die berliner mauer

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BAYSANG Jean
GOETGHEBEUR Matthieu
WS 05/06
ENSEA 3ème année
DIE BERLINER MAUER
Die Berliner Mauer, auch als Eiserner Vorhang bezeichnet, wurde am (ab) 13. August
1961 errichtet; sie konkretisierte den Kalten Krieg, indem ein Stadtteil unter Kontrolle der
Sowjetunion isoliert wurde. Berlin war von nun in zwei Teile getrennt Ost-Berlin und WestBerlin. Die DDR (Deutsche Demokratische Republik) versuchte dadurch die Auswanderung
der Ostdeutschen zu stoppen. Die geschwächte Sowejtunion erlaubte deren Fall am 9.
november 1989.
a) Vorgeschichte
Verlauf der Berliner Mauer und Grenzübergangsstellen (1989)
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Deutschland in vier
Besatzungzonen aufgeteilt und
unter Verwaltung der Sowjetunion, der USA,
Grossbritanniens und Frankreichs gestellt. Ebenso wurde Berlin, Hauptstadt des Deutschen
Reiches, in vier Sektoren geteilt.Sehr schnell begann der Kalte Krieg zwischen West und Ost.
Berlin wurde zu einem zentralen Platz im Kampf der jeweiligen Geheimdienste. Die Berlin
Blockade 1948 war eine der ersten grossen Krisen in dem Kalten Krieg.
1949 wird im Westen die Bundesrepublik Deutschland (BDR) und im Osten die
Deutsche Democratische Republik (DDR) gegründet.
Die Gründung der zwei Staaten stärkt die politische Teilung Berlins. Die Zollbeamten
und die Soldaten, die die Grenze bewachen, patrouillieren zwischen der BRD und der DDR.
Später werden hohe Zäune auf der DDR Seite errichtet. Offiziell hat Berlin den Statut einer
entmilitarisietren Stadt, in vier Sektoren geteilt.
Lage der Berliner Mauer auf einem Satellitenbild
Seit der Gründung der DDR wanderten immer mehr DDRBürger in die
Bundesrepublik aus, vor allem über Berlin, denn die innerdeutsche Grenze war streng
bawacht. 2,6 Millionen Menschen verliessen die DDR und Ost-Berlin zwischen 1949 und
1961, davon 47 433 in den beiden Augustwochen 1961. Es war auch für viele Tschechen und
Polen ein Tor in den Westen. Diese Abwanderung bedrohte die Wirtschaftskraft der DDR und
letztlich den Bestand des Staates.
Am 4. August 1961 wurden die Grenzgänger per Verordnung durch den Magistrat
angewiesen, sich registrieren zu lassen und Mietnebenkosten künftig zu zahlen. Schon vor
dem Mauerbau kontrollierte die OstBerliner Polizei West Berlin. Viele Westberliner kauften
die vergleichsweise billigeren Grundnahrungsmittel und die wenigen Konsumgüter in OstBerlin.
b) Mauerbau
Grenzer an der Berliner Mauer (1961)
Eine ältere Dame winkt aus dem Westsektor, nach drei Stunden
Warten, ihren Bekannten im Ostsektor zu (1961)
Der Plan für den Bau der Mauer in Berlin war ein Staatsgeheimnis der DDRRegierung. Die Mauer wurde mitten in der Nacht von Mauerern auf Geheiss der SED
Führung errichtet. Walter Ulbricht, der auf einer internationalen Pressekonferenz in OstBerlin am 15. Juni 1961 auf die Frage einer westdeutschen Journalistin geantwortet hatte
(keiner hat die Absicht eine Mauer zu errichten), war der erste, der den Begriff « Mauer »
verwendete, zwei Monaten bevor sie zu überhaupt stand.
Die Westallierten waren durch Spione von dem Plan informiert worden, zeigten sich
aber überrascht. .Jedoch wurden ihre Zugangsrechte nach West-Berlin respektiert. Auch der
Bundesnachrichtendienst (BND) hatte auch ähnliche Informationen bereits im Juli erhalten.
Kennedy und Adenauer an der Berliner Mauer
In der Nacht vom 12. bis 13. August 1961 blokierten 14 500 Mitglieder der
Armeekräfte die Strassen und die Linien nach West-Berlin. Sowjetische Truppen waren bereit
zu kämpfen und sind an den allierten Grenzübergängen präsent. Alle Transportmittel
zwischen den beiden Teilen Berlins wurden unterbrochen. Im September 1961 fuhren S- und
U-Bahn Linien unter Ost-Berliner Gebiet ohne reguläre Stopps durch die nun
Geisterbahnhöfe. Erich Honecker war als damaltiger ZK Sekretär für Sicherheitsfragen und
Umsetzung des Mauerbaus politisch für die SED Führung verantwortlich.
S-Bahn-Ostsektoreinfahrt Liesenstraße/Gartenstraße 1980
c) Westdeutsche Reaktionen
Brandenburger Tor 1987, von der Westseite aus gesehen
Der Bundeskanzler Adenauer rief noch am gleichen Tag die Bevolkerung auf, sich
ruhig zu verhalten und mit Besonnenheit auf die Reaktionen dass der Allierten zu warten. Er
wartete zwei Wochen, bevor er nach West Berlin fuhr. Allein der Bürgermeister Willy
Brandt reagierte und protestierte energisch, aber er war unfähig die Einmauerung WestBerlins und die endgültige Teilung der Stadt zu verhindern.
d) Allierte Reaktionen
Die Reaktionen der Allierten waren recht schleppend: 20 Stunden dauerte es, bis
Militärstreifen an der Grenze erschienen, 40 Stunden bis ein Verweis an den Sowjietischen
Kommandant von Berlin adressiert wurde, 72 Stunden bis die Proteste der allierten
Diplomaten in Moskau eingingen. Es gab wieder Gerüchte, dass die Sowjets den westlichen
Allierten vorher versichert hätten, deren Rechte auf West-Berlin nicht anzutasten. Es war
Angesichts der Erfahrung der Berliner Blokade war der Statut Wast-Berlins in den Augen der
Westaliierten stets gefährdet.
Immer stand US Präsident John F. Kennedy fest zur « freien Stadt » Berlin. Er sandte
eine Kampfgruppe mit 1.500 Mannern über die Transitstrecke nach West-Berlin. Und der
DDR-Staatschef Walter Ulbricht maßte sich sogar Kontrollbefugnisse der Volkspolizei und
Grenzpolizei über allierte Offiziere und Angestellte an.
Am 27. Oktober 1961 gab es eine gefährliche direkte Konfrontation zwischen
amerikanischen und sowjetischen Truppen auf der Friedrichstraße am Checkpoint Charlie.
Am nächsten Tag wurden jedoch Panzertruppen wieder zurückgezogen. Keiner wollte den
Kalten Krieg wegen Berlin zum Eskalieren bringen oder gar am Ende einen Atomkrieg
riskieren.
e) Geteiltes Land
Nixon an der Berliner Mauer
West-Berliner durften bereits seit dem 1. Juni 1952 nicht mehr frei in die DDR
einreisen. Nach langen Verhandlungen wurde 1963 das Passierscheinabkommen getroffen,
das mehreren hunderttausend West-Berlinern zum Jahresende den Besuch ihrer
Verwandtschaft im Ostteil der Stadt ermöglichten.
1970 wurde mit Willy Brandt und Erich Honecker dank der eingeleiteten Politik der
Annäherung zwischen der DDR und der BDR die Grenze zwischen den beiden Staaten etwas
durchlässiger. Die DDR Propaganda bezeichnete die Mauer wie auch die gesamte
Grenzsicherung zur Bundesrepublik
der DDR als ein Schutz vor Abwanderung,
Unterwanderung, Spionage, Sabotage, Schmuggel, Ausverkauf und Aggression aus dem
Westen.
f) Mauerfall
Mauerfall
teilweise zerstörte Mauer am Brandenburger Tor, ein
Grenzsoldat bewacht die Reste, Nov 1989
Die Berliner Mauer fiel in der Nacht vom Donnerstag, dem 9. November, zum 10.
November1989 nach mehr als 28 Jahren. Zu dem Fall führten zum einen
Massenkundgebungen in der Wendezeit und die Forderung nach Reisefreiheit in der
damaligen DDR sowie die anhaltende Republikflucht großer Bevölkerungsteile der DDR in
die Bundesrepublik Deutschland über das Ausland.
Auslöser war eine Pressekonferenz mit Günter Schabowski im Presseamt/
Internationalen Pressezentrum in Ost-Berlin Mohrenstrasse 38 (jetzt Teil des
Bundesjustizministeriums), die über das Fernsehen live übertragen und so von vielen gesehen
wurde. Schabowski las gegen Ende der Pressekonferenz um 18:57 Uhr eher beiläufig von
einem Zettel einen Ministerratsbeschluss über eine neue Reiseregelung ab, die, wie sich später
herausstellte, noch gar nicht verabschiedet worden war. Nach anderer Ansicht war der
Entwurf vom Ministerrat im Umlaufverfahren beschlossen, sollte aber erst am 10. November
ab 4:00 Uhr an die Presse freigegeben werden, damit alle zuständigen Organe entsprechend
informiert werden konnten.
Aufgrund der Meldungen von Rundfunk- und Fernsehsendern aus der Bundesrepublik
und West-Berlin unter dem Titel „Die Mauer ist offen!“ zogen mehrere Tausend Berliner zu
den Grenzübergängen und verlangten die Öffnung. Zu diesem Zeitpunkt waren weder die
Grenztruppen noch die für die eigentliche Abfertigung zuständigen Passkontrolleinheiten
(PKE) des Ministeriums für Staatssicherheit darüber informiert. Ohne konkrete Befehle oder
Anweisungen und unter dem Druck der Massen wurden kurz nach 23:00 Uhr zunächst der
Grenzübergang Bornholmer Straße in Berlin, später weitere im Berliner Stadtgebiet sowie an
der innerdeutschen Grenze geöffnet. Bereits am späten Abend verfolgten viele die Öffnung
der Grenzübergänge im Fernsehen und machten sich teilweise dann noch auf den Weg. Der
große Ansturm setzte am Vormittag des 10. November 1989 ein, da die Grenzöffnung um
Mitternacht vielfach „verschlafen“ wurde.
Die DDR Bürger wurden von der Bevölkerung West Berlin begeistert empfangen. Die
meisten Kneipen in der Nähe der Mauer gaben spontan Freibier aus und auf dem
Kurfürstendamm gab es einen großen Volksauflauf mit hupendem Autokorso und
wildfremden Menschen, die sich in den Armen lagen. In der Euphorie dieser Nacht wurde die
Mauer auch von vielen West-Berlinern erklommen, und das bis dahin unerreichbare
Brandenburger Tor war daraufhin faktisch für jedermann zugänglich. Als die Nachricht von
der Öffnung der Berliner Mauer bekannt wurde, unterbrach der Bundestag in Bonn am Abend
seine laufende Haushaltssitzung. Abgeordnete sangen spontan die Nationalhymne.
Der Fall der Mauer war ein herausragendes Ereignis der Weltgeschichte und wurde
unter anderem Weihnachten 1989 mit einem Konzert Leonard Bernsteins gefeiert.
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