Aktuelles – Termine – Tipps für die Dekanate

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Kirchenfenster-BoNuS-Newsletter
Presse- und Infodienst des Referenten für Öffentlichkeitsarbeit
in den Evangelischen Dekanaten
Büdingen, Nidda und Schotten
Aktuelles – Termine – Tipps für die Dekanate Büdingen, Nidda und Schotten
Ausgabe 45
5.07.2007
Impressum:
Gert Holle
Referent für
Öffentlichkeitsarbeit
Bahnhofstraße 26
63667 Nidda
Tel.: 06043 – 8026-15
Fax: 06043 – 8026-26
Bürozeiten:
Mo – Fr: 9.00 – 16.00 Uhr
„Mein Wunsch an Gott ist, dass die Gemeinde lebt, denn
eine lebendige Gemeinde kann und wird alle aktuellen
Probleme, auch die Finanzen, angehen und mit Gottes
Hilfe irgendwie meistern, wenn auch in kleinen Schritten.
Dies muss zwar nicht von „oben“ (EKHN…) bestimmt
werden, sondern aus den Gemeinden (von unten)
gemeinsam gelebt werden. Allerdings dürfen die
„Rahmenbedingungen“ für das Gemeindeleben nicht
verschlechtert werden.“
(Ein Teilnehmer des Gottesdienstes zum Auftakt der
Regionalsynode in Ulrichstein, 30. Juni 2007).
______________________________________________________
Einen erholsamen und gesegneten Sommerurlaub
wünscht Ihnen
Email:
[email protected]
Internetadresse:
www.kirchenfensterbonus.de
Wahrhaftigkeit
In der Welt fährst Du
am besten
sprichst Du stolz mit
stolzen Gästen,
mit bescheidenen
bescheiden,
aber wahr und klar mit
beiden.
Anastasius Grün
* 1806 in Laibach
† 1876
Lass die Sonne in dein Herz
"Die Sonne bringt es an den Tag", sagen wir - und meinen: So wird Wahrheit sichtbar. In der Tat: Wir
leben von der Kraft der Sonne. Von ihrer Energie. Ihre Strahlen treffen uns. Gehen uns ins Herz. Geben
uns Kraft, Wärme, Glaube, Hoffnung, Liebe, Lebens-Lust gegen allen Frust. Farbenreichtum, Formen,
Vielfalt. die bunte Welt der Tiere und Pflanzen, Ozeane, Mond, Sterne, das Universum - die trotz allem
gute Schöpfung unseres Gottes!
Die Sonne wirkt auf uns, in uns - wir müssen uns nur immer wieder auf sie besinnen. Uns für sie öffnen.
Sie aufnehmen in unser Bewusstsein. Um dann - hoffentlich - noch intensiver fühlen zu können. Sich
verwandeln lassen. Selber in Bewegung zu kommen. Und diese geschenkte Energie weitergeben. An
andere. Damit auch sie Freude am Leben empfinden. Frei auf-atmen und durch-atmen können.
Autor: Jens-Uwe Flügel
Weitere Denkanstöße in dieser Woche!
AKTUELL
Aktuelles
1. Gemeinsam und mit Gottvertrauen Stärke
zeigen
Kinderkirche der evangelischen Kirchengemeinde
unter dem Motto "Debora - echt stark!" Geschichten und Spiele rund um die Prophetin und
Richterin. Bitte lesen Sie!
2. „Sie alle sind gute Botschafter“
Zukunft der Kirche war Thema der
Regionalsynode in Ulrichstein
Bitte lesen Sie!
3. Vom Evangelium her Stellung beziehen
Pfarrer Dr. Peter Möser als “Referent für
Gesellschaftliche Verantwortung” eingeführt. Bitte
lesen Sie!
4. JUGENDGOTTESDIENST am 1. Juli in der
Weidenkirche in Steinberg
Die Mühe hat sich gelohnt. Bitte lesen Sie!
5. Im friedvollen Miteinander auch das Eigene
fördern
Besuch von Bischof George Daniel aus Südindien
in der Partnerdiözese in Oberhessen mit großem
Programm - Beeindruckender Gottesdienst. Bitte
lesen Sie!
6. Brot für die Welt: Zwei kleine Mädchen, ganz Bitte lesen Sie!
groß!
2
Aktuelles
7. "Nach uns die Sintflut" beeindruckend
dargestellt
Kindermusical des Dekanats Schotten in der
Festhalle - Einblicke in die musikpädagogische
Arbeit von Dekanatskirchenmusiker Michael
Merkel. Bitte lesen Sie!
8. Bewegender Gottesdienst im Hessenpark
Kirchengemeinde fuhr mit über 100 Niddaern nach
Neuanspach - Uhrwerk als Dauerleihgabe zur
Verfügung gestellt.Bitte lesen Sie!
9. Hundert Jahre Posaunenchor
Festlicher Gottesdienst in der St. Martinsgemeinde
in Altenstadt-Höchst zum Gedenken. Bitte lesen
Sie!
10. Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen
Percussionsgruppe "La Ritma" und "Kleiner Chor
an der Marienkirche" gaben gemeinsames Konzert
in Remigiuskirche. Bitte lesen Sie!
11. Drei Jahrzehnte seelsorgerisches Wirken in
der Region
Pfarrer Detlef Maresch verabschiedet Leidenschaftlicher Sammler von historischen
Reiseführern und Landkarten. Bitte lesen Sie!
12. Gott in der Biostunde? Hessens
Kultusministerin irritiert Forscher
Mit ein paar Bemerkungen über Glaubensfragen
und Biologieunterricht hat Hessens
Kultusministerin Karin Wolff (CDU)
Naturwissenschaftler auf die Barrikaden getrieben:
«Die Schöpfungslehre eignet sich nicht zur
Beschreibung der Evolution», erklärte die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und gab
ihre «Sorge» über die Äußerungen der Ministerin
zu Protokoll. Bitte lesen Sie!
13. Schweizer Sterbehelfer sollen besser
kontrolliert werden
In der Schweiz ist eine lebhafte Diskussion darüber
entbrannt, wie die tolerierte und viel kritisierte
Sterbehilfe unter staatliche Aufsicht gestellt
werden kann. Noch lehnt dies die Regierung in
Bern ab. Bitte lesen Sie!
14. Ökumene
Ältestes tibetisch-buddhistisches Zentrum wird
30: Dalai Lama zu Gast
Schon von weitem begrüßen bunte Gebetsfahnen
die Besucher im Hamburger Stadtteil Rahlstedt.
Hinter den Mauern eines Einfamilienhauses liegt
