Die Deutsche Außenpolitik im Wandel 1871

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Die Deutsche Außenpolitik im Wandel 1871- 1914
Die Feindschaft zwischen Russland und der Donaumonarchie
beruht auf beidseitigem Interesse an der Balkan-Region (Krimkrieg: Österreich greift zwar nicht direkt ein, beeinflusst
aber den Verlauf durch die Stationierung von 300000 Soldaten an der russischen Grenze)
Der Krimkrieg war eine Auseinandersetzung von 1853 bis 1856 zwischen Russland auf der einen und dem
Osmanischen Reich, Frankreich, Großbritannien und ab 1855 auch Piemont-Sardinien (dem politisch prägenden
Vorläuferstaat des späteren Italien) auf der anderen Seite. Der Versuch Russlands, sein Gebiet auf Kosten des
zerfallenden Osmanischen Reiches zu vergrößern, wurde durch den Einsatz der Alliierten verhindert.
Die Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 standen sich die Französische Republik und das Deutsche
Kaiserreich feindselig gegenüber.
Gründe:
1.
2.
3.
4.
5.
Die rasche militärische Niederlage Frankreichs
Die Proklamation Wilhelms zum deutschen Kaiser in Versailles auf feindlichem Boden. Sie war eine
Demonstration der absoluten Überlegenheit.
Frankreich muss das Elsass und einen Teil Lothringens an das Deutsche Reich abtreten.
Frankreich muss eine Kriegsentschädigung zahlen.
Der Tag der Schlacht bei Sedan wurde in Deutschland als „Sedantag“ gefeiert. Bald wurde die Schlacht zum
Symbol der Überlegenheit über den „Erbfeind“ hochstilisiert.
Diese Punkte wurden von den Franzosen als schwere Demütigung aufgefasst und belasteten das deutsch-französische
Verhältnis schwer. Die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete und die „Revanche“ am „Erzfeind“ Deutschland stellten
bis zum Ersten Weltkrieg ein Leitmotiv der französischen Politik dar.
Großbritannien war zwar zeitweise durch seine Überseepolitik abgelenkt, verfolgte das Geschehen auf dem Kontinent
jedoch mit Argwohn. Willkommen war GB die Schwächung des Erzrivalen Frankreich.
GB glaubte, das Europäische Gleichgewicht sei in Gefahr, nachdem es von dem russisch-deutschen Bündnis erfuhr
(Russland dehnte sich auch nach Asien aus → möglicher Konflikt mit britischen Truppen).
Bismarcks außenpolitische Strategie kurz nach der Reichsgründung
Bismarck erkannte, dass es eine kraft- und zugleich maßvolle Außenpolitik braucht, um dem neuen deutschen Staat
Dauer zu verschaffen.
1. ausgeklügeltes Bündnisgeflecht
→ Bündnisse sollen nicht dem Kriegsfall dienen, sondern sie sollen dazu da sein, andere Bündnisse gegen
Deutschland zu verhindern.
2. hoher Rüstungsstandard
3. protektionistische Absicherung der Wirtschaft
Als Protektionismus bezeichnet man alle Maßnahmen in Form von Handelshemmnissen, mit denen ein
Staat versucht, ausländische Anbieter auf dem Inlandsmarkt zu benachteiligen.
4. Der Deutsche Machtstaat ist satuirert.
→ keine territorialen Ansprüche; Verzicht auf Kolonien
5. Das Europäische Mächtegleichgewicht ist das erneute Ziel.
6. Spannungen zwischen den Mächten dürfen das Reich nicht in Verwicklungen hineinziehen, sondern sind an die
Randgebiete Europas bzw. nach Übersee hin abzuleiten.
Bewertung dieser drei Grundsätze
Bismarck versuchte, nach der Reichsgründung 1871 das Deutsche Reich in Europa fest zu etablieren. Mit seiner
Außenpolitik wollte er europäische Konflikte meiden, oder sie zu mindestens in die Kolonien verlagern. Bismarck wusste
um die Gefahr, die von anderen Großmächten ausging, und dass in einem Krieg gegen diese Deutschland nicht viel zu
gewinnen aber alles zu verlieren hatte. Deswegen mied Bismarck auch die Konfrontation mit anderen Großmächten und
versuchte sich eher als neutraler Mittler, um diplomatisches Ansehen zu erlangen und um somit auch Entscheidungen
zugunsten von Deutschland ausfallen zu lassen.
Bismarcks Bündnispolitik:
Gegenüber dem auf Revanche sinnenden Frankreich half nach Bismarcks Ansicht nur eine Politik der Stärke, des
Drohens und der Isolierung.
Durch die preußische Neutralität im Krimkrieg und die Solidarität beim polnischen Aufstand schirmte Russland die
Reichsgründung gegen Österreich ab. Einvernehmlich schlossen Russland und Deutschland 1873 Beistand gegen
den Angriff einer nicht genannten Macht. Im selben Jahr wurde dieser Zweibund zum Dreikaiserabkommen
(D R Ö) erweitert.
Konsequenz: Frankreich ist isoliert.
Krieg-in-Sicht-Krise (1875):
Nach einer ungeschickten Äußerung Bismarcks in einer Zeitung fühlte sich Frankreich bedroht, jedoch sicherten
Russland und England Frankreich im Kriegsfalle ihre Unterstützung zu. Bismarck musste erkennen, dass seine
Bündnisse doch nicht so innig waren und dass an eine deutsche Hegemonie in Europa nicht zu denken war. Hierin
gründete Bismarcks «cauchemar das coalitions».
Trübungen der deutsch-russischen Beziehungen
1. Die deutsche Wirtschaft drängte nach Export, die russische nach Schutz.
2. Auf dem Berliner Kongress stellte sich Bismarck als neutraler Makler dar und schlug sich nicht auf die Seite Russlands.
Berliner Kongress (1878)
Dieser so genannte Berliner Kongress fand in Deutschland statt, weil Deutschland auf dem Balkan kein Interesse
verfolgte und insofern allen Beteiligten als Mittler geeignet schien.
Gemäß der neuen Politik wollte Bismarck auf dem Berliner Kongress die Grundlagen der Gleichgewichtspolitik legen.
Da aber Russland trotz des siegreichen Krieges als Ergebnis des Berliner Kongresses den Zugang zur Ägäis aufgeben
musste, machte Zar Alexander II. Bismarck dafür verantwortlich und glaubte, dass Bismarck sich bei den Verhandlungen
nicht neutral verhalten habe.
→ Auflösung des Dreíkaiserabkommens
Zweibund und Dreibund: Verteidigungsbündnis zwischen Deutschland und Österreich/Ungarn gegen Russland
Bismarck schloss im Jahre 1879 mit Österreich-Ungarn den „Zweibund“. Der Zweibund sah vor, dass bei einem Angriff
Russlands auf einen Vertragspartner der andere mit gesamter Streitmacht zur Hilfe kommen solle; bei Angriff einer
anderen Macht solle zumindest wohlwollende Neutralität geübt werden. Der Zweibund wurde 1882 durch Italien zum
Dreibund erweitert.
Dreikaiserbund: Neutralitätsabkommen im Falle eines Angriffs zwischen Russland, Deutschland und Ö/ U
Kaum war der Zweibund zwischen Deutschland und der Donau-Monarchie abgeschlossen, versuchte Bismarck wieder
engere Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg zu knüpfen. Da Zar Alexander II. erkannte, dass der Zweibund
seinen Handlungsspielraum einengte und es zweckmäßig sei, sich mit den beiden Mächten zu verständigen, stimmte er
einem Neutralitätsabkommen Russlands mit Deutschland und Österreich-Ungarn zu. In diesem 1881 unterzeichneten
Dreikaiserbund wurde vereinbart, dass, falls einer der drei Staaten in einen Krieg mit einer dem Bündnis nicht
angehörenden Macht verwickelt werden sollte, die beiden anderen Vertragspartner ihm gegenüber eine wohlwollende
Neutralität einzunehmen hatten.
Mittelmeerentente (Orientdreibund)
1887 förderte Bismarck den Abschluss der Mittelmeerentente zwischen England, Italien, Spanien und Österreich-Ungarn.
Diese sah vor, den Status quo im Mittelmeer zu erhalten. Geduldet wurden die englische Expansion in Ägypten und die
italienische Expansion in Libyen. Das Deutsche Reich förderte die Entstehung der Mittelmeerentente, um England an den
Dreibund heranzuführen. Weiterhin sollte die Türkei vor dem russischen Expansionsstreben geschützt werden.
Durch den erneut offenen Ausbruch der Rivalität zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem Balkan in der
Bulgarischen Krise 1885/1886 zerbrach der Dreikaiserbund und damit ein wesentlicher Bestandteil der Bündnispolitik
Otto von Bismarcks.
Rückversicherungsvertrag: Wiederaufnahme des Deutsch-Russischen Neutralitätsabkommens 1887
Neutralitätsabkommen für den Fall eines Verteidigungskrieges zwischen Russland und Deutschland, aber ohne
Österreich
Das Dreikaiserjahr 1888
Wilhelm I.
►
Friedrich III.
►
Wilhelm II.
Der Lotse geht von Bord (März 1890)
Scheitern des verschärften Sozialistengesetzes
Das Gesetz verbot sozialistische und sozialdemokratische Organisationen und deren Aktivitäten im Deutschen Reich
außerhalb des Reichstags und der Landtage. Es kam damit einem Parteiverbot gleich.
bedeutender Wahlerfolg der Sozialdemokraten im Januar 1890
Wilhelm II. wünschte eine Politik frei von Bismarcks Einfluss
► Entlassung durch Wilhelm II. im März 1890
Bismarcks Nachfolger wurde Caprivi (1890-1894)
Caprivi versuchte ein Bündnis mit Großbritannien zu erreichen, jedoch forderte die Öffentlichkeit immer lauter einen „Platz
an der Sonne“ für Deutschland.
enormes wirtschaftliches Wachstum in dieser Zeit (Deutschland überholt England)
Die Lockerung der Zollpolitik unter Caprivi schürte Angst unter den Bauern ► Förderung von Existenzangst,
Nationalismus, Antisemitismus, Antimodernismus
► Dies trug zum Sturz Caprivis 1894 bei.
Caprivis Nachfolger wurde der greise Kanzler Hohenlohe-Schillingfürst (1894-1900),
der sich vor allem durch seine Passivität auszeichnete und somit Willhelm II. freie Hand gewährte.
Das deutsch-britische Verhältnis verschärft sich
durch den zunehmenden wirtschaftlichen Wettstreit zwischen den beiden Staaten,
das Krügertelegramm: [Glückwunsch Wilhelms II. an afrikanische Ureinwohner zum Sieg über die Briten]
Das Verhältnis zwischen England und Frankreich entspannt sich,
denn beide Staaten erkennen, dass vertragliche Regelungen über Kolonien fruchtbarer als Krieg sind,
z.B: 1899 Faschoda-Zwischenfall (Sudan) wurde vertraglich beigelegt.
Deutsche “Weltpolitik”
Kolonien in Afrika und China
Bau der Schlachtflotte
Große Teile der Bevölkerung, aber vor allem Industrielle befürworten den Aufbau der Flotte.
Zusammenfassung: Nach dem Krieg 1870/1871 war das Mächteverhältnis in Europa zugunsten des geeinten deutschen
Reiches verschoben. Da von Frankreich Revanchebestrebungen ausgingen, zielte Bismarcks Außenpolitik auf Isolierung
des westlichen Nachbarn und Absicherung des als saturiert erklärten Reiches durch ein zunehmend kompliziertes
Bündnissystem, das auf den Verteidigungsfall hin ausgerichtet war und den Zweifrontenkrieg zu verhindern suchte. Das
zunächst gute Verhältnis zu Russland wurde zunehmend durch Handelsrivalitäten belastet, so dass ein einvernehmliches
Bündnis mit Österreich zum Kernstück der Bismarckschen Außenpolitik wurde. Es überdauerte sogar die Ära der
lautstark vertretenen Welt - und Flottenpolitik bis hin in die Bündnisvoraussetzung des ersten Weltkrieges. Weder
Bismarck noch seine Nachfolger vermochten Großbritannien nachhaltig zu binden noch die französisch-russische
Verständigung letztendlich zu verhindern.
5. Krisenjahre und Kriegsbeginn
1900- 1914
Die Nationen im Detail
> Großbritannien baut seine Stellung als Kolonialreich aus.
> Frankreich muss sich im Wettstreit mit Großbritannien geschlagen geben.
> Russland dehnt seine Grenzen mit Kriegen vor allem nach Asien hin aus.
- Es gelingt jedoch nicht, im Krieg gegen das Osmanische Reich einen Hafen am Mittelmeer zu ergattern.
> Deutschland trat nach Bismarck und Caprivi auch als imperiale Macht hervor.
- Deutschland besetzt auch Kolonien:
Deutsch-Südwestafrika; Kamerun; Togo; Deutsch-Ostafrika; ein Teil Neuguineas; sowie die Marschallinseln
Mit diesem Schritt gab Deutschland die kontinentale Selbstbescheidung auf und wurde zur imperialen Macht.
[Auch die USA und Japan traten in den imperialistischen Wettlauf mit ein.]
Als Rechtfertigung für diesen Drang nach Kolonien galt der Sozialdarwinismus.
Unter Sozialdarwinismus versteht man eine heute wissenschaftlich diskreditierte gesellschaftswissenschaftliche Theorie,
welche aussagt, dass Personen, Gruppen und menschliche Rassen den gleichen Gesetzen der natürlichen Selektion, die
der britische Naturforscher Charles Darwin bei Pflanzen und Tieren in der Natur beobachtet hatte, unterworfen seien.
► Die überlegene Rasse (Nation) muss sich durchsetzen:
“Wir sind den Eingeborenen überlegen, also haben wir das Recht sie zu unterwerfen.”
Ursache dafür: die Industrialisierung
Die Industrialisierung verlangte nach neuen Absatzmärkten, Anlagemöglichkeiten und billigen Rohstoffen.
Durch Kolonien hatte somit die Wirtschaft einer imperialistischen Nation Aussicht auf Wachstum, ohne dabei von einer
anderen Nation gestört zu werden. Die wirtschaftliche Grundlage einer jeden imperialistisch geprägten Nation wurde
somit Autarkie: wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Innenpolitisch wurden imperialistische Ziele als Prestigeobjekte dargestellt, die sich zum Appell an
Gemeinsamkeit, Geschlossenheit und Opferwillen eigneten. Im Verhältnis zueinander drohten Spannungen der
Mutterländer in den Kolonien sich zu globalen Krisen auszuweiten. Der Weltkriegsgefahr leistete zudem die
Auffassung Vorschub, Krieg sei Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.
Neue Bündniskonstellation
Deutschland beginnt mit dem Imperialismus auch einen massiven Flottenaufbau (1898 Deutscher Flottenverein).
Durch die Aufrüstung entstanden jedoch erhebliche außenpolitische Nachteile, denn die Entfremdung von Russland ließ
sich nun nicht mehr mit einem Bündnis mit GB ersetzen. ► Isolierung Deutschlands
Durch den deutschen Flottenbau herausgefordert, schlossen sich England und Frankreich 1904 zur Entente cordiale
zusammen. Somit erreichte England Anschluss an das französisch-russische Kontinentalbündnis.
Auch war mit Österreich-Ungarn nicht wirklich zu rechnen, denn der Vielvölkerstaat war seit 1866 schweren
innerpolitischen Problemen ausgesetzt: Die Slawen und Ungarn meldeten ihr Recht auf einen eigenen unabhängigen
Staat an.
► Aufkommen des Panslawismus
Der Panslawismus entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts als eine Form des romantischen Nationalismus. Sein Ziel
war die kulturelle, religiöse und politische Einheit aller slawischen Völker Europas.
Russland
Russland erschien gefährlich wegen des von ihm ausgehenden Panslawismus; es drohte somit die europäische
Mächteordnung zu sprengen, falls sich die Slawen in Deutschland, im Osmanischen Reich und vor allem in der
Donaumonarchie auf seine Seite begeben. Doch im Inneren hatte Russland mit schweren Problemen zu kämpfen.
Einschub: Die Haager Friedenskonferenzen 1899 / 1907
Die Haager Friedenskonferenzen wurden aufgrund der Anregung des russischen Zaren Nikolaus II. und auf Einladung
der niederländischen Königin Wilhelmina 1899 und 1907 in Den Haag einberufen und sollten der Entwicklung von
Grundsätzen für die friedliche Regelung internationaler Konflikte dienen.
> Keine Einigung bezüglich der Abrüstung
> Errichtung des Schiedsgerichtshofs in Den Haag, den aber nicht alle Staaten anerkannten
Internationale Krisen
1. Marokkokrise: Deutschland protestiert gegen die “friedliche Durchdringung” Marokkos durch Frankreich und betont
die Unabhängigkeit des dortigen Sultans.
Bosnienkrise (1908/1909): Ö/U annektiert die vorwiegend von Serben bewohnten Gebiete Bosniens. ► Russland rückt
wieder enger an die Entente, ist aber nach Japan noch nicht wieder kriegsbereit. Deutschland hält in Nibelungentreue
zu Österreich.
2. Marokkokrise (1911): Angesichts des französischen Aufmarsches gegen Aufstände in Marokko entsendet
Deutschland symbolisch das Kanonenboot Panther. Diese Krise ließ überall in Europa nationalistische und
imperialistische Emotionen hochkochen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte das deutsch-britische Wettrüsten seinen Höhepunkt erreicht. Trotz der Tatsache, dass das
Deutsche Reich das Wettrüsten auf See bereits verloren hatte, lehnte die Reichsführung das Angebot der Briten, den
Flottenbau vertraglich zu limitieren, ab.
Kriegsrat (Ende 1912): Stellte konkrete Überlegungen zur Auslösung eines Krieges an; Jedoch verhinderten ihn
wirtschaftliche Interessen.
Die große Heeresvermehrung 1913
1. Balkankrieg 1912
2. Balkankrieg 1913
► Russland kommt auf die Idee, ein Krieg könnte
innenpolitische Probleme nach außen verlagern.
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges
28. Juni 1914: Attentat auf Franz Ferdinand in Sarajewo durch die serbische Widerstandsgruppe die „schwarze Hand“
→ Österreich fühlt sich von den Serben herausgefordert.
→ Bei Passivität droht der Zerfall der Donaumonarchie.
→ Österreich stellt Serbien ein Ultimatum und fordert:
gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts ,
Beaufsichtigung durch österreichische Gesandte
► Russland kündigt im Falle eines Krieges seine Unterstützung für Serbien an.
Die serbische Regierung lehnt die Forderungen Österreichs als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptiert aber
die übrigen harten Forderungen in dem Ultimatum.
Doch Deutschland stützt das Österreichische Ultimatum: Wilhelm II. stellt Österreich einen Blankoscheck aus.
Während die Mobilmachung anlief, versuchte der britische Außenminister zwischen Wien und St. Petersburg noch zu
vermitteln.
Serbien antwortet demütig auf das österreichische Ultimatum und entzieht dem drohenden Krieg somit die eigentliche
Grundlage.
Aufgrund des deutschen Blankoschecks wiegt sich Österreich jedoch in Sicherheit und attackiert Serbien.
Der britische Außenminister versucht noch ein letztes Mal zu vermitteln, der Generalstab hat seine Entscheidung aber
schon gefällt (über den Kopf des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg hinweg).
Am 1. August erklärt Deutschland Russland und am 3. August Frankreich den Krieg;
England erklärt am 4. August Deutschland den Krieg.
Kriegsziele
Deutschland:
Großbritannien:
Frankreich:
Russland:
Vormachtsstellung in Europa ausbauen; Gebietsgewinne im Osten; Kolonialreich ausbauen
Deutsche Kolonien in Afrika; geringes Interesse an der territorialen Neuordnung
Revanche; Saarland/ Elsass-Lothringen
Gebietszuwachs im Westen; Konstantinopel
Wer hatte Schuld am Krieg?
Fritz Fischer:
„Ein Krieg bricht nur dann aus, wenn ihn zumindest eine Macht will, aber ein ganzer Kontinent schlittert nicht so einfach in
einen Krieg.“
Ergebnis seiner Forschung: Deutschland hat keinen Verteidigungskrieg geführt, sondern die Julikrise zur Herbeiführung
des Weltkrieges genutzt.
Zusammenfassung
Die Rivalität der Mächte in Europa setzte sich gegen Ende des 19 Jh. im imperialistischen Wettlauf um Einflusszonen und
die Aufteilung der Welt fort. Die Gegensätze verschärften sich u.a. durch das Eintreten des Deutschen Reiches in die
Weltpolitik. Die Deutsche Risikoflotte forderte Großbritannien heraus. Die Beteiligung bzw. das Auslösen von Krisen am
Rande kriegerischer Zusammenstöße machten Deutschland als Störenfried verdächtig, was zum bündnismäßigen
Zusammenrücken der anderen Mächte und zur Isolierung Deutschlands führte. Die Gefahr des Zweifrontenkrieges
versuchte Deutschland durch den Schlieffenplan zu bannen. Indem das Deutsche Reich fest auf die Bündnistreue der in
ihrem Bestand gefährdeten Donaumonarchie zählte, riskierte es in den Wirren auf dem Balkan unmittelbar nach dem
Attentat in Sarajewo durch bedingungslosen Rückhalt für Österreich den Weltkrieg.
Kriegsverlauf
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Einmarsch über Belgien ► England greift ein
rascher Erfolg für Deutschland im Osten, aufgrund des Soldatenmangels aber kein Sieg möglich
deutscher Angriff kommt vor Paris ins Stocken
Italien schließt sich 1915 den Alliierten an
Stellungskrieg: Höhepunkt Verdun (“ alte Kriegstaktik trifft auf modernes Gerät”)
Uneingeschränkter U-Boot-Krieg
Friedensverhandlungen 1916/1917 scheitern
5. April 1917: die USA erklären Deutschland den Krieg
Die Oktoberrevolution setzt Russland außer Gefecht
Deutschland kann die Niederlage jedoch nicht mehr abwenden
Die innenpolitische Entwicklung in Deutschland während des 1. Weltkrieges
„Burgfriedenspolitik“: die bis dahin als systemoppositionell geltende SPD stellt für die Zeit des Krieges die öffentlichen
Auseinandersetzungen mit der Regierung ein und übt Selbstzensur. Das Parlament stimmt geschlossen für die
Kriegskredite. Grund: Verteidigungskrieg
Der Verteidigungshaltung der SPD standen die annexionistischen Politiker Hindenburg & Ludendorff gegenüber, die
weiterreichende Kriegsziele verfolgten.
Der Staat hat durch die Anerkennung von Gewerkschaften die Arbeiterbewegung für sich gewonnen, die Kriegswirtschaft
mitzutragen.
Die Materialschlacht an der Front zermürbt nicht nur die Soldaten, sondern führt auch zu Hungersnöten unter der
Zivilbevölkerung ► Kriegsmüdigkeit
Kriegsdienstverweigerer gründen 1917 die USPD, die die Burgfriedenspolitik nicht mehr mittragen will.
MSPD gründet mit dem Zentrum den Interfraktionellen Ausschuss. Ziel: Einführung der parlamentarischen
Monarchie
März 1918: Schwere militärische Niederlage für D: Hindenburg und Ludendorff erkennen, dass der Krieg nicht mehr zu
gewinnen ist.
► Revolution von Oben: Bildung einer künftigen Regierung, die vom Vertrauen der Mehrheitsparteien und nicht mehr
vom Kaiser abhängen sollte. Somit wollen sie den Forderungen der Alliierten entgegenkommen.
► Bildung einer parlamentarischen Regierung unter Prinz Max von Baden, doch die USA bleiben hart und fordern einen
grundlegenden Wechsel des politischen Systems in Deutschland.
► Der Zentrumspolitiker Matthias Erzberg führt die Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten und nicht die OHL.
Die Neuordnung Europas und die Weimarer Republik
Die Deutsche Revolution 1918/1919
Das Flottenkommando plant eine Todesfahrt gegen die Englische Flotte, ohne die Regierung von diesem Entschluss zu
informieren.
► Aufstände der Matrosen (4. November)
► Wahl eines Soldatenrates, der ihre Interessen vertritt
► Auch die Arbeiter in den Werften bilden Arbeiterräte.
Die Bewegung erfasst zuerst die Küstenstädte und schwappt dann auf das ganze Land über.
MSPD und USPD wirken mit und „stellen die Einheit des Proletariats her“.
Am 9. November gibt Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig die Abdankung des Kaisers bekannt und übergibt
sein Amt Friedrich Ebert von der MSPD.
Aus Angst vor einer Sowjetrepublik proklamiert Philipp Scheidemann um 14.00 vom Balkon des RT die „Deutsche
Republik“.
Um 16.00 ruft Karl Liebknecht die „Sozialistische Republik“ aus.
De facto hatten aber die Räte die Macht in der Hand.
►► Übergangslösung:
Rat der Volksbeauftragten aus je 3 Mitgliedern von MSPD und USPD,
kontrolliert von Vollzugsrat (gewählt von den Räten)
Aber:
Soziale Probleme wegen Demobilisierung
Abhängig von kaiserlichen Beamten
und der militärischen Führung
Spannung zwischen RdV und Vr
RdV ruft Wahlen aus, doch werden diese nicht abgehalten.
Vr will, dass ein Zentralrat gewählt wird.
► Rätekongress Mitte Dezember 1918: 514 Abgeordnete (300 MSPD / 100 USPD / Rest: bürgerliche Demokraten)
Eigentlich erwartet man von dem Gremium das Lösen der Spannungen zwischen RdV und Vr.
Aber: Die USPD boykottiert die Wahl und legt sich quer
► Gewerkschaften und Unternehmer einigen sich auf Privatwirtschaft
Marine-Splittergruppe nimmt den Berliner Stadtkommandanten gefangen ► Niederschlagung durch alte Armee
► USPD tritt aus RdV aus
► Ausgleich durch bürgerliche Abgeordnete ► Grundlage für Reichsregierung
► Aus der USPD entwickelt sich die KPD
► hartes Durchgreifen seitens der Machthabenden
Zusammenfassung
Die in den Oktoberreformen im Reich und in den Ländern entstandenen parlamentarischen Monarchien wurden durch die
Novemberrevolution beseitigt. In ganz Deutschland bildeten sich sozialdemokratisch-geführte Regierungen, in denen
MSPD und USPD gemeinsam die Macht ausübten, während die bürgerlichen Parteien in der Anfangsphase von der
politischen Verantwortung ausgeschlossen blieben. Die spontan entstandene Rätebewegung beeinflusste die Politik der
Regierungen. Diese stützte sich einerseits auf den Verwaltungsapparat und die militärische Führung des ehemaligen
monarchischen Systems. Dadurch gab es Konflikte zwischen den provisorischen Regierungen und den revolutionären
Massen. Mit der auf dem Berliner Rätekongress getroffenen Entscheidung für eine Nationalversammlung, die zu Beginn
des Jahres 1919 in Weimar zusammentrat, war die Entscheidung für eine parlamentarische Demokratie gefallen. Der
Kampf der politisch organisierten extremen Linken in Teilen der USPD und der neu gegründeten KPD für ein
sozialistisches Rätesystem besaß keine Chance. Die Weimarer Koalition aus MSPD, Zentrum und Linksliberalen schuf
sich in der Weimarer Reichsverfassung die institutionelle Grundlage für die künftige Weimarer Republik
Die Pariser Vorortverträge und die Europäische Nachkriegsordnung
Pariser Vorortverträge: gemeinsamer Oberbegriff für die Friedensverträge nach dem 1. Weltkrieg
1919: große internationale Friedenskonferenz; aber ohne die Achsenmächte und Russland
→ Chance auf Weltfrieden schon im voraus vertan.
→ Es waren 32 Staaten beteiligt, jedoch gaben die großen drei den Ton an:
Woodrow Wilson, USA
► 14 Punkte Wilsons: Frieden
David Lloyd George, GB
► dazwischen *
Georges Clemenceau, F
► Revanche und Sicherheit

* Deutschland sollte politisch entmachtet werden, aber wirtschaftlich nicht soweit geschwächt, dass die Gefahr einer
kommunistischen Revolution bestünde.
►► Völkerbund (Idee Wilsons)
> Frieden und Sicherheit für alle Staaten
> Internationale Gremien (Hager Gerichtshof...)
> Möglichkeit von Sanktionen gegen Friedensstörer
Start des Völkerbundes 1920, ironischerweise ohne die USA (selbst gewählter Isolationismus) und Russland
USA gingen aus dem 1. Wk als Weltmacht hervor, wenn sie auch keine Führungsmacht sein wollten.
1919:
Alliierten wollen mit den Friedenbedingungen des Versailler Vertrages die Großmachtstellung
Deutschlands für immer beenden.
Deutschland will dies nicht akzeptieren.
Alliierten drohen mit Invasion.
Deutschland muss annehmen ► Empörung aller Parteien (Diktatfriede)
► Die hohen Reparationszahlungen und Gebietsabtretungen dienen nationalen Kräften im Kampf gegen die junge
Weimarer Republik
Wilson propagiert das Selbstbestimmungsrecht der Völker: Jedes Volk hat das Recht, unabhängig von ausländischen
Einflüssen, über seinen politischen Status, seine Staats- und Regierungsform, seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle
Entwicklung zu entscheiden.
Österreich / Ungarn hatten Mitschuld am Krieg, jedoch nicht der ganze Vielvölkerstaat.
► Tschechen, Jugoslawen, Rumänen in der Donaumonarchie werden als Gewinner gewertet.
► Auflösung des Vielvölkerstaates Ö/U
► Autonome Einzelstaaten auf dem Boden der Verlierer (Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Jugoslawien..)
► Blutige Konflikte zwischen den neuen Staaten
In der Außenpolitik von Deutschland und von Österreich war die Revision der Sanktionen das vorherrschende Ziel.
Zusammenfassung
Die Siegermächte des ersten Weltkrieges präsentierten 1919 Deutschland und seinen Verbündeten einen Diktatfrieden,
dessen weitreichende Forderungen alle Nachfolgestaaten der ehemaligen Monarchien stark belasteten. Der Kampf um
die Revision des Versailler Vertrages einte in Deutschland alle politischen Kräfte, zumal es den Verantwortlichen für
die militärische Niederlage im Weltkrieg gelang, durch die so genannte Dolchstoßlegende die Schuld für die Katastrophe
auf andere abzuwälzen. Aufgrund der Initiativen des amerikanischen Präsidenten Wilson entstanden als Nachfolger des
Habsburger Vielvölkerstaates in Mittel- und Osteuropa neue Nationalstaaten mit ethnischen Minderheiten. Der neu
geschaffene Völkerbund in Genf sollte allen Staaten Frieden und kollektive Sicherheit garantieren. Der Versuch, eine
Weltfriedensordnung zu schaffen, schlug fehl, da sich die USA weiterhin isolierten und die Bolschewiki auch nicht dem
Völkerbund beitraten.
Die Dolchstoßlegende
war eine von führenden Vertretern der deutschen Obersten Heeresleitung miterfundene Verschwörungstheorie, die die
Schuld an der militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg vor allem auf die Sozialdemokratie
abwälzen sollte.
Im Ersten Weltkrieg wurde das Kriegsgeschehen erstmalig von den Massenmedien begleitet: Sie sollten nationalistische
Leidenschaften auf beiden Seiten mobilisieren. Somit gewann der WK einen Kreuzzug-Charakter auf allen Seiten.
Die Mehrheit der Nation glaubte dem Kaiser, der seit 1914 den Verteidigungskrieg predigte.
Die Alliierten sahen das jedoch etwas anders: Deutschland und seinen Verbündeten wird im Versailler Vertrag klar die
Schuld zugewiesen.
Für Deutschland war dieser Artikel des Vertrages ein tiefer Schock, und man versuchte ihn zu streichen, ohne Erfolg.
Für Deutschland war dies eine tiefe Demütigung, für die Alliierten jedoch die Begründung für die exorbitanten
Reparationszahlungen.
Die Diskussion um die Kriegsschuldfrage war das einzige, was Deutschland zu dieser Zeit politisch einte.
Der ehemalige Chef der OHL Hindenburg leitet mit seiner Aussage vor dem Untersuchungsausschuss eine
Diffamierungskampagne gegen alle Politiker ein, die nach der Revolution die Republik geschaffen haben.
Die umstürzlerischen Kräfte im eigenen Land und nicht die Übermacht des Gegners hätten zu der deutschen Niederlage
geführt.
Diese Unterstellung wurde bewusst in die Welt gesetzt, um vom eigenen Versagen der OHL abzulenken und die Schuld
den Sozialdemokraten in die Schuhe zu schieben.
Der Dolchstoß galt bei vielen in der Republik als historische Tatsache und nicht als „faule Ausrede“.
► Demokraten werden als Novemberverbrecher diffamiert.
Ziel: Schwächung der demokratischen Kräfte und Wiederherstellung der Monarchie oder Diktatur
Krisenjahre der Weimarer Republik
Allgemeine Situation
Auch mit Inkrafttreten der Reichsverfassung stabilisiert sich die junge Weimarer Republik nicht.
Linksradikale und Rechtsradikale bekämpfen sich erbittert gegenseitig, doch waren sie sich in ihrer Feindschaft gegen die
Weimarer Republik einig.
USPD: proklamiert Diktatur des Proletariats + Massendemonstrationen
Rechtsradikale: politische Morde
Die wirtschaftlichen Probleme waren der Nährboden für politischen Extremismus.
Kapp-Putsch
Regierung reduziert die Reichswehr auf die geforderten 100000 Mann, die Soldaten spielen jedoch nicht mit.
► Truppen, die nicht Bestandteil des 100000-Heeres waren, besetzen unter der Führung von General Lüttwitz den
Reichstag und rufen Wolfgang Kapp zum Reichskanzler aus.
Die Reichswehr verweigert Einschreiten: „Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr.“
► Die Regierung flieht nach Stuttgart.
► Die Gewerkschaften rufen den sofortigen Generalstreik aus.
► Die Reichsbeamten verweigern die Kooperation.
→ Der Kapp Putsch scheitert.
Das Vorgehen der Reichswehr gegen sozialistische Revolutionen erweckt den Eindruck von Solidarität.
ABER: Die Reichswehr entwickelt sich zum Staat im Staate, über die die Weimarer Republik keine Kontrolle mehr hatte.
Das Ende der Weimarer Koalition:
Koalitionsbündnisse aus SPD, Zentrum und DDP (Deutsche Demokratische Partei)
Die ersten Reichstagswahlen (seit der Verabschiedung der Verfassung) vom 6. Juni 1920 waren eine Schlappe für die
Weimarer Koalition. ► SPD geht freiwillig in die Opposition, um sich zu erneuern.
► Minderheitenregierung aus Zentrum, DDP und DVP (national liberal)
► „Phase der instabilen Regierungen“, die starke Probleme mit den Reparationszahlungen hatte
Erfüllungspolitik: So bezeichnete man die außenpolitische Strategie der Weimarer Republik von der Annahme des
Londoner Ultimatums 1921 bis zur Ruhrbesetzung 1923. Diese Strategie sah vor, die als überzogen eingeschätzten
Forderungen der Westmächte so weit zu erfüllen, dass schließlich deren Unerfüllbarkeit offensichtlich werden sollte.
Rechtsradikale ermorden führende Vertreter der Erfüllungspolitik, denn sie durchschauten den Plan nicht.
► „Gesetz zum Schutz der Republik“ ( Eindämmung von Kommunismus und völkischem Nationalismus)
► Die Justiz wandte das Gesetz allerdings eher gegen die Kommunisten an und verschonte unverantwortlicherweise die
nationalistischen Kräfte (Justiz war wenig demokratisch gesinnt und orientierte sich an den Werten des vergangenen
Jahrhunderts).
Krisenjahr 1923
Im Herbst 1922 wird der parteilose Wilhelm Cuno Reichskanzler ► Ende der Erfüllungspolitik, die Weimarer Republik
bittet um einen Aufschub (Moratorium).
 Frankreich wittert im Deutschen Vorgehen eine Chance, seine Ziele bezüglich der Rheinlandspolitik zu verwirklichen
(Rhein als Grenze) ► „Keine Moratorien ohne Pfänder“
 Frankreich besetzt das Ruhrgebiet („Politik der Produktiven Pfänder“)
 Empörung in ganz Deutschland: Regierung verbietet es den Beamten, im Ruhrgebiet Befehle von den Franzosen
entgegenzunehmen + Passiver Widerstand + Sabotageakte
Infolge des Ruhrkampfes steigt in Deutschland die Inflation dramatisch an, denn der Staat finanzierte sich über die
Druckmaschine (Extreme Staatsschulden, Ausfall von Steuereinnahmen, Reparationszahlungen).
► Totale Entwertung des Geldes (Hyperinflation)
► Große Teile des bürgerlichen Mittelstandes verarmen und wenden sich von der Republik ab.
► politische Radikalisierung der Mitte → gut für die Rechtsradikalen
► Sturz von Cuno ► Große Koalition (wie Weimarer Koalition + DVP)
► Einführung einer neuen Währung, der Rentenmark
► Wiederaufnahme der Reparationszahlungen ► Rückzug der Franzosen
Roter Oktober: sozialistische Einheitsfront zwischen SPD und KPD in Sachsen und Thüringen
► Aufstellung eigener Revolutionstruppen (bewaffnete Hundertschaften)
Friedrich Ebert rief schon nach dem Ruhrkampf für ganz Deutschland den Belagerungszustand aus.
► Befehl der Auflösung der bewaffneten Hundertschaften
► Thüringen kommt dem Befehl nach, Sachsen weigert sich ► Die sächsische Regierung wird abgesetzt
► keine Revolution
Die Konflikte zwischen München (Bayern) und Berlin(WR) verschärfen sich.
► Bayern weigert sich, paramilitärische Einheiten zu entwaffnen.
► Bayern schuf seine eigene Verordnung, die von der Reichsregierung als verfassungswidrig bezeichnet wird.
► In Bayern strebt die antisemitische Hitler-Bewegung auf.
► Nationalsozialisten gründen Kampfbund: Marsch auf Berlin (Ludendorff/ Hitler)
Hitler plant einen Putsch zuerst in Bayern, schafft es jedoch nicht, die Truppen von Generalstaatskommissar Gustav
von Kahr auf seine Seite zu ziehen.
Der Putschversuch wird am nächsten Tag von der Bayrischen Polizei niedergeschossen (9. November).
► Hitler wird verurteilt aber vorzeitig entlassen. / Ludendorff kommt frei.
► In seiner Haft schreibt Hitler das Buch „Mein Kampf".
© Skript wurde erstellt von Florian Rieger, Abitur 2008
(durchgesehen vom Kursleiter)
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