spielhausbuga

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In Bearbeitung: Abb. und LINKS fehlen noch!
ME-Projekt A 2.1 (Kleiner Entwurf)
„Spielhaus BUGA ‘87“ in Düsseldorf
Prof. Ralph Johannes, Dipl.-Ing., Architekt HBK (Berlin)
Alle ME-Projekte verlaufen i.d.R. in drei Konkretisierungsstufen:
 Vorbereitung
 Organisation
 Durchführung
Vorbereitungsstufe
Projektanstoß
Als Gegenentwürfe zu dem geplanten Spielhaus „Düsselburg“ für die Bundesgartenschau1 1987
(BUGA ’87) in Düsseldorf Südansicht2 (Link > Abb. 1: Spielhaus-Entwurf „Düsselburg“) haben
Architekturstudenten des 2. Semesters der Universität GH Essen (UGE) neue Ideen für
Spielräume entwickelt.
Organisationsstufe
Um das ME-Projekt optimal durchführen zu können, waren vorab vom Projektleiter
Entscheidungen zu treffen hinsichtlich der zu stellenden Anforderungen (z.B. für die zu
erbringenden Leistungen der Projektbeteiligten), denn die Aufgabenstellung enthielt komplexe
Probleme, mit denen die im Entwerfen noch ungeübten Studierenden fertig werden mußten, wie
z.B. die angemessene Berücksichtigung spielpädagogischer Aspekte von altersmäßig
unterschiedlichen Nutzern. Ferner mußten die entsprechenden Zwecke und Funktionen von
Spielhaus und Spiellandschaft ermittelt werden. Dazu gehörte in bezug auf das Spielhaus z.B.
auch, aus welchen Räumen es besteht, wie groß diese sein sollten, der Einrichtungs- und
Ausstattungsgrad, welche einschlägigen Normen und Richtlinien zu beachten sind, u.v.a. mehr.
Das Umsetzen der Ermittlungen und Vorschriften in Entwürfe waren das Ergebnis dieses
Projekts.
„Gartenbauausstellungen, Gartenschauen, nat. oder internat. öffentl. Leistungsschauen des Gartenbaus, die meist mit der
Einrichtung bleibender Park- und Gartenanlagen verbunden sind. In der Bundesrepublik Dtl. findet i.d.R. alle zwei Jahre eine
Bundesgartenschau „BUGA“ statt (1951 Hannover, 1955 Kassel, 1957 Köln, 1959 Dortmund, 1961 Stuttgart, 1965 Essen, 1967
Karlsruhe, 1969 Dortmund, 1971 Köln, 1975 Mannheim, 1977 Stuttgart, 1979 Bonn, 1981 Kassel, 1985 Berlin-West, 1987
Düsseldorf, 1989 Frankfurt am Main). Alle 10 Jahre wird anstelle der Bundesgartenschau die Internationale
Gartenbauausstellung „IGA“(1953 und 1973 Hamburg, 1983 München) veranstaltet. In einzelnen Bundesländern finden
Landesgartenbauausstellungen statt.“ (Brockhaus Enzyklopädie, Achter Band FRU-GOS, Mannheim 1989)
Abb. aus dem Ausstellungskatalog: Bundesgartenschau 1987 Düsseldorf GmbH (Hrsg.): Der Garten Für Uns Alle. Redaktion:
Ina Bimberg, Dr. Renate Kurze. Düsseldorf 1987. S. 47 Die „Düsselburg“, Erlebnisbereich für kleine und große Menschen.
I. HAUPTPHASE: GRUNDLAGEN ermitteln
Teil-Phase A: Durchführung organisieren
Die in der Organisationsstufe getroffenen Entscheidungen fanden ihren Niederschlag in dem
„Projektplan“ (Link > Muster Projektplan siehe CD-ROM A proplan). Dieser enthielt:
1. Projektaufgabe
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ’87 in Düsseldorf
Teil-Ergebnis: Projektaufgabe
Bearbeiter: Prof. Ralph Johannes, Dipl.-Ing., Architekt HBK (Berlin)
A1
Projektaufgabe
SS ’86
1
Problem:
Im Rahmen der Bundesgartenschau 1987, die vom 30.04. bis 11.10.1987 in Düsseldorf
stattfindet, ist auf dem Gelände des Südparkes ein Spielhaus - sowohl wettergeschützt als
auch unter freiem Himmel - an der Düssel zu entwerfen. Als Nutzer werden erwartet: Kinder
- Jugendliche - Erwachsene. Nach Abschluß der Bundesgartenschau soll die Anlage den
Besuchern der Umgebung zur Verfügung stehen.
Unterlagen:
1. Lageplan M = 1:500
2. Spielhaus-Konzept der Bundesgartenschau 1987 Düsseldorf GmbH
3. Statistische Daten vom Amt für Statistik u. Wahlen der Stadt Düsseldorf
4. Übersichtsplan „Südpark Düsseldorf“
Leistungen:
a) Datenlisten
b) Objektmatrix
c) Zielkatalog
d) Lageplan M = 1:200
e) Grundriss(e), Schnitte, Ansichten M = 1:50
f) Entwurfsbeschreibung
g) Modell.
Abgabe:
Oktober 1986
Die geforderten Leistungen unter b) und c) erhalten zu bestimmten Terminen
Korrekturtestate. Arbeiten ohne Testate werden nicht anerkannt.
Literaturhinweise:
Siehe „Semesterapparat Johannes“ in der Fachbibliothek Ingenieurwissenschaften.
2. Lageplan
Link > Abb. 2 Lageplan
3. Spielhaus-Konzept der Bundesgartenschau 1987 Düsseldorf GmbH
Bei der gesamten Planung des Südparks wurde von Dauereinrichtungen ausgegangen. Das trifft
auch auf das Spielen zu. Um den Park langfristig mit Spielorten zu beleben, wurden zwei
Standorte für Spielhäuser ausgewiesen, im Norden und im Süden, den Wohngebieten zugeordnet.
Für diese Gebäude waren jeweils 1 Mio. DM im Finanzhaushalt veranschlagt. Bei der
Vorstellung des Spielhauskonzeptes in einer Beigeordneten-Sitzung im Jahre 1983 waren die
Ansätze um 50 % gekürzt worden, da bei der Nachfolgenutzung nur von überdachten
Freizeitbereichen ausgegangen werden sollte, weil das Jugendamt eine Betreuung nach 1987
nicht gewährleisten konnte. Aus dieser Aufgabenstellung heraus wurden die vorgesehenen
Architekturen für die Spielhäuser entwickelt.
Inhaltlicher Gedankenansatz
Aus der Diskussion über Spielen hat sich in den letzten Jahren deutlich herauskristallisiert, daß
die Vorstellung von Spielbedürfnis der Kinder dringend korrigiert werden mußte. Ein
wesentlicher Ausgangspunkt war das Spielverhalten in den zwanziger Jahren unseres
Jahrhunderts, als auch die städtische Umwelt noch nicht so versiegelt war. Das Ergebnis hieß:
Weg von Perfektionismus unserer Zeit, hin zu dem sichtbar gewordenen Bedürfnis nach aktivem,
kreativem Teilhaben an spielerischen Prozessen. Im einzelnen sind das:
1. Elementare Spielneigungen ansprechen,
2. Vielseitige schöpferische Entfaltung gewährleisten und Werktechniken vermitteln,
3. Alternativen zu den Anforderungen der Schule bieten,
4. Lernen, sich miteinander zu verständigen, Vereinbarungen zu erzielen, kooperativ zu denken
und zu handeln, soziale Situationen (auch Konflikte) selbständig zu bewältigen,
5. Persönliche Beiträge zum Geschehen, gemeinsame Ergebnisse und Erlebnisse,
6. Bildung einer Stammgruppe, die auch nach der BUGA fortbestehen sollte und das
Spielhausteam multiplikatorisch unterstützt.
7.Wer wird erwartet:
Kinder - Jugendliche - Erwachsene
 solche, die regelmäßig aus der Umgebung kommen und an einer Entwicklung teilhaben,
 solche, die nur einmalig kommen und kurzfristig herstellbare Ergebnisse erwarten, die sie
mitnehmen können.
8. Was soll erreicht werden:
Menschen ansprechen, die aus ihrer Reserve gelockt werden müssen (Erwachsene wie
Kinder),
 Erwachsene, die über das Kind wieder zum Spielen gebracht werden,
 Spielerfahrungen und Verständnis für das Spiel überhaupt vermitteln und Anregungen geben
für
familiäre Freizeit und Feste,
 Beispiel geben, daß billige bzw. kostenlose Materialien sich vielfältig zum Spielen eignen.
Die Architektur:
Es sollte keine Architektur entstehen, die ein Kunstgebilde ist, in dem Kinder wie in einem
Spielkäfig spielen müssen, von dem sich Erwachsene vorstellen, wie Kinder spielen sollten. Es
sollte kein Haus für verkümmerte Abenteuerromantik werden.
Stattdessen: Geordneter, wahrnehmbarer Raum mit unterschiedlichen Qualitäten für
unterschiedlichen und nicht festgelegten Gebrauch, Freiraum für die eigenen Vorstellungen,
Gelegenheiten statt Gegebenheiten. Ein Haus, das jeder verstehen und wiedererkennen kann. Ein
Haus zum Wohlfühlen . Wichtig ist, das Innenleben nach außen zu tragen und das Außenleben
nach innen zu holen.
Diese Architektur braucht den Menschen, seinen Einfallsreichtum und blühende Kreativität,
Menschen die Kindern zeigen, sich selbst zu beschäftigen, sich im Spiel zu finden, zu entfalten,
und frei zu werden; Menschen, die schöpferische Intelligenz vermitteln, bildnerisches Denken
anregen.
Themenanregungen:
 Woche der Clowns
(Vereine/Schulen/Bürgeraufrufe, keine Profis)
 Woche der Windspiele
(Schulen und Fachhochschulen ansprechen)
 Woche der Geräusche, Klänge usw.
 Woche des Verkehrs (ADAC und Polizei)
 Woche der Masken (Karnevalsvereine)
 Woche der fantastischen Dinge
 Woche der kleinen Gärten
 Woche der Sandspiele
 Woche der Puppen
 Woche der Phantasie
 Woche der Malerei (Das Buga-Rundwegebild 6,5 km lang)
 Woche der Feuer und Lichtspiele
 Woche der Drachen
 Woche im Urwald
 Woche der Energien (Stadtwerke)
 Woche des Lärms (Sammlung von alternativen
Instrumenten/Waschschüssel/Kochtopf/Waschbrett usw.)
Alle Themen können sich wiederholen.
Zur Verwirklichung sind 3 ABM Kräfte notwendig, die sich ab Sommer 86 mit den Themen
befassen und sie ausarbeiten, die Vereine und Institutionen ansprechen, und zum Mitmachen
auffordern. Während der Veranstaltungszeit müßten je Spielhaus 3-4 ABM-Kräfte zur
Abwicklung des Programmes zur Verfügung stehen. Hauptmotiv muß immer das Mitmachen
sein, nicht das Vorsetzen.