Deutschlands ältestes tibetisch-buddhistisches
Zentrum - und eines der wenigen, das unter der
Schirmherrschaft seiner Heiligkeit, des 14. Dalai
Lama, steht. Bitte lesen Sie!
15. Am 07.07.07 in den 7. Himmel - Heiratsboom Am Schnapszahldatum wollen sich an vielen Orten
in Deutschland
in Deutschland bis zu fünfmal mehr Paare als an
anderen Tagen das Jawort geben. Von Rügen bis
Garmisch- Partenkirchen heißt es in den
Standesämtern schon seit Wochen: Ausgebucht!
Bitte lesen Sie!
3
DOKUMENTATION ZUR KIRCHENREFORMDEBATTE
Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD hat im März 2007 zehn Thesen zur Situation der Kirche
veröffentlicht. Die Antworten von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen sind in
einer epd-Dokumentation (Nr. 25 vom 12. Juni 2007) unter dem Titel "Konzentration auf die Zukunft!
Die wichtigsten Fakten zur Situation der Kirche aus kirchen- und religionssoziologischer Sicht"
zusammenfassend dargestellt. Bestelladresse für die epd-Dokumentation: GEP-Vertrieb, Postfach 50 05
50, 60394 Frankfurt, Tel. 0 69 / 5 80 98 - 191, Fax: 0 69 / 5 80 98 - 226, E-Mail: [email protected]
TERMINE
Termine und Veranstaltungen
Fr. 6. Juli 2007 18:00 Uhr
Gettenau: Open-Air-Pfarrhoffest
Spanischer Abend. mehr...
Sa. 1. September 2007 10:00 Uhr
FRISCHER WIND und STARKE SEGEL –
Jubiläumsfeier der Evangelischen Frauen
Frauen aus dem Dekanat Nidda fahren zur
Jubiläumsfeier der Evangelischen Frauen nach
Darmstadt - Vorverkauf hat begonnen
Für den Bereich des Dekanates Nidda hat Gertrud
Peppler die Organisation der Anmeldung und einer
gemeinsamen Busfahrt übernommen. Interessierte
Frauen können sich unter der Telefonnummer
06043/4692 mit Frau Peppler in Verbindung setzen.
mehr...
Sa. 22. September 2007 20:00 Uhr
Nidda in Concert 2007 - Klingende Saiten
Chor- und Orchesterkonzert
Antonio Vivaldi: Magnificat
Georg Friedrich Händel: Dixit Dominus
mehr...
So. 9. September 2007 00:01 - 23:59 Uhr
Tag des offenen Denkmals am 9. September mit
dem Schwerpunktthema 2007: Orte der Einkehr
und des Gebets – Historische Sakralbauten
mehr...
Do. 5. Juli 2007 00:00 Uhr bis Mo. 31. Dezember Festliche Gottesdienste, Konzerte,
MittwochsORGELKONZERTE und Jugendchor2007 23:59 Uhr
Freizeit in Dänemark...
Kirchenmusik Büdingen 2007
(Änderungen vorbehalten)
mehr...
Mo. 1. Januar 2007 00:00 Uhr bis Mo. 31.
Dezember 2007 00:00 Uhr
ANGEBOTE und TERMINE 2007 der
Dekanatsstelle für Kinder- und Jugendarbeit
Nidda
mehr...
Mo. 1. Januar 2007 00:00 Uhr bis Mo. 31.
Dezember 2007 00:00 Uhr
Terminplan des Dekanates Büdingen für das
Jahr 2007 im Überblick
mehr...
Mo. 1. Januar 2007 00:00 Uhr bis Mo. 31.
Dezember 2007 23:59 Uhr
Terminplan des Dekanates Nidda für das Jahr
2007 im Überblick
mehr...
4
Termine und Veranstaltungen
Mo. 1. Januar 2007 00:00 Uhr bis Mo. 31.
Dezember 2007 00:00 Uhr
Terminplan des Dekanates Schotten für das
Jahr 2007 im Überblick
mehr...
So. 15. Juli 2007 17:00 Uhr bis So. 12. August
2007 10:30 Uhr
Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen in
Dauernheim und Blofeld - Juli/August 2007
mehr...
Für die nächste Ausgabe des Kirchenfenster-BoNuS-Newsletters senden
Sie bitte Ihre Termine bis zum 1.08.2007 an [email protected].
TIPPS
Die bisherigen Ausgaben von KirchenfensterBoNus zum downloaden.
Zu den bisherigen Ausgaben des Newsletters!
Informationen zum neuen Zuweisungssystem
der EKHN
Mit dem neuen Zuweisungssystem für
Kirchengemeinden und Dekanate sollen, so der
Vorschlag, "finanzielle Ressourcen dort zur
Verfügung gestellt werden, wo sie benötigt werden
und wie es im Rahmen der gesamten finanziellen
Rahmenbedingungen möglich ist". Informationen
und Download eines Infoflyers
Konzept „Perspektive 2025“
Im Frühjahr 2006 haben die Delegierten auf der 5.
Tagung der Zehnten Kirchensynode über das
Konzept „Perspektive 2025 – Prozess zur
Entwicklung von Prioritäten und Posteriotäten in
der EKHN“ abgestimmt. Sie haben sich für die
breite Diskussion über die Zukunft der Kirche
entschieden. Die Vorlage, in der das Vorhaben
beschrieben ist, finden Sie hier im PDF-Format.
Bitte lesen Sie weiter!
In der Zwischenzeit gibt es von "Perspektive 2025"
eine Synodenvorlage, die bei der Frühjahrssynode
der EKHN in Frankfurt debattiert wird. Dieses
Papier ist downloadbar und lesbar, im Netz unter
www.perspektive2025.de
bzw. direkt unter:
http://www.perspektive2025.de/download/synvorl/
07_synodenvorlage_2025.pdf
5
TIPPS
EKD Impulspapier "Kirche der Freiheit.
Mit dem im Juli 2006 erschienenen Impulspapier
Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. "Kirche der Freiheit. Perspektiven für die
Jahrhundert"
evangelische Kirche im 21. Jahrhundert" will der
Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) eine Reformdebatte auf allen kirchlichen
Ebenen und Handlungsfeldern anstoßen und
Möglichkeiten aufzeigen, wie die evangelische
Kirche den vielfältigen Herausforderungen, vor
denen sie steht, begegnen kann.
>mehr...
Interessante und wichtige Links
in der Arbeitsgemeinschaft
Zu den Links!
Der Filmtipp der Woche:
Harry Potter und der Orden des Phoenix
Harry Potter beginnt sein fünftes Ausbildungsjahr
