PRESSEINFORMATION Hamburg, 29. Mai 2012 Bewertungs

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PRESSEINFORMATION
Hamburg, 29. Mai 2012
User Group EAWS nimmt die Arbeit auf
Bewertungs-Tool als „Leitplanke für ergonomische Gestaltung“
Die User Group EAWS (Ergonomic Assessment Worksheet) kam am 10. Mai
dieses Jahres in Heilbronn zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.
Die Initiatoren der User Group EAWS – das Institut für Arbeitswissenschaft
der TU Darmstadt (IAD) und die Deutsche MTM-Vereinigung e. V. –
konnten mehr als 40 Fach- und Führungskräfte des Industrial Engineering
begrüßen, die an praktischer Anwendung und Weiterentwicklung des
Bewertungs-Tools EAWS interessiert sind. Nun sollen die Interessen und
Kräfte gebündelt werden, um beim Etablieren eines gemeinsamen
Standards zur qualitativen Bewertung biomechanischer Belastungen des
Muskel-Skelett-Systems bei industrieller Arbeit voranzukommen.
Ergonomische Aspekte der Arbeitsgestaltung haben IAD und Deutsche MTMVereinigung e. V. nicht erst seit gestern im Blick. Seit 2003 arbeiten beide
Institutionen gemeinsam daran, MTM als Standardmethode zum Bewerten und
Gestalten von Arbeitssystemen und Möglichkeiten der Beurteilung ergonomischer
Belastungen am Arbeitsplatz zu verbinden. Weiteren Anstoß gaben
Industrieunternehmen, die erkannt haben, dass der Krankenstand durchaus
Einfluss auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis hat, und die ein wissenschaftliches
Verfahren forderten, das an allen Standorten als Standardwerkzeug funktioniert.
Standardisierung sei nicht allein Spielwiese der Wissenschaft, betonte Prof. Dr. Ralf
Bruder, Leiter des IAD. Da habe es einen erfahrenen und in der betrieblichen Praxis
anerkannten Partner wie MTM gebraucht.
Das 2006 aus dieser Kooperation entstandene Ergonomie-Bewertungstool EAWS zu
einem Standard zu entwickeln, gleiche Prozesse in verschiedenen Unternehmen
letztlich der gleichen Bewertung zuzuführen und so auch wegzukommen von
Einzellösungen für Unternehmen sei es notwendig, das Verfahren mit einem
Schulungskonzept zu versehen – ein weiterer Punkt, zu dem sich die User Group
EAWS in ihrer konstituierenden Sitzung austauschte. Ein dritter Diskussionspunkt
war das Feedback der Anwender. „EAWS ist ein internationales Verfahren“, stellte
der Leiter des IAD noch einmal klar. Deshalb müsse abgewogen werden zwischen
Ergebnissen, die internationaler und Ergebnissen, die nationaler Konsens sind.
Mittelfristiges Ziel könne es nur sein, zuerst die internationalen Regeln der
Anwendung von EAWS festzulegen und diese dann auf die nationalen
Anforderungen herunter zu brechen, betonte Bruder.
Seite 2 von 2 zur Pressemitteilung vom 29.05.2012
Mit EAWS intelligent planen
Dr. Steffen Rast, MTM-Fachreferent Ergonomie, bezeichnete EAWS als „präventive
Leitplanke für ergonomische Gestaltung“, innerhalb derer sich Planer bewegen und
den prospektiven Ansatz letztlich bis in die Konstruktion tragen sollten. Das
Werkzeug zwinge geradezu zu intelligenter Planung, denn „wenn ich die
Produktivität steigere, dann nehme ich sofort auch Einfluss auf die ergonomische
Belastung“. Rast regte eine Standard-Karte mit den wesentlichen Informationen an,
um die unterschiedlichen Bewertungswerkzeuge wie ergonomics Express, quasi das
Basis-EAWS, EAWS papier, MTMergonomics® und – seit neuestem – EAWS Digital
den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entsprechend einsetzen zu
können. Wichtig sei der permanente Abgleich von Theorie und Praxis. Rast
skizzierte in diesem Zusammenhang das Idealbild eines Ergonomie-Prozesses: ein
Mitarbeiter + ein Steuerregelkreis = Kompetenz aus einer Hand. Mit Hilfe eines
regelrechten Ergonomie-Managements gelinge der Roll out an allen Standorten, ist
Rast überzeugt. Und auch das mittelfristige Ziel – eine zyklische ErgonomieAuditierung – sei über einmal erarbeitete Kennzahlen-Systeme ohne größeren
Aufwand erreichbar.
EAWS-Ausbildungsinitiative
MTM-Institutsleiter Dr. Bernd Britzke wertete die sach- und fachgerechte
Anwendung als wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung von
EAWS gerade in einem internationalen Kontext. Grundlage seien ein durchgängiges
Ausbildungskonzept mit standardisierten Unterlagen sowie qualifizierte Lehrkräfte.
Britzke stellte einen Lehrgang zum EAWS-Praktiker, die Orangefarbene Karte EAWS
als Befähigungsnachweis und die Ausbildung zum EAWS-Instruktor zur Diskussion.
Er zeigte sich überzeugt, dass mit der Verzahnung von EAWS und MTM die
Ergonomie auch wieder mehr in das Blickfeld desjenigen Managers gerät, der die
Arbeitsabläufe vor Ort ein Stück weit aus dem Auge verloren hat. „Das ist eine gute
Chance“, so Britzke. Die angestrebte DIN-Spezifikation von EAWS soll
Unternehmen, die ergonomische Arbeitsgestaltung betreiben wollen, als eine Art
Kompass im Dschungel an Angeboten dienen. Ziel sei es, Unternehmen die
Sicherheit zu vermitteln, ein geprüftes und anerkanntes Tool einzusetzen.
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Weitere Informationen:
www.dmtm.com
www.mtmmediathek.de
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