seite 99
zuletzt verändert am 5/13/2016
Die Seite mit der Prozessbeschreibung zeigt den Schülerinnen und Schülern die verschiedenen
Aufgabenarten in einer WebQuest und was sie mit diesen machen sollen. Es wird ihnen erklärt,
dass sie die Ressourcen für jede Aufgabe am Arbeitsblatt finden können. Alle Schülerinnen und
Schüler arbeiten an denselben fünf Aufgaben, da diese WebQuest nur als kurzfristige
WebQuest konzipiert ist (drei Einheiten zu je 95 Minuten inklusive abschließender
Plenarrunde). Die ersten vier Aufgaben sollen von den Schülerinnen und Schülern in
Partnerarbeit (und in der vorgegebenen Reihenfolge) beantwortet werden. Sie sind alle in
kleinere Abschnitte gegliedert, die aus Recherche (redegoerelsesopgave), Reflexion
(refleksionsopgave) oder Analyse (analyseopgave) bestehen. Die Gesamtinterpretation des
Themas (= Aufgabe 5) erfordert die Teilnahme an der abschließenden Plenarrunde, die auf den
Resultaten der Partnerarbeit bei den ersten vier Aufgaben aufbaut. Den Schülerinnen und
Schülern wird auf der Seite der Prozessbeschreibung gesagt, dass sie, falls sie zufällig die
ersten vier Aufgaben nicht innerhalb des Zeitrahmens der zwei Einheiten fertigstellen konnten,
diese eigenständig als Hausaufgabe vor der letzten Plenarrunde komplettieren müssen.
Das Arbeitsblatt präsentiert die fünf Aufgaben und ihre Unterteilungen. Für jede Unterteilung
wird die Art der Fragestellung angegeben (redegoerelsesopgave/refleksionsopgave/
analyseopgave), und eine oder mehrere Internetressourcen für die Beantwortung der Fragen
werden angeführt. Das Arbeitsblatt gibt es sowohl als downloadbares Word Dokument, in
welches die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse eintragen können, siehe
http://www.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St-st_opgaver_Word.doc, als auch in einer HTML
Version, siehe http://www.nrsbgym.dk/~en/old/Webquest/St_st_opgaveark_web.htm .
Die fünf Aufgaben sind wie folgt:
1) Der Hintergrund des Neoklassizismus: Die ästhetische Diskussion im 18. Jahrhundert
(acht Fragen über Winckelmann und Lessing)
2) Die Antike in der Bildhauerei der goldenen Zeit (drei Fragen über den dänischen
Bildhauer Bertel Thorvaldsen, eine über Winckelmanns Eindrücke vom Apoll von
Belvedere, eine über die spätere Reaktion auf den neoklassizistischen Idealismus: „Uns
Künstlern ist es nicht mehr länger gestattet, wie Thorvaldsen in Rom zu sitzen und die
Antike zu kopieren…“, sagte der Bildhauer Niels Hansen Jacobsen im Jahr 1899.
3) Die Antike im Spiegel der Gemälde des goldenen Zeitalter (eine Frage über den
dänischen Maler Nicolai Abildgaard und sein Gemälde des verwundeten Philoktet, eine
über den französischen Maler Jacques-Louis David und den Schwur der Horatier und
eine über den dänischen Maler Martinus Roerbye, der in Athen kurz nach dem
griechischen Freiheitskampf arbeitete (1833)).
4) Die Antike im Spiegel der Architektur der goldenen Zeit (vier Fragen über die dänischen
Architektenbrüder Christian und Theophilus Hansen, welche beide nach der
Unabhängigkeit 1833 in Athen arbeiteten und auch bei den Arbeiten auf der Athener
Akropolis in dieser Zeit mitwirkten).
5) Die Hauptaufgabe (zu beantworten im Plenum, siehe oben bei den Aufgabenbeschreibung. Die Aufgabe enthält neun Fragen, um die Diskussion in Gang zu halten).
