Fig. 10.50

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Einführung in die Permakultur
Geschichte – Buchpräsentationen
Mollison, Fukuoka und Holzer
1/1 Philosophie
( Reuse, Reduce, Recycle, Refuse,)
Nicht-Tun
Ein Freibrief: Ihr dürft Fehler machen
1/2 Ethik
Die drei Grundregeln:
„Trage Sorge für die Erde“
„Trage Sorge für die Menschen“
„ Begrenze Bevölkerungwachstum und Verbrauch. Oder :
„ Teile deinen Überfluss und setze deine eigenen Wachstumsgrenzen.“
Selbstbestimmung als Individuum und Kooperation mit Gruppen
Mit statt gegen die Natur ( Tai Chi statt Karate)
Lange und überlegte Beobachtung statt langer und unüberlegter Handlung
Betrachten von Systemen und Menschen in all ihren Aspekten ist besser, als nur einen Ertrag
ins Auge zu fassen.
Systemen erlauben, ihre eigene Evolution zu zeigen.
Die richtige Frage?
Was kann ich von diesem Land oder Person bekommen?
oder
Was kann mir dieses Land oder diese Person geben, wenn ich mit ihm/ ihr kooperiere?
Die erste Frage führt zu Krieg und Verschwendung. Die zweite zu Frieden und Fülle.
Regel des notwendigen Gebrauchs
Natürliche Systeme solange unberührt zu lassen, bis wir aus Gründen der absoluten
Notwendigkeit dazu gezwungen werden.
Ist dies der Fall
Regel des bescheidenen Gebrauchs
Reduziere Abfall um Umweltverschmutzung zu verhindern.
Gib verlorene Mineralien gründlich zurück
Mach eine sorgfältige Energierechnung
Berücksichtige negative Langzeiteffekte und handle so, dass diese abgeschwächt oder
eliminiert werden.
Um zu Überleben sind wir in all unseren Systemen abhängig von guter Gesundheit.
Unser Schicksal ist verflochten.
1
Viele von uns vermissen und suchen eine gemeinschaftliche, gesellschaftliche Ausdauer, was
bedeutet, zu wissen, dass es Sinn macht im Alter einen Baum zu pflanzen, weil unsere
Kindeskinder seine Früchte ernten werden.
Charakteristika einer permanenten Landwirtschaft:
Die Nachfrage des Systems nach Energie wird vom System selbst erzeugt
Fig. 1/1 Geplante Wälder bringen höhere Erträge. Sie enthalten mehr Nahrung und
Treibstoffe als die Ernte einjähriger Feldfrüchte (Dritte Dimension)
Ohne permanente Agrikultur fehlt die Basis für eine langfristig stabile Gesellschaftsordnung.
Fortsetzung Graphik 1/1
1/3 Permakultur in Landschaft und Gesellschaft
Der eigentliche Unterschied zwischen einem kultivierten Eco-System und einem natürlichen
System ist, dass die große Mehrheit der Arten und der Biomasse im kultivierten System für
die Menschen und ihren Viehbestand ( lebendes Inventar) vorgesehen sind.
 anthropozentrisches Design
Wie auch immer können wir nur dann viel für die Natur tun, wenn wir unsere Gier regieren,
und die Versorgung unserer Bedürfnisse aus existierenden Niederlassungen sicherstellen.
Erreichen wir dieses Ziel, können wir uns aus weiten Teilen der agrikulturell genutzten
Landschaft zurückziehen und natürlichen Systemen ihr Aufblühen erlauben.
Unser eigenes Überleben hängt von der Erhaltung aller Arten ab. Von unserer Erlaubnis,
ihnen einen Platz zum Leben zu überlassen.
Ethik bezogen auf natürliche Systeme:
1 Kompromisslose und unerbittliche Opposition gegenüber der weiteren Zerstörung
bestehender natürlicher Wälder, in denen die meisten Arten sich noch in Balance befinden.
2 Tatkräftige Rehabilitierung von heruntergewirtschafteten und beschädigten natürlichen
Systemen bis zu einem stabilen Stadium.
3 Die Etablierung von Pflanzsystemen für den Eigengebrauch auf kleinstmöglichem Raum
4 Etablierung von Pflanz- und Tierrefugien aussterbender Arten.
Nutze so viele Arten für dein Design, wie du finden kannst, solange sie sich nicht in einem
anderen Klima als invasiv oder wuchernd entpuppen. ( große Verantwortung  Erfahrung
und Information)
Die Welt ist ständigem Wandel unterworfen ( Beispiel Entdeckung Amerikas)
Täglich verlieren wir Wälder, Arten und ganze Ökosysteme.
Unsere Antwort darauf ist
2
1. Trage Sorge für überlebende, natürliche Gemeinschaften, damit sie Ruhe finden, um
sich selbst zu heilen!
2. Rehabilitiere heruntergekommenes oder erodiertes Land!
3. Kreiere deine eigene komplexe, lebendige Umwelt!
Wenn wir unsere Städte, Heime und Gärten nicht so ordnen, dass sie uns ernähren und Schutz
bieten, führt das zur Verschwendung anderer natürlicher Systeme.
Permakultur als Design-System enthält nichts Neues. Es arrangiert das, was
immer da war, so, damit es Energie speichert, oder um mehr Energie zu
erzeugen, als es verbraucht. Was neu ist, und oft übersehen wird, ist, dass
jegliches System des totalen Hausverstand-Designs für menschliche
Gemeinschaften revolutionär ist.
Konzepte und Themen im Design
Kapitel 2
2/1 Einführung
Wir haben vergessen, wie man selbstregulierende Systeme entwirft und hatten nie Zeit, neue
und aktuelle Leit-Direktiven zu erstellen, welche die traditionellen Ansichten von Urvölkern
in bezug auf Taboos und Mythen ersetzen.
Es gibt keine unveränderlichen Gesetze, die man in der Natur anwenden kann.
Kontinuierliche Forschung sollte von flexiblen Prinzipien und Direktiven begleitet sein.
Über Verantwortung und Machtverzicht:
Wohlwollende Autorität gibt Funktionen und Verantwortung dem Leben und den Menschen
zurück. Erfolgreich angewandt wird Autorität nicht mehr gebraucht. Die Rolle erfolgreichen
Designs ist ein selbstreguliertes System.
2/2 Wissenschaft und die tausend Namen Gottes
Erstens: Leben befindet sich ständig im Prozess der Veränderung.
Zweitens: Lebenssysteme reagieren auf Untersuchungen und Experimente.
Daher müssen wir akzeptieren, dass es auf dem Gebiet der Biologie keine „Gesetze“ geben
kann!
Zwei Dinge sind unmöglich:
Alle Variablen zu kennen, bevor die Gestaltung beginnt.
Dass du alle Faktoren oder irgendeine Variable kontrollierst, ohne dabei Unordnung im
Lebenssystem hervorzurufen.
Lebende Wesen reagieren auf strikte Kontrolle so, dass sie entweder außer Kontrolle geraten,
sich Fehlfunktionen häufen, oder total verrückt werden.
3
Wissenschaftler, die „Wissen“ und Beobachten, wenden normalerweise ihr Wissen in der
Welt nicht an. Jene die „Auftreten“ wissen oft nicht, oder legen keinen Wert auf
Beobachtung. Viele natürliche Ökosysteme wurden zerstört, um unproduktive Systeme zu
erschaffen.
Wissenschaftliche Methodik ist einer von vielen Wegen, über die Welt Bescheid zu wissen, in
der wir leben und von der wir ein Teil sind. Beobachtung und nachdenklich, besinnliches
Verstehen ein anderer. Wir können nur die Dinge vorhersagen, die wir für vorhersagbar
halten, nicht jene, die uns in der wirklichen Welt lebendiger und reaktiver Prozesse begegnen.
Wege der Realität zu entfliehen: Drogen, Fernsehen, als Fakir in einer Höhle leben, oder sich
mit purer Wissenschaft befassen.
Überall findet man Beispiele verkehrter Planung:
Sich beschäftigen und Arbeit aufhalsen ist die Regel, ohne vorher nachzudenken.
Wie kann ich in der Lösungsfindung fortschreiten?
Designer bitte notieren:
Werkzeuge weiterentwickeln oder neue für neue Aufgaben erfinden.
1. Sammelt einen großen Satz Beobachtungen.
2. Rechne mit dem „Aha“ oder „Heureka“ - Folge von Punkt 2
3. Versuche
4. Vermutungen
5. Einzigartige Geschehnisse beachten.
6. Zufall
7. Nachahmung
8. Zusammenhänge ( Pattern)
9. Hausverstand
2/3 Anwendung von Gesetzen und Prinzipien zur Gestaltung
Das Lebens- Vermittlungsprinzip:
Im Chaos liegen beispiellose Möglichkeiten für eindrucksvolle, kreative Ordnung.
Tut euch zu zweit oder dritt zusammen, dann können andere nachkommen.
Gesetz der Rückkehr:
Was immer wir entnehmen, müssen wir zurückgeben. Oder
Die Natur verlangt, was sie uns gibt, zurück.
Oder
Der Verwender muss bezahlen!
In dieses Gesetz gehen Konzepte mit ein, wie Wiederbepflanzung, Wiederverwertung,
Haltbarkeit und Mülltrennung.
Wenn wir Freude im Leben wollen, sollten wir die Natur um uns herum bewahren.
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So ist es unsere Arbeit zu verhindern, dass Energie unser System verlässt, bevor die
Grundbedürfnisse alle gedeckt sind, damit Wachstum, Reproduktion und Dauerhaftigkeit sich
in unsere lebenden Komponenten fortsetzen.
Alle PK-Designer sollten vor den fundamentalen Kräften auf der Hut sein, die natürliche
Systeme lenken.
Watt: Alle Energie, die in einen Organismus, Bevölkerung oder Ökosystem eintritt, kann als
Energie gesehen werden, die entweder gespeichert wird, oder das System verlässt.
Energie kann von einer Form in die andere transformiert werden, aber sie kann nicht
verschwinden, zerstört oder erschaffen werden.
Kein Energieumwandlungssystem ist jemals völlig effizient.
Asimov: Die totale Energie des Universums ist konstant, und die totale Entropy steigt. Fig.
2.1
Das Schlüsselwort in offenen Systemen ist „Austausch“. Die Städte brechen das „Gesetz der
Rückgabe“! Lebenssysteme organisieren und kreieren ständig Speicher. Wir suchen Wege, in
denen Lebenssysteme verbreitete Materialien umwandeln, und dabei soviel wie möglich
nutzen.
Z.B.: Mist – fermentieren, destillieren, Biogas, flüssige Reste aufs Feld, feste Teile zu
Würmer, Dünger/Erde, Würmer für Fisch und Geflügel.
Die sechs Prinzipien natürlicher Systeme von Birch:
1. Nichts in der Natur wächst ewig. Es gibt den konstanten Zyklus von Vergehen und
Wiedergeburt.
2. Der Fortbestand des Lebens hängt von der Erhaltung der globalen bio-geochemischen
Zyklen von essentiellen Elementen, wie im speziellen Karbon, Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel und Phosphor ab.
3. Die Wahrscheinlichkeit der Auslöschung einer Population ist am größten, wenn die
dichte sehr hoch oder sehr niedrig ist.
4. Das Überleben einer Spezies hängt meist von einem oder zwei Schlüsselfaktoren im
Netz des Lebens und der Beziehungen ab.
5. Unsere Möglichkeiten das Gesicht der Erde zu verändern, wachsen schneller, als die
Konsequenzen der Veränderung vorherzusehen.
6. Lebende Organismen haben einen wahren Wert, zusätzlich zu ihrem instrumentellen
Wert für Mensch und andere lebende Organismen.
Praktische Überlegungen im Design:
Unsere konstruierten Systeme sollten so lange als möglich halten und so wenig Wartung als
möglich benötigen.
- Diese Systeme, gespeist von der sonne, sollten nicht nur für eigene
Bedürfnisse aufkommen sonder auch für derer, die sie pflegen. Folglich sind
sie selbsterhaltungsfähig, da sie sich selbst und ihre Bauern erhalten.
- Wir können für den Bau der Systeme Energie verwenden, wenn sicher ist, dass
sie in ihrer Lebenszeit mehr Energie lagern oder speichern, als wir aufbringen,
um sie zu konstruieren oder erhalten.
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Mollisonsche PK – Prinzipien
1. Lieber mit, als gegen die Natur, die Elemente, Kräfte, Zwänge, Prozesse, Evolutionen.
Unterstützen statt behindern.
2. Das Problem ist die Lösung, alles arbeitet in beide Richtungen  Ansichtssache
3. Kleinstmögliche Veränderungen für den größtmöglichen Effekt.
4. Der Ertrag eines Systems ist theoretisch unbegrenzt  Vorstellungskraft und
Information.
5. Alles gärtnert oder hat einen Einfluss auf unsere Umwelt.
2/4 Ressourcen
Die fünf Kategorien:
1. Jene, die bei häufigem Gebrauch mehr werden
2. Jene, unbeeinflusst von Gebrauch.
3. Jene, welche verschwinden oder degenerieren, wenn ungebraucht.
4. Jene, die vom Gebrauch reduziert werden.
5. Jene, welche andere Ressourcen verschmutzen oder zerstören, wenn gebraucht.
Ressourcen-Management Police:
Eine verantwortungsbewusste Gesellschaft schließt den Gebrauch erschöpfender Ressourcen
aus, die permanent Erträge selbsterhaltungsfähiger Ressourcen reduziert, wie Verschmutzer,
langlebige Gifte, Radioaktivität, große Betonwüsten und Autobahnen, Abwasserkanäle von
der Stadt ins Meer.
Programme von Straßenbauten und Städte-Expansion, die Freisetzung langlebiger Biocide
und der Verlust an Humus lässt eine Gesellschaft mit mehr Sicherheit zerfallen, als selbst ein
Krieg. Überflüssiger Luxus von heute ist die Katastrophe von morgen.
Prinzip von Unordnung:
Ein System oder Organismus kann nur die Mengen an Ressource aufnehmen, als sie
produktiv nutzen kann. Jede Input-Überschreitung bringt das System oder den Organismus in
Unordnung. Überversorgung ist chronische Verschmutzung.
2/5 Ernte, Erträge
1. Produkterträge
2. Energieerträge
3. Kaum erkannte Erträge ( wie Gesundheit und Ernährung, Sicherheit im schönen
sozialem Umfeld)
4. Unsichtbare Erträge durch Werte und Ethik.
Definition von Systemertrag: Systemertrag ist die totale Summe von Überschuss- Energie
produziert, gelagert, konserviert, wiederverwertet oder umgewandelt durch das Design.
Energie kommt zum Überfluss, wenn das System selbst über alles verfügt, was es für
Wachstum, Reproduktion und Erhaltung braucht.
Die Rolle des Lebens im Ertrag: Lebende Dinge, auch Menschen, sind die einzigen effektiven
Energiemittler, um Ressourcen auf diesem Planeten einzufangen, und um Erträge zu
produzieren. Folglich ist es die Summe und Kapazität der Lebensformen, welche über totalen
Ertrag und Überfluss entscheiden.
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Strategien um Erträge zu schaffen:
Direkt zu übersetzen aus dem Designers-Manual - Seite 19
Die Grenze von Erträgen:
In jeglichem Design-System ist Ertrag keine fixe Summe. Das Maß sind die Vorstellungskraft
und Möglichkeiten des Designers. Die sorgfältigste Ertragsstrategie ist über unseren eigenen
Appetit zu herrschen.
Farm-Strategien: Die Kategorien und Beispiele – lesenswert
Erträge erweitern:
- Durch Wahl von frühen, mittleren und späten Sorten.
- Durch Pflanzen einer Sorte in Situationen, die sie später oder früher reifen
lassen.
- Durch Wahl von Arten, die über lange Zeit beerntet werden können.
- Durch eine allgemeine Erhöhung der Biodiversität, damit Blätter, Früchte,
Samen und Wurzeln Erträge produzieren
- Durch Verwendung selbsterhaltender Arten wie Zwiebelgewächse, Nüsse,
Feuerholz oder Rhizome, welche je nach Bedarf beerntet werden.
- Durch Techniken für Haltbarmachung, Trocknung und Kühlhaltung.
- Durch regionalen Handel von Gemeinschaften, oder durch Landnutzung in
verschiedenen Höhenlagen und Breitengraden.
Weiters
Erträge und Lagerung
Kulturelle Hindernisse für Erträge
Maximalertragsproduktion (Kürbiseffekt)
Fig. 2.3 und Fig. 2.4 Methoden der Eierproduktion
2/6 Kreisläufe: eine Nische in der Zeit
Prinzip der Zyklusmöglichkeit:
Jedes zyklische Ereignis erhöht die Möglichkeit für Ertrag. Zyklen zu mehren heißt Erträge
erhöhen. Zyklen in der Natur sind Wege der Vielfalt fern vom entropischen Ende. Das Leben
selbst zirkuliert Nährstoffe- Möglichkeiten für Erträge schaffend, und folglich Möglichkeiten
für Arten, um Zeitnischen zu besetzen. Wenn Nischen Möglichkeiten im Raum sind, sind
Zyklen Möglichkeiten in der Zeit.
Aspekte der Zeit-Ressource:
Eine Nische in Zeit und Raum, ein kombinierter Raum- Zeit Faktor wird „Schedule“ genannt.
Die Einheit einer Zeit eines Platzes z.B. am Wasserloch.
Oder : das Recht einen speziellen Platz zu einer speziellen Zeit zu nützen.
Keinem Individuum gehört der Platz, nur ein Zeit- Raum Fleck.
7
2/7 Pyramiden, Nahrungsverwebungen, Wachstum und Vegetarismus
2/8 Komplexität und Verbindungen
Sehr einfache Pflanzgemeinschaften können äußerst komplexe und produktive
Tiergemeinschaften versorgen. ( Wüsten) Zeit und Raum werden von Bäumen gebraucht, um
einen komplexen Bestand zu entwickeln. Komplexe Verbindungen hängen sehr von unserem
Wissen und Informationen als Designer ab. Es ist wichtig, sich auf die Natur und den Wert
der Verbindungen zwischen Elementen zu konzentrieren.
Nur wenn viele Nischen offen sind, können sich Arten differenzieren und ohne Wettbewerb
überleben.
2/9 Ordnung oder Chaos
Ordnung findet man in Dingen, die gut zusammenarbeiten.
Lieblichkeit, Sauberkeit, Uniformität und Geradheit kennzeichnen eine energieversorgte
Unordnung in natürlichen. Systemen.
Prinzip der Unordnung:
Ordnung und Harmonie produzieren Energie für Bedürfnisse anderer. Unordnung verbraucht
Energie zu keinem sinnvollen Ende.
2/10 Gestattete und erzwungene Tätigkeit
Wenn wir einem Element zu viele Tätigkeiten aufbürden, droht ihm der Kollaps ( Bsp. Kuh)
Es ist der Zugang im Design selbst, der es Komponenten erlaubt, viele Funktionen zu erfüllen
ohne sie auf dieses Element bezogen zu erzwingen.
Prinzip von Stress und Harmonie:
Stress wollen wir hier entweder als Behinderung von natürlichen Funktionen verstehen, oder
als erzwungene Funktion. Harmonie können wir definieren als die Integration von
ausgesuchten und natürlichen Funktionen, und der Versorgung von essentiellen Bedürfnissen.
2/11 Diversität / Vielfalt
Diversität ist die Anzahl von verschiedenen Komponenten oder Konstrukten in unserem
System.
Eine Aufzählung von Elementen und Teilen
Es ist unser Ziel, ein höchst mögliche Diversität anzustreben
Prinzip der Stabilität:
Es ist nicht die Zahl von diversen Dingen in der Gestaltung, die zu Stabilität führt, sondern
die Zahl von begünstigenden Verbindungen zwischen diesen Komponenten.
Informationen sind eine kritische, potentielle Ressource. Sie werden erst zur Ressource, wenn
sie angeeignet sind und mit ihnen gearbeitet wird.
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2/12 Stabilität
Der kurzgefasste Inhalt von Stabilität in einem Ökosystem ist Selbst-Regulation, und nicht
eine Klimax- Stabilität ( Endpunkt).
Nichts in der Natur ist für ewig.
2/13 Zeit und Erträge
Je älter ein System wird, umso geringer ist in ihm der Fluss von Energie. Also werde auch die
Erträge mit der Zeit geringer.
Auch dies ist ein Funktion der Zeit. (Alterung)
Momentan verschwendet die Wirtschaft Energie, um Geld zu machen. Aber in baldiger
Zukunft wird ein System, das Energie verschwendet, scheitern.
Nur lokale Störungen erneuern den Fluss von Energie in unseren Systemen ( z.B. Brand )
Es ist besser, dass Elemente sterben und von anderen Arten erneuert werden, als dass sich das
System bis zur Auslöschung simplifiziert.
Das Leben ist eine Vorbereitung für Entwicklung und Erneuerung, eher als eine Reise zur
Vernichtung.
Ein in der Entwicklung und Alter gemischter Pflanzenbestand ist die beste Versicherung
gegen ein komplettes Versagen oder epidemischen Zerfall dieser Natur.
2/14 Grundsätzliche Zusammenfassung
Aus dem Designers Manual lesen.
2/15 Referenzen
Methoden des Designs
Kapitel 3
3/1 Einleitung
Die Grundlage eines jeden Designs ist das Arrangement von Teilen des Ganzen und die
Annahme eines Ziels, welches die Richtung des Designs vorgibt.
Definition von Permakultur-Design:
PK-Design ist ein System, um konzeptuelle, materielle und strategische Komponenten in
einem Muster zu vereinen, das funktioniert um Leben in all seinen Formen zu unterstützen.
Zweckmäßiges Design zeigt auf, wie man spezifische Ziele erreicht, und die oberste
Dirictive für Zweck ist:
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- Jede Komponente erfüllt mehrere Funktionen, und ( Bsp. Hühnerhaus)
- Jede wichtige Funktion wird von mehreren Komponenten erfüllt.
( Bsp. Wasserversorgung)
Design ist ein sich fortsetzender Prozess, der in seiner Evolution von Informationen und
Fertigkeiten/ Können, erlangt durch frühere Beobachtung, abhängt.
Es gibt viele Wege ein Design zu entwickeln:
1 Analyse/ Untersuchung, Darlegung ( Auflistung von Komponenten der unterschiedlichen
Charakteristika)  Huhn
2 Beobachtung
Gestaltung durch Erweiterung einer Örtlichkeit dank direkter Beobachtung
3 Herleitung aus der Natur ( Lektionen erlernt von der Natur)
4 Alternativen und Entscheidungen
Gestaltung als eine Auswahl von Alternativen oder Pfaden basierend auf Entscheidungen
5 Daten overlay
Diese Methode kann konfus machen. Design durch Übereinanderlegen von Durchsichtsfolien
6 Zufalls – Gesellschaften
Design durch Bewertung der Ergebnisse von Zufalls – Gesellschaften
7 Arbeitsfluss – Diagramme
Design für Arbeitsplätze
8 Zonen und Sektorenanalyse
Design durch Anwendung von Musterbeispielen
3/2 Analyse
Prinzip der Selbst – Regulation:
Der Zweck eines funktionellen und selbstregulierendem Designs ist, Elemente oder
Komponenten so zu platzieren, das jedes den Bedürfnissen der anderen Elemente dient und
seine Produkte akzeptiert.
Tab. 3.1 Elemente eines totalen Designs
Ein Verschmutzer ist ein Output irgendeiner Komponente des Systems, das nicht
produktiv von einer anderen Komponente des Systems genutzt wird.
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Extra Arbeit resultiert aus einem Input, der nicht automatisch von einer anderen
Komponente des Systems geliefert wird.
Essentiell dabei ist:
Dass der Input, den das Huhn braucht, von anderen Komponenten des Systems geliefert wird
und
Dass der Output des Huhns von anderen Komponenten genutzt werden kann.
Graphik 3.1 Produkte und Verhalten einer Henne.
Jetzt können wir, weil durch die Graphik ersichtlich, beginnen, Verbindungen zu den
einzelnen Komponenten herzustellen.
Um einer Design-Komponente die Funktion zu ermöglichen, müssen wir sie richtig
platzieren.
Danach müssen wir das Ausgeführte beobachten und regulieren (durch Isolation,
Beschränkung, Zäunung, Hecken oder Klappen)
Anschließend überlassen wir das System sich selbst.
Folgende Fragen helfen nach der Auflistung bei den Platzierungs- und Vernetzungsstrategien.
1 Welchen Nutzen haben die Produkte dieser speziellen Komponente in bezug auf die
Bedürfnisse einer anderen.
2 Welche Bedürfnisse dieser Komponente wird von anderen Komponenten versorgt.
3 Zu welcher anderen Komponente passt diese nicht?
4 Wo unterstützt diese Komponente andere Teile des Systems?
Komponenten, die z.B. auf einem kleinen Bauernhof eingeplant werden können sind:
Strukturen oder Gebäude: Haus, Scheune, Glashaus, Hühnerhaus
Gestaltungen: Teich, Hecke, Spaliere, Zäune
Haustiere: Hühner, Kühe, Schweine, Schafe, Fische
Bewirtschaftung: Obstgarten, Wiese, Acker, Garten, Wald
Umgebung: Märkte, Arbeit, Finanzen, Handfertigkeiten, Menschen, verfügbares Land und
kulturelle Grenzen
Einrichtungen: Meistens Technologien, Maschinen, Straßen und Wassersysteme
Wenn wir das Huhn für uns arbeiten lassen wollen, müssen wir den Energie- und
Materialbedarf der anderen Elemente auflisten, und schauen, ob das Huhn uns helfen kann,
diese Bedürfnisse abzudecken.
Das Haus: verlangt Essen, Treibstoff (zum Kochen), Wärme bei kaltem Wetter, heißes
Wasser, Licht, Betten etc. Es gibt den Menschen Schutz und Wärme. Obwohl das Huhn das
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Haus nicht betreten darf, kann es einige dieser Bedürfnisse abdecken ( Essen, Federn,
Methan). Ebenso verwertet das Huhn Essenreste.
Das Glashaus: braucht Stickstoff für die Pflanzen, Methan für die Keimung, Dünger,
Wärme und Wasser. Es produziert Wärme bei Tag, für die Menschen Nahrung und ein paar
Abfällen für die Hühner. Offensichtlich kann das Huhn einige dieser Bedürfnisse versorgen,
und die meisten Abfälle verwerten. Es kann auch Nachtwärme dank seiner Körpertemperatur
erzeugen.
Der Obstgarten: braucht Unkraut- und Schädlingskontrolle, Dünger und ein wenig
Formschnitt. Er gibt Nahrung ( Nüsse und Obst) und versorgt Insekten, die wiederum Hühner
ernähren. Folglich scheint es, als würden Obstgarten und Huhn sich gegenseitig brauchen.
Alles was notwendig ist, ist sie zusammen zu platzieren.
Der Wald: braucht Management, Feuerkontrolle, eventuell Schädlingskontrolle, etwas
Dünger. Er produziert soliden Treibstoff, Beeren, Samen, Insekten, Schutz und etwas Wärme.
Ein begünstigendes Verhältnis zwischen Huhn und Wald ist zu erwarten.
Der Acker: muss gepflügt (?), gedüngt, bestellt und beerntet werden. Die Früchte müssen
gelagert werden. Er ernährt Tiere wie Menschen. Offensichtlich spielen Hühner auch hier eine
Rolle als Düngerspender und Kultivatoren ( viele Hühner auf engem Raum zusammengesperrt
scharren in kürzester Zeit den Acker sauber und wenden die Erde oberflächlich um)
Das Weideland: braucht Düngung und Beweidung. Das Produkt Heu oder Silage muss
gelagert werden. Es produziert Nahrung für Tiere ( Regenwürmer und Insekten mitgerechnet)
Der Teich: braucht etwas Dünger (Fischteich). Die Erträge sind Fisch und Wasserpflanzen
als Futter, er reflektiert Licht (Winter) und absorbiert Wärme.
Kleine Höfe sind oftmals energieineffizient und viel Arbeit, weil noch viel zu selten auf
unterstützende Verbindungen geachtet wird. (siehe Grafik 3.2 und 3.3)
Ein großer Teil unseres Designs kann mit dieser Methode vom Schreibtisch aus erledigt
werden, ohne unbedingt die genaue Lage zu kennen. Dann müssen wir nur noch feststellen,
ob unser Design auch vor Ort funktionieren kann.
Information als Ressource:
Ressourcen sind praktische und brauchbare Energiespeicher, wohingegen Information/Wissen
nur eine potentielle Ressource darstellt, bis sie angewandt wird.
3/3 Beobachtung
Design durch Erweiterung dank direkter Beobachtung einer Örtlichkeit.
Keine andere Design-Methode kann diese ersetzen !!!
Aufgrund der Einzigartigkeit eines jeden ist diese Methode unwissenschaftlich und
individuell.
Im Gegensatz zu statischen Methoden, kann Beobachtung dynamische Prozess und
Interaktionen offenbaren.
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Hilfen: Notizblock, Fotoapparat, ein gutes Erinnerungsvermögen, Videokamera
Mögliche Grundhaltungen der Beobachtung:
1 Die kindliche und nicht selektive: „Ich frage mich, warum....“
2 Die thematische: mögliche Themen der Beobachtung sind Wasser, potentielle
Energieressourcen, oder die Bedingungen für natürliche Regeneration.
3 Beobachtung mit Hilfe von Instrumenten: Thermometer, Windmesser, Lichtmesser....
4 die experimentelle: gebraucht werden alle Sinne, sowie Instrumente. in dem Versuch unser
ganzes Bewusstseins zu nutzen, betrachten wir spezifische Details, Sensationen und das totale
Ambiente einer Lage.
Schreibt nur eure Beobachtunge als Notizen auf, ohne sie an diesem Punkt des Designs zu
bewerten.
Später könnt ihr zu einer Beobachtung euer spekulatives Wissen auflisten.
Euer Wissen entscheidet wiederum die Anzahl von Spekulationen, die ihr der Liste
hinzufügen könnt.
Danach untermauert eure Spekulationen durch Forschung ( Bücher, Fachleute etc.)
3/4 Herleitung aus der Natur
Masanobu Fukuoka begann den Weg des natürlichen Anbaus, nachdem er Reispflanzen in
den Straßengräben Japans bei bester Gesundheit wachsen sah. Um unsere
Naturbeobachtungen anwenden zu können, müssen wir folgendes betrachten.
Strukturen:
Wir können die Strukturen natürlicher Systeme in unserer gegebenen Lage imitieren.
Wir können, aufbauend auf lokale Arten, nicht regionale und exotische Arten einbeziehen,
die Funktionen vielleicht sogar besser ausführen, als die heimischen in einer unterdrückten
Natur. ( indische Laufente).
Prozesse:
Abseits von den Strukturen natürlicher Systeme müssen wir vor allem Prozesse studieren.
Wo fließt das Wasser?
Wie wird es absorbiert?
Warum wachsen diese Bäume dank ihrer speziellen Lage in der Wüste?
Können wir solche Prozesse für uns konstruieren oder benützen?
Wie pflanzt sich ein Baum oder Kraut in dieser Region fort?
Da jedes Design ein fortlaufender Prozess ist, sollten wir vor allem versuchen, sich selbst
entwickelnde Systeme zu schaffen.
Andere Prozesse: -Aussaaten durch Vogelflug oder durch Schwerkraft
-natürliche Schädlingsbekämpfung durch die Schaffung von Heimen ( Igel)
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Auch um wuchernde Pflanzen einzudämmen, oder um invasive Gräser zurückzuhalten,
müssen wir vom Beispiel der Natur lernen.
Schau nur lange genug, und die Methodik der Natur wird dir mit der Zeit klarer.
Durch solche Gedanken sind Hühner- und Schweinetraktoren entwickelt worden, werden
Fische mit einem faulem Stück Fleisch über lange Zeit zusätzlich ernährt.
Landschaft:
Durch die Schaffung von Mikroklimata können wir natürliche Vielfalt und Reichtum steigern.
Philosophie:
Um ein Philosoph zu werden, muss ich meiner natürlichen Umgebung nicht unbedingt
förderlich sein. Aber ein Gärtner oder Designer zu werden bedeutet, direkt die Natur und
Gesellschaft zu fördern, woraus sich automatisch naturbezogene Ethik und Philosophie
entwickelt. Ein guter Designer ist auf der Suche nach Verständnis für die Natur, und mit der
Suche selbst zufrieden.
Es geht darum, nach natürlichen Beispielen zu designen, wachsam zu sein, Notizen zu
machen, lange Zeit auf einem Ort zu sitzen, das Verhalten des Windes zu beobachten und auf
die Antwort der Bäume zu warten, deine Hand in die Erde zu stecken, um ihre Feuchtigkeit zu
fühlen und sensibel gegenüber Prozessen und Ansichten über dich selbst zu werden.
Es gibt tausende Dinge zu lernen, manche so offensichtlich, dass wir uns selbst an der Nase
ziehen, weil wir sie nicht früher erkannt haben.
3/5 Alternativen und Entscheidungen
Für eine spezifische Lage, Bewohner oder Klienten ist Design eine Aneinanderreihung von
Möglichkeiten basierend auf:
-
Produkt und Erntemöglichkeiten
Soziale Investmentmöglichkeiten
Herstellungsmöglichkeiten in oder fern der Lage
Vorhandensein von Märkten, oder spezielle Möglichkeiten auf Märkten
Managementfähigkeiten
Jedes sensible Design zeigt einen Platz, wo man beginnt. Die Entwicklung der Gestaltung ist
eine Sache von Versuch, folgender Beobachtung und dann die Handlung basierend auf diesen
Informationen. Der einzige echte Zweck einer beginnenden Gestaltung ist, einen Plan zu
entwickeln, um einen Anfang in einer ansonsten verwirrenden Situation zu finden.
Die Art der offenen Möglichkeiten beginnen mit einer generellen Entscheidung ( einem
fernen Ziel), oftmals basierend auf ethische Überlegungen. Dies kann direkt zu einem zweiten
Satz von Möglichkeiten führen, worin Erosionskontrolle, minimale Bodenbearbeitung und
vielleicht die Revitalisierung von steilen Hängen entschlossen im Lichte dieser Ethik
miteinbezogen werden.
Folglich folgen aus einer Möglichkeit, für die man sich entschieden hat, andere
Möglichkeiten, Prioritäten und Managemententscheidungen. Wir müssen Kosten abwägen
und kurz- oder langfristige Einkommen schaffen.
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Folgen wir den Möglichkeiten, erkennen wir bald eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Pfaden.
Als Bonus bleiben vielleicht einige Möglichkeiten offen. Auf diese greift man in Notzeiten
zurück.
3/6 Daten-Overlays
Eine erwähnte, aber äußerst ungenaue Methode der Gestaltung, daher nicht näher ausgeführt.
3/7 Zufalls-Gruppierungen
Design durch Bewertung von Zufalls-Gruppierungen.
z.Bsp.:
Glashaus
Lagerkiste
Floß
Glashaus
Haus
über
im
auf
auf
neben
Haus
Glashaus
Teich
Floß
Teich
3/8 Arbeitsfluss-Diagramme
Bei dieser Methode folgt man dem imaginären Arbeitsfluss, z. Bsp. Kochen in der Küche,
oder dem gesamten Tagesablauf eines Bauern.
3/9 Analyse von Zonen und Sektoren
Die Zonen
Zone 0:
Haus oder Dorf
Hierher gehört: gutes Hausdesign, Anlehn- Gewächshaus und Schattenhaus, Integration
lebender Komponenten wie Grassodendach, Weine, Spaliere, Topfpflanzen, Dachgärten,
Haustiere
Zone 1:
Alle Komponenten, die ständige Aufsicht brauchen, häufige Besuche erfordern, viel ArbeitsInput bedeuten, komplexe Technologien, völlig gemulchte Beete und beschnittene
Obstkulturen, Hühnerlegenester, Kräuter) werden „in Reichweite“ platziert, oder ein großer
Teil von Zeit und Energie geht durch Wartung verloren.
Innerhalb eines Radius von 6 m kann das meiste benötigte Essen für einen Haushalt
produziert werden.
In diesem Hausgarten gehören die Sämlinge, Baumschule, vielleicht Mutterpflanzen
besonderer Arten für Stecklinge, kleine und ruhige Haustiere wie Hase, Fisch,
Meerschweinchen, Regenwassertanks.
Techniken: Vollmulch, intensiver Baumschnitt, Einjährige, die schnell nachgebaut werden,
intensive Landnutzung, Recycling der Nährstoffe aus den Haushaltsabfällen.
Wir arrangieren die Natur, unseren Bedürfnissen zu dienen.
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Zone 2:
Diese Zone ist weniger intensiv gemanagt mit punktuellem Mulch im Obstgarten, Beete für
Grundnahrungsmittel, verbreitete Haustiere, deren Schutzbauten oder Hütten sehr wohl an
Zone 1 grenzen können, oder sogar, wie in manchen Kulturen, ins Haus integriert werden.
Strukturen wie: Terrassen, kleine Teiche, Hecken, Spaliere
Im Klima mit Winterhaltung Tierunterkünfte. Im milderen Klima Baumweidegebiete für
Haustiere wie Milchkühen, Ziegen, Geflügel.
Obstgärten für den Hausgebrauch mit weniger intensivem Baumschnitt, Wasser zugeführt aus
Zone 3
Zone 3:
Dieses Gebiet ist die „Farm“ Zone für kommerzielle Feldfrüchte und Tiere, die verkauft oder
getauscht werden.
Management durch Gründüngung, Mistverteilung der Bestände aus Zone 2,
Bodenbearbeitung mit Meiselpflug. Weiter natürlich gewachsene oder minimal gepflegte
Obstbäume, ausgedehnte Farm-Systeme, große Wasserspeicher, Bodenabsorbierung von
Wasser, Futterspeicher oder Scheunen, Ackerschutz- Feldschutz dank Hecken und
Windbrechern.
Zone 4:
Dieses Gebiet grenzt an Wälder oder Wildnis
Gemanagt durch Sammeln von Wildfrüchten- und Erträgen, Holz und Treibstoffbedürfnisse
des Haushalts, Weideland, gepflanzt werden winterharte, unbeschnittene Bäume und
Baumtriebe werden unterstützt. Wo Wasser gespeichert wird, nur mit Dämmen arbeiten, mit
Rohrzuleitungen in andere Zonen. Windenergie um Wasser höher zu pumpen, andere
verhältnismäßige Technologien.
Zone 5:
Natürliche, unbearbeitete Umgebung. Hier lernen wir die Regeln der Natur, die wir woanders
etablieren wollen.
Keile von Wildgebieten können bis zum Haus reichen.
Zonierung:
Die Distanz zum Zentrum wird durch 2 Faktoren bestimmt.
1. Die Anzahl der Besuche, die du einer Komponente schenkst(Pflanze, Tier, Gebäude)
2. Die Aufmerksamkeit, die eine Komponente braucht. Beispiel: Hühnerhaus, Petersilie
Goldene Regel:
Zuerst Aufbau nahest gelegenen Gebiets, bis du die Kontrolle hast. Erst dann erweiterst du
deinen Umkreis. Ein einzelner Umkreis wird dann alle deine Bedürfnisse beinhalten.
Zonen werden anhand der Häufigkeit von täglichen Wegstrecken festgelegt. Sie beschreiben
die Art, wie gewirtschaftet wird.
Zonen gesehen mit meiner Erfahrung:
Zone 0: Das Haus, das Zentrum unseres Lebens. Der am intensivsten zu bewirtschaftende
Bereich unseres Designs, gefolgt von Zone 1. Bereits in die Zone 0 können Kräuter für den
Eigengebrauch angebaut werden ( z.B. Schnittlauch und Petersilie im Küchenfenster). Bei der
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Planung der Zone 0 empfehle ich persönlich Design nach Arbeitsflussdiagrammen für die
Küche, Arbeitszimmer, Wintergarten etc.
Zone 1: Hier finden die Kräuter und Gemüse des täglichen Gebrauchs ihren Platz (z.B. Salat,
Radieschen, Karotten etc.). Außerdem Faktoren wie die Wäscheleine der Hausfrau ( sie muss
oft zur Wäscheleine gehen, wenn die Familie groß ist), Kompostklo, Wurmfarm etc.
Mein Rat ist, die Zone 1 mit einem absolut sicheren Zaun zu umgeben, durch den Haus- und
Wildtiere nur mit unserer Erlaubnis gelangen können.
Zone 2: Gemüse und Feldfrüchte, die einmal im Jahr geerntet werden ( z.B. Kraut, Kohl,
Mais, Getreide etc.). Auch Kleintierhaltung ist möglich ( Laufenten, Hühner, Hasen etc.)
Zone 3: Wird in der Permakultur als Futtersystem mit Obstbäumen für Klein- und
Großvieheinheiten beschrieben. In der Zone 3 können Streuobstwiesen geplant werden, und
das Grasland wird von Haustieren gefressen.
Zone 4: Ist ein Futtersystem für Klein- und Großvieheinheiten mit Nutzbaumkultur ( Bauholz,
Feuerholz, Futterlaubbewirtschaftung etc.
Zone 5: Als Zone 5 sollten jene Gebiete deklariert werden, die äußerst schwierig zu
bewirtschaften waren ( Kosten- Nutzenanalyse erstellen). Die Zone 5 wird aus der
Bewirtschaftung genommen und wieder der Natur zurückgegeben. Hier ist der Ort, um die
Natur in ihrer ureigenen Entwicklung zu beobachten. Die so entstehenden Urwaldbereiche
helfen, tiefergelegene Nährstoffe im Boden wieder für die Oberfläche nutzbar zu machen.
Achtet beim Planen von Komponenten in den Zonen darauf, dass das echte Grundstück und
Arten-spezifische Erträge von jeder Komponente verfügbar bleiben, egal wo ihr sie platziert
(Alle Bäume werfen Schatten)
Diese „Wirklichkeiten“ klammern wir aus, wenn wir Funktion im Design bewerten.
Zonen- Platzierung bewerten:
Platziere eine Komponente im Verhältnis zu anderen Komponenten oder Funktionen, und für
effizienteren Gebrauch von Platz oder Nährstoffen.
Halte Ausschau nach Produkten, die speziellen Bedürfnissen dienen und nicht anderweitig
lokal verfügbar sind.
Oder aus dem Designer Manual: Tabelle 3.3
Faktoren, die sich bei der Zonierungsplanung ändern, in dem Maße, wie die
Entfernungen größer werden.
Strategiefaktoren
Zone 1
Zone 2
Zone 3
Zone 4
Hauptdesign für
Hausklima, Kleine Tiere Hauptfrüchte Sammeln
Häusliches
und Obstforage, gela- forage, ForstAuskommen bäume
gert
wirtschaft
Weideland
Etablierung von
Pflanzen
komplette
MulchbeDeckung
punktueller Bodenvernur BodenMulch und
besserung
verbesserung
Baumschutz und Gründün17
gung
Bäume und
Schnitt
Auswahl der Bäume
Hohlschnitt Pyramiden- Kein Schnitt Sämlinge ausSpalierbäume und andere und natürliche gedünnt zu seSpaliere
Spaliere
lektierten Sorten
Zwerg und
Veredelte Sor- Ausgesuchte wie in Zone 3
Kleinwüch- ten und Pflan- Sämlinge für
Sige Sorten zen, gepflegt späteres Vergepflegt
Edeln, Tiere
Zupfen lassen
Wasserversorgung
Regenwasser- Erdtanks und
Tanks,
Erdspeicher
Brunnen,
Brunnen
Windpumpen
Öffentl. Netz
Wasserspei- Dämme, Flüsse,
cher (z.B.
Swales)
Feuerkontrolle
Strukturen
Haus, GlasHaus,
Lagerung
Futtersystem Feldschutz
Feldschutz
mit Hecken
z.B. Weide- oder Wald
zaun
Information
Bewahrt und Teilweise von Wie Zone 2
Erschaffen
anderen Arten
Von Menbetroffen
schen
Glashaus
Scheune, Geflügelhaus,
Schuppen
Ergibt sich
aus natürlichen
Prozessen
Bild eines Zonierungslayers:
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Sektoren
Betrachten wilde Energien wie die Elemente:
Sonne, Licht, Wind Regen, Feuerbrände und Wasserfluss. Sie kommen von außerhalb, und
durchstreifen unser System. Ein Fluss von Energie, woanders produziert.
Für diese Energien planen wir ein Sektorendiagramm basierend auf dem echten Gelände.
Es wird ein Zentralpunkt angenommen ( z.B. das Haus ( Zone 0 ))
Äußerliche Faktoren einzeichnen wie Sonneneinstrahlung ( Sonnenauf- und Untergang zur
Sommersonnenwende, Sonnenauf- und Untergang zur Wintersonnenwende) Wind ( NordOst- Süd- und Westwinde), Wasser ( Überschwemmungsgebiete), Feuer, Lärm, Sichtschutz...
Bild eines Sektorenlayers mit Höhenlinienangabe:
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Dank des Sektorenlayers kann die erforderliche Bepflanzung des Grundstücks schnell erkannt
werden. ( wo wachsen wärmeliebende Pflanzen gut, wo ist ein Windschutz erforderlich, wo
ein Feuerschutzgürtel etc. )
Hang, Lage, Erhebungen, Ausrichtung
Kein Gelände ist gerade. Das Netz von Zonen und Sektoren auf unserer Landkarte wird von
realistischen Landschaften etwas verdreht. Um diese Unstimmigkeiten besser nützen zu
können, beziehen wir oben genannte Aspekte Hang, Lage, Erhebungen und Ausrichtung mit
ein.
Mit Zonen und Sektoren auf der Karte beginnt die Hanganalyse.
Hanglagen bringen große Vorteile mit sich. Fig. 3.11
3/10 Informationen und Ethik in Zonen fassen
Die Informationen dieses Buches beziehen sich auf die Menschen und ihren Platz in der
Natur. Unsere eigene Verantwortung liegt darin, unser eigenes Haus in Ordnung zu bringen.
Dann brauchen wir die Natur nicht mehr zu zerstören.Unethischer Energieverbrauch ist es,
welcher entfernte Ressourcen für kurzzeitigen Gebrauch zerstört.
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Verstehe:
1. Alles hat seinen Zweck. Vielleicht nicht unbedingt für die Menschen, jedoch mit
Sicherheit für den Lebenskomplex, von welchem wir nur ein abhängiger Teil sind.
2. Wir können keine komplexen Funktionen ordnen. Sie müssen sich aus sich selbst
entwickeln.
3. Wir können nicht einmal einen Bruchteil von dem wahrnehmen, was existiert.
Wir werden immer ein kleiner Teil des totalen Informationssystems bleiben.
Also sind wir nur Lehrer in unserem Hausgarten, und Lernende überall sonst.
Kapitalfehler 1:
Wenn wir uns in der Wildnis niederlassen, geraten wir in einen Konflikt mit so vielen
Lebensformen, dass wir sie vernichten müssen, um selbst existieren zu können. Raus aus dem
Busch. Er ist bereits in guter Ordnung.
3/11 Gestaltung unter dem Aspekt der Weiterentwicklung
Jedes Design beruht im Grunde auf ein früheres. Genauso kann eine aktuelle Gestaltung im
Laufe der Zeit verbessert werden, oder mit neuen Konzepten weitergestaltet werden.
3/12 Zusammenfassung der Design-Methoden
Mit der Natur, anstatt gegen sie.
Geländedesign braucht keinen spezialisierten Zugang, sondern einen multi-disziplinären und
bio-sozialen Zugang, der die Effekte der gewünschten Okkupanten auf die Umwelt in
Rechnung stellt.
Nur durch eine sensible Kombination aller hier gezeigten Methoden kann ein totales Design
gestaltet werden, das ein hohes Maß an Selbst-Management ermöglicht, Details im Gelände
wahrnimmt, zur Ethik und den Ressourcen der Leute passt, Bodenmerkmale in einer
integrativen Weise lokalisiert, und dafür sorgt, dass natürliche Systeme und Zufahrtsstrassen
ordentlich platziert werden. Tabelle 3.4
3/13 Das Konzept der Gilden in Natur und Design
Eine Gilde ist eine harmonische Zusammenfassung von Arten um ein zentrales Element
gruppiert. ( Pflanze oder Tier) Fig. 3.12.
3/14 Sukzession/ Entwicklung eines Systems
Successive: aufeinanderfolgend
Wie entwickelt sich ein erodiertes Land?
Zuerst kommen meist winterfeste Büsche auf. Diese Pionierpflanzen unterstützen das Gebiet,
indem sie den Wasserfluss in der Landschaft stabilisieren, und später geben sie Schutz, liefern
Mulch, oder verbessern die Bodenqualität (Leguminosenbäume) für ihre Nachfolger ( dem
Langzeitwald oder Fruchtbaumsorten)
Wie nützen wir Sukzession?
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In der Planung, indem wir im Fluss der Zeit Ernten erkennen, die möglich sind, während das
System sich entwickelt.
z.B.: Eine Kombination aus gemischten Bäumen, Büschen und Gemüsen. Dabei kann
lebendes Inventar helfen, diese durch foraging zu pflegen ( z. B. Ziegen im Kahlschlag). Wir
schauen auf mögliche kurz- mittel- und langfristige Gaben, die ein Wald in seiner
Entwicklung bietet.
Zuerst Unterholz, dann Stangegehölz, eventuell schon Honig, Früchte, Nüsse, Rinde und
Bretterholz, wenn sich die Entwicklung vom jungen, dicht bepflanztem Pionierwald in einen
gut ausgewogenem, reifen Bestand über einen Zeitraum von 15- 50 Jahren vollzieht.
Ungleich der Natur können wir jedoch den gesamten benötigten oder gewünschten Bestand
von Jungbäumen und Buschen etc. auf einmal pflanzen.
Hierzu muss zuerst eine Baumschule aufgebaut werden, da auf einem Hektar 4000- 8000
Pflanzen untergebracht werden können. ( Samen sammeln sofort beginnen).
Während die Baumschule gedeiht, können wir einstweilen Zäunen und den Boden
vorbereiten. Fig. 1.1 Evolution in einem designtem System
3/15 Die Einrichtung und Erhaltung von Systemen
Bilder von der Saualpe und dem Aufbau meines ersten Permakulturgartens.
Jedes Design ist eine Versammlung von Komponenten. Die erste Priorität ist, diese
Komponenten zu lokalisieren und zu schätzen. Wo Ressourcen knapp sind, schauen wir genau
im Gelände selbst, und denken dabei an alles was wir finden als potentielle Ressource. ( Auch
Arbeit, Talente, Zeit, Geld, Saatgut.
Es zahlt sich aus, Samen, Töpfe und Ableger zu sammeln. Second hand Ware nicht verpönen.
Die Planungsphase ist kritisch. Nimmt die Evolution in Schritten.
Folglich gestalten wir, verwenden Ressourcen, lokalisieren Komponenten, entscheiden
Prioritäten und platzieren kritische Systeme. Da impulsive Seitenwege meist teuer ausfallen,
ist es besser das Gelände und seine Entwicklung vollkommen durchzuplanen, und verändern
Pläne und Gestaltung nur dann, wenn das Gelände oder nachträgliche Informationen uns dazu
zwingen.
Im ländlichen Gelände sind Zäune oder Hecken, Bodenrehabilitierung mit Mulch oder
Lockerung mit Maschinen, Erosionskontrolle und Wasserversorgung die Wegbereiter zu einer
erfolgreichen Pflanzgemeinschaft.
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Priorität in der Platzierung haben Zone 0, 1, und 2. Sie versorgen den Haushalt und sparen die
meisten Kosten. Und überaus wichtig ist es, so kompakte Systeme wie möglich zu schaffen.