Ansprechpartner:
 Kindergärten
 Spielplatzinitiativen












Elterninitiativen
Schulklassen und Lehrer
Fach- und Hochschulen (z.B. Kunst, Design, Sozialpädagogik, Lehramt)
Jugendgruppen und -verbände
Caritative Organisationen
Kulturelle Institutionen
Ausländische Kontakte und Kulturinstitutionen
Freunde
Künstler
Handwerker
Firmen
Bürger.
4. Statistische Daten vom Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Düsseldorf
(ein Ausschnitt)
Die Einwohner zum Stand 31. Dezember 1982
Von den Einwohnern waren im Alter von ... bis unter ... Jahren
unter 3
Anzahl
Stadtbezirk
Fläche Einwohner
qkm
Einwohner
je qkm
Stadtbezirk 2
11,33
60 107
8 371
032 Unterbilk
036 Bilk
037 Oberbilk
1,63
5,52
3,93
21 050
35 579
27 761
12 914
6 445
7 064
Stadtteil
3-6
%
Anzahl
6 - 15
%
Anzahl
15 - 18
%
Anzahl %
1 446
2,4
1 379
2,3
4 513
7,5
2 174
3,6
492
744
671
2,3
2,1
2,4
390
623
643
1,9
1,8
2,3
1 335
2 172
2 113
6,3
6,1
7,6
696 3,2
1 147 3,2
973 3,5
Tab.1: Statistische Daten
5. Übersichtsplan „Südpark Düsseldorf“
Link > Abb. 3 Übersichtsplan
Danach folgten die weiteren Positionen des Projektplanes.
6.
Projektanleitungen
setzen u. a. eine einheitliche Darstellung von textlichen und zeichnerischen Projektergebnissen
fest. Diese Darstellungsregelung dient der Vereinheitlichung, um den Informationsaustausch
zwischen den Projekt-Beteiligten als Gruppe zu erleichtern, damit die erbrachten Lernleistungen
„objektiver“ beurteilt werden können. (Link > Projektanleitungen siehe CD-ROM A projanl)
7.
ME-Prozeßplan
Der den gesamten Entwurfsprozeß umfaßt - von der Ermittlung der Entwurfsgrundlagen bis zur
Herstellung der Genehmigungsunterlagen. (Link > ME-Prozeßplan und Erläuterung siehe CDROM A meproz)
8. Projektleistungskatalog
mit zwei Richtzielen (I. und II.), sechs Grobzielen (A bis F) und den für diese Projektaufgabe
spezifisch zu verrichtenden Projekt-Teilaufgaben (Link > Tabelle 94: Projektleistungskatalog
„Spielhaus“ BUGA ’87) nachfolgend, (Link > Erläuterung: Projektleistungskatalog siehe CDROM A lkaterl)
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ’87 in Düsseldorf
Teil-Ergebnis: Projektleistungskatalog
Bearbeiter: Prof. Ralph Johannes, Dipl.-Ing., Architekt HBK (Berlin)
A4
Projektleistungskatalog
SS ’86
8
PROJEKT-LERNZIELE u. -LERNINHALTE
= LERNERGEBNISSE
I.
Grundlagen ermitteln können
= Grundlagenergebnisse
A
Durchführung organisieren können
= Projektplan
1 Inhalt, Zusammenhänge u. Anforderungen der Aufgabenstellung verstehen
2 Einheitliche Regelungen u. Bedingungen für das Projekt und seine
Darstellung erfassen
3 Planmäßigen Projektablauf regeln
4 Projektlernziele u. -lerninhalte klären, Art u. Umfang der Lernleistungen
abstimmen
= Projektaufgabe
Situation aufnehmen u. Informationen erarbeiten können
= Bedarfsplan
1 Objektbestand aufnehmen
2 Objektinformationen beschaffen, verarbeiten u. speichern
3 Objektnutzer befragen u. Antworten auswerten
4 Objektmerkmale ermitteln u. bestimmen
= Bestandsaufnahme
= Datenlisten, Ideenarchiv
= Befragungsresultat
= Objektmerkmalbestimmung
Nutzung, Gestalt, Technik planen u. bemessen können
= Objektplan
1. Objektentwurfsleitidee entwickeln u. mit sprachlichen wie bildlichen
Mitteln darstellen
2 Objektnutzer, -funktionen,- räume ermitteln, strukturieren u. verknüpfen
3 Objektentwurfsziele suchen u. ordnen
4 Objektgrundflächen bestimmen u. zusammenstellen
= Anstoß, Begriffsanalyse, Collage
= Objektmatrix
= Zielkatalog
= Raumprogramm
B
C
= Projektanleitungen
= ME-Prozeßplan
= Projektleistungskatalog
II. Entwurf erarbeiten können
= Entwurfsergebnisse
D
Qualität benoten u. gewichten können
= Entfällt
E
Lösungsmöglichkeiten gestalten
= Vor-Entwurf
F
Vor-Entwurf durcharbeiten können
= Entwurf
1 Objekt-Vor-Entwurf in Grundrissen, in Schnitten u. in Ansichten im M = 1
: 100 zeichnerisch ausarbeiten u. darstellen
2 Objekt-Entwurf beschreiben
= Entwurfszeichnungen
= Entwurfsbeschreibung
3 Objektentwurf räumlich im M = 1 : 100 bauen u. abfotografieren
4 Projektergebnisse zusammenstellen
= Modellfotos
= Projektbericht
Tabelle 94: Projektleistungskatalog „BUGA ‘87-Spielanlage“
9. Projektzeitplan (Link > Projektzeitplan siehe CD-ROM A zeitpl), (Link > Erläuterung:
Projektzeitplan siehe CD-ROM A zeiterl)
Die spielpädagogische Beratung wurde übernommen von Rainer Deimel, Sozialpädagoge und
Bildungsreferent des Landesverbandes Abenteuerspielplatz (ABA), Wuppertal.
Den interessierten Studierenden wurde der Projektplan überreicht und erläutert. Insgesamt 15
Studierende trugen sich daraufhin in die Teilnehmerliste ein:
Universität-GH-Essen
Fachbereich Architektur, Bio- und Geowissenschaften SS ‘86
Name
Böhmer
Hänlein
Drießen
Naujoks
Schmidt
Brusda
Wollbeck
Knetsch
Ciftci
Heumann
Möde
Kemmerling
Gitzel
Nierman
Schulz
Vorname
Edmund
Christoph
Egbert
Holger
Ralf
Dietmar
Roland
Dieter
Musa
Martin
Axel
Ulrich
Silvia
Nelli
Leonhard
Lfd. Nr.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Teilnehmerliste: ME-Projekt „Spielhaus“ für die BUGA ’87 in Düsseldorf
Von den eingetragenen 15 Studierenden haben 6 Studenten alle die von ihnen geforderten
Leistungen erbracht.
Durchführungsstufe
Die Projektdauer erstreckte sich über ein Semester und die anschließende vorlesungsfreie Zeit.
Für die Lehrveranstaltung während des Semesters standen wöchentlich vier Stunden zur
Verfügung. Die Projektgruppe traf sich regelmäßig an zwei Tagen in der Woche und nahm ihre
Arbeit als Team mit der Klärung der Aufgabenstellung auf. Dieser Prozess wurde durch die
Teilphase B: Situation aufnehmen und Informationen erarbeiten
Projekt-Teilaufgabe B1: Objektbestand aufnehmen
Bei einer Ortsbegehung im Düsseldorfer Südpark (der zukünftigen Stätte der BUGA ’87) wurde
die Grundstückssituation in Augenschein genommen. Dabei wurden u.a. der existierende
Baumbestand erfaßt (s. Abb. 4) und Fotoaufnahmen gemacht (s. Abb. 4a, 4b, 4c).
Projekt-Teilaufgabe B2: Objektinformationen beschaffen, verarbeiten und speichern
Um das Informationsdefizit der Studenten auszugleichen, galt es zunächst projektrelevantes
Textmaterial zu analysieren und zwar aus: Fachzeitschriftenartikeln, Fachbüchern,
Forschungsberichten, dem Spielhaus-Konzept der BUGA ‘87 Düsseldorf GmbH und der
Seminarvorlage des Fachberaters der ABA, Rainer Deimel, zum Thema „Spielräume aus
sozialpädagogischer Sicht“.
Rainer Deimel
Dipl. Sozialpädagoge
ABA Landesverband Abenteuer-, Bau- und Aktivspielplätze NRW e.V.
Fachverband für die offene Arbeit mit Kindern
Dortmund/Wuppertal, April 1986
Vorlage für das Seminar
„Bau einer Spielanlage für die Bundesgartenschau in Düsseldorf 1987“
an der Universität GH Essen, Fachbereich Architektur, Bio- und Geowissenschaften (Professor
Ralph Johannes)
Gedanken zum Thema ,,Spielräume" aus sozialpädagogischer Sicht
Spielen ist ein primäres Bedürfnis eines jeden Kindes. Es ist gleichzeitig Auseinandersetzung mit
der Umwelt und soziales Lernen. Spielen ist eine selbstbestimmte Form des Kindes zu handeln.
In der Auseinandersetzung mit seiner Umwelt vergrößert das Kind seinen Erfahrungsschatz.
Hieraus ergeben sich für das Kind Möglichkeiten, seine Umwelt zu begreifen und unter
Berücksichtigung seiner Bedürfnisse zu verändern.
Daraus schöpft das Kind die Möglichkeit sich in bestimmten Situationen entsprechend verhalten
zu können. Ohne Druck und Zwang erlebt das Kind Spielen als bewußtes verhaltensveränderndes
und lustorientiertes Lernen. Dieses Lernen ist von dem Lernen in der Schule zu unterscheiden.
Diese Bedeutung des Spiels und die Zusammenhänge von Kind und Spielen müssen bei der
Planung neuer Spielräume berücksichtigt werden.
Eine Grundvoraussetzung für die Planung sind Bedarfs- und Bedürfnisermittlung.
Am Beispiel der Bundesgartenschau ist die Parklage des zu schaffenden Spielraumes in
besonderer Weise zu berücksichtigen. Daraus könnte sich ergeben, daß der Bedarf im Anschluß
an die Bundesgartenschau ein anderer ist als während der Ausstellung (Umfeldanalyse).
Dabei spielt auch die Frage der pädagogischen Betreuung auf Dauer eine wesentliche Rolle.
Der Betreuer ist mitverantwortlich, daß gleichberechtigtes Spielen möglich ist, genügend Material
vorhanden ist und eine positive Öffentlichkeitsarbeit stattfindet. Darüber hinaus versteht er sich
als Ansprechpartner und letztendlich als Bezugsperson. Er gibt Anregungen und leistet
Hilfestellungen. Eltern und anderen Erwachsenen gegenüber vertritt er die Interessen der Kinder
und macht ihre Bedürfnisse und Eigenarten transparent. Auf diese Weise sollen mögliche
Mißverständnisse und Mißdeutungen abgebaut oder verhindert werden.
Der Architekt hat ein Interesse an einer möglichst langfristigen Nutzung seiner Produkte und von
daher sucht er im Vorfeld das Gespräch mit Pädagogen, Eltern und Kindern. Auch die Anwohner
sind einzubeziehen. Eine Auseinandersetzung mit den Betroffenen verhindert am ehesten eine
Fehlplanung.
Spielräume sollen so wenig wie möglich vorgefertigt sein, sie würden schnell langweilig und
phantasiehemmend und von den meisten Kindern nicht angenommen werden.
Es sollten Möglichkeiten zur aktiven Auseinandersetzung geschaffen werden. Das impliziert die
Benutzung zahlreicher Materialien. Darunter ist nicht unbedingt spezielles Spielzeug zu
verstehen, sondern eher Gegenstände, die im Alltag eine Rolle spielen wie Holz, Schrott, Papier,
Stoff, Haushaltsgegenstände, Werkzeuge usw.
Daraus ergibt sich für Kinder eine Möglichkeit zur aktiven Auseinandersetzung mit ihrer
Umwelt. Sie können produzieren, experimentieren, konstruieren, aber auch zerstören. Die
Möglichkeit zur aktiven Auseinandersetzung ist bewußt einzuplanen. So können Kreativität,
Phantasie und soziales Lernen gefördert werden. Gleichzeitig werden Gelegenheiten geschaffen,
Aggressionen abzubauen. Eine weitere wichtige Funktion ist der Einsatz der sogenannten UrElemente wie Feuer, Wasser, Erde (Sand), Luft und deren Kombinationen. Vorgenanntes trifft
hierbei ebenfalls in besonderem Maße zu.
Spielräume sollten sowohl Gelegenheit bieten für größere Gruppenaktionen als auch Raum zum
Zurückziehen bieten. Kinder haben ein Recht auf eine Intimsphäre, in der der Erwachsene nicht
stört.
Eine Planung von Spielräumen sollte nicht nur die Interessen von Kindern, sondern auch die von
Jugendlichen und Erwachsenen berücksichtigen.
Die bis dato gewonnenen Informationen wurden dann in „Datenlisten“ festgehalten (Link >
Erläuterung: Datenverarbeitung siehe Diskette D); so zum Beispiel über folgende
SPIELARTEN:1 „Rollen spielen“, „in Gruppen spielen“, „Funktionsspiele“,
„Konstruktionsspiele“, „Selbsterfahrungen machen“. Ferner auch über „Spielbereiche“.
Nachfolgend einige ausgewählte Datenlisten:
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ‘87 in Düsseldorf
Teilergebnis: Datenliste „Spielanlage““
Bearbeiter: E. Böhmer, H. Naujoks
B1
Datenliste „Spielanlage“
SS ’86
Alle Kinder haben dieselben Grundbedürfnisse und durchlaufen die gleichen Entwicklungsstufen - nur in unterschiedlichen
Zeiträumen.
Objektdefinition: „Spielanlage“
„Der Begriff „Spielanlage“ wird einerseits zur Kennzeichnung
größerer Ausstattungselemente von Spieleinrichtungen eingesetzt, die
an Ort und Stelle angelegt werden. Es handelt sich teils um
„natürliche“ Ausstattungselemente (Hügel, Graben, Teich), teils um
künstliche Ausstattungselemente (z.B. Rollerbahn, Sandkiste,
Feuerstelle, Wasserbassin). Andererseits soll der Begriff zur
Bezeichnung fest zusammenhängender Spielgerätekombinationen
dienen (z.B. Klettergerät mit Rutschen, Teich mit Spritzdüsen).“
(Bundesminister für Jugend, 1976. S. 306)
„Eine Spielanlage umfaßt eine beaufsichtigte Anlage für
Bau- und Werkspiele mit erweitertem Spielangebot und
Spielhaus.“
Zweck:
Dient dazu Spielerfahrungen und Verständnis für das Spiel überhaupt
zu vermitteln und Anregungen zu geben für familiäre Freizeit und
Feste.
Leitgedanken zur „Spielanlage“:
Kinderspiel ist grundsätzlich nicht normierbar.
Kinderspiel soll Erlebnis räumlicher und sozialer Umwelt bieten.
Dies Ziel wird auf separaten Funktionsflächen nur bedingt erreicht.
Ein wichtiges Entwicklungsziel kindlichen Spiels ist das Erfahren von
Umwelt. Dazu gehört die Möglichkeit zum Risiko. /17/
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ‘87 in Düsseldorf
Teilergebnis: Datenliste „Rollenspiele“
B1
Datenliste „Rollenspiele“
SS ’86
Bearbeiter: E. Böhmer, H. Naujoks
Rollenspiele
Begriffserklärung:
„Spiele, in denen ein Vorbild, eine Handlung oder ein Lebensbereich nachgeahmt wird (auch Fiktions- oder
Deutungsspiele genannt), z.B. Mutter und Kind, Schaffner, Lehrer und Schüler, Indianer“. /3/
Nachahmungsspiele
Einfaches
Rollenspiel
Kollektives Rollenspiel
Beobachten
Differenzierte
Beobachtung
Kind stimmt seine
Bewegung auf andere
Kinder ab, nimmt
andere wahr
Nachahmen von
Bewegungen
Handlungsablauf
wird logisch
gegliedert
Bewegungen im
Raum haben eine
bestimmte Bedeutung
und sind nicht
auswechselbar
Nachahmen von
Geräuschen
Literaturnachweis:
Götte, Rose:
Sprache und Spiel im
Kindergarten
Basel 1977
Tabelle2 : Datenliste „Rollenspiele“
Soziales Rollenspiel Soziales
Stufe 1
Rollenspiel
Stufe 2
Kooperation
Kinder einigen sich
auf Spielregeln
zuhören, verstehen,
antworten
Einfühlungsvermögen
Konfliktlösungsfähigkeit
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ’87 in Düsseldorf
B1
Datenliste
„Funktionsspiele“
Teilergebnis: Datenliste „Funktionsspiele“
SS ’86
Bearbeiter: R. Schmidt
Funktionsspiele
Begriffserklärung:
„Spiele, bei denen die Funktion des eigenen Körpers, eines Materials, Gegenstandes, Spielzeuges, Spielgerätes oder
einer Spieleinrichtung erlebt und zum Spiel benutzt wird, z.B. Sandspiel, Wasserplanschen, Wagen ziehen oder
fahren, Schaukeln, Rutschen, Roller fahren“. /3/
Sinneswahrnehmungen
erproben
tasten, fühlen
schmecken
riechen
hören
sehen
balancieren
sich Selbst erleben
Tätigkeiten
ausführen
und
erfahren
Kräfte üben
Material erleben
turnen
gehen, laufen,
rennen
rutschen
springen
klettern
kriechen
kneten
mit Sand spielen
Gegenstände erfahren
mit Gegenständen
umgehen
schieben, ziehen
öffnen, schließen
aufheben, fallen lassen
Grundelemente
erfahren
Feuer erleben
kochen
Feuer machen
Wasser erleben
baden, planschen,
schwimmen
Luft erleben
blasen, pusten, pfeifen
andere Menschen
erfahren
Gruppenspiele machen
miteinander Turnen
andere Lebewesen
erfahren
Tiere erfahren
Tiere versorgen
reiten
Pflanzen erfahren
Gärten anlegen
Gärten pflegen
Tabelle 3: Datenliste „Funktionsspiele“
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ‘87in Düsseldorf
B1
Teilergebnis: Datenliste „Spielbereiche“
Bearbeiter: L. Schulz
Datenliste.
„Spielbereiche“
SS ’86
Spiele im Sand >
Sand backen
Burgen bauen
Stollen bauen
Krabbeln
Raufen
Ringen
Spiele an Geräten >
Rutschen
Wippen
Schaukeln
Klettern, Springen
Balancieren
Hängen, Stützen
Kleine Ballspiele
Lauf- u. Bewegungsspiele
Klettern, Springen
Hüpfspiele
Reifenspiele
Kreiseltreiben
Murmel- u. Kugelspiele
Ball-, Lauf- und Bewegungsspiele >
Verkehrsspiele
Rollern
Rollschuhe laufen
Eislaufen
Rodeln, Ski laufen
Kleinfeldfußball
Kleinfeldhandball
Basketball
Volleyball (Flugball)
Badminton (Federball)
Spielbereiche
Tennis
Tischtennis
Literaturnachweis
Bau- und Werkspiele >
Hüttenbau
Robinsonspiele
Indianerspiele
Spiele im und am Wasser >
Abkühlen
Planschen, Baden
Wassergewöhnung
Schiffchenspiele
Erholung und musische Beschäftigung >
Lesen, Ruhen
Tisch- u. Brettspiele
Malen
Basteln
Puppen-, Kasperle-, Theaterspiele
Tanzen
DIN 18034 (11.1971), Spielplätze für
Wohnanlagen; Flächen u. Ausstattungen für
Spiele im Freien, Planungsgrundlagen
Tabelle 4: Datenliste „Spielbereiche“
Projekt-Teilaufgabe B3: Objektnutzer befragen und Antworten auswerten
Eine vorgesehene Befragung der zu erwartenden Nutzer aus der näheren Umgebung des
Standortes der geplanten Spielanlage, nämlich Stadtteil Düsseldorf-Oberbilk,, mußte leider aus
zeitlichen Gründen unterbleiben. Diese wurde durch „Bücherwissen“ und eigene Erfahrungen zu
kompensieren versucht.
Um sicher zu gehen, daß die Außen- und Innenräume für die zu entwerfende Spielanlage BUGA
’87 richtig funktionieren, d.h. daß sie imstande sind, die ihnen zugeordneten Funktionen in bezug
auf NUTZUNG, GESTALT und TECHNIK nutzergerecht zu erfüllen, wurden in der
Teilphase C: Nutzung, Gestalt, Technik planen und bemessen
Projekt-Teilaufgabe C1: Objekt-Entwurfsleitidee entwickeln und mit sprachlichen und
bildlichen Mitteln darstellen
Mit Hilfe des „A-B-C Verfahrens“ (Link > Erläuterung: ME-Kreativitätstechniken siehe CDROM A sinnwerl), (Link > ‘A’ Anstoß siehe CD-ROM A assozi), (Link > ME-Projekt:
Begriffsanalyse A-B-C siehe CD-ROM A begra) entwickelte ein jeder Projektbearbeiter eine
Entwurfsleitidee. Dabei entstanden zum Beispiel folgende Leitideen: „Spielschlange“ oder
„Spielzirkus“ oder „Spielzelt“.
Parallel dazu verlief die
Projekt-Teilaufgabe C2: Objektnutzer, -funktionen, -räume ermitteln, strukturieren und
verknüpfen.
Die Verknüpfung dieser drei voneinander abhängigen Komplexe, 1. Nutzer > 2. Funktionen > 3.
Räume geschah mit Hilfe des Zuordnungsrasters „Matrix“. (Link > Prinzip-Darstellung siehe
CD-ROM A prmatrix), (Link > Tabelle 5: Objektmatrix - „Spielhaus“ BUGA ’87), ( (Link >
Erläuterung: Objektmatrix siehe CD-ROM A prmatrix).
Um sicher zu gehen, daß die „3. Räume“ des zu entwerfenden „Spielhauses“ für die BUGA ’87
richtig funktionieren, d.h. daß sie imstande sind, die ihnen zugeordneten Funktionen in bezug auf
Nutzung, Gestalt und Technik nutzergerecht zu erfüllen, wurden in der
Projekt-Teilaufgabe C3: Objektentwurfsziele suchen und ordnen
„Zielkataloge“ (Link > Erläuterung: Entwurfszielarten siehe CD-ROM A zielerl), (Link >
Erläuterung: Zielkatalog siehe CD-ROM A zkaterl) erstellt. Dieser bestand aus folgenden Teilen:
Objekt/-teile/-bereiche
1000
1100
1110
1120
1130
1140
1150
1160
1170
1180
1200
1210
1220
1230
1240
1250
1260
1270
1300
Spielanlage
Spiellandschaft
Müllplatz
Ruhebereich (außen)
Feuerstellen-/Grillbereich
Ball-, Lauf, Bewegungsbereich
Gerätebereich
Baubereich
Wasserbereich
Sandbereich
Spielhaus
Sanitärbereich
Mehrzweckbereich
Eingangsbereich
Werkbereich
Kochbereich
Personalbereich
Ruhebereich (innen)
Übergangsbereich
Annex 1
Annex 2
Seite
1-3
4-6
7
8
9
10
11
12
13
14
15 - 16
17
18
19
20 - 21
22
23 - 24
25
26
26 - 27
28
Tabelle 6: Liste der Zielkataloge
Nachfolgend eine Auswahl von Zielkatalogen:
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ’87 in Düsseldorf
Teilergebnis: Zielkatalog 1000 „Spielanlage“
Bearbeiter: Projektgruppe
C1
Zielkatalog
1000 „Spielanlage“
SS ’86
1
Objekt/-teil/-bereich: 1000 „Spielanlage“ (s. Objektmatrix unter 3. Räume) (Link >
Objektmatrix)
Kleinkinder von 1 ½ bis 6 Jahre, Kinder 6 bis 12 Jahre,
Nutzerart:
während der BUGA ’87
Jugendliche 12 bis 18 Jahre, Erwachsene,
Körperbehinderte, ABM- Personal (s. Objektmatrix unter
1. Nutzer)
nach der BUGA’87
Bewohner aus den umliegenden Stadtteilen z.B. OberBilk
< 1100 Spiellandschaft Link >
1000 Spielanlage >
Raumstruktur:
(s. Objektmatrix unter 3. Räume)
< 1200 Spielhaus Link >
Einrichtungsart:
Dauereinrichtung. /18/
Größe:
ca. 3 000 qm = 30 a = 0,3 ha
Einfriedung
S1
K1
Freiflächen zum Spielen müssen gegenüber Bahnkörpern,
tiefen Wasserläufen, Abgründen und ähnlichen
Gefahrenquellen mit einer festen Einfriedung von min. 1 m
Höhe versehen werden. Andere Einfriedungen, auch durch
Bepflanzung allein, sind zulässig, wenn die Sicherheit der
Nutzer dadurch nicht gefährdet wird. /15/
Einfriedung muß von der Gestaltung her von Kindern als
Hindernis, nicht aber als ergänzende Spielerweiterung
empfunden werden. /13/
Zugang
K2
der Zugang muß von der Gestaltung her von Kindern als
Hindernis, nicht aber als ergänzende Spielerweiterung
empfunden werden. /13/
Ein- und Ausgang
S2
die Ein- und Ausgänge sind durch versetzte
Schutzeinrichtungen so zu sichern, daß den Kindern das
Verlassen des Platzes bewußt wird. Andere Lösungen sind
zulässig, wenn die Sicherheit der Kinder nicht gefährdet wird.
/15/
Tabelle 7: Zielkatalog 1000 „Spielanlage“
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ’87 in Düsseldorf entwerfen
Teilergebnis: Zielkatalog 1100 „Spiellandschaft“
Bearbeiter: E. Böhmer, D. Brusda
C1
Zielkatalog
1100 „Spiellandschaft“
SS ‘86
4
Objekt/-teil/-bereich: 1100 „Spiellandschaft“ (s. Objektmatrix unter 3. Räume)
(Link > Objektmatrix )
Kleinkinder 1 ½ bis 6, Kinder 6 bis 12 Jahre,
Jugendliche 12 bis 18 Jahre, Erwachsene,
Körperbehinderte, ABM-Personal
Nutzerart:
Raumstruktur:
(s. Objektmatrix. unter
3. Räume)
1100 Spiellandschaft >
< 1110 Ruhebereich Link >
< 1120 Feuerstellen-/Grillbereich Link >
< 1130 Ball-, Lauf- u. Bewegungsbereich Link >
< 1140 Gerätebereich Link >
< 1150 Baubereich Link >
< 1160 Wasserbereich Link >
< 1170 Sandbereich Link >
Spielbereiche sollen Mehrfachnutzungen ermöglichen...
Sie sollen dem Wechsel in der Altersstruktur ihrer Benutzer sowie den
sich ändernden Spielgewohnheiten entsprechen können. /15/
Nutzung
S3
Bereichstrennung
K3
Spiel- und Ruhebereiche durch bepflanzte Zonen voneinander
trennen./14/
Gehwege
K4
...müssen mindestens 150 cm, ...an Sammelstraßen mindestens
200 cm breit sein. Die lichte Breite darf....durch
Verkehrszeichen, Masten oder Bäume, jedoch nicht durch
Baulichkeiten und andere Gegenstände eingeschränkt sein. /14/
...sind mit mehr als 6 % Längsgefälle mit griffiger Oberfläche zu
versehen. Mehr als 8 % Längsgefälle sind zu vermeiden, soweit nicht ...
topographische Gegebenheiten entgegenstehen. /14/
im Gehwegebereich sind an geeigneten Stellen Ruheplätze mit
Sitzbänken anzuordnen. /14/
K5
K6
Niveauunterschiede
K7
... ausschließlich über Stufen oder Treppen ..., sind unzulässig. /14/
Rampen
- Gefälle
- Handläufe
K8
in besonderen Fällen sind Rampen zulässig.
... sollten ein Gefälle von 8% nicht überschreiten, beidseitig sind
anzuordnen und mind. 150 cm breit sein. /14/
Unfallschutz
S4
die Spielanlage ist unfallsicher auszugestalten; die
Unfallverhütungsvorschriften und die Anordnungen der
Gewerbeaufsichtsämter sind zu beachten. /12/
1120 Ruhebereich
Nutzerart:
Kleinkinder 1 ½ bis 6 Jahre, Kinder 6 bis 12 Jahre, Jugendliche 16 bis
18 Jahre, Erwachsene, Körperbehinderte (Rollstuhlbenutzer), Personal
Funktionen:
Lage
K9
S5
S6
Sitzgelegenheit
S7
sich ausruhen, Tischspiele spielen, Karten-, Brett-, Würfelspiele spielen,
allein sein
soll mit Gebüsch umgeben sein, eine Wiese zum Liegen und eine Bank
zum Sitzen haben. /6/
soll nicht einsehbar sein. /17/
soll besonnt werden, aber auch Schatten bieten. /17/
die Aufstellung von Sitzgelegenheiten, Ruhebänken und Spieltischen ist
erwünscht. Ein Teil von ihnen sollte fest verankert, ein Teil transportabel
sein. /17/
Ausstattung
S8
für das Ruhe- und Erholungsbedürfnis ist, z.B. durch Nischenbildung
und Aufstellung von Sitzbänken, Stühlen, Spieltischen, Brettspiele und
Liegemöglichkeiten, zu sorgen. /15/
Windschutz
S9
windgeschützte Lage oder Schutzdächer begünstigen die Benutzbarkeit.
/17/
1130 Feuerstellen/Grillbereich
Nutzerart:
Kleinkinder 1 ½ bis 6 Jahre, Kinder 6 bis 12 Jahre, Jugendliche 12 bis
18 Jahre, Erwachsene, Körperbehinderte, Personal
Funktionen:
Lage
mit Feuer umgehen, Selbstgemachtes verzehren
K 10 der Platz soll windgeschützt sein und Schutz vor Regen bieten. /3/
Sitzgelegenheit
K 11 es sollen stationäre Tische und Sitzgelegenheiten vorhanden sein. /3/
Sicherheit:
- Funkenschutz
- Windrichtung
- Abstand
K 12 Feuerstelle kann durch einen umgebenden Stein- oder Erdwall geschützt
werden. /8/
K 13 die Hauptwindrichtung sollte beachtet werden. /3/
K 14 die Feuerstelle muß in einem ausreichendem Abstand zu dem Gebäude
angelegt werden. /3/
1140 Ball-, Lauf- u.
Bewegungsbereich
Nutzerart:
Kinder 6 - 12 Jahre, Erwachsene, Behinderte (Rollstuhlbenutzer), ABMPersonal
Funktionen:
mit Reifen rollen, mit Seil springen, mit Rollschuhen laufen, mit
Fahrzeugen Rollern, Tretrollern, gleiten, mit Bällen werfen, mit Kugeln
rollen, stoßen, Tanz-, Kreis-, Laufspiele spielen, Ballspiele spielen,
Kugelspiele spielen
der B-/L-/B-Bereich. soll gut besonnt, windgeschützt und eine große,
weite und ebene Fläche sein. /17,6/
Lage
S 10
Bodenmaterial
S 11
Größe
K 15 pro Kind 13 - 18 qm /6/
Erscheinungsbild
K 16 soll als Raum erlebt werden; mit Gehölzreihen und besonderen
Vegetationen. /6/
K 17 nach Möglichkeit mehrere Räume für unterschiedliche Aktivitäten
schaffen, jedoch nicht starr eingefaßt. /6/
Rasenfläche /17/
Ausstattung
Größe
K 18
K 19
K 20
K 21
Tore zum Fußballspielen. /5/
hinter den Toren sollte ein Zaun von 3 m Höhe sein. /5/
Netz für Volleyball. /5/
kann eine Trinkwasser-Entnahmestelle (Steinsäule) bekommen. /5/
S 12
für nicht wettkampfgerechte Spiele 20 x 40 m. /17/
Ausstattung
S 18
dauerhafte Feldmarkierung soll vorhanden, evtl. eingebaut oder
aufzubauen sein. /17/
Geräte
S 19
einzeln stehende Geräte bieten vielseitige Möglichkeiten für
verschiedene Bauspiele. /17/
Öffnungslose Außenwände
S 20
für Ballspiele können öffnungslose Außenwände oder anliegende
Bauten benutzt werden. /17/
Spielwände
S 21
es können auch freistehende Flächen aus Holz, Beton ... errichtet
werden. /17,15/
Abgrenzung
K 22 es empfiehlt sich, einige Plätze mit einem 3 bis 4 m hohen
Maschendrahtzaun zu umgeben. /5/
Abmessungen
S 22
1150 Gerätebereich
Nutzerart:
Mindestgröße  1.300 qm mit allen Möglichkeiten. /15,17/
Kinder 6 bis 12 Jahre, Erwachsene, Behinderte (Rollstuhlbenutzer),
ABM-Personal
Funktionen:
Mut erproben, auf Rollen, Balken balancieren, auf Leiter, Stange, Netz
klettern, an Geräten schaukeln, schwingen, gleiten, an Geräten rutschen,
wippen, sich drehen, an Geräten springen, auf-, ab- und überspringen, an
Geräten hüpfen, hopsen, federn
soll gut besonnt, windgeschützt und vom Spielhaus einzusehen sein. /17/
Lage
S 23
Größe
K 23 soll 0,7 bis 1,0 qm pro Kind betragen. /6/
Sicherheit
S 24
Ästhetik
K 24 Die Wahl der Materialien, der Oberflächenstruktur und die Farbgebung
sind ein Beitrag zur ästhetischen Erziehung. /6/
Geräte müssen der DIN 7926/Teil 1 entsprechen, Sicherheitsabstände
nach DIN 7926/1. /15/
Ausstattung
Haltbarkeit
K 25
K 26
K 27
S 25
Komplette Spiellandschaften sind zu vermeiden. /6/
Mobile Spielgeräte sollen Verwendung finden. /6/
Soll Sitzbereiche bieten. /5/
Spielgeräte sollen das Hängen, Schaukeln, Klettern und Balancieren
ermöglichen. Dafür sind Balken... geeignet. /17/
auf größeren Geräte-Spielplätzen sind Gruppierungen artähnlicher
Geräte erwünscht. /17 /
S 26
Bei Geräten auf Haltbarkeit des Materials achten.
Holz muß splitterarm, Stahl rostgeschützt sein. /17/
S 27
Besondere Sorgfalt bei der Verankerung und Befestigung der Geräte.
Geräte dürfen nicht von den Benutzern umstellbar sein. /17/
Geräte, die ... entfernt werden sollen/können, benötigen Steckhülsen mit
Abdeckung oder einbetonierte Steinschrauben. /17/
Verankerung
S 28
Sicherheit
S 29
S 30
Aufsicht
S 31
im Umkreis der Spielgeräte müssen Sicherheitsflächen geschaffen
werden. /17/
für Schaukeln und Klettertaue muß ein Sicherheitsabstand um 2 Meter
größer als die weiteste Ausschwingung sein. /17/
auf Spielplätzen mit beweglichen Geräten ist
Aufsicht erwünscht. /17/
Nutzung
K 28 Spielgeräte, die von mehreren genutzt werden können. /3/
K 29 Geräte sollen veränderbar und vielfältig nutzbar sein. /7/
Material
K 30 natürliche Materialien wie Holz/Holzpfähle, Netze. /7/
Abmessungen
S 32
1160 Baubereich
Nutzerart:
Mindestgröße mit allen Möglichkeiten 150 bis 500 qm. /15,17/
Kinder 6 bis 12 Jahre, ABM-Personal
Funktionen:
Aggressivität abbauen, mit Werkzeug umgehen, mit Rohmaterialien
bauen.
soll gut besonnt und windgeschützt sein. /17/
Lage
S 33
Größe
S 34
für Hüttenbau und Robinsonspiele mind. 400 qm, für Indianerspiele
mind. 2.000 qm. /17/
Gelände
S 35
soll aus einem unbearbeiteten, gegliederten und bewachsenen Gelände
bestehen. /17/
Einfriedung
S 36
soll durch Pflanzungen, Holzzäune oder Mauern gut abgegrenzt sein.
/15/
S 37 soll nicht ohne weiteres zu übersteigen sein. (Empfehlung: 1,80 m
Höhe). /15/
K 31 soll mit Erdwällen, Palisaden oder Hecken umgeben sein, zum Lärmund Sichtschutz. /5/
Zugang
S 37
ist durch versetzte Schutzeinrichtungen so zu sichern, daß den Kindern
das Verlassen des Platzes bewußt wird. Ausnahmen möglich, wenn
Sicherheit der Kinder nicht gefährdet. /15/
Untergrund
K 32 soll mit Sand aufgeschüttet werden. /5/
Ausstattung
S 38
Balken, Bretter, Steine, Sand, Karren und einfaches Handwerkszeug.
/17/
K 32 es sollen billige Abfallprodukte wie Autoreifen, Pappkartons, Schläuche
etc. verwendet werden. /6/
K 33 große Bausteine. /3/
Sitzgelegenheiten
K 34 soll diese am Rand bieten. /5/
Beaufsichtigung
S 39
ständige Aufsicht notwendig. /17/
1170 Wasserbereich
Nutzerart:
Kleinkinder 1 ½ bis 6 Jahre, Erwachsene, ABM-Personal
S 40
planschen, spritzen, matschen, waten, paddeln, Schiffchen fahren.
gut besonnt, windgeschützt. /17/
S 41
K 35
S 42
S 43
S 44
wenn unter Aufsicht: Becken und Rinnentiefe nicht mehr als 40 cm. /17/
sonst 10 - 15 cm. /3/
Bodengefälle nicht mehr als 6 %. /15/
die Umfassungen müssen wasserdicht sein, leichte Reinigung. /17/
Umfassung darf nicht scharfkantig sein. /17/
Planschbeckenfläche
S 45
100 - 400 qm, Gefälle zur Mitte 1 - 5 %. /17/
Größe
S 46
15 - 100 qm bei einzelnen Funktionen
ca. 100 qm bei einer Kombination von Funktionen
200 - 500 qm bei Kombination aller Möglichkeiten. /17/
Wasserrinnengröße
S 47
statt Einlaufschacht 1 m breit, 40 cm tief. /17/
Funktionen:
Lage
Planschbecken
Auslaufsperre
Anbringung einer Auslaufsperre zur Regulierung der Wassertiefe. /17/
vor Betätigung durch Unbefugte sichern. /17/
Bewässerung
S 48
S 49
durch Stahlrohrgeräte mit Sprüh- oder Strahldüsen. /17/
Wirkungskreis bei Windstille nicht mehr als 3 m um den Beckenrand.
/17/
Wassertemperatur
K 36 soll der Körpertemperatur von 36 °C entsprechen: 20 - 24 °C. /4/
Wassererwärmung
K 37 durch Sonne oder Wärmespeicher. /5/
Handpumpe
K 38 mit Platten umgeben, Ablauf erforderlich. /5/
Mehrfachnutzung
S 50
S 51
Stahlrohrgeräte auch als Klettergeräte benutzbar. /17/
Planschbecken soll außerhalb der Badesaison für andere Spiele nutzbar
sein, z.B. Rollschuhlaufen. /17/
S 50
durch einen 4 m breiten, rutschfesten Streifen.
Material: Teer- oder Bitumengebunden /17/
keine Anpflanzung in dieser Zone. /17/
Eingrenzung
S 51
Übergang zu anderen
Bereichen
K 39 durch Matschgrube. /3/
K 40 Sandspielbereich verbunden mit Brunnen oder Handpumpe. /5/
Randbereichnutzung
K 41 Anordnung von Sitzplätzen. /5/
Zugang
-Breite
-Sicherheit
-Material
S 52
S 53
S 54
1180 Sandbereich
Nutzerart:
angrenzender Gehstreifen mind. 1 m breit /17/
rutschfest. /17/
Material: Teer- oder Bitumengebunden. /17/
Kleinkinder 1 ½ bis 6 Jahre, Kinder 6 bis 12 Jahre, Körperbehinderte
mit Sand spielen, mit Erde spielen, auf weichem Boden
springen, hüpfen, rollen;
Müll beseitigen
Funktionen:
Sandflächen
- Sandfläche pro Kind
- Größe
S 55
S 56
- Höhe
- Gestaltung
S 57
S 58
mind. 0,5 - 0,6 qm. /17/
a) bei einzelnen Funktionen 4 -10 qm
b) bei einer Kombination von Funktionen 10 - 25 qm
c) bei Kombination aller Möglichkeiten 20 - 35 qm. /17/
mind. 40 cm. /17/
der Sandbereich soll in mehrere kleine Bereiche unterteilt werden. /17/
- Hygiene
- Zufahrten
es sollen Buchten und Ecken entstehen, in denen sich Kleinkinder
ungestört zurückziehen können. /17/
S 59 Geräte zum Rutschen, Klettern, Springen, Balancieren können im SandSpielbereich aufgestellt werden. /17/
S 60 Sandflächen sind von gewachsenem Boden zu trennen, so daß ein
Vermischen von Boden und Sand verhindert wird. /17/
S 61 gewachsener Boden, vor allem mit bindigen Böden wird von Kindern in
Verbindung mit Wasser besonders geschätzt. /17/
K 42 eine regelmäßige Erneuerung des Sandes muß möglich sein. /6/
K 43 der Sandspielplatz muß für einen Lkw zugänglich sein. /6/
Spielflächen für Kleinkinder
S 62
- Ausstattung
- Verschmutzung
- Bodenbeschaffenheit
dürfen nicht durch andere Funktionen eingeschränkt werden. /17/
Tabelle 8: Zielkatalog 1100 „Spiellandschaft“
Projekt: „Spielhaus“ BUGA ’87 in Düsseldorf
Teilergebnis: Zielkatalog „1200 Spielhaus“
Bearbeiter: L. Schulz, E. Drießen
C
Zielkatalog
1200. „Spielhaus“
SS ’86
Objekt/-teil/-bereich: 1200 Spielhaus (s. Objektmatrix unter 3. Räume) (Link > Objektmatrix)
Im Sinne der Aufgabenstellung bietet das Spielhaus nicht nur sanitäre
Objektdefinition:
Einrichtungen, Möglichkeiten zur Unterbringung von Material und Personal,
Schutz bei schlechtem Wetter und kalter Jahreszeit, sondern ermöglicht prinzipiell
die Ausführung von Spielaktivitäten, insbesondere auch von
Bewegungsaktivitäten.
vgl. /16/
Raumstruktur:
(s. Objektmatrix: unter 3.
Räume)
< 1211 Männer-Toilette
< 1212 Frauen- Toilette
> 1210 Sanitärbereich Link> < 1213 Kinder- Toilette
< 1214 RollstuhlbenutzerToilette
1200 Spielhaus >
1200 Spielhaus
Nutzerart:
> 1220 Mehrzweckbereich Link >
> 1230 Eingangsbereich Link > 1231 Garderobe
Kinder 6 bis 12 Jahre, Erwachsene, Körperbehinderte
(Rollstuhlbenutzer), ABM-Personal
zentrale Lage innerhalb der „1000 Spielanlage“ /18/
Lage
S 63
Spielaktivitäten
S 64
auch die Außenwände und das Dach sollten für Aktivitäten nutzbar
sein (Klettern, Rutschen, Ballwerfen usw.). /16/
Spielanreize
S 65
die wichtigsten Spielanreize gehen von Räumen unterschiedlicher
Qualität und unterschiedlichen Materialien aus. /17/
Baustoffe
S 66
die Verwendung naturhafter Materialien wird empfohlen. /17/
Kosten
S 67
DM 500.000,- /18/
Nutzung
S 68
geordneter, wahrnehmbarer Raum mit unterschiedlichen Qualitäten für
unterschiedlichen und nicht festgelegten Gebrauch, Freiraum für die
eigenen Vorstellungen, Gelegenheiten statt Gegebenheiten. /18/
S 69
kein Kunstgebilde, in dem Kinder wie in einem Spielkäfig
spielen müssen. /18/
ein Haus für verkümmerte Abenteuerromantik. /18/
Gestaltung
S 70
Einrichtung/Ausstattung
K 44
K 45
K 46
K 47
K 48
robuste Einrichtung an Stühlen und Tischen. /5/
Wände zum Bemalen. /5/
Treppe - Leiter zum Dach. /5/
Sitzstufen - Sitzkuhlen - Sitznischen. /5/
eine vom Raum abtrennbare Theke zur Aufnahme von Getränken und
Musikanlage. /5/
K 49 intime Ecken zum Zurückziehen. /5/
K 50 große freie Fläche zum Spielen ggf. Tanzen.
Größe der Fläche ca. 40 qm. /5/
S 71 Kletterstangen, Öffnungen zum Durchkriechen. /19/
Größe
K 51 soll mind. 90 qm haben, besser 5 qm pro Kind. /5/
Unfallschutz
M1
alle Räume sind unfallsicher auszugestalten; die
Unfallverhütungsvorschriften und die Anordnungen der
Gewerbeaufsichtsämter sind zu beachten. /12/
1210 Sanitärbereich
Nutzerart:
Männer, Frauen, Kinder, Rollstuhlbenutzer. /18/
Funktionen:
Hände waschen, Darm entleeren, Blase entleeren
Sanitärbereich >
Raumstruktur:
< Männer-Toilettenraum
< Frauen-Toilettenraum
< Kinder-Toilettenraum
< Rollstuhlbenutzer-Toilettenraum
Lage
S 72
der Sanitärbereich soll dem Eingangsbereich zugeordnet werden und
von der BUGA, als auch von der Spielfläche her erreichbar sein. /18/
Zugang
S 73
der Sanitärbereich soll von innen und außen zugänglich sein. /18/
1211 Männer-Toilettenraum
Nutzeranzahl:
Zuordnung
10 Männer /9/
K 52 Flur <-> Waschraum <-> WC-/Urinal-Raum /10/
Fensteranordnung
K 53 Fenster müssen so angeordnet und beschaffen sein, daß eine Einsicht
in den WC-/Urinal-Raum nicht möglich ist. /9/
Ausstattung u. Anzahl
K 54 2 Waschbecken
2 WC-Schüssel
2 Urinale oder 1 m Standrinne
1 Abfallbehälter. /9/
Nutzungsfläche
M2
Raumhöhe
K 55 mind. 2,30 m. /10/
s. Tabelle
s. Tab. 3 u. Abb. „Männer-Toilettenraum“
Grundrißbeispiel
Bewegungsflächen vor Drehflügeltüren
a
b
25
170
hier kommt Abb.
35
160
Z 1 hin
45
150
55
140
Zwischenwerte interpolieren.
Ausstattung
Anzahl
WC-Topf
2
Waschbecken
2
Tabelle 1 : Kinder-Toilettenraum
Stellfläche (cm)
30 x 35
40 x 45
Bewegungsfläche (cm)
hier kommt Abb. Z 2 hin
hier kommt Abb. Z 3 hin
Ausstattung
Anzahl
WC-Topf
2
Waschbecken
2
Tabelle 2 : Frauen-Toilettenraum
Stellfläche (cm)
60 x 45
60 x 50
Bewegungsfläche (cm)
hier kommt Abb. Z 5 hin
hier kommt Abb. Z 6 hin
Abb. Z 7: Zuordnungsbeispiel
 Die Abbildungen von Z 1 bis Z 10 sind im Paket: „Kindergartenanlage“ zu finden
Ausstattung
WC-Topf
Waschbecken
Anzahl
2
2
Stellfläche (cm)
60 x 45
60 x 50
Bewegungsfläche (cm)
hier kommt Abb. Z 8
hier kommt Abb. Z 9
Urinal
2
Tabelle 3 : Männer-Toilettenraum
20 x 25
hier kommt Abb. Z 10
Abb. Z 10: Zuordnungsbeispiel
Mindestmaße und -Abstände der Toilette. Zusätzliche Hilfsmittel zur Toilettenbenutzung: Seitlicher Klappgriff,
Deckenhalteschiene auf 195 cm Höhe mit verschiebbaren Handgriffen
Abb. Z 11: Rollstuhlbenutzer-Toiletteraum „zusätzliche Hilfsmittel“
1212 Frauen-Toilettenraum
Nutzeranzahl:
Zuordnung
10 Frauen. /9/
K 56 Flur <-> Waschraum <-> WC-Raum. /10/
Fensteranordnung
M3
Fenster müssen so angeordnet oder beschaffen sein, daß eine Einsicht
in den Raum nicht möglich ist. /9/
Ausstattung u. Anzahl
M4
2 WC-Schüssel
2 Waschbecken
1 Abfallbehälter. /9/
Nutzungsfläche
S 74
s. Tab. 2
Raumhöhe
K 57 mind. 2.30 m. /5/
s. Tab. u. Abb. „Frauen-Toilette“
Grundrißbeispiel
1213 Kinder-Toilettenraum
Nutzeranzahl:
Zuordnung
K 58
30 Kinder. /10/
Flur <-> Waschraum <-> WC-Raum. /10/
Raumhöhe
M5
mind. 2.30 cm. /12/
Raumtiefe
M6
2,25 m. /12/
Ausstattung u. Anzahl
M7
2 Kinder-WC-Schüssel
4 Waschbecken
1 Vorrichtung für Papierhandtücher
1 Abfallbehälter. /12/
Nutzungsfläche
M8
s. Tabelle 1
M9
M 10
55 cm breite Sitzkojentüren, nach außen aufschlagend. /12/
Sitzkojen sind durch 1,20 m hohe Trennwände zu versehen. /12/
Platzbedarf
M 11
pro Sitzkoje t = 90 cm, b = 80 cm. /12/
1214 RollstuhlbenutzerToilettenraum
Nutzerart:
Zuordnung
S 12
Rollstuhlbenutzer
Flur <-> Waschraum <-> WC-Raum /2/
Ausbau
Ausstattung u. Anzahl
Zusätzliche Ausstattung
S 13
S 14
1 Behinderten-WC-Schüssel /2/
1 unterfahrbares Waschbecken mit Haltegriffen
1 Abfallbehälter. /2/
S 15
an Deckenschienen hängende Strick- oder Schlaufenleiter, seitliche
Haltevorrichtungen an der WC-Schüssel, ein vom Rollstuhl aus
einsehbarer Wandspiegel und eine Notrufanlage. /2/
(s. Abb. „zusätzliche Hilfsmittel“)
1220 Mehrzweckbereich
Zweck:
Dient der Anregung zum Spielen.
Nutzerart:
Kinder 6 bis 12 Jahre, Behinderte, ABM-Personal
Nutzeranzahl:
30
Funktionen:
Nutzung
S 16
Rollen nachmachen, allein sein, mit Lego bauen, Wände streichen,
Bilder malen, auf festem Boden laufen, springen, hüpfen; durch
Öffnungen kriechen u. winden, Fangen/Verstecken spielen, Karten-,
Brett-, Würfelspiele spielen, Tischspiele spielen, Denk-, Gedulds-,
Geschicklichkeitsspiele spielen, Zauber-, Rate-, Quizspiele spielen,
Kugel-, Zielwurf-, Wurfspiele spielen, Schreibspiele spielen, sich
schminken u. verkleiden, Theater-, Puppen-, Pantomimespiele
aufführen, Wandzeitungen herstellen, Versammlungen abhalten,
Lieder singen, Musik machen u. hören, Filme/Dias angucken.
das gesamte Spielhaus soll als ’Spielgerät’ aufgefaßt werden. /18/
Erschließung
K 59
zusätzlich durch einen direkten Zugang von außen. /5/
Belichtung
K 60
ausreichend mit Sonnenlicht versorgen. /5/
Be-/Entlüftung
K 61
ausreichend mit Frischluft versorgen. /5/
K 62
K 63
soll strapazierbar, leicht zu reinigen sein. /5/
möglichst gleicher Belag wie im Übergangsbereich. /5/
Bodenbelag
1230 Eingangsbereich
Zweck:
Dient der Erschließung des Gebäudes und der Förderung
der Kontaktaufnahme.
Nutzerart:
Kinder 6 bis 12 Jahre, Behinderte, Besucher, ABM-Personal
Funktionen:
Informationen bekanntgeben, Besucher empfangen,
Garderobe ablegen, Räume erschließen, Telefongespräche führen,
Schwellenangst abbauen
Zugang
- für Rollstuhlbenutzer
K 64 soll direkt von der BUGA ‘87zu betreten sein. /5/
K 65 freier Durchgang ohne Stufen und Tür. /5/
S 17 - der Haupteingang muß stufenlos erreichbar sein und eine lichte
Durchgangsbreite von mind. 95 cm aufweisen. /2/
s. Abb. : Grundriß und Tab.
: Bewegungsfläche vor
Drehflügeltüren
Mehrfachnutzung
S 18
1231 Garderobe
Größe:
Einrichtung/Ausstattung
20 qm
S 19
S. 20
S 21
S 22
Zuordnung
bei Feiern kann dieser als Erweiterung des Mehrzweckraumes genutzt
werden. /18/
Garderobenhaken, Spiegel, Sitzmöglichkeiten. /18/
50 St. Schließfächer. /18/
1 Münzfernsprecher (auch für Nachfolgenutzung). /18/
stationäre Sitzmöglichkeiten. /18/
K 66 Garderobe <-> Sanitärbereich /19/
Belichtung
K 67 durch Tageslicht /19/
Tabelle 10: Zielkatalog 1200 „Spielhaus“
INFORMATIONSNACHWEIS:
/1/ DIN 18024 Teil 1, Ausgabe 11.1974,
Bauliche Maßnahmen für Behinderte und alte Menschen im öffentlichen Bereich.
Planungsgrundlagen, Straßen, Plätze und Wege
/2/ DIN 18024 Teil 2, Ausgabe 04.1976,
Bauliche Maßnahmen für Behinderte und alte Menschen im öffentlichen Bereich.
Planungsgrundlagen, öffentliche zugängige Gebäude
/3/ Spitzer, K.; Günter, J.; Günter, R.:
Spielplatzhandbuch. Ein kritisches Lexikon, West-Berlin 1974
/4/ Schiller-Bütow, Hans: Spielplatzbau. Hannover, Berlin 1976
/5/ Niermann, J.: Der Kinderspielplatz. Köln 1976
/6/ Jerney, W.: Das Spielgelände des Kindergartens. München 1976
/7/ Blechner, G.: Der Garten als Kinderspielplatz. Wiesbaden/Berlin 1976
/8/ Bengtsson, A.: Ein Platz für Robinson. Wiesbaden 1972
/9/ Greiner, J.; Setzinger, K.; Hessenauer, R. (Hrsg.):
Arbeitsstätten-Richtlinien. August 1981
/10/ Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.):
Arbeitshilfen für den Bau von Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderhorten. Köln o. J.
/11/ Neufert, E.:
Bau-Entwurfslehre. 30. Auflage, Braunschweig 1980
/12/ Länderrichtlinien zur Planung von Einrichtungen des Elementarbereichs NRW
/13/ Agde, G., Nagel, A., Richter, J.:
Sicherheit auf Kinderspielplätzen. Wiesbaden, Berlin 1985
/14/ Woesler, Dietmar M.: Struktur und Funktion des multifunktionalen Spielplatzes
in:
sozialer dienst familie e.V. (sdf) Hrsg.:
Spiel als zentrale Lebensäußerung. Zur Errichtung von Spielstätten in der Bundesrepublik
II. Studientagung des sdf, Bad Honnef 1974.
sdf-Schriftenreihe 3
/15/ DIN 18034 Entwurf, Ausgabe 11. 1982,
Spielplätze und Freiflächen zum Spielen: Grundlagen und Hinweise für die Objektplanung
(16) Schriftenreihe des Bundesministers für Jugend,
Familie und Gesundheit (Hrsg.)
Band 44/1; Teil 1: Textband
Kinderspielplätze
Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1976
/17/ DIN 18034, Ausgabe 11.1971, Spielplätze für Wohnanlagen; Flächen und Ausstattungen für
Spiele im Freien. Planungsgrundlagen
/18/ „Spielhaus-Konzept“ der BUGA ‘87 Düsseldorf GmbH
/19/ Projektbearbeiter
Zusätzliche Muß-Ziele für den ZIELKATALOG
Bewegungsflächen vor Drehflügeltüren
a
b
25
170
hier kommt Abb.
35
160
Z 1 hin
45
150
55
140
Zwischenwerte interpolieren.
Ausstattung
Anzahl
Toilettentopf
2
Waschbecken
2
Tabelle: Kinder-Toilette
Stellfläche (cm)
30 x 35
40 x 45
Bewegungsfläche (cm)
hier kommt Abb. Z 2 hin
hier kommt Abb. Z 3 hin
Ausstattung
Stellfläche (cm)
Bewegungsfläche (cm)
Anzahl
Toilettentopf
2
Waschbecken
2
Tabelle: Frauen-Toilette
60 x 45
60 x 50
hier kommt Abb. Z 5 hin
hier kommt Abb. Z 6 hin
Stellfläche (cm)
60 x 45
60 x 50
20 x 25
Bewegungsfläche (cm)
hier kommt Abb. Z 8
hier kommt Abb. Z 9
hier kommt Abb. Z 10
Abb. Z 7: Zuordnungsbeispiel
Ausstattung
Anzahl
Toilettentopf
2
Waschbecken
2
Urinal
2
Tabelle: Männer-Toilette
Abb. Z 10: Zuordnungsbeispiel
Mindestmaße und -Abstände der Toilette. Zusätzliche Hilfsmittel zur Toilettenbenutzung:
Seitlicher Klappgriff, Deckenhalteschiene auf 195 cm Höhe mit verschiebbaren Handgriffen.
Abb. Z 11: Behinderten-Toilette „zusätzliche Hilfsmittel“
II. HAUPTPHASE: ENTWURF erarbeiten
Aus zeitlichen Gründen mußte die folgende
Teilphase D: Qualität benoten und gewichten
(Link > Erläuterung: Qualität siehe CD-ROM A qualierl), (Link > Erläuterung: Bewertungsverfahren siehe
CD-ROM A pubewert)
ausfallen.
Es folgte die
Teilphase E: Lösungsmöglichkeiten gestalten und beurteilen
in der jeder Projektbearbeiter seine Spielanlage skizzenhaft zu gestalten hatte. Hierbei wurde der
Gestaltungsprozeß unterstützt bzw. gesteuert mit Hilfe des erarbeiteten Zielkataloges (Link >
Tabellen 7-10: Zielkatalog). Das Ergebnis war der Vor-Entwurf.
In der letzten
Teilphase F: Vor-Entwurf durcharbeiten
Projektteilaufgabe F1: Objekt-Vor-Entwurf in Grundriss(en) und Schnitten und in Ansichten
im M = 1:100 zeichnerisch ausarbeiten und darstellen
wurde der jeweilige Vor-Entwurf zu einem Entwurf (= der ‘endgültigen’ Lösung) zeichnerisch
ausgearbeitet und schriftlich beschrieben und in der nächsten
Projektteilaufgabe F2: Objektentwurf räumlich im M = 1:100 bauen und abfotografieren
entstanden die Modelle (Link > Entwürfe im Detail).
Sämtliche Ergebnisse des ME-Projektes „Spielhaus“ für die BUGA ’87 in Düsseldorf wurden
dann in der
Projektteilaufgabe F3: Projektergebnisse zusammenstellen,
in Form eines Projektberichts abgegeben.
FAZIT:
Das aus den Spielanlagen-Entwürfen, besonders für die Kinder, keine „kindische“ Architektur
wurde, liegt daran, daß sich die Projektgruppe über die Bedürfnisse und Erfahrungsmöglichkeiten
der kindlichen Nutzer eingehende Gedanken machte. Denn „kindgerechte“ Architektur ist etwas
anderes als „kindliches“ Bauen.
Link > Entwürfe im Detail
ENDE
des ME-Projektes „Spielhaus“ BUGA `87 in Düsseldorf
Entwurfsbeschreibungen:
Edmund Böhmer
Entwurfsleitidee: „Spielstern“
Der Stern besteht aus einer sechseckigen Grundfläche, wobei sich von dieser drei Arme abzweigen. In diesen sind
untergebracht: 1. der gesamte Toilettenbereich; 2. der Personalbereich und das Lager; 3. eine überdachte Freifläche,
die mit wenig Aufwand zu einem bestandfesten Gruppenraum umgebaut werden kann.
Der Mehrzweckbereich liegt im Zentrum des Sternes. Dieser ist von drei Seiten offen und frei zugänglich und kann
bei Bedarf durch Schiebetüren geöffnet werden. Unter anderem ist hier auch eine Kochnische vorgesehen worden.
Das Dach des Spielsternes ist in seiner Grundform ein Walmdach, das auf runden Holzstützen steht. Der
Personalbereich, Toilettenbereich und Gruppenraum befinden sich unter dieser Dachkonstruktion und sind von einem
Wandmauerwerk aus weißem Kalksandstein umgeben.
Das Gebäude habe ich so angeordnet, daß es von den Besuchern der BUGA '87 gut und sofort als Spielhaus zu
erkennen und nach der BUGA '87 weiter als Spielhaus von den Kindern der Ortsteile Bilk und Oberbilk benutzt
werden kann.
Weiterhin habe ich das Spielhaus mit einer Spiellandschaft umgeben
, die folgende Bereiche beinhaltet: Feuerplatz, Grillplatz, Bauplatz, Lauf- und Bewegungsbereich, Gerätebereich
sowie ein Wasser- und Sandbereich.
Christoph Hänlein
Eine sechseckige Deckenplatte wird von sechs im Sechseck stehenden Stützen gehalten. Die vier geschlossenen
Bereiche Büro mit Teeküche, Lagerraum, Mehrzweckraum und Sanitärbereich sind in Form von aneinandergereihten
sechseckigen Pavillons unter die Platte gestellt. Der Mehrzweckraum ist in einer Leichtbaukonstruktion gehalten und
kann bei Bedarf nach Beendigung der Bundesgartenschau abgetragen werden. Unter der übrigen Dachfläche verbleibt
ein überdachter Freibereich. In der Mitte der Dachfläche befindet sich eine von weiteren sechs Stützen umsäumte
Öffnung.
Das ganze Spielhaus bildet ein von allen Seiten bespielbares Spielgerät. Es kann durch die in der Mitte der
Dachfläche befindliche Öffnung erklettert werden. Zu diesem Zweck werden an dem sich in der Mitte abzeichnenden
Kletterturm verschiedene Kletter- und Rutschgeräte angebracht.
Es wurde versucht, eine den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechende Spielanlage zu schaffen. Durch die
aufstrebende Richtung der Stützen soll das Spielhaus weithin sichtbar die verschiedenen Nutzer anziehen. Durch die
Transparenz im Erscheinungsbild soll der Scheu vor dem Betreten vorgebeugt werden. Sowohl im Haus selber als
auch im Außenbereich ist den Ansprüchen an unterschiedliche Spielräume Rechnung getragen. Es bieten sich Orte
für Gruppenspiele verschiedenen Ausmaßes, und auch gegebenenfalls Rückzugsmöglichkeiten auf dem Dach des
Spielhauses oder im Ruhebereich der Außenanlage. In dem dort befindlichen Gartenhaus ist ein Rückzug aus dem
Trubel selbst bei schlechtem Wetter möglich.
Dietmar Brusda
Entwurfsleitidee: „Spielhöhle“
Als Lösung, für die Gestaltung des Spielhauses wurde versucht, die Idee der Spielhöhle in ein spielanreizendes und
funktionelles Gebilde umzusetzen.
Diese Art von „Spielhaus“ erscheint mir aus pädagogischer Sicht besonders geeignet, da Empfindungen wie Angst,
Unheimliches aber auch Anziehendes und Erforschendes sehr stark mit diesem Begriff in Verbindung stehen.
Ein weiterer wichtiger Grund dafür, das Spielhaus nach diesem Konzept zu entwerfen, war auch eine Absage an den
rechten Winkel, der uns beim Bauen auf Schritt und Tritt verfolgt. Warum also nicht, wenn umsetzbar, eine Umkehr
zur freien Form. Denn gerade bei dieser Bauaufgabe, wo die Möglichkeit gegeben ist, das Haus in einer organischen
Form entstehen zu lassen, ist es richtig, auf so eine Sonderbauweise zurückzugreifen.
Konstruktion
Zunächst einmal wird ein Hügel aufgeschüttet, der dann so geformt wird, bis er der Form der Höhle entspricht. Auf
die fertige Form wird zum Schutz vor Wind und Regen eine Sauberkeitsschicht aufgebracht und darauf die
Dämmung. Hierüber folgt eine Bewehrung und die obere Betonschale aus Spritzbeton. Sie besteht aus wasserdichtem
Beton und bedarf keines zusätzlichen Schutzes vor Regenwasser. Die endgültige Oberfläche ist durch eingestreute
Kiesel griffig und trittsicher. Wenn der Stahlbeton abgebunden ist, wird die Erde entfernt und der Innenausbau
vorgenommen.
Entwurf
Die Lage der Höhle ist unmittelbar in Wassernähe und in Haupteingangsnähe der BUGA gewählt, um so gut sichtbar
für die Besucher zu sein. Aus diesem Grunde wurde der Sandspielbereich zur Hauptseite hin orientiert, um so die
nicht unbedingte Signalwirkung zu erhöhen.
Formal wurde versucht, die Spielhöhle an den Gewässerverlauf zu legen, um beide Elemente in Einklang zu bringen
und um die Spielhöhle in die Landschaft zu integrieren. Diese ruhig verlaufende Form ändert sich auf dem Dach. Da
geht es mal steil hoch und mal fällt es seicht ab. Im Sandspielbereich soll die Höhle in die Landschaft einfließen. Die
Abwechslung in der Dachgestaltung resultiert aus der Idee der kompletten Bespielbarkeit der Dachfläche, aber auch
um einen möglichst interessanten Innenraum zu schaffen. An den Nischen und in den abfallenden Bereichen können
Kletternetze, Rutschen, Sprossen etc. befestigt werden, um so die Bespielbarkeit noch zu erhöhen. Besonders reizvoll
erscheint mir die mögliche Verbindung der Wasserpodeste zur Spielhöhle.
Wichtig für den Spielwert der Anlage ist auch das Klettergerüst mit Rutsche in der Mitte der Höhle. Es soll zum
einen Spielbereich sein, zum anderen auch Verbindung von innen und außen, ohne dauernd die Ein- und Ausgänge zu
benutzen. Optisch unterstützt wird diese Attraktion durch einen über-dimensionierten „Regenschirm“, der im
Bedarfsfalle einen Teil der Öffnung trocken halten soll. Im Innenraum ist dann durch entsprechende Kanalisation für
die Entwässerung gesorgt. Sonstige Öffnungen wurden nach Süden orientiert, um so einen möglichst großen
Lichteinfall noch zu gewährleisten sowie des Ausblicks wegen. Um den Lichteinfall noch weiter zu steigern, sind
auch alle Türen aus Glas vorgesehen.
Zur räumlichen Organisation wäre anzumerken, daß der Sanitärbereich zur Böschung hin gerichtet ist, da sekundär.
Personal und Lager sind am Haupteingang, um sofort Ansprechpartner zu finden. Das Lager ist dem Personalbereich
zugeordnet, da es von dort verwaltet wird. Interessant im Innenraum ist die Empore, die sowohl Bühne als auch
Werkraum sein kann. Dieser Effekt wird durch montierbare Wände erreicht.
Mit diesem Entwurf sollte kein Kunstwerk entstehen, ebenso kein repräsentatives Bauwerk. Es sollte ein Gebäude
entstehen, das sich primär an den Wünschen der Kinder orientiert und nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten
gebaut wurde.
Ralf Schmidt
Entwurfsleitidee: „Spielschlange“
Für die Betreuung der Kinder der Besucher der BUGA und der Nachbarschaft ist diese Spielanlage geplant.
Sie bietet sowohl freie Spielmöglichkeiten ( z.B. an den Geräten ) als auch Gelegenheit zum betreuten Gruppenspiel
(z.B. Bauspielplatz ).
Mittelpunkt der Anlage ist das Spielhaus. Eine verdauende Schlange gab die Idee zur Form des Gebäudes. Es
beherbergt einen Eingangsbereich, überdachte Spielflächen, Spielgeräte, einen großen, halbkreisförmigen
Mehrzweckraum, sowie zwei feste Kerngebäude.
Das Tragwerk ist ein Skelett aus Stahlrohren, die in Streifenfundamenten eingespannt sind.
Die Bodenplatte ist aus Beton und der Bodenbelag aus 10 cm hohem, geschliffenem Holzpflaster. Dadurch ist eine
ausreichende Wärmedämmung für am Boden spielende Kinder gegeben.
Als Dachhaut ist eine hochfeste, gewebeverstärkte Polyester-Membran-Folie vorgesehen, die den Schlangencharakter
unterstreicht.
Bei der Wahl des Farbtones der Bespannung galt es vier Kriterien zu berücksichtigen:
Zum ersten sollte die Farbe der einer echten Schlange nachempfunden werden, zum zweiten wäre es wünschenswert,
wenn sich die Schlange nicht als Fremdkörper aus dieser künstlichen Parklandschaft abheben würde und zum dritten
ist ein heller Farbton angebracht, um eine gewisse Lichtdurchlässigkeit zu gewährleisten. Als vierter Punkt ist das
Farbempfinden von Kindern als Zielgruppe von größter Bedeutung. Sie bevorzugen grelle, leuchtende Farben. Somit
scheint ein helles Gelb-Grün der geeignete Farbton zu sein.
In das Skelett aus Stahlrohren sind zwei feste Mauerwerksgebäude hinein gesetzt, deren Dächer begehbar sind und
u.a. Rückzugsmöglichkeiten bieten.
Das eine Gebäude nimmt die Sanitäranlagen und ein Materiallager auf, das andere einen abgeschlossenen
Gruppenraum sowie das Büro und den Aufenthaltsraum für das Personal. Das zweite Gebäude kann nach Beendigung
der ABM geräumt und geöffnet werden, um es ggf. anders zu nutzen.
Ausstellung:
Die Resultate dieses ME-Projektes wurden im Juli 1987 im Essener GRUGA-Park in der
„Sommergalerie“ (s. Abb. 5: Außenansicht) ausgestellt (Link >Abb. 6 Ausstellungsplakat). In
einer Pressenotiz (wurde darauf hingewiesen, daß der GRUGA-Park eine solche Spielanlage auch
benötigt.
PRESSENOTIZ
S P I E L H A U S für die GRUGA
Luxus oder Notwendigkeit?
An überwiegend kühlen und regnerischen Tagen im Jahr - der diesjährige Frühling hat das besonders
gezeigt - schleichen Grugabesucher mit oder ohne Kinder, Schulklassen oder Kindergartengruppen
verfroren und halbdurchnäßt durch diese Anlage, die von der Stadt Essen immerhin jedes Jahr mit 10 Mio
subventioniert wird. Wenn man bedenkt, daß jährlich rund 2,3 Mio Menschen die GRUGA besuchen, so
wird sich mancher fragen, ob auf der Parkfläche von 70 ha nicht mehr geboten werden müßte, vor allem
für Kinder und Jugendliche. Wie kürzlich in der Presse zu lesen war, hat der Grugaausschuß aufgrund
einer Untersuchung einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der bis zum Jahre 1989 rund 30 Mio DM an
Investitionen im Park vorsieht, „damit die Qualität des Angebotes mit den Wünschen und Erwartungen der
Besucher Schritt hält“. Manches ist bereits getan worden, so z.B. Pflanzenschauhäuser, Freiflughalle,
Orangerie, Japanischer Garten, neuer Blumenhof, Landhaus und Spielplätze. Es fragt sich aber, ob diese
Einrichtungen nicht überwiegend den Vorstellungen und Interessen der Erwachsenen entgegenkommen.
Bei den Kindern dagegen, erlahmt das Interesse in den Pflanzenhäusern z.B. nach max. 30 Minuten. An
Regen- und Wintertagen dienen diese Häuser dann nur noch als „Wärmehallen“. In der Freiflughalle ist
das Verlassen des Weges und Füttern der Vögel verboten, außerdem regnet es bei schlechtem Wetter
von oben herein. Die Orangerie ist ohnehin den Belustigungen der Erwachsenen vorbehalten, und der
neue „Blumenhof" sowie das „Landhaus" dienen dem Konsum. Lediglich die Spielplätze unter freiem
Himmel sind an regenfreien Tagen optimal zu nutzen.
Wo werden jedoch die sichtbaren Bedürfnisse nach aktivem, kreativem Teilhaben an spielerischen
Prozessen der Kinder und Jugendlichen - auch von Erwachsenen - in wettergeschützten Räumlichkeiten
ermöglicht?
Eine Antwort auf diese Frage versuchen Architekturstudenten der Universität GH Essen zu geben: Sie
entwarfen FÜNF S P I E L A N L A G E N. Im Rahmen einer Semesterarbeit bei Prof. Ralph Johannes
sollten Gegenvorschläge zu einer bereits geplanten Spielanlage für die BUGA ‘87 in Düsseldorf erarbeitet
werden. Diese Lösungsvorschläge könnten auch Anregungen für die GRUGA geben. Die Entwürfe und
Modelle sind zu sehen im Ausstellungspavillon (auch „Sommergalerie" genannt) der GRUGA von
Samstag, den i8. bis Freitag, den 24. Juli von 12 - 17 Uhr.
Essen: 30.6.1987
Das Interesse bei den Ausstellungsbesuchern und ihre Reaktionen auf die Exponate sowie das
Echo in den lokalen Tageszeitungen veranlaßte die GRUGA-Park Verwaltung daraufhin, eine
Kinderspielanlage in der ehemaligen Milchgaststätte einrichten zu lassen (siehe ME-Projekt:
„Kinderspielanlage GRUGA Park Essen).
Veröffentlichungen:
 Schmechel, Ingrid: Regentropfen, die an mein Fenster klopfen. Ein “Spielhaus“ auch bald in
Essen?
In:
EsPress
Monatszeitschrift für Kinder und Jugendliche im Ruhrgebiet, Nr. 9, 1987
 „Verspielte Gruga“ - Ideen für Spielanlagen
In:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), 16. März 1987
 „Spielhäuser“ schützen die Kleinen
In:
Bild, Dienstag, 14. Juni 1987
 Kreative Spielanlagen
In:
Informationsdienst Ruhr (idr), Nr. 11, 29.05.1987
 Spiel-Plätze
In:
BWZ TV-Magazin, Nr. 11, 19.-25. März 1988
 Im Modell sind sie bereits fertig
In:
Neue Ruhr Zeitung (NRZ) 25. Juli 1987, 42. Jg., Nr.171
 Architekturstudenten planen Spielplatzhäuser
In:
Der Nagel, Herausgegeben von ABA, Fachverband Offene Arbeit mit Kindern e.V. ,
Sommer/Herbst 1987
 Wenn Studenten Spielräume ersinnen
In:
Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.)
Ingeborg Flagge, Felizitas Romeiß-Stracke:
Freizeitarchitektur - Planen und Bauen für die Freizeit
Band 3 „Architektur in der Demokratie“
Stuttgart 1988, S. 24-25
 Johannes, Ralph: Spielhaus für die Bundesgartenschau
In:
spielraum 3, Fachzeitschrift Animation, 9. Jg., 1988, S. 60-61
 Johannes, Ralph:
Spielhäuser
In:
SportBäderFreizeitBauten, 28. Jg., Heft 5, Oktober 1988, S. 333-341
Reaktionen:
Stadtverwaltung Marl
Amt 51/1
Postfach 1120
4370 Marl
Bearbeiter: Frau F.
Datum 25.06.1987
KURZBRIEF
An
Universität Gesamthochschule Essen
Fachbereich Architektur
Im Informationsblatt des KVR wurde auf die Ihre Gegenentwürfe zur BUGA hingewiesen.
Wir sind an weiteren Informationen, auch für unsere Kommission „Spielplätze“ interessiert und
bitten sie uns zuzusenden.
Wenn die Anlage in der GRUGA aufgestellt sein sollte, bitte ich ebenfalls um Mitteilung.
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Abenteuer-Spielplatz Riederwald e.V.
Fischerfeldstraße 7-11, 6000 Frankfurt 1
19. November 1987
An:
ABA NRW e.V.
Massener Straße 56
4750 U n n a
Spielplatzhäuser
Liebe Freunde,
im „Nagel“ Sommer/Herbst habt Ihr den Plan eines Spielplatzhauses vorgestellt.
Da wir uns derzeit mit der Planung eines Spielplatzhauses beschäftigen, würden wir uns freuen,
wenn Ihr uns Kopien sämtlicher Entwürfe der Architekturstudenten zusenden könntet, die diese
für die BUGA ‘87 erstellt haben.
Eventuell sind wir auch an der Herstellung eines Kontaktes zur Uni Essen interessiert.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Michael Paris
Vorsitzender
ABA Fachverband Offene Arbeit mit Kindern e.V.
Massener Straße 56
4750 Unna
Datum: 27.11.1987
An:
Universität GH Essen
Fachbereich 9 Architektur Bio- und Geowissenschaften
Herrn Prof. Ralph Johannes
Postfach
4300 Essen 1
Betr.: Spielplatzhäuser
Sehr geehrter Herr Professor Johannes,
Die Reaktion auf unsere Veröffentlichung (s.:„NAGEL“) war durchaus positiv.
Inzwischen hat sich das Jugendamt der Stadt Düsseldorf für die Entwürfe interessiert, da auf zwei
Abenteuerspielplätzen über die mittelfristige Finanzplanung neue Häuser errichtet werden sollen.
Wir haben dem Jugendamt Düsseldorf die Entwürfe in Kopie überlassen. Unter Umständen kann
dabei ein Kontakt zu Ihnen hergestellt werden.
.....
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Deimel
Bildungsreferent
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