Prostatakarzinom: Häufigstes Krebsleiden des Mannes

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Degarelix: Control from the start
Univ.-Prof. Dr. Karl Pummer
Vorstand der Universitätsklinik für Urologie, Graz
2. April 2009
Prostatakarzinom: Häufigstes Krebsleiden des Mannes
Etwa jeden sechsten Mann trifft die Diagnose Prostatakrebs. Damit ist das Prostatakarzinom
die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Dieser Tumor ist mittlerweile zwar gut
behandel- und kontrollierbar, dennoch sterben in Österreich jährlich 1.200 Männer an diesem
Krebsleiden. Anders gesagt: In Österreich stirbt alle sieben Stunden ein Mann an
Prostatakrebs.
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des
Mannes. Sie liegt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Eine gesunde Prostata
hat die Form und Größe einer Kastanie. Ihre Funktion hat sie bei der Fortpflanzung, denn sie hilft
durch die Produktion eines Sekretes den Samen zu transportieren. Funktion und Wachstum der
Prostata wird durch männliche Sexualhormone (Androgene) reguliert, deren Hauptvertreter das
Testosteron ist.
Man(n) schenkt seiner Prostata zeit seines Lebens meist kaum Beachtung – bis sie ihm Probleme
bereitet. Eine Ignoranz mit Folgen, denn mit zunehmendem Alter kommt es zu einem Wachstum
der Prostata. Das ist soweit zwar harmlos, sofern es sich um eine gutartige Vergrößerung der
Prostata handelt, die Probleme beim Harnlassen verursacht. 90% aller 80-Jährigen und die Hälfte
aller 70-Jährigen haben Beschwerden, da die vergrößerte Prostata auf die Blase und Harnröhre
drückt.
Krebs spürt man(n) nicht
Das Prostatakarzinom hingegen verursacht lange Zeit keinerlei Beschwerden. Erst wenn der
Tumor zu wachsen beginnt, können ähnliche Symptome, wie bei der gutartigen
Prostatavergrößerung, auftreten: z.B. häufiges, teilweise schmerzhaftes Harnlassen, schwacher
Harnstrahl oder Blut im Urin. Die Ursache ist weitgehend unklar. Risikofaktoren sind in erster
Linie familiäre Häufung und zunehmendes Alter. Vor allem ab dem 55. Lebensjahr steigt die
Erkrankungshäufigkeit signifikant an, weshalb der Besuch beim Urologen für jeden Mann ab 45 –
bei erblicher Vorbelastung ab 40 – zur jährlichen Routine werden sollte.
Frühzeitiges Erkennen kann Leben retten
Mittlerweile betrifft mehr als ein Viertel aller bösartigen Tumorerkrankungen bei Männern die
Prostata und die Zahl der Neuerkrankungen nimmt seit Jahren stetig zu [1]. Prostatakrebs ist die
häufigste Krebserkrankung beim Mann und die zweithäufigste Krebstodesursache. Einer von 33
Männern stirbt an Prostatakrebs.
Im Frühstadium ist Prostatakrebs in den meisten Fällen gut behandel- und sogar heilbar. Da er
jedoch zu Beginn keinerlei Beschwerden verursacht, bleibt er von den Betroffenen oft für lange
Zeit unbemerkt. Deshalb ist die Früherkennung besonders wichtig. Denn: Je früher der Krebs
diagnostiziert wird, desto besser kann er behandelt werden.
Beim Basis-Screening wird die Prostata vom Enddarm aus abgetastet. Vor der (schmerzfreien)
Rektaluntersuchung scheuen sich viele Männer, allerdings gibt diese Untersuchung Hinweis auf
einen ersten Verdacht. Eine wichtige Rolle im Screening – und in späterer Folge als
Verlaufskontrolle des Prostatakarzinoms – spielt auch die Bestimmung des PSA
(Prostataspezifisches Antigen) im Blut. Ist der PSA-Wert wiederholt erhöht, besteht ein Verdacht
auf Prostatakrebs. Erhärtet sich bei beiden Untersuchungen der Krebsverdacht, erfolgt die
eigentliche Diagnose durch die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie), die auch Aufschluss über
den Grad des Tumors gibt.
Mit dem Stadium der Krebserkrankung…
Wurde die Diagnose Krebs gestellt, sind noch weitere Untersuchungen notwendig, um zu
kontrollieren, ob der Tumor bereits angrenzende Organe befallen hat oder sich Metastasen in
anderen Körperregionen gebildet haben. Für die Therapieentscheidung ist es wichtig, dass der
Tumor hinsichtlich Größe, Ausbreitung, Gewebe-Eigenschaften und Aggressivität genau eingeteilt
wird. Ärzte definieren einen Tumor nach verschiedenen Systemen (Staging, Grading). Die
Klassifikation nach dem TNM-System berücksichtigt die Tumorgröße (T), die örtliche Ausdehnung
sowie Lymphknotenbefall (N, Nodus= Lymphknoten) und Metastasenbildung (M). Der GleasonScore ist eine histologische Einstufung, der Auskunft über die Gewebe-Eigenschaften des Tumors
und damit über die Aggressivität des Tumors gibt.
…variiert die Behandlungsoption
Die Wahl der Behandlung ist individuell und orientiert sich an der Situation – also Tumorstadium
und -aggressivität, Alter bzw. Lebenserwartung sowie allgemeiner Gesundheitszustand – und an
den Bedürfnissen des Patienten. In einem ausführlichen Gespräch ist es wichtig, dass der Arzt
den Patienten über die in Frage kommenden Behandlungen informiert und ihn über Risiken und
Nebenwirkungen aufklärt. Die Therapieentscheidung sollte schließlich eine gemeinsame sein.
Am häufigsten wird die Prostata chirurgisch entfernt (radikale Prostatektomie), die vor allem
dann Therapie der Wahl ist, wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist, noch keine
Metastasen gebildet hat und der sonstige Gesundheitszustand des Patienten eine Operation
zulässt. Als Folge können leichte Formen einer Belastungs-Inkontinenz bei bis zu 10% der
Patienten vorkommen. Gelingt es, für die Erektion wichtige Nerven bei der Operation zu schonen
(nervenerhaltende radikale Prostatektomie), kann die Sexualfunktion erhalten bleiben. Diese
Nervenschonung ist aber nicht in jedem Fall angebracht (z.B. bei Hochrisikotumoren) bzw.
mitunter aus technischer Sicht nicht möglich.
Eine weitere kurative Möglichkeit ist die Strahlentherapie, die entweder durch Implantation von
radioaktiven Teilchen und/oder durch Bestrahlung von außen erfolgt. Bei manchen älteren
Patienten und wenn das Karzinom nur eine geringe biologische Aggressivität besitzt, kann auch
(vorläufig) keine Behandlung eine gute Option sein. Diesen Patienten kann dadurch eine
Operation oder andere belastende Behandlung erspart werden. Viele Männer sterben schließlich
nicht durch sondern mit einem Prostatakarzinom. Man spricht hier von kontrolliertem Zuwarten
(„Watchful Waiting“), wobei die regelmäßige Kontrolle durch den betreuenden Urologen
wesentlich ist.
Die antihormonelle Therapie in Form von Operation (Entfernung der Hoden) oder Medikamenten
kommt vorwiegend dann zum Einsatz, wenn der Tumor durch die chirurgische Entfernung der
Prostata alleine nicht kontrollierbar ist, also die Organgrenze überschritten (in ca. 30-40% der
Fälle) und/oder bereits Metastasen gebildet hat (bei 5-10% der Patienten). Bei der
medikamentösen Therapieform werden nicht Hormone zugeführt, sondern die Produktion des
körpereigenen, für das Tumorwachstum verantwortliche Testosteron wird blockiert. Einen sehr
innovativen Therapieansatz stellt hier der neue GnRH-Blocker Degarelix [2] dar, der unsere
therapeutischen Möglichkeiten um eine äußerst wertvolle Alternative erweitert.
Kontakt für Journalisten-Rückfragen:
Univ.-Prof. Dr. Karl Pummer
Universitätsklinik für Urologie, Graz
T: 0316/385-2508
E: [email protected]
-------------------------------1 Statistik Austria: Österreichisches Krebsregister, Sept. 2008
2 Hinweis für medizinische Fachmedien: Handelsname Firmagon®
Lokaler Vertreter in Österreich ist Ferring Arzneimittel Ges.m.b.H
Text und Bildmaterial in Printqualität gibt’s unter www.ferring.at sowie bei:
Elisabeth Leeb, ikp, T: 01/524 77 90-14, E: [email protected]
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