(Philippinen: Aus 4 m² Garten werde 40-60% der Nahrung gewonnen.)
Gleichzeitig pflanzen wir und sorgen uns um zehn kritische Bäume. Für diese können wir gut
sorgen, wohingegen wir 60% locker verlieren können, wenn wir hundert oder tausend Bäume
auf einmal setzen, weil der Pflegeaufwand viel zu groß wird.
Wir schaffen zuerst einen Kern, und expandieren dann weiter hinaus ins Gelände, beginnend
bei der zur Küche nächstgelegenen Außentür, um weitläufige, ineffiziente Systeme zu
vermeiden.
Zusammenfassung:
1.
2.
3.
4.
5.
Gestalte das Gelände gründlich auf Papier.
Setze Prioritäten basierend auf ökonomische Realitäten.
Finde und handle die Komponenten lokal und billig.
Gestalte einen starken, kompletten Kern.
Verwende zum weiteren Aufbau des Gebiets Arten, die du kennst und zur Gegend
passen.
Das Prinzip der Entwicklung eines Gebiets aus einem Kern heraus kann genauso bei jedem
System zur Erosionskontrolle, Rehabilitation von wilden Tieren und Pflanzen, beim
Schreiben eines Buches und bei der Erschaffung von Nationen angewandt werden.
Also streben wir zuerst danach, Fuß zu fassen, indem wir ein kleines Gebiet stabilisieren,
dann Selbstversorgung bis zur Realisation anstreben, und erst danach schauen wir uns nach
exportfähigen Erträgen und kommerziellen Einnahmen um.
Der Erfolg jeden Designs hängt davon ab, wie sehr die Menschen, die auf dem Gelände leben,
es annehmen und ausführen können.
Verantwortliches Design entsteht dann, wenn ihr aus eurer eigenen Erfahrung heraus
nachvollziehen könnt, wie ihr auf diesem Gelände arbeiten und leben würdet, und diese
Informationen und Möglichkeiten mit euren Kunden besprecht.
3/16 Generelle, praktische Vorgehensweise im Design von Besitz
Wie mit Kunden der Weg ihrer Gestaltung gefunden wird. (Bsp. Peter und Irmi)
Zuerst brauchen wir bei einem Grundstück von ¼ bis 50 ha eine klare Einschätzung von den
Bedürfnissen unserer Kunden und ihrem Anhang. ( Kinder, Großeltern, Tiere etc.)
Findet die Stärken eurer Kunden und fragt nach ihren jährlichen finanziellen Möglichkeiten.
Dann braucht ihr einen Katasterplan oder ein Luftbild.
Sucht Platz für:
1. Zufahrtswege und andere Erdarbeiten.
23
2.
3.
4.
5.
Häuser und andere Gebäude.
Wasserversorgung und Reinigung, Bewässerung.
Energiesysteme und
Spezifische Platzierung von Wald-, Feldfrucht- und Tiersystemen.
So gesehen ist es immer besser, Designer auszubilden, anstatt ein wandernder Gestalter zu
werden, außer um die Umsetzung von Platzierungen, Vorgehensweisen und
Ressourcenauflistungen zu initiieren.
Lokale Autoritäten müssen vielleicht einbezogen werden.
So wie jede Situation einmalig ist, liegt das Geschick im Design und Markterfolg darin, in
jedem Design ein paar einmalige Aspekte einzubauen. ( In Bereichen wie spezielle
Konditionen in existierenden Gebäuden, Vegetation, Bodentyp, oder in den sozialen
Möglichkeiten der Umgebung wie Märkte.)
Eine Gestaltung ist eine Heirat zwischen Landschaft, Menschen und Handfertigkeiten im
Kontext einer regionalen Gesellschaft.
Helft mit Zukunftssinn bei Marktanalysen und rechtlichen Fragen.
In drei bis sechs Jahren sollte folgendes erreicht werden:
1. Rückgang des Bedarfs Geld zu verdienen.( Einschränkung von Essens- und
Energiekosten)
2. Reparatur und Erhaltung von heruntergewirtschafteten Landschaften, Gebäuden,
Böden und Arten.
3. Selbsterhaltungsfähige Produkte aus kurzer, mittlerer und langer Sicht.
4. Ein einmaliges, vorzugshalber essentielles, Angebot oder Produkt für die Region.
5. Passender Lebensunterhalt ( gute Arbeit in Dienstbereich und Güter) für die
Bewohner.
6. Tadelloser und sicherer gesetzlicher Status für die Bewohner.
7. Eine harmonische und produktive Landschaft ohne Abfall und Gifte.
8. Ein kooperativer und informationsreicher Teil einer regionalen Gesellschaft.
Pioniergestalter in einer Region sollten aus diesem Status Kapital ziehen, und Ressourcen für
Neuankömmlinge in dieser Region bewahren.
3/17 Zusammenfassung
Definition: PK-Design ist ein System, um konzeptuelle, materielle und strategische
Komponenten in einem Muster zu vereinen, das funktioniert um Leben in all seinen Formen
zu unterstützen.
Zweckmäßiges Design zeigt auf, wie man spezifische Ziele erreicht, und die oberste
Dirictive für Zweck ist:
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Prinzip der Selbst – Regulation:
Der Zweck eines funktionellen und selbstregulierendem Designs ist, Elemente oder
Komponenten so zu platzieren, das jedes den Bedürfnissen der anderen Elemente dient und
seine Produkte akzeptiert.
Muster und ihr Verständnis
4.Kapitel
Die Kurve, welche die Erde beschreibt, wenn sie sich dreht, ist eine Spirale.
(Hiroschi Nakamura, from Spirulina: Food for a Hungry World, University of the Trees Press,
P.O. Box 66, Boulder, California 95006, USA.)
Die Muster und Formen von einem Baum können in vielen natürlichen und entwickelten
Strukturen gefunden werden. Diese Form porträtiert die Bewegung von Energie und Partikeln
in Zeit und Raum:
Ein Fötus, die Plazenta, Wirbel, Knochen, Strudel, Pilze und Bäume, die inneren Organe eines
Menschen, das Phänomen von Vulkanausbrüchen und Atombombenexplosionen,
Erosionsmuster durch Wellen, Flüsse und Gletscher, Kommunikationsnetze usw.
(Bill Mollison, Permaculture One, 1978.)
4.1 Einführung
Muster sind Formen, die von den meisten Menschen verstanden werden, und an die sich die
meisten Menschen erinnern. Sie sind genauso im Gedächtnis und wiederholbar wie Lieder,
und unterliegen der gleichen Natur. Muster begleiten uns ständig im täglichen Leben. Wenn
wir mehr Verständnis für die Bilder natürlicher Phänomene erlangen, so haben wir ein sehr
mächtiges Werkzeug für Design entwickelt, und gleichzeitig eine verbindende Wissenschaft
gefunden, die zu vielen anderen Disziplinen passt. Als sozusagen letzter Akt des Designers,
wenn die Komponenten angepasst sind, gilt, das ganze Design in einem sensiblen
Gesamtbild- Gesamtmuster abzurunden.
Bemustern ist der Weg, unserem Design einen Gesamtrahmen zu verleihen. Bemusterung ist
die Schablone, durch die wir alle vorhergehenden Informationen einfügen. Das Muster ist
Design, und Design ist das Thema der Permakultur.
In diesem Kapitel sollen drei Ziele erreicht werden:
1. Ein besseres generelles Verständnis von Mustern in der Natur
2. Dass Bemusterung einen verbindenden Wissenszweig darstellt, der sich leicht zu
vielen anderen Wissenschaften gesellt.
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3. Anleitung zur Anwendung von Mustern ( In der Anwendung von harmonischen
Mustern zeigt sich unser Verständnis gegenüber der Bedeutung der Natur und des
Lebens)
Muster sind Symbole archaischen Wissens, und sie stehen dafür, dass nur ein Glaube, der
nicht hinterfragt wird, ihre Kräfte freisetzen kann.
Das Verständnis für Form darf nicht mit dem Wissen über Substanz vermischt werden. Denkt
immer daran: „ Die Karte ist nicht das Territorium“
4.2 Generelle Muster-Modelle von „ Events“
Was können wir in der Natur sehen? Erkennen?
-
Wellen ( im Wasser, Sand, Steinformationen)
Stromlinien ( in Wasser und Luft/Wolken)
Wolkenformationen
Spiralen
Überlappungen ( Wie am Rand von Riffen, Flechten u.ä.)
Verzweigungen ( wie Äste in Bäumen)
Zerstreuungen ( von Algen, Inseln, Flechten und Felsen)
Netze ( wie in Vogelknochen, Honigwaben u.ä.)
Mollison bindet diese Phänomene, hervorgebracht von Wachstum und Fluss, in eine einfache
Modell-Form. Diese Form ist ein stilisierter Baum ( Fig. 4.1 )
Die Evolution einer solchen Form, ausgehend von einem Punkt im Raum-Zeitgefüge, nennt er
ein „ Event“.
Diese Formen haben einen Ursprung ( O ) und eine Phase des Wachstums ( T1-T6, ein
Ausdruck ihres Energiepotentials)
Das Event des Baums entwickelt sich aus einer Ebene ( Plane P) heraus, aber auch in die
Ebene hinein.
Die gekrümmten Stromlinien ( S1-S9) kurven oder spiralen sich durch den Ursprungspunkt.
Der Baum tauscht Energien in beide Richtungen aus, und es gibt einen aktiven Wasser- und
Gasaustausch unter den Medien ( M1, M2)
Der Austausch von Medien in zwei Richtungen ist die Normalität in der Natur, sowohl bei
Pflanzen und Organen, wie bei vielen natürlichen Formen.
4.3 Matrizen und die Strategien, Komponenten kompakter und
komplexer zu gestalten
26
Solch eine Muster- Matrix (Fig. 4.2) zeigt, dass unsere Modelle tessellieren ( Muster, die sich
zu einem Mosaik vereinen), um ganze Oberflächen zu gestalten.
Folglich sehen wir, dass das Konzept von Euklidischen Punkten und Linien einer gekurvtlinearer Form unterliegt. Sogar unregelmäßige Modelle tessellieren.
Die „Wachstumslinien“ (T-Serie) von unserem Modell sind eigentlich eine Serie von
kleineren und kleineren Formen, die innerhalb der größeren Grenzen eingebettet werden.
Diesen Prozess nennt man „Annidation“.
Folglich erkennen wir, dass Tessellation, Annidation oder Überlagerung uns ein Set von
Strategien anbietet, um komplexes und kompaktes Dasein zu entwickeln, oder um komplexe
Landschaften zu analysieren.
Fig. 4.3. und Fig.4.4. aus dem Manual
4.4 Besitztümer der Elemente/ Medien
Medien, als Ergebnis ihrer Chemie, physikalischer Bereiche, oder abstrakter Charakteristiken,
können von uns erkannt werden, weil sie sich von einander unterscheiden. So trennen sich
nicht nur Luft, Wasser, Erde, und Steine voneinander, sondern auch heiß, kalt, salzig und
sauer. Desgleichen gilt für einige Wissensgebiete.
Jeder solche Unterschied unterliegt mehr oder weniger gut definierten Randzoneneffekten, in
Bezug zu anderen Medien oder Systemen.
In der Natur können viele solche Medien und Randzonen unterschieden werden. Als Beispiel
wollen wir einen Teich, wie in Fig. 4.6. , betrachten.
Randzonen- Designstrategie:
Die Erschaffung komplexer Randzonenbedingungen ist eine Hauptdesignstrategie, um
räumliche und zeitliche Nischen zu kreieren.
4.5 Randzonenbedingungen
Unterschiede, egal, ob in der Natur oder Gesellschaft, erzeugen potentielle
STRESSZUSTÄNDE
Selten kommen zwei verschiedene Systeme in Kontakt ohne die eine oder andere Art von
Grenzreaktion, so leise wie Rost, so laut wie politische Debatten oder so tödlich wie Krieg, zu
zeigen.
Wie auch immer, diese Grenzen ( allgemein auch Randzonen genannt) sind in der Natur aus
folgenden Gründen oft sehr artenreiche Plätze, um Organismen zu finden:
27
-
Partikel werden dort durch natürliche Umstände angereichert oder gelagert ( die
Randzone wirkt wie ein Netz oder eine Blockade).
Innerhalb der Randzone sind spezielle oder einzigartige Nischen in Raum oder Zeit
verfügbar.
Die Ressourcen der beiden Mediensysteme sind in der Randzone oder deren Nähe
verfügbar.
Aufgrund der Reaktion der sich berührenden Medien existieren spezielle physikalische,
soziale oder chemische Bedingungen. So wie Randzonenbedingungen eine etwas
verschwommene Tiefe haben, bilden sie ein drittes Medium ( das Medium der Randzone
selbst).
Nirgendwo in unserer Welt kommen mehr Ereignisse zustande als an Rändern.
Ränder neigen zu Artenreichtum.
In der Permakultur ist dieser Randzoneneffekt ein wichtiger Faktor.
Eine Landschaft mit einem komplexen Rändermosaik ist interessant und schön. Es kann als
Basis der Kunst produktiven Landschaftsdesigns in Erwägung gezogen werden. Wir können
als Designer auch harmonische Ränder mit Pflanzen, Wasser und Gebäude kreieren.
4.6 Die Harmonie und Geometrie von Randzonen
Die Amplitude, Konfiguration und Periodizität eines Randes, einer Oberfläche oder Grenze
kann durch das Design variieren. ( Fig. 4.7. aus Manual zeichnen)
Oberflächen können gepunktet, gerändert, gekurvt, zu Wällen aufgeschüttet, tesselliert,
gepflastert, besprüht um Mulch zu stabilisieren, gemulcht oder geglättet werden, um Abrinnen
von Wasser zu ermöglichen. ( Fig. 4.8. aus Manual zeichnen)
crenellate: Auszacken, krenelieren, mit zinnenartigem Ornament versehen.
Wenn zwei Dinge, die sich voneinander unterscheiden, von einer Randzone getrennt werden,
erzeugt das eine Möglichkeit zum Austausch, Handel oder zu Umformungen entlang der
Grenze.
Im Design können wir unsere Ränder so arrangieren, dass sie Tiere, Pflanzen, Geld und
Einfluss vernetzen, stoppen oder aussieben.
Unzählbare Ressourcen befinden sich im Fluss. Unsere Arbeit als Designer ist diesen Fluss
innerhalb unseres Systems zum Funktionieren zu bringen, bevor wir ihm erlauben, zu anderen
Systemen weiterzuziehen.
Jede Funktion, die durch Informationsfluss hinausgetragen wird, bildet eine lokale Ressource
und einen Ertrag.
Wenn wir jetzt jede natürliche Aufspeicherung von Partikeln beobachten, erkennen wir, dass
diese bei Ränder liegen. ( Fig. 4.9. aus dem Manual )
28
Transaktionen an Randbereichen sind ein großer Teil von Handel und Energieaustausch im
Leben und in der Natur.
Es scheint, als würden Unterschiede Handel verursachen.
Pflanzen, Menschen und Rohre sind Übersetzer. Netze, Siebe, Pässe und Perforierungen sind
Öffnungen zum Gebrauch für Übersetzer, und ( wie Händler wissen) es gibt keine so dichte
Grenze, dass kein Weg zum Handeln gefunden werden kann.
4.7 Passende und unpassende Randzonen und Komponenten
Zwischen zwei abstrakten oder realen Systemen, die zu Randkontakt gebracht werden, sind
nur begrenzte Interaktionen möglich.
-
Kein Unterschied in Ertrag, Stabilität oder Wachstum (0,0)
Dem einen dient´s auf Kosten des anderen (+, - ) ( - , +)
Beide begünstigen sich ( +,+)
Beide erleiden Einbußen in Ertrag und Vitalität (-,-)
Einer wird begünstig, dem anderen ist´s gleich (+,0) (0,+)
Einer entwickelt sich zurück, dem anderen ist´s gleich (-,0) (0,-)
Sehr wenige Kombinationen schränken Erträge untereinander ein, oder vernichten sich
vollständig.
Es zahlt sich einfach nicht aus, andere anzugreifen.
Eine kraftvolle Design- Strategie:
Sucht kompatible Komponenten für komplexe Rand- und Oberflächenphänomene.
Geht folgenderweise vor:
Zuerst müsst ihr messen, wie weit der Randzoneneffekt in einen Acker, egal mit welcher
Feldfrucht, hineinwirkt. So finden wir eine Durchschnittsbreite mit höherem Ertrag. Nehmen
wir 1m für Weizen, desgleichen für Luzerne an. Da der Randzoneneffekt von beiden Seiten
wirkt, ergeben sich 2m für die Breite eines Streifens mit höherem Ertrag.
Es ist nun durchaus möglich, ein Feld in zwei Meter breiten Streifen mit abwechselnden
Feldfrüchten zu säen. Fig. 4.10. aus dem Manual zeichnen
Zonen oder Randanbau produziert eine Matrix von Hecken- oder Randzonen/ Reihen.
Strategien:
Plaziere eine vermittelnde, multi- kompatible Komponente zwischen zwei unkompatiblen
Systemen.
Suche und platziere Komponenten so, dass Unverträglichkeiten ausgelöscht, Interdependenz
maximiert wird.
Dummheit ist eine Anstrengung alle Unterschiede auszumerzen, und nicht, sie kreativ zu
nutzen oder zu bewerten.
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Wenn wir genug wissen, um fähig zu sein, sich gegenseitig begünstigende Gemeinschaften
von Pflanzen- und Tierarten ( GILDEN) auszusuchen, dann haben wir zwei kraftvolle,
interaktive Strategien ( Randharmonien und passende Arten) für die Anwendung im Design.
Mosaikgestaltung ( das Gegenteil von Monokultur) bedeutet die Erschaffung von vielen
kleinen Bereichen der Unterschiede.
Dies war die Stammesstrategie: Belasse es klein und vielfältig!!!
Stress ist das Produkt undurchdringlicher Grenzzonen.
4.8 Timing und Formung von „ Events “
Was begrenzt Größe und Wachstum? Jede Art von Fluss pulsiert, egal ob Blut, Wind, Wasser,
Lava oder Verkehr.
Das Pulsieren wird durch „Pulser“ verursacht. Fig. 4.12. aus dem Manual
Wir Säugetiere sterben, wenn unser Herz die Gesamtzahl seiner Schläge erreicht hat.
Darauf meinte ein Freund Mollison´s, dass wir eine bestimmte Anzahl von Worten zu
sprechen hätten, und wenn die gesprochen sind, sterben wir.
4.9 Spiralen
Eine vieldiskutierte Form.
Zeichne verschiedene Spiralen aus dem Manual.
4.10 Fluss über Landschaft und Objekten
Das Overbeck Jet Modell, die Form eines einwärts gebogenen Pilzes.
Fig. 4.13 aus dem Manual zeichnen.
Wenn sich solche Formen im Wind bilden, nennt man sie EKMAN SPIRALEN.
Im Wasser KARMAN TRAIL. Fig. 4.14 aus dem Manual zeichnen
Der KARMAN TRAIL ist nur eine Art von Muster, der durch spezifische Fließbedingungen
erzeugt wird. Nichts desto Trotz ist es eine übliche Form in der Natur.
Die Temperatur, der Druck und die Geschwindigkeit von Wind oder anderen Gassystemen
verhalten sich oft zueinander.
-
Niederer Druck- hohe Geschwindigkeit- kühle Temperatur- (Ausdehnung)
Hoher Druck- geringe Geschwindigkeit- warme Temperatur- (Verdichtung)
Folglich erkennen wir, dass Medien im Fluss Pulser produzieren können, ebenso Wirbel
und Spiralen, und dass diese Phänomene miteinander verbunden sind.
30
Experiment Fig.4.15. Tintentropfen Fig. 4.16. aus dem Manual zeichnen
Fig. 4.18. aus dem Manual zeichnen
4.11 Offener Fluss und Fliess-Muster
Einige Lebewesen, die unter offenen Fliess-Konditionen leben, kombinieren Schlote, Spiralen
und Krenelierungen um einen Austausch zwischen sich und ihrer flüssigen Umgebung zu
ermöglichen.
Alle diese Auswirkungen des Fliessens haben entscheidende Bedeutung für Designer,
Ingenieure und Biologen, und die Effekte können durch das Design verstärkt, aufgehoben
oder abgeschwächt werden. Natürliche Effekte können auf verschiedenste Art und Weise
angewandt werden.
4.12 Toridische Phänomene
Die Form des Torus gleicht einem rollenden Doughnut.
Jeden Stamm eines Baumes umringt ein sich langsam drehender Torus von Nährstoffen.
Eine komplexe toroidale Form ist die „Robinson Kongruenz“ ( Fig. 4.20. ), die ein masseloses
Partikel, etwa wie ein Proton, in der Raum-Zeit Form darstellt. Annidierte Tori werden durch
dieses Muster effektiv repräsentiert.
Fig. 4.13 aus Manual Fig. 4.11 aus Manual Fig. 4.21
4.13 Dimensionen und Potentiale; Generatoren
Unser bemustertes System mag in zwei oder mehreren Dimensionen existieren.
Schwerkraft ist ein Generator ( Bsp. Luftbilder verästelter Flüsse )
Der Generator von Mustern in der Wüste ist Wind. Ebenso der von Wellen.
Leben und das Wachstum selbst ist ein Generator.
Die Generatoren von Mustern auf molekularer Ebene sind meist pure chemische Prozesse,
und erzeugen Formen wie Fraktale.
4.14 Geschlossen -spherische- Modelle / Wachstum und Ausstoßung
Obwohl Bäume ( inklusive der Wurzeln) an eine spherische Form heranreichen, findet man
die besten Beispiele spherischer Körper im Weltraum. Fig. 4.21.
So wie Materie sich auf diesem Weg ansammelt, können Körper wie folgt reagieren:
- Sie werden dichter. Das Limit liegt bei 10 hoch 14 g / cm³
- Sie schwellen oder expandieren ( Trümmer-Effekte produzierend)
Und
- Entlassen Material bei den Polen.
31
Pulsare entsenden Radiowellen, Schwarze Löcher Hochgeschwindigkeitsgasstreifen.
4.15 Verzweigungen und seine Effekte; Leitungen
Fraktale Formen. Siehe Unterrichtsunterlagen.
Sich verschmälernde Leitungen haben verschiedene Qualitäten.
Der Fluss in sehr kleinen Röhrchen oder Verästelungen ist langsam, beinahe zähflüssig.
Richtungswechsel in kleinen Zweigen sind daher möglich, ohne Turbulenzen oder
Energieverlust zu erleiden.
Wo immer es einen Bedarf gibt, Materialien zu sammeln oder zu verteilen, oder in beide
Richtungen mit Medien zu tauschen, ist Verzweigung eine effektive Antwort.
In kleinsten Verästelungen herrscht Hochdruck- Langsamfluss.
Als eine angewandte Strategie helfen uns multiple, schmale Pfade beim Zugang zu
Nahrungssystemen, oder eigentlich jedes System, wo Materialien sowohl genommen als auch
gegeben werden.
Verzweigung im Baum ist ebenso oft das Ergebnis von externen Kräften ( Wind und Salz,
Baumscheren- und Insektenbefall stutzen die Krone), wie es das Ergebnis von internen
Zellenmustern ist.
Betrachte daher die verzweigte Form als eine Interaktion zwischen einem Organismus oder
Prozess.
Skizziere kurz die adäquaten Verzweigungen der Lunge. Fig.4.23. im Manual
4.16 Reihenfolge von Größenordnungen in Verzweigungen
Fig. 4.24. und Fig. 4.25. aus dem Manual zeichnen
Ströme haben üblicherweise ein bis sieben Anordnungen, abhängig von ihrem Alter, ihrer
Größe und ihrem Gefälle. ( Falltiefe)
Generelle Regel der Stromverästelung:
Die individuellen Längen ( eines jeden Astes in jeder Anordnung) verdoppeln sich jedes mal,
während sich die Anordnung von 1-6 steigert.
So wie die Größenordnungen sich ändern, ändert sich nicht nur das Verhalten des
Wasserflusses. Ebenso verändert sich auch die umgebende Fauna und Flora und ihre Gestalt.
Gasaustausch wird durch turbulenten Fluss beeinträchtigt, und das wiederum beeinflusst die
Lebensformen in diesen Umgebungen. ( Vogel 1981).
Die Anordnung von Strömungen ist sehr verbunden mit dem Verhalten von Wasser, von
Landschaften und der Gestalt von Lebensformen im Stromgebiet.
32
Verästeln von Pfaden ändert daher Arten, Verhalten, Fluss und den Austausch von
Nährstoffen oder Materialien, die vom Strom getragen werden.
4.17 Reihenfolgen- Anordnungen und Dimensionen
Es ist die Anordnung von Verästelungen ( wie bei unserem Fluss), durch die wir Einsicht in
die Reihenfolge von Anordnungen und die Funktion von Anordnungen erlangen können. An
jedem Punkt der Verästelungen ( oder Größe und Volumen ändern sich) ändert sich alles
andere, der Druck, der Fluss, die Geschwindigkeit und der Gasaustausch, bis hin zu den
Lebensformen die mit der spezifischen Größe der Verästelungen verbunden sind.
Diese Anordnung, oder Größen- Funktionsveränderung, produziert physikalische, soziale und
organische Serien. Nicht nur die Arten verändern sich, sondern auch das Verhalten.
Wenn wir daher dazu kommen, Hierarchien zu konstruieren, sollten uns die Regeln der
Anordnung leiten.
Eine Menge von Anordnungen ist einem weiten Bereich von Phänomenen beobachtet worden:
Die Größe menschlicher Siedlungen, Zahlen in sozialen Hierarchien, Ernährungsebenen (
Nahrungspyramiden) und die Größe von Tieren in verwandten, zoologischen Familien.
Als Designer müssen wir Verästelungsmuster bei Strassen und Wege studieren und
anwenden, und uns der stabilen Anordnung, bei Dingen wie menschlichen Ansiedelungen,
bewusst sein, oder wir kommen in Konflikt mit sowohl dem ordentlichen Fluss ( können wir
die Größe von einer Autobahn steigern, ohne alle Straßen zu verändern?) und der Größe von
Niederlassungen. ( Dörfer erhalten sich bei einer Einwohnerzahl von 1000 Menschen, und
werden weit unter oder über dieser Zahl instabil.
In menschlichen Systemen, haben wir die Anordnung von hierarchischen Funktionen dank
Status und Macht durcheinandergebracht, so als ob ein Baumstamm weniger wichtig wäre als
seine Blätter im gesamten.
Jeder Teil braucht den anderen, und keiner funktioniert ohne den anderen. Wir können ein
dominantes Tier von einer Verhaltenshierarchie entfernen, aber von niederen Anordnungen
kommt ein anderes nach.
Wenn wir Untergeordnete entfernen, werden sie von dominanten ersetzt, die von oben nach
unten rücken.
So ist es mit Strömungen.
Folglich können wir beobachten wie Flüsse ihr ganzes Regime umwandeln, wenn wir einen
Aspekt verändern. Wir sollten Wasser auch als ein Gesamtes betrachten, und nicht an die
Form seiner Teile denken. So widerlegen wir das Konzept von Status und machen das von
Funktion geltend.
Es geht nicht darum, was du bist, sondern darum, was du in der Verbindung zur Gesellschaft,
in der du dich entschlossen hast zu leben, tust.
Wir brauchen einander, und es ist ein gegenseitiges Bedürfnis, wo auch immer wir eine
Funktion in Relation zu einer anderen setzen.
33
4.18 Klassifizierung von Events
Grundmöglichkeiten, um Events zu klassifizieren.
A. Natur
A1. Explosion, Zersetzung, Erosion, Druck, Schlag
A2. Wachstum, Integration, Konstruktion, Übersetzung
A3. begreifend, Idee, Kreativer Gedanke, Einsicht
B. Stadium
B1. nur potentiell ( ungekeimter Samen, unerforschte Idee, nicht explodierte Bombe)
B2. im Prozess der Entwicklung
B3. abgeschlossen ( Wachstum und Ausdehnung eingestellt), deutlich
B4. vergehen ( zersetzend, ersetzt oder invadiert von neuen Events), undeutlich
C. Dimension
C1. Erste ( lineare Phänomene), Kurven
C2. Zweite ( Oberflächenphänomene), Tesselierungen, Baumformen.
C3. Dritte ( solide Phänomene), Bäume
C4. Vierte ( bewegliche solide Phänomene), schließt die Zeitdimension mit ein
C5. Weitere ( konzeptuelle Phänomene) Modelle von Partikel oder Kräften, Zustände der
Energie.
D. Lage
D1. Elektrisch entlang gleich-potentiellen Oberflächen ( Stürme und Meer.
D2. innerhalb von Medien ( Wetterfronten)
D3. Durch Oberflächen um die 90 ° (Bäume)
D4. Englobements ( etwaige Explosionen und Organismen)
D5. Eine Idee, herausgelesen aus normalen Dimensionen von Raum-Zeit.
4.19
Zeit und Relativität im Model
Die Basis buddhistischen Glaubens ist, dass sich alle Zeit in der Gegenwart entfaltet, oder
verwickelt ist, und dass aktuelle Ereignisse Teil einer totalen Sequenz sind.
Während wir das lesen, stehen wir auf der Ebene der Gegenwart; wir sind die Summe aller
unserer Stammväter, und der Ursprung aller unserer Nachkommen.
Als Ursprung befinden wir uns mitten im Strom von Zeit und Raum, und diese Bewegungen
haben eine charakteristische Puls-Rate.
34
Designer können sich seitlich auf der Welle von Zeit bewegen ( wie Surfer auf einer
Wellenfront), während sie z.B. Samen von einem Kontinent zum anderen transportieren.
Der Punkt, an dem alle wichtigen Aktionen stattfinden, geht durch den Ursprungspunkt,
welcher sich immer in der Gegenwart befindet. Wie wir uns jetzt verhalten kann nicht nur die
Zukunft bestimmen, sondern auch die Vergangenheit. (und alle Zeit)
4.20 Die Welt, in der wir leben, als Tessellation von Events
Die Anzahl und Komplexität von Zyklen gibt uns Lebensmöglichkeiten.
Bemustern ist der Weg, um unsere Designs einzurahmen, die Schablone, durch die wir
Informationen und wesentliche Dinge anpassen.
Betrachte alle Dinge als Projektion einer einzigen Totalen. ( Bohm 1980).
Wenn wir Individuen, Effekte oder Disziplinen von dieser entfalteten Ordnung loslösen,
müssen wir erkennen, dass wir nur einen Teil der unbekannten Totalität haben, nicht aber die
Wahrheit selbst.
Es gibt keine Gegenteile, nur Phasen des einen Phänomens.
Muster zeigen uns, dass alles aus Strömung, Partikel und Wellen besteht. Das eine definiert
das andere. Alles ist ein Plan. Obwohl wir es schwer finden, Muster im ganzen Plan zu
erkennen, sind sie doch da.
Ein Buschmann aus der Kalahari würde sagen: Wir sind die Träume eines Träumers.
Organismen wie wir selbst, existieren nur als ein untrennbarer Teil der im Geschehen
befindlichen Umgebung.
Wir werden dargestellt und stellen dar, kreiert und kreieren, geformt und formen.
Fox: „ Wir müssen den Kosmos als einen unendlichen Komplex von in Beziehung stehenden
Ereignissen ansehen.“ Alle Dinge sind in ihrer Aktualität fortdauernde Gesellschaften von
Geschehnissen.
4.21 Einführung in die Anwendung von Mustern
Beim Bemustern zählen zwei Aspekte: Die Wahrnehmung von Mustern, die schon vorhanden
sind, und wie sie funktionieren, und die Auferlegung von Mustern in Geländen um
spezifische Ziele zu erreichen.
Wir brauchen einige Beispiele, wie solche Bemusterung in echten Lebenssituationen
angewendet wurde.
Die Vogelperspektive bei zentralisierten und entmachteten Gesellschaften enthüllt ein strikt
geradliniges Netzwerk von Straßen, Farmen und Besitztumsgrenzen.
Es ist, als ob wir die Erde bemustert hätten, um besser zu unseren Vermessungsinstrumenten
zu passen, als den Menschen oder den Bedürfnissen der Umwelt zu dienen.
Dennoch wird solche Bemusterung stur verteidigt.
35
Sensible Landverteilung ist eine langzeitliche, aber essenzielle Vorbereitung zu einer stabilen
Gesellschaft.
4.22
Wie Stämme Muster anwenden
Fig. 4.26
Fig. 4.27 Fig. 4.28 aus dem Manual
Der Steuermann: singt um die Log-Linien zu timen
4.23 Die Gedächtniskünste von Absicht
Om e a pad me hum – Bild aus dem Manual
4.24 Muster der Gesellschaft
Fig. 4.29 Verhaltensmuster der Gesellschaft
1.
2.
3.
4.
Bereich der Unterbeschäftigung, händisch arbeitende und ungebildete Städter.
Die zentrale oder am meisten bevölkerte Schicht, die Mittelklasse.
Die höheren Schichten
Die sehr hohe Schicht
4.25 Die Künste im Dienste des Lebens
Fig. 4.33
Zeige Fotos von Kolumbien.
4.26 Zusätzliche Musteranwendungen
Fig. 4.30 aus dem Manual, die Kräuterspirale
Fig. 4.31 aus dem Manual, Reihen oder Kreisernte
Fig. 4.32
4.27 Referenzen und Buchtipps
36
4.28 Designer Checkliste
Lese in Musteranalysen, und studiere die Beziehungen von Ordnungen und Formen in der
Natur. Bemusterte Systeme müssen von passender Größe, oder in richtiger Anordnung sein.
Wenn du Gärten, Teiche oder Zufahrtswege gestaltest, versuche Platzverschwendung
möglichst zu minimieren, indem du Spiralen, Schlüsselloch- und Kürzester-Pfad Systeme,
Pflanzengruppen und sophistisierte Unterpflanzungen verwendest.
Studiere und nutze Randzoneneffekte, speziell im Verhältnis zu Zwischenfrüchten und der
Konstruktion von Pflanzgilden, Teichen, und ausfallssicherer Artenreichtum unter variablen
klimatischen Bedingungen.
Verwende passende Bemusterung, um Energien auf dem Gelände zu dirigieren, und um das
Gelände für Zonen, Sektoren, Hang und Orientierungsbegünstigungen auszulegen.
Nur dieser Zugang spart am meisten Energie.
37
Klimafaktoren
Kapitel 5
Langzeitprognosen beim Wetter sind eine undankbare Aufgabe.
5.1 Einführung
Klimatische Faktoren haben einen profunden Effekt auf die Auswahl von Arten und
Technologien im Gelände, und sind folglich die entscheidenden Hauptfaktoren für Pflanzen,
Tier- und Gebäudegemeinschaften, die wir nutzen können.
Es gibt eine intime Interaktion zwischen Gelände und lokalen klimatischen Faktoren.
Hänge, Talkonfigurationen, die Nähe zu Küsten und Höhe, alle beeinflussen das Wetter.
Faktoren wie Feuer und Windeffekte sind abhängig vom Gelände und dem Wetter. Das lokale
Klima bestimmt unvermeidlich unsere Sektorenstrategien.
Interaktionen werden sogar noch unvorhersagbarer durch:
-
-
Langzeittrends durch das relative Zusammenspiel der Orbits von Erde, Sonne und
Mond
Veränderungen, die im Zusammenhang mit der Luftzusammensetzung der
Erdatmosphäre stehen, in bezug auf Vulkanismus, industrielle Verschmutzung und die
Aktivitäten von Land- und Forstwirtschaft.
Und außerirdische Faktoren wie Meteore, die Störungen auf hoher Ebene
atmosphärischer Jetströme, die Zirkulation im Ozean, durch Fluktuation im
Magnetfeld der Erde und Sonnenprobtuberanzen.
Es gibt einen generellen Konsens darüber, dass das Auftreten von Extremen im Weltklima
steigend ist.
Wir müssen uns auf mehr Überflutungen, Dürren, Zeiten von Temperaturextremen und
längere oder sehr intensive Windperioden einstellen.
Wir haben die Klimastudien von denen der Erdoberflächenbedingungen getrennt.
Weil Klimavorhersagen immer eine ungenaue Wissenschaft bleiben werden, sollten wir,
wenn wir ein Gelände designen, immer für Schwankungen Raum lassen.
Eine Hauptstrategie ist, das Risiko für Ernteausfälle durch eine Mischung von Feldfrüchten,
Varietäten und Strategien zu streuen.
Im Hausdesign erlaubt uns die Interaktion von thermischer Masse ( Hitzespeicher) und
Isolierung plus sensibler Ausrichtung effizientes und sicheres häusliches Leben über weite
Klimazonen hinweg.
Strategien wie Wasserspeicherung und Windbrecher modifizieren extreme Effekte.
38
Die totalen Geländefaktoren bezogen auf die Landformung werden spezifische Limits bei
jedem Design auferlegen. Bodendaten sind ebenso geländespezifisch.
Es ist für jeden Designer obligatorisch, die regional langzeitlichen, menschlichen und
agrikulturellen Anwendungen in bezug auf das Klima zu studieren.
Aber mehr als alles andere, sollten wir temporäre ( Europäische) Techniken und Arten im
breiten Maßstab in tropischen und trockenen Landstrichen vermeiden.
Einheimische agrikulturelle und geistliche Managementpraktiken sind meist feinstens auf das
Überleben abgestimmt, sind manchmal sehr produktiv, und vor allem sind sie von
ausländischer Hilfe unabhängig.
5.2 Die Klassifizierung von weitreichenden, klimatischen Zonen
Fig. 5.1
Fig. 5.2
Tab. 5.1 aus dem Manual
Die hauptbeeinflussenden Faktoren bei einer breiten Klassifikation von klimatischen Faktoren
sind:
-
Spezielle Bergbedingungen
Die modifizierenden Effekte von Küsten ( und die Extreme von kontinentalen
Binnenländern)
Lokaler Energietransfer durch Winde und ozeanische Strömungen: und
Zyklische Langzeitfaktoren.
Probleme auf diesem Gebiet sind:
1. Instrumente für akkurate ( sehr sorgfältige) Messungen sind teuer, und oft auf einen
knappen Bereich innerhalb des totalen Spektrums von Effekten bezogen.
2. Durchschnittswerte auf Gebieten wie Niederschlag und Strahlung verweisen oft nur
auf einen Teil des totalen Spektrums. Wir haben wenig Langzeitaufzeichnungen über
Nebelniederschlag, Dunst, Langwellenstrahlung, ultravioletter Einfall, oder die
gasförmig, atmosphärische Zusammensetzung.
3. Wir sind uns bewusst, dass Regen, Sonne und Wind in einer dynamischen und
fortdauernden Art interagieren, sodass Durchschnittswerte wenig für das Subjekt
Pflanze oder Tier, bezogen auf die normalen, veränderlichen Effekte, welche weite
Bereiche von interaktiven Messungen abdecken, bedeuten
In diesem Kapitel interessieren wir uns nur für die weitverbreiteten klimatischen Zonen.
-
Tropisch: kein Monat unter 18° C (64°F) Höchsttemperatur, und
Subtropisch: die kühlsten Monate über 0° C (32°F) aber unter 18° C ( 64°F)
Höchstwert. In der Praxis frostfreie Gebiete.
Gemäßigt: kältesten Monate unter 0°C (32°F), am wärmsten über 10°C (50°F)
Höchsttemperatur, bis
Polar: der wärmste Monat unter 10°C(50°F) oder im Permafrost 8°C (und weniger)
Höchstwerte.
Trocken: Höchstwerte von Regen 50 cm ( 19.5 Inches) oder weniger bis
39
-
Wüste. Höchstwerte von Regen 25 cm (10 Inches) oder weniger. Schließt sub-humide
oder jegliche Gebiete, wo Verdunstung den Niederschlag übersteigt, mit ein.
5.3 Bemusterung in globalen Wettersystemen; Die Motoren der
Atmosphäre
Dichte, kalte Luft fließt kontinuierlich von den polaren Eiskappen. Diese Hochdruck- oder
nach unten gezogene Luft dreht sich in Spiralen aus den Polarregionen hinaus.
So wie die Spirale selbst von der Erddrehung eingefangen (und erzeugt wird), treiben diese
kalten Zellen von Luft eine Serie von sich gegendrehenden Tiefdruckzellen an (sich in der
südlichen Hemisphäre im Urzeigersinn und in der nördlichen gegen den Uhrzeigersinn
drehend).
Diese vermischen sich in der Drehung mit Hochdruckluftspiralen, die am Äquator
hochsteigen. Diese Hochdruckzellen mittlerer Breitengrade drehen sich in der südlichen
Hemisphäre gegen den Uhrzeigersinn, und in der nördlichen im Uhrzeigersinn.
Neueste Forschungen belegen, dass es die ozeanische Zirkulation ist, welche die Luftmassen
antreibt, und nicht umgekehrt.
Jede Wolkenfront ist ein Ergebnis von sich begegnender kalter polarer und warmer subpolarer Luftmassen oder Hochdruckzellen. Die Tiefdruckgebiete drehen sich im
Uhrzeigersinn, die Hochs gegen den Uhrzeigersinn in einer Serie von zahnradähnlichen
Spiralen oder Tori, die alle 3 bis 4 Monate um die Pole wandern. In der nördlichen
Hemisphäre findet die Drehung auf gegenteiligem Weg statt. Fig. 5.3 aus Manual
Es ist die kalte, dichte, trockene und polare Luft, die von den Eiskappen gleitet, und die heiße
aufsteigende Luft von den äquatorialen Flauten, die diese großen Räder dreht. Fig. 5.4
Klimatische Faktoren:
-
Niederschlag ( Regen, Nebel, Tau, Verdunstung- Kapitel 5.4)
Strahlung ( Licht, Hitze, Frost, solare Input- Kapitel 5.5)
Winde ( normale Winde, Hurricanes und Tornados- Kapitel 5.6)
Landschaftseffekte ( Höhe, Täler, Hänge- Kapitel 5.7)
Breiten- und Längengradfaktoren- Kapitel 5.8)
5.4 Niederschlag
Bei Niederschlag gibt es zwei Hauptinputs;
Den von Regen, Schnee und Hagel ( Wasser fällt aus den Wolken), und den von
Kondensation (Wasser, von manchmal klarer Luft oder Nebeln, wird durch kühle Oberflächen
kondensiert oder eingefangen.
40
Die einzigen weitverbreiteten oder zuverlässigen Messungen, die wir besitzen, sind die des
Regens.
50 cm Regen oder weniger bezeichnet man als semi-arid (halb-trocken)
25 cm Regen oder weniger als trocken und Wüste. In jeglichem Klima werden lokale,
saisonale oder relative Trockenheit, bezogen auf Langzeitzyklen und Wettereffekte, durch
periodische Fluktuationen in Jet- oder ozeanischen Strömen verursacht.
Längere Perioden erhöhter Trockenheit können auch durch Abholzung auf einer breiten oder
lokalen Ebene verursacht werden.
Aufgrund des Potentials für Veränderungen des Niederschlags wird später noch viel in diesem
Buch über Wasserspeicherung und Konservierung gesprochen werden.
Wasser ist der Hauptfaktor für das Überleben und Wachstum.
Klimadurchschnitt ist ein sehr genereller Führer zur Wirkung des Niederschlags im Hausoder Obstgarten.
Regendurchschnittswerte werden eher als breiter Indikator verwendet, denn als definierbarer,
limitierter Faktor. Zu sehr viel mehr Nutzen für uns ist die erwartete Verteilung von Regen (
miteingeschlossen Extreme wie 100jährige Aufzeichnungen von Überschwemmungen) und
Daten über die Intensität des Regens, da diese Faktoren einen limitierenden Einfluss auf die
Größe von Straßenkanälen, Überläufen von Dämmen und die benötigte Speicherkapazität, um
uns durch trockene Perioden zu bringen, haben
Je mehr der Niederschlag zunimmt, umso mehr nimmt verfügbares Licht ab. Folglich wird
Licht in extrem wolkigen, industriellen oder nebelig, feuchten Klimaten zu einem
limitierenden Faktor für manche Pflanzen, um zu reifen oder zu blühen.
Regen wird bequemerweise durch den Prozess, der ihn verursacht, unterschieden als:
-
OROGRAPHISCH: Abkühlen von Luft, welche bei Bergen oder Hügeln aufsteigt.
ZYKLONISCH oder FRONTAL: Das Auftreffen von kühlen und warmen Luftmassen
aufgrund der polaren Zirkulation
KONVEKTIONELL: Heiße Luftsäulen erheben sich von der Wüste oder Ozeanen
hinein in kühlere Luft.
Abgesehen vom Regen haben wir noch Tau und Nebel. Tau ist ein allgemeines Ergebnis
klarer Nächte, rapiden Strahlungsverlusts und einer feuchten Luftmasse über Küsten und
Hügeln. Tritt in klaren Nächten auf. Seine Ablagerung wird durch einen leichten Luftzug (1-5
km/h) begünstigt. Sowohl Windstille und starke Winde reduzieren Tauablagerung.
GUTTATION ( Wasser, das von Blättern abgesondert wird)
DESTILLATION (aufsteigende Grundfeuchtigkeit.)
Wasser von Guttation hängt an den Spitzen von Blättern, Tau verteilt sich auf die ganze
Blattfläche.
41
Tau kann man mit lose aufgehäuften Steinen sammeln. Leichte Nachtwinde kühlen an der
kalten Steinoberfläche ab. Es bildet sich Tau, der den Boden unter den Steinen befeuchtet.
In der Negevwüste: Fig. 5.5 aus dem Manual und Fig. 5.6 aus dem Manual.
Die effektivsten Tau-Fänger sind freistehende Büsche mit einem bis zwei Metern ( drei bis
sechs Fuß) Höhe. Man kann Maschendrahtzaum von etwa einem Meter Höhe aufstellen, und
diesen als Initialkondensator zu benützen. Entlang der Zaun-Tropflinie pflanzt man Büsche.
Nebel bildet sich, wo warmes Wasser oder der Dunst von warmen Regen in kalte Luft
hineindampft, oder wo kalte Böden einen Luftstrom abkühlen und die Feuchtigkeit
kondensiert.
Chang (1968) unterscheidet zwischen:
1. BODENNEBEL durch RADIATION: wo, bei klaren Nächten, Talmulden und
Plateaus rapide abkühlen und Nebel sich bildet, oft im gleichen Muster wie der
Winterfrost.
2. ADBECTIONS NEBEL: wo kalte, von der Küste ab-Strömungen die Feuchtigkeit in
warmen Meeres-Luftströmungen kondensiert. Dies sind die Küstennebel, oder in
einiger Entfernung davon, die viele Küsten wie die Neufundlandküste und Teile von
Nordwest-Europa plagen.
3. OROGRAPHISCHER NEBEL oder HÜGELAUFWÄRTS: wo warme, feuchte
Luftströme Hügelhänge hochgetragen werden und beim Abkühlen kondensieren.
Ungleich wie Tau, kann Nebel eine große Quantität von Feuchtigkeit enthalten.
5.5 Strahlung
Solare Strahlung
Die ankommende globale Strahlung hat zwei Komponenten:
DIREKTE SOLARE STRAHLUNG und
ZERSTREUTE HIMMELS-STRAHLUNG
Die letztere ist eine signifikante Komponente bei großen Höhen und tritt vor allem bei
bewölktem oder trüben Himmel und Nebel auf.
Bei Licht und Hitze wird in Wellenlängen gemessen.
Wir müssen die Grundlagen solcher Strahlung verstehen, um Heime, Raumheizungen und
Pflanzensysteme zu designen; um die Lage einer Niederlassung auszuwählen; um die Spezies
der Pflanzen für ein Gelände auszusuchen.
Tab. 5.2 Die Effekte verschiedener Wellenlängen aus dem Manual
Ein geringer Anteil Strahlung kommt von der Erdabkühlung selbst. Der größere Teil der
Energie, der im täglichen Leben auf uns wirkt, ist die einfallende Strahlung von der Sonne.
42
Von der einfallenden Kurzwellenstrahlung:
1. Erreicht 50 % die Erde nie direkt, aber wird von Gasen, Staub und Wolken der
Atmosphäre selbst zerstreut.
Von diesen 50 %:
-
Wird die Hälfte von den oberen Wolken- und Staubschichten ins Weltall
zurückreflektiert.
- Wird die andere Hälfte ( durch Absorbierung), innerhalb der Staubschichten und
Wolken, die wie eine Isolierdecke für die Erde wirken, in Langwellen oder
Hitzewellen verwandelt.
2. 50 % erreichen die Erde als direkte Strahlung, die hauptsächlich auf die Meere treffen.
Von diesen 50 %
-
Werden 6%, ein geringer Anteil, wieder ins All refelektiert.
Werden 94% vom Meer, der Erde und der tieferen Atmosphäre absorbiert und als
Hitze zurückgestrahlt, oder in Wachstum umgewandelt.
Ozon in der höheren Atmosphäre absorbiert viel vom ultraviolettem Licht, welches die
Lebensformen schädigt.
Man erwartet, dass Karbon Dioxide um 6 % steigen, und sich die Erde bis zum Jahr 2060 um
3° erwärmen wird.
Dieser Prozess beeinflusst das Weltklima bereits, was zu Erderwärmung und Änderungen des
Meeresniveaus führen wird.
Tab. 5.3. Die Auswirkung von Strahlung verschiedener Wellenlängen auf Pflanzen. Manual
Andere Lichtversorger der Erde sind der Mond ( durch Reflexion des Sonnenlichts) und das
Sternenlicht.
Die Haupteffekte von Strahlung sind:
-
Photosynthese in den Pflanzen, die Basis allen Lebens.
Temperatur Effekte auf lebende und anorganische Substanzen, oft im Hausdesign
angewandt.
Blüte oder Keimungseffekte in Pflanzen.
Pflanzen passen sich Lichtabstufungen aktiv an.
Farben
Verschiedene Objekte reflektieren oder filtern innerhalb des totalen Spektrums bestimmte
Wellenlängen des Lichts.
Zusätzlich zu den Blattfarben gibt es bei Rinden- und Blattoberflächen nahezu alle Varianten,
von hell (reflektierend) bis dunkel ( absorbierend), in der Natur.
Regenwälder erlauben nur 0,01% des Lichts bis zum Waldboden vorzudringen.
Absorbiertes Licht, sowie Hitze, wird rückgestrahlt, oder zum Wachstum genutzt.
43
Alle diese Faktoren ( Farbe, Reflexion, Hitzestrahlung) sind im bewussten Design, wie in der
Natur, von gleichem Nutzen, um bei mikroklimatischer Steigerung zu helfen.
Albedo und Absorbierung
Die Albedo: der Wert des reflektierten Lichts
Das reflektierte Licht geht in die Atmosphäre zurück, oder wird von nahegelegenen
Oberflächen und von Gebäuden wie Gewächshäusern absorbiert. Das absorbierte Licht wird
in Langwellenstrahlen umgewandelt und als Hitze zurückgestrahlt. Fig. 5.10.
Böden und ähnliche, dichte Materialien absorbieren normalerweise die Hitze der
Tagesstrahlung bis zu einer Tiefe von ca. 51cm ( 20 Inches).
Solche absorbierenden Oberflächen geben die Wärme langsam ab, und hinken so den
Lufttemperaturen nach.. Folglich ist die Bodentemperatur kurz nach der Dämmerung am
niedrigsten.
Der Strahlungsabfall in der Nacht verursacht, vorausgesetzt es herrscht Windstille, Frost.