Die Anweisungen zur Evaluierung geben den Schülerinnen und Schülern die Kriterien bekannt,
nach denen ihre Arbeit benotet wird. Es wird von ihnen erwartet, dass sie aktiv am
Arbeitsprozess teilnehmen, und es wird ihnen gesagt, dass nicht die Menge ihrer Arbeit,
sondern deren Qualität bewertet wird. Es ist dabei nicht nur wichtig, Informationen zu finden,
sondern diese auch kritisch von der Stufe der Analyse über die der Interpretation bis zu der
der Kontextualisierung zu verwerten. Nur so kann Information in Wissen verwandelt werden.
Die Zusammenfassung stellt fest, dass die Schülerinnen und Schüler nach Beendigung der
WebQuest Wissen über die neoklassizistische Wahrnehmung der Antike und dadurch auch ein
besseres Verständnis der Bildhauerei, Malerei und Architektur dieser Periode erworben haben
sollen. Zusätzlich sollte die Arbeit an der neoklassizistischen Periode den Schülerinnen und
Schülern neue Zusammenhänge für die klassischen Kunstwerke, welche sie bereits kennen,
erschließen und Diskussionen über deren Funktion im gegenwärtigen Europa ermöglichen.
Die Lehrerseite bietet sowohl allgemeine Informationen über WebQuest als Konzept als auch
speziell über diese WebQuest. Diese Information wird vom Lehrer/von der Lehrerin für andere
Lehrer/Lehrerinnen gegeben und entspricht weitestgehend dem Kapitel über die Erstellung
einer WebQuest in diesem Handbuch auf Seite 38f.
Seite 100
zuletzt verändert am 5/13/2016
Als dieser Beitrag verfasst wurde, ist die "Stille Storhed" WebQuest noch nicht an Schülerinnen
und Schülern erprobt worden. Die für die Durchführung einer WebQuest notwendigen
Requisiten sind einige Computer mit Internetanbindung (Ein Computer für je zwei Schülerinnen
und Schüler).
Die Erstellung der Webquest und die richtige Auswahl der Links nahm eine sehr lange Zeit in
Anspruch, doch es derartig schwierig, sich dem Thema zu nähern und geeignete Materialien zu
finden, dass es fruchtlos gewesen wäre, die Schülerinnen und Schüler einfach frei nach
Informationen im Internet suchen zu lassen. Indem man dem Lehrer/die Lehrerin die Kontrolle
über die Suche nach relevanten Links überlässt, können sich die Schülerinnen und Schüler auf
das Thema selbst konzentrieren, ohne viele Stunden mit ergebnislosen Recherchen zu
vergeuden.
Seite 101
zuletzt verändert am 5/13/2016
Glossar der verwendeten Fachbegriffe
1st Page
A level
Access
Acrobat
ADSL
Appleworks
AQA
AS
Audacity
Authoring system
Bitmap
CAL
CIRCE
CLC
CmapTool
COLP
CorelDraw
CSCP
CUP
Dateiwerweiterung
Desktop
Dreamweaver
DTP
eBook
Eudora
Excel
FileMaker Pro
Firefox
Freeware
Front Page
FTP
GCSE
GIF
Gif Animator
Google
Gnomemeeting
HotPotatoes
HTML
IKT
IL
Impress
Inspiration
Internet Explorer
Irfan View
ISP
Software zur Erstellung von Websites/HTML Editor,
http://www.evrsoft.com/
Öffentliche Prüfungen in Großbritannien, abgelegt im Alter von 18
Datenbanksoftware, Teil des Officepakets für PCs (nicht Mac) von
Microsoft
Software zur Verwendung von pdf Files, http://www.adobe.com
Breitband Internet Verbindung
Software für allgemeine Zwecke, http://www.apple.com
Prüfungskommission in Großbritannien
Öffentliche Prüfungen in Großbritannien, abgelegt im Alter von 17
Freeware Multimedia Software zum Abspielen von Audio und
Videodateien, http://www.real.com
Software, welche die Erstellung anderer Software gestattet
Eine Art von Grafikdatei
Computer Assisted Learning Software
Klassische Sprachen und IKT: Quellenmaterial für Europa,
http://www.circe.be
Cambridge Latin Course
Freeware zur Erstellung von Konzeptplänen, http://cmap.ihmc.us/
Cambridge Online Latin Project, http://www.cambridgescp.com
Bildbearbeitungssoftware, http://www.corel.com
Cambridge School Classics Project
Cambridge University Press
Die 3 Buchstaben, die einer Datei angefügt werden, z.B.: .doc
Jeder Computer für die Arbeit am Schreibtisch. Kann auch das
Bildschirmmenü des Betriebssystems, wie es vom User gesehen wird,
sein.
Software zur Erstellung von Websites/HTML Editor,
http://www.macromedia.com
Desktop Publishing
Plattformübergreifendes portables Dateiformat
Freeware für E-Mail, http://www.eudora.com
Tabellenkalkulationssoftware, Teil von Microsoft Office,
http://www.microsoft.com
Datenbanksoftware dür Mac, http://www.apple.com
Internet Browser und HTML Editor, http://www.mozilla.com
Software, die gratis ist. Beim Einsatz kann es manche Beschränkungen
geben.
Software zur Erstellung von Websites/HTML Editor,
http://www.microsoft.com
File Transfer Protocol, Software zur Übertragung von Dateien ins
Internet
Öffentliche Prüfung in Großbritannien, abgelegt im Alter von 16
Eine komprimierte Art von Bilddatei
Gratis Bildbearbeitungssoftware, http://www.tucows.com
Die führende Suchmaschine im Internet, http://www.google.com
Teamarbeits- und Videokonferenzsoftware,
http://www.gnomemeeting.org/
Software zur Erstellung von Quizzes, gratis für staatliche Einrichtungen,
http://web.uvic.ca/hrd/halfbaked/index.htm
Hypertext Markup Language, verwendet für Webseiten und Websites
Information- und Kommunikationstechnologie
Independent Learner (Eigenständig Lernende/r)
Präsentationssoftware, Teil von Star Office oder Open Office,
http://www.sun.com oder http://www.openoffice.org/
Software zur Erstellung von Konzeptplänen,
http://www.inspiration.com/freetrial/index.cfm
Internet Browser and HTML Editor, http://www.microsoft.com
Gratis Bildbearbeitungssoftware, http://www.irfanview.com/
Internet Service Provider
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JPEG
LAN
Laptop
Mac
Mail
Media player
Microsoft
Mozilla
Netmeeting
Netscape
OCR
OHP
Open Office
Opera
Outlook Express
Paintshop Pro
PC
pdf
PDF 995
Perseus
PHI
Photoshop
Platform
Independent
Perseus
Eine komprimierte Art von Bilddatei
Local Area Network
Jeder tragbare Computer
Computer von der Firma Apple
Apple E-Mail Software, http://www.apple.com
Microsoft Multimedia Software zum Abspielen von Audio- und Videofiles,
http://www.microsoft.com
Internationaler Softwareriese, http://www.microsoft.com
Internet Browser and HTML Editor, http://www.mozilla.com
Teamarbeits- und Videokonferenzsoftware,
http://www.microsoft.com/windows/netmeeting/
Internet Browser und HTML Editor, http://www.netscape.com
Prüfungskommission in Großbritannien
Overhead Projektor
Open Source Office Freeware, http://www.openoffice.org/
Internet Browser und HTML Editor, http://www.opera.com
Microsoft E-Mail Software, http://www.microsoft.com
Bildbearbeitungssoftware, http://www.corel.com
Personal Computer, normalerweise mit Microsoft Windows Software
Plattformübergreifendes portables Dateiformat
Freeware zur Erstellung von pdf Dateien, http://www.software995.com/
Eine digitale Bibliothek von klassischen Ressourcen, einschließlich
lateinischer und griechischer Texte, http://www.perseus.tufts.edu
Packhard Humanities Institute, eine Datenbank von lateinischen Texten,
E-Mail: [email protected]
Bildbearbeitungssoftware, http://www.adobe.com
CD-ROM Datenbank griechischer Texte, Websites und
Kunstgegenstände, Yale University Press,
http://www.yalebooks.co.uk/yale/default.asp
Powerpoint
Präsentationssoftware, Teil von Microsoft Office,
http://www.microsoft.com
Quicktime
Apple Multimedia Software zum Abspielen von Audio- und Videodateien,
http://www.apple.com
QuizFaber
Freeware zur Erstellung von Quizzes, http://www.lucagalli.net/
Reader Studio
Freeware zur Erstellung von PDF-Dokumenten,
http://www.planetebook.com/
Real Player
Freeware Multimedia Software zum Abspielen von Audio- und
Videodateien, http://www.real.com
Romanische Sprachen Sprachen, die sich aus Latein entwickelten
Shareware
Software, die gratis ausprobiert werden darf aber im Fall des Behalts
bezahlt werden muss
Software
Eine Art von Computerprogramm
Spreadsheet
Mathematisches Tabellenkalkulationsblatt
Star Office
Gratis Office Software, http://www.sun.com
TLG
Thesaurus Linguae Graecae, eine Databank altgriechischer Texte,
http://www.tlg.uci.edu/
URL
Uniform Resource Locator (Internet Adresse beginnend mit http://www)
Virus
Programm, das in ein Computersystem eindringen und Schaden
anrichten soll
Winasks
Freeware zur Erstellung von Quizzes, http://www.winasks.com/20
Windows
Ein Microsoft Betriebssystem für die meisten PCs.
Word
Textverarbeitungsprogramm, Teil von Microsoft Office,
http://www.microsoft.com
Works
Allgemeines Softwarepaket für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation
und Präsentation
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Die CIRCE Partner
DER KOORDINATOR
Het Gemeenschapsonderwijs
(Logo here)
Adresse
Internationalisation Department
E. Jacqmainlaan 20
B - 1000 Brüssel
BELGIEN
T +32 2 790 96 61
F +32 2 790 97 97
Kontakt: Veerle De Troyer, Jens Vermeersch
E-mail: [email protected]; [email protected]
http://www.gemeenschapsonderwijs.be/europa
Beschreibung
Het Gemeenschapsonderwijs ist eine öffentliche flämische Einrichtung, die als
Verwaltungsorgan mit der Bildung der flämischen Bevölkerungsgruppe betraut ist. Het
Gemeenschapsonderwijs garantiert die Wahlfreiheit für Eltern und Kinder hinsichtlich einer
offenen und qualifizierten Bildung in Flandern und Brüssel. Sein Anliegen ist die gesamte
Entwicklung des Menschen und es möchte Kinder und Jugendlich zu freien, reifen Menschen
erziehen, die in einer modernen Gesellschaft ihre Funktion übernehmen können. Het
Gemeenschapsonderwijs sieht Lernfortschritt als vorrangiges Ziel und setzt sich für
demokratische Teilnahme daran ein. Die zentrale Verwaltung und die pädagogische
Servicestelle betreut 773 Bildungseinrichtungen in 28 Schulsprengel mit mehr als 27000
Lehrerinnen und Lehrern und 166000 Schülerinnen und Schülern.
DIE PARTNER
Noerresundby Gymnasium & HF-kursus
(Logo hier)
Adresse
Studievej 14
9400 Noerresundby
DÄNEMARK
T + 45 98 17 28 33
F + 45 98 17 29 07
Kontakt: Elisabeth Nedergaard
E-mail: [email protected]
http://www.nrsbgym.dk/
Beschreibung
Noerresundby Gymnasium ist eine allgemeinbildende Oberstufenschule (Sekundarstufe II) mit
ungefähr 650 Schülerinnen und Schülern und 90 Lehrerinnen und Lehrern. 1962 gegründet
verfügt die Schule über eine feste Tradition in den klassichen Sprachen und bietet noch immer
Latein und Griechisch als Maturafach für eine Anzahl von Schülerinnen und Schülern jedes Jahr
an. Die Schule ist eine von vier allgemeinbildenden Oberstufenschulen im Gebiet von Aalborg,
der viertgrößten Stadt in Dänemark. Die Schülerinnen und Schüler kommen sowohl aus dem
Stadtbereich als auch den ländlichen Gebieten nördlich von Noerresundby. Die Schule hatte
gerade im Hinblick auf IKT immer ein sehr innovatives Schulprofil. Elisabeth Nedergaard
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unterrichtet am Noerresundby Gymnasium seit 1995.
Collège Trémonteix
(Logo hier)
Adresse
Rue Jean Monnet
63100 Clermont-Ferrand
Frankreich
T +33 4 73 19 27 50
F +33 4 73 19 27 59
Kontakt: Mireille de Biasi
E-Mail: [email protected]
http://www3.ac-clermont.fr/etabliss/tremonteix/
http://www.educnet.education.fr/musagora/default.htm
Beschreibung
Collège Trémonteix ist eine private Sekundarstufenschule mit 496 Schülerinnen und Schülern
im Alter von 11 bis 15 Jahren. Latein und Griechisch werden als Freigegenstände vom zweiten
bis zum letzten Jahr unterrichtet. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die klassische
Sprachen lernen, ist unterschiedlich, aber im Schuljahr 2005-2006 gab es 21 bei den
Zwölfjährigen, 27 bei den Dreizehnjährigen und 34 bei den Viezehnjährigen. 37 der
Viezehnjährigen lernten Griechisch.
Musagora ist ein Projekt, das vom französischen Bildungsministerium finanziert wird. Ein Team
von Lehrerinnen und Lehrern von verschiedenen Akademien ist verantwortlich für die
Erstellung didaktisch aufbereiteter Unterrichtsmaterialien für klassische Sprachen in
Sekundarschulen, für die Entwicklung von pädagogischen Strategien im Einsatz von IKT und
für die Werbung für den Einsatz von IKT als ein Mittel zur Förderung der Zusammenarbeit von
Lehrerinnen und Lehrer der klassischen Sprachen in Frankreich und in Europa.
CTI Research Academic Computer Technology Institute
(Logo hier)
Adresse
11 Akteou street
118 51 Athen
Griechenland
T +30 10 34 16 220
F +30 10 34 16 250
Kontakt: Haralambos Tsaknakis, Efi Politopoulou
E-Mail: [email protected], [email protected]
http://www.cti.gr
Beschreibung
Das Academic Research Computer Technology Institute (CTI) ist eine nicht auf Profit
ausgerichtete Organisation unter der Kontrolle des griechischen Ministeriums für Bildung. Das
Hauptaugenmerk seiner Aktivitäten liegt auf Forschung und Entwicklung im Bereich von IKT
und auf der Versorgung des griechischen Staates mit den damit verbundenen
Beratungsdiensten. CTI investiert beachtliche Energien in die Einführung und den Einsatz von
IKT im griechischen Schulsystem einschließlich der Entwicklung der dafür nötigen
Infrastruktur, der Lehrerausbildungsprogramme, der Entwicklung von Software für den
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Unterricht und anderer Materialien und der Bereitstellung von Support für Schulen. CTI ist ein
führender Partner in der Gestaltung und Implementierung von Großprogrammen mit mehr als
10000 Schulen und 100000 Lehrerinnen und Lehrern im ganzen Land, die auf die Entwicklung
neuer Methoden zur Förderung des Lernens in allen Fächern durch den Einsatz neuer
Technologien abzielen.
SSIS/CIRD Università degli Studi di Cagliari
(Logo hier)
Adresse
V. Cino da Pistoia, 20
09128 Cagliari
ITALIEN
T +39 70 401 591
F +39 70 401 224
Kontakt: Annarella Perra
E-Mail: [email protected]
http://www.ssiscagliari.it
Beschreibung
Sowohl CIRD und SSIS sind Einrichtungen der Universität von Cagliari. CIRD ist eine
Forschungsabteilung für Bildung, welche die Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer aller
Bildungsbereiche organisiert. SSIS bietet fachspezifische Fortbildung für Oberstufenlehrerinnen
und –lehrer und Schulpraktika für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer, die aus zwei Jahren
spezialisierter Studien neben Unterrichtspraxis in der Schule bestehen.
Medusa Courses for ICT Training
(Logo hier)
Adresse
65A St Helen’s Gate
Pocklington
East Yorkshire
YO42 4SY
UNITED KINGDOM
T +44 1604 88 01 19
Kontakt: Julian Morgan
E-Mail: [email protected]
http://www.j-progs.com
Beschreibung
Medusa ist die Marke unter der Julian Morgan Lehrerinnen und Lehrern der klassischen
Sprachen zeigt, wie man IKT erfolgreich im Unterricht einsetzt. Die Arbeit von Medusa wird
von der Joint Association of Classical Teachers unterstützt und beabsichtigt, Lehrerinnen und
Lehrern beim Erproben und Evaluieren neuer Technologien im computergestützten Unterricht
klassischer Sprachen in Großbritannien zu helfen. Medusa bietet Kurse im Umgang mit der
Perseus Software auf CD und online in Zusammenarbeit mit der Yale University Press (UK) und
dem Perseus Projekt (USA) an. Die Arbeit von Medusa stellt beispielartig die besten und
praktikabelsten freien, webbasierten Ressourcen und verschiedene kommerzielle Produkte
einschließlich der Software von Centaur Systems und J-PROGS zur Verfügung.
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Über das Projekt
Koordination
Veerle De Troyer, Jens Vermeersch und Katrien Lehouck (Het Gemeenschapsonderwijs,
Internationalisation Department)
Herausgeber
Julian Morgan
CIRCE Team
Mireille de Biasi, Veerle De Troyer, Julian Morgan, Elisabeth Nedergaard, Annarella Perra, Efi
Politopoulou, Haralambos Tsaknakis, Jens Vermeersch
Mitwirkende Autoren
Guy Cherqui, Mireille de Biasi, Robin Delisle, Steffan Griffiths, Jacques Julien, Marc Knecht,
Alain Meurant, Julian Morgan, Elisabeth Nedergaard, Wilf O’Neill, Andrew Parkin, Annarella
Perra, Sylvie Royo, Tony Smith, Sophie Van Esch
Andere Mitwirkende
Alfred Reitermayer (A), Joeri Facq, Alain Meurant (BE), Hans Joachim Glücklich (DE), Lars
Kirkegaard, Hanne Leervad (DK), Vasileios Fyntikoglou, Potamousi Paraskevi (GR), Lucia
Baiocchi, Marina Fiori, Stefano Gorla, Simonetta Partolino, Martina Pinna (IT), Francisco de
Oliveira (PO), Malcolm Garden, Brenda Gay, Will Griffiths, Andrew Johnson, Chris Lord, Peter
Taylor (UK)
Übersetzer
Roberto Cuccu (Italienisch), Marc Knecht (Holländisch), Hélène Piquemal (Französisch),
Andreas Thiel (Deutsch), George Trigas (Griechisch)
Website
http://www.circe.be/
Gestaltung der Website durch Efi Politopoulou
Layout
Bart Vliegen
Verlag
????
Legal depot
D/2007/????
ISBN
????
Falls Sie irgendwelche Fragen zu diesem Buch oder dem Projekt haben, in dessen Rahmen es
verfasst wurde, stellen Sie diese bitte Veerle De Troyer oder Jens Vermeersch unter folgender
Adresse:
Het Gemeenschapsonderwijs
Internationalisation Department
Emile Jacqmainlaan 20
B- 1000 BRÜSSEL
Tel.: + 32 2 790 96 61
Fax: + 32 2 790 97 97
E-Mail: [email protected]
http://www.circe.be
Logo SOCRATES Comenius +
Mit der Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Sokrates Comenius
Programms. Comenius 2.1-project CIRCE N°:112066-CP-1-2003-1-BE-COMENIUS-C21.
COLOPHON
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Der Inhalt dieses Projekts spiegelt weder die Haltung der Europäischen Kommission noch kann
diese für den Inhalt verantwortlich gemacht werden.
(Handbuch Klappentext)
Die Welt der klassischen Sprachen ist das Fundament von allem
"Europäischen" heute. Latein und Griechisch sind die
Gründungssprachen der modernen EU, zu einflussreich um leicht
kategorisiert zu werden und noch immer voller Wirkung auf die
moderne Welt, eben wie die neuen Technologien. Kulturelle Werte
und Systeme im 21. Jahrhundert bauen auf dem Erbe der Geschichte
auf. Daher ist es nur recht und billig, wenn die modernsten Methoden
eingesetzt werden, um das Studium der antiken Vergangenheit
Europas zu schützen.
Dieses Buch versucht aufzuzeigen, wie einige der interessantesten
Projekte im Unterricht der klassischen Sprachen von heute
Informations- und Kommunikationstechnologien dazu nutzen, die
klassischen Sprachen im Europa von morgen am Leben zu erhalten.
Das Buch soll Lehrerinnen und Lehrern in der Sekundarstufe, welche
auf der Suche nach Inspiration, Ideen und Unterstützung bei ihrer
alltäglichen Arbeit sind, unterstützen.
+ Logos der Projektpartner
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