und bemerkt, dass sein Erzfeind Lord Voldemort
wiedergekehrt ist. Da von der Lehrerschaft keine
Hilfe zu erwarten ist, stellt Harry die Schülergruppe
"Dumbledores Armee" zusammen. Es gilt, die
jungen Zauberer auf den bevorstehenden Kampf
vorzubereiten. Der Streifen kommt am 12. Juli
2007 in die deutschen Kinos. Dieser und weitere
Filme der Woche!
Buchtipp:
Neue Antunes-Chroniken: Aufregend, liebevoll
und erbarmungslos
Lobo Antunes schreibt im «Zweiten Buch der
Chroniken», er habe von seinem geliebten
Großvater wohl den Gefallen daran geerbt, still
dazusitzen und zu schauen. Man muss dem
Großvater dankbar sein für das Erbe an seinen
Schriftsteller-Enkel aus Lissabon. Antunes hat sich
für diese Buch mit 78 kleinen Geschichten,
Phantasien, Reflexionen, Briefen an lebende und
tote Freunde, Überlegungen zur eigenen Arbeit,
Erinnerungen an Lebensstationen einfach still
hingesetzt und nach innen geschaut. Bitte lesen Sie
weiter!
Klassik-CDs: Neuerscheinungen
Der Linktipp:
Homepage der evangelischen Kirchengemeinde
Schwickartshausen
u.a. «Figaros Hochzeit» aus Salzburg. Bitte lesen
Sie weiter!
http://www.ev-kirche-schwickartshausen.de
Literaturtipps zum Thema der Regionalsynode:
Schubert, Berthold: Zentralismus oder Regionalsierung?
Strukturelle Entwicklungen im Mittelstufenbereich der EKHN bis 1990, besonders in der Propstei
Oberhessen sowie in den Verbänden Frankfurt und Wiesbaden. Schotten, 2006.
ISBN 3-8334-5241-2 ( veröffentlicht über BoD – www.bod.de)
Nethöfel, Wolfgang; Grunwald, Klaus-Dieter (Hrsg.): Kirchenreform strategisch, Glashütten 2007,C & P
Verlagsgesellschaft. ISBN 978-3-86770-120-4. www.cundp.de
6
Filmhinweis:
Am seidenen Faden – Kurzspielfilm, Spanien 2005, OmU, Produktion Juan Carlos Romera
(auszuleihen bei Gert Holle, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Bahnhofstraße 26, 63667 Nidda)
Der unglaublich packend inszenierte Kurzspielfilm zeigt, wie ein professionell ausgerüsteter Bergsteiger
mitten im Winder, in der Einsamkeit der spanischen Sierra Nevada, eine raue und gefährliche Steilwand
unter großen Anstrengungen hinaufklettert. Er will den Zweikampf mit dem Berg unbedingt gewinnen.
Zweimal rutscht er ab und stürzt in die Tiefe, jeweils aufgefangen vom Sicherungsseil. Am Ende hängt er
völlig alleine und hilflos im Seil, nur umgeben von der Dunkelheit der Nacht. Er beginnt zu beten, bittet
Gott um Rettung. Gott antwortet ihm: „Glaubst du wirklich, ich hätte die Macht, dich zu retten?... Dann
kapp’ das Seil.“ So groß ist der Glaube des Bergsteigers dann doch nicht , und am nächsten Morgen
findet man ihn erfroren. Die Stimme eines Radiosprechers verkündet „Überraschenderweise hing der
Körper nur einen Meger über dem Boden. Rätselhaft, wieso der Bergsteiger das Halteseil nicht
durchtrennt hatte, um der Kälte zu entfliehen…“
Themen des Films:
Der Film spricht neben den Hauptthemen Vertrauen und Glaube an Gott noch eine ganze Reihe weitere
Themen und Fragen an:
a) Religiöse Themen: Gottesbild – Gebet und Gebetserhörung – Wunder – Sterben – Rettung und
Erlösung – Hoffnung und Verzweiflung
b) Säkulare Themen: „den inneren Schweinehund“ besiegen, durchhalten – extremsituationen
bewältigen, Herausforderungen bestehen – Der inneren Stimme folgen – Konflikt zwischen
Ehrgeiz und Vernunft: abbrechen oder weitergehen? – Konflikt zwischen Angst und Mut: sich
bewähren oder scheitern? – An Sicherheiten festhalten oder loslassen – Kampf mit den
Naturgewalten.
Theologische Überlegungen
1. Die Beziehung zu gott, das Vertrauen in ihn, der uns begleitet, ist das zentrale biblische
Grundmotiv; untrennbar damit verbunden sind Befreiung, Rettung und Erlösung, die in
unzähligen biblischen Geschichten und Stellen zur Sprache kommen. Noah baut die Arche und
wird mit seiner Familie gerettet (Gen. 6,8-22), Abraham verlässt seine Heimat im Vertrauen auf
Gott (Gen 12). Mose führt sein Volk in die Freiheit.
Trotzdem ist es schon eine ziemliche Herausforderung an den Bergsteiger, wenn Gott verlangt,
das Seil durchzuschneiden; es widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Und vielleicht auch
seinem Gottesbild: als Jesus in der Wüste vom Satan aufgefordert wird, vom Tempeldach zu
springen, weigert sich Jesus und sagt, man soll Gott nicht herausfordern (Mt 4,1-11). Vielleicht
hat der Bergsteiger Zweifel, ob er wirklich Gottes Stimme hört.
2. Das Schicksal des Bergsteigers ist das fatale Gegenteil zu der biblischen Geschichte, in der
Abrahams Vertrauen von Gott auf die Probe gestellt wird. Abraham soll seinen Sohn Isaak opfern
(Gen 22,1-18). Abraham ist bereit, Gott zu gehorchen, und rettet damit das Leben seines Sohnes.
Der Bergsteiger kann sich Gott nicht anvertrauen und verliert dadurch sein Leben. Auch Petrus,
der Jesus auf dem Wasser entgegengehen will, scheitert, weil er Angst bekommt und zu wenig
Vertrauen hat (Mt 14,29-31).
3. Der Berg ist traditionell ein Ort der Gottesbegegnung. Gott offenbarte sich Mose am Berg Horeb
(Ex 3: „Der brennende Dornbusch“) und am Sinai „stieg Mose zu Gott auf den Berg“ und empfing
die Zehn Gebote (Ex 19 + 20). Auch Jesus zog sich in die Stille und Einsamkeit der Berge zurück,
um im Gebet mit Gott zu sprechen (Lk 6,12). Der Berg ist, symbolisch gesprochen, der Ort, an
dem der Mensch den Grundfragen seiner Existenz begegnet bzw. sich mit ihnen auseinandersetzt.
7
EKD veröffentlicht "10 Thesen zu Religion, Werten und religiöser Bildung im Elementarbereich"
"Religion und Ethik sind auch im Elementarbereich unverzichtbare Dimensionen humaner Bildung. Dort
wo der Elementarbereich staatlich geprägt und institutionalisiert wird, ist darauf zu achten, dass sich
vergleichbar zur Schule auch hier alle Kinder religiös und ethisch orientieren können", betont der
Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, im Vorwort zu "Religion, Werte und religiöse
Bildung im Elementarbereich. 10 Thesen des Rates der EKD". Die Thesen sind am heutigen Freitag, 25.
Mai, in Hannover veröffentlicht worden. Der Rat der EKD sieht in diesen Thesen einen spezifischen
Beitrag zur vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gegründeten "Initiative
Verantwortung Erziehung", die zuvor als "Bündnis für Erziehung" gemeinsam mit den Kirchen in Gang
gesetzt worden war.
http://newsletter.ekd.de/ref.php?id=6363c9a2011ms61
http://newsletter.ekd.de/ref.php?id=6363c9a2012ms61
Psalm 121: Gott ist bei dir!
Foto: dpa
1 »Ich blicke hinauf zu den Bergen:
Woher wird mir Hilfe kommen?«
2 »Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde gemacht hat!
3 Und du sollst wissen:
Der HERR lässt nicht zu, dass du zu Fall kommst.
Er gibt immer auf dich Acht.
4 Er, der Beschützer Israels,
wird nicht müde und schläft nicht ein;
5 er sorgt auch für dich.
Der HERR ist bei dir,
hält die Hand über dich,
6 damit dich die Hitze der Sonne nicht quält
und der Mond dich nicht krank macht.
7 Der HERR wendet Gefahr von dir ab
und bewahrt dein Leben.
8 Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen,
vom Anfang bis zum Ende,
jetzt und in aller Zukunft!«
(Die Gute Nachricht Bibel)
8
„Ich frage mich, wie sieht unsere Zukunft, wie sieht die Zukunft unserer Kirche aus?
Woher wird uns Hilfe kommen?
Der Weg scheint klar: Wir können auf Gott vertrauen. „Auf all unseren Wegen wird er uns beschützen,
vom Anfang bis zum Ende, jetzt und in alle Zukunft.
Doch welchen Weg sollen wir gehen? Werden wir heute (in unserer gemeinsamen Synode) den richtigen
Weg für das kirchliche Leben in unserer Region einschlagen? Gibt es überhaupt so etwas wie einen
„richtigen Weg?
Es gibt schmale Wege, es gibt breite Wege, steinige und dornenreiche Wege. Einige sind wir in der
Vergangenheit schon gegangen.
Es gibt falsche, gefährliche, richtige, bequeme Wege. Und wir alle gehen einen Weg – unseren
Lebensweg.
Mancher Weg erscheint als Spanne zwischen einem Traum und seiner Umsetzung in die Wirklichkeit.
Haben wir Träume oder Wünsche in Bezug auf unsere Kirche? Wie wollen wir sie in Zukunft gestalten?
Auch in der Vergangenheit gab es schon die verschiedensten Vorstellungen? Doch was ist davon
geblieben?
Vor zehn Jahren hatte ich anlässlich des 50-jährigen Geburtstages der EKHN einen Traum von einer
Kirche, wie sie mir gefällt:
Ich träumte davon, dass das Evangelium, die gute Botschaft, im Mittelpunkt kirchlicher Arbeit steht –
nicht Finanzen.
Ich sah einladende Gemeinden, die sich nicht scheuen, auf Menschen zuzugehen und deren Ängste und
Nöte wahrzunehmen.
Meine Kirche von morgen zeichnete sich damals aus als Ort
- zur religiösen Deutung biographischer Erfahrungen
- zur Verarbeitung unserer prekären Sozialbeziehungen
- und vor allem als Ort zur Klärung und Stärkung individueller Lebensgewissheit.
Ich begegnete kreativen und phantasievollen Menschen, die den Weg durch schwierige Zeiten gemeinsam
gingen und die Raum für Visionen ließen ohne gleich nach der Machbarkeit zu fragen.
Ich entdeckte eine Kirche, die Auskunft zu gesellschaftlichen, sozialen und individuellen Fragen gibt,
wobei die christliche Hoffnung unter dem Kennwort und dem Antrieb der Auferstehung Jesu steht.
In meinem Traum sah ich gut ausgebildetes und engagiertes Personal, mit dem sich viele identifizieren
können.
Ich wirkte mit an einer Kirche, die in einem kritischen Dialog nach allen Seiten bereit zum
Meinungsaustausch ist und die nicht in einem festgeschnürten Kirchenmodell verharrt.
Ich sah eine Kirche, die sich Gedanken um neue Finanzierungsmöglichkeiten macht, ohne sich selbst zum
Ziel allen Handelns zu machen.
Nur ein Traum, mein Traum?
Im Rahmen der Synode hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, sich über Ihre
Vorstellungen von kirchlicher Arbeit in unserer Region auszutauschen. Vielleicht hatte oder hat sogar der
eine oder andere einen ähnlichen Traum wie ich oder fand gar seine Vorstellungen in den
Impulspapieren „Kirche der Freiheit“ und „Perspektive 2025“ wieder.
9
Auf jeden Fall konnten die Gottesdienstbesucher vor Beginn der Tagung ihre Wünsche an Gott zur
Zukunft der Kirche oder ganz allgemein aufschreiben. Und das haben sie auch getan. (Gert Holle)
„Wünsche an Gott“:
1. Lass Deinen Geist wehen und die Menschen berühren!
2. Deine Kirche sollte sein: -spiritueller

warmherziger nach innen

lauter, mutiger, offensiver

diakonischer
3. People live together in peace in all countries and learn about all people and be one in God
4. Wachen
5. Friedliches Zusammenleben der Menschen
Mehr Gemeinschaft
6. Frieden unter den Menschen auf der Welt
Menschenwürdige Bedingungen im Arbeitsleben
Eine Welt ohne Grenzen
Eine Kirche vereint
7. Ich wünsche mir, dass meine Kinder in christlichem Glauben weiter leben und dass sie immer
zufrieden sind.
8. Gewinnung und Bereitschaft junger Menschen zur Mitarbeit in der Kirche
Stärker unsere evangelische Kirche herausstellen und als offensives Angebot an die Gesellschaft
formulieren
9. Lass Deinen Geist wehen – für bunte Vielfalt

für Wahrnehmung was Menschen von Kirche wirklich brauchen

für so wenig Verwaltung wie möglich

für gemeinschaftliche Erfahrungen im Glauben
10. Gemeinsame Wege gehen mit Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen, Senioren, neues wachsen lassen,
aber auch altbewährtes erhalten.
11. Mein Wunsch an Gott ist, dass die Gemeinde lebt, denn eine lebendige Gemeinde kann und wird alle
aktuellen Probleme, auch die Finanzen, angehen und mit Gottes Hilfe irgendwie meistern, wenn auch in
kleinen Schritten. Dies muss zwar nicht von „oben“ (EKHN…) bestimmt werden, sondern aus den
Gemeinden (von unten) gemeinsam gelebt werden. Allerdings dürfen die „Rahmenbedingungen“ für das
Gemeindeleben nicht verschlechtert werden.
12. Ich wünsche mir, dass viele Gemeindeglieder mehr Gewissheit darüber erlangen, dass sie Kirche, dass
sie Gemeinde sind (nicht nur Pfarrerinnen und Pfarrer und die Oberen in Darmstadt)
10
13. Mein Wunsch an Gott: für die Kirche zu wachsen.
14. Mein Wunsch an Gott: dass Deine Kirche immer bleibt.
15. Eine Kirche, die den Mammon nicht in den Vordergrund stellt, sondern Gott und den Menschen.
16. Gott mit Kirche-Kirche mit Gott – unverzagt.
17. Gott, ich wünsche mir, dass wir nicht nur rechnen, sondern zuerst mit DIR rechnen.
18. Lass die Kirche im Dorf und die PfarrerInnen in den (ihren) Gemeinden.
19. Gott, bitte nimm stärkeren Einfluss auf die Entwicklung unserer Kirche.
20. Die Kirche soll in ländlichen Gebieten (Vogelsberg, Oberhessen) mit kleinen intakten
Kirchengemeinden nicht vernachlässigt werden, wie z.B.: starke Reduzierung der Pfarrstellen, so dass
Gemeindeleben weiter bestehen kann.
21. Schöne alte Kirche – nur mit dem modernen Aktionismus ist alle erholsame Ruhe dahin. Schade.
22. Bessere Gottesdienstbesuche.
23. Mehr Interesse der Bevölkerung.
24. Mein Wunsch an Gott, an alle Verantwortlichen, Menschen, die für / in der Kirche arbeiten: -neue
Einstellung der EKHN

Gemeindenah bleiben

Gemeindenah und übergreifende Angebote (Gottesdienst usw.)

Offene Kirche sein (jeder ist willkommen!)

Lasse die Kinder immer zu mir kommen

Wir alle sind wertvoll, geliebt, geschätzt

Kirche soll kein Auslaufmodell werden

Wunsch, dass alle Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen Mitarbeiter sich weiterhin für Kirche
einsetzten und sich um Kirche bemühen
25. Friede in der ganzen Welt, mehr Zufriedenheit für uns alle, mehr Verantwortung für unseren
Nächsten.
26. Friede auf Erden.
27. Keine Kirchenaustritte mehr.
Festes Zusammenhalten – in Freud und Leid – der Christen.
11
Hilfebedürftigen beizustehen und zu helfen, die Jugend mehr in das kirchliche Leben einbinde.
28. Charismatische Mitarbeiter / Mehr Verbindlichkeit in unseren Absprachen / geschwisterliches.
Wohlwollendes Miteinander/ Deinen Segen für unser Tun.
29. Ich wünsche mir eine Kirche, in der die Predigt einen mitreißt und unter die Haut geht, die einen noch
auf dem Heimweg beschäftigt.
30. Mehr Achtung unter den Menschen.
31. Ich wünsche mir, dass Kirche echte Heimat für Familien wird, dass Ehrenamtliche und Hauptamtliche
in guter Art zusammenarbeiten zum Wohle der Gemeinden.
32. Gott möge den Menschen beistehen in ihren Nöten und Sorgen und möge ihnen Kraft geben,
schweres zu tragen. Er möge aber auch ihre Herzen zu Freude und Dankbarkeit öffnen. Dann hat Kirche
eine Zukunft.
33. Lass Deine Kirche gegen den Trend wachsen, lass sie geliebte Heimat für alle werden, die dazu
gehören, lass ihr Licht in die Welt strahlen, dass es die Heiden sehen und sich freuen, lass sie
Hoffnungszeichen sein.
34. Dass das Licht der Wahrheit leuchtet, damit die Menschen Dich und sich erkennen.
35. Dein lebendiger Geist soll uns leiten und tragen, nicht die Bürokraten und Ideologen der EKHN.
36. Mein Herz hängt treu und feste, an dem was Dein Wort lehrt, Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zu
Schanden werd. Herr, lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit, dafür will ich Dir Danken in
alle Ewigkeit – Wenn wir uns einzeln und gemeinsam darin wieder finden, könnte das mein Traum von
Kirche der Zukunft sein.
37. …. Dass die Botschaft von Jesus Christus nie enden wird.
38. Lass mich Deine Kraft in mir selbst erfahren, dazu gib mir Mut und Begleitung von Menschen, die
Erfahrungen mit Dir gemacht haben/machen.
39. …Dass die Menschen wieder mehr zu Gott und seiner Kirche zurück finden, und dass der ständige
Stellenabbau, vor allem in unserer ländlichen Region bald ein Ende findet.
40. Mehr Zufriedenheit, weniger Gejammer über scheinbar ungerechte Strukturen und unfähige
Menschen in der Kirchenverwaltung. Gerade von denen, die aktiv Kirche mitgestalten wollen und sollen.
41. Die Achtsamkeit der Menschen möge mehr im Vordergrund stehen.
42. Viel Dankbarkeit und Freude darüber, dass Du Gott uns in Deiner Hand hältst. Mein Wunsch an uns
Christenmenschen: Jesus Christus als die Mitte des Lebens zu betrachten und die Freude des Evangeliums
12
weiter zu geben. Kirche als Ort der Begegnung zwischen Menschen und als Begegnung mit dem
Evangelium wahrzunehmen und zu fördern.
43. Offenheit für verschiedene Formen von Spiritualität, und die Menschen in ihrem Leben/Umfeld sehen
und begleiten
44. …Dass Kirche nicht sich selbst, sondern Gott wichtig nimmt.
45. Entfaltung der persönlichen Begabungen, ohne ständig auf den Kontostand zu sehen.
Mein Wunsch an Gott: Leitfaden für unser Leben. Mehr Menschlichkeit, kein Bürokratismus.
46.
1. Ich wünsche mir eine Kirche/Christenheit
2. Ich wünsche mir eine Kirche, die bei den Menschen mit den Menschen geht und für die Menschen
da ist und dass alles ohne sich ihnen und dem Zeitgeist anzubiedern.
47. Dass weniger die Finanzen im Vordergrund stehen, sondern zunehmend das Wort Gottes und der
Zusammenhalt aller Christen
48. Mehr Wertschätzung der Kindertagesstättenarbeit Kinder sind unsere Zukunft! Und die der Kirche!!
49. Lieber Gott, mache Dein Bodenpersonal innerlich so groß, dass es sich nicht wichtiger nehmen muss,
als es ist. Schicke Ehrlichkeit und Demut. Lehre uns das Lachen. So wie Hanns Dieter Hüsch geschrieben
hat.
50. Ich wünsche mir ein friedvolles Füreinander und Miteinander, gegenseitige Achtung und mehr
Gerechtigkeit.
51. Offenheit für Gedanken aller Art und Menschen jeder Herkunft
52. Die Kirche soll offen für die Menschen bleiben
53. Offene Kirche für den Frieden.
54. Mehr menschliche Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft.
55. Hilf Deinem Bodenpersonal bessere Gottesdienste zu gestalten. Vielen Dank für die schöne
Kirchenmusik, hat gut getan.
56. Weniger Bürokratie, mehr Kreativität, offene Kirche
57.
13

eine Kirche, die die gute, frohe Botschaft vermittelt

eine Kirche, die für die Menschen da ist

eine Kirche mit engagiertem Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen Personal
58. Mehr Einsicht von uns, denen es im Vergleich zu der Mehrheit aller Menschen sehr gut geht
Mehr Einsicht, dass wir von unserem (finanziellen) Reichtum abgeben müssen
Mehr Einsicht, dass wir (ökologische) Verantwortung für die Welt tragen
Mehr Einsicht, dass wir unserer Verantwortung seither auch nicht annähernd gerecht geworden sind.
59. Schenke uns Kraft und Ideen, die Gemeinde zur aktiven Mitarbeit zu aktivieren.
60. Mein Wunsch an Gott… eine offene und freundliche Kirche, für ALLE die nicht wissen wie Kirche
sein kann. … mehr Bewegung.
61. Dass die Menschen und auch die Kirche wieder lernen, was soziale Verantwortung heißt.
62. …Dass Kirche bestehen bleibt
Gemeinschaft
Beten
Singen
Ruhe
Gottesworte weiterhin hören
…Dass Gott meine Gebete weiterhin erhört.
Keine Kriege
Kein Hunger
Frieden
63. Bitte führe die Kinder und Jugendlichen wieder in die Kirche, damit die Kirche weiter lebt.
64. Offene Kirche, ansprechender für die Jugend, Begeisterung für die Kirche erwecken bei Jung und Alt.
65. Kirche der Menschen, weniger Veranstaltungen für andere (ZuschauerInnen), sondern eher
Beteiligung und gemeinsame Gestaltung vieler
Partizipation statt nur PfarrerIn von Fall zu Fall.
66 Bitte mehr den Kindern helfen, für sie da sein.
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Sieben Fragen an Pfarrer Dr. Peter Möser, Referent für gesellschaftliche Verantwortung in der
Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Dekanate Büdingen, Nidda und Schotten
Gert Holle im Gespräch mit Pfarrer Dr. Peter Möser
1.
„Evangelische Kirche soll als mitgestaltende, gesellschaftliche Kraft in der ländlichen Region von
Vogelsberg und Wetterau erkennbar werden.“ So haben Sie, Herr Möser, selber in einem Entwurf
einer Stellenbeschreibung die Zielsetzung formuliert.
Heißt das, Kirche mischt sich stärker als bislang ein in politische Entscheidungsprozesse? Wo sehen
Sie Handlungsbedarf, wo sind Grenzen kirchlicher Einmischung?
Antwort: Ich würde nicht so sehr von „Einmischung“ sprechen, sondern von Mitwirkung in
gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.
Das entspricht der Formulierung in der der Lebensordnung unserer Landeskirche, der EKHN. Da
heißt es wörtlich:
„Der Auftrag der Kirche geht über die eigenen Grenzen hinaus. Deswegen beteiligt sie sich an der
Gestaltung der Gesellschaft. Sie sucht nach Lebensformen, in denen das Evangelium Gestalt gewinnt
und nach einer Praxis, durch die christliche Hoffnung in die Gesellschaft ausstrahlt.“
Weiter heißt es in unserer Lebensordnung:
„Kirche tritt öffentlich dafür ein, die Schwachen in der Gesellschaft zu schützen, gerechte Strukturen
zu schaffen, Konflikte friedlich auszutragen und alles Leben auf der Erde zu bewahren.“
Ich selbst ( als Pfarrer mit fast 20-jähriger Erfahrung in der Gemeindearbeit) kann mich mit dieser
Aufgabenstellung gut identifizieren.
Ich denke, wir sollten uns als Kirche nicht so sehr zurückhalten,
sondern vom Evangelium her Stellung beziehen in allen Fragen, die die Menschen in unserem Land
bewegen. Oft reichen Worte nicht aus, sondern wir müssen etwas tun, und in dem Sinne uns dann
doch „einmischen.“
Zwischenfrage: Das heißt konkret?
Besonders wichtig ist, dass wir uns einsetzen für Menschen, die es schwer haben in der heutigen Zeit,
z.B. für Langzeit-Arbeitslose, für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und für die alten Menschen, die
unter der zurückgehenden Infra-Struktur in unseren Dörfern leiden.
Ich persönlich sehe einen Schwerpunkt auch in der Unterstützung von Menschen mit ungesichertem
Aufenthalts-Status, z.B. ausländischen Jugendlichen, deren Asyl-Verfahren auf der Kippe steht. Dazu
werde ich am Ende dieses Gottesdienstes bei der Kollektenabkündigung noch etwas sagen.
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Dann noch zur Frage der Grenzen der Einmischung in politische Entscheidungsprozesse:
Das kann man nicht theoretisch beantworten, sondern in der Praxis wird man diese Grenzen schon
erkennen.
Wir können als Kirche nur in dem Maße mitwirken, in dem unser Staat und unser demokratisch
verfasstes Gemeinwesen diese Mitwirkung zulässt. Das gilt es, im Einzelfall auszutesten. Meine
Erfahrung ist: Man kann bei geschickter Ausnutzung aller Kanäle oft viel mehr erreichen, als man am
Anfang gedacht hat. Ich habe das in Wiesbaden erlebt auf dem Gebiet der Flüchtlingsarbeit.
Das würde aber zu weit führen, das im Einzelnen auszuführen.
2. Herr Möser, Sie werden in einem Gebiet arbeiten, das in seiner größten Ausdehnung 75 km
umfasst, drei Dekanate mit 72 Kirchengemeinden, über 90 Ortschaften, die in zwei Landkreisen
angesiedelt sind. Die Problemstellungen, Interessen, politischen Ziele erscheinen vielfältig und
bunt.
Wie können Sie da Prioritäten / Schwerpunkte setzen?
Antwort: Als Gemeindepfarrer von Rainrod lebe und arbeite ich genau in der Mitte zwischen Schotten
und Nidda; ich bin in 10 Minuten im Haus in der Kirche in Nidda, in 5 – 6 Minuten im AlbertSchweitzer-Haus in Schotten. Nur nach Büdingen ist es etwas weiter.
Mein Arbeitsfeld deckt sich in etwa mit der Osthälfte des Wetteraukreises, nur die Großgemeinden
Schotten und Ulrichstein liegen im Vogelsbergkreis.
Trotz der geographischen Ausdehnung ist diese Region noch überschaubar. Man sollte von mir
allerdings nicht erwarten, dass ich in jede kleine oder größere Kirchengemeinde komme.
Sondern meine Tätigkeit wird sich vornehmlich auf der Ebene von Gremien und in Einzelgesprächen
vollziehen, wobei die Pfarrkonvente in unseren drei Dekanaten für die gegenseitige Kommunikation
sehr wichtig sind.
Zudem möchte ich eine Arbeitsgruppe „gesellschaftliche Verantwortung“ gründen, zu der
interessierte und engagierte Personen aus Büdingen, Nidda und Schotten, aus allen Teilen der
Dekanate hinzukommen können.
Die Setzung von Schwerpunkten soll nicht so sehr meinen persönlichen Vorlieben folgen, sondern im
Gespräch mit anderen entwickelt werden.
3.
Eine wesentliche Aufgabe wird es sicher sein, eine Art Seismograph zu sein, der Problemfelder und
gesellschaftliche Konflikte frühzeitig erkennt und ins Gespräch bringt. Welche Unterstützung
wünschen Sie sich von den Kirchengemeinden, aber auch von den politischen Kommunen?
Antwort: Ich lade alle Verantwortlichen ein, mich zu kontaktieren, wenn sie mir ein Problem
schildern wollen oder mit mir zusammen nach Lösungs-Möglichkeiten suchen wollen. Ich habe zwei
Telefone, einen Internet-Zugang und ein relativ offenes Pfarrhaus, wo man einfach mal
vorbeikommen kann.
Unterstützung erwarte ich durch Gesprächsbereitschaft und die Bereitschaft zur Mitarbeit bei
bestimmten Veranstaltungen oder in der angesprochenen Arbeitsgruppe „Gesellschaftliche
Verantwortung“.
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4.
Die Spannbreite der Themen im Bereich „gesellschaftliche Verantwortung“ reicht vom „Altern auf
dem Land“, Gentechnik und Ernährung, Arbeitswelt, Reichtum + Armut bis hin zur Globalisierung.
Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite werden sicher auch große Erwartungen an Sie
herangetragen. Kann Herr Möser nicht mal was für unsere Konfirmanden tun? Wie wäre es mit
einem Vortrag im Seniorenkreis? Kann Herr Möser nicht mal Werbung für den Weltladen in Nidda
machen? Kann Herr Möser nicht mal ein paar Gottesdienstvorschläge machen? Kann Herr Möser
nicht in Gremium X, Y und Z sitzen?
Und das alles mit einer halben Stelle?.
Antwort: Ich will am Anfang lieber zu wenig als zu viel versprechen. Ich kann keinem Kollegen den
Konfirmanden-Unterricht abnehmen, ich kann auch nicht überall sein, und alles gleichzeitig machen,
zumal ich ja immer noch mit einer halben Stelle Gemeindepfarrer in Rainrod bin – in einer Gemeinde
mit 900 Mitgliedern.
5.
Kirche sind wir alle - daraus ergibt sich, dass wir auch die Verantwortung für uns und unsere
Gesellschaft tragen. Sie stehen also nicht als Referent für gesellschaftliche Verantwortung alleine da.
Wo sehen Sie Ansatzpunkte für ein verantwortliches Handeln aller?
Antwort: Aus meiner bisherigen Erfahrung als Pfarrer kann ich sagen: es gibt viele erfreuliche
Beispiele dafür, dass das Engagement von Ehrenamtlichen und die Aktivität von Hauptamtlichen in
gelungener Weise zusammenkommt und zu einem guten Ergebnis führt.
In Wiesbaden, meiner früheren Gemeinde, war das so im Arbeitskreis Flüchtlinge, wo wir uns um
Asylbewerber und Bürgerkriegs-Flüchtlinge am Ort gekümmert haben.
Hier in Schotten erlebe ich eine gute Zusammenarbeit im Hospizverein, im Ökumenekreis, auch in
der örtlichen Zusammenarbeit von Kirchengemeinde und Vereinen.
Und nicht zu vergessen:
Bei der Vorbereitung der (heutigen) Regionalsynode war es auch ein ausgesprochen gutes
Miteinander von Fach- und Profilstellen und Dekanatsjugendreferenten. Das ist für zukünftige
Projekte sicher ermutigend.
6.
Eine Bewusstseinsänderung zu erreichen, braucht langen Atem. Ihre Stelle ist zunächst auf fünf Jahre
befristet. Gibt es so etwas wie sichtbare Meilensteine auf Ihrem Weg? Was haben Sie sich konkret für
das erste Jahr vorgenommen?
Antwort: Für das erste halbe Jahr habe ich mir eine Bestandsaufnahme vorgenommen, viele
Gespräche mit kirchlichen Gremien, kommunalen Verantwortungsträgern und Institutionen auf
Kreisebene, mit Vertretern von gesellschaftlich relevanten Gruppen …
Das soll zu einem schriftlichen Bericht führen, der dem Zentrum „Gesellschaftliche Verantwortung“
und den Synodalvorständen der drei Dekanate vorgelegt wird.
Für das Jahr 2008 könnte ich mir ein Schwerpunkt-Thema vorstellen, z.B. „Erneuerbare Energien“,
das dann in verschiedener Weise behandelt wird: z.B. ein Symposion mit Experten, ein thematischer
Gottesdienst unter dem Motto „Unsere Verantwortung für die Schöpfung“, einem Projekt mit
Schülern und Konfirmanden, eine Pfarrerfortbildung mit Besichtigung von Windparks und BiogasAnlagen usw.
Ob das wirklich Meilensteine werden oder nur Luftblasen, das muss man sehen.
7.
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Das Thema der Regionalsynode ist (war) Zukunft mit Kirche – Kirche mit Zukunft!? Ein Workshop
heißt: „Ich bin eine guter Botschafter, eine Botschafterin!“ Sie haben jetzt die Möglichkeit ein guter
Botschafter zu sein: Wie lautet Ihre Botschaft an uns?
Antwort:
Die christliche Botschaft kann nur dann bei den Menschen ankommen, wenn wir das Feld genau
kennen, auf dem sie aufgehen soll.
Wir müssen verstehen, was für Entwicklungen in dieser Welt vor sich gehen, und was diese für das
Leben der Menschen bedeuten.
Anders gesagt:
Es stellt sich die Frage, was für ein Potential an Heil und Unheil, Fluch und Segen in all den
Entwicklungen steckt, die wir gegenwärtig beobachten, z.B. im Bereich der wirtschaftlichen
Globalisierung oder im Bereich des Klima-Wandels.
Nur wenn wir über den heutigen Tag hinaus denken, können wir zu glaubwürdigen Botschaftern des
größeren und umfassenderen Heils werden, das Jesus uns verheißt.
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