Als Designer machen wir Gebrauch von Wasseroberflächen, Reflektoren und spezifische
vegetabile Pflanzgemeinschaften für Waldränder. Tab. 5.4. aus dem Manual, der Wert
verschiedener Reflektoren als Albedo.
Was passiert mit auftreffenden Wellen?
Sie werden...
-
reflektiert, bei Spiegel und weißen Flächen oder Wänden
zerstreut, wie im Wasser, in krummen Gläsern oder Meereswellen
absorbiert, was die Wellenlänge verändert ( Licht wird zu Wärme, oder kurze
Wellenlängen zu langen). Alles absorbierte Licht wird als Wärme abgegeben.
Weitergeleitet, Licht geht durch das Objekt hindurch.
Folglich manipulieren wir durch die Wahl von Materialien, Farben oder Formen von
fabrizierten oder natürlichen Komponenten die Energie auf einem Gelände.
Die Erde selbst wirkt wie ein „ Black Body“.
Wärme (Langwellenstrahlung)
Es ist schwierig Wärme im Freiland für längere Perioden zu speichern, obwohl man das mit
isolierten Wassermassen oder festen Körpern wie Steine und Erde erreichen kann.
Täglicher Wärme-Input: Sonne, zerstreutes Himmelslicht
44
Die Haupttemperatur der Erde beträgt 5°C, die von der Luft in Bodennähe 14°C, und in den
äußeren Schichten der Atmosphäre –50° bis –80°C. In der Norm verlieren wir ungefähr 1°C
per 100 Höhenmetern ( 3°F pro 1000 Fuß).
INVERSIONSLAGEN: dichte, kühlere Luft bleibt unter warmer Luft hängen.
In Gebieten, die Inversionslagen möglich machen, muss sorgfältig auf potentielle
Verschmutzer geachtet werden.
Wie beim Niederschlag ist es ratsam, Temperaturextreme im Gelände durch Nachforschungen
festzustellen.
Maximale Werte:
Bei Hühnern: 43°C
Bodentemperaturen: 36°C, z.B. in Wüsten, darüber bekommen die meisten Jungpflanzen
beim Aussetzen einen Schock, ebenso, wenn man zu frischen Kompost, der Wärme erzeugt,
verwendet.
Frostschäden treten unter 0°C auf, wenn die Pflanzensäfte in den Aviolen gefrieren.
Wärmeübertragungsschleifen und Thermosiphons
Für Gebäude- und Gartendesign sollten wir uns bewusst sein, wie Wärme gespeichert und
weitergegeben wird.
Wir unterscheiden zwischen niederen Wärmetemperaturen, die durch Wärmeübertragung
weitergegeben werden, und dem Fließen von Luft und Wasser über leicht erwärmte
Oberflächen.
Dieser Effekt lässt z.B. Talwinde entstehen.
Kalte Luft ist schwerer (dichter) als warme Luft; der gleiche Faktor gilt bei Wasser und
Flüssigkeiten, und anderen Gasen (und Flüssigkeitsbewegungen im allgemeinen).
Der Thermosiphon: Fig. 5.11. aus dem Manual
Thermosiphons sind nützlich, um Wärme von Solarteichen oder Kollektoren ins Haus zu
leiten, wo sie zum Heizen von Räumen oder Wasser im Boiler genutzt wird.
Wichtig: Die Höhe der Kollektoren muss mindesten einen halben Meter unter dem Niveau
der Speicher ( z.B. ein Boiler) liegen. Je steiler das Wasser aufsteigt, umso besser
funktionieren sogenannte Schwerkraftanlagen für Warmwassergewinnung. Eine Steigung von
90° ist das Optimum.
Wärmetransfer
Wärme fließt von warmen zu kühleren Körpern.
Allgemeine Wärmeeinheit: ...ist jene, die man braucht, um einen Gramm Wasser von 14.5 °C
auf 15°C zu erhöhen.
45
Langleys: Die Maßeinheit Langley ist eine Grammkalorie pro Quadratzentimeter (g/cal/m²)
im Falle einfallender Strahlung.
In allen, außer in tropischen Klimate, wo man bevorzugt auf Schatten und kühlere Winde
achtet,, ist das Platzieren von Häusern an Hängen innerhalb des Thermalgürtels, die der Sonne
zugewandt sind, also sonnseitig sind, eine kritische Energie-Konservierungsstrategie
Sonnseitige Hänge absorbieren mehr Wärme, liegen unter den kühlen Hügel- oder
Bergspitzen, und über der kalten Nachtluft von Tälern und Ebenen. Fig. 5.12.
Jede Situation braucht spezifische Information, die wir von lokalen Anekdoten, der
Beobachtung von vorhandenen Pflanzen, oder durch Versuchspflanzungen mit
frostempfindlichen Arten, erhalten können.
Advectisch: exotisch, von außerhalb
Beispiele: Advectionsnebel bei Küsten, Advectionsfröste, wenn kalte Luft bergabwärts fließt,
um Mulden oder Tälern zu „fluten“.
Wärme kann durch Konduktion weitergeleitet werden, wenn z.B. feste Körper in Kontakt
kommen. Hitze in festen Körpern und Flüssigkeiten eingefangen, erzeugt Strahlungswärme.
Wenn man Strahlungswärme fokussiert, kann man örtlich sehr intensive Wärme erzeugen.
Pflanzen als Heizkörper
Beispiele:
-Philodendron ( 46°C bei 4°C Lufttemperatur)
-Krokus ( kann 15°C mehr ausstrahlen als die umgebende Lufttemperatur.
Andere Pflanzen nützen ihre Wärme, um Schnee zu schmelzen.
Leider stinken die meisten Wärmeproduzierenden Pflanzen, daher sollten wir sie mit Vorsicht
gebrauchen.
Strahlung und die Keimung von Samen
Beinahe alle Gemüsesamen keimen bei einer Bodentemperatur von 15-20°C.
Viele Kürbisse, Bohnen und subtropische Arten keimen nicht unter 10°C Bodentemperatur.
Um Erde aufzuwärmen hilft es, sie nackt der Sonne auszusetzen.
Bodenthermometer helfen bei der Bestimmung.
Die zweite wichtige Rolle bei der Keimung spielt das Licht, z.B. Karotten brauchen ein
bestimmtes Quantum an Licht.
Andere Samen brauchen Kälte, die Kältekeimer.
Dabei sprechen wir von der
Stratifizierung , oder der Vernalisation von Samen.
Speziell Samen aus kalten Gebieten und Beerensamen sollten von Herbst bis Frühling in der
Gefriertruhe bleiben.
46
Apfelsamen in Sand eingeschlagen oder Walnüsse in Torf sprießen auf diese Art und Weise,
und können dann ausgepflanzt werden, wenn sie zu schießen beginnen.
Wilder Reis und andere „weiche“ Samen von Wasserpflanzen werden in offenen Teichen
gelagert, oder einfach unter Wasser in den Kühlschrank gestellt.
Das Gegenteil ist die Wärmebehandlung, die viele Baumleguminosen brauchen.
Sie werden entweder in einem Ofen 10-20 Minuten auf 95°C erhitzt, oder mit sehr heißem
Wasser übergossen oder in ein schwaches Strohfeuer geworfen.
Viele alte Gärtner verfüttern die Samen in Sandwichs an sich selbst, oder ihren Tieren
(Hühner oder Rinder), und sammeln den Mist.
So verfahren sie mit Tomaten, Beeren und mit stickstoffsammelnden Baumsamen.
Die Reise durch das Verdauungssystem ist ein kombinierter Prozess von sauer und alkalisch,
von heiß und kalt, mechanische Aufschließung durch die Zähne oder im Vogelkörper, und die
Samen werden in Mist eingepackt, woran viele angepasst sind.
Blüte
Blütezeiten richten sich nach der Tageslänge
Die spezifische Tageslänge der Breitengrade:
-
Niedere Breitengrade (0-30°): Für gewöhnlich tropisches Klima, mit kälteren
Bergklima, beinahe gleiche Tages- und Nachtlänge.
Mittlere Breitengrade (30-50°): Kühle bis milde Klima mit kälteren nördlichen
Bergregionen; lange Sommer- und kurze Wintertage.
Hohe Breitengrade (50°): Sehr lange Sommertage, und eventuell gute Strahlung von
zerstreutem Licht die Wachstumssaison lang. Keine Pflanze wächst im Winter.
Frost
Frost wird durch Strahlungsverlust ( rapide Abkühlung) der Erde in klaren Nächten
verursacht, wenn Windstille herrscht.
Um Fröste einzudämmen ist es notwendig, Einschläge und Gruben wie in Fig. 5.13. aus dem
Manual zu gestalten. So bleibt die Fläche des offenen Himmels klein.
Fig. 5.14. aus dem Manual
Waldränder helfen, Keimlinge vor Frost zu schützen.
Daraus folgt für Designer: Einige Folgen für Designer sind...
-
In der Gemeinschafts- und Pflanzengesundheit (Sonnenbrand)
Für automatischen Transfer ( Platziere Speicher über Hitzequelle)
In Wärmeöfen (Wärmeabgabe an feste Stoffe und durch Strahlung an die Umgebung)
Pflanzenauswahl: Biomasse speichert Wärme, vor allem in Form von Wasser
47
-
Wasser und Steine: Wasserkörper sind gute Wärmespeicher, somit auch gute
Isolatoren. Viele Isoliersysteme arbeiten einfach mit eingeschlossener Luft, oder
schlechten Leitern (wie Kork, Sägemehl, Holz).
Designer sollten sich immer die Möglichkeiten der Umwandlung von Licht zu Wärme, mehr
Wärme in kalte Zonen zu reflektieren, dunkle Gebiete durch Reflexion oder skylight
placement zu beleuchten, und der Speicherung von Wärme unter isolierten Fliesenböden, vor
Augen halten.
5.6 Wind
Sowohl Wind, als auch Wasser, beeinflussen die Quantität von Licht und Wärme (durch
Widerstand oder Reflexion).
Partikel oder winzige Teilchen, in der Luft schwebend, haben einen profunden Effekt auf das
verfügbare Licht.
Das Verhalten von Wind können wir mit dem Einsatz von Windbrechern und Schächten
durch Ausschluss, Reduktion oder Steigerung seiner Kraft kontrollieren.
Der übliche Weg, um über Winde zu berichten, ist die Beaufort Skala.
Entsprechungen werden in der Tab. 5.5. Aus dem Manual angezeigt.
Windbrecher könne den Unterschied zwischen einer geringen und guten Ernte bedeuten.
Daher ist eine Liste von Wind-toleranten (Fontlinien-Bäume) ein entscheidendes Verzeichnis
für die Nahrungsproduktion und Tierhaltung.
Richtungen und Saisonen
Wir können mit Hilfe von Windfahnen, oder anhand der Beobachtung von alten Bäumen und
wo sie vom Wind gestutzt wurden, diese Faktoren auf dem Gelände selbst lesen. Dort sind die
totalen Windeffekte im Laufe der Zeit aufgelistet worden.
In den meisten Lagen herrschen zwei dominante Windrichtungen vor.
Windladungen
Bei warmen Meeresküsten. Wind bringt Salz und verdunstet Feuchtigkeit.
Windharmonien
Wind fließt, wie Wasser, in Wellen. Das kann man im hohen Gras ebenso wie auf
Wasseroberflächen beobachten.
48
Windbrecher
An dieser Stelle befassen wir uns wenig mit geschützten oder windberuhigten Lagen, aber
große Aufmerksamkeit muss den Schutzstrategien in exponierten Geländen gezollt werden.
Wie auch immer die Windbrecher arrangiert werden, Häuser, Gärten und Tierunterkünfte
können so ausgerichtet werden, dass sie von der Sonne und der solaren Wirkung profitieren.
Grundsätzliches bei Windbrechern:
Das Wesentliche bei Windbrecher ist kaum bekannt. Lokale Listen von Arten, die sich in
Windschutzhecken bewährt haben, gibt es meist bei Forst- und Landwirtschaftabteilungen des
jeweiligen Landes.
Wesentlich ist:
-
Eine gute Selektion von Arten, die als Pioniere eingesetzt werden (leichtwüchsige
Sorten)
Sorge für einen ersten Schutz der Pflanzung vor mechanischen und Windschäden (z.B.
Sepp Holzers Hügelbeete)
Periodische oder Tröpfchenbewässerung um Austrocknung vorzubeugen.
Verankerung der Pflanzen mit Steinen oder Mulch; und
Arten mit 40-50% Durchdringbarkeit kommen in die Frontlinie oder sind Dominante.
Viele feuerresistente Pflanzen widerstehen auch Winden sehr gut. Solche Pflanzen haben als
gemeinsames Merkmal:
-
faserige Stämme (Palmen)
fleischige Blätter (Aloen, Agaven...)
Harte, nadelartige Blätter oder Stämme (Pinien, Tamarisken, einige Akazien...)
Behaarte Blattoberflächen (tomentose) , oder wachsige Blätter (Coprosma,
Eucalyptus, einige Pinien, einige Akazien).
Ester Schutz kann gewährleistet werden durch:
-
Plastikhülsen mit individueller Länge um die Stämme
Erdhügel, oder seitlich aufgeschüttete Erdbanken , die länger sind als die Baumlinie.
Zäune
Bei Küsten und in Wüsten sind Windbrecher die erste Priorität für Gärten.
Manchmal passen auch Reifenwände, die in den Reifen große Wärme zustandebringen. Sie
sind jedoch kaum ästhetisch, es sei denn das Arrangement ist äußerst genau.
Fig. 5.15 aus dem Manual
Einige Vorteile von Schutzgürteln:
-
1. Schutzgürteleffekte auf das Hausdesign: Schutzgürtel ( einschließlich dichte
Weinspaliere ) um ein Haus sparen in moderaten bis strengen Wintern 20 – 30% der
49
Heizstoffe. In Wüsten dienen Bäume dazu, die Bodentemperatur um bis zu 15° zu
reduzieren.
-
2. Effekte von Aussetzung auf den Viehbestand: Schutzgürtel sind eine der
effektivsten Wege um den Viehbestand zu erhöhen. Folglich, wenn wir für den
Viehbestand designen, brauchen Zäune, Unterstände, Zugang zu Unterständen, und
Futter- und Wasserstellen eine sensible Platzierung, so dass Tiere keinen extremen
Temperaturen ausgesetzt sind.
-
3. Zivilkonstruktionen: Schutzgürtel helfen, Probleme durch Windschäden, (
Fahrzeugbeschädigungen oder Schneeverwehungen) zu verringern.
-
4. Schutzgürtel in und um Äcker oder Obstgärten: 10-16m hoch und eine Distanz von
33-66m. Stickstoff- und Mulchlieferant, Vogelschutzgehölz, Schädlingskontrolle
durch Vögel, Zusatzfutter für das Vieh, natürliche Viehbarrieren.
-
5. Windschutzgürtel beeinflussen die Bodenfeuchtigkeit: Besonders in schneereichen
Gebieten und kalten, trockenen Klimate.
-
6. Weniger Humusverlust bei Windstürmen: In extremen Gebieten beträgt der Verlust
manchmal 100 Tonnen pro Hektar und Tag.
-
7. Windbrecher und Hecken als Zusatz zu Feldfrüchten und Viehbestand. Als Futter
für Vieh, Beeren für Schnaps etc. Es ist ratsam, Leguminosenbäume
zwischenzupflanzen. ( Mulch, Bodenaufbau, Frostschutz, Windschutz)Letztendlich,
Futterbeschaffung und Feuerholz von Windbrechern garantiert Zugang zu
Brennstoffen, um Feldfrüchte zu kochen, was in Ländern der dritten Welt einen
wichtigen Faktor bedeutet. Zusammengefasst können gut ausgesuchte und designte
Windbrecher gut und gern 30% des gesamten Gebiets jeglichen Geländes einnehmen,
Ohne Ernteerträge zu reduzieren, und wenn Windbrecher mit Arten bestückt werden,
die der Ernte selbst dienen, kommt es zu einer Erhöhung der totalen Erträge, der
Bodenqualität und der verfügbaren Feuchtigkeit.
Hecken und Schutzgürtel
Probleme können entstehen, wenn die für den Schutzgürtel eingesetzten Pflanzen eine hohen
Wasserverbrauch oder invasive Wurzeln aufweisen. Achtet daher auf die Eignung der Arten.
Die Höhe und Dichte von Windbrechern
Die Durchdringbarkeit ist ein wichtiger Faktor, wenn wir das Frostrisiko reduzieren oder den
Windbrucheffekt ausdehnen wollen ( Fig. 5.16. aus dem Manual zeichnen)
50
Konfigurationen von Windbrechern
Generell sollen Arten, die für Windbrecher ausgesucht werden, 40-70% des Windes
durchlassen. Das verhindert die Entstehung von Turbulenzen auf der Leeseite der Hecke. Die
optimale Höhe im Verhältnis zur Entfernung eines Windbrechers beträgt 1:5. ( Fig. 5.18.)
A. Dichter Windbrecher mit kahlen Stammbereich unten. In Gruppen auf
Bergkuppen oder Hügeln auch als Hitzeschutz für Tiere.
B. Versetzte ( Zick-Zack) Pflanzung sehr winddurchlässiger Bäume. Gute
Frontlinie bei Küsten.
C. Kompakt gemischter Windbrecher von Hoher Dichte. In staubigen Gegenden
guter Staubfänger.
D. Durchlässiger und niedriger Windbrecher. Gut für Weiden und Äcker. Erlaubt
Luftbewegungen, die Frost reduzieren.
E. „Infeldfrucht“ Windbrecher. Futterbeschaffung in trockene Gebieten. Schutz
der Weiden vor trockenen Winden.
In jedem Fall muss der Designer Arten auswählen, die passende totale Anordnung studieren
und Evolution sowie Succession erlauben.
Komplexe Windbrecher aus Frontlinienarten sind in der Lage, schädliche Winde und ihre
erste Wucht zu mildern. (Fig. 5.19. aus dem Manual zeichnen)
Die Bedeutung von Windbrechern betrifft auch die Erhaltung der Humusschicht. In trockenen
oder windigen Gebieten setzt man Windbrecher näher zusammen.
Schneefeuchte wird durch einen A oder B-Typ gesteigert.
Wo auch immer Schnee durch die Landschaft bläst, kreieren Savannenkonfigurationen ( E )
Feuchtigkeitsfallen für die Frühlingserde.
Feldfruchterträge werden gesteigert. ( Mais 45%, Weizen 30%, Gemüse 7-18%, Alfalfa 6070%, Avocado 100%) Fig. 5.20.
Hurricanes ( Cyclone, Typhoons), Tornados, Feuerstürme
Fig. 5.21., Fig. 5.22., Fig. 5.23.
5.7 Landschafts-Effekte
Kontinentale Effekte
Das Konzept kontinentaler Effekte wurde entwickelt um diese extremen und stark
schwankenden Inlandsklimazonen zu beschreiben.
Breitengrad und Seehöhe
Eine Durchschnittsmessung vom Temperaturabfall im Verhältnis zur Seehöhe ergibt:
9.8°C/km in regenloser oder trockener Luft; oder 4-9°C/km unter feuchten und gemäßigten
Bedingungen. Und als grobe Schätzung, alle 100m an Höhe sind equivalent zu 1° Breite.
51
Allein der Höheneffekt erlaubt es uns eine Weite Palette von Pflanzenarten großzuziehen, z.B
auf hohen Inseln, indem wir das Gebiet vom Strand bis zum Gipfel nutzen.
Hochgebirgseffekte
Dünnere Luft, geringerer Druck und höhere Strahlung. Weniger Sauerstoff in der Luft
(Höhenkrankheit), Schnee oder Strahlungsblindheit, extreme Schwankungen der TagNachttemperaturen.
Wasser kocht bei niedrigeren Temperaturen.
Von gleicher Bedeutung wie die Auswirkung der Seehöhe ist die des Hanges.
Talklimate
Fig. 5.25.
Täler in Wüsten bleiben meist feucht aufgrund der tiefen Geröllansammlung, die den
Talboden füllen. Durch partielle Beschattung werden auch tödliche Bodentemperaturen
vermieden. Sowohl Eiswinde, als auch Sandstürme werden harmlos oder bleiben in Talböden
ganz aus, so dass ungeschützte Sämlinge im Schutz von Tälern auch starke Winde überleben.
Folglich sind Täler bevorzugte Anbaugebiete in Wüsten.
5.8 Breitengradeffekte
Niedriger Breitengrad (Äquatornähe): Die in den Pflanzen aufgenommene Energie kann im
direktem Sonnenlicht geringer sein als in teilschattigen Bereichen.
Schatten ( Bereiche mit 20% Ausleuchtung) ist ein großer Segen in tropischen Wüsten und
sonnigen, equatorialen Klimaten.
Die Sommermonate der höheren Breitengrade sind optimal für die Produktion von Biomasse.
In den tropischen Gebieten ist Biomasse das ums Jahr gesammelte Material mehrjähriger
Feldfrüchte.
Reis, zum Beispiel, erzielt 4-5 mal so hohe Erträge in temperierten Gegenden, als in
tropischen. Allerdings helfen in den Tropen bis zu drei Ernteerträge pro Jahr den
Gesamtjahresertrag höher ausfallen zu lassen.
Durch die Bemusterung eines Geländes mit Bäumen, Teichen, Erdsystemen oder Hecken
können wir aktiv bessere klimatische Bedingungen schaffen, oder einige lokale, limitierende
Faktoren eliminieren.
5.9 Referenzen
5.10 Designercheckliste
52
Bäume und ihre Energietransaktionen
Kapitel 6
Nichts ist heiliger und beispielhafter, als ein starker Baum.( Hermann Hesse)
Einer der Effekte von Bäumen ist, dass sie die Summe der Niederschläge erhöhen.
(R.A.Ryves)
6.1 Einführung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der komplexen Interaktion zwischen Bäumen und der
einfallenden Energie von Strahlung, Niederschlag, den Winden oder der gasförmigen Hülle
der Erde. Die Energietransaktionen zwischen Bäumen und ihrer physischen Umgebung setzen
sich über präzise Messungen hinweg, aber wir können die Breiteneffekte studieren.
Was wir zeigen wollen ist die immense Bedeutung von Bäumen in Beziehung zur Biosphäre.
Sowohl die kapitalistischen, als auch die kommunistischen, sowie die Entwicklungsländer,
alle werden gleichermaßen durch den Verlust von Bäumen untergehen.
Wenn wir einen Baumgiganten von 50-100 Tonnen mit einem Setzling von 50 Gramm
ersetzen, ist es, als würden wir eine Maus mit einem Elefanten vertauschen.
Keine Neuaufforstung kann einen alten Wald und seinen energetischen Wert ersetzen.
Das Pflanzen von Bäumen kann ganz gewiss die lokalen Niederschläge erhöhen und dabei
helfen, die Effekte der Landversalzung rückgängig zu machen.
Aber betrachten wir zuerst, wie ein Wald funktioniert und arbeitet, indem wir ein Thema nach
dem anderen aufgreifen.
Alles ist miteinander verbunden.
Bäume sind für die Erde die ultimativen Übersetzer und Vermittler von einfallender Energie.
Bäume bilden nicht nur, sonder erhalten auch die Böden, indem sie sie vor dem Einfall dicker
Regentropfen und der Austrocknung durch Wind und Sonne schützen.
Ohne Bäume können wir die Erde nicht bewohnen.
Ohne Bäume wird die Atmosphäre ihre Zusammensetzung verändern, und
Lebensversorgungssysteme werden zusammenbrechen.
53
6.2 Die Biomasse eines Baumes
Ein Baum besteht, grob gesagt, aus vielen Zonen von Biomasse.
Dem Stamm, der Krone ( der sichtbare Baum), Geröll und Humus ( der Baum an der Grenze
zu Boden), den Wurzeln und den Wurzelgefährten ( der Baum im Untergrund).
Nicht nur die Krone, sondern auch die Wurzeln sterben und geben ihre Abfälle der Erde
zurück.
Tiere sind die Boten der Bäume, und Bäume die Gärten der Tiere.
Alle Kräfte, alle Elemente und Lebensformen sind die Biomasse des Baumes.
Jeder Hauptast könnte eine genetische Individualität darstellen. Wir können den Baum auch
als Sammlung von kompatiblen, genetischen Individuen betrachten.
6.3
Windeffekte
Fig. 6.1 und Fig.6.2
Vogel (1981) bemerkt, dass in dem Masse, wie sich die Windgeschwindigkeit erhöht, sich die
Blätter und Äste deformieren, so dass der Baum ständig die preisgegebenen Blattregionen
reduziert.
Manche Blätter drehen und verkehren sich und zeigen dem Wind eine weiße Unterseite.
Außer Feuchtigkeit bringt Wind ebenso starke Ladungen von Staub, Eis oder Sand.
Wälder filtern innerhalb weniger hundert Meter Feinstaub und industrielle Gase aus den
Luftströmungen.
Wälder sorgen für ein Nährstoffnetz, dessen Material vom Wind angeweht wird.
6.4 Temperatureffekte
Verdunstung verursacht lokal Hitzeverlust, Kondensation verursacht lokalen Wärmegewinn.
Der Verdunstungseffekt von Bäumen: Eine gewöhnliche Ulme von mittlerer Größe verdunstet
an einem heißen Tag bis zu 15000 Pfund (pounds) Wasser. 1 lbs = 453.59 g
Folglich kühlt die Verdunstung der Bäume die Luft bei heißem Wetter, währenddessen die
nächtliche Kondensation von atmosphärischem Wasser die umgebende Luft erwärmt.
Feuchtigkeit wird nicht kondensieren, bevor sie dazu eine Oberfläche vorfindet. Blätter
sorgen für diese Oberfläche. Blätter sind meist kühler als andere Objekte am Abend, weil sie
während des Tages Wasser verdunsten.
Blätter bestehen zu 86% aus Wasser, folglich verfügen sie über das Doppelte der spezifischen
Hitze von Böden, bleiben kühler als der Boden untertags und wärmer bei Nacht.
Generell können Pflanzen bis zu 15°C wärmer sein, als die umgebende Lufttemperatur.
54
6.5 Bäume und Niederschlag
Fig. 6. 5
Bäume haben geholfen, sowohl unsere Böden als auch die Atmosphäre aufzubauen. Zum
Ersten durch mechanischen ( Wurzeldruck) und chemischen Bruch ( nässende Säuren) von
Felsen und der Produktion von Humus.
Zum Zweiten durch den Austausch von Gasen, eine sauerstoffangereicherte Atmosphäre
etablierend und erhaltend, ebenso einen aktiven, lebenswichtigen Wasser-Dunst Zyklus.
Die Haupteffekte von Bäumen auf Wasserdunst und Windströmungen sind:
-
Verdichtung von Stromlinien und Verursachung von Turbulenzen.
Kondensationsphänomene, speziell in der Nacht. Rückbefeuchtung durch den Zyklus
von Wasser in Luft.
Schnee- und Schmelzwassereffekte
Erhaltung von Kernzellen zur Regenproduktion
Druck- und Turbulenzeffekte
Windströmungen fließen durch einen Wald. 60% werden überm Wald abgelenkt, 40%
absorbiert. Innerhalb von 1000m ( 3300 Fuß) wird die in den Wald eintretende Luft mit ihren
Tonnagen von Wasser und Staub, zum Stillstand gebracht. Das Ergebnis ist eine unmerkliche
Erwärmung der Luft innerhalb des Waldes, sowie erhöhte Feuchtigkeit und staubfreie Luft.
Am Waldrand puffern dickstämmige und speziell für Wind adaptierte Bäume die Attacken
des Windes an der Frontlinie.
Fällen wir einen windzugewandten Waldrand, kommt es zum sogenannten „ Randbruch“.
Daher sollte wir Abstand nehmen, Waldränder zu zerstören und sie als essenziell und
permanenten Schutz betrachten, den wir nie entfernen.
Gerät trockene, heiße Luft in den Wald, wird sie gekühlt und durchfeuchtet.. Kalte, feuchte
Luft wird erwärmt und entfeuchtet.
Die Bäume modifizieren Extreme von Hitze und Feuchtigkeit zu einem lebenssteigernden,
tolerierbaren Wert.
Kondensationsphänomene
Kondensationströpflung kann 80 – 86% vom totalen Niederschlag ausmachen, dichte
Regenwälder produzierend ( Tasmanien, Chile, Hawaii, Washington/Oregon, Skandinavien).
Ein einzelner Baum, wie z.B. ein gigantischer „Til“, bietet der Luft eine geschichtete
Blattoberfläche von 16 ha. Bäume erhöhen die Kondensationsfläche enorm. Je größer der
Baum, umso größer ist das Volumen aufgefangener feuchter Luft, und umso größer ist der
darauf folgende Niederschlag.
55
An einem klaren und wolkenlosen Himmel „regnet“ es unter einem großen Baum
kontinuierlich sanft.
Der Niederschlag durch Nebel übersteigt oftmals den lokaler Regenfälle.
Rückbefeuchtung von Luftströmungen
Wenn es immer und immer wieder regnet, tragen die Wolken, die sich Inlands bewegen,
hauptsächlich verdunstetes Wasser aus den Wäldern, und immer weniger und weniger
Wasser, das aus dem Meer stammt. Wälder sind Wolkenmacher.
Ein großer immergrüner Baum wie ein Eukalyptus pumpt täglich 3600 – 4500 Liter Wasser
am Tag in die Luft.
Ein Wald, ungleich dem Meer, kann 75% des Wassers an die Luft zurückgeben.
Bewaldete Gebiete geben 10 mal mehr Wasser an die Luft zurück, als nackter Boden, und
doppelt so viel wie Grasland.
Der Wasserdampf von Wäldern enthält mehr organische Kernzellen und Pflanzennährstoffe
als das pure ozeanische Wasser.
Von den 75% Wasser, die an die Luft vom Wald zurückgegeben werden, sind 25% verdampft
und 50% verdunstet (transpiriert).
Die verbleibenden 25% erreichen den Erdboden, und eventuell die großen Ströme.
44% allen fallenden Regens mündet in den Amazonas.
Es fällt doppelt soviel Regen, wie aus der ankommenden Luft verfügbar ist. Folglich
produziert der Wald 50% seines eigenen Regens.
Es folgen offensichtliche Designstrategien:
Erhalte oder rette alle verbliebenen Wälder, und pflanze Bäume auf den Hügeln, die dem
Meer zugewandt sind, um die Kondensation wieder zu erhöhen.
Effekte von Schnee- und Schmelzwasser
Obwohl Bäume etwas Schnee auffangen, ist der Effekt von Büschen und
Bäumen den Schnee am Rand von Baumgruppen zu fangen, und 75 –95% des
Schnees zu beschatten. So verzögert sich die Schmelze verglichen mit nackter
Erde um 210 Tagen.
Bereitstellung von Kernzellen für Regen
Um zu beginnen, müssen wir Wege studieren, den lokalen Niederschlag zu steigern.
Hauptstrategien, um Wasser aus der Luft zu fangen:
56
-
-
Wir kühlen die Luft durch Schatten oder Bereitstellung von kühlen Flächen. Wir
verwenden Bäume und Büsche, oder Metalle, einschließlich Glas.
Indem wir die Luft in größere Höhen zwingen, durch Bereitstellung von
Windbrechern, oder Aufluft durch erhitzte oder kahle Oberflächen (große, betonierte
Flächen) und mechanischen Hilfen wie Ventilatoren, Gebläse.
Für Staubpartikel sorgen, an denen sich Regentropfen formen.
Durch Verdichtung von Luft, um Wasser in Einheiten verfügbarer zu machen.(
turbulenter Fluss in Luftströmungen, Ekmannspiralen
Wir müssen nicht akzeptieren, dass der totale Niederschlag durch unsere Taten und unserem
Design nicht verändert werden kann.
6.6 Die Interaktionen des Baumes mit dem Regen
Fig. 6.6
Auf kahler Erde und ausgedünnten Kulturflächen trägt der Einfall der Regentropfen die
Humusschicht ab. ( Im Schnitt 80 Tonnen/ha, bis hin zu 1000 Tonnen bei extremen
Niederschlägen). Wenn wir die Erde entblößen, verlieren wir die Erde.
Die Rodung von Wäldern wird keine ständige Versorgung von frischem Wasser bringen,
sonder Flutkatastrophen und Dürre.
Wenn Regen auf einen Wald fällt, beginnt ein komplexer Prozess. Die Waldkrone schützt,
sodass nur dünner Sprühnebel bleibt.
Wo kein Regen den Baldachin durchdringt, spricht man von „ totaler Interception“.
Interception ist die Menge des in der Krone aufgefangenen Regens, durch folgende Faktoren
beeinflusst:
-
Kronendichte
Kronendicke
Saison
Intensität des Regens
Und Verdunstung nach dem Regen
„ Throughfall“ nennt man das Wasser, das als Sprühregen oder Tropfen zum Boden gelangt.
Er enthält sehr viele Nährstoffe und Pflanzenzellen, und ist tatsächlich ein nahrhafteres
Gebräu wie Regenwasser. Gelöste Salze, organische Verbindungen, Staub und
Pflanzenausscheidungen sind in diesem Wasser enthalten. ( Tab. 6.2 aus dem Manual)
Bäume stellen für solches Wasser gerne spezielle Rezeptoren, Verbindungen und Speicher zur
Verfügung.
30-40% des Baumkörpers liegt mit Tausenden Kilometern von Wurzelhaaren, die wie eine
Matte in den oberen 60 cm Bodenschicht liegen, unter der Erdoberfläche ( nur 10-12% der
Wurzelmasse befinden sich tiefer, gelangen aber bis zu 40m tief in felsige Schichten).
57
Wenn wir uns den sichtbaren Wald als Wasser vorstellen ( und außer 5-10% dieser Masse ist
alles Wasser), und uns dann noch das Wasser vorstellen, das im Boden, Humus und
Wurzelmaterial enthalten ist, repräsentiert der Wald große Seen von aktiv gemanagten und
recycelten Wassers.
Der Boden hat verschiedene Möglichkeiten, Wasser zu speichern:
-
Rückhaltespeicher: Ein Film von Wasser ist an Bodenpartikel gebunden, und wird
durch Oberflächenspannung gehalten.
Zwischenraumspeicher: Wassergefüllte Hohlräume zwischen den Bodenpartikeln.
Humusspeicher: Geschwollene Pilzkörper und schwammiges Geröll durch das
Feuchtigkeitsfassungsvermögen von Böden.
6.7 Zusammenfassung
6.8 Referenzen
58
Wasser
Kapitel 7
Mitzubringen ist: P.A. Yeomans Buch „ Water for every farm.“
Die Disc: „Wasserreinigung Aqua Caliente“
Wasser ist die treibende Kraft aller Natur (Leonardo da Vinci)
In einem Tier, oder einer Pflanze, sind von 100 Molekülen 99 Wasser.
(W.V. Macfarlane)
7.1 Einführung
Nur sehr wenig der insgesamt weltweiten Wasserreserven stehen in Wirklichkeit
gegenwärtigen menschlichen Bedürfnissen zur Verfügung. Viele Gebiete dieser Erde,
Trockengebiete, überentwickelte Städte umgeben von verschmutzender Industrie und
Landwirtschaft, stehen einem absoluten Rückgang brauchbaren Wassers gegenüber.
Darum muss in Zukunft der Wert eines Landes am Ertrag trinkfähigen Wassers festgemacht
werden. Jene Landbesitzer mit einer konstanten Ressource reinen Wassers haben bereits ein
ökonomisch-wertvolles Produkt auf ihrem Land, und brauchen nicht weiter nach Ressourcen
für ein Einkommen suchen.
Der PRIMÄRE Wahlfaktor bei der Suche nach einem Hof, den man entwickeln will, ist ein
angemessener, vorzugsweise gut verteilter, zuverlässiger Regenfall.
Minimum 80 cm und aufwärts.
Ein ebenso wichtiger Faktor ist die Fähigkeit des Gebiets das Speichern von Wasser in
Lehmteichen zu ermöglichen.
Wasser, das innerhalb der Grundstücksgrenzen fließt, ist ein Vorteil.
Im Verhältnis zum Zugang zu sauberem Wasser sind andere Faktoren ( Bodentyp,
gegenwärtige Nutzung, Anzahl von Eigentumsurkunden, Marktpotentiale, Zugang, bewaldete
Gebiete) zweitrangig.
Es gibt keine ökonomisch-passenden Strategien oder Technologien zur
Trinkwasserproduktion aus Meerwasser oder verschmutzten Ressourcen, jedoch mehrere
aktuell vernachlässigte Strategien für Recycling, Reinigung, Konservierung und erhöhte
Lagerung von Regenwasser.
Tab. 7.1 und 7.2 Globale und lokale Wasserzyklen.
59
Es gibt Wege, vergangene Trends der Verschwendung, Verschmutzung und des Missbrauchs
von Wasser, konstruktiv umzukehren. Es gibt mehr als genug Wasser für die Welt, wenn wir
die Wege, es sorgfältig zu speichern und zu gebrauchen, definieren.
Fig. 7.1 der globale Wasserzyklus, Fig. 7.2 Wasserspeicherung und Anwendungen
Fig. 7.3 Dammplatzierungen auf Hängen
7.2 Regionales Eingreifen in den Wasserzyklus
Wolkensaaten
Siberiodide, und ohne Zweifel andere Eisnucleii wie die von Teestaub können in Wolken
hineingesät werden (Kumulus, Cumulonimbus, oder Nimbostratuswolken) um lokalen
Niederschlag zu initiieren. Initiierte Niederschlagssteigerung kann 30 % betragen, und betrug
in Australien in der Folge Wochen hindurch durchschnittlich 19% (17% in Israel), mit 8%
Niederschlag im Monat.
Für mehr Informationen und Referenzen, kontaktiere:“ Cloud Physics Laboratory, Division of
Atmospheric Research, CSIRO, Canberra, Australia.“
Die Feuer und Tänze der alten Regenmacher auf einem hohen Hügel waren, in Wahrheit,
effektiv.
Wo es Rauchemmisionen von Fabrikschloten gibt, gibt es lokalen Niederschlag.
Folglich sind wir nicht machtlos, was die Erhöhung lokaler Feuchtigkeit anhand sensibler
Bodenstrategien betrifft ( für Bäume sorgen, Erdwälle und Wolken-Eisnucleii )
Gebirgs- und Waldeffekte
Strategisch ausgesuchte Kämme mit Querwinden und moderaten Höhen zwischen 3 und 20
Metern sind ideale Lagen für die Pflanzung von bekannten „ Baumkondensatoren“ und
Querwindbaumlinien. Diese Kämme sind am brauchbarsten, wenn sie auf dem Weg der
Sommerabendmeeresbrisen liegen.
Bepflanzung mit folgenden Effekten:
-Fähigkeit Regennucleii bereitzustellen in Form von Bakterien und natürlichen
Schwefelpartikeln, und auch um effektiv Wasser aus der Nachtluft zu kondensieren.
-Der Regenfalleffekt von bewaldeten Kämmen, wo Wälder höher als 6- 10 Meter sind, und
Regenfall durch Stromlinienkompressionseffekte induziert wird. Bringt bis zu 40% mehr
Regen, so geschätzt in Schweden und Australien ( Tasmanien und Victoria).
-Der Gesamteffekt von bewaldeten Auffanggebieten
Für uns selbst, als Designer, bedeutet der ordentliche Zugang zu Landplanung, dass wir
permanente Wälder und die Erhaltung älterer Wälder auf Querwindkämmen, und an steilen,
meereszugewandten Hängen ( 18° und mehr), empfehlen.
60
Bodenspeicher
Bodenkonditionierung oder „Aufreißen“ ( siehe Kapitel 8) und eine nicht-destruktive
Landwirtschaft erhöht die Fähigkeit der Böden Wasser aufzunehmen und zu halten. Gebiete
mit bis zu 85% Ablauf können mit Hilfe einer Kombination aus Bodenkonditionierung,
Swales und Wasserverteilung zu Wäldern in Nullüberlandlaufgebiete umgestaltet werden.
Einsickern via Erdarbeiten
Vertiefungen bilden, Swales und Wasserverteilung sind die Haupthilfen um Frischwasser in
tiefere Lager zu bringen.
DIVERSIONS- Drainagen ermöglichen effektive Wasserernte.
Teich- und Hofdämmspeicher
Wo auch immer der Niederschlag die Nachfrage von Transpiration und Evaporation
übersteigt, können sich kleine Dämme, Nassgebiete und Moore/ Sümpfe ausbreiten.
Dürretauglichkeit entsteht dank sensiblem Investment in Keyline- oder ähnlichen
Wasserkonservierungssystemen durch den Besitzer.
In feuchten Gebieten können diese Wasserspeicher bis zu 20% der Landschaft in Anspruch
nehmen,. Sie sorgen für die Bereitstellung von Fisch- und anderen Wasserprodukten, während
sie gleichzeitig die Effekte von Dürre und Fluten mildern.
Biologische Speicher
In großen Wäldern finden wir Wasserspeicher in Form von Früchten und Nüssen ( wie die
Kokosnuss). Sie sind die Basis für die starke Vermehrung von Lebensformen, wo es kein
offenes Wasser gibt.
Viele Pflanzen wie der Kaktus, die Palme und Agaven haben spezielle Gewebe oder Organe,
um Wasser zu speichern.
Speichertanks
Wasser kann von Dächern, Straßen und anderen gepflasterten Gebieten aufgefangen werden.
Dachwässer sind am wenigsten verschmutzt. Für den schlammigen oder verschmutzten
Ablauf von Strassen und Parkzonen genügen Absorbierungsbeete.
7.3 Erdarbeiten für Wasserlager und Speicher
Buchtipp: Kenneth d. Nelson (1985) über Wasserauffanghandhabung,
Wasserablaufkalkulationen, Böden, Konstruktionen, Überläufe, Volumen und
Kostenkalkulationen
61
Nelson konzentriert sich hauptsächlich auf Dämme in Tälern und weniger auf die Platzierung
von Dämmen in der gesamt gestalteten Landschaft.
Wenige Dammbauer denken an den biologischen Nutzen von Dämmen.
Ein zweites essentielles Buch ist P.A.Yeomans´Water for Every Farm/ The Keyline Plan
1981)
Beinhaltet Bemusterung, Baumpflanzungen, Behandlung von Böden und Zaunlinien.
Es ist das erste Buch funktionellen Landschaftsdesigns unserer modernen Zeiten.
Es gibt zwei Hauptstrategien der Wasseraufbewahrung:
-
Die Umleitung von Oberflächenwasser zu Behältnissen ( Dämme, Tanks) für späteren
Gebrauch
Und die Speicherung von Wasser in Böden
Beide führen zu einer Aufladung des Grundwassers
Merkmale der am meisten produktiven Erdarbeiten:
-
Dämme und Tanks (Lager)
Swales ( Absorbierungsbeete)
Verteilungssysteme oder Kanäle; und
Bewässerungsentwürfe, und insbesondere die für Überflutungs- oder
Flächenbewässerung (sheet irrigation)
Kleine Dämme und Erdtanks
Zwei primäre Anwendungen:
- die kleinere ist, Wasserpunkte für Weideland, Wildtiere und Viehbestand
bereitzustellen. Solche Tanks oder Wasserlöcher können daher anspruchslose Systeme
sein, weit zerstreut und statisch.
- Die Hauptanwendung ist, überflüssiges Ablaufwasser für den Gebrauch in
Trockenperioden ( Hausgebrauch, Bewässerung) zu fassen oder zu speichern.
Letzteres benötigt sorgfältige Gestaltung in Bezug auf folgende Faktoren:
Sicherheit, Wasserernte, gesamter Landschaftsentwurf, Überlaufsysteme, draw-down und
Platzierung im Verhältnis zum Nutzungsgebiet ( vorzugsweise Gravitationsfluss
ermöglichend)
Eine gesondert zu behandelnde Kategorie sind Teiche oder Nassterrassen, die speziell für
Wasserfeldfrüchte geschaffen wurden.
Offene Wasserspeicher passen am besten in feuchte Klimate, wo das Potential der
Verdunstung vom durchschnittlichen Regenfall überschritten wird. Hier besteht Gefahr in
trockenen und subfeuchten Gebieten, wo die Verdunstung Salze in offenen Wasserspeichern
zwangsläufig konzentriert.
Salziges Wasser greift die Tiergesundheit an. Das unvermeidliche Sickern von Wasser bei
Erddämmen kann schaffen und schafft Salzgebiete oder kollabierte Böden bergab von solchen
Speichern.
62
Worüber hier gesprochen wird, bezieht sich auf feuchte Gebiete und kleine Dämme.
Erddämme oder Stauwehre, wo die Rückhaltemauern 6 Meter oder weniger hoch sind,
unterbrechen den Fluss in Strömen, schaffen Gesundheitsprobleme, füllen sich mit Schlick,
oder blockieren Fischwanderungen. Tatsächlich tragen Dämme und Speicher überall, außer
als Barrieren in Strömen, auf lange Sicht effektiv zum Stromfluss bei.
Niedere Barrieredämme von 1 bis 4 Metern Höhe können die Sauerstoffanreicherung in
Strömen unterstützen, dauerhafte Pools bereitstellen, können gestuft werden, um Fischleitern
und Bypässe zu erlauben, und stellen auch lokale Lagen für anspruchslose Energieerzeugung
bereit.
Verbannt großangelegte Dämme.
Eine sachliche Bewertung von kleinen Wasserspeichern zeigt vielfältige Vorteile.
40% Lehmanteil oder mehr in der Erde wird ausreichen, um Wasser hinter einem Erddamm
zu stauen. Es gibt sehr wenige Landschaften, die nicht mehr Bodenwasser speichern werden,
wenn auf Humusaufbau, Bodenbehandlung, und den Bau von Swales geachtet wird. Der
Boden selbst ist unser größtes Wasserspeichersystem in der Landschaft, wen wir ihm erlauben
zu absorbieren.
Fast jeder Typ von Damm ist kosteneffektiv, wenn er in einem Gebiet mit 5% oder weniger
Hanggefälle platziert wird, um Wasser einzuschließen. Dämme können in steilerem Gelände
erbaut werden, wenn der limitierende Faktor für die Wasserversorgung ein Haus oder eine
kleine Niederlassung ist. Jeder Boden braucht eine sorgfältige Boden- und
Schichtenbesichtigung und Planung für lokale Konstruktionsmethoden.
Dammtypen und Lokalisierung
Satteldämme: Sie sind die höchsten verfügbaren Speicher. Fig. 7.4
Nutzen: für Wild, Vieh, hohe Speicher
Kammpunktdämme: oder Hufeisendamm, auf flachen Kämmen und unter Satteldämmen.
Fig. 7.5
Nutzen: wie bei Satteldämmen
Denkt daran, dass sowohl Sattel- als auch Kammdämme als Speicher für Pumpwasser zur
Erzeugung von Energie dienen können.
Key-Point Dämme: Werden am höchsten, praktischsten Konstruktionspunkt errichtet.
Fig. 7.6
Nutzen: Zur Speicherung von Bewässerungswasser.
Konturdämme: Wo auch immer die Hangneigung 8% oder weniger beträgt. Fig. 7.7
63
Nutzen: Bewässerung, Aquakultur, Flutungsbecken in semi-trockenen Gebieten.
Barrieredämme: Brauchen großräumige Überläufe, da sie quer zu fließenden, oder zeitweise
fließenden Flüssen errichtet werden. Ebenso sorgfältige Konstruktion, Fischleitern.
Nutzen: Energiesysteme, zur Bewässerung, wenn gut oberhalb vom Talboden, wo Feldfrüchte
wachsen, errichtet. Fig.7.8
Turkeys Nest Dämme: Im Flachland für Vieh oder Bewässerung ( low-head) Fig. 7.9
Check-Dämme: regulieren oder dirigieren die Fließrichtung. Fig. 7.10-13
Gabion-Dämme: in Trockengebieten Fig.7.14 ähnlich wie 7.12
Wir können die Landschaft als eine Zusammenfassung von Auffangmöglichkeiten, Lager,
Anwendungs- und Revitalisierungszonen betrachten. Fig. 7.15
Fig. 7.16 A und Fig. 7.17 B P.A. Yeomans Keyline- System
Dammbau
Dämme werden sorgfältig platziert in Hinsicht auf:
-
Erdtyp
Gefälle hinter der Wand
Die Sicherheit von Gebäuden und Häusern, die tiefer liegen.
Die Höhe oberhalb des Benutzungspunktes (Gravitationsfluss)
Verfügbarer Speicher oder Verteilung
Verdichtete Erde mit einem höherem Lehmanteil von 50% ist eine wasserfeste Barriere bis zu
einer Höhe von 3.6 Metern, ohne die Baggerlöcher hinter solchen Mauern zu berücksichtigen.
Daher sprechen wir für kleine Erddämme von einer Tiefe von 4.5 - 6 Meter.
Die Hänge zum Scheitelpunkt sollten konkav sein.
Verdichtet die Erde so stark wie möglich ! Mindestens alle 25 cm, Schicht für Schicht.
Wenn ein Damm gut verdichtet ist, schrumpft er um weniger als 1%.
Die Erde sollte nicht zu trocken, oder zu nass sein.
Schneidet einen Schlüssel ein, damit der Damm nicht durch Sickerwasser an der Basis
abrutschen kann. Fig. 7.17
Macht breite Überläufe!
64
Der Überlauf: Gut platziert 1m unter dem Scheitelpunkt und entfernt von der Mauer.
Der Basisabfluss: ist wichtig, um Wasser abzulassen. Fig. 7.18
Die Kapazität eines Damms hängt davon ab, wie flach das Gebiet hinter der Mauer ist.
Um die Wasserreinheit und Parasitenkontrolle zu gewähren, sollten Rinder, Schafe und
andere Tiere nicht direkt beim Damm getränkt werden, sondern durch einem Wasserhahn
oder Trog.
Der Scheitelpunkt kann geschottert werden und ist eine sichere Straße.
Versiegeln von leckgeschlagenen Dämmen
Verschiedene Möglichkeiten:
-
Gley
Bentonit
Explosivstoffe
Lehm
Undurchlässige Membranen
Gley ist eine vor Luftzufuhr versiegelte Schicht aus zermatschtem, nassem, grünem und
saftigem Pflanzenmaterial. Fig. 7.19 (Kuhdungschichten, grünes Heu und Mist mit
Algenbildung)
Bentonit ist ein schlüpfriges Lehmpulver, das aus Vulkanasche gewonnen wird. Bei
Wasserkontakt schwillt es an. Es ist teuer, und funktioniert nicht immer. Alternative ist Beton.
Explosivstoffe: Werden manchmal verwendet, um die Seiten eines Damms zu verdichten.
Das funktioniert ab und zu gut, aber ist gefährlich, wenn du einen Apportierhund besitzt, oder
wenn die Dammmauer zu Beginn dieser Prozedur schwach verdichtet ist.
Lehm: Er wird verteilt und 23-30 cm dick über verdächtige Gebiete ausgerollt.
Undurchlässige Membranen: Können aus verschweißtem Plastik, Neoprim, oder sogar
geschüttetem Mörtel bestehen.
Wenn man Membranen verwendet, können die Erdwälle steiler ausfallen, als bei allen
anderen Erdverdichtungen.
Es wird erst biologisch, wenn Sand oder anderes Substrat auf die Membran gelegt wird, wenn
Fische oder Pflanzen hinzugefügt werden können.
65
Tanks
Eine einfache Form ist der Mörteltank. Um die 22500 Liter versorgen eine Familie mit allem
benötigtem Wasser für ein Jahr ( trinken, duschen, kochen, bescheidene
Tröpfchenbewässerung)
Es ist sicher, dass Dachflächen mit Vogeldreck, Staub und von nahegelegener Industrie
verschmutzt sein können. Darum gibt es Methoden, dieses erste Wasser in Gärten oder in
Swales zu leiten.
Fig.7.21 und Fig. 7.22
Wenn gegeben ist, dass Staub und Blätter entfernt werden, sind die verbleibenden
Organismen normalerweise harmlos. Diese heften sich wie ein aktiver, biologischer,
samtartiger Film an die Wände und Böden. Abflüsse werden daher 15-20 cm über jedem
Tankboden angebracht, um einen Erhalt des Films zu erlauben.
Zuletzt wird ein Netz mit Kalkstein, Muscheln oder Marmorstücken in den Tank versenkt.
Das schafft hartes (alkalisches) Wasser, welches die Aufnahme von Schwermetallen im
Wasser verhindert und das Herzinfarktrisiko der Tankbenützer senkt.
Es macht weitaus mehr Sinn, Gesetze für solche Tanks auf jedem Dach zu beschließen, als
entferntes Wasser meilenweit in die Stadt zu bringen. Bessere Luftsäuberung kann lokal
beobachtet werden, jedes Haus hat eine strategische Wasserreserve, und die Hausbesitzer sind
sparsamer im Wasserverbrauch.
SWALES
Swales sind lange, 100% waagrechte, horizontale Gräben, die in ihrer Größe und Bearbeitung
sehr unterschiedlich sein können. Von kleinen Furchen im Garten, Steinhaufen quer zu
Hängen oder wohlüberlegt ausgehobene Mulden im Flachland und Landschaften mit flachen
Hängen. (siehe unten, Fig. 7.23)
66
Wie Bodenbearbeitungs- und -lockerungssysteme haben auch Swales den Zweck, Wasser in
den tieferliegenden Boden- beziehungsweise Sedimentschichten zu speichern. Sie sind einfach nur quer zur Fließrichtung verlaufende Trocken-Kanäle oder Becken die einzig und
alleine bezwecken den gesamten Oberflächenabfluss zu unterbrechen, das Wasser für einige
Stunden oder Tage aufzufangen und es dabei langsam als GRUNDWASSERNACHSCHUB
in die Böden und Baumwurzelsysteme einsickern zu lassen. Bäume sind wesentliche Bestandteile des Swale-Pflanzungs-Systems oder wir riskieren wegen fehlender Evapotranspiration1
des gespeicherten Wassers ein voll saugen der Erde und ein darausfolgendes Abnehmen
lokaler Regenfälle. Folglich müssen Baumpflanzungen das Anlegen von „Swales“ (Swaling)
speziell in Trockengebieten immer begleiten.
Idealerweise sollten Swales in der Breite die totale Baumkronenausdehnung der am äußersten
Rand gepflanzten Bäume nicht überschreiten, um das gespeicherte, in den Swale-Sedimenten
absorbierte, Wasser nutzen zu können. Bäume überschatten und kühlen den Boden der
Swales, reduzieren weiters das Risiko der Verdunstung und die Konzentration löslicher Salze,
oder Wasserverlust. Obwohl Swales auch beweidet werden können, sind nur wenige Gräser
effektiv in der Lage das absorbierte Wasser zur Rückbefeuchtung der Luftströme abzutransportieren.
Darum sind Swales weitverbreitet in trockenen bis sub-feuchten (sub-humid) und sogar
feuchten (humid) Gegenden, sowohl auf ziemlich steilen Hängen als auch im Flachland,
sowohl in städtischer als auch in ländlicher Gegend. Sie eignen sich zur Strassen- und für
anderweitig verschlammte oder verseuchte Abwassernutzung (wobei Staub und ausgewaschene Teer-Öle keinen nachteiligen Effekt auf das Baumwachstum haben dürfen).
Die wesentlichen Bestandteile einer Swale-Konstruktion sind einfach: Sie werden alle an
Höhenschichtlinien oder absolut waagerechten Vermessungslinien errichtet und weder erlauben noch beabsichtigen sie den Wasserfluss.
1
= Rückkehr von Feuchtigkeit in die Luft durch einerseits „Evaporation“ (Verdunstung)
aus dem Boden und „Transpiration“ (Ausdunstung) von Pflanzen.
67
Ihre Funktion ist einzig und allein Wasser zu halten. Im Gegensatz zu Dämmen, werden
Swale-Böschungen und -Fundament (engl. basis) niemals verdichtet oder versiegelt (obwohl
man kleine Tanks im Swale-Fundament zur Bewässerung von lebendem Inventar (Vieh) und
Pflanzen eingraben kann). Umgekehrter Weise kann die Swale-Erde mit Kies bestreut, aufgebrochen (ev. aufgerissen) und gelockert werden, um ein Einsickern des Wassers zu begünstigen. Die Swale-Tiefe und -Breite kann variieren, um die örtliche Sicker-Geschwindigkeit
zu meistern, so dass breite und seichte Swales in sandigen Böden, enge und tiefe Swales in
lehmigen Böden errichtet werden.
Nach einer anfänglichen Serie von Regenfällen, die einen Meter oder tiefer eingesickert sind,
werden auf beiden Ufern oder Seitenhängen der Swales Bäume gesät oder gepflanzt. Diese
Arbeit kann zwei Regenperioden hinweg dauern. Danach brauchen die Baumgürtel ca. 3-5
Jahre um den Swale-Boden zu überschatten, und die Humus-Bildung durch die Laubbedeckung zu starten. (Wie auch immer sammelt sich Humus, von unbedeckten und bergaufwärts liegenden Gebieten, durch Auswaschen und Windbewegung an).
In den frühen Lebensjahren eines unbepflanzten Swales kann die Wasseraufnahme länger
dauern, aber die Effizienz dieser Aufnahme steigt mit dem Alter des Swales wegen des
Humus-Effekts und der Baumwurzeln. Während das passiert, ist es möglich Wasser aus
anderen Gebieten in die Swales, unter Verwendung sogenannter UMLEITUNGS-KANÄLE
(engl. Diversion Drains) einzuleiten. Dieses „exotische“ Wasser von ungenützten Strassen-,
Felsoberflächen oder das über Land fließende Wasser kann die Pflanzung von Bäumen mit
hohem Nutzwert und größerem Wasserverbrauch ermöglichen, oder für die Errichtung einer
neuen Swale-Anlage eingesetzt werden.
Jedes sub-feuchte (engl. sub-humid) und trockene Stadtbild kann, mit großem Energiegewinn
und stark reduzierten Kosten für Straßenbau und Wasserverbrauch, alle Strassen und zugepflasterten Gebiete mit Swales säumen, entlang derer Baumreihen die Gehsteige beschatten
und Hitze-Oasen reduzieren, währenddessen sie Brennstoffe, Mulch und Nahrungsmittel erzeugen. Jeder Dach-Tank-Überlauf und gewisse Grauabwässer können in die Swales geleitet
werden (mit Bor angereicherte Reinigungs- und Waschmittel dürfen allerdings nicht eingeleitet werden).
Swales, die gegenseitig die Vorstadtentwicklung von Dorfsiedlungen in Davis, Kalifornien
(Michael Corbett, Designer) durchdringen, akzeptieren alle Strassen- und Überschüssigen
Dach-Abwässer und versorgen hunderte produktiver Bäume in der Siedlung. Wenige Jahre
nach Inbetriebnahme durchdringt das Wasser die Erde bis zu 6 Meter tief und nach nur 3 bis 4
Jahren Baumwachstum waren die Swales bereits selbstbeschattend. In Hawaii und ZentralAustralien fördern die von mir designten Swales ein schnelles Baumwachstum in vulkanischer Aschen-Erde und sandigen Böden.
Swales in australischen Dürregebieten, die mit Abflusswässern(!) gespeist wurden, haben
durchwegs immer größere und gesündere Bäume hervorgebracht, als es offene Pflanzungen
(engl. open plantings) konnten. In trockenen Gebieten ist es unbedingt erforderlich Bäume auf
den Swales zu pflanzen oder wir riskieren bergab Salzkonzentration und Bodenverlust. Alle
Swales sind daher nur zeitlich begrenzte Erscheinungen, weil die Bäume deren Funktion ersetzen; sie sind Vorläufer einer Rehabilitation des normalen Waldes in der jeweiligen Region.
Natürliche Swales in Regenwäldern (Tasmanien) bringen nicht nur größere Bäume hervor und
ermöglichen nicht nur ebene Zufahrtswege, sondern unterstützen auch dicken Humus und
spezialisierte Pflanzen am Swale-Boden. Orchideen, Pilze und Ginseng wachsen besser in
Swales.
68
Die meisten Swales sollten, (durch Erweiterung, Kiesbestreuung oder Aufbrechen) angepasst
werden, um ein Aufnehmen oder Einsickern allen gesammelten Wassers innerhalb von 3
Stunden bis 3 Tagen zu ermöglichen. Ein schnelles Aufnehmen schadet den meisten Bäumen
nicht, obwohl Baumarten wie Kastanie oder Zitrus an nahegelgenen Erdböschungen gepflanzt
werden sollten, um eine entsprechende Wurzel-Entwässerung zu ermöglichen. Ich glaube
Swales sind in den meisten Klimazonen eine sehr nützliche und doch sehr spärlich angewandte Erdformung, inklusive Hochländer und von Schneeverwehungen im Winter betroffenen Ebenen.
Zusammengefaßt sind Swales große Vertiefungen oder breite Kanäle, deren Aufgabe zuerst
darin besteht jeden fließenden Wasserüberschuss zu stauen und dann aufzunehmen. Folglich
wird das Fundament aufgebrochen, mit Kies, Sand bestreut, gelockert oder mit Gips ausgekleidet, um die WASSERAUFNAHME zu ermöglichen. Idealerweise wird der Swale von
Bäumen überschattet. Das Fundament kann ungleichmäßig sein, in der Breite variieren und
muss je nach Unterschied des Bodentyps behandelt werden. Der Erdaushub wird normalerweise talseitig aufgeschüttet oder (in flachen Gegenden) verteilt. Das Wasser läuft von Straßen, Dachflächen, Tanküberläufen, Grauabwässern oder Umleitungskanälen in den Swale ein.
Die Abstände zwischen den Swales (die wasserablaufenden und gemulchten Flächen) können
drei bis zwanzig Mal größer sein als die durchschnittlichen Swale-Breite (je nach Regenmenge). Eine brauchbare Swale-Grundfläche ist 1-2 Meter breit, der Abstand zwischen den
Swales sollte ca. 3-18 Meter betragen. Im ersten Beispiel würde der Regenfall die 1270 mm
überschreiten und im letzteren 250 mm oder weniger sein. In feuchten Gebieten wird der
Raum zwischen den Swales mit ausdauernden oder mulchproduzierenden Arten bepflanzt. In
sehr trockenen Gebieten kann dieser Zwischenraum nahezu unbedeckt sein und leitet das
Wasser in die Swales ein.
69
Mulch wird in die Swales geweht, getragen, oder dort wachsengelassen und dann gemäht.
Feiner Staub und Schlick wird im Swale-Fundament abgelagert und Haushaltsabfälle können
hier in Form einer Mulchgrube für stark zehrende Pflanzen vergraben werden. Der Swale und
seine Erdböschung stellen einen sehr geschützten Standort für Pflanzen an windigen Plätzen
dar und die talseitig liegenden Swales können hauptsächlich mit Casuarina (=Immergrüne)
oder Leguminosen-Bäumen bepflanzt werden, um steigende Winde abzuhalten. Die Kämme
der Swales sollten mit windbrechenden und dichtwachsenden Pflanzen versehen werden, vor
allem mit ausdauernden und nützlichen Arten (Casuarina, Akazien, Leucaena, Silky Oak,
Pinien, Cypressen). In Lagen wo Wind keinen wesentlichen Faktor darstellt, können
Windschutzgürtel (Hecken) jeden sechsten bis zehnten Swale in Anspruch nehmen. Es ist
besser den Swale talseitig zu bepflanzen, um Mulchansammlungen in den Swale-Fundamenten für anderweitigen Gebrauch zu ermöglichen.
Abschnitte des Swales können stellenweise tiefer sein, so dass – obwohl der Swale-Rand
waagrecht vermessen wurde – der Boden des Swales sich heben und senken kann. Am
effektivsten ist das Vertiefen in lehmigen Böden und kann in seichte Teiche für Ernten mit
hohem Wasserbedarf resultieren. Verbreiterungen sind in sandigen und vulkanischen Böden
am effektivsten, und erlauben dem Wasser sofortigen Zugang zum Boden.
In Swales sind zwei verschieden Grubensysteme gebräuchlich: Einerseits ein mit Mulch und
Dünger gefülltes System für Starkzehrer (Yams, Bananen, etc.), andererseits sind zur Jungpflanzenbewässerung versiegelnde Öl-Fässer, Kunststoffeinsätze und Reifen-Teiche als
Wasserreserve integriert. Diese können mit Lotus, Kangkong, Wasserkresse, chinesischer
Wasserkastanie oder Feldfrüchten bepflanzt werden.
Wie geplant wird die Swale-Breite an die Traktor-, Eselskarren-, Fußweg- bzw. Schubkarrenbreite angeglichen, Teilbereiche in regelmäßigen Zeitabständen mit Pflanzgemeinschaften,
Teichen, Mulchgruben und Bäumen mit hohem Wasserverbrauch erweitert. So wird der Zugang offengehalten und ermöglicht je nach Bedarf den Aufbau vieler Pflanzgesellschaften,
Sorten und Konstruktionen entlang der Swales.
Illustrationen von Andrew Jeeves. Copyright © Tagari Publications, Tyalgum, Australia 1988-1999. © Copyright der Übersetzung: Tobias
und Christian Schediwetz, Austria, 2003. Fotobearbeitung: Christian Schediwetz, 2003. Alle Rechte vorbehalten.
70
Umleitungswälle- und Drainagen
Umleitungsdrainagen sind leicht abwärtsführenden Drainagen die verwendet werden um
Wasser weg von Tälern und Strömen in Speicher für Bewässerungssysteme, oder zur
Absorbierung in Sandbetten oder Swales, zu leiten. Sie unterscheiden sich von Swales darin,
dass sie gebaut werden, um nach dem Regen zu fließen. Sie sind die normalen und
essentiellen Verbindungen von Dammserien, die nach dem Keylinesystem gebaut werden,
sodass der Überlauf eines Damms den Zubringerkanal des nächsten hinabläuft.
Entlang solider Felsenoberflächen werden sie aus einfachen Beton- oder Steinmauern
gemacht.
Überlauftore können starr oder beweglich sein. Fig. 7.27
Überlauftore ermöglichen es einer oder zwei Personen 200 –240 ha an einem Morgen zu
bewässern.
Eine komplette Feuerkontrolle kann man mit Dämmen und Flächenbewässerung (sheet
irrigation) erreichen, und indem man infrarote Sensoren und automatischen Überlauftore
einsetzt.
Auffangdrainagen:
Sie sollen Überlandwasserfluss verhindern, und idealerweise unterbrechen sie ihn total.
Sie können wie Swales quer zum Hang laufen, aber sie unterscheiden sich von
Umleitungsdrainagen und Swales darin, dass ihre Konstruktion immer die Verdichtung von
Unterbodenschichten der bergab gelegenen Wälle mit Hilfe von Baggerschaufeln mit
einschließt. Das verhindert oder unterbindet, dass Sickerwasser hügelabwärts durch die
gelegenen Wälle dringt. Weiters sind sie immer 1.5 -2.5 m tief.
Streudrainagen:
Sollen eine dünne Schicht überflüssigen Wasser grasige Hügel hinabrinnen lassen.
Normalerweise werden sie gemacht, um jeglichen Überlauf von Swales und Dämmen
aufzunehmen. Sie sind einige zehn oder hundert Meter lang. Fig. 7.28
Alle Methoden zusammen werden gebraucht, um Salz aus Böden zu waschen, Wasser
gleichmäßig über Feldfrüchte zu verteilen, Feuer auszumachen und das Land anspruchslos zu
bewässern.
Alle diese Erdarbeiten können als rehabilitiv und heilend empfohlen werden, wenn sie
versalztes und erodiertes Land mit immergrünen Büschen und Bäumen ersetzen.
Sie können aber auch als zerstörerisch betrachtet werden, wenn sie verwendet werden, um
Feldfrüchte mit hohem Wasserbedarf ( Luzerne, Alfalfa) in Trockengebieten zu bewässern,
um Flüsse zu trockenen Gebiete abzuschneiden, oder um Wasser in große Stadtzentren zu
leiten, wo damit Rasenanlagen bewässert und Autos gewaschen werden.
Weiters Fig. 7.29 und Fig. 7.30
71
7.4 Reduzierung von Wasser in Abwässersystemen
Fig. 7.31
Trockentoiletten passen nicht immer, außer in Städten und anderen wasserarmen Gebieten.
Unnötig sind sie, wo auch immer Abwässer zu Produktion von Methan durch anaerobe
Zersetzung in Tanks genutzt werden.
Tatsächlich reduzieren Trockentoiletten den potentiellen Nutzen von Abwässern, so wie ein
Komposthaufen weniger Mulch zum potentiellen Gebrauch bedeutet.
Trockentoiletten sind speziell nützlich, wo:
-
Kein Methansystem benutzt wird
Abwässer nicht zur Produktion von Pflanzen verwendet werden
Böden für septische Tanks ungeeignet sind, und
Städte ernste Wasserversorgungsprobleme haben
Alles beginnt beim Grauwasser, und der Benutzung adäquater Reinigungsmittel.
Es gibt keine Faustregel, aber wir können Wasser reinigen, wenn wir die Zusammensetzung
von Böden und Seifen kennen.
7.5 Die Reinigung von verschmutztem Wasser
Das Brauchwasser von Niederlassungen stromaufwärts, ist das Trinkwasser stromabwärts.
Die Hauptkontaminanten, die am meisten das Trinkwasser angreifen, sind:
TRÜBUNG: Schlick und feine Partikel, die im Wasser gelöst sind.
BAKTERIOLOGISCHE oder ORGANISCHE Verunreinigung: z.B. E-coli, Parasiteneier...
METALLISCHE VERSCHMUTZER: Chrom, Kadmium, Blei, Quecksilber...
BIOZIDE: Aldrin, Dieldrin; 2, 4-D; 2,4,5-T; Dioxin; PCB...
ÜBERMÄßIGE DÜNGUNG: insbesondere Stickstoffzusatz, Phosphate, Natrium- und
Kaliumsalze
SÄUREN: oder säurebildende Komponenten ( Weniger als 5.5 PH Wert erhöht metallische
Verschmutzung).
Viele dieser Faktoren interagieren miteinander.
Aufzählung von Gefahren, insbesondere auch die Bedrohung öffentlicher Gesundheit von den
vielen Meilen Asbest-Rohren, die in öffentlichen Wasserversorgungssystemen verwendet
werden.
72
Üblich gebräuchliche Wasserbehandlungsmethoden
LUFTANREICHERUNG (oxygenation): durch Wind, mechanische Belüftung, durch
Erhöhung von Turbulenzen im Fluss, Algen...
ABSETZEN: Fliesswasser wird in Teiche mit stehendem Wasser oder Binsenbeete geleitet.
Partikel setzten sich ab, werden ausgefiltert oder flocken.
ABSCHÖPFEN UND SIEBEN: um große organische Partikel zu entfernen.
FILTERN: mit Sandbetten oder Holzkohlesäulen, Böden und den Wurzeln von
Wasserpflanzen.
FLOCKENBILDUNG: durch chemische Zusätze ( Kalk, Salz, Eisensulphate)
BIOLOGISCHE ENTFERNUNG: durch Bakterien, Phytoplankton ( ist die gesamte Algenund Bakterienflora) und höhere Pflanzen
PH-WERT EINRICHTEN: durch Zusatz von Kalzium ( Kalk), oder Schwefelverbindungen,
je nach Bedarf.
Filter
Ein klassischer und weit verbreiteter Filter ist Sand. Viele Städte benutzen Sandfilter mit
anschließender Chlorierung. Fig. 7.32
Aktive Holzkohle, oft von Knochen oder Pflanzen wie Weide oder Kokosnussschalen, wird
auch als Feinfilter in Häusern und wo Reinheit wichtig ist, eingesetzt.
Fein Tröpfelsteine. Feinporige Steine.
Tropffilter durch Sand- und Schottersäulen füttern eigentlich ansässige Bakterien, welche
überschüssige Nährstoffe entfernen. In weniger verschmutzten Umgebungen verrichten
Frischwassermuscheln eine ähnliche Aufgabe.
Kohlenstoff ist essentiell, um Stickstoff zu entfernen, oder seine Aufspaltung durch Bakterien
in C5H7NO2 zu ermöglichen. Es wird im Allgemeinem als Kohlenstoffhydrat zugesetzt,
welches Flüssigkeiten wie Methanol, Ethanol oder essigsaure Säuren sein können, wovon
viele oder alle von ihnen aus Pflanzenrückständen gewonnen werden.
Es ist, als würde man dem Wasser etwas Wein hinzufügen, um die Bakterien zur Arbeit zu
ermutigen. Überschüssiger Stickstoff wird durch Bakterien in die Luft freigesetzt.
Bei Teichen, die für Trinkwasser gedacht sind, reduzieren Lichtausschluss und
Oberflächenwasserstabilisation sowohl Trübungen, und folglich Algenbildung, auf ein
minimales Mass.
Die Stabilisierung von Wällen mit Gräsern und Gruppenpflanzen hilft.
Oberflächenwasserstabilisatoren sind Wasserlilien., Azolla und Wasserhyazinthen.
73
Wallstabilisatoren sind Juncus, Scirpus, verschiedene Gräser und Kleearten, Phyla nodosa
(Lippia) und Bambus und Pampasgrasgruppen.
Kalken reduziert ebenso Trübungen, wenn der PH-Wert 6.0 oder weniger beträgt. Dazu
platziert man eine Lage zerkleinerten Marmor oder Kalkstein am Tankboden, oder man wirft
gebrannten Kalk über einen Teich, bevor von ihn füllt und, falls nötig, nach dem Füllen.
Zerstoßene oder sogar ganze Muscheln im Wassertanks und Teichen haben den gleichen
Effekt. Kalk flockt Partikel, und bring sie dazu, sich vom Wasser abzusetzen.
Es gibt mehrere Techniken für Filter, einige oder alle können hintereinander eingesetzt
werden.
Als erstes kann ein Tröpfelfilter aus locker zusammengefügten Kieselsteinen (2.5 –10cm)
verwendet werden, um eine aktive bakteriologische Oberflächenlage zu schaffen, die
Nährstoffe absorbiert, dann kann ein Sandfilter benutzt werden, um bakteriologische
Verschmutzung zu absorbieren.
Schalen von Wassermuscheln können die Kieselsteine ersetzen.
Muscheln und Süßwasserkrebse sind eine konstanter Hinweis auf lebensbedrohliche
Verschmutzung.
Das Wasser, nun ziemlich sauber, kann durch ein Beet aus Wasserkresse geleitet werden, um
Farbstoffe und Nitrate zu entfernen, und die Kresse wird geschnitten und an Tiere verfüttert
oder getrocknet und zu Asche verbrannt. Als ein abschließender Prozess kann das Wasser
durch eine Säule ( eine Betonröhre zum Schluss) gefüllt mit aktivem Kohlenstoff (10%) und
Silizium-Dioxyd (90%), auch bekannt als gebrannter Reis, Hafer- oder Weizenschalen,
geleitet werden.
Es wird keine Maschinerie in das System eingebunden, wenn das System hangabwärts
ausgerichtet ist, um die Gravitation zu nutzen.
Abwasserbehandlung unter Anwendung natürlicher Prozesse
Tab. 7.3 typische Analyse
Alle Absatzbecken, die für Stadtabwasserreinigung verwendet werden, sind anaerobisch, und
geben Biogas an die Luft ab. Biogas ist eine Mischung aus Methan (CH4), Kohlendioxyd
(CO2) und Ammoniakgasen (NH3).
Biogas ist eine gasförmige Komponente der Atmosphäre und ist mit Schuld am
„Treibhauseffekt“ und sollte folglich verbraucht, und nicht in die Atmosphäre entlassen
werden.
Der nächste Abschnitt von Teichen ist faculativ ( wie weiter unten beschrieben),
und der letzte Teil aerobisch. Diese sind im Gesamten etwas größer als das Gebiet mit den
anaeroben Absatzbecken. ( meist 7 – 10 ha groß).
Teiche können ( wie in Werribee) so gebaut werden, das sie mit Hilfe der Schwerkraft von
einem zum anderen fließen.
In der ersten Serie von Absatzbecken schafft der Schlamm anaerobe Bedingungen.
74
In der darauffolgenden Serie bleibt ein Teil des überfließenden Schlamms am Teichboden
anaerob, wo hingegen das Oberflächenwasser im Teich ( auf Grund von Wind oder Algen)
aerobisch ist ( Sauerstoffproduktion).
Die letzte Serie von Teichen ist rein aerobisch.
Folglich verwenden wir vom Einlass bis zum Auslaß die Begriffe:
-
ANAEROB, Methanproduktion (Verdauungsteiche)
FACULATIVE teilweise Methan- und Sauerstoffproduktion
AEROBISCH Sauerstoff produzierende Teiche
Die Teiche in Werribee sind im Durchschnitt nur 1 Meter tief. Tiefer, und die
Schlammzersetzung- und Windbelüftungseffekte sind kleiner.
Eintausend Stadtmenschen und mit ihnen verbundene Industrie brauchen daher mindestens
270 Quadratmeter an 1 m tiefen Absatzbecken.
Beachtet, dass ihr in tieferen Verdauungsteichen künstlich umrühren müsst ( unter
Verwendung von gepumpten Biogas, um es umzurühren), oder der Schlamm setzt sich und
wird inaktiv. ( Fig. 7.33 ).
Von allen gelösten Feststoffen, die in den Verdauer kommen, wird über einen Zeitraum von
20 Tagen und mit einer Temperatur von 25 – 30°C ein sehr hoher Prozentsatz der Masse in
Methan umgewandelt.
Ungefähr ein Kubikmeter erzeugtes Methan entfernt um die 2.89 kg Feststoffe.
Im Verdauer werden 90 – 94% der Wurmeier zerstört, sowie viele gesundheitsschädliche
Bakterien. Es wird brauchbare Energie erzeugt, und kann am Platz verwendet werden, um
einen Motor für Elektrizität anzutreiben, oder um Gas zu komprimieren.
Dieser Motor stellt die Wärme für den Verdauungsprozess bereit und komprimiert ebenso das
Gas zum Rühren im Verdauer und zur Energieversorgung.
Was passiert im Verdauer?
Hussainy fand heraus, dass folgende Ergebnisse in anaeroben Teichen auftraten Tab. 7.3:
-
Kupfer wird zu 97% entfernt, 78% davon anaerob.
Kadmium zu 70% entfernt, anaerob
Zink zu 97% entfernt, 83% davon anaerob
Nickel zu 65% entfernt, 47% anaerob
Blei zu 95% entfernt, 90% anaerob
Chrom zu 87% entfernt, 47% anaerob
Eisen zu 85% entfernt, 47% anaerob
Das Ergebnis ist, dass Feststoffe, Metalle und Seuchenorganismen durch die erste, anaerobe
Behandlung von Abwässern zu einem hohen Anteil reduziert werden.
Was ist mit dem Schlamm passiert?
Er wird zu Methan.
75
Es folgt eine Artenbeschreibung von Phytoplankton.
Seite 176 im Manual
Wenn der Schlamm in die aerobe Phase tritt, sind die Feststoffe bis zu 80% gelöst und in
Lebensformen eingebunden, und die Metallwerte entsprechen den Standards der WHO. Das
Wasser kann zur Bewässerung verwendet werden, oder durch eine Binsenbeet gefiltert in
Ströme geleitet werden.
Im Winter können Veränderungen erkennbar werden. Zum Beispiel wird mehr Ammoniak (
NH3) in die Atmosphäre entlassen.
Manche Pflanzen können sogar halogenisierte Kohlenwasserstoffe, in Herbiziden und
Pestiziden synthetisiert, aufspalten.
Bsp. Israel und Holland, Seite 177 im Manual
Scirpus, Typha und Juncus reinigen Metalle und Biozide.
Empfohlene Pflanzen: ab Seite 177 rechts unten bis 178
Fig. 7.34, Fig. 7.35, Fig. 7.36,
Kreative Beseitigung von septischen Tankabwässern: Fig. 7. 37 und Fig. 7.39
7.6 Natürliche Schwimmbäder
Fig. 7.38
Sagt der Schwimmbadpflege „ Auf Nimmerwiedersehen“, und „ Hallo“ zu einem Flusskrebs
oder übergroßen Forelle.
7.7 Designer Checkliste
Egal auf welchem Grundstück, untersuche Wasserreserven, analysiere sie auf Qualität und
Quantität, und reserviere Lagen für Tanks, Swales oder Dämme. Wo immer möglich, nutze
den Hangvorteil und Pflanzen, die ohne Bewässerung auskommen.
40% Lehmanteil bei Dammbau. Keylinesysteme.
Wo Verdunstung den Niederschlag übersteigt, sorge dafür, dass überschüssiges Wasser in der
Erde gespeichert wird.
Definiere den Weg des Wassers, und nutze Abwässer so effektiv wie möglich. ( Methan,
Pflanzenproduktion, Bewässerung)
Achte auf eine supergute Dammkonstruktion. Unterbreche keinen natürlichen Fluss und somit
die Fischwanderungen. Achte darauf, dass keine Häuser bei Dammbruch in Mitleidenschaft
gezogen werden können. Breite Überläufe, für den Notfall ausgelegt.
76
Achte darauf, dass Erdwasserspeicher bepflanzt werden, um eingesickertes Wasser zu
bewegen und um Versalzungen vorzubeugen.
Bevor du Wolkensaat empfiehlst, stelle sicher, dass die Gegend gewarnt wird, und die 30 %
mehr an Wasser durch Erdbaumassnahmen aufgenommen werden können. Gestalte bewaldete
Kämme, und maximiere Wälder auf strategischen Hochländern. Windbrecher und
Zwischenpflanzungen von Ertragsbäumen sind essentiell, um Wasserverlust in
Ertragsgebieten zu reduzieren.
7.8 Referenzen
77
Böden
Kapitel 8
Der beste Dünger ist der Fußabdruck des Gärtners. (Chinesisches Sprichwort)
8.1 Einführung
In diesem Kapitel behandeln wir Erde mehr als ein Material, und betrachten einige Wege,
Böden zu stabilisieren und ihnen zu helfen, ihre Fruchtbarkeit wieder herzustellen. Böden
sind eigentlich komplexe Mischungen, die aus einer Vielzahl von Gebirgstypen
hervorgegangen sind, und eine sehr lange und unterschiedliche Geschichte haben.
Ein letzter wesentlicher Faktor ist, dass wir in steigendem Maße den Humus der Böden
verlieren, ausgewaschen oder weggeblasen.
Es gibt ein paar überlebensfähige Zugänge zur Bodenerhaltung und Wiederherstellung. Auf
diesen Gebieten werden wir uns Strategien anschauen. Auch hier lassen die natürlichen
Systeme keine dogmatischen Schlüsse zu.
Die Bodenwissenschaften konzentrieren sich hauptsächlich auf das, was da ist, aber nicht
darauf, wie man Boden entwickelt. Oft wird es Amateuren überlassen – Gärtner und Farmer –
gute Böden zu schaffen.
Es ist ein hartes Leben, direkt auf dem Feld der Erosion zu arbeiten, aber es ist der einzige Ort
für Aktion. Den Zugang auf dem Feld zu wählen bedeutet, Werte zu wählen, mit Leuten in
Kontakt zu kommen, und weitreichende Veränderung zu inspirieren.
Es gibt Eluvialböden ( die an Ort und Stelle über ihrem Fels ruhen), und Böden in
Bewegung oder transportiert durch Wasser, Eis, Schwerkraft und Wind.
In ihrem Aufbau sind die Schlüsselfaktoren Felstyp, Klima und Topographie ( oder
Landform).
Dabei spielt Wasser im Zermahlen von Fels eine Schlüsselrolle.
Die einzigen Orte, an denen Böden erhalten bleiben oder aufgebaut werden sind:
-
In nicht geschnittenen Wäldern
Unter dem stillen Wasser von Seen und Teichen;
Auf Prärien und Weiden besetzt mit permanenten Pflanzen; und
Wo wir Pflanzen mit Mulch oder Nicht-Ackerbau Systemen aufziehen.
Also sind sie die Kernsubjekte für eine selbsterhaltungsfähige Gesellschaft irgendeiner
denkbaren Zukunft.
Betrachten wir zuerst Böden aus verschiedenen Blickwinkeln.
78
Gesundheit: - der heutige Umgang mit Giften.
- Leichte aber regelmäßige Übung
- Meditation
- Sinn: Gärtnern hat eine direkten Sinn für andere. Gärtnern, im Speziellem
Essensproduktion, ist „rechte Lebensweise“
- Interesse am Leben: Jeden Tag, jede Saison gibt es eine Veränderung
Ertrag: Hier landen wir in einer ernsten Sackgasse. Es gibt keinen Zweifel, dass die
einmalige Ernte von einer gepflügten und gedüngten Monokultur, versorgt mit Chemikalien
und großem Energieinput, fast jedes andere Produktionssystem übertreffen kann.
ABER: Zu welchen öffentlichen Kosten?
Um wie lange erhalten zu werden?
Mit welcher Verbesserung der Nährwerte?
Mit welcher Garantie von Selbsterhaltungsfähigkeit?,
Mit welchen Auswirkungen auf den Welthunger?
Auf Böden? Und auf unsere Gesundheit?
Es gibt jetzt eindeutige Beweise, das solche forcierten Erträge zeitbegrenzt sind, und dass
Pflugkulturen die Böden und Gesellschaften zerstören.
Bodenleben:
Bodenorganismen sind ein Hauptfaktor der Böden
Ethik: 4% dieser Erde brauchen wir für unsere Nahrungsproduktion. Es ist nicht die Aufgabe
der Menschen auf dieser Erde, alle Böden auf gemulchte Marktgärten zu reduzieren.
Unser größter Job ist es, Böden und Wälder für der Erdgesundheit selbst wiederherzustellen.
Ohne schlecht drainagierte, ausgewaschene, saure oder basische Gelände würden viele
Pflanzenarten auf dieser Welt aussterben.
John Jeavons schätzt, dass wir vielleicht 94% des Landes ( auf der Basis von Gärten) wieder
zu seinen eigenen Zwecken zurückführen könnten.
8.2 Böden und die Gesundheit
Solange wir leben, werden wir neue Dinge über die Boden-Pflanzen-Tier Beziehung
entdecken.
Böden beherbergen und übertragen sowohl Krankheiten, als auch Antibiotika.
Die Böden der modernen Welt enthalten viele neue Stoffe.
In der Bodenregenerierung müssen wir damit beginnen, was jetzt ist. Nur selten haben wir
einen Boden, der alle Nährstoffe enthält, die eine Pflanze zum Wachsen braucht.
Am längsten dauert es einen Boden wieder herzustellen, wo in der Vergangenheit chemische
Verschmutzung passiert ist.
DIE VERSCHMUTZUNG VON BÖDEN UND WASSER
79
Wenn wir die gesamten Umweltschäden schätzen, die durch den ständigen Missbrauch von
Chemikalien verursacht werden, werden wir viele Farmen finden ( sowie Brunnen und
Flüsse), die für Jahrzehnte nicht mehr Nahrungsmittelproduktion betreiben sollten (stattdessen
Kraftstoffwälder und Bauholz). Für Böden, die innerhalb von hundert Metern an befahrenen
Strassen liegen, wo bleihaltiges Benzin benutzt wird ( und wo täglich 800-1000 oder mehr
Autos vorbeifahren), gilt dasselbe.
Verschiedenste Substanzen ( mineralische Dünger, Arseniks, Aldrin, DDT, Kupfersalze, Blei
und Dioxine) haben bereits Böden verschmutzt.
Es gibt keine einfachen Gegenmittel für verunreinigte Böden, aber folgende Strategien
können helfen:
-
-
-
BLEI( von Autoabgasen und bleihaltigen Farben, Rohren und Batterien). Die
schlimmsten Fälle liegen in städtischen Gebieten mit älteren Gebäuden. Blei kann bis
zu einem Wert von 1,100 ppm vorhanden sein, und wird von Gemüse sowohl
aufgenommen und auf dessen Oberfläche gestäubt. Wie auch immer, man kann Gärten
möglich machen. Als Basis dienen zerkleinerte Ziegel oder Schotter. Darauf werden
mindestens 30 cm hohe Beete mit einem 40%igem Humusanteil aufgeschüttet. Dann
Gemüse aufziehen, und die Blätter analysieren lassen. Falls noch immer Blei im
lokalen Kraftstoff beigemischt wird, das Gemüse mit verdünntem Essig waschen.
SCHWER ABBAUBARE PESTIZIDE: Im speziellem DDT, Aldrin, Dieldrin, BHC,
etc. Wenn du einen alten Obstgarten oder Zuckerrohrplantage ( gleiches gilt für
Bananen, Ananas, Baumwolle, Tabak) wäre es ungewöhnlich, wenn Tierprodukte
(Milch, Eier, Fleisch) frei von hohen Pestizidwerten wären. Dann gibt es keine andere
Möglichkeit, als in die Nichtnahrungsproduktion zu gehen, bis andere Methoden
entwickelt werden. Teste ebenso dein eigenes Gemüse auf verbleibende toxische
Materialien.
GRUNDWASSER: Verwende keine unkontrollierten Brunnen oder Bohrwässer für
irgendeinen Zweck. Trinke Tankwasser und versuche Oberflächenabfluss für Gärten
zu sammeln. Man schätzt, dass es Jahrzehnte dauern wird, um die meisten
Wasserquellen von Verschmutzungen zu klären. Auf lange Sicht wird das Sammeln
von Regenwasser und strikte Sparsamkeit in der Verwendung von Wasser empfohlen.
In Wasser für die städtische Wasserversorgung werden viele Substanzen beigemischt
(Chlor, Fluor, Aluminiumsulphate und andere metabolische Gifte. Wir müssen Giften
nichts hinzufügen. Vermeide alle Biozide, hohe Nitratwerte und achte auf Lagerung
von Öl oder Kraftstoffen in deiner Nähe.
MENSCHLICHE GESUNDHEIT UND ERNÄHRUNG
Das Thema menschliche Ernährung ist komplex.
1. Eine gemischte Ernährung von lokalen Lebensmitteln in Kombination mit einem
aktivem Leben, hat gewöhnlich die Gesundheit verbessert. Für gute Hygiene zu sorgen
ebenso, wie Beobachtungen zeigen. (öffentlich, persönlich und häuslich)
2. In den Entwicklungsländern haben raffiniertes und haltbar gemachtes Essen, zu hohe
tierische Fettmengen und eine Überfülle an Lebensmittelzusatzstoffen zu
Fehlernährungen geführt. Heute gibt es eine steigende Nachfrage für mageres Fleisch,
Fisch und reine Gemüse, Früchte und Nüsse.
3. In Gebieten, wo Armut, Halbhunger oder wo sehr niedrige Werte von wichtigen
Vitaminen ( im allgemeinen C, A, B- Komplexe) oder Mineralien ( Eisen, Zink)
80
vorkommen, ist es notwendig, große Umsicht mit der menschlichen und der
Bodengesundheit zu üben. Traditionelle, Diäten, schon lange vorkommend, sind ein
Führer zu lokalen Nahrungstoleranzen.
4. Es gibt eine komplexe und konstante Interaktion zwischen Nahrung, Boden,
Spurenelementen, pH, Bioziden und Düngern. Allzu oft sind Erntemenge, Gewicht
oder Verarbeitungsangepasstheit die einzigen Gründe, die angegeben werden, um
Biozide und Kunstdünger zu verwenden; Nährwert wird selten in
Pflanzenzuchtprogrammen erwähnt.
Der gesunde Prozess im Leben ist es, für eine Grundhygiene zu sorgen, gesunde Pflanzen und
Tiere aufzuziehen und zu essen, Biozide und Verschmutzer zu vermeiden, leichte körperliche
Übungen zu machen, sauberes Wasser oder Getränke zu konsumieren und so fröhlich zu
bleiben, wie es die Welt halt nun mal erlaubt ( sich eine positiven Lebensstil aneignen).
8.3 Stämme und traditionelle Bodenklassifizierung
Stämme und traditionell orientierte Menschen klassifizieren ihre Böden anhand einer Vielzahl
von Charakteristiken:
-
-
Die Farbe ( Humusgehalt)
Geschmack ( pH-Wert Messung)
Feuchtigkeitsgehalt und das Vermögen, Wasser aufzunehmen)
Sandgehalt
Generelle Beschaffenheit
Festigkeit
Struktur ( trockene Böden)
Struktur in der Regensaison
Vegetative Indikatoren ( „Gesundheit“ einer spezifischen Feldfrucht).
Drainage
Hang
Erhebungen, Anhöhen
Tierindikatoren (z.B Termiten: die Form und Größe ihrer Hügel).
Pflanzenindikatoren ( für den Säuregehalt, Drainage, Fruchtbarkeit)
Kette, Reihe ( Bodentypen, die auf Hangbeziehungen basieren)
„Warme“ und „kalte“ Böden – relative Fruchtbarkeit ( nicht die Temperatur); kann
auch ein Indikator für das Wasserrückhaltevermögen sein.
Gebrauch, z.B. Pigmente, Steingut, Salzextraktion von Riedgräsern.
Arbeitaufwand bis zur Ernte ( eine Energieinputklassifikation)
Passt die Erde zu einer speziellen Feldfrucht ( z.B. Yams- oder Taroböden). Böden
können nach bis zu 12 Bodentypen gereiht werden. So ist eine komplexe
Klassifizierung gegeben.
Organischer Gehalt ( ohne die Farbe zu beurteilen)
Folglich kann man hochentwickelte Bodenbeurteilungen von den meisten agrikulturellen
Gesellschaften erhalten.
81
8.4 Die Struktur von Böden
Boden ist ein komplexes Material, wenn er genug Plastizität hat. Erde kann zu Ziegeln
verdichtet werden. Unverdichtete Böden sind locker, krümelig und leicht mit der Hand zu
bearbeiten.
Der Mantel von Humus- und Erdschicht ist genauso dünn wie der Glanz auf der Haut einer
Orange, und dieser Mantel breitet sich als lebende Schlammschicht unter Wasser und auf dem
Land aus. Die Erde wird aus folgenden Elementen zusammengesetzt:
-
Mineralien
Bodenwasser ( gelöste Mineralien und Gase)
Gasverbindungen
Lebensformen
Reste ehemaliger Lebensformen
Böden sind selten dicker als 1-2 Meter, und als Lebendsystem nicht mehr als 6-12 cm.
.
Um die Bodenzusammensetzung zu prüfen empfiehlt sich der Glastest.
Fig. 8.1 und Fig. 8.2
8.5 Böden und Wasserelemente
Boden selbst wird hauptsächlich aus Aluminium, Silizium, Eisen und Kalk zusammengesetzt.
In der Mitte des Manuals befindet sich eine modifizierte Form des Periodensystems, und in
Tab. 8.1 findest du mehr allgemeine Beschreibungen spezifischer Elemente.
Wichtig ist, dass wir als Designer auf jeglichem Feld über ein Basiswissen betreffend
Nährstoffe, Gifte und tolerierbare oder essentielle Werte von Spurenelementen in der
Nahrung, Wasser und der gebauten Umgebung verfügen.
Wir benutzen das Periodensystem als eine Hilfe, um die Rolle von den Elementen in Böden,
Wasser, Pflanzen, Tiergewebe und Nährwert zu verstehen.
Der Farbencode und die Punkte im Periodensystem, inklusive der folgenden Anmerkungen
über die Elemente, geben einige von ihren bekannten Effekten auf Böden, Pflanzen und
Tiergesundheit oder ihrem speziellem Gebrauch wieder.
8.6 Primäre Nährstoffe für Pflanzen
PHOSPHATE, POTTASCHE ( KALIUMKARBONAT) und STICKSTOFF.
Phosphate kommen im Guano vor. Pottasche im Mineral kainite (?), größere Vorkommen in
gewöhnlichen Mineralien wie Orthoklas (ein Hauptbestandteil von Granit).
Stichstoff kommt in Pflanzen mit Rhizomen (Knöllchenbakterien) vor, oder in Algen und
Wasserpflanzen wie Scirpus oder Azolla.
82
Sogar nachdem Stickstoffsammler wie Akazien, Albizzia oder Eleagnus geschnitten wurden,
geben die absterbenden Wurzelmassen bis zu sechs Jahre weiterhin Stickstoff an die
Umgebung ab.
In älteren Wäldern werden Leguminosen nicht mehr gebraucht, und sterben unter dem dichten
Blätterdach ab. Nur ein paar größere Exemplare ( Samanea, Akazien, Melanoxylon) erhalten
sich als Waldbäume in Mischwäldern.
Sowohl Phosphate ( konzentriert durch Samen fressende Vögel) als auch Pottasche ( von
verbrannten und verrotteten Pflanzen oder Kompost) können lokal produziert werden, wenn
Vögel in großer Zahl vorkommen und ihr Mist verwendet wird.
Kontinuierlicher, starker Einsatz solcher Ressourcen führt genauso zur Verschmutzung der
Böden.
Unsere einzige ethische Strategie ist es, eben mal genug dieser Ressourcen zu verwenden, und
sie lokal zu bewahren.
QUELLEN VON MINERALIEN IN BÖDEN
Das Meer
In dem Masse, wie Böden ausgewaschen werden, konzentrieren sich die Mineralien des
Bodens im Meer. Meerunkräuter, Meergräser und Fischrückstände sind seit jeher und noch
heute Teil von landwirtschaftlichen Düngemitteln.
Wenn Meerwasser verdunstet, setzen sich zuerst Calcite und Dolomit, dann Gips und
Kalzium ab. Alle werden zu Bodenverbesserung verwendet, zur pH-Wertregulierung, oder um
die Krümelstruktur des Bodens wiederherzustellen. Als nächstens kristallisieren sich
Steinsalze. Zuletzt bleiben Pottasche, Magnesiumsalze und eine Menge minderer Elemente
übrig.
Steine- und Steinmehl
Granit enthält Feldspat, welches Kaliumkarbonat oder Natriumsalze ergibt. Kalkstein und
Dolomit ergibt Kalzium und Magnesium, und Mineralienlager oder ihre Erze geben Spuren
von den wichtigsten, minderen Elementen.
Spurenelemente sind Zink, Kupfer, Kobalt und Molybdän ( nur 5-7 kg pro 100 ha).
Basaltstaub ist z.B auf ausgewaschenen tropischen Böden hilfreich.
8.7 Die Verteilung von Elementen im Bodenprofil
Es scheint zwei Hauptursachen zu geben, wenn es um die Durchdringung des Bodenprofils
mit Elementen und Nährstoffen geht.( Bodenprofil ist eine Vertikale von der Oberfläche bis
zu einer Tiefe von ungefähr zwei Metern).
Die erste Hauptursache ist das Eindringen von Wasser:
-
Durch Infiltration sickert Wasser von oben nach unten
Wasser kann auch von unten nach oben steigen ( Flut- Kapillar- oder Druckeffekte)
83
-
Wasser fließt dank der Gravitationseffekte im Profil nach unten
Der letztere Effekt bildet Böden, die man Catenas nennt ( siehe Fig. 8.3)
8.8 Böden und der PH Wert
Der pH-Wert von Böden wird in einer logarithmischen Skala angegeben. Jeder Punkt
bedeutet, dass die Konzentration von Wasserstoffionen 10 mal weniger ist, als bei dem
nächsten darunter liegenden Punkt auf der Skala. PH- Wert 8 ( basisch) ist somit
10x10x10x10 oder 10000 mal weniger sauer, als pH 4, und pH 3 zehn mal saurer als pH 4.
SAURE UND ALKALISCHE BÖDEN UND WASSER
Das Wort für Wüste in Arabic ist al khali ( „der Salz“).
Um den pH-Wert in Böden zu geben, werden folgende Stoffe verwendet:
- Kreide und Kalkstein ( Kalziumkarbonat)
- Gips ( Kalziumsulphat)
- Magnesit ( Magnesiumkarbonat)
- Dolomit ( Kalkmagnesiumkarbonat)
Lackmuspapier reagiert blau, wenn die Lösung alkalisch ist, und rot, wenn die Lösung sauer
ist.
Allgemein bekannte saure Substanzen sind Zitronensaft und Batteriesäure. Allgemein
bekannte alkalische Substanzen sind Sodabikarbonat ( Backsoda) oder Waschsoda.
Schwache Salpetersäure stimuliert das Pflanzenwachstum ( New Scientist 22 Mai 86).
Durch Hänge, Fels- und Pflanzentypen entsteht auf einer weiten Skala ein saures oder
alkalisches Mosaik. Solange sich die Menschen dessen bewusst sind, und verstehen, dass
Wurzelhaare sowohl die ideale pH- Umgebung schaffen, als auch aufsuchen, können Gärten
gut und gern jede Art von pH- Wert irgendwo in der Erde enthalten.
Wenn wir den pH-Wert zwischen 4,5 und 10 halten, können wir eine große Palette von
Pflanzen und, wenn Kalk vorhanden ist, seltene Wasserorganismen aufziehen. Wenn wir den
pH-Wert auf 6,0-7,5 einengen, wachsen die meisten Gemüse in den Gärten gut.
Außerhalb dieser Werte ( pH-Wert geringe als 4.0 oder mehr als 10.0) gedeihen nur noch
spezialisierte Bakterien oder höhere Organismen.
Humus lässt Pflanzen mit zufriedenstellenden Ergebnissen wachsen, selbst wenn der pH-Wert
sich verändert, sodass mit Kalk gedüngte und gemulchte Gärten selten irgendwelche
Mangelsymptome aufweisen.
8.9 Bodenzusammensetzung
84
DER HUMUSGEHALT VON BÖDEN
Die Humuszusammensetzung von Böden in der Natur kann zwischen 2 – und 100% variieren.
In Gärten hilft ein Humusgehalt von 40% und mehr die Aufnahme von Schwermetallen zu
verhindern, die Schwermetalle an Kolloide bindend. Viele kompostierte oder gemulchte
Gartenböden enthalten 10-30% Humus ( manche etwas mehr).
Der Effekt von adäquaten Bodenhumus ist sowohl physisch ( gutes Wasserspeichervermögen
und Erosionsvorbeugung), und chemisch durch die Bildung von Kolloiden.
Wo Böden nicht bearbeitet oder verbrannt werden, ist Bodenhumus sehr dauerhaft (Hunderte,
wenn nicht sogar Tausende von Jahren) und sorgt für ein komplexes Bodenleben.
ORGANISCHE BODENZUSÄTZE
Mulch wird hier als Bodenbedeckung mit organischem Material (15cm oder dicker, locker)
definiert.
Das Ziel von Mulch ist es, dem Boden Nährstoffe zuzuführen, Bodentemperaturen zu
regulieren (in extremen Gebieten ist es unter der Mulchschicht kühler bei Tag, und wärmer in
der Nacht), Erosion vorzubeugen, Bodenleben zu unterstützen und die Bodenstruktur
wiederherzustellen.
In trockenen Gebieten sowie den feuchten Tropen ist Mulch erwiesenermaßen kurzlebig.
Nur unter einer Mulchschicht steigt die Population von wichtigen Bodenorganismen, wie dem
Regenwurm.
Wie schon erwähnt, ist Mulch ein exzellenter Weg, um dem Boden Nährstoffe zuzuführen.
Anorganische und mechanische Landwirtschaft kann sehr leicht die Bodenstruktur zerstören.
Bei der Produktion von Kompost entsteht Wärme. In Gebieten mit strengen Wintern kann die
langsam abgegebene Wärme von Komposthaufen mit 10-50 Kubikmetern die Heizkosten für
ein Wohnhaus stark reduzieren.
ACHTSAMKEIT BEI DER AUSWAHL VON KOMPOSTMATERIALIEN
Grünes Blattmaterial enthält mehr Nährstoffe als gefallenes Laub.
AM sichersten ist eine gute Kompostproduktion, wenn wir unseren eigenen grünen Dünger
anbauen ( Blattpflanzen von Hecken, Windbrechern oder Zwischenfrüchten). Dieses Material
ist auch der sicherste Mulch.
8.10 Bodenporen und Krümelstruktur
85
Die Struktur von Böden ( entweder verdichtet oder locker) hängt von der
Erdzusammensetzung selbst und die Art und Weise, wie wir Böden nutzen, ab.
Die Krümelstruktur in gut aufgebauten Böden sorgt für guten Gasaustausch und gute
Wasserdurchdringung zu den Wurzeln.
In vielen anderen Böden würden wir gerne eine gute Krümelstruktur wahrnehmen.
Wo die Krümelstruktur schlecht entwickelt ist, können wir ein großes Angebot von
verschiedenen Koltern (Pflugmessern), Schlitzmaschinen, Bodenzusätze und tief wurzelnde
Pflanzen wie Bäume und Luzerne anwenden.
Krümelstruktur wird durch die Zerstörung von permanenter Vegetation, durch Fluten von
Feldern über lange Perioden hinweg, schwere Maschinen, beweiden mit Schafen oder
Rindern, besonders während nasser Perioden, Benutzung von Düngern, welche die
Bodenkrume schädigen, oder durch Brände während heißer Perioden, zerstört.
KOLLOIDE UND GELE
Kolloide sind stabile, wässrige Gele oder Aufschwemmungen von Lehm.
Auf natürlicher Basis:
Humus oder humoser Zerfall und bakteriologische Produkte ergeben Kolloide, sowie
Getreide- und Tiermehle von z.B. Hufen und Hörnern.
Auf synthetischer Basis:
Bodenverbesserer, die stabile Kolloide formen, werden unter einer Vielzahl von
Markennamen angeboten, sowie viele natürliche Gele von Getreideprodukten und
Meerespflanzen.
Die meisten künstlichen Gele basieren auf acrylische Polymäre, die fähig sind, hundertfach
ihr eigenes Gewicht in Wasser zu speichern.
Sie werden mit großer Wirkung bei Baumneupflanzungen in Wüsten verwendet.
6 kg pro Hektar oder mehr werden ausgestreut, und sie halten Bewässerungswasser, indem sie
Verdunstung verhindern.
Diese Substanzen sind bei der Pelletierung von Samen sehr wertvoll.
Die Oberfläche der Kolloidpartikel ist für gewöhnlich negativ aufgeladen, ebenso wie die
Wurzelhärchen, und ziehen somit positive Ionen auf ihre Oberfläche, z.B. die positiven Ionen
von Sulphaten, Nitraten und die von Metallen (Sodium, Kalzium, Magnesium, Eisen). Um die
99% dieser Ionen werden so im Boden bewahrt.
Kolloide von Humus sind beim Ionenaustausch in Böden effektiv.
Gebrannte Lehmpartikel formen keine Kolloide mehr.
Ohne Kolloide werden Bodenmineralien sehr schnell ausgewaschen und der Nährstoffgehalt
der Böden verarmt.
Gute Bodenstruktur wird durch flockenbildende Zusätze wie Gips und Humus entwickelt.
BODENWASSER
86
Der Wassergehalt von Böden ist eine Suppe von frei lebenden Organismen, gelösten Gasen
und Salzen, Mineralien, Gelen, und Substanzen, die beim Durchfall des Regens von den
Blättern gewaschen werden (z.B. Wachse).
Organische und anorganische Partikel werden im Bodenwasser gespeichert.
Um die Quantität von Bodenwasser in trocken Lagen zu unterstützen, eigenen sich Methoden
wie Swaling, Konturdämme oder Terrassen, Bodenlockerung und die Zugabe von künstliche
oder natürlichen Gelen, oder indem wir eine Lehm- oder Plastikschicht 30 cm unter der
Oberfläche der Gartens platzieren.
Letztlich beeinflussen zwei Faktoren das Vorhandensein von Bodenwasser:
-
Die Kraft der molekularen Bindung von Wasser
Der Salzgehalt des Wassers
8.11 Gasgehalt und Prozesse in Böden
Böden, wenn sie nicht mit Wasser vollgesaugt sind, werden von den gasförmigen
Komponenten der Atmosphäre (80% Stickstoff, 18% Sauerstoff) durchdrungen. Diese
gelangen über Poren, Risse und Tierbauten in den Boden und zu den Pflanzenwurzeln. Der
Austausch von Gasen, der Atem der Erde, wird durch einen Satz von physischen und
biologischen Prozessen erreicht. Einige davon sind:
-
Die Gezeiten der Erde
Biologischer Austausch: Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserdampf, metallische
Dämpfe, Ammoniak, Wasserstoff- oder Chlorgase werden von Algen, Binsen,
Feldfrüchten, Bäumen und Kräutern oder Gräsern ausgeschwitzt.
Tiere sind ebenso sehr effektiv darin, die Erde mit ihren kleinen oder größeren Bauten
aufzuschließen. ( Ameisen, Krabben, Termiten, Präriehunde, Würmer, Landkrebse....)
Fig. 8.5
Die Bedingungen für einen optimalen Gasaustausch wären:
-
Ständige Beweidung
Wälder
Obstgärten mit permanenten Grünpflanzen als Mulch
Gärten, die gemulcht und nicht umgegraben werden
Keine oder geringe Kultivierung beim Anbau von Feldfrüchten, oder Anbau zwischen
Baumstreifen, um Blätter und Nährstoffe bereitzustellen
Die Verwendung von Leguminosen in einer ähnlichen Proportion, wie es die Natur in
allen Stufen ihrer Entwicklung um dich herum vorgibt.
8.12 Das Bodenleben
87
Fig. 8.6
Das Bodenleben existiert auf der Basis einer sehr mageren Futterversorgung, so, als ob ein
Elefant täglich einen Krautkopf essen würde.
Von der gesamten Biomasse sind 50% Pilze, 20% Bakterien, 20% Hefeverbindungen, Algen
und Urtierchen, und nur 10% von einer größeren Fauna wie Regenwürmer, Nematoden,
Arthropoden, Mollusken und deren Larven.
Jeder Quadratmeter von Waldoberboden kann Tausende Arten von Tieren und 1-2 km
Pilzrhizomen enthalten.!
Sehr kleine Tiere sind fähig, im Boden ein Leben im Wasser zu führen ( in dem Wasserfilm,
der die Bodenkrümel umgibt), während größere Arten sich auf die Bodenporen und die
Höhlen der Makrofauna beschränken.
Das Gleichgewicht und die Proportionen des Bodenlebens variieren klimatisch sehr, ebenso
die von Würmern recycelte Erde ( von 2 – 150 t / ha).
Es zahlt sich für höhere Pflanzen aus, Energie in Form von Zucker an die auf den Wurzeln
lebenden Pilzgemeinschaften abzugeben, und im Gegenzug dafür Mineralien oder Nährstoffe
zu bekommen.
Mit der Zeit gibt der Tod dieser Bodenorganismen die Nährstoffe in einen neuen Zyklus
zurück.
Größere Tiere haben einen profunden Effekt auf die primäre Abfallzersetzung und kommen,
was typisch ist, reichlich unter Mulch vor, sind jedoch im Kompost rar.
Umsetzung von Stickstoff durch Regenwürmer übersteigt die der Pflanzenabfälle.
Termiten können Kalzium von Unterböden in ihren Bauten lagern, und Bakterien speichern
eine Anzahl von Bodenmineralien. Diese verbleiben bis zu ihrem Tod in den mobilen
Lebendreserven des Bodenlebens.
Mollison verlässt sich darauf, dass Bodenleben und die Gesundheit der Pflanzen Probleme
anzeigen.
Jede gesunde, starke Pflanze wird mit einer Insektenattacke normalen Ausmaßes fertig.
Bis vor wenigen Jahren haben wir den Beitrag von Leguminosen, oder der Mikrofauna des
Bodens, zum Stickstoffgehalt in Böden unterschätzt.
Wenn wir an Wege denken, wie Bodenleben uns bei der Produktion von Feldfrüchten
unterstützen kann, wird das Bodenleben selbst zu einem Ertrag.
REGENWÜRMER
Bei uns ( Bsp. England) gehen jährlich an die 10 Tonnen (10,516 kg) trockener Erde durch
die Körper von Regewürmern.
Sie können auch in einem außerordentlich hohem Ausmaß Umweltgifte aufspeichern ( DDT,
Blei, Kadmium und Dioxine), die in den Körpern der Regenwürmern 14 - 20 mal höhere
Werte als die der Böden erreichen können.
88
8.13 Schwierige Böden
Bitte nachlesen, wenn ihr euch in einer solchen Situation befindet. Manual Seite 208.
8.14 Pflanzenanalysen für Mineralmängel; einige Abhilfen
Tabelle im Manual, Seite 210
MINERALISCHE DÜNGER ODER BODENVERBESSERER
Die gegenwärtig bekannte Testmethode, die auf spezifische Bodentypen angewandt wird, ist,
gemischte Leguminosen ( Klee), Brassica und Gräser ( auch sibirisches Urkorn, Weizen etc.),
oder irgendeine wichtige Feldfrucht, die eventuell angebaut werden soll, auszusäen.
Die Saatmischung wird dann auf Versuchsflecken aufgeteilt, die auf verschiedenen Ebenen
behandelt werden. Dann können Blattanalysen gemacht werden ( siehe wieder Tab. 8.7).
In jedem Fall treten in gut drainagierten Gartenbeeten kaum Probleme auf, wenn Kompost
und lockere Gartenerde verwendet wird, und wo nicht nur eine Feldfrucht konstant angebaut
wird.
Werden Feldversuche gestartet, ist es weise, Bereiche zu verwenden, wo Boden und Drainage
typisch für das Gelände sind, und Gebiete zu vermeiden, die unter Bäumen, alten
Viehgebäuden oder Heuhaufen, bei Wasserstellen, oder Ausfahrten und Strassen liegen, oder
von Brandwunden geprägt sind.
Von Chicory, Disteln und starken und tiefwurzelnden Unkräutern ist Chicory eine brauchbare
Pionierpflanze auf verdichteten Böden.
Erst, wenn die Versuche beurteilt wurden, ist es sinnvoll, die behandelten Gebiete zu
erweitern.
In alkalischen und schweren Lehmböden, können Spurenelemente unlöslich sein, und diese
werden am besten mit Blattsprays dem Mulch, den grünen Feldfrüchten oder Bäumen
hinzugefügt.
8.15 Biologische Indikatoren von Boden- und Lagebedingungen
(Zeigerpflanzen)
Auf jeglichem lokalen Gelände geben die Zusammensetzung, die Form oder Größe und die
Verteilung der Pflanzen viel Aufschluss über Bodentyp, Tiefe und äußere Faktoren.
Einige spezifische Faktoren sind:
1. Tiefe
2. Wasserreserven
89
3. pH
4. Mineralienwerte
5. Feuerfrequenz
6. Frost
7. Drainage
8. Mineralablagerungen und Felsentyp
9. Überweidung und Bodenverdichtung
10. Tier- (Makrofauna) Effekte
1. BODENTIEFE: Flache Böden trocknen schnell aus, und halten wenige Nährstoffe.
Eine sehr gute Methode, die Bodentiefe festzustellen ist, ein und den selben Baum auf
dem Gelände zu vergleichen. Wo er am weitesten auslädt und am höchsten wächst, ist
der Boden am tiefsten. Derselbe Baum ist auf flachen Böden zwergenartig.
2. WASSERRESERVEN: Tiefwurzelnde Bäume, die Wasser brauchen ( z.B. große
Nussbäume) kommen natürlicherweise nur in gut drainagierten, aber
Wassererhaltenden Geländen vor. Auf Sandböden zeigen eine große Vielfalt von
tiefwurzelnden Büschen und Bäumen, wo sich in 1 – 2 m Tiefe ein Lehmschicht
befindet. Diese Situation ist an Wüstengrenzen und Hügeln im Trockenland üblich.
3. pH: Sauerampfer und Oxalis können verdichtete oder saure Bedingungen anzeigen,
wohingegen verschiedene Moosbeerenarten, und Spezies die kalkhaltige Böden
brauchen, alkalische Gebiete preisgeben. Keine Schnecken oder sehr kleine Spezies
treten in sauren Gewässern auf ( pH < 5.0). Im Garten verlangen unsere
Kulturpflanzen nach sauren oder alkalischen Böden, z.B. :
Alkali - intolerant ( pH 4,5 – 6.0):
-
Blaubeeren
Chicory
Kastanie
Endivie
Kartoffel
Fenchel
Tee
Kaffee
Rhabarber
Schalotte
Wassermelone
Alkali – tolerant:
-
Hafersorten
Kohlsorten
Roggen
Säure – intolerant ( pH 7.0 – 8.5):
Blumenkohl
Kohl
Spargel
grüne Erbsen, Buschbohnen
Sellerie
Lauch, Porree
Rote Beete, Runkelrüben
Zwiebel
Mangold
Pastinak
Spinat
Luzerne
Brokkoli
Säure – tolerant:
Lupine
Hafersorten
Weißer Klee
Es sind die mehrjährigen Sorten, die größerer Aufmerksamkeit bei der Lagewahl bedürfen.
Fast alle unsere Verschmutzer, und viele unserer Dünger, tendieren dazu, Böden sauer zu
machen, so wie ununterbrochenes Abernten oder Überweidung.
90
5. FEUERFREQUENZ: Feuer lässt trockene, kratzige, dicksämige Arten wachsen, die im
Sommer ihr Laub verlieren. Abwesenheit von Feuer entwickelt breitblättrige, kleinsämige
Pflanzen mit dünnen Samenkapseln, die im Winter ihre Blätter verlieren und viel Biomasse
bilden.
Querschnitte von Baumstämmen enthüllen die Feuerfrequenz auf einem Gelände Fig. 8.9
6. FROST: Pflanze frostempfindliche Arten den Hügel abwärts, um die Frostintensität zu
messen. Tomaten, Bananen und Kartoffeln sind allesamt frostempfindlich und enthüllen
Frostlinien auf Hügeln in den Subtropen und Wüsten.
7. DRAINAGE: Moose und feinblättrige Heidekräuter zeigen schlecht drainagierte Böden an.
8. MINERALABLAGERUNGEN: Zeigerpflanzen sind
-
Gartenraute..............Zink
Catchfly...................Kobalt
Astern .....................Selen
Milchwicken............Selen und Uran
Russische Disteln... Bor
Steinkraut................Nickel
Geißblatt.................Silber und Gold
Schachtelhalm.........Gold, Kieselerde oder Quarz
Generell können Pflanzenascheanalysen mehr spezifische Pflanzen-Erz Verbindungen
enthüllen. Dies gibt weitere Anregungen für die Versorgung des Komposts mit
Spurenelementen. Auch bei der Entseuchung der Böden (von giftigen Elementen wie Blei)
spielen Pflanzen eine große Rolle. Auch wurden bereits Methoden patentiert, bei denen
Pflanzen wie Bananen oder Zitrusfrüchte geholfen haben, Goldvorkommen zu enthüllen.
9. ÜBERWEIDUNG UND BODENVERDICHTUNG: Sowohl das Vorkommen von
Grashüpfern, als auch das von Maden oder Larven auf einer Weide, sowie bestimmte giftige,
stachelige und ungenießbare Pflanzen decken ein Überweidungsproblem auf. Allzu oft
beklagt sich der Bauer über die Unkräuter, und kommt mit der chemischen Keule, anstatt eine
andere Landmanagementlösung zu finden.
10. EFFEKTE DER MAKROFAUNA: Sehr bekannt ist die Rolle der Tiere bei der Verteilung
von Samen und Wurzeln. Ihr Platz in der Veränderung von Böden wird allgemein wenig
wahrgenommen.
8.16 Saatgutpellets
Viele lokale Mangelerscheinungen können dank der Pelletierung von Samen überwunden
werden.
Pelletierung ist ein Prozess, bei dem die Samen in einer Kapsel aus verschiedenen Substanzen
eingebunden werden, damit sie bei der Keimung alle benötigten Nährstoffe zur Verfügung
haben, auch wenn solche in der Umgebung kaum vorkommen.
SAMENVORBEHANDLUNG: Falls Samen dicke Hülsen haben, Hitze oder Kälte benötigen,
oder geritzt werden müssen, um die Keimruhe zu beenden, müssen sie vor der Pelletierung
entsprechend behandelt werden.
91
OKKULIERUNG: (Keimfrei machen). Tränke die Samen in einer keimfreien Lösung,
anschließend die Samen trocken ( Colloidales Silber, 10-13PPM 001-007Micron 16 ozT, Ifo
or reorder call: David Dartez 210-659-2888 Hm 210-240-8094 mob, ist ein biologisches,
keimtötendes Mittel).
PELLETIERUNG: Verwende Kalk, Lehm und eine Spur Gesteinsmehl, Kalzium oder
Phosphat gemischt zu einer feuchten, aber plastischen Schicht um den Samen herum. Drehe
die Masse, die einem Teig mit Samen gleicht, durch ein Gittersieb, oder einen Fleischwolf
ohne Messer. Die Würmer lässt Fukuoka auf einen Teller fallen, auf dem Lehmstaub o.ä.
liegt. Durch drehen und hochwerfen des Tellers kommen die Pellets in gewünschte Form und
Größe, und eine trockene Hülle entsteht.
Der Staub, oder äußere Pelletmantel, sollte in trockenen Gebieten auch eine Kolloid-formende
Substanz beinhalten ( z.B. feiner Graphit), ein Mittel, das Vögel fernhält ( grüner Farbstoff),
und ein Mittel, das Insekten abschreckt (Pulver des Neem-Baumes, Azadirachta indica oder
Melia azedarach), oder Kieselgur, und vielleicht etwas aufschwellenden Lehm, wie
Bentonite.
Dann werden die Pellets ausgesät, um auf Regen zu warten. Sobald das Pellet Wasser
absorbiert, beginnen die Samen zu keimen, und die hervorkommenden Wurzeln finden alle
Nährstoffe, die sie brauchen. Auch die Wurzelgesellschafter werden im Nährstofftransfer zur
Pflanze aktiv.
8.17 Bodenerosion
Bodenerschaffung ist eines der zentralen Themen der Permakultur. Bodenerosion bedeutet
tatsächlich den Verlust von Produkt und in der Folge abhängige Pflanzen und Tiere.
Böden bauen sich ab durch:
-
Wind
Wasserfluss (Flächen- Gully und Tunnelerosion)
Bodenkollaps oder Deflokkulierung gefolgt von gesteigerter Salzkonzentration in
Bruchlehmböden.
Erosion stabilisiert man mit der Platzierung von Windbrechern, Erntebäumen und sich schnell
ausbreitenden Gräsern.
Permanenter Anbau, Terrassenforste und ( im Falle von Gullies) Umleitungswälle oder
Drainagen plus Gabions helfen, betroffene Gebiete zu reduzieren, oder zu heilen.
Tunnelerosion macht die Dezimierung von Weidevieh notwendig, sowie Konturdrainagen
und das Pflanzen von tief-wurzelnden Pflanzen, während das Problem der Entsalzung
kombinierte Faktoren der Wiederaufforstung ( um den Grundwasserspiegel zu senken) gefolgt
von tiefen Abfangdrainagen, um Das Durchsickern von Salz zu unterbinden, erfordert.
Die Dritte Welt Schuld und die westliche Überproduktion haben beide ihren primären
Ursprung im Bodenkollaps.
92
Je mehr organisches Leben im Boden existiert, umso stabiler ist er.
Auf vielen schwierigen Böden ( über Kreide) ist die einzige Antwort, Feldfrüchte mit Weiden
oder Wäldern zu ersetzen. Intensiver Anbau, auch über den Winter, erschaffen beides mehr
Erosion.
Die Zeit, um den biologischen Weg zu studieren, ist vorbei. Die Zeit, ihn anzuwenden ist
gekommen.
Dazu braucht es den gemeinsamen Willen von Farmern, Wissenschaftlern, Finanziers und
Konsumenten.
8.18 Rehabilitierung von Böden
Sorgfältige Gärtner geben darauf acht, ihre wertvolle Erde nicht aufzubrechen, umzustechen
oder zu verdichten. Stattdessen verwende4n sie erhöhte Beete und vertiefte Pfade um eine
Zerstörung der Krümelstruktur zu vermeiden. Verantwortungsvolle Gärtner versuchen die
Geschwindigkeit und Auswirkung ihrer Geräte so zu handhaben, dass die Bodenstruktur
erhalten bleibt.
Selten erhalten Farmer Zeit oder Geld um ihre Böden zu erhalten, oder aufzubauen. Aber es
wird von ihnen erwartet, von Niedrigeinkommen zu leben, um einem Warenmarkt zu dienen,
dessen Führungskräfte die Böden, Nährwerte oder die nationale Gesundheit wenig kümmert.
Egal, auf welcher Unterlage wir beginnen, reiche und gut strukturierte Böden können überall
geschaffen werden, meist schon durch die Beigabe von organischem Material oder durch
Gründünger.
Die Krümelstruktur des Bodens wird dann von Würmern, Termiten, Ameisen, Maden, Larven
und anderen Bewohnern erzeugt.
Um Verdichtungen zu lockern, stehen uns auch Werkzeuge zur Verfügung ( Sprengladungen,
spezielle Geräte oder Wurzeln).
Mit Sprengladungen sollten wir kaum arbeiten, es sei denn, um ein paar wenige wertvolle
Bäume in eisenharter Umgebung zu pflanzen.
Fukuoka bedient sich der Daikonarten (Rettichsorten), die mit ihren starken Wurzeln harte
Erde aufsprengen, Saaten von Baumleguminosen und tiefwurzelnden Pflanzen wie
Schwarzwurz, Luzerne, Acacias und eventuell einiger Waldbäume.
Es tritt eine ähnliche Oberflächenbrüchigkeit auf, aber langsam und geräuschlos. Der Boden
erhält Struktur und Durchlüftung wieder zurück, und Wasser kann wieder eindringen.
Um Bodentypen zu identifizieren kann entsprechende Fachliteratur zu Rate gezogen werden.
Gut acht geben muss man auf die Stabilität von Böden und somit auf die passende
Anwendung von Böden auf Hängen.
93
Für unser Design müssen wir die möglichen Kapazitäten, das Erdvolumen gut einschätzen,
falls wir Dämme, Swales oder Fundamente bauen, oder spezielle Erntefrüchte säen wollen.
In der Bodenrehabilitation gehen wir folgendermaßen vor:
1. WASSERKONTROLLE: Versalzte Gebiete werden durch Drainage und
ausgeklügelte Bewässerung rehabilitiert. Um das Gärtnern in versalzten Gebieten
möglich zu machen, wird die Erde zu Hügeln geformt ( Kapitel 11). Vielmehr sind wir
vom Regen und von der Ernte des Wassers abhängig, als von Grundwasser. Dürre ist
nur dort ein Problem, wo kaum oder kein Wasserspeicher entwickelt wurde, wo
Wälder und deren Erntemöglichkeiten für Futter oder Kraftstoffe geopfert wurden,
und wo die Ernte von Getreide von jährlichem Regen abhängig ist.
Obwohl Sand- und tief ausgewitterte Böden meist von selbst drainagiert sind, kann ein
Wasserverschluss überall dort auftreten, wo sich Bodenwasser über einer undurchdringlichen
Bodenschicht sammelt, oder wo Wasser von einer Lehm- oder Felsbarriere aufgestaut wird.
Anaerobe Erde ist das Ergebnis.
Abhilfe verschaffen eine von diesen drei Techniken:
-
Erhöhte Gartenbeete: Pfade werden für die Drainagen ausgehoben , und Beete erhöht.
Fig. 8.10.A
-
Tiefe, offene Drainagen: Fig. 8.10.B
Unterirdische Rohre: Ziegelschutt, am besten sind die gerillten Rohre aus Kunststoff).
1,5 m tief eingraben, 8-10 m voneinander entfernt. Fig. 8.10.C
2. BODENVERBESSERUNG: Rehabilitive Belüftung und Art der Landnutzung
verändern.
3. DÜNGUNG: Saatpellets
4. FELDFRUCHT- UND PFLANZENARTENSELEKTION: Es existieren immer noch
viele regionale Ertragsfrüchte, der Schlüssel ist, sie wieder anzubauen und eine
regionale Nachfrage zu entwickeln. Oft ist es so, dass sogenannte schädliche
Unkräuter die erodierte Landschaft kolonialisieren; sie können als Mulch verwendet
werden.
HUMUSAUFBAU
1. Erhöhung oder Vertiefung von Beeten ( die Erde formen)
2. Vermische die Erde mit Kompost oder Humus
3. Mulch
Wer Vieh besitzt, muss so managen, dass die Tiere im Prozess des Bodenaufbaus sowenig
Boden wie möglich verdichten und überweiden.
BODENREHABILITATION
Fig. 8.11
94
Am Ende des Winters, oder im Herbst nach etwas Regen, wenn der Boden einen Traktor
tragen kann, wird eine Meiselpflug 5 – 10 cm tief durch die Erde gezogen
Man folgt dabei den Höhenlinien, der sogenannten Kontur des Geländes.
Es müssen keine zusätzlichen Samen ausgesät werden, es sei denn, es wachsen absolut keine
Leguminosen oder Gräser auf dem zu regenerierendem Boden.
Die Antwort auf die Behandlung mit dem Meiselpflug ist gesteigerte Durchdringung von
Wurzeln im Boden, Keimung von Samen und eine erste Bodenbedeckung der Weide.
Erfinder des Meiselpfluges: Geoff Wallace
Neues Wachstum auf der Weide wird anschließend stark beweidet (Schafe), oder geschnitten
und liegengelassen. Die Pflanzen, geschockt, verlieren den Großteil ihrer Wurzelmasse und
verschließen ihre Wunden. Die toten Wurzeln reichen den Boden tiefgründig mit Kompost an,
wo wie die Schicht liegengelassener Gräser oder der Dung der Tiere.
Wenn die Beweidung oder der Schnitt abgeschlossen ist, setze erneut den Meiselpflug ein (
diesmal 23 – 30 cm tief), dem gleichen Muster wie beim vorhergehenden Prozess folgend.
Erneut beweiden oder schneiden, und ein drittes Mal 23 – 30 cm tief meiseln. Anschließend
beweiden oder schneiden.
Während dieses Prozesses, oftmals eine Sache von einem Jahreszyklus, wird die Weide
wieder dichter, Unkräuter werden durch Gräser und Leguminosen ersetzt und Milliarden von
Wurzeln sind abgestorben und zu Humus verrottet.
In so behandelten Böden wird oftmals die Bodentemperatur modifiziert, sowohl durch
biologische Aktivität der Erde und durch Luftkammern, die in der Erde entstanden sind.
In verschiedenen Ländern werden unterschiedliche Pflanzen benutzt, um den Boden zu
sprengen.
Japan: Rettich und Akazien
Afrika: Acacia albida oder Glyricidia
Neu Guinea: Casuarina
Mediterane Gebiete: Tamarix
Diese Pflanzen machen vor allem dort Sinn, wo das Gelände für den Meiselpflug zu schwierig
ist. Ansonsten folge der „ Beweiden, Schneiden und liegen lassen“-Methode.
Auf sehr schwierigem Terrain sind Mischwälder ( Zitronen, Oliven, Pinien, Eichen), wo sich
Leguminosen und Nicht-Leguminosenbäume abwechseln, die beste permanente Lösung zur
Bodenerhaltung.
Vorsicht! Der Vorteil gelockerter Böden kann schnell wieder verloren gehen, wenn wir
überweiden, zu viele Ernten einbringen, unnötige Traktorfahrten machen, oder für das Land
zu schwere, und somit ungeeignete, Großvieheinheiten bei nassem Wetter weiden lassen.
Kritisch ist auch der Zeitpunkt Geräte einzusetzen, und der frühe Frühling, oder am Ende
eines sanften Regens, sind ideal. Dann wird die Erde nicht in trockenen Klumpen nach oben
gedrückt, oder verdichtet sich erneut aufgrund zu starker Bodennässe.
95
Fig. 8.12
Die Erdkanäle, viele Hunderte, werden folglich der leichteste Weg für das
Wasser, sich unter der Erdoberfläche in Richtung talauswärts zu bewegen.
Um Ablagerungen von massiven Abwässern zu verhindern, empfiehlt Yeoman die Erde 90 –
150 cm tief zu meiseln. Dann setzt man tief wurzelnde Bäume oder Leguminosen, welche die
schädlichen Rückstände aufzunehmen.
8.19 Böden bei Hausfundamenten
Böden sind vielleicht zu 60 – 80% der Hauptgrund für Mauerbruch und Versicherungsklagen
aufgrund von Fehlkonstruktionen und „Baumschäden“.
Beruhend auf ihren Wassergehalt senken und heben sich 20% der Böden, auf denen gebaut
wurde.
Aufgrund ihres Wassergehalts schrumpfen und quellen im speziellem schwarzer, brüchiger
Lehm, Böden mit oberflächlichen Lehmschichten und rot-braune Lehmböden. Gegenstand
von Fehlkonstruktionen sind vor allem Stein- und Ziegelhäuser, seltener, wenn Holzrahmen
eingezogen, oder Furnier verwendet worden ist.
Überbewässerung des Gartens, die den Wasserspiegel hebt, ist der Hauptgrund, wenn Böden
quellen. Das Entfernen von Bäumen unterstützt diesen Prozess, so wie gepflasterte Gebiete
und geplatzte oder leckgeschlagenen Abwasser- und Wasserrohre. Einige berüchtigte weiße
oder gelbe Lehmsorten kollabieren als Dämme, wenn sie nass werden.
Am besten ist es, den lokalen Bodenexperten zu konsultieren, da Versuche sehr teuer sein
können.
Zwar werden diese Effekte meist in 2 m Tiefe registriert, Proben müssen dennoch bis zu einer
Tiefe von 10 m gemacht werden, um den Grundwasserspiegel zu erkennen.
Manche große Gebäude müssen auf Fundamenten gebaut werden, die tiefe Pfosten (bis zu 20
Meter lang) bedecken, welche bis auf den Grundfels versenkt werden, oder wenigstens tief in
die durch Grundwasser durchtränkte Bodenschicht hineinreichen. Fig. 8.13
Generell sollten Hausbesitzer große Bäume wenigsten halb so weit von ihrem Haus entfernt
pflanzen, wie der ausgewachsene Baum sein wird, wenn sie in einer stark mit Lehm
angereicherten Erde bauen.
Sand und lehmiger Sand sind für gewöhnlich stabil, so wie verrotteter oder zerschlagener Fels
und Sandstein.
8.20 Das Leben in der Erde
Bevor wir jemals gelernt habe, die Erde aufzureißen, wurde sie von einer Vielzahl emsiger
Bewohner sorgfältig umgegraben und belüftet. Die unbearbeiteten Wiesen von Europa und
Amerika sind so weich wie eine große Matratze und dank der ober- und unterirdischen
Bewohner gut durchlüfte, die in aller Ewigkeit unter Grund arbeiten, selbst unter dem Schnee.
Termiten und Ameisen sind die Regenwürmer der Wüsten und Trockengebiete.
96
Wenn die Vögel die Samenverteiler der Wälder sind, so sind die höhlengrabenden Tiere die
Gärtner.
Unterirdisch lebende und wohltätige Pilzsporen werden von Eichhörnchen gegessen und in
ihrem Verdauungssystem, den Winterschlaf unterbrechend, aktiviert, um neues Gebiet zu
okkupieren und neuen Wurzeln von Ahorn und Eukalyptus zu helfen, Bodenmineralien- und
Flüssigkeiten zwecks Ernährung zu konvertieren. Manchmal vergessen Tiere dieser Art ihre
Nahrungslager, sodass Pflanzen wie Gladiolen, Narzissen und Hyazinthen an unerwarteten
Plätzen zu keimen beginnen.
Schwarzwurz ist, um sich vermehren zu können, von Maulwürfen abhängig. Zieselhügel sind
das umgegrabene Gebiet für neue Bäume.
Hasen gärtnern fleißig Disteln, und ihre Höhlen bieten dem Possum, Erdhörnchen, Schlangen
und Fröschen Schutz.
Würmer und Krustentiere, in ihren feuchten und manchmal halbnassen Höhlen, bewegen sich
auf und ab, und wirken dabei wie eine Pumpe, die Luft in die Erde zu den Wurzeln saugt, dem
Boden seinen täglichen Atem zur Verfügung stellend.
Andere Kreaturen mischen spezielle Erden, die sich auch zum herstellen von Ziegeln eignen,
mit Körpersekreten, um sich Heime zu bauen.
Wurzeln sterben saisonal, beanspruchen Raum, oder ziehen sich zurück, und hinterlassen
winzige oder massive Tunnel für Tiere, Pilze und neue Wurzeln, die Folgen. Ich habe einmal
versucht, einen Pastinak im neu drainagierten, sumpfigen Grund auszugraben. Dabei folgte
ich einem altem Wurzelpfad, und habe nach 2 m aufgegeben.
Viele alte Zieselbehausungen sind mit Pflanzenrückständen und Fäkalienresten gefüllt.
Eucalyptus globulus, als Beispiel, kann leicht 1,5 ha Untergrund beanspruchen. Ein Wald ist
unter Grund so komplex, dass sein Baldachin einfach erscheint.
Viele Wüstenpflanzen führen ein langes und robustes Leben im Untergrund, wo sie hingegen
an der Oberfläche, dünn, verhungert und zerbrechlich wirken.
Die Konsequenzen für Designer sind, dass viele dieser Effekte benutzt werden können, oder
ihr Nutzen geschätzt wird, wenn wir z.B. einen Maulbeerbaum pflanzen, um nicht nur die
Früchte zu ernten, sondern um indirekt auch Seidenraupen anzulocken.
Wurzeln haben ihre eigene Durchdringung (Tiefe), Muster oder Ausdehnung, Schablonen und
saisonale Wanderungen zu oder von der Oberfläche.
Die Folgerung ist, dass ihre Topographie unter, wie über der Oberfläche ähnlich sein kann.
Während agrikulturelle Feldfrüchte sich bis in eine Tiefe von 0,6 – 4 m unter die Erde
erstrecken können, reichen manche Bäume in tiefen Wüstensandböden bis zu 50 Meter hinab.
Um die Wurzeln von Dünenbäumen werden Kalzium und andere Mineralien als
kieselähnliche Ausscheidungen von wurzelvergesellschaftenden Pilzen und Bakterien
deponiert.
Designer könne die Diversität von Wurzeln in Böden ebenso effektiv wie die Diversität von
Baumkronen und Baldachinen nutzen.
97
Bambus hält nicht nur Erdrutsche zurück, sondern sorgt bei leichten Gebäuden für eine
Erdbeben-geprüfte Wurzelmatratze. Die Wurzelmatten von Sumpfpflanzen rette Bulldozer
vor dem Wassergrab, und das pflanzliche Netz der Prärie wehrt Winde ab.
GEOLOGIE UND LEBENSFORMEN
8.21 Die Atmung der Erde
8.22 Designer Checkliste
8.23 Referenzen
98
Erdarbeiten und Erdressourcen
Kapitel 9
Das Bewegen der Erde bringt Verletzungen und Ängste. Menschen vermuten, was es getan
und bedeutet hat. Aber das Beben der Sphären, obschon größer in der Ferne, ist unschuldig.
(John Donne)
Und hat sich die Erde für dich bewegt?
9.1 Einführung
Wenige Menschen heutzutage machen sich mit Erde schmutzig, und auf internationalen
Flügen sehe ich oft, dass ich der einzige mit dezent erdigen Fingernägeln bin.
Für den Bodenwissenschaftler bedeutet Boden endlose Klassifikationsmöglichkeiten. Für den
Ingenieur ist es ein Material; für Töpferer ist er die Hauptressource; und für die/den
Hausfrau/Mann Fußabdrücke auf dem Boden, und Teil des ewigen Staubs.
Es ist ein großes Thema, wie das Wasser, und in diesem Kapitel werden wir uns mehr auf den
Gebrauch von Böden zwecks strukturellem Designs konzentrieren, als auf den Boden als
Wachstumsmedium.
Menschen und Tiere haben Böden und Erdablagerungen durchlöchert, um Zugang zu
speziellen Ressourcen zu bekommen. Beispiele sind Tiermigrationen zu Salzvorkommen und
zu Staubbädern, worin sich Vögel und Säugetiere rollen oder baden.
Mineralien mit Silizium wurden von Menschen als Werkzeuge benutzt. Um fehlende
Elemente im Essen zu ergänzen, wurden Eicheln mit Eisenoxid gesättigten Böden gemischt.
Es gibt einige Lehmarten, die von Stämmen, aber auch modernen Menschen,
traditionellerweise benutzt werden, um Gifte zu absorbieren, Durchfallerkrankungen und
Sodbrennen zu mildern, oder Übelkeitsgefühle zu erleichtern.
Obwohl noch wenig Arbeit über diesen Faktor geleistet wurde, sollten wir jeden Gebrauch
wahrnehmen.
Manche Erde wird gegessen, um den Körper mit Spurenelementen zu versorgen, wie Ton und
Tonsalzschlecksteine.
Das Essen von Erde ist bei Kindern und Stammesleuten ein weitverbreitetes und
naheliegendes, natürliches Verhalten.
Bei Lagerfeuern von Aborigines ist die weiße, mineralienreiche Asche von Bäumen wie ein
Dip für das Essen.
Erdarbeiten für die Landwirtschaft und dem Bau von Monumenten existieren zumindest seit
17000 Jahren.
In den letzten 200 Jahren menschlicher Existenz kamen die größten Entwicklungen für
Erdarbeiten und Minierung. Der allgemeine Gebrauch von selbsttransportierenden Maschinen
datiert in Wirklichkeit auf die Nachkriegsjahre (1947), der Entwicklung von Panzern auf
Schienen, Erdschaufeln für Flugfeldkonstruktionen und riesiger pneumatischer Rädern für
diese Art von Ausrüstung der Kriegsjahre folgend.
Unsere Macht die Erde mit modernen Maschinen zu bewegen ist heute nahezu unbeschränkt.
99
Kleine Erdarbeiten sind sehr effektiv, billig und dauerhaft.
Sie sind notwendig und ethisch wo sie:
-
unseren Bedarf an Energie reduzieren (Unterbodenwohnungen in Wüsten)
Unsere Landschaft zwecks Nahrungsproduktion diversifizieren (Fischteiche)
Permanent Schäden rehabilitieren (Konturdämme, Unterbrechungsdämme)
Materialien einsparen (Design der Hausausrichtung)
Bessere Landnutzung ermöglichen, oder helfen, Revegitation der Erde zu ermöglichen
Es rentiert sich für uns, so viele Anwendungen von Erdformung zu machen, wie wir können.
Es ist beschämend Steinbrüche, Minen und Strassen zu sehen, die nur einem einzigen Zweck
dienen und üblicherweise als steriles System hinterlassen werden, wenn sie geformt oder
bepflanzt werden können, um die Vielfalt der Landschaft zu unterstützen.
Eine Menge geschickter und gut erprobter Strategien der Abfall- oder Bodenrückgewinnung
sind als Methoden entwickelt worden, um heruntergekommene Landschaften zu stabilisieren,
sowohl bei natürlicher Instabilität, als auch bei Sorglosigkeit von Ingenieuren.
Ein exzellentes Handbuch: Dr Hugo Schiechtl ( Bioengineering for Land Reclamation and
Conservation, University of Alberta Press, 1980). Von Mollison für zukünftige Erdbeweger.
sehr empfohlen.
Erde kann bewegt werden, um...
-
Schutz zu schaffen; um bei Fundamenten zu helfen und Gebiete für Böden eben zu
machen;
Um Hänge zu terrassieren (Nass- oder normale Gärten);
Um Erdwälle zu errichten oder Gräben zu ziehen, die vor Fluten, Feuer, Angriffe oder
wandernde Pflanzenfresser schützen;
Um Gebiete zu füllen, oder zu drainagieren (um Wasserfluss oder Oberflächenwasser,
das abfließt, zu dirigieren);
Um Zugangswege zu jenen Plätzen zu schaffen, die wir üblicherweise besuchen;
Um zu Erdmaterialien zu gelangen (Ocker, Lehm, Mineralien, Kraftstoffe);
Um Löcher aus allen erdenklichen Gründen, in verschiedensten Größen, zu machen
(Pfostenlöcher, Brunnen, Dämme...);
Um spezielle Lager zu schaffen und um Lebensraum zu vergrößern (Keller und
Höhlen);
Um Erosionskräfte, die Böden abtragen, zu stoppen (Bodenkonditionierung und
Erosionskontrolle);
Um Lärmbelästigung zu vermeiden; und
Um die Auffüllung von Grundwasser sicherzustellen (Swales und Bodenschlitze)
Ebenso bewegen wir Erde mit Explosivstoffen
Die Erosion selbst wurde genutzt, um Terrassen zu schaffen. Aber es wird darüber diskutiert,
ob die Terrassenidee ein Ergebnis des Versuchs war, um Erosion zu stoppen, bevor sich
später die Idee entwickelte, mit Hilfe der Erosion Terrassen zu schaffen.
An dieser Stelle werden wir nicht große, komplexe Erdarbeiten behandeln. Stattdessen
beschränken wir uns auf Erdarbeiten, die auf landwirtschaftsspezifische, private, sinnvolle,
10
0
relativ kleine und rehabilitive oder selbsterhaltungsfähige Erdbewegungssysteme limitiert
sind, die ein Individuum zu entwickeln vermag, um sein Haus zu schützen, oder um Wasser in
einer produktivern Landschaft zu kontrollieren.
9.2 Die Planung von Erdarbeiten
Plane, bevor die Maschinen oder Arbeiter auf dem Gelände erscheinen!
1. Fälle Anfangs eine Entscheidung, wo du gerne Wege, Dämme, das Haus, Drainagen
usw., eine Konturlinienmappe und einen Plan anwendend, platzieren möchtest.
2. Teste den Boden, um zu bestimmen, ob die Erde gut genug ist, um deine Pläne zu
verwirklichen. Suche professionelle Hilfe auf, oder verrichte mehr Forschungsarbeit,
bevor du dich endgültig für eine Platzierung entscheidest.
3. Stecke das Gelände ab. Benutze genügend Pfosten mit rotem oder weißem Kopf.
4. Plane und finde einen Platz, wo du die Humusschicht zwischenlagern kannst. Lasse
niemals zu, dass Humusschicht mit tieferen Bodenschichten vermischt wird, aber
entferne sie sorgfältig, damit sie später auf das umgeformte Gelände zurückgelegt
werden kann, wo sie als Wachstumsmedium und Stabilisierung gegen
Unterbodenerosion dient. Um das Gelände unverzüglich zu stabilisieren stelle sicher,
dass du genügend Samen und Pflanzmaterial zur Verfügung hast.
Wenn Erde bewegt wird, lockert sie sich. Dadurch steigt das Erdvolumen erheblich an (145%)
Selbst nach ihrer erneuten Verdichtung bleibt das Volumen meist um 10% größer als
ursprünglich. Selbst gewissenhaft verdichteter Lehm in Dämmen setzt sich mit der Zeit um
1%. Lockeres Füllmaterial setzt sich bis zu 75% oder weniger im Verhältnis zu seinem
ursprünglichem Volumen. Das hat große Relevanz für Hausfundamente und Mauerstabilität.
Wenn die Humusschicht über Auffüllungen zurückgelegt wird, sollte das Gebiet nicht überverdichtet werden, da wir ansonsten einen Wasserstau riskieren.
Um ein Wohngelände vorzubereiten (inklusive Drainagen) können wir wie folgt vorgehen:
-
-
-
Sorgfältige Besichtigung. Platziere die Pfosten außerhalb des Geländes. Hole den
Bagger;
Entferne vorsichtig die Humusschicht und lege sie dorthin, wo sie nicht stört und den
Arbeiten im Weg umgeht;
Grabe Haus- und Gartenebenen, für Zugangswege verwende ausschließlich die Erde
unterer Bodenschichten (keinesfalls den Humus);
Hole den Grabbagger oder die Hacke, um Fundamente und Drainagerinnen- oder
gräben zu graben. Schütte Fundamente und Platten, Pfade; platziere Drainagen und
Rohre.
Lege die Humusschicht zurück und ordne mit einem Böschungslöffel das Gelände, wo
es nötig ist. Etwas Erde kann auf der dem Wind zugewandten Seite zu Hügeln
aufgeschüttet werden, um Hecken anzulegen.
Bepflanze oder besäe die gesamte Humusschicht, um Erosion vorzubeugen.
Feinabstimmung nach dem maschinellen Einsatz mit Schubkarren und Harke;
kontrolliere die Drainagen, die sich unter dem Gewicht der Maschinen verbiegen
können.
10
1
9.3 Die Bepflanzung nach den Erdarbeiten
Jedes Mal, wenn wir Erde bewegen, sollten wir bereit sein, gleich darauf mit dem Bepflanzen
und Einsäen beginnen zu können. Die Bepflanzung und Stabilisierung des Gebietes muss im
Vorfeld geplant werden, und das Pflanzmaterial muss bereitstehen, um unseren
Bepflanzungsplan so bald als möglich nach dem Eingriff umsetzen zu können.
Dafür gibt es zwei Gründe:
1. Um Erosion vorzubeugen
2. Um die Invasion von ungewollten Pionierpflanzen zu verhindern
Wenn ein vollständiger Satz von Bodendeckern, Pionieren und mehrjährigen Pflanzen in
neuer Erde ausgebracht werden kann, sparen wir viel Zeit und Arbeit. Eine großzügige
Verteilung gemischter Samen, die eingerecht werden, bereiten den Weg für dauerhafte
Anlagen.
Am besten ist es, wenn wir Gebiete mit nackter Erde sofort mulchen können (dazu eignen
sich Heu, Stroh, Stoffsäcke aus Jute oder Hanf oder Holzschnitzel). Das bricht die Gewalt von
Regen und unterdrückt ungewollte Beikräuter.
Einige Mischungen, die in den meisten Böden funktionieren:
-
Sonnenblumen, Hirse, Mangold, Hülsenfrüchte, Petersilie, Lupine und Klee
Pastinak ( frische Samen, nur ein Jahr keimfähig), Daikonrettich, Rettich, weiße Rübe,
Küttinger Rüebli (weiße Karotte), diese nageln den Boden fest.
Zwiebeln von Lilien, Traubenhyazinthen
Beinwell, Chicory, Pferderettich, Ingwer, Süßkartoffel
Ableger von Bambus, Bannagras, Pampasgras, Aloen, Agaven, Neuseelandhanf
Setzlinge von Elefantenknoblauch, Spargel, Artischocke
Stecklinge von kleinen Früchten; Holunder, Weide, Pappel, Maulbeerbaum, Stolz von
Madeira ( Echium fastuosum)
Mit Röhren geschützte Stecklinge von Acacia, Prosopis, Tagasaste, Neuseeland
Spiegelpflanze (Coprosma), Pinien, Eukalyptus, Büsche
Alle können sich gegenüber Selbstaussaaten gut behaupten, und mit sehr wenig oder keiner
Hilfe ein vielfältiges, nützliches, frühes und mehrjähriges Ertragssystem etablieren. Ein paar
wenige Einjährige säen sich wieder fürs nächste Jahr selbst aus. Zu den Mehrjährigen kann
man Stöcke setzen, damit sie wieder leicht gefunden werden können.
Klee kann spät ausgesät werden, um dem Salat im Wachstum einen Vorsprung zu gönnen.
Gras wird nicht gesät, aber kann einfallen, wo Bereiche unbewachsen bleiben, und kann von
Gänsen nach ein paar wenigen Jahren begrast werden.
Ungeeignete Pflanzen können durch erfolgreich gewachsene Pflanzen später im Zyklus
ersetzt werden.
Bäume sollten nicht auf Dämmen gepflanzt werden. Es besteht die Gefahr, dass sie fallen, und
einen Teil des Walls aufreißen. Stattdessen nehmt zur Stabilisation Bambus, Ingwer,
Süßkartoffeln, Pepino und Trampelgräser.
Das „Netz- und Pfannenmuster“ Bepflanzungssystem aus der Fig. 11.84 ist eine effektive
Kontrolle in überweideten, erodierten, minierten oder vom Bulldozer bearbeiteten Lagen.
Wenn Reifen verfügbar sind, können diese zur Herstellung der Pfannen genutzt werden. Sie
werden mit Mulch befüllt. Für Leute, denen Holzblöcke zur Verfügung stehen; diese können
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2
quer zum Hang fixiert werden, in einer leicht abfallenden Hangneigung, so dass Wasser im
Zick-Zack Kurs über das erodierte Land fließt, und folglich in den Boden eindringt.
Sogar kleine Holzklötze und Äste, quer zu einem Erosionskanal ausgelegt, bauen eine Schicht
aus Schlamm und Blättern auf. Nebenbei kann man Weiden, Akazien, oder irgend eine andere
winterharte Art mit fasrigen Wurzeln pflanzen, die als ständige Schlammfallen fungieren.
Mulch hinter Holzstämmen und Barrieren stabilisieren schnell das Saatbeet zur Bepflanzung.
Gefallene Blätter und verteilter Mist akkumulieren ebenfalls in diesen Minideltas, um
Pflanzennährstoffe bereitzustellen. Feine Maschendrahtzäune, mit steinbeschwertem Heu
hügelaufwärts, wird Schlick einfangen und Wasser verteilen, so wie Quer-Swales bestehend
aus Zitronen- oder Vetivergras.
An sehr steilen Hängen gibt es oft keine andere Möglichkeit als Pampasgras, Bambus,
Zitronengras und Wurzelteppichpioniere zu pflanzen und oberhalb des Hügels Kastanien,
Akazien, Johannisbrotbaum, Oliven oder andere großen Spezies, die ihre Samen mit der Zeit
den Hügel hinunter abwerfen. Wo Geräte wie Meiselpflug verwendet werden können ist eine
effektive Erosionskontrolle möglich. Geplanter Einsatz von Meiselpflügen und
Bepflanzungen schaffen eine permanente und stabile Veränderung am Hügel.
9.4 Hangmaße
Hangneigungen werden auf verschiedene Weise gemessen und ausgedrückt.
IN GRADEN ausgehend vom Horizont: Fig. 9.2. (z.B. Geologen messen so)
IN PROZENT: 90° wird durch 100 geteilt, also sind 90° soviel wie 100%, 45° sind 50%.
(z.B. Ingenieure messen so)
IN PROPORTIONEN: 1:4 ist ein Hang, der 1 Teil hoch und an der Basis 4 Teile lang ist.
(z.B. Hydrologen messen so) Fig. 9.3.
Es gibt passende Bewässerungsgrade für Böden und Drainagen. Feiner Sand benötigt sehr
sanfte Drainageneigungen (1:2000) und Erdgräben im Sand brauchen für einen bleibenden
Zustand einen leichten Winkel, etwa 1:4,5.
Tab. 9.1. zeigt einige Zusammenhänge.
Stabile, natürliche Hänge sind nicht gerade, sondern konkav. Erdbänke erreichen dieses Profil
mit der Zeit ( strichlierte Linie in Fig. 9.4. ). Böden haben typenspezifische Ruhewinkel mit
konkaven Profilen.
Der Hangwinkel ( die strichlierte Linie) ist daher eine geradlinige Annäherung an reale
Erdhänge. Der Graben an der Spitze eines Einschnitts leitet Wasser zur Oberfläche von
Hängen, die sicher und stabil sind, und ist eine Standardmaßnahme in der Dammstabilisation.
Durchschnittlich stabile Hänge in der Ingenieursplanung sind:
- Schotter 1:1,5
- Lehm ( gut drainagiert) 1:2
- Lehm ( nass) 1:4
Um eine Strasse trocken zu halten sollte wie in Fig. 9.5. geformt werden. Umgekehrt, um
Gebiete zu beschatten, können Dämme so steil konstruiert werden, wie es das Erdreich
erlaubt.
Wenn wir in einen Hang hineingraben- oder terrassieren, wird der natürliche Erosionsprozess
versuchen, den ursprünglichen Hang wieder herzustellen, wenn wir ihn sich selbst überlassen.
10
3
Terrassierungen an der Basis von abschüssigen und instabil bedeckten Gesteinsschichten
werden daher den ganzen Hügel abtragen, was unendliche Kosten für Straßensanierungen und
Geröllentfernung mit sich bringt. Geröll auf instabilen Hügellagen wird Häuser und
Menschen mit sich reißen, oder unter sich begraben.
In den trocken Hügel- und Buschländern Kaliforniens und Frankreichs können Feuer die
Böden regelrecht backen. Solche Böden können keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, und
Wasser rinnt einfach nur ab, was wiederum zu verheerenden Überschwemmungen führt.
Saaten in die Asche von Lupine, Hafer und Samen von Büschen können helfen, wenn früher,
nebliger Reben fällt, um das Wachstum von Vegetation neu zu starten.
Also kann der Wasserabfluss nach einem Feuer katastrophal werden, und heiße Feuer können
einen Langzeiteffekt auf Böden und Bodenverlust haben.
Daher sollten Designer (und Städteplaner) Gebiete bekannter Bodeninstabilität als
Siedlungsgebiet meiden, und sie in dauerhafte Wälder umwandeln.
9.5 Ebenen und Ebnung
Ebenen werden ausgemessen um zu garantieren, das Überlaufrinnen funktionieren, Drainagen
entwässern und Häuser so gerade werden, dass man Murmeln spielen kann, ohne dass diese in
eine Ecke rollen.
Es gibt Werkzeuge zum Ebnen, wobei das älteste und zuverlässigste die Wasseroberfläche ist.
Entlang des Meereshorizonts kann man immer eine Ebene ausmachen, oder die Funktionalität
einer Drainage oder Rinne sicherstellen, indem man etwas Wasser hinablaufen lässt.
Ein ausgeklügelteres Gerät ist der Theodolit.
Drei einfache Geräte, um eine Ebene zu schaffen:
-
Der Schlauchebner (Fig. 9.6.)
Die ebene Oberfläche (Fig. 9.7.B. und Fig. 9.7.A.) und Fig. 9.8.
Der A-Rahmen (Fig. 9.9.)
Ebnen muss man nur einmal, wenn es richtig gemacht wird. Solltest du wirklich im Zweifel
sein, kaufe einen Theodolit und lies die Gebrauchsanweisung, oder beauftrage einen
Landvermesser ( der eigentlich Karten zeichnet).
Tausende Kilometer Drainagen wurden mit einfachen Werkzeugen vermessen.
Ralph Long von Australien hat ein Gerät zum Einbau in den Traktor entwickelt. So kann der
Traktor selbst zum Drainagieren benutzt werden. Er nennt ihn den Long Inclinometer
( Permaculture Journal # 22,1985).
9.6 Arten von Erdarbeiten
10
4
BÖSCHUNGEN
Es ist billiger eine Böschung zu konstruieren, als die Erde abzustufen oder zu stützen, falls die
Böschung stabil angelegt werden kann. Wo auch immer ein Four Way bucket (Bobcat or
drott) oder eine Power-Schaufel verwendet werden können wölbt die Böschung , da größere
Hänge so stabiler sind, als wenn sie gerade angeschnitten werden. Böschungen oder
Hanganschnitte, die höher sind als 4 Meter, brauchen sorgfältige Stabilisation.
Anders als ein Dammwall, sind Hanganschnitte für Strassen normalerweise nicht verdichtet,
noch haben sie unbedingt viel Druck auf sich lasten. Die häufigste Ursache, dass Hänge
wieder verschottern, ist der Wasserfluss durch oder über Böschungen und vorkommende
Geisteinsschichten in Schieferton.
Alle normalen Böden mit etwas Lehm und steinige Böschungen sind ziemlich bis völlig
stabil, wenn gegeben ist, dass der Haltepunkt dieser Materialien sicher ist, die Böschung
etwas konkav angeschnitten, und die Drainage angepasst ist. In harten, schottrigen Gebieten
mögen Strassenerneuerungen oder teure Drainagierung und Stützmauern aus Beton die letzte
Möglichkeit sein, aber die Fig.9.10. zeigt, was in Bezug auf Wasser- und
Geröllschlammkontrolle wirklich wichtig ist; nur einige Formen davon werden gebraucht
werden, aber alle können angewendet werden.
BÄNKE FORMEN
Eine Bank ist ein flacher, gründlich geformter Hanganschnitt in einen Abhang. Sehr steile
Hänge bis 30-40° können wie Bänke angeschnitten werden, wenn der Bulldozer auf sicherem
Gelände anfangen kann ( typisch wäre ein Bergkamm mit 20° oder so). Bänke werden
üblicherweise im Straßenbau und für Häuserlagen konstruiert, und sind sehr nützlich in
langzeitlicher Forstwirtschaft, wenn ein steiler Hügel alle hundert Meter oder so
angeschnitten wird (Fig.9.11.)
Bänke helfen, Zugang zu finden, bei der Bepflanzung, und schließlich bei der Ernte. Die
ersten schnellwüchsigen Bäume, die gepflanzt werden müssen, sind jene auf der tiefer
gelegenen Seite (lockere Erde!) der Bank. Das können Nuss- oder Fruchtbäume, zur Ernte,
oder für Saatgut, sein.
Kleine Höfe auf sehr steilem Gelände müssen mit dem Hang arbeiten, oder viel Energie
aufwenden, um Wasser oder Dünger zu transportieren. Obstgarten und Mulch über dem
Hühnergehege über dem Garten ist das einfachste System. Umso besser, wenn der Kamm
oder Hügel oberhalb des Systems mit mulchproduzierenden Bäumen wie etwa Casuarina,
Föhre, Eiche und Buche. So wird Mulch und Streu als Grünfutter und Samen für Hühner den
Hang hinuntergeworfen, und diese scharren den Mulch angereichert mit Mist und fertig
gehäkselt in den Gemüsegarten. (Fig.9.13.)
Bänke kann man düngen, mit dem Meiselpflug behandeln und mit Leguminosen- oder
weichblättrigen Mulchpflanzen gestalten, und in Abständen das Gras schneiden oder
abweiden lassen. Wenn gemäht wird kann der Mulch zu den Bäumen hin auf beide Seiten
verteilt werden. Da Bänke auf sehr steilen Hügeln kaum befahren werden, können sie leicht
nach außen hängen, um Wasser abzuleiten.
Bänke sollten nicht unbedingt Wasserwege unterbrechen, daher Rohre oder Abzugskanäle
einbauen. Kleine Wasserwege können überbrückt werden.
Bänke sind schnell entlang einer Vermessungslinie, alle 6 Meter abgesteckt, gestaltbar. Dieser
Linie folgt ein Bulldozer, der seitlich mit der Schaufel arbeitet.
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5
Auf stabilen Böden können Bänke zum Hang hin abfallen und so wie Swales funktionieren,
die Wasser für die Bäume unterhalb der Bank versickern lassen.
Solche Bänke sind im steilen Gelände ein Segen.
Schmale Bänke (1,5-3.0m) werden sehr schnell von den Bäumen überwachsen, sind schattig,
stabil und zugänglich (Fig.9.14.).
Obwohl man die feinen Einzelheiten der Erdarbeiten am besten dem erfahrenen Baggerfahrer
überlässt, muss der Designer Arbeitsschritte bestimmen, die Plätze wo Schutt und Humus
gelagert und wo Bänke angelegt werden u.ä..
Auch der logistische Ablauf einer Baggerpartie muss vorher gut überlegt werden, da es sehr
teuer ist, einen Bagger über lange Strecken Erde vor sich herschieben zu lassen (gut ist, wenn
nicht weiter als 6-9 Maschinenlängen gefahren werden muss), und dass mehr und bessere
Arbeit irgendwelcher Maschinen quer zum Hang und hügelabwärts geleistet werden können,
mit Ausnahme eines Löffelbaggers.
So kann ein Großteil an Zeit, Treibstoff, Geld und Holz gespart werden, wenn ein Gelände
sorgfältig abgesteckt wird.
Stelle dir vor, du selbst wärst der Fahrer, und plane so einfach wie möglich, um dem Gelände
die gewünschte Form zu geben.
TERRASSIERUNG
Terrassiertes Land, versorgt mit einer Reserve aus lokalem Gründünger oder Kompost und
entsprechend Wasser, sind potentiell sehr stabile Produktionssysteme.
Ausnahmen:
- Terrassierung auf instabilen Böden oder Sedimenten
- Ausgedehnte Terrassierung mit einjährigen Früchten bewirtschaftet, proportional zu
viel Fläche der Landschaft vereinnahmend, wodurch ein Nährstoffinput durch
Laubbäume verloren geht; und
- Wenn man eine sehr hohe Anzahl von Terrassen in Gegenden anlegt, wo sehr viel
Regen fallen kann, sodass Wasserabfluss konzentriert wird.
40-60% des gesamten Landschaftsplans sollte aus Bäumen bestehen, und sowohl der Boden,
als auch Wasserzu- und Abfluss sollte eine sichere und kontrollierbare Bewässerung
ermöglichen.
Die großen Vorteile von Terrassen sind:
-
leichter Zugang zu den Kulturpflanzen im hügeligen Gelände
Leicht zu kontrollierende und effektive Bewässerung
Minimaler Verlust von Mutterboden im Vergleich zu Bewirtschaftung am Hang
(Wasserfluss)
Ein potentieller Zuwachs von Schlamm oder Nährstoffen durch Bewässerung oder
Oberflächenwasser und durch Laubfall
Terrassierung wird ab 30°, vorzugsweise bei 10-18°, sinnvoll.
Terrassierungsarbeiten beginnen auf der untersten Ebene. Mutterboden entfernen und
Zwischenlagern. Der Mutterboden der höher gelegenen Terrasse wird nämlich immer auf die
untere, fertig konstruierte Terrasse gelegt, und zum Schluss wird der zwischengelagerte
Mutterboden auf die oberste Terrasse befördert. (Fig.9.15.)
10
6
Die Zwischenwände der Terrassen werden idealerweise so designt, das dort mehrjährige
Pflanzen wachsen, um der Konstruktion Halt zu geben und Gründünger bereitzustellen.
Die Ausdehnung und Größe eines Terrassensystems sollte man klugerweise anpassen an
- Heftige Regenfälle ( in Bezug auf das abfließende Wasser) in den Tropen; und
- Zu erwartende Regenfälle in trockenen Gebieten.
Terrassensysteme sollten also in den Tropen nicht mehr als 30% eines Gebietes einnehmen, in
sehr trockenen Ländern nicht mehr als 5%, und in den Tropen Bäume anpflanzen, welche die
Bodenfruchtbarkeit auf dem Terrassensystem erhalten.
In feucht-kühlen und tropischen Gebieten können Wasserterrassen einer Fisch-Pflanzen
Polykultur gewidmet werden, die Ernten von Fisch, Schalentiere und Wasserpflanzen
ermöglichen.
Verhindere großangelegte Terrassierung, wo Menschen sehr steile Lagen bewohnen, und
Terrassierung in sehr steilen Lagen ist immer eine Sache der Handarbeit.
9.7 Erdanlagen-Erdkonstruktionen
Wo auch immer gegraben wird, wird Erdschutt zu einem Verschmutzer. Das muss nicht der
Fall sein, wenn dafür gesorgt wird, dass der Humus zuerst entfernt wird, um später den
Erdschutt wieder zu bedecken, schrittweise oder im Ganzen.
Erdwälle, die von Maschinen errichtet werden, können folgenden Zwecken dienen:
1. SCHUTZ FÜR HAUS UND FELDER
Hohe Wälle, 2.5 - 3.5 Meter hoch, nahe beim Haus errichtet, entweder ausgebaggert oder
aufgeschüttet, schafft sofortigen Schutz. (Fig. 9.16).
Fig. 9.17. zeigt ein aktuelles Grundstücksdesign in Flachlandlage mit kalten Südwest-, heißen
Nordwest- und kühlenden Nordostwinden, alle von dem gebaggerten Erdwall und Teich
kontrolliert.
2. PFLANZGELÄNDE FÜR WINDBRECHER
Flache, seitlich gezogene Hügel häufen Humus auf, schaffen Schutz, fangen oder verschieben
Oberflächenwasser, so wie sie Wurzelkonkurrenz für ein oder zwei Jahre reduzieren. In
feuchtnasser Erde über wasserversiegeltem Grund kann man Weiden, Pappeln und
Tamarisken pflanzen. (Fig.9.18.)
3. HAUS- ODER SCHEUNENWÄNDE
Von den meisten Architekten und Häuselbauern unbeachtet existieren Maschinen, die
kompakte und komplette Haus- oder Scheunenwände an einem Morgen errichten können. Wir
10
7
müssen nur noch Boden und Dach hinzufügen ( weitere zwei Tage Arbeit), um in einem
langzeitlichen, feuersicheren, stillen, energieeffizienten und geschützten Haus zu sein.
Sowie ihr die Wände errichtet, verdichtet sie auch. Beinahe jede Form von Erde ist geeignet,
wenn der verdichtete Ruhewinkel der unterschiedlichen Erdtypen beachtet wird. Im Sand
funktioniert diese Technik nicht, es sei denn die Wandecken werden mit feuchten Säcken,
gefüllt mit Zement und Sand, oder sandiger Erde, verstärkt. Fig. 9.19.
4. EINDÄMMUNGEN
...von Gebieten, auf denen sich gefährliche Stoffe befinden ( feuergefährliche Flüssigkeiten).
Ebenso als Feuerschutz und zur Eindämmung von Hitzestrahlung.
5. LÄRMDEFLEKTOREN- UND ABSORBER
Verkehrslärm wird effektiv abgeblockt, und Pflanzen auf den Lärmschutzwällen wirken als
Luftreiniger. Lärmdeflektoren funktionieren nur effektiv im Langwellenbereich.
6. WEGE UND PFLANZMÖGLICHKEITEN IN MOOREN
Erdbänke, Inseln und Hügel im Sumpfland eröffnen vielschichtige Möglichkeiten in Bezug
auf Zugänglichkeit, Platz für Bäume und Gebäude. Hügel in Teichen isolieren nützliche aber
wuchernde Arten, wohingegen Wälle den Zugang zu Fuß oder mit einem Fahrzeug
ermöglichen, um Entennester zu besuchen, Früchte und Wein zu ernten und um sich um die
Fischteiche zu kümmern. (Fig.9.20.)
Die Errichtung eines Walls im Moorland ist eine interessante Operation;
Verwende Matten bei sehr weichem oder schlammigem Grund ( Matten sind drei massige,
hölzerne Balkenröste, die Stämme 10x15 cm im Durchmesser, auf der die Arbeitsmaschine
stehen kann).
Das Ziel ist hauptsächlich einen breiten Erdhügel aufzuwerfen, der austrocknen kann, damit
später ein sicherer Transit schwereren Materials erfolgen kann, um einen substanziellen Wall
als Basis für einen Weg oder zur Bepflanzung zu errichten.
Es ist natürlich einfacher, und richtet weniger Schaden an, zuerst Wälle zu errichten, und dann
eine Sumpflandschaft zu kreieren. Natürliche Moore brauchen Schutz aufgrund ihres Wertes
in der Natur, und ebenso die Wasservögel.
7. ABLENKUNG VON WIND UND WASSER
Fig. 9.21.
8. FLUT- UND GEZEITENKONTROLLE
Gut erhaltene Erddämme sind für Häuser und Dörfer in Überflutungsebenen und Gebieten
unterhalb des Meeresspiegels der einzige Schutz. Sie sind sozusagen umgedrehte Staudämme.
In vielen Deltagebieten können Hügel als Flutrettungsinseln errichtet werden, auf denen es
Lager- und Unterkunftsscheunen gibt. Erhöhte Fußwege, aus Erde gebaut, werden gerne zur
Verbindung flacher Hügel und Inseln in Küstennähe benutzt. Fig. 9.22.
10
8
9. EISENBAHNDÄMME, KANÄLE UND STRASSENNEIGUNGEN
10. ERDRAMPEN UND LADEFLÄCHEN
Gut für:
-
Um Lastwägen von der Seite oder von Hinten zu entladen (schwere Objekte oder
Vehikel mit Rädern);
Um Rinder auf Lastwägen zu laden, auf verschiedenen Ebenen.
Um Heuballen in den oberen Stöcken einer Scheune für den Gebrauch unten zu
entladen; und
Um Boote im Wasser aus- oder einzuladen.
Die Ladefläche selbst muss mit Steinen, Beton oder Balken stabilisiert werden. (Fig.9.23.)
11. ERDMAUERN ODER „HA-HA“ ZÄUNE
Sind hauptsächlich eine tiefe Grube, trocken oder nass, mit einer steilen Wand, ausgekleidet
mit Steinen (Fig. 9.24.)
Unterführungen und Leitzäune erlauben es wandernden Wildtieren Strassen und
Eisenbahnschienen ohne Verletzungen zu queren.
Wir asphaltieren kilometerlange Flächen, aber wir verabsäumen es, darunter Rohre für
Heizpumpen auszulegen, welche die Städte, durch die die Strasse führt, beheizen, und ebenso
das von den Strassen abfließende Wasser für lokale Bewässerung zu ernten und zu speichern.
All das wird sich nur ändern, wenn gutmeinende Leute die Vergabe von öffentlichen Geldern
bestimmen, oder wenn Straßeningenieure in Permakultur ausgebildet werden, und Strassen als
einen öffentlichen Besitz betrachten!
9.8 Das Bewegen der Erde
Menschen haben schon immer die Erde bewegt; um Wasser in ausgetrockneten Flussbetten zu
finden, um nach Pigmenten für ihre Dekorationen zu suchen, um Nahrung in Form von
Pflanzenzwiebeln, Maden oder Pilzen freizulegen, oder um ihre Fäkalien oder Toten zu
begraben.
Das archetypische Werkzeug ist der Grabstock, mit dem man Nahrung von größerer Vielfalt
und höherem Nährwert bekommen kann, als mit dem Speer.
Die Grundausstattung, Hacke, Rechen und Schaufel gibt es heute in den meisten Kulturen.
Mit Handwerkzeugen wurde der Hauptanteil der montanen Reisterrassen, die wir heute sehen
können, geschaffen.
10
9
Sehr nützlich ist die Zwei-Personenschaufel ( Fig. 9.26.)
Eine kurze Beschreibung und ein Namensverzeichnis von Maschinen und modernen
Werkzeugen ist nicht nur notwendig, sondern essenziell für Erddesign. Wenn wir Erde
bewegen, sollte das permanenten und wohltuenden Zielen dienen.
Wir können erodierte und trockene Landschaften revolutionieren indem wir den Prozess mit
Werkzeugen beginnen und ihn mit Lebensformen, im speziellem Bäume, fundieren.
MASCHINEN, DIE ERDE BEWEGEN
Fig. 9.27. und Fig. 9.28.
HANGANSCHNITT UND DRAINAGETYPEN
Fig. 9.29.
EXPLOSIVSTOFFE
HYDRAULISCHE DÜSEN
ENDARBEITEN
Der Rechen und die Walze beenden die Arbeit auf frisch gebaggertem Grund; Erstere für
Feinarbeiten, letztere zum Verdichten.
Verdichten muss man nur, wo mit Verkehrsbelastung zu rechnen ist, oder Wasser
zurückgehalten werden soll. Bei Trockenheit sollte man mit Wasser sprengen.
Nur jeweils 15 – 30 cm Erde sollten auf einmal gründlich verdichtet werden. Sogar sehr
schwere Maschinen können selten tiefer als 38 cm verdichten.
Bei Dämmen und Hausfundamenten ist es notwendig, auf eine genaue Verdichtung zu
bestehen.
9.9 Erdressourcen
Wo auch immer Erde bewegt wird, zeigt es selten eine gleichförmige Zusammensetzung.
Tatsächlich enthüllen Baggerungen Materialien, die von der Natur bereits sortiert wurden und
von spezifischem Nutzen sind. Diese Materialien wieder zu mischen ist das gleiche, als
würden wir die geologische Uhr einige tausend Jahre zurückschrauben.
Jeder beaufsichtigende Designer oder Grundstücksbesitzer tut gut darin bei Baggerarbeiten
anwesend zu sein und darauf zu achten, dass folgende Materialien getrennt gelagert werden.
HUMUS: Humusschichten können sehr dünn und selten sein, und sind normalerweise nicht
dicker als 6-18 cm. Wo sie tiefer reicht, kann sie auf ärmere Böden verteilt oder Gruben für
Bäume ausgefüllt werden. Wo Humus liegt, wird die Humusproduktion abgekurbelt.
TORF: Torfböden sind zu schonen. Mit Lehm oder Sand gemischt kann man Bäume mit
nahrhaftem Mulch versorgen. Torf eignet sich zum Isolieren. Als Brennstoff sollte man Torf
nur in Notsituationen benutzen.
LEHM: Guter Lehm ist ein sehr nützlicher Stoff
SAND: Schwarzer Sand für Sonnenkollektoren. Weißer Sand für Reflexionen. Mit 20%
Lehmanteil (fetter Sand) gut für Öfen und Mörtel; mit scharfem Sand (Hauptbestandteil
11
0
Silizium) erzeugt man Glas und Zement. Sand gemischt mit Torf düngt Bäume und
Baumschulen (die beste Verwendung). Gesiebten Sand gibt es in allen Größen.
SCHOTTER: Kantiger Schotter macht guten Mörtel, runder gute Wasserfilter. Er ist auch ein
Mulch für Baumscheiben. Schottersteine mit 19 mm Durchmesser sind die besten
Wärmespeicher.
GROBER KIES: Gut unter Schotter für Strassen, für Drainagen und grobe Filter. Exzellenter
Mulch für Kondenswasser in Wüsten oder trockenen Plätzen, ein Filterbett für Naturteiche
u.s.w.
SCHIEFERPLATTEN: Für Böden, Dächer, Billardtische...
FELSBLÖCKE: Grobmulch, Lebensraum für Wildtiere, Windschutz, Sonnenspeicher,
Gewicht in Booten, Anker...
Wenn du klug bist, verlässt du das Gelände nicht, solange der Bagger gräbt. Es kostet viel
Geld, wenn du Maschinen für Feinarbeiten und Justierungen zurückholen musst, oder um
vermischtes Material auszusortieren.
SPUREN UND ZEICHEN
Auf jedem frischgebaggerten Grund zeichnen sich Spuren von Tieren ab, die sich in
irgendeiner Form zum Design mischen. Schädlinge und Nahrungskondurenten können früh
erkannt werden, und entsprechende Maßnahmen eingeplant werden.
SCHERBEN UND FOSSILIEN
9.10 Referenzen
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1
Feucht-kaltes bis kaltes Klima
Kapitel 12
12.1 Einführung
Hier geht es um das kalt-feuchte Klima, in dem der Niederschlag die Verdunstung während
des Jahres übersteigt. Dieses Klima unterscheidet sich vom Trockenland bezüglich der
Verdunstungseffekte, und von den Tropen dadurch, dass im Winter regelmäßig Fröste
auftreten können.
Auch werden wir einzigartige Aspekte des kalten Klimas behandeln (Schnee, Eis, gefrorener
Boden, Lawinen...), und den Charakter von Behausungen, Niederlassungen und Landschaften
dieser Regionen kennen lernen.
Zum kalt feuchten Klima gehören die Mediterranen Gebiete, die Gebiete um kalte Wüsten
oder der Tundra. Die meisten gehören zum winter-nassen Klima und leiden unter Nebel und
Frösten.
In Europa und im Südwesten Asiens mit kalt-feuchtem Klima hat sich die sogenannte
moderne Landwirtschaft entwickelt, die als Ideal auch in die Tropen und Wüstengebiete
gelangte, aber dort in Wirklichkeit unglaublichen Schaden anrichtete.
Als die Zeiten noch sensibler waren, gab es in kalten Klimazonen Mosaike von Mischwäldern
und extensiven Hecken, kleine Felder, permanente Weiden oder Prärien und relativ kleine
Gemüseflecken.
12.2 Die Charakteristiken von feucht-kalten Klimate
Sie sind Produktionsgebiet einer großen Vielzahl von Beerenfrüchten. In den Wäldern können
wildwachsende Pilze gesammelt werden.
Es gibt immergrüne und gemischte Wälder, artenreiche Wiesen kann man noch in wenigen
unkultivierten Gegenden finden.
Die Gewässer können sehr fischreich sein.
Aufgrund der langen und kalten Winter sind große Anstrengungen für die Lagerung von
Nahrung und Viehfutter nötig ( Bau von Scheunen, soliden Häusern, Tennen und dem Schutz
der Felder).
Häuser müssen um der Wärme im Winter willen sorgfältig konstruiert werden, und werden in
kälteren Gebieten meist mit Keller errichtet.
In Küstengebieten und Hochlandregionen dieses Klimas wird Wind zu einem bestimmenden
Faktor für den Ertrag.
11
2
12.3 Böden
Die schlagende Charakteristik von kalttemperierten Böden ist ihre Fähigkeit Humus unter
dem natürlichem Regime von Wäldern und der Prärie oder Wiesen anzusammeln.
Dahingehend unterscheiden sie sich von sowohl tropischen, als auch trockenen Böden.
Die Böden dieses Klimas wurden traditionellerweise gekalkt, um saure Werte auszugleichen.
Andere einzigartige Vorkommen über weite Gebiete der nördlichen Hemisphäre, und weniger
in der südlichen, sind Schichten von periglacialen Auswaschungen, verdichtetes Ackerland,
Muränen, Steinmehlanlagerungen als Folge von Gletscher- und Schmelzwasserreibung und
anderen feinen Partikeln (bekannt als Löss).
Solche Gebiete sind normalerweise mineralreich und fruchtbar auf Grund der Mischung von
Felstypen im Gletscherschutt.
In diesen Gebieten hat sich die Pflugbewirtschaftung etabliert. Lebendes Inventar musste
geschützt werden. Traditionelle Getreide waren Gerste, Hafer, Weizen und Roggen und
traditionelle Nahrung waren Fleisch, Gemüse und Brot. Viele Methoden der Vorratslagerung
wurden entwickelt, vom Begraben der Butter und Eicheln im Moor bis hin zu Eiskammern,
Gruben, Keller und Silagesysteme zur Tierfütterung.
Böden haben, bis auf ein paar Ausnahmen an sandigen Küsten, eine gute Struktur und hohen
Lehmanteil mit hochwertigem, natürlichem Humus ( ausgenommen die Erde gewonnen aus
saurem Gestein (Granit, Quarz, Gneis), wo sich Torfmoore entwickeln).
12.4 Landform und Wasserlagerung
Offene Wasserspeicher passen ganz besonders gut in die mesothermale Landschaft. Die
Böden enthalten generell genügend Lehmanteile ( über 40%) um sichere Dammwälle zu
errichten. Die Verdunstung übersteigt nicht den Niederschlag in normalen Jahren, und es gibt
ein großes Angebot an Pflanzen- und Tierarten, die für ihre Produktion Wasser benötigen.
In diesem Klima können die Techniken von Wasserspeicherung, Bewässerung und die
unterschiedlichen Möglichkeiten der Nutzung von Strömungen oder Überland fließendes
Wasser am besten entwickelt werden.
Daher ist hier der wichtigste Designinput, als erstes das Wassermanagement zu betrachten,
um anschließend Zugangsstrassen, oder die Planung der Pflanzen- und Tiersysteme. Bei der
Planung des Wassermanagements starten wir bei den am höchsten zugänglichen Hängen, und
arbeiten dann Methoden aus, um das Wasser auf dem längst möglichen Weg den Hang
hinabzuleiten (an oder nahe der Konturlinie), indem wir kleine Dämme, Swales und Rinnen
erschaffen. Wenn reichlich Regen vorhanden, nutzt diesen Vorteil zur Energiegewinnung.
Wasser hat alle die folgenden Aufgaben oder Pflichten in der Landschaft:
-
Als Boden und Teichlager, um Feldfrüchte und Wälder zu bewässern
Im Haus, zum Kochen, Trinken, Reinigen und für die Toilette.
Als ein Energielieferant durch Turbinen, oder in Form von hydraulischem Druck
In der Aufzucht von Fischen und Wasserpflanzen; als ein Wachstumsmedium in sich
selbst.
Als ein Träger von Nährstoffen. Am Oberlauf eines Flusses eingebracht werden die
Nährstoffe flussabwärts verteilt
11
3
-
Zur Regenerierung und ästhetischem Gebrauch
12.5 Siedlungs- und Hausdesign
Das meiste Geld verschlingen Heizung und Warmwasser. Nicht nur unser Haus, sondern auch
Scheunen, Außengebäude und Ställe müssen stabil, gut designt und, um der thermischen
Effizienz wegen, sorgfältig in die Landschaft eingepasst sein.
DESIGN FÜR NIEDERLASSUNGEN
Die Wahl der Lage und die umgebenden Pflanzen ist kritisch, da bereits hier für 70%
Einsparung der Wärmeenergie im kalten Klima gesorgt werden kann.
Aktuelle Konstruktionstechniken erledigen den Rest.
Diese Faktoren sind wichtig, um eine selbsterhaltungsfähige Siedlung aufzubauen:
-
Dörfer oder Strassen in West-Ost Ausrichtung eines Tals oberhalb des Thermalgürtels
( etwa Hügelmitte) auf der Sonnseite anlegen, vorzugsweise mit Wäldern und
Wasserspeichern oberhalb der Siedlung.
- Häuser östlich oder westlich anlehnen, und zwei bis vier Stockwerke sind empfohlen.
Das reduziert Isolierkosten und schafft einen kompakten Lebensraum.
- Sorgfältige Planung einer beitragenden Landschaft, die Sorge trägt für:
1. Dichten Windschutz Richtung Pol oder auf dem Hügel oberhalb der Siedlung und
nach Ost und West (Sonnenfallenform Fig. 12.1)
2. Dichte Weinbepflanzung an allen passenden Hauswänden, um die Isolierung zu
verbessern.
3. Laubbäume zur Sonne hin pflanzen, da sie im Winter die Blätter verlieren und das
Licht auf alle Hauswände gelangen soll, wenn die Sonne tief steht.
-
Lagebesichtigung um schlechte Böden zu vermeiden, sowie Lawinenstriche oder
Flutzonen und die lokale Frostlinie.
Und natürlich weg von radioaktiven oder ähnlichem Gestein.
Vorzugsweise sollten Siedlungen im kalten Klima ein gestuftes Design aufweisen, so dass
jede Wohneinheit der Wintersonne eine volle Fassade präsentiert. (Fig. 12.2).
HAUSDESIGN
Die Verglasung:
- Die der Sonne zugewandte Seite ist bei 3035° Breitengrad 30% bis 100% bei
Breitengrad 60°
- Kein Glas in der Westmauer, vielleicht ein Küchenfenster im Osten.
- Minimale, wenngleich mindestens Doppelverglasung auf der dem Pol zugewandten
Seite ( oberhalb des 40igsten Breitengrades und in alpinen Lagen).
Die Hausproportionen:
- An der Nord-Südachse nicht breiter als 10 Meter, vielleicht 1 ½ mal so lang an der
West-Ostachse, damit die Sonne die hinteren Wände bestrahlen kann. Achtet darauf,
11
4
dass die Sonne im Winter ins Haus scheinen kann. In sehr kalten Klimas Wintergarten
gleich miteinplanen. Dachfenster auf der Sonneseite wärmen Hinterzimmer oder
Dachboden.
Boden- und Unterbodenbereich:
- Der Boden kann viel Sonnenenergie speichern und langsam abgeben, ebenso die
Erdmasse bis zu einem halben Meter unter dem Boden. Daher isolieren wir diesen,
indem wir ein 1 Meter tiefes Fundament ziehen, welches wir auf der gesamten
Außenseite 5-15 cm dick isolieren.
Isolierung:
- Nach dem Unterboden sind die nächsten, zu isolierenden Bereiche das Dach (z.B. mit
Wolle, Fasern, Seegras, Sägespäne, Federn oder Papier), und die Fenster (mit
übergroßen Vorhängen vom Dach bis zu Boden. In sehr streng kalten Gegenden
passen isolierte Rolläden am besten.
Wände:
- Können massiv und aus Stein gebaut sein, oder doppelt. Ziegel nach innen,
Holzverkleidungen oder ähnliches nach außen und dazwischen eine gute Isolierung.
Ost- und Westwände müssen nur leicht isoliert werden, hauptsächlich als
Schalldämmung.
Überall wo scharfe, kalte Winde wehen können, gehören doppelte Eingänge. Unter solchen
Bedingungen empfiehlt sich auch ein Anbau der Scheune, der Räumlichkeiten für Essvorräte
und dem Lager für Holz oder andere Brennstoffe an das Wohngebäude, damit niemand bei
Extrembedingungen hinaus muss. Essentiell ist der Bau von Erdkellern zur Nahrungslagerung
und das tiefe Eingraben von Wasserleitungen (1-1.5 Meter).
12.6 Der Hausgarten
Siehe auch Kapitel 10- die feuchten Tropen- bei Mulch, Geometrie der Beete, etc.
Eine Besonderheit im kalten Klima ist die Notwendigkeit, Feldfrüchte über die Wintermonate
anzubauen und zu lagern. Die Mitte des Frühlings ist die Zeit, wo Nahrung knapp werden
kann.
Überbrücken kann man diese Zeit mit Hilfe von Wurzelfrüchten ( Kartoffel, Rüben, Karotten,
Zwiebel...).
Es gibt zwei Hauptpflanzzeiten:
- die ersten Frühlingsmonate für die Sommerernte
- der letzte Sommer- oder erste Herbstmonat für überwinternde Feldfrüchte
Keller- oder Grubenlagerung wird umfassend benutzt. Heute wird auch die Technik des
Tiefgefrierens gerne angewendet, um Nahrungsmittel haltbar zu machen.
Der Gartenentwurf ist dem eines Gartens im tropischen Klima sehr ähnlich, wobei jedoch
vermieden wird, Gebiete mit Pflanzen oder Bäumen zu beschatten, da bei bewölktem Himmel
die Lichtintensität sehr gering sein kann.
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Mulch passt sehr gut zu diesem Klima. Eine Ausnahme bildet die Saat von Karotten im
Frühling. Der Mulch kann von den Beeten abgezogen werden, damit sich die Beete dank des
Sonnenlichts im Frühling schneller erwärmen. Alle anderen Feldfrüchte, die im Mulch
heranwachsen, können leicht mit jenen auf nackter Erde gewachsen mithalten und reifen
ebenso zur selben Zeit aus. Ein kleines Glashaus für Saatschalen und einer Anzahl von
Glasglocken für frühe Verpflanzungen sind unbezahlbar. Sogar Kartoffeln können auf alten
Jute- oder Hanfsäcken im Glashaus vorgekeimt werden und komplett mit Blättern und
Wurzeln verpflanzt werden, indem man die Säcke quadratisch zerschneidet.
Wege, um einjährige Pflanzen mehrjährig zu machen:
-
-
-
-
Karotten: Schneide eine Scheibe von der Spitze, eventuell mit kleinen, keimenden
Blättern, ab. Lass die Scheibe in einer flachen Schale auf weichem, nassem Papier
Wurzeln treiben. Anschließend umsetzen. Auf diese Art und Weise wurde die selbe
Karotte schon einmal 9 Jahre lang gegessen.
Lauch: Lass einen von vier zur Samenbildung gelangen und abtrocknen. Entferne
anschließend die kleinen Zwiebel von der Basis und setze diese wieder ein. Schneide
bei der Ernte den Lauch 2 Zentimeter unter Erdniveau ab. Der zentrale Trieb wächst
rasch nach. Es gibt auch mehrjährige Lauchvarianten ( z.B. die Perlzwiebel)
Salat: Einzelne Blätter von unten her pflücken und dabei das Herz immer stehen
lassen. Dieses treibt aus und bildet Samen. Salat sät sich effektiv selbst aus. Pflücken
von Babysalat um den Pflanzabstand herzustellen.
Kohl: Schneide den Kopf 8 cm über dem Boden ab. Ritze anschließend ein Kreuz tief
in den Strunk. Aus diesem erwachsen vier neue, kleine Kohlköpfe.
Gartenfenchel: Sät sich selbst wieder aus, wenn man einer Pflanze erlaubt, Samen zu
bilden. Wenn du Samen von Doldengewächsen aufsparen willst, nimm nur Saatgut
vom Haupttrieb. Dieses hat die beste Keimfähigkeit.
FELDFRÜCHTE AM SPALIER: Sehr wichtig in gemäßigt warmen Gebieten. Ziehe die
Spaliere bloß nicht über den Garten (ungleich zu Wüstengärten)
und sorge für Stabilität ( Fig. 12.4.) der Spaliere.
Kleine Früchte sind ein Bonus der Gärten im kalten Klima. Sechs bis fünfzehn Pflanzen von
78 Arten erbringen einen großen Teil frischer oder gefrorener Nahrung mit hohem Vitamin C
Anteil: Viele solcher Reihen können als Windbrecher im Garten funktionieren.
SAATGUT UND SAATGUTRESSOURCEN
Immer altes, traditionelles, auch saatecht genanntes, Saatgut verwenden.
12.7 Beerenfrüchte
Keine Region weltweit passt so gut zur Beerenproduktion wie das kalt-feuchte Klima. Von
Vögeln transportierte Beerensamen keimen auf umgefallenen Baumstämmen oder Stümpfen.
Bodendeckerbeeren wie „Salal“ verwandeln Gartenecken in Beerengruben.
Beerenfrüchte brauchen wenig, aber humose und etwas saure Erde, viel ammonischen
Stickstoff ( in Form von Vogel- oder Nagetierurin) und dicken Mulch, um Unkraut und Gras
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zu unterdrücken. Beerepflanzen bereiten den Boden für Setzlinge und beschützen diese vor
Tierfraß, so dass sich entwickelnde Waldränder oft Brombeer-, Dornen- und Schilfdickichte
heranbilden. In diesem Dickicht treiben Eiche, Kastanie, Pflaume, Apfel und Birne aus, und
wachsen geschützt heran. Brombeer- oder Dornenhecken schützen und nähren junge
Fruchtbäume besonders gut. Brombeerpflanzen in Gruppen o.ä. können eingesetzt werden,
um Rehe und Rinder von frisch gepflanzten Bäumen fernzuhalten. In dem Maß, in dem die
Bäume älter werden, beschatten sie die Brombeeren und schwächen sie auf diese Weise. Ab
dem siebten Jahr sind die Bäume meist stark genug, um Tiere an ihr Fallobst heranzulassen.
Die Hufe schwächen die Brombeeren weiter.
PROBLEME MIT VÖGELN IN DER BEERENPRODUKTION
Möglichkeiten, um Vogelfraß zu reduzieren:
-
Tunnelkultivierung: Fig. 12.6.
Feldkultivierung: In der kritischen Ausreifungsphase der Beeren könne wie in
Fig.12.7. Raubvögelattrappen aufgehängt werden. Diese nach der Ernte wieder
entfernen, damit sich andere Vögel nicht an sie gewöhnen.
Legt innerhalb eines 15-20 Kilometerradius einer Stadt Selbstpflückergärten an. Diese
brauchen Parkplätze, einen Wiegeplatz beim Ausgang, Kübel für Pflücker und produzieren
Kübelpflanzen (Setzlinge in Töpfen).
INVASIVE BROMBEERENKONTROLLE: Seite 422 im Manual
12.8 Gewächshäuser
Eine gute Isolierung des Glashauses, nicht nur des Bodens, ist essentiell. Fig. 12.3.
Verwende eine Tafelisolierung oder feste Plastiksäcke gefüllt mit Sägespänen oder Stroh.
Ebenso isoliert gehören Seitenwände und die dem Pol zugewandte Seite, sowie die
Dachneigung auf der dem Pol zugewandten Seite.
Doppeltüren halten wertvolle Wärme drinnen, und Tiere ( Hasen, Meerschweinchen,
Geflügel...), sowie Komposte und Speicher für erdwarmes Wasser wärmen das Glashaus
kostenlos.
12.9 Obstgärten
Beachte folgende Faktoren bei der Wahl von Obstsorten:
-
Eine an die Region angepasste Sorte wählen
Krankheitsresistente Sorten wählen
Sorgfältige Wahl der Lage
Pflanzengilden für Obstgärten zusammenstellen
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Pflanzengilden für den Kern- und Steinfruchtgarten
Gras ist ein großer Wachstumshemmer für junge Obstbäume. Die Baumscheiben daher mit
Pflanzgilden bereichern.
Diese können enthalten:
-
Blumenzwiebeln, die im Frühling blühen
Pfahlwurzler
Insektenpflanzen ( um Nützlinge anzulocken)
Stickstoffsammler und Gründüngerpflanzen
Generell versuchen wir die floristischen oder blühenden Komponenten des Obstgartens zu
maximieren, Gras zu reduzieren, wenn möglich zu eliminieren, Bestäuber und Raubinsekten
einzuladen, sowie Vögel, und für eine Bodenbedeckung zu sorgen, die Frösche und Eidechsen
schützen ( kleine Teiche oder Tröge im Obstgarten verteilt). Nasturtium wird als
Mulchlieferant erwähnt.
Schädlingsarten können auf diese Weise im Vergleich zu Monokulturen um 4-7 % reduziert
werden.
Folgende Strategien bieten sich an:
-
Auswahl von Krankheitsresistenten Unterlagen für die Hauptanbaufrüchte
Minimale Schäden durch Schnitt, oder gar keinen Schnitt
Schädlingskontrolle durch Vögel, Frösche, Eidechsen, Wespen und andere
Raubinsekten
Zwischenpflanzungen von Leguminosenbäumen und anderen, die nicht zur
Hauptanbaufrucht gehören
Pflanzenstress durch Hecken und Mulch reduzieren
Bodenbearbeitung durch Hühner, Schweine, Gänse, die Fallobst beseitigen. Manches
Fallobst eignet sich zur Juiceproduktion.
TIERE IM OBSTGARTEN
Zwerghühner und Küken können bedenkenlos in den Obstgarten gelassen werden. Hühner
vernichten das meiste Fallobst ( und somit jede Larve oder Puppe von Schädlingen).
Die Dichte der Bodenbedeckung wird bei 120-240 / ha nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Sobald die Obstbäume 3-7 Jahre alt werden, können vorsichtig Schweine hinzugesellt werden.
Nach 7-20 Jahren kommen zuerst Schafe, und dann Rinder dazu. Sobald Bäume älter als 10
Jahre sind, stört sie Gras nicht mehr so sehr, und Bodendeckergilden werden unnötiger.
12.10 Forstwirtschaft auf Farmen
In den letzten Jahrzehnten, oder etwa seit 1972, haben Bauern des mesothermalen Klimas
Fortschritte in der Entwicklung von Baumsystemen gemacht. Dafür gab es verschiedene
Gründe:
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8
-
Verlust an Feuer- und Bauholz dank Kahlschlägen
Sorge um Waldtiere, im Speziellen Vögel, die wichtig für die Schädlingskontrolle sind
Sorge um die Bodenerosion auf steilen Hängen ( über 15°) und entlang von
Wasserläufen.
Die Erkenntnis, dass Bäume in harten Zeiten Nahrung für das Vieh bereitstellen
Variationen der Produkte, die ökonomische Veränderungen auf dem Markt abfedern
Eine sicherere Ernte dank der Baumfrüchte, gekoppelt mit einem weiterem Markt für
verhältnismäßig exotische Weine, Früchte und Nüsse.
Zuschüsse bei allen Erträgen auf Grund der Schutzfunktion von Bäumen
Wechsel zu an den Baum orientierte Produktionsschienen, die nicht so sehr von
Trockenheit und Kälte abhängen, und außerhalb üblicher, landwirtschaftlicher
Massenproduktion liegen, die von großen Firmen kontrolliert werden.
Jede Farm kann seine spezielle Produktionsschiene dank hunderter Bäume, die sich für
Produkte anbieten, aufbauen.
Pioniere und innovative Farmer sind heute oft diejenigen, die Pflanzmaterial besonderer Art
bereitstellen können, wie z.Bsp...
Baumschulen für:
-
Bambus Wasser- und Randzonenpflanzen
Wasser- und Randzonenpflanzen
Beerenfrüchte und Wein
Bienenweidepflanzen
Heckensträucher und Bäume
Bäume zur Waldbestandssicherung und Aufforstung
Spezielle Pflanzenschulen für Kräuter, salzige Gebiete, smogtolerante Pflanzen,
medizinale Pflanzen, Färberpflanzen, Bodenstabilisatoren u.s.w...
Sowie Züchtung von...
-
Fischbrut und Hühner lokaler Rassen
Hernach beginnt die Entwicklung von Verarbeitungs- und Vermarktungssystemen.
Sowohl die Versorgung mit Jungpflanzen, als auch die primäre Verarbeitung bis hin zur
Endproduktion eines Produkts ab Hof sind essentiell für neue landwirtschaftliche
Unternehmen, die neue Arten verwenden. Entwürfe von Waldfarmen können enorm variieren.
HOLZERTRÄGE AUF DER WEIDE
Ausgesuchte Bäume mit hoher Wertschöpfung werden großzügig in Reihen, aber enger in der
Linie, gepflanzt, um gute Weidelandentwicklung zwischen den Reihen zu ermöglichen.
Idealerweise befinden sich die Baumreihen auf Kontur, oder formen im Flachland eine
Matrix. Tiere werden hineingelassen, wenn die Stämme der Jungbäume härten (im 36. Jahr),
11
9
und Weiden werden in dieser Zeit zur Heugewinnung genutzt. Frühes begrasen nur unter
Aufsicht, oder nur sanfte Tiere wie Schafe oder Gänse einlassen.
Pappeln, Feigen, Weiden, Kastanien, Eiche und Pinien stellen mittelfristig alle Futter bereit.
Bambus als Waldprodukt bietet in der Verarbeitung multiple Möglichkeiten an.
WALDGESELLSCHAFTEN
-
-
-
zur Brennholzproduktion im 2-7jährigen Turnus ( wobei 1/7 bis zur Hälfte der
Pflanzen geschnitten werden). Die Arten werden nach Widerstandsfähigkeit des
Unterholzes und der Treibstoffwerte ausgesucht ( Tagasaste, Acacia Arten, Casuarina
und Eukalyptus sind Beispiele für gute Treibstoffgewinnung, wobei aber so gut wie
jeder vitale Baum verwendet werden kann.
Pfahlholzproduktion für Zäune, Haus, Möbel und ähnliche Konstruktionen. Weniger
festes oder haltbares Holz nur für Konstruktionen im Haus verwenden.
Edle, langsam wachsende Hölzer wie Schwarze Walnuss, Eiche, Rosenholz, feine
Zedern, redwood, blackwood und viele andere Arten werden zur Altersversorgung an
unzugänglichen Orten gepflanzt. Ihr Wert ist nach 40-100 Jahren am größten.
Heckenreihen können, im Gegensatz zu einigen anderen Waldtypen, zahlreiche Arten
enthalten, Die nach und nach geerntet, und gleich wieder nachgepflanzt werden.
Ein Waldfarmdesign sollte sich am Gelände orientieren und die Wertsteigerung von einem
landwirtschaftlichen Unternehmen beabsichtigen, um lokale Bedürfnisse abdecken zu können
und eine möglichst große Palette an Endprodukten bereitstellen zu können.
Nur die industrielle Waldnutzung hat bisher Probleme verursacht, und nicht die regionale oder
dörfliche.
Auf sehr kleinen Gütern müssen Bäume sorgfältigst ausgesucht und so platziert werden, dass
sie kurz- und mittelfristigen Gebrauch ermöglichen ( Futter, Mulch, Honig, Stickstoffbindung
in Böden) und Feldfrüchte sowie das Mikroklima des Besitzes unterstützen.
Das beweist, dass Pläne kleiner Grundstücke oder Gärten ebenso detailliert sein müssen, wie
große Waldsysteme.
Eine kleine Waldlandwirtschaft im kühlen, feuchten Klima bringt Erträge von Pilzen, Samen,
Kleinfrüchten, Felle und Pelze, Fleisch, wilde Früchte und Nüsse, Honig, Pfähle, Unterholz,
Rinde für Kunstwerke, Farben oder Tannin, Medizin und Mulch auf einer
selbsterhaltungsfähigen Basis.
Fig. 12.10. Beispiel einer Waldlandwirtschaft
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0
12.11 Gebiete freizugänglicher Futterbeschaffungssysteme
Nur bei wenigen Tieren, die in Frage kommen, müssen folgende Faktoren studiert werden:
-
-
-
Das soziale Verhalten der Tiere; bevorzugte Paarungszeit, Weideverhalten, bevorzugte
Gruppen- oder Herdengröße, und die Anpassung spezieller Züchtungen an Böden, pHWert, Geländefaktoren und Futteransprüche
Ernährung ein ganzes Jahr über; adäquate Handhabung von energiereichen Pflanzen,
Vitaminen und Mineralien, die essentiell für die Tiergesundheit sind. Diese Faktoren
entscheiden, welche Futtersysteme entwickelt werden, oder welche Mineralien zur
Verfügung stehen.
Die Interaktionen (unterstützend oder hemmend) von weidenden Tieren mit
Feldfrüchten, Wäldern, anderen Tieren und Menschen. Dieser Faktor entscheidet die
Platzierung und die Natur von Schutzbauten, Zäunen und Wasserstellen.
Management lebendigen Inventars auf einer Weide erfordert Geschicklichkeit, und schließt
einen großen Teil Beobachtung und Feinjustierung. Im folgenden Beispiel wählen wir drei
Tierarten aus- Bienen, Hühner und Schweine ( alle drei schwierige Tiere, wenn es um
Selbstversorgung auf dem Hof geht, um die Vorgehensweise darzustellen.
BIENENSTÖCKE
Im Manual Seite 427 ff. Fig. 12.11.
HÜHNERWEIDEN
Im Manual Seite 429 ff. Fig. 12.12. und Fig. 12.13.
Tab. 12.2. zeigt fördernde Gemeinschaften von Tieren und Umwelt
SCHWEINEWEIDEN
Im Manual Seite 432 ff. Fig. 12.14. und Tab. 12.3.
Fig. 12.15. zeigt mögliche Anordnung von Pferchen, von unterschiedlichen Tieren benutzt.
12.12 Der Rasen
In die Erhaltung von Rasenflächen fließen jährlich Millionen Liter Treibstoff. In Kalifornien
werden 44 % des Hausbedarfs an Wasser für Rasenflächen verwendet.
Den Welthunger gäbe es nicht, würden wir in armen Gebieten die Ressourcen der
Rasenflächen zur Nahrungsmittelproduktion nützen.
Folglich können wir den Rasen ruhig als einen Haufen willfährigen Mülls betrachten.
Noch klarer betrachtet ist der Rasen die „dritte Landwirtschaft“ der Welt.
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1
Der Rasen ist zum Fluch moderner Stadtlandschaften geworden, so wie Zuckerrohr der Fluch
tiefliegender, tropischer Küstengebiete, und Rinder der Fluch semi-trockener oder trockener
Weideländer sind.
Es ist schon längst Zeit, Rasenflächen zu besteuern ( sowie jeglichen verschwenderischen
Konsum), und diese Steuer der Dritten Welt zu widmen.
Ich empfehle eine Steuer von 5 Dollar pro Quadratmeter für private und öffentliche
Rasenflächen, jährlich aktualisiert, bis alle außer den sinnvollen Rasenflächen verschwunden
sind.
Ausnahmen bilden nichtgemähte Flächen, die von produktiven Tieren abgegrast werden,
kurzer, natürlicher Rasen, wie er von Phyla (Lippia) nodosa, oder Kamille, und handgemähte
Gebiete von Rasen, die keine Biozide oder Wasser brauchen.
12.13 Grasländereien (Prärien)
Mehrjähriges Weideland ist ein Merkmal mesothermalen Klimas. Obwohl sowohl die
Bodenbedingungen als auch die klimatischen Faktoren die Entwicklung von Bäumen
ermöglichen, haben sich diese Flächen nie zu Wäldern entwickelt.
Andere Prärien werden durch Brände von Bäumen befreit.
Das Management natürlichen Graslands durch Feuer ist ein Vorhaben, das viel
Geschicklichkeit erfordert.
Die größte Fläche natürlicher Weideländer liegt auf der Eurasischen Landmasse, mit einem
respektiven Anteil in Afrika und Nord- und Südamerika. (Busch-Grasland und Pampa).
Mehrjährige Prärien sind sehr stabile Systeme, und während ein Wald vielleicht einen
sichtbaren Ertrag von 207t/ha aufweist, und Gras nur 7t/ha, produzieren unter gleichen
Boden-Klimabedingungen Wälder 184t/ha organische Masse unter Boden, Prärien 345t/ha.
Wenn wir annehmen, dass der Wald 80 Jahre zum Nachwachsen braucht, ernten wir um die
2.5t/ha jährlich. Kann das Gras zwei mal jährlich geschnitten oder beweidet werden, dann
ergibt das 10t/ha pro Jahr.
97 % der totalen Biomasse von Prärien sind lebende Wurzeln.
Erträge für Leute oder Rinder sind nicht die wichtigen Faktoren für die
Selbsterhaltungsfähigkeit eines Systems, wie uns unsere Kosten oft bewiesen haben.
Wenn Gräser von Trockenheit oder Kälte in Mitleidenschaft gezogen werden, geben Bäume
weiterhin Schutz, stellen Nährstoffe bereit und liefern zusätzliche Erträge außerhalb der
Saison.
Es geht wie immer darum, die Komponenten des Systems auszubalancieren, damit sowohl
Bäume als auch Gräser der Stabilität des ganzen dienen, gleichgültig ob wir sie gebrauchen
oder nicht.
Es macht sich auf lange Sicht auch bezahlt wenn wir erkennen, dass ein ausbalanciertes
System in seinem Ertrag bestehen bleibt.
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2
Gräser geben uns effektiv nur wenig von dem, was sie haben, währenddessen Wälder sichtbar
und verfügbar sind ( oftmals auf eigene Gefahr).
Grasländer ( oder besser Kräuterländer) liegen zwischen Wäldern und Wüsten.
Gräser können sich immer vor Kälte und Hitze schützen, indem sie sich in die geschützte
Atmosphäre der Humusschicht zurückziehen. Bäume müssen den saisonalen Veränderungen
standhalten und sie überdauern.
Wir Menschen erblühen in jedem Fall am besten an den Rändern von Wald und Grasland.
Grasland, das sich für die Landwirtschaft nicht eignet gibt es auf jedem Kontinent, und der
beste Weg, es zu verwenden ist, dessen Wildnis und das Leben darin zu erhalten. (Eric Duffy)
Vielleicht werden wir nie wieder an den Ertrag von 60 Millionen Bisons auf den
Amerikanischen Prärien herankommen.
Die ca. 80 großen Säugetierarten von Afrika, und die 60 vergesellschafteten Spezies von
Antilopen übertreffen an Biomasse, Ertrag und Wert für die Erde bei weitem ein
aufgepfropftes, energieverschwenderisches, essentiell rückschrittliches, ländliches System
einiger Arten von Hausrindern und Ziegenherden.
Russland z.Bsp. hat die Saiga Antilope vor dem Aussterben bewahrt.
Schon immer managen die Lappen ihre Rentiere auf ähnliche Weise.
Um die 24% der Erdoberfläche sind in irgendeiner Form Grasland.
Diese können wie folgt klassifiziert werden:
Natürlich:
-
Almweiden: oft reich an Blumen und am wenigsten durch den Menschen verändert
Innerkontinental: Prärie, Pampas, Buschland; existieren nur noch als Reservate.
Savannen: Systeme mit verstreuten Bäumen
Schilfbeete, küstennahe Dünen, Umrandungen von Küsten oder Flüssen, Moore.
Künstlich:
-
Weiden: Manche halb-permanent und aufgebaut auf 30 Arten von Gräsern inklusive
fruchttragender Leguminosen.
Rasenanlagen: 5-10 Grasspezies
Getreidefelder: Normalerweise als Monokultur
Gräser sind von großem Wert beim Schutz des Bodens und der Erosionskontrolle, speziell in
schwierigen Situationen ( wie auf Dünen).
Ein großer Teil der Blumen und Gemüse , die wir heute verwenden waren ein Teil der
originalen Flora von Urweiden. ( Zwiebel, Mohnblumen, Getreide, Erbsen und Bohnen,
Amaranth, Minze, gängige Orchideen; alle Blumenzwiebeln, Iris und andere Rhizomen,
Buschwindröschen, Salbei, Compositae-Kräuter wie Fenchel, Karotten, Pastinak; die
Brassica-Familie, Schwarzwurz, Pfingstrosen, Spargel und so weiter.
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3
Es existieren noch reiche Weiden in Jugoslawien und Irland.
Wo auch immer sie noch existieren, kann der Besucher einen besonderen Reichtum des
Insektenlebens wahrnehmen, und die tiefe, frühlingshafte Lockerheit der Erde selbst.
In der Landwirtschaft unterscheiden wir zwischen temporärem Grasland, ausgesät um den
Boden auszuruhen und um Heu oder Grünland zu produzieren, und der permanenten Weide
für konstante Beweidung
Krümelstruktur des Bodens, Humus und Bodenstickstoff zeigen alle unter permanenter
Grasbedeckung eine Verbesserung der Werte.
Stickstoffanteil im Ackerland 0,11%
Unter permanenter Grasbedeckung 0,25%
In jedem Fall ist für die Bodenverbesserung essentiell, dass Leguminosen mit den Gräsern
ausgesät werden.
Mist wird in flüssiger Form besser verteilt, und kann mit Hilfe eines Bodenkonditionierers 13
cm tief in die Grasnarbe eingebracht werden. Fig.12.16
Mengenmäßig gibt man 140 m³/ha.
Im Herbst stört man die Grasnarbe am wenigsten.
Weiden werden durch strategisches Abgrasen oder Mähen in Balance gehalten.
MANAGEMENT VON LEBENDEM INVENTAR AUF DEM GRASLAND ODER IM
FORST
Obwohl Farmer in Großbritannien heute Stickstoffdünger einsetzen, die, verglichen mit
früheren, das 20ig-fache an Stickstoff enthalten, hat sich dennoch in den letzten 40 Jahren die
Anzahl von Rindern und Schafen pro Hektar Grasfläche kaum verdoppelt.
Der große Trend zu künstlichen Stickstoffdüngern ( mit Hilfe und Begünstigung von
landwirtschaftlichen Beratern) war ein Resultat von Überproduktion in Sprengstofffabriken.
Tatsächlich wurden Überschüsse des Krieges auf landwirtschaftlicher Fläche entsorgt.
30 % des Energieverbrauchs einer Farm ging auf Lasten der Düngung, brachte aber im
Gegenzug keinen adäquaten Anstieg möglicher Wertschöpfung.
Einst wurde Stickstoff im Freien mit Hilfe von Klee eingebracht, der nun durch wiederholtes
Pflügen ( fossile Treibstoffenergie) zurückgedrängt wurde und Graswuchs an seine Stelle trat.
Heute weiß man, dass ein paar verstreute stickstoffsammelnde Bäume im Forst genügend
Stickstoff produzieren können, und ebenso unterstützen diese Anstrengungen freilebende
Bodenbakterien und Algen, die kultiviert und in Böden eingebracht werden
Schädliche Unkräuter sind ein weiterer Indikator für die Übernutzung eines Forsts, obwohl
wir blindlings die Unkräuter, die den Boden beschützen, anklagen, und nicht das Management
oder das Vieh.
Die beste Strategie ist es, grasende Spezies mit den Pflanzenarten auszubalancieren, im Forst
Ruheperioden zu erlauben, und zu vermeiden, dass Tiere ständig auf einer Stelle des Hofes
gehalten werden.
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4
Es gibt verschiedene Wege um Grünland und vergesellschaftete Waldweiden zu schneiden:
-
-
-
-
-
Natürliches oder gemanagtes Wildnis-System: Werden durch Einbringen ein paar
weniger Tiere justiert. Eine große Anzahl von Tieren und Pflanzen interagieren.
Beweidung mit langer Rotation: Haustierarten im extensiven Forst, sehr leichte
Bestockung, lange Rotation ( 7-9 Jahre). Immun gegen Trockenheit, solche Forste
enthalten hölzernes und ausgesuchtes Schnittgut; ein Hektar gibt zwar wenig zurück,
hat aber einen selbsterhaltungsfähigen Ertrag und es entstehen keine Umweltschäden.
Oder, idealerweise 15-18 Felder, 18-20 Monate Rotation, 20-30 Tage/ Feld, und
Bewässerung nach Keylinesystem ( für Rinder und Schafproduktion).
- Beweidung mit kurzer Rotation: Nur in feuchten Gebieten und auf bewährten
Weiden. Kühe im Verhältnis 15-25/ha für 3-7 Tage, Gras 15cm hoch, Rotation alle 3-5
Wochen. In guten Wachstumsperioden können manche Felder für die Heuerzeugung
oder Mulchgewinnung geöffnet werden. Das Vieh nicht weiden lassen, bevor es
bewegt wird (normal alle 3-5 Tage). Trockengestellte Kühe können bald auf
Milchkühe folgen. In diesem System braucht man 8-12 Felder, wovon 1-5 fürs Mähen
verfügbar sind, außer in sehr trockenen oder kalten Perioden.
Schlecht abgegraste Felder können 3-6 Wochen vor der Rückkehr der Herde gemäht
werden. Viele gute Bauern mähen und mulchen, um die Böden zu verbessern.
Streifenbeweidung: mit Hilfe von elektrischen Zäunen, permanent oder beweglich, um
die selben Effekte wie oben zu erzielen. Intensiv, nur auf bewährten Weiden,
Milchvieh.
Schneiden und Füttern: Ideal für Milchkühe, kleine Herden mit 420 Kühen, Tropen,
halbtrockene Gebiete. Mist wird auf die Felder zurückgebracht (Fig. 12.16). Als
breitangelegte Futterbeschaffung ist dieses System nicht selbsterhaltungsfähig (
exzessive Energiekosten, Verschwendung von Mist, Verschmutzung...). Dies ist mit
Sicherheit ein System für kleinere Landwirtschaften.
Rotation gemischten, lebenden Inventars: Wird bis jetzt nicht für mehr als 2 oder 3
Arten verwendet. Miteinschließen sollte es die Sukzession von Pferd, Kuh, Schaf,
Gans und Schwein auf einer gemischten Gras-Leguminosen-Fruchtweide. Beinwell,
Luzerne und Gräser sind Schlüsselelemente. Schweinetraktoren.
Ständige Beweidung: Das gebräuchlichste, aber am meisten missbrauchte System. Die
Methode wird bei Überweidung gefährlich für den Boden. Kann nur mit sehr wenig
Tieren funktionieren, geschlossenem Forst im Winter, permanenten Weiden, 6-8
Hausfeldern und sorgfältiger Beobachtung.
Alle obgenannten Haustiersysteme beziehen sich auf Höfe, die nur Viehwirtschaft betreiben,
und sind bei weitem einfacher und weniger selbsterhaltungsfähig als die üblichen gemischten
Farmsituationen mit Feldfrüchten, Wald, Sumpf und Variationen lebenden Inventars, deren
Bedürfnisse mit den Futterabfällen übereinstimmen. Unvermeidbarerweise verlangen die
meisten intensiven und üblichen Systeme nach Energie und öffentlichen Förderungen, und
sind eher politische denn umweltfreundliche Systeme. Sollte die Welt wieder zurückkehren zu
einem gesunden Leben, würden die meisten dieser üblichen Systeme zurückgenommen und
Rinder würden aus Wäldern, halbtrockenen und montanen kalten Gebieten entfernt werden (
das sind 4% der weltweiten Rinderbestandes und somit 70-80% des Schadens, den dieser
kleine Prozentsatz verursacht), da sie im Verhältnis zu dem Schaden, den sie verursachen, zu
wenig zum nationalen Einkommen beitragen. Sollte dies passieren, würde eine sorgfältige
Ernte wild vorkommenden Lebens und des Wassers den Wert dieser Rinderprodukte um ein
vielfaches übertreffen.
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Der zweite Faktor nach dem Anbau von Feldfrüchten, der die Produktion natürlichen
Graslands reduziert hat, ist Privatbesitz von Land, und in der Folge Zäunung und die
Behinderung von normalerweise weit wandernden Tierherden.
Es ist ein sehr lohnendes Unternehmensziel, sowohl neue Formen von mehrjährigen und
produktiven Grasländern und deren vergesellschaftete Baumarten im Herdenmanagement zu
regenerieren und mit ihnen zu experimentieren, als auch mit mehrjährigen, oder
selbstaussäenden seltenen Weidegrasarten.
Fig. 12.18 zeigt die Perioden des Defizits beim Graswachstum
In der Sommerperioden können Blätter von Fruchtbaumpflanzungen die Kürzungen
übertauchen. Dazu eignen sich auch Sorten wie Weide und Pappel, weil sie die Blätter
abwerfen, und Chips ihres Holzes können zu sehr nahrhaften Winterkonzentraten vergoren
werden.
Sommerblätter von Immergrünen oder laubabwerfenden fruchtproduzierenden Bäumen
können, wie Gras, zu Pellets verarbeitet, siliert oder wie Heu gepresst werden, wenn die
Blätter nach dem Beschneiden der Äste getrocknet werden.
Unbewässerte Tagasaste produziert das gleiche Erntegewicht wie bewässerte Luzerne.
Samen erhält man am billigsten in der Erde unter reifen Bäumen (Fig. 12.19)
Beim Konstruieren, Rehabilitieren oder der Produktion von Samenressourcen für gemischte
Weiden, können die folgenden Pflanzengruppen involviert werden:
-
Gräser, Binsen und Seppen (Riedgräser): hauptsächlich mehrjährig, Büsche, aber auch
einige nahrhafte einjährige Gräser (Getreidesorten wie Reis, Panicum Arten),
Schilfgras für Matten u.ä.
- Leguminosen: Korn- oder Weidenleguminosen, Klee, Lupinen, Futterwicken, knollige
oder tiefwurzelnde L., manche in Form von Knollen als Nahrung geeignet, einige
rankende Arten;
- Zwiebel, Knollen u.ä.: mehrjährig blühende Pflanzen mit zwiebel-, rhizomen, oder knollenartiger Wurzelmasse; viele zur Winterfütterung, die gesamten
Zwiebelgewächse.
- Kräuter und mehrjährige Forbs: Nesseln, Gänseblümchen und Arten der
Umbelliferaen ( Dille, Fenchel), Vergissmeinnicht, Wasserkresse. Manche sind
einjährig und viele haben einen weiten Anwendungsbereich;
- Pfahlwurzler: Löwenzahn, Disteln generell, Wegericharten, Ampfer- und Chicoryarten
sind Merkmale von gemischten Weiden, Wiesen und Prärien.
Egal, ob wir eine Weide designen oder konstruieren oder rehabilitieren, ist es notwendig,
einige kritische Charakteristiken jeder Pflanzengruppe zu studieren. Solche Faktoren sind:
-
Art des Auftretens: ob in Gruppen oder solitär
Methoden der Vermehrung: vegetativ oder über Samen
Bevorzugte Böden und Lagen: ein kritischer Faktor ist die Drainage, pH-Wert,
verdichteter Boden...
12
6
Da eine Weide ein mehrjähriges oder selbstaussäendes System ist, sollte die
Bodenvorbereitung, wenn notwendig, durch Erdumformung und Unkrautentfernung
begonnen werden. Die Sammlung von geeigneten Weidepflanzen schließt Recherchen in
Saatgut- und Pflanzenkatalogen, entlang von Straßen und empfohlenen Büchern mit ein, aber
das Endresultat von einer wiederhergestellten Weide ist eine sehr brauchbare und
zufriedenstellende Gemeinschaft von Pflanzen mit einer vielfältigen Produktbasis, die
gesunde Tiere auf dem Land hervorbringt, sowie deren bestäubende Insekten, Weidetiere,
Höhlenbewohner und deren Räuber.
REVITALISIERUNG VON VERDICHTETEN BÖDEN UND AUSGELAUGTEN
WEIDEN
Typische Saatgutmischungen mögen Klee, Pfahlwurzler wie Löwenzahn, Wegerich und
Chicory; medizinale Arten wie Wurmholz, Tagasaste, Elaeagnus, Pinien, Weiden oder
Pappeln und Gräser beinhalten.
12.14 Forstländereien
Anstatt ein oder zwei Tierarten, die von einem externen Ölenergieinput erhalten werden,
beherbergt die Savanne Gilden von Weidetieren ( fünf Spezies), grasende Tiere ( elf Spezies),
und vier Arten , die entweder grasen oder Bäume und Büsche beweiden.
Kein bekanntes kultiviertes System kann mit dieser Art von Produktivität ohne externen
Energieinput mithalten, noch sind ähnliche Erträge ohne die Böden, Pflanzen oder Tiere zu
stressen.
Unsere Entschuldigungen, solche Systeme zu zerstören, beruhen auf die Beschlagnahmung
von Land für privaten Missbrauch oder politischen Ziele. Wir begrenzen unsere Erträge auch,
indem wir das reiche Bodenleben nicht in Betracht ziehen, und indem wir keine Methoden
erfinden, einige dieser Produkte entweder direkt oder indirekt zu ernten.
Wir müssen Erträge genauer einschätzen, und wir müssen unsere Richtung in Frage stellen, zu
versuchen, einige wenige Arten von Tieren auf demselben Land groß zu ziehen, das viel
mehr Arten versorgen und von bis dato nicht in Frage gekommenen Spezies viel höhere
Proteinerträge liefern könnte.
Sogar innerhalb einer Spezies verwandeln bestimmte Individuen Futter viel effizienter zu
Energie als andere.
In der Praxis müssen die Auswirkungen von Herdengrößen auf die Weide durch Beobachtung
justiert werden, im Besonderen dann, wenn die Tiere wegen ihres effizienten Wachstums
ausgesucht werden.
Die gebräuchliche Bezeichnung „Großvieheinheit“ entspricht am ehesten dem Standardmaß
von Herdeneinheiten, also ein Kuh oder Kalb um die 450 kg Lebendgewicht oder:
2 afrikanische Kühe, 5 europäische Schafe, 20 afrikanische Schafe, 25 Thompson Gazellen,
oder 125 Dikdik Antilopen.
10 Standardeinheiten sind ein Elefant; 4 schwarze Rhino´s, 15 Zebras usw.
Tiere in einem gemanagten Forst sind nur dann ein gültiges, selbsterhaltungsfähiges System,
wenn die Balance von Pflanzen- und Tierarten sorgfältig bestehen bleibt.
12
7
In weite Gruppen eingeteilt, sind Forstpflanzen:
- Forbs ( ein- und mehrjährige Kräuter und Zwiebelarten)
- Gräser und andere monocotyledons
- Bäume und Sträucher
- Moose und Flechten
- Pilze und Saprophyten
Die erste und zweite Gruppe wird von grasenden Arten gefressen, die dritte von weidenden
Tieren, und die letzten zwei von kleinen pflanzenfressenden Arten in kalten Gegenden.
Tiere balancieren ihre Forstdiät auf sehr unterschiedliche Art und Weise, so dass eine Vielfalt
von Tierspezies gebraucht wird, um das verfügbare Futter zu verwerten. ( Tab. 12.4).
Dieses Futter ist kaum eine konstante Größe, sondern unterliegt dynamischen, saisonalen
Veränderungen wie in Fig. 12.20 illustriert.
Manche Tiere sind sesshaft, andere breiten sich aus; letztere beschaffen ihr Futter
weitflächiger. Rotwild z.Bsp. verwertet für gewöhnlich 92 % eines Forstgebiets, wo Rinder
nur ein 52%ige Ausbeute schaffen. Rotwild setzt auch 2-3mal so viel Fleisch bei gleicher
Futtermenge an, natürlich abhängig von der Rotwildspezies.
Das Verhalten im Forst ist zum Teil artspezifisch und zum Teil vorbestimmt durch die
Verfügbarkeit von solchen kritischen Ressourcen wie Schutz vor extremer Hitze oder Kälte,
die Platzierung von Wasserlöchern, oder die Anwesendheit von Jägern wie den Wolf oder
Geparden.
Bei Rindern kann man erwarten, dass sie nicht weiter als 3-7km entfernt von ihrem
Wasserloch weiden, wo hingegen manche Rehe, Kängurus, Ziegen und kleine Antilopen
sogar ohne freien Zugang zu Wasser, außer bei extrem trockenen Bedingungen, leben können.
Für Arten die klar regelmäßige Vorkommen einer Ressource bevorzugen, besteht das
Forstmanagement darin, diese kritischen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um es diesen
Arten möglich zu machen, den Forst zu benützen.
Eine wohlüberlegte Auswahl von Tierarten ermöglicht ein höheres Produkteinkommen aus
dem selben Forst, als die Wahl einer einzigen Spezies. Fig. 12.21
Zum Vergleich:
Eine europäische Kuh frisst pro Jahr dasselbe wie:
266 schwarzschwänzige Jäckhasen; 164 Antilopen-Jäckhasen; 18 Kängurus; 6 Schafe; oder
385 Erdhörnchen.
Schon allein aus der Sicht der Proteinproduktion sind Kängurus oder Jäckhasen, wen gut
gemanagt und geerntet, viel produktiver als Rinder.
Jede Tierspezies, die nicht geerntet wird (oder wo natürliche Feinde fehlen), kann sich derart
vermehren, dass Forste schwer geschädigt werden. Was folgt sind Insektenplagen.
Insektenplagen sind eine Wiederspiegelung schlechten Managements, so wie das
Verschwinden von bevorzugten Pflanzenarten aus dem Forst.
12
8
Sogar Insekten sind verwertbar und haben einen exzellenten Proteinwert, und Fisch,
Guineahühner oder Truthähne im Forst sind effiziente Umformer von Schadinsekten in
verwertbares Protein. Fischteiche, Wasservögel und insektenfressende Vogelscharen werden
wesentlich im Forstmanagement und der Insektenplagenkontrolle.
Feuchtgebiete und Teiche sollten allein zu diesem Zweck gebaut oder erhalten werden.
Wenn sie nicht von im Forst lebenden Vögeln oder Fisch eingeheimst werden, können
Insektenpopulationen selbst als Bestandteil von konzentriertem Futter für andere in Frage
kommenden, nahrungsspendenden Arten abgeerntet werden.
Die Pflanzendecke im Forst hat ein profunden Effekt auf die Infiltration von Wasser. In den
ersten 30 Minuten eines Regens:
-
Werden bei 5% Pflanzendecke 1.2% des Regens eingesogen
Werden bei 15% Pflanzendecke 1.5% des Regens eingesogen
Bei 25% schon 1,7% Regen
Und bei 35% schon 2.4% Regen
Das ist der Effekt der Vegetation allein, aber wahrscheinlich ist die Reduktion von
Wasserspeichervolumen des Bodens durch Verdichtung profunder.
Es wird von australischen Böden berichtet, dass schon nur nach 9 Jahren bei Weidehaltung
das Wasserspeichervolumen in den obersten 5cm des Bodens um 44% reduziert wurde, und
60% Verdichtung bis zu einer Tiefe von 80cm.
Das Versickern des Wassers ( und somit in späterer Folge Flusswasser) wird entsprechend
reduziert, und das Abfließen des Wassers entsprechend gesteigert, mit dem daraus
resultierenden Bodenverlust. Tab. 12.5
Somit wird bis zu fünf mal weniger Wasser von erodierten und heruntergekommenen
Forstländereien absorbiert.
Langzeiteffekte: Humusverlust, Überschwemmungen, Erosion und Trockenheit.
Der Abfluss von Wasser im Verhältnis zur totalen Niederschlagsmenge und dem damit
verbundenen Verlust von Humus hängt vom Zustand des Forsts ab, welcher an Hand von
Pflanzenindikatoren gelesen werden kann. Tab. 12.6
Um Erosion vollkommen vorzubeugen, werden 65-70% der höchst möglichen
Pflanzenbedeckung des Forsts benötigt
Stoddart berechnet: Bei 17500 t Wasser pro Stunde Abfluss waren davon 500 t organische
Materie.
Dieser Effekt ist so drastisch, dass das Überleben von Nationen gefährdet ist.
Erosion auf Grund von Rindern kann durch Zäune, die vom Tal zu den Hügelkämmen
abwärts führen, minimiert oder aufgehalten werden. Fig. 12.12
Zusammengefasst ist die Hauptfunktion von Forsten die Erhaltung von höher gelegenen
Böden und Wasserreserven für intensiveren Gebrauch. Die sorgfältige Ernte aus kleinen
Säugetierherden (Polykulturen) kann erlaubt werden, und Jäger im Forst mögen hilfreich sein,
um weidende Arten zu kontrollieren, sowohl Insekten als auch Säugetiere. Nur stark
bewachsene Forste im Tiefland sind wirklich sichere Gebiete für die Huftierproduktion, und
sogar diese brauchen womöglich ordentliche Bodenrehabilitation um Verdichtung zu
mindern.
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DAS MANAGEMENT VON WILD IM FORST
Erstens muss man Methoden ausarbeiten, um das Wild auf eine harmlose Art und Weise
einzufangen. → Fangmethoden eruieren ( z.B. bei Jagdvereinen)
Viele Jagdmethoden operieren in der Nacht. Manager und Forscher für Wildbestände haben
sichere Fangmethoden für die meisten Arten von Wild ausgearbeitet.
Wenn gute Fang- und Markierungsmethoden gegeben sind, kann die mögliche
Populationsdichte geschätzt werden. Viele wildlebende Arten werden von Gebieten
angezogen oder ziehen einen Vorteil aus Gebieten, wo spezielles Futter oder Feldfrüchte,
Schatten, Winterschutz oder Wasserstellen vorhanden sind ( welche alle in einen verdichteten
Forst hinzugefügt werden können, um Wildvorkommen zu steigern. Ebenso vermag dies eine
mehr generelle Streuung von Samen oder Fruchtpflanzen von bestimmten Wert während einer
Periode von Futterknappheit.
Diese Studien sind die essentielle Voruntersuchung für die Entwicklung von wirklich
gemanagten Landwirtschaften basierend auf der Produktion von Wild, wo bis zu 40 oder 80
Arten von Vögeln, Säugetieren, Fischen oder niederen Wirbeltieren in integrierten,
produktiven Systemen gepflegt werden, die einen Ein-Speziesertrag vorhersehbar
übersteigen, und tatsächlich Baum- und Präriebedeckung verbessern.
Heute zeigen die Pionierfarmen für Krokodile, Emus, Kängurus, Rotwild und Wasservögel
bereits ökonomische und soziale Vorteile. Europäische Kulturen haben die Verwendung von
Kängurus und einer Vielzahl von Antilopen verhindert, obwohl diese eine bevorzugte lokale
Nahrung sind.
12.15 Kalte Klimate
Phänomene des kalten Klimas
Es gibt eine spezielle Kombination von Techniken für wirklich kalte Gegenden, die Vorteile
aus den Charakteristiken der kalten Phänomene ziehen können, die da sind...
-
Schneereflexion ( passiv solares Heizen)
Der Isolierwert von Schnee über Gebäuden
Die Aufbewahrung von Eis für Kältespeicher
Das Benutzen der Eisdecke auf Teichen als Winterzugang zu tiefen Gebieten
Eiseffekte in Bäumen entlang von Schmelzwasserflüssen, Schuttfallen
Stratifizierung von Saatgut von Feldfrüchten kalter Gegenden durch Einfrieren
Weiter gibt es spezielle Designvorkehrungen , die wegen der Kälte gebraucht werden, und
diese schließen mit ein:
-
Isolierung von Rohren und das Eingraben von Rohren unterhalb des Bereichs von
Bodenfrost
Brunnen in isolierte Erde, bevorzug innerhalb der Gebäudestrukturen
Stabile Dachkonstruktionen mit starker Neigung in sehr schneereichen Gegenden
Im Hausbau auf Wärmespeicher und Isolierung besonders achten
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-
Spezielle Gartentechniken und Anbaugewächshäuser
Wasserspeicher für Sommergärten in Erddämmen und
Lawinenstriche umgehen
Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen über Hitze, aber nur sehr wenige über Kälte, sodass,
obwohl wir Alkohol auch durch Abkühlung gewinnen können, nur die Methode, die mit
Erwärmung arbeitet, bekannt ist.
Gefrorene Zuckerkonzentrate ( Ahornzucker) , Alkohol, und Salzlösungen destillieren ebenso
zuverlässig wie Erwärmung Wasser oder Alkohol von Lösungen. Offene Pfannen mit
Ahornsirup werden regelmäßig vom Eis, das sich auf der Oberfläche bildet, befreit (täglich),
bis ein Zuckerkonzentrat übrig bleibt.
Das Salz im Wasser und Alkohol in fermentierten Flüssigkeiten können auf dem selben Weg
konzentriert werden.
Bodengare durch Frost auf nackten, halberodierten oder unbedeckten Böden ( in der
Tauperiode) hinterlässt ideale Saatbettbedingen für Klee und anderen Decksaaten. Dieses
Phänomen zeigen nur unbedeckte, nackte Böden, und gerade diese brauche Samen am
meisten, um die Bodenerosion zu stabilisieren.
Gefrorene und mit spätem Schnee bedeckte Gebiete präsentieren eine ideale Oberfläche um
im Spätwinter Mist zu streuen.
Im Herbst werden Eicheln, Hasel- und Hickorynüsse vom Wild als Wintervorrat gesammelt,
Ratten bringen kleinere Samen ein.
Daher ist es gut, Vorratskammern für die wilden Tiere bereitzustellen, worin sie ihren
Wintervorrat lagern.
So gesammelte Samen sind gesund, sauber und ordentlich gelagert. 85% können für den
menschlichen Gebrauch abgezweigt werden, die restlichen 15% werden den Tieren
überlassen. Wenige Menschen sammeln ihre Hickorynüsse oder wilden Reis auf diese Weise,
anstatt zu versuchen, die Experten zu töten und die Arbeit selbst zu erledigen.
Körner und Nüsse so gesammelt sind ein gutes Hühnerfutter und Zusatz für
Futterkonzentrate.
Wenn der Schnee schmilzt, beginnen die Eicheln zu keimen. Zu dieser Zeit (früher Frühling)
können Schweine und Geflügel, ebenso Schafe und Rinder von ihren Winterquartieren
freigelassen werden, um Eicheln zu suchen.
Der Nährwert gekeimter Samen ist 10 bis 100 mal höher als der von Samen ( betreffend
Vitamine und Zuckergehalt).
Im Winterwald formen Haufen von Ästen und lockeren Komposthügeln aus Blättern
Rückzugsgebiete für kleine Tiere und Reptilien. Diese sind ebenso vor Rehen geschützte
Pflanzgelände.
Am Muster der Schneeschmelze kann man die darunter liegende Umgebung abschätzen.
Besonders vor den weißen Stämmen der Birke schmilzt Schnee sehr schnell. Auch Felswände
bieten früh erwärmte Gunstlagen.
Die Chinesen verwenden Bambus wie in Fig. 12.23.
Steinmauern und Halbkreise aus Reifen können mit Glas oder Plastik überdeckt werden.
Viele Gärtner verwenden bodenlose Gläser oder Plastikhülsen im frühen Frühling.
Die Teiche schmelzen, wenn es Zeit ist, die Gärten zu bewässern. Während sie immer noch
gefroren sind, können Äste, Bambus und dergleichen so platziert werden, dass sie Schutz
nach dem Auftauen für die Fische zu gewährleisten. Schwarze, glasbedeckte Rohre oder
Reifen halten Löcher zum Fischen offen. Das tun auch Glashausflöße, die als
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Fischereibaracken dienen, und zur Aufzucht von subtropischen Wasserpflanzen in Untiefen
dienen.
Gut isoliert kann Eis für den Gebrauch im Sommer aufbewahrt werden.
EIS
Im kalten Wasser ist die Tiefe der kritische Faktor, im Besonderen Teiche mit stehendem
Wasser. Teiche könne 15-90cm tief gefrieren, wobei dieses Wasser im Winter für den
Hausgebrauch unverfügbar ist. Das müssen wir einkalkulieren.
Um gefrorenem Wasser, das sich ausdehnt, genug Platz zu lassen, müssen Speicher
entsprechend geleert werden oder eine Neigung aufweisen. ( Fig. 12.24 )
Ebenso müssen Rohre mindestens einen Meter tief vergraben werden, um Rohrbruch durch
Eisbildung zu vermeiden. ( zur Not den Wasserhahn im Haus tröpfeln lassen ( 450 Liter am
Tag).
Für den häuslichen Gebrauch ist ersatzlos die Platzierung des Brunnens oder Wasserspeichers
im Keller unterhalb des Bodenniveaus am Besten. Das gilt auch für Wasser, das in Scheunen
gelagert wird. Diese Brunnen können auch als Wärmespeicher dienen.
Druck und Gewicht bestimmen die Eigenschaften von Schnee und Eis, das sich aus
gefrorenem Wasser ansammelt, am meisten.
Eis ist, wie Glas und Wasser, ein transparentes, lichtbrechendes Medium, passend für die
Konstruktion von Linsen. ( Fig. 12.25 )
Eine große Vielzahl von Eisobjekten können hergestellt werden ( Fig. 12.26 )
Die Möglichkeiten , Schnee aufzufangen, können gut von Bäumen studiert werden.
Schneeverwehungen können zu bestimmten Plätzen geleitet werden, die nach dem Tauen
Zisternen oder Swales mit Wasser versorgen. Eis kann allgemein leichter wie Wasser
gespeichert werden.
Wenn es schneit ist zwar das Wetter kalt, aber Schnee hat die Eigenschaft, sowohl zu
isolieren, als auch zu reflektieren. Also können wir Erdstrukturen bauen, die schneebedeckt
im Winter Hitze konzentrieren. Diese Oberflächen könne im Sommer mit weißem Schotter,
Sand oder Lehm bedeckt sein. ( Fig. 12.27 )
Reflektiertes und konzentriertes Licht, auch für kurze Perioden, gibt intensive Hitze, die
gespeichert werden kann ( heißes Wasser, geschmolzenes Metall, mit Dampf erhitzte Erde
oder erhitzte Salzlösungen).
SCHNEE
Wie wir kaum vermuten würden ist Schnee für Strahlung beinahe ein „ Black Body“, der
Hitze wieder rapide schnell abgibt. So kühlt Schnee in der Nacht extrem schnell aus, und
dünne Schneedecken kühlen Böden 35° unter der Lufttemperatur. Schnee dicker als 15 cm,
agiert als Isolierung für Böden, Gebäude und Permafrost.
Für Reflexion und Albedo (der Wert des reflektierten Lichts, Kapitel 5/5) ist Schnee bei tiefen
Sonnenwinkeln des Morgens, Abends und Winters am effektivsten.
Strahlung durchdringt Schnee 10-15 cm, trockenen Schnee sogar 30-60cm tief. Um die 30%
der Abstrahlung ist Wärme ( Langwellen), Schnee selbst ist für einfallende
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Langwellenstrahlen vollkommen untransparent. Daher erfolgt Schneeschmelze für
gewöhnlich auf Grund der Erderwärmung von unten.
LAWINEN UND SCHNEEINSTABILITÄT
Wie andere Katastrophenphänomene sind Lawinenstriche meistens auf Karten
gekennzeichnet, und Lawinenwarnungen werden ausgegeben. Lawinenmoränen sind oft
durch Pioniergehölze wie der Espe gezeichnet.
Die beste Verteidigung ist Vermeidung, Erhaltung von Wäldern auf steilen Hängen, die
Platzierung von essentiellen Diensten in Tunneln, die Errichtung von V-geformten Barrieren,
um die Lawinenfront aufzubrechen.
Schneebarrieren auf Plateaus oberhalb der Hänge können effektiv Schnee oberhalb des
Hanges halten, und so die Ladung erleichtern.
Schnee bewegt sich wie Sand in einer Vielzahl von Wegen:
-
Mikrobewegung
Schneerutschungen
Schneeverwehungen
Schneekörper
Schneebretter
Lawinen ( die wiederum EPISODISCH ( alle 35 Jahre), SYSTEMATISCH ( jedes
Jahr) oder PERIODISCH ( in Gebieten, wo Schnee selbst sehr selten fällt) sein
können.)
PERMAFROST
(Permanent gefrorener Boden) bedeckt 47-50% von Gebieten wie Kanada, Russland und
Grönland.
Üblich sind moorige Oberflächen über dem Permafrost.
Tauprozesse durch die Sonne sind 5000mal effektiver als die Erdwärme, wenn das Moor
entfernt wird.
Die dort gerne vorkommenden Lössablagerungen ( windverwehte Böden) bestehen gerne aus
50-80% Quarz oder Kieselerde, 20-25% Feldspat und etwas Kalzium. Tief reichende
Lössfelder kommen, über ganz Europa, Russland, China und in der nähe kontinentaler
Gletscher verteilt vor. Sie versorgen Wälder exzellent, trocknen jedoch schnell aus und sind
sehr durchlässig.
Lössablagerungen sind als steile Wände bis zu 300 Metern Höhe sehr stabil. Sie wurden daher
gerne für Behausungen unter Tag in China genutzt, oftmals Jahrtausende bewohnt.
BEWEIDUNG IN KALTEN GEBIETEN
Futtergewinnung aus Büschen und Bäumen ist dort ein wenig entwickelter Faktor, obwohl
Weiden und Zwergbirken zur Futtergewinnung verfügbar sind.
Wie in den meisten sehr kalten Gebieten mit kurzer Saison sind Tier-, Meer-, und
Waldprodukte von höchster Bedeutung in der menschliche Ökonomie.
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Auf überweideten Gebieten entwickeln sich gerne Schotterebenen. Es hat niemals ernsthafte
Überlegungen gegeben, Futter mit hohem Energiewert durch Eichen oder den Zweigen von
zuckerspeichernden Arten wie Ahorn zu gewinnen.
Island steht der selben Mischung von Problemen gegenüber, die schon wärmere Gebiete
haben, nämlich Abholzung, ernsten Parasitenbefall bei Schafen, vor allem im Tiefland oder
auf gedüngten Weideflächen, dem Fehlen von Schutzbauten für die Tiere und tiefwurzelnde
Bäume, um Nährstoffe aufzunehmen.
Daher ist Island offensichtlich ein Fall für innovative Waldwirtschaft, gekoppelt mit einer
ernsthafte Anstrengung, Beweidung von erodierten Böden zu reduzieren.
Die Verlagerung zu Waldprodukten scheint für die Bauern eine dringend notwendige Option
zu sein.
12.16 verheerende Feuer
Diese sind ein Merkmal vieler Lagen und Klimas, und können sogar in heiß-feuchten Klimas
mit Holzverarbeitung oder Blockpflanzung mit Eukalyptus und Pinien vorkommen.
In der südlichen Hemisphäre blasen Feuerwinde gegen den Uhrzeigersinn, in der nördlichen
im Uhrzeigersinn. Fig. 12.28 auf Tafel zeichnen.
Die kritischen Faktoren sind:
- Die Versorgung des Feuers mit brennfähigen Materialien
- Sauerstoffzufuhr ( Winde, im speziellem heiße)
- Das Vorheizen ( Strahlung des Feuers, Wüstenwinde)
- Unstabile Luftmassen (Sandteufel)
Die meisten Feuer entzünden sich jedoch dank im Vorfeld organisierter, so genannter
„kontrollierte Feuer“, die eigentlich die Feuergefahr reduzieren sollten., weil die Brandstellen
schwelend zurückgelassen werden.
Insgesamt sind an der Gesamtzahl von Bränden nur 4% die Blitze und Unfälle ( Zigaretten)
schuld. Die überwiegende Mehrheit an Bränden wird von boshaften, psychopathischen oder
sogar Leuten, die es gut gemeint haben, verursacht.
FAKTOREN, DIE INTENSITÄT UND VERBREITUNG VON FEURN STEIGERN
Feuer werden immer entlang trockener Grenzen aufkommen; also müssen wir zuerst fähig
sein, mit Feuer zu leben, um dann vielleicht als zweites (über Jahre hinweg) so zu designen,
dass Feuer von Siedlungsgebieten durch folgende Kombination ausgeschlossen werden kann.
-
Die Vegetation verändern, um mehr feuersichere Systeme zu schaffen.
Dämme gestalten, um besonders gefährdete Hügellagen fluten zu können
Entfernung von brennbaren Stoffen am Boden (mechanisch oder mit Hilfe von Tieren)
vor den feuergefährdeten Perioden ( tote Büsche, lange trockene Gräser und die
unteren, morschen Äste von Bäumen.
Feuerbrecher sind: Straßen, Teiche, Sumpfländer, Flüsse, steinige Gebiete und sommergrüne
oder saftige Pflanzenfruchthecken.
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Horizontale Feuerbrecher reduzieren die Feuerfrontenergie. Vertikale verhindern, dass Feuer
die Bäume hinaufklettert.
DIE LAGE VON HÄUSERN UND GEBÄUDEN
Um den Bergkammeffekt zu reduzieren, platziere Häuser nicht nur weg vom Kamm, und
wenn möglich auf den Hügel abwärts gelegenen Plateaus, sonder hebe mit dem Bagger den
Baugrund aus, anstatt die hügelabwärts gelegene Hausmauer auf Stelzen oder Pfählen zu
stellen. Um Häuser und Gebäude ist es essentiell, brennbares Material von Wäldern und
Gräsern in einem Umkreis von 30m zu entfernen. Das bedeutet nicht, Bäume zu entfernen,
sondern die Pflanzung von Bäumen wie Coprosma, laubabwerfende Fruchtbäume, Feigen,
Weiden und Pappeln ( keine Oliven, Pinien, Eukalyptus).
Alle Designer sollten Feuer in vielen klimatischen Regionen mit in die Rechnung nehmen,
und speziell dort, wo wir Weideland in Wald umwandeln. Langes Gras und große Bestände
von Stroh sind die ärgsten Brennstoffe für das Überleben am Boden. Das Feuer breitet sich
rasch aus.
Wichtig für das Überleben von Menschen und Pflanzen sind STRAHLUNGSSCHILDE;
diese können solid, reflexiv oder beides sein. Es ist die Strahlungshitze, die Pflanzen und
Tiere schnell tötet.
Strahlungsschilde können Häuser, Steinmauern, dicke Baumstrünke, Mulden und Höhlen,
Hecken und Autokörper sein; eine weißbemalte Steinmauer wäre ideal.
Beachte das Verhältnis Feuerschatten zum Strahlungsschild ( etwa 4-5mal die Höhe und
Breite, konisch verlaufend). Also mache Schilde aus Bäumen und Mauern, die hinter das
Haus reichen. Fig. 12.32
EINE NOTIZ ZUR BRENNSTOFFREDUKTION Seite 454
FEUEREFFEKTE IN WÄLDERN
Heiße Feuer entnehmen dem Boden Nährstoffe:
-
Stickstoff: 54-75% ( 109kg/ha) 11 Jahre Regenerationszeit (Leguminosen, Regen)
Phosphor: 37-50% (3kg/ha) 20+ Jahre durch Regen
Kalium: 43-66%
Kalzium: 31-34%
Magnesium: 25-43%
Bor: 35-54%
Ein Feuer kann niemals den Zustand des Bodens verbessern. Waldböden verlieren 10-12cm
Humus, und Moore verbrennen oft bis in größere Tiefen. Lehm verliert seine Struktur und
Schlammlawinen können folgen.
DER VERLUST VON VIEH IM FEUER
Gute Herdenmanager können durch Vorausplanung Herdenverluste durch Feuer reduzieren.
Versichere dich, dass einige kleine Gebiete ( paddocks) intensiv abgegrast wurden ( vom
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späten Winter bis zum frühen Sommer, oder dem Spätsommer in Monsungebieten), sodass
diese kleinen Felder keine entzündbaren Brennstoffe mehr enthalten, und somit generell als
Rückzugsgebiet bei Feuer genutzt werden können. Effektiver ist es, Wassermulden in
vorsätzlich geschaffenen kahlen Gebieten zu platzieren, sogar wenn Humusschicht und
Büsche mit dem Bagger zu diese Fläche umgebende Hügel umgeformt wurden ( als Schutz
gegen Strahlungshitze). Solche Gebiete sind immer zugängliche Rückzugsmöglichkeiten,
bestehend aus 4-6 vorbereiteten Forstpaddocks; die Herde kann dort bei feuergefährdeten
Tagen morgens eingeschlossen werden.
Herden durch einen elektrischen Zaun eingesperrt werden steinige Bergkuppen vor der
Feuerperiode von Gras befreien; auch diese können als Rückzugsgebiet betrachtet werden.
Angepflockte Ziegen oder Schafe reduzieren brennbare Flächen rund ums Haus, genau so wie
Gänse und Hasen.
Ein Wald mit jungen, laubabwerfenden Bäumen, Feigen, Maulbeerbäumen oder Eichen
schafft ein Herdenrückzugsgebiet, wenn dieser beweidet wird, bevor Feuer zu erwarten ist (
Trockengrasperiode).
Herden können auch in Siedlungen selbst vor Feuer geschützt werden.
Hühner überleben gut in soliden Gebäuden, da sie den Boden um diese immer sehr gründlich
säubern, oder die Schutzbauten (Ställe) für die Hühner können teilweise in Erdbänke
eingegraben werden und gewährleisten so einen kompletten Schutz.
PERSÖNLICHES ÜBERLEBEN WÄHREND UND NACH DEM FEUER
Die Hauptfaktoren, die dem Menschen ein Überleben ermöglichen, sind:
Den Körper bedecken ( Woll- oder Baumwollkleidung tragen); sich vor der Strahlung der
Feuerfront schützen ( hinter Bäumen, Autos, Häuser und in Gräben)
Umso besser, wenn der gesamte Körper in eine nasse Decke gehüllt werden kann.
Wartet, bis die Flammen vorüber sind. Dann bewegt euch konsequent in Richtung bereits
verbranntem Boden.
In Feuerstürmen wird Sauerstoff periodisch aufgebraucht, und für kurze Zeit erlischt das
Feuer. Menschen können nicht atmen, und sie fallen in Ohnmacht. Daher geht niemals in
kleinen Wassertanks, Dämmen oder Flüssen in Deckung. Ihr könntet während einer
Ohnmacht ertrinken.
Das Meer und große Flüsse mit 100m Breite sind ein sicheres Ziel, um dorthin zu gelangen,
aber beachtet die Ohnmachtgefahr auf Grund von Sauerstoffverlust in der Luft und im Wasser
( die Haut atmet ebenso).
Trinke viel Wasser um Dehydrierung zu vermeiden, vergiss dabei nicht, die Herde mit Wasser
zu versorgen.
Generell überleben wir leichter, wenn wir im Voraus planen.
Wir erholen uns leichter, wenn wir den Lärm, die Konfusion und das Gefühl isoliert zu sein
erwartet, und uns auf Plünderer und dem „ Schuldgefühl, überlebt zu haben“ vorbereitet
haben.
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Es ist hilfreich, wenn wir vor, während und nach dem Feuer anderen geholfen haben, da uns
das Gefühl bleibt, unser Bestes gegeben zu haben.
Und falls dein Haus niedergebrannt ist, baue nicht einfach wieder „ genau das selbe“, wie die
meisten, sondern eines, das ein solches Desaster überstehen kann.
Folglich, habe realistische Erwartungen, handle nach ihnen, plane deine Schritte im voraus
und bereite dich für das nächste Mal besser vor.
12.17 Designers Checkliste
Wende Pflanzen- und Tiergilden in Obsthainen an, und balanciere diese, um den Bedarf an
Bioziden zu reduzieren, oder gar zu eliminieren.
Pflüge dein Feldfruchtsystem minimal bis gar nicht, um Humus und Bodenaufbau zu erhalten
oder zu mehren/ verbessern. Verwende Hecken als Windbrecher.
Hecken und Swales sammeln Wasser aus der Schneeschmelze.
Zerstöre keine Moore oder Zwergbäume auf Permafrostböden.
Erneuere und erweitere Hecken und höher gelegene Wälder auf Farmen rund um die
Niederlassungen.
Studiere die freie Entwicklung von Bienen, Hühner, Schweinen u.ä. im Forst. Herdenprodukte
sind wichtige Nahrungsquellen im Winter.
Achte auf die schädlichen Effekte bei Hyperisolierung ( gute Ventilation) und arrangiere
Heizungen basierend auf Festmasse.
Maximiere die Waldwirtschaft, das soziale Einkommen, Tiere frei im Forst und
Nischenprodukte.
VORGABE FÜR EINEN GRUNDSTÜCKSDESIGNBERICHT
Falls ein geschriebener Bericht verlangt wird, beachte folgendes:
1. Gib klare Adressen an, das bedeutet, identifiziere alle beteiligten Plätze und Leute
2. Stelle das gegenseitige Ausmaß der Abmachung dar. Das setzt die Grenzen des
Berichts. Gibt es Geld, und wenn, wofür ( Karten, Reisen, Bodenanalysen,
Bereichsfotos, Wasseranalysen, Ausrüstung)
3. Beschreibe das Grundstück mit generellen Ausdrücken, inklusive Klima,
Regenmengen, Winde, Bodenerosion, Zäunung, Zugang, Feuergefahr,
Wasserressourcen und Potentiale, um Wasser aufzufangen, Hänge und Aussehen
sollten klar aus der Karte hervorgehen. Energieversorgung, Marktpotential,
menschliche Ressourcen und Talente, verfügbares Kapital für die Entwicklung, Leben
in der Wildnis und möglich Schädlinge können als Teil des Berichts beigefügt werden.
4. Spezielle Landnutzung basierend auf Böden, Hängen, potentielle Arten und
Aktivitäten- vergiss nicht das soziale Einkommen dank Aushilfen, Lehraktivitäten u.ä.
a. Gebiete: Behandle ähnliche Gebiete ( auf einer Karte markiert) gleich, z.B. „
steile, erodierte Hänge für Waldnutzung
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b. Themen: Themen umfassen Zugang, Straßenbau, Zäunung, Bodenbehandlung,
spezielle Feldfrüchte oder Futtersysteme, Wasserressourcen- und Kontrolle,
Vernetzung mit anderen Höfen, Gemeinschaftsarbeit, Trustmanagement,
Dorfentwicklung. Unterstreiche einmalig existieren Ressourcen ( Schotter,
sauberes Wasser, Jungwälder).
5. Lege Anhänge bei wie: Karten, Zeichnungen, Pläne, Layouts, Details, Pflanzenlisten,
Ressourcenlisten (Adressen von Leuten und Diensten, einige Photokopien von
exzellenten, in Frage kommenden Studien, und gemacht Fotos.
Wie schlecht du auch immer über dich als Designer denkst, so wird es dir kaum gelingen,
schlechtere Arbeit als die, die du um dich siehst, zu erledigen
Die beste Strategie ist, mit den Besitzern zu arbeiten und ihn zu unterrichten, und sie somit zu
einem Teil des Designprozesses zu machen, oder in Schritten vorzugehen, parallel mit deinen
Kunden arbeitend.
Als Designer wirst du bald merken, dass der Wille deiner Kunden zählt, und dieser wird stark,
wenn viele Ideen deiner Kunden in das Design mit einfließen. Wiederhole Besuche öfters.
Daher:
KLOPFE NIEMALS AN VERSCHLOSSENEN TÜREN
BLEIBE REALISTISCH ( initiiere keine Großprojekte, die kein Mensch wirklich braucht)#
MACHE DICH BEZAHLT ( Spare deinen Kunden mehr, als du sie kostest.
12.18 Referenzen
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Strategien für eine alternative Nation
Kapitel 14
Der voll Verlangen aber ohne Handeln, brütet Pestilenz. (William Blake, Proverbs of Hell)
Der Kopf fragt nicht nach Blumen, während es dem Magen an Reis mangelt. (Indianisches
Sprichwort)
14.1 Einführung
Die folgenden Kapitel zeigen Strategien für eine Veränderung auf sozialen und ökonomischen
Gebieten der Gesellschaft.
Diese Strategien mögen tatsächlich hilfreicher für echte Veränderungen sein, als Geschick im
Landmanagement, denn die Gesellschaft verfügt über weit mehr kompetente Bauern und
Ingenieure, als über ethische Banker oder Anwälte.
Zuerst müssen wir lernen, natürliche Systeme für menschliche und planetare Bedürfnisse zu
managen, und dann anderen ebenso beibringen, wie es geht.
Auf diese Weise können wir eine globale, unabhängige und kooperative Körperschaft von
Menschen aufbauen, die in ethische Land- und Ressourcennutzung eingebunden sind, und
dessen Lehren sich auf Forschung und tausenden, lokal vorzeigbaren, kleinen Unternehmen
gründen.
Von häuslicher Ernährung und Ökonomie zu einem globalen Netzwerk von kleinen,
finanziellen Systemen.
Solche Arbeit ist dringend, wichtig und notwendig, und wir können sie nicht den Launen von
Regierung und Industrie, nach dem heutigen Wissensstand, überlassen.
Wir wissen darüber Bescheid, jedes Nahrungs-, sauberes Energie- und sensibles
Schutzproblem in jedem Klima zu lösen;
Wir haben bereits jede hierzu erforderliche Technik erfunden und getestet, und haben Zugang
zu allen biologischen Materialien, die wir jemals verwenden könnten.
Die tragische Wahrheit ist, dass sehr wenige selbsterhaltungsfähige Systeme von jenen, die
Macht in ihren Händen halten, gestaltet und realisiert werden. Die Gründe sind offensichtlich
und simpel.
Es zuzulassen, dass die Menschen selbst für Essen, Energie und Schutz sorgen, bedeutet,
ökonomische und politische Kontrolle über sie zu verlieren.
13
9
Daher sollten wir am besten uns selbst helfen!
Folglich ist die erste anzuwendende Strategie jene, die unser eigenes Haus in Ordnung bringt,
und schenke gleichzeitig entfernten, machtzentralisierten oder unethischen Systemen keinen
Glauben.
In unserer gegenwärtigen finanziellen oder Geldmacherwelt, ist die primäre Verantwortung
unser materieller Reichtum.
Wir brauchen nicht zu betonen, dass wir unvollständige Wesen in einer unvollständigen Welt
sind, sodass viele Strategien, die hier gezeigt werden, mehr Anfangs- als Endpunkte unserer
Entwicklung bedeuten.
„ Passe deine Vision nicht an, die Realität ist ein Irrtum.“ ( Graphity)
14.2 Die ethische Basis einer alternativen Nation
Menschen mit einer gemeinsamen Ethik sind eine Nation, wo auch immer sie leben.
- Selbsterhaltungsfähige Gesellschaften betonen die Pflichten und Verantwortungen der Leute
in bezug auf die Natur und gleichwertig jene von Menschen für Menschen.
Förderliches Verhalten schließt mit ein, dass natürliche Systeme zu ihrem eigenen, und
unserem, Langzeit-Gunsten gemanagt werden, und nicht zu unserem sofortigen und
ausbeuterischen Gewinn.
Beispiel: Das Sieben-Generationen Konzept der Irokesen.
- Als Menschen müssen wir eine Ethik der rechten Lebensweise annehmen, denn wenn wir
unsere Mühe und unser Geschick an Arbeit binden, die destruktiv ist, werden wir die
Zerstörer.
Soziale Verantwortung muss zu Sozial- und Umweltverantwortung erweitert werden.
Wir müssen uns unsere eigenen Finanz- und Beschäftigungsstrategien auf diesen Gebieten
schaffen.
- Unser Wissen und unsere Aktionen durchdringen alle Systeme.
- Wir müssen sparsamere Gesellschaften entwickeln, erreicht durch Recycling, der
Vermeidung von Müll, und mit Augenmerk auf sehr haltbare Technologien.
Ähnlich unweise ist es, erfolgreiche, ältere Formen von Technologie zu verbannen, obgleich
wir weiterentwickelte Formen und Prozesse installieren.
Windräder für Elektrizität vs. Getreidemühlenruinen
Mähmaschinen vs. Sense
Ein Teil, um erhaltend zu sein, ist, sich auf die Entwicklung eines Mosaiks aus kleinen, gutgemanagten und effektiven Systemen zu konzentrieren.
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0
- Aktion in Richtung eines gemeinsamen Ideals.
Gut gemeint ist nicht genug (gute Worte pflanzen keinen Salat), es ist wichtig, dafür zu
sorgen, dass es gemacht wird.
- Unsicherheit und Unglück entstehen als ein Ergebnis des Versuchs, das zu erhalten, behalten
oder zu beschützen, wozu andere zeitenweise einen erlaubten Zugang benötigen.
- Wenn eine ethische und verantwortungsvolle Gemeinschaft eine ausdauernde, zuverlässige
und abfallfreie Ressourcenbasis etablieren kann, dann wird Freizeit zu einer üppigen
Ressource.
Die besten Sicherheitsvorbereitungen sind es, anderen die Strategien, Ethik und Praktiken des
Ressourcenmanagements zu lehren, und Hilfe und Bildung, wo auch immer möglich,
auszuweiten.
Ich sehe einen Weg, wie wir unser Leben zur Erdgesundung hin gestalten können.
Falls und wenn die ganze Welt sicher ist, haben wir das Recht erworben, die Meere und das
Weltall zu erforschen. Bis wir bewiesen haben, dass wir eine produktive und sichere
Erdengesellschaft ansässig machen können, gehören wir nirgendwo anders hin, noch ( ich hab
so den Verdacht) sind wir anderswo willkommen.
14.3 Eine neue vereinte Nation
Die heutige UNO ist weder vereint, noch repräsentiert sie Nationen. Sie gleicht eher einer
moralischen Mehrheit.
Viele wahre Nationen, wie zum Beispiel die der Irokesen oder andere Stammesallianzen mit
einer gemeinsamen Ethik, werden nicht durch diese Körperschaft repräsentiert, noch sind es
ganze Nationen wie die Basken, Tartaren, Kurden, Palästinenser, Hawaiianer, Hopi, Tibeter,
Pitjatjantjara, Misquito, Aranda, Basarwa, Herrero .....
Die meisten Nationen in den Vereinten Nationen unterdrücken eine Majorität von Menschen
auf der Erde.
Wir brauchen ein neues Konzept für „Nation“, und eine neue repräsentative Körperschaft, um
für sie zu sprechen.
Beginnen wir damit, eine Nation als Volk, einer gemeinsamen Ethik verschrieben, und sich
nach einer ähnlichen Kultur sehnend, zu definieren.
Solche Nationen haben meistens kein gemeinsames Land, oder Sprache, aber haben eine
gemeinsame Ethik, wenigstens:
-
Sorge für die Erde, sie zu reparieren und zu bewahren.
Frieden zu suchen, und überall auf die Menschenrechte zu achten
Alles Kapital, Intelligenz, guten Willen und Mühen in diese Endziele zu investieren.
Auf jedem Kontinent wünscht sich eine Mehrheit der Menschen, die ethische
Mehrheit, Frieden.
Vielleicht sind der erste Schritt zu einer neuen Gemeinschaft von Nationen in Erdsorge
vereint die Bioregion- und Stammeskongresse, die heute aufkommen.
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1
Anders wie die gegenwärtigen Vereinten Nationen brauchen wir kein Weltcenter, oder
bezahlte Verwalter. Stattdessen können wir uns als Interessensgruppen treffen, um diese
Interessen im Ausmaß global zu machen.
Indem wir zentralisierte Verwaltung vermeiden, vermeiden wir Machtzentren, und durch
Vermeidung von Steuereinnahmen, vermeiden wir Ineffizienz.
Finanzielle Mittel für ein regionales Sekretariat würden aufgebracht durch eine jährliche
Gebühr, die teilnehmende Gruppen entrichten.
Globaler Saatgutaustausch, Technologiegruppen, Gartenfori und Regionalgruppen treffen sich
bereits und steigern ihre Kooperation.
14.4 Alternativen zu politischen Systemen
Regierungssysteme basieren im Moment auf Selbstinteressen, ökonomischen Pragmatismus,
Glaube, unpraktische Theorien und machtzentrierte Minderheiten ( religiöser, militärischer,
kapitalistischer, kommunistischer, familiärer oder krimineller Natur).
Beinahe jede dieser Gruppen schaffen konkurrierende und „gegnerorientierte“ Systeme.
Wir müssen, in einer ordentlichen, sensiblen und kooperativen Weise, ein System in Angriff
nehmen, das machtzentrierte Politik und politische Hierarchien durch ein weit mehr flexibles ,
praktisches und informationszentriertes System ersetzt, das der Forschung und
Rückbetrachtung aufgeschlossen gegenüber steht, und langzeitliche Ziele der Stabilität
beinhaltet.
Das müssen wir auf ethische und unbedrohliche Art und Weise durchsetzen, damit der
Übergang von einer globalen Konflikt- zu einer globalen Kooperationsgesellschaft kreativ
verläuft, und nicht zerstörerisch.
Die Welt braucht eine neue, nicht polarisierte und nicht-strittige Politik.
Es ist möglich, mit den meisten Leuten überein zu stimmen.
Es ist nicht wichtig, ob eine Gruppe Rindfleisch isst, und eine andere Kühe als heilig
betrachtet, wenn dafür gesorgt wird, dass beide auf Gebieten gemeinsamer Sorge kooperieren.
Es ist immer möglich, Unterschiede kreativ zu nutzen.
Der Glaube selbst ist weniger ein Unterschied als eine Verweigerung, die Existenz von
Unterschieden zuzugeben.
Das führt zu dem Satz: „ Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.“
Die meisten menschlichen Gesellschaften funktionieren in Verbundenheit zu einer
langzeitlichen Selbsterhaltungsfähigkeit, nur WEIL sie sich von anderen unterscheiden; Was
einem Inuit möglich ist, ist unmöglich für einen Waldpygmäen.
Der Glaube, gleich der Religion, hat einen hauptsächlich privaten und nicht-globalen
Charakter, und sollte nicht Thema von Vergleichen sein.
Ihrer Natur gemäß, streben politische Systeme danach, politische Kontrolle einem so großen
Einflussgebiete wie möglich aufzubürden, sind machtzentriert ( nicht lebenszentriert), und
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2
bestehen oft aus sehr wenigen. oder nur einer Familie ( im Falle von Königreichen und
feudalen Gesellschaften).
Argumente, die für Einfachheit sprechen, sind niemals politische Argumente... Wenn
Menschen sie in ihrem Leben praktizieren... brauchen sie nicht einmal die Politik ( Manas, 17.
Okt. 1984).
Die gleiche Stellungnahme bezieht sich ebenso auf die Annahme einer ethischen Basis zu
Aktion, auf die Platzierung von Geld und Ressourcen und zu dem Entschluss, in Einklang mit
dem eigenen Glauben zu handeln.
All dies kann unabhängig von politischen Veränderungen aufkommen, und können
langzeitliche ( lebenslange) persönliche Aktionen mit großem Effekt sein.
Diese Veränderungen erreichen die Menschen durch Ausbildung und Information, und wenn
genug Menschen sich ändern, folgen auch politische Systeme ( wenn sie überleben wollen),
oder werden so irrelevant, wie sie jetzt schon in Bezug auf Echtlösungen erscheinen.
Aus diesem Grund ist der richtige Ort um Veränderungen zu beginnen das eigene Individuum
( ich selbst), und erst in zweiter Linie die eigenen Region oder Nachbarschaft.
Das Recht, nicht verschuldet zu sein
Einige der attraktivsten und klimatisch angepassten Häuser auf der Erde wurden ohne
Bankkredite, Architekten, Metall, Mörtel oder Bauunternehmer errichtet.
Der wahre Grund, wenn in einem Land Schutz und Nahrung nicht ausreichen ist nicht die
Finanz, sonder restriktive Praktiken durch eine regulative Bürokratie.
Absurderweise werden wir rekrutiert um Fremde zu töten, und gleichzeitig wird uns das
Recht, Leben zu bewahren, abgesprochen.
Keine Armeen werden geschaffen, um Häuser zu errichten, Kartoffeln anzubauen oder
Wälder für die Zukunft zu pflanzen.
Arbeitslosigkeit anderer wird von jenen bevorzugt, welche Macht als eine Methode zur
Ausbeutung wählen.
In unlängst entstandenen Gesellschaften, ist unser Hauptrecht, wählen zu gehen,
Vereinigungen zu formen, zu protestieren oder vor Gerichte zu ziehen ( was nur bedeutet,
Profi-Klassen zu unterstützen). Echte Basis-Rechte, Wälder zu beschützen oder anzupflanzen,
Schutz zu bauen, Nahrung zu produzieren oder Wasser von unseren Dächern bereitzustellen
werden allgemein von lokalen oder staatlichen Reglements abgelehnt.
Effektive lokale Gruppenaktion stellt die wahren Hauptrechte wieder her.
Während das „natürliche Gesetz“ einen fairen Ersatz für jedes erhaltene Geschenk einfordert,
fordern die Gesetze der Macht Geschenke ohne einen Gedanken der Rückerstattung – das
sogenannte „Wirtschaftswachstum“, was unbegrenzte Ressourcenausbeutung und die
gleichzeitige Ausbeutung von Menschen bedeutet.
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3
Politische Zugehörigkeiten
Es gibt zwei Wege, um die politischen Veränderungen, die ökologische Veränderungen
bringen, sicherzustellen.
Der erste ist es, in einem Wahlkreis die Grundversorgung eines Kandidaten zu mobilisieren,
der, egal welcher Partei angehörend, sich für eine gute Ökologie einsetzt, oder gegen nukleare
und verschmutzende Industrie eintritt.
Und der zweite ist es, eine lokal ökologische oder grüne Partei, oder eine bioregionale Gruppe
zu formieren.
In Deutschland und andere Europäischen Staaten haben die Grünparteien einen steigenden
Zulauf.
Entwicklung einer neuen politischen Basis
Eine allgemeine globale Politik kann mit einer generellen Ethik, wie am Anfang dieses
Buches aufgezeigt, beginnen.
Dann kann sie fortschreiten hin zu spezieller Politik, für spezifische Kulturen, Regionen und
Landschaften.
Um solche Politik zu strukturieren, müssen wir Arbeitslösungen suchen. Die Struktur, unter
der wir allgemeine Politik versammeln sollen, ist:
-
-
Definiere, was du als Problem oder ernste Sorge siehst; Prioritätenskala von 1-10
Lege die politische Absicht deiner Region dar
Sammle Strategien, die sich in der Praxis bewährt haben, also einen Satz von
Fallbeispielen
Entwerfe ein Set von Taktiken (politischen Linien), die auf erfolgreiche Strategien
basieren.
14.5 Bioregionale Organisation
Viele Menschen identifizieren sich mit ihrer lokalen Region oder Nachbarschaft und kennen
seine Grenzen.
Wir haben es nicht nur nötig “global zu denken und lokal zu handeln“, sondern auch „global
und lokal zu handeln und zu denken.
Die Region ist unsere Heimadresse, der Ort, wo wir unsere Kultur entwickeln und an
bioregionalen Netzwerken teilnehmen. Durch globale Vereinigungen und „Familien gleicher
Interessen“ überschreiten wir nicht nur die regionale, sondern auch Bundesländer- und
Staatsgrenzen, um multikulturelle Allianzen aufzustellen.
Heutige Sprachgruppen in der Minorität ( Saamen, Basken, Pitjatjantjara) erheben Anspruch
auf Territorien, die alt sind, und spezifisch für ihre Lebensweise.
Der bittere Test für ein Bioregion ist, dass sie als solche von ihren Bewohnern
wahrgenommen wird.
Idealerweise kann eine so definierte Region auf eine Bevölkerung von 7000 bis 40000
Menschen beschränkt werden.
14
4
Von diesen, werden vielleicht nur um die Hundert anfangs an einer regionalen Assoziation
interessiert sein, und sogar weniger werden in ihr aktiv werden.
Die Arbeit der bioregionalen Gruppe ist es, natürliche, technische, Service- und finanzielle
Ressourcen der Region zu schätzen, und Gebiete zu identifizieren, wo Ressourcenlecks
wahrnehmbar sind, und wo sie die Region verlassen ( Wasser, Böden, Geld, Talent...).
Das zeigt sehr schnell den Weg zu lokalen Unabhängigkeitsstrategien.
Menschen werden angesprochen, ihre Spezialitäten anzugeben, wenn sie zur Region passen,
und regionale Informationsblätter veröffentlichen Resultate, so wie sie auftreten.
Sind erst Aktionsgebiete definiert, können regionale Gruppen zu Assoziationen geformt
werden, die sich jeweils mit einem speziellen Gebiet auseinandersetzen, wie z. B.
-
Nahrung: Verbraucher-Produzentenassoziationen und Garten oder
Bodengesellschaften
Schutz: Grundbesitzer- Bauherrenvereinigungen
Energie: Gesellschaften für anwendbare Technologien
Finanzen: Einen „Erdbank“-Verband usw.
Für Handwerk, Musik, Märkte, lebendes Inventar, Naturstudien oder irgendwelche anderen
Interessen.
Der Job des bioregionalen Büros ist komplex, und es braucht 4-6 Personen, die als Berater
und Koordinatoren auftreten, weitere auf Abruf wenn benötigt.
Alle anderen Verbände können das Büro für jegliche notwendigen Registrierungen, Adressen,
Telefon und Newsletterdienste benutzen, und bezahlen eine Gebühr für diese Benutzung.
Es kann auch als Landzugangscenter dienen., und Gelder von Stiftungen und Gesellschaften
sammeln.
Das regionale Büro dient auch als Kontaktcenter zu anderen Regionen, und folglich als
Handels- oder Koordinationscenter.
Einige Themen, die in den regionalen Leitfaden miteinbezogen werden können, sind wie
folgt:
Ressourcen-Index für Bioregionen: Die primären Kategorien sind...
A.
B.
C.
D.
E.
F.
G.
H.
I.
J.
Nahrung und Nahrungsversorgungssysteme
Schutz und Gebäude
Lebensunterhalts- und Versorgungsdienste
Information, Medien, Kommunikation und Forschung
Gemeinschaft und Sicherheit
Soziales Leben
Gesundheitsdienste
Zukunftstrends
Transportdienste
Anhänge ( Karten, Veröffentlichungen aus der Bioregion) im Manual Seite 511 - 513
Das Geheimnis des Erfolgs: vereine in einem Gebiet ausreichend Menschen
mit Hausverstand!
14
5
14.6 Ausgedehnte Familien
Die Familie ist die Gesellschaft im embryonalen Stadium. ( Chiajen)
Innerhalb des Familienkreises wird die Basis der Moralpraktiken aktualisiert.
Die Konzepte von Dörfern und Bioregionen verweisen auf eine Basis oder einen
Heimbereich. Viele Gesellschaften erstrecken sich als nahestehende Interessensgruppen über
viele Nationen. Sie bilden ein nicht-nationales Netzwerk. Solche Gruppen entwickeln eher
eine familiäre, als eine auf Konkurrenz und Konflikt aufbauende, Inter-Beziehung.
Mit einem gemeinsamen Interesse und einer ethischen Basis, verdrängt kooperative,
gegenseitige Abhängigkeit den Wettbewerb. Eine „ Familie“ diesen Typs, mit 1000 oder
weniger Mitgliedern, kann sich mit ähnlichen Gruppen vereinen, um eine Stamm zu formen,
und 20 bis 40 solcher Stämme formen ein Nation.
Solche Familien gibt es bereits in Europa
In der Praxis hat eine Person 3 bis 5 nahe Freundschaften ( die sich langsam im Lauf der Zeit
ändern), eine Versorgungsgruppe von 30 oder mehr Bekannten, und Ressourcenzugang zum
ganzen System.
Ein familiäres System geteilter Ethik kann:
- mit einem Registrator und einem News-Service in Verbindung bleiben;
- In Entwicklung von Familienbesitz koinvestieren und Unternehmen zusammenfügen;
- Ressourcen rationalisieren , um Raum und Ausrüstung am effizientesten zu teilen;
- Durch Besuche eine Reihe von sozialen Kontakten entwickeln;
- Sich um die Kinder als eine Gruppe kümmern, und einen Fond für ihre Bedürfnisse
aufsetzen;
- Die Kultur- und Versorgungsbasis für Haushalte erweitern.
Solche Familien sollten jeden Erwachsenen als ein Individuum definieren, mit einem Recht
auf Grundbedürfnisse ihres eigenen Raums ( Bett und Arbeitsplatz), Garten und
Beschäftigung.
Wie der Besitz von Land, so ist der Besitz von Menschen ein illusorisches Ziel. Einige Paare
können es tolerieren , jahrelang eng zusammen zu arbeiten, aber viele mögen eine etwas mehr
unabhängigere Existenz vorziehen, zwar nahe beieinander, aber nicht notwendigerweise mit
einander leben.
Insbesondere Kinder brauchen eine größere Allianz und Versorgungsgruppe als nur einen
oder zwei Elternteile.
Kapital, Geldsummen, Fonds können wie folgt etabliert werden:
-
der gemeinnützige Unternehmensfond: Der Familienfond, in 2-3 Plätzen
aufbewahrt und konvertierbar auf eine Vielzahl von aktuellen Ereignissen, und von
einigen wenigen Individuen als Vollzeitjob gemanagt. Alle Ersparnisse und Beiträge
werden Individuen dargestellt, und sind als Löhne erhältlich, sowie für jede
Kreditunion oder jeden Revolving- Fond ( revolving= sich drehend, kreisend,
drehbar), quer durch alle Zahlungsmittel und Regionen.
14
6
-
-
-
Jahresmitgliedschaftsfond: invested and the interest used. Dieser dient dem
Register, den Newslettern und bezahlt Teil- oder Vollzeitgehälter an einen
Zahlenprüfer.
Der permanente Kinderfond: Alle Erwachsenen zahlen in diesen Fond. Zu
zusätzlichen Gaben wird ermutiget. Dieser Fond wird mit dem Allgemeinen
Unternehmensfond gemanagt, und ist für kindorientierte Ereignisse oder Ausbildung.
Wird nicht zurückerstattet. Mütter ermutigen 5-6 Leute Geschenke zu spenden. Bis zu
einem Alter von 12 können Eltern um Unterstützung ansuchen, danach ( bis zum Alter
von 17 Jahren) tun es die Kinder selbst.
Fond für besondere Ereignisse: Wird von Verwaltern des Allgemeinen
Unternehmensfonds gehandhabt und ist für solche Gruppenereignisse wie ein
Gemeinschaftshaus, Boot, Überseeprogramme oder Geschäfte.
Es ist möglich, dass einige Mitglieder ein oder mehrere Unternehmen führen, um
Wohltätigkeitsprogramme oder Hilfsstiftungen für Bedarfgebiete zu gründen.
Für das heikle Thema der Bevölkerungskontrolle: Gruppenverantwortung für ein paar wenige
Kinder zu übernehmen heilt manchmal den Drang sich fortzupflanzen, und diejenigen, die
mehr als zwei Kinder wollen, sind weitaus in der Minderheit.
Die Bevölkerung kann bald ein stabiles Stadium erreichen.
Das Schema von Fig. 14.1 zeigt die Parameter für sowohl stabiles Stadium und Außer
Kontrolle Stadium oder rückläufige Bevölkerung.
Ein Register kann die Menschen über die Geschlechterbalance und Alterstruktur informieren.
Ressourcen gibt es nur im Überfluss, wenn die Bevölkerung relativ klein bleibt.
Wir brauchen nicht nur fixe Dörfer und Bioregionen, sonder auch offene Korridore zu
anderen Regionen, anderen Leuten und über Nationen hinweg.
So wie ich das sehe, entstehen Konflikte an „nationalen“ Grenzen, die fixiert sind oder
angezweifelt werden. Ein Gespinst aus Multi-rassisch, Multi- Kulti und Multi- beschäftigten
Familien und globalen Nationen löschen diese „ verteidigten Territorien“ aus.
Wir alle legen Wert auf kulturelle und die Umwelt betreffende Vielfalt- oder die Welt würde
zu einer Wegwerf- Toyota- Coca Cola- McDonald- Hilton- Monokultur werden.
Folglich ist das Konzept von einzigartigen Bioregionen, intakten Sprachen und Kulturen und
quer-kultureller Bereicherung zentral für ein Permakultur von menschlichen Ressourcen, und
einer ökumenischen globalen Nation.
14.7 Stiftungen und legale Strategien Trust= Trust, Konzern, (Familien)-Stiftung
Stiftungen im öffentlichen Interesse sind die legale Basis, auf welcher Kirchen Universitäten
und viele Schulen, Forschungseinrichtungen, einige Hospitäler, viele öffentliche Dienste,
Hilfsprogramme und Wohltätigkeiten beruhen.
Es ist ziemlich möglich, sogar sensibel, die Bürokratie von öffentlichen Dienstleistungen
durch eine Reihe von lokal verwalteten Stiftungen zu ersetzen, und Holland ( im speziellem)
verdrängt im großen Stil teuer bezahlte öffentlich Servicestellen ( so wie sie sind belastet mit
14
7
hohen Lohn- und Kapitalkosten, beruhend auf Nicht-Aktion, Eigeninteresse und ausführender
Ineffizienz) hin zu öffentlich geformten Stiftungen ( genannt stichtings).
Im Falle irgendeines kleinen Landes, können solche Stiftungen alle öffentlichen Operationen
am Laufen halten, und die „Regierung“ wird einfach zu einem Weg, um Steuerkapital über
lokale Stiftungen zu den Regionen zurückzuführen.
Stiftungen werden nur geformt um Geschäfte und Handel zu handhaben, ihre Profite jährlich
zu genannten Empfängern auszahlend.
Wenn die Leistungsempfänger Individuen sind, werden solche Gaben als privates Einkommen
besteuert.
Stiftungen sind auch als Non-Profit Körperschaften bekannt ( nicht zu verwechseln mit
profitorientierten Organisationen).Viele große Kompanien gründen Non-Profit
Organisationen oder sogar wohltätige Stiftungen um Steuereinnahmen zu reduzieren, um
Ausbildungsdienste hinauszutragen oder um öffentliches Wohlwollen zu erhalten.
Legal gesehen, besteht ein Stiftungs-Körper aus einem Treuhänder (Sachwalter) und einem
Dokument oder einer Stiftungsurkunde, zusammen registriert mit dem öffentlichen
Gesellschaftsregistrator ( Archivar, Urkundsbeamter). Es gibt viele gute Gründe aus der
Stiftung eine private Kompanie zu machen, da Direktoren von solch einer Gesellschaft
wenige in ihrer Zahl sein sollten ( 3 oder 4 sind genug), andere im Falle eines Todesfalls oder
Rücktritts ernennen und anonym sein können.
Ungleich ihrer Direktoren stirbt eine Kompanie niemals, und die kleine Gruppe von
Treuhändern kann schnell und in entscheidender Weise handeln, ohne den oft
uneinbezogenen Verwaltungsrat, den einige Stiftungen ernennen. Es ist weise Direktorate
einer Stiftungsgesellschaft auf jene zu beschränken, welche sehr aktiv in Stiftungsgeschäften
sind, und vorzugsweise nahe beieinander in einer Region leben. Solch ein Set-up zeigt das
Diagramm in Fig. 14.3.
Wenn eine Person eine Stiftung aufsetzen möchte, dann ist das erste, was gemacht werden
muss, die Absichten oder Ziele dieser Stiftung zu definieren, ebenso die Gruppe, auf die sie
angewandt wird (z.B. alle Bürger Australiens) und einen Anwalt zu instruieren, die
Stiftungsurkunde aufzusetzen, und diese und die Sachwaltergesellschaft zu registrieren.
Oftmals kann man eine Kopie einer Stiftungsurkunde einer anderen ethischen Organisation
kaufen, und diese als Vorlange für eine lokale Stiftung verwenden. So werden legale Kosten
reduziert.
Jede Stiftung kann eine Vereinigung von Freiwilligen, Helfern oder Klienten haben, welche
Newsletter veröffentlichen und generell der Stiftung bei ihren Geschäften assistieren können.
Es ist auch sehr weise für jegliche wohltätige Stiftung eine Nicht-Profit Handels ( Geschäfts)
Stiftung zu etablieren, um bei der Finanzierung von Aktivitäten zu helfen. Diese
Handelsstiftung kann Freiwilligen Kosten zurückerstatten, Löhne auszahlen und der
Wohlfahrtseinrichtung oder irgendeiner anderer Wohlfahrtseinrichtung Profite schenken.
Folglich, wenn die Wohltätigkeitsstiftung die STIFTUNG A ist, und die Handelsstiftung
STIFTUNG B, funktioniert das System im Ganzen wie in Fig.14.4
Die Stiftungsurkunde gibt auch eine Schätzung der Dauer der Stiftung wieder. Wenn diese für
immer gedacht ist, dann muss trickreich formuliert werden, wie z.B:
„ bis 21 Jahre nach dem Tod des letzten Nachkommen der Ming-Kaiser.“ Oder so eine
ähnliche, legal undefinierbare Periode.
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Stiftungen sind dauerhaft, effizient, leicht zu verwalten und für die Öffentlichkeit eine große
Hilfe; jeder sollte mit einer vergesellschaftet sein !
Jeder Andersdenkende oder Gruppe von Dissidenten und Nonkonformisten sollten daher eine
Stiftung gründen, um ihre eigenen Sichtweisen öffentlich bekannt zu machen, oder eine
unabhängige Stiftung in einem kooperativen Netzwerk von ähnlichen Stiftungen gründen.
Eine sorgfältige Suche nach dem richtigen Anwalt ist essentiell !!
Für die Buchhaltung und für gut Ratschläge wird ein fähiger Buchhalter, Rechnungsführer
empfohlen, sowie ein effizienter Office-Manager, um mit der Zielbevölkerung der Stiftung zu
kommunizieren.
14.8 Entwicklung und Besitz, Stiftungen
( Passend zu Dorfentwicklung, Landrehabilitation)
Kein Investment in bezaubernde Aktien ( Kohle, Öl, Uran, Stadtrealitäten, Agrochemie...)
Wir müssen unsere Geldressourcen zu wahrhaft rehabilitierenden Zielen zuwenden, wie
verstärkte Aufforstung, Erhaltung von bestehenden Wäldern, gesunder Dorfentwicklung, und
der Rehabilitierung erodierten und missbrauchten Landes.
Wenn wir eine Entwicklungsstiftung gründen, sind unsere Ziele nicht nur finanziell, sondern
stellen auch gemeinschaftliches Überleben durch gemeinschaftliche Einmischung sicher.
Mit einem guten Management und geschickter Arbeit, gibt es keine Grund, warum sich das
nicht aus sich selbst bezahlt macht, oder den Investoren einen finanziellen Vorteil zeigt.
Eine Besitzstiftung erwirbt Grundeigentum zur Entwicklung. Ausleihe, oder Vermietung im
Namen vieler kleiner Investoren, die sich nicht leisten können, ein solches Grundstück selbst
zu erwerben oder zu entwickeln.
Durch Entwicklung so erworbener Grundstücke steigt ihr wert.
Wir können uns auf andere Aspekte von Investment in Besitztum konzentrieren, wie
Dorfentwicklung oder Landrehabilitationssysteme.
Die primäre Absicht ist es, jeder Person eine Chance zu geben, mehr zu tun, als nur gegen
unpassende Landverkäufe von Übersee-Investoren, Landmissbrauch und armer Planung zu
protestieren, und in die Erhaltung oder Rettung kritischer oder gefährdeter nationaler
Ressourcen (Wie Wildtiere und Wälder) zu investieren, währenddessen man aktiv erodiertes
Land rehabilitiert.
Ungleich anderer Besitzstiftungen, sollte Investoren die Möglichkeit gegeben werden, sich
selbst einzubringen.
Fonds können für folgendes verwendet werden:
-
Um die Stiftungsurkunde und die Management-Gesellschaft aufzusetzen.
Um die Arbeit des Treuhänders zu bezahlen
Um dem Management ein Pauschalhonorar für seine Arbeit zu bezahlen
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9
-
Um normale laufende Kosten der Stiftung zu bezahlen, inklusive Büroausgaben,
Druck, Buchhaltung, Verrechnung, Taxierung und die Reisen des Managements zu
Grundstücken
Der exakte Betrag, so verwendet, sollte nicht 4-8 % der Fonds übersteigen, und der Restbetrag
wird dem Erwerb und der Entwicklung von Grundstücken, wie im Prospekt beschrieben,
gewidmet.
Kosten reduzieren sich in dem Maße, wie die Einnahmen der Stiftung wachsen.
Übrige oder unbenutzte Fonds, die sich in der Stiftung anhäufen, können in ethische Systeme,
inklusive Behausung, Kooperativen, Inventar für Entwicklungsprojekte und Aktien in
ethische Geschäfte, investiert werden.
Projektgebiete, worin ethische Stiftungen operieren:
-
-
Erwerb von gefährdeten Wild- und Waldgebieten
Erwerb und Entwicklung von erodiertem, versalztem, abgeholztem oder
missbrauchtem Land zur Rehabilitation.
Entwicklung von einem Energie-effizientem, selbsterhaltungsfähigem Dorf auf dem
Stiftungsland, zum Verkauf wenn entwickelt, oder zum Vorverkauf um Kapital zur
Entwicklung freizumachen.
In Entwicklung spezieller Interessensgruppen, wie Forellenfischerei, Aquakultur...
Für saubere, bioregionale Energiesysteme oder saubere Transportmethoden.
Die Art, wie solche Stiftungen in ihrer Entwicklung gestaffelt sind und eine Herausgabe
zeigen, zeigt Fig. 14.5
14.9 Dorfentwicklung
Wir brauchen heute gut gestaltete Dörfer mehr als irgendwelche anderen Unternehmen.
Ein beabsichtigtes Dorf sollte eine Gruppenethik haben, die für alle akzeptierbar ist, die dort
hinkommen.
Die Ziele einer sensiblen Dorfgruppe könnten sein:
-
Reduziere dein Bedürfnis Geld zu verdienen ( Selbstversorgung in den
Bereichen Essen, Energie und Schutz)
- Verdiene, wenn möglich, dein Geld innerhalb des Dorfes
- Produziere einen Überschuss von Diensten an andere, so eine starke Ökonomie
erhaltend
-
Stelle viele von den nicht-materiellen Bedürfnissen bereit, im speziellen
-
sinnvolle Arbeit, relevante Erziehung und eine reiche, natürliche Umgebung.
Kooperiere in verschiedenen Unternehmen und kleinen Vereinigungen.
Ein Dorf kann zuhause und im Garten Privatsphäre bereitstellen, sowie...
Zugang zu Werkzeugen, Unterhaltung, Bewahrung oder Erhaltung von Wildnis, Wasser und
Waldreserven und Erholung. Ebenso die wichtigsten Lebensbedürfnisse von Schutz, Nahrung
und Energie.
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0
Es ist praktisch, solche neuen Dörfer ohne großes Investmentkapital aufzubauen.
Kriterien des Geländes für Dorfentwicklung
Es gibt eine Vielzahl von Locations:
-
Typ 1: In einem Wohnblock oder Vorort
Typ 2: Sich zu einem existierenden Dorf hinzugesellen
Typ 3: Innerhalb eines zum Teil leerstehenden Dorfes
Typ 4: Abgeschottet von irgendeiner existierenden Niederlassung
Typ 5: Auf dem Gelände von zerfallenen, vordem existierenden Dörfern
Typ 6: Als eine neue Vorstadtniederlassung
Typ 7: Spezialisierte Niederlassungen an Küsten oder nahe der Wildnis
Jedes Dorf sollte seine eigene Wasserversorgung auffangen, speichern, verteilen und reinigen
können. Die Entwicklungsgruppe arbeitet am besten als kleine Kerngruppe von 2-4 Leuten,
jeder mit speziellen Talenten ( z.B. in Bereichen wie Grundeigentum, Design, Planung oder
Gesetze) Natürlich ist jedes Anfangs-Design offen für Veränderungen. Die Herausforderung
ist, das Design zu Besseren zu verändern! Ein Design bedeutet einen Startpunkt, nicht einen
Endpunkt.
Die Größe von Dörfern
Bei etwas um die 100 Einkommensproduzenten kann eine signifikante, finanzielle Institution
auf dem Dorf basieren;
Um die 500 Menschen können sich alle noch kennen;
Bei 2000 wird Diebstahl und Wettbewerb üblicher, und Sekten entstehen in Opposition;
Vielleicht sollten wir klein, mit um die 30 Erwachsene, beginnen, bis zu 200 bis 300 Leute
aufbauen, und nach Wahl zu 500 Einwohner fortschreiten, um dann in eine neue
Nachbarschaft oder neue Dörfer zu „kalben“.
200-500 Haushalte erhalten eine sichere genetische Basis.
Bsp: die Mondragon Kooperativen in Spanien
Aus meiner Sicht ist der Nachbarschaftsfaktor, den Namen des anderen zu kennen, ein
primärer Faktor, und hat sich als Hauptfaktor gezeigt, wenn es in Katastrophen ums
Überleben geht.
Land-Zuteilung und die Infrastruktur des Dorfes:
Infrastrukturen für Energie, Handel und Landzuteilung sind ein integraler Teil eines auf sich
selbst beruhenden Dorfes.
Folgende Gebiete können für den Zukunftsgebrauch reserviert werden:
- Schul, Seminar- und Workshopräume, Computer, Bücherei, Atelier und Plätze für
Handwerk
- Ein Nahrungsverarbeitungsraum, Kaffee, hausgemachte Waren, einige kommerzielle
oder übrige Verkaufsprodukte
- Für laute, ölige Arbeit, Holzarbeit, Metallarbeiten, Maschinenshop, Reparaturen,
Mengen von Treibstoffen und Ölen, Fette, Luftpumpen, Fahrzeugservice.
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1
-
-
Tante Emma, Hofladen (auch Rezeption für Besucher)
Molkerei und Milchverarbeitungscenter
Heimisches Inventar und ihre Unterkünfte, Hühner, Ziegen Schweine, Schafe, Hasen...
Methangenerator und Fermentiertanks, Abwasser, Biomasseumwandler- und
Wasserreinigungssysteme
Glashäuser, kommerzielle und spezielle Erträge
Campgebiet für zufällige Besucher ( mit Toiletten und Duschen; kann auch eine
Jugend- oder Studentenherberge sein.
Für das Gelände werden im großem Stil einige Gemeinschaftswerkzeuge benötigt:
-
Traktor
Bohrer für Zaunlöcher
Anhänger
Soilconditioner
Häcksler
Sattelschlepper
Van (für Güter)
Back-pack slasher
Bei der Planung beziehen sich die erste Designs auf Wasser und Energie, dann Zufahrten,
dann Wohnsitze und andere Gebäude. Leben, Arbeit und Erholung sollten in einen Wohnsitz
integriert werden. Wir können viel von älteren Städten lernen, die sich in einer energiearmen
Umgebung entwickelt haben; Städte wie Florenz und Wien, ältere Teile von Berlin, und fast
jedes Dorf, das vor 1930 funktioniert hat.
Davis ( Kalifornien) ist eine moderne Stadt, wo Sparsamkeit bei Energie in der Gesetzgebung
verankert ist, und Menschen ermuntert werden, alle nicht-verschmutzenden Geschäfte von
zuhause aus zu betreiben; und wo Fahrradwege über das gesamte bewohnte Gebiet
verfügbar sind.
Wie wird das Land, das nicht für Wohnsitze gedacht ist, aufgeteilt?
- Land für öffentliche Gebäude und Dienste
- Land für Erholung, Wander- und Gehwege
- Wasserspeicher und Reserven, Lagen für Energie
- Produktives Land für Essen: lebendes Inventar, Obstgarten, Baumschule, Glashäuser.
- Bewaldete Gebiete ( Treibstoffe und Holz)
- Naturschutzbereiche
- Grunddienstbarkeiten, Wegerecht, Straßen und Zuteilung für öffentlichen Gebrauch
- Kommerzielle Bereiche für Kleinhandel, Handwerksbetriebe, Büros, professionelle
Dienste, Märkte.
Jedem Wohnsitz werden 0.2 – 2 ha Land zugeteilt. Öffentlicher Zugang und Servicezentren,
die dem Dorf gehören, wie Nahrungsverarbeitungsräume, Tiefkühltruhen und
Waschmöglichkeiten versorgen nicht nur einen Anlieger in Teilzeit, sondern reduzieren auch
erheblich das Energiebedürfnis für jedes Haus. Noch sparsamer wird es, wenn man einen
bescheidenen Traktor-Werkzeug- Truckmietservice einrichtet.
Dorfenergie:
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2
Bei Energie wird ein vielfältiger Zugang empfohlen, mit Energie von Wind, Gezeiten,
Flüssen, Solar und Methan, dort angewandt, wo es passt. Tab. 14.7
Die Stiftung wird immer ein Einkommen für die Erhaltung von Straßen, Zäunen,
Wasserversorgung, Feuerkontrolle und andere Geländefaktoren brauchen.
Potentielle Unternehmen und Beschäftigungen:
Es ist klug, sogar einfache Beschäftigungen zu teilen, so dass Individuen sich Arbeit in 2-3
Unternehmen teilen.
Folglich sollte bei jeder Beschäftigung Jobsharing die Regel sein, und nicht die Ausnahme.
Recycling in der Gemeinschaft oder Nachbarschaft
1. Die Stadtgemeinde stellt einen jährlichen Entsorgungskalender mit Farbcodes. So
beginnt Recycling mit der Mülltrennung durch den Konsumenten.
2. Auf der Seite der Mülldeponie müssen ebenso Lager in einer Kategorie angeboten
werden.
3. Menschen, die ihren Müll nicht trennen wollen ( um die 4%) müssen von der
Stadtgemeinde einen starken Plastiksack kaufen ( Leihgebühr 10 €), der selbst für
erneuten Gebrauch wieder gereinigt wird. Die Gebühr auf diesen Sack bezahlt den
Kalender und die Säcke, in die die Leute den Müll hineintrennen. Die Stadtgemeinde
erhält ebenso ein Einkommen aus dem Verkauf von Papier, Glas, Metall, Holz, Plastik
und Kompost.
Die Evolution einer Gemeinschaft
Keine Gruppe kann über Nacht finanzielle Unabhängigkeit erlangen. Aber innerhalb von 5-7
Jahren eines vorbestimmten Beginns kann eine kooperative Gruppe, die ihre kreativen Talente
anwendet, darin Erfolg haben, für sich selbst ein Leben zu gestalten und es schaffen, in ihrer
Gemeinschaft einen starken Geschäftssektor aufzubauen.
Der Gefahrenpunkt des „Untergangs“ ist vergangen, und jetzt ist es Zeit, über Veränderung
und Desinvestment nachzudenken, bevor die Gruppe zu wohlhabend oder groß wird.
Daher müssen ab einem Punkt Entscheidungen für einige positive Aktionen getroffen werden
( und um so dem Schicksal des Wohlstandes zu entgehen):
1. Das Einkommen reduzieren, indem man überflüssige Unternehmen und deren
Einkommen an andere übergibt.
2. Hilfe und Dienstleistungen auf Gebiete ausdehnen, die diese verzweifelt brauchen,
also jenen, die echte Armut, eine Naturkatastrophe oder fehlende medizinische
Versorgung, erfahren.
Viele Gruppen schieben solche Aktionen hinaus, aber es ist besser sie in dem ganzen Prozess
(auf bescheidenem Niveau) sehr früh zu beginnen.
Viele von uns haben keine großen Ansprüche.
Wir wünschen uns nur Schutz, genug zu essen, ein paar kleine Annehmlichkeiten, Geld um zu
reisen und Freunde.
Dies sind bescheidene Ansprüche, um sie zu erstreben.
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3
Danach wartet das Abenteuer, anderen zu helfen, eine beständige Existenz aufzubauen. Die
einzig wirkliche Sicherheit im Leben ist eine sichere Gesellschaft von gegenseitig abhängigen
Menschen, also ist die einzige gültige „Verteidigung“ die Hilfe an anderen.
Finanzielles Management, sowie das Energiemanagement, haben es nötig, sozial,
umwelttechnisch und ethisch in Rechnung gestellt zu werden.
Geld ist zu nichts zu gebrauchen, wenn sein Endpunkt für die Gesellschaft, Lebensformen
oder Werte destruktiv ist.
14.10 Effektive Arbeitsgruppen und rechter Lebensunterhalt
In jeder menschlichen Gruppenbemühung, gibt es praktische und effektive, oder unpraktische
und ineffektive, Wege, um ein komplexes System zu managen.
Unpraktische, frustrierende und zeitraubende Systeme sind die von großen Gruppen ( sieben
oder mehr Leute).
Consensus ist ein endloses und zielloses Unterfangen.
Parlament oder Consensus:
In jedem Fall haben wir Tyrannei durch eine Mehrheit oder durch eine Minderheit, viel
Frust und verschwendete Zeit.
In jeder Gruppe gibt es Arbeit zu tun. Diese Arbeit muss klar dargelegt werden, da Jobs
Aufgaben sind.
Aufgaben teilen sich in zwei Kategorien:
Die, die kreativ, produktiv oder konstruktiv, sprich erfreulich, sind, und jene, die
hauptsächlich mit der Erhaltung ( Haushalt, Büro und Gartenarbeit) zu tun haben.
Für die erste Kategorie suchen wir Freiwillige, die sich der Aufgabe annehmen wollen, und
wenn sie Fortschritte machen, treten wir die Aufgabe an sie ab, eine Zeittabelle und Schritte
zu Fertigstellung vereinbarend.
Für die zweite stellen wir für die Leute einen Dienstplan auf. ( Wochen- oder Monatsweise)
Wo auch immer sich keine Freiwilligen für irgendeine Aufgabe melden, bezahlt die Gruppe
als Ganzes für diese Aufgabe.
So wird alle Arbeit auf die eine oder andere Weise erledigt.
Eine essentielle Strategie für rasche und flexible Aktion ist, die Anzahl der Menschen, die für
ein Aktionsgebiet oder eine Aufgabe verantwortlich sind, zu limitieren.
So ein bis drei Individuen, die unabhängig das Ihre managen, aber sich an einen Gesamtplan
halten müssen, um mit anderen zusammenzukommen.
Ein Fertigstellungsdatum wird gesetzt und von jedem zur Kenntnis genommen, und eine Art
Bericht wird veröffentlicht.
Es gibt keinen zeitraubenderen Prozess als den, dass man glaubt, dass die Leute handeln
werden, um dann herauszufinden, dass sie es nicht tun!!
Dieser „Troika“ Zugang ( 1-3 Menschen per Funktion) stellt sicher, dass Treffen auf
irgendeinem Gebiet selten sind.
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4
Keine Person oder Gruppe hat „das Recht auf Entscheidung“ über die Funktionen anderer
oder anderer Gruppen.
Unglücklicherweise gibt es sehr wenige, die eine Funktion aufbauen, und erhalten, können.
Folglich brauchen wir Schlüsselleute für alle Funktionen, die unternehmerisches Geschick
erfordern.
Jeder kann gleichzeitig in zwei oder drei Teams sein.
Setze keine Liebe, kein Vertrauen oder irgendeine spezielle Form einer persönlichen
Essgewohnheit, oder eines Verhaltens, außer jenen in Einklang mit der Ethik, voraus.
Wir sind nie perfekt, nur unterwegs in Richtung Verbesserung.
1. Nur bei der Anfangsplanung müssen die Leute Arbeitsbereiche angeben oder
auswählen. Einmal ausgewählt sind keine Gruppentreffen fürs Geschäft mehr
notwendig.
2. Jede Gruppe oder Untergruppe ist klein genug , um schnelle Einigungen zu treffen und
kennt die Arbeit und deren Schritte eines jeden.
3. Kein Konsens, außer jenem, wenn es um die Anfangsethik- und werte geht, ist
notwendig; tägliche Entscheidungen werden von kleine Gruppen gefällt.
Bei unterschiedlichen Gruppengrößen treten bestimmte Verhaltensmuster auf:
-
-
-
-
-
-
-
1-3 Menschen: Vollstreckende Entscheidungen, geringste Meetingzeiten, größerer
Druck zu handeln, schnelle Änderungen möglich, schnelle Umbesetzung von
Schlüsselleuten.
4-6: Gute freiwillige oder kooperative Gruppenarbeit, oder Arbeitsgruppe für
spezielle, einzelne Projekte; gute Größe für Arbeitstauschsysteme.
7-20: Funktionieren nur unter sozialen Bedingungen gut; ein Wortführer wird
gebraucht, Entscheidungen sind langsam und frustrierend.
30-40: Dies ist die kleinste bekannte Gruppengröße, in welcher die meisten
menschlichen Bedürfnisse (Funktionen) abgedeckt werden können, und die fast mit
jeder Art von Problem umgehen kann.
40-200: Gute Größe für eine regionale Organisation.
200-300: Die Basisnummer für genetische Variabilität; solch eine Gruppe kann bei
sorgfältiger Züchtung die Anzahl ihres Stammes erhalten, und sich ein paar Verluste
leisten. Vielleicht die kleinste menschliche Dorfgröße ( ein Hamlet genannt).
300-600: Die Grenze, wo sich alle noch beim Namen kennen können. Also das Limit
von „ Identität“. Es ist die größte, zufriedenstellende Dimension für Erziehung- oder
Lernsysteme, wenn auf persönliche Aufwartung wert gelegt wird. Bekannt als die
Obergrenze für erfolgreiche Kooperativen mit echter Beteiligung.
1000-5000: Obergrenze für Föderationen und Stämme; gute Größe für eine
bioregionale Gruppe oder Subregion. Obergrenze für Dörfer. Cliquen, Diebstahl und
Betrug sind üblich und möglich; Hierarchien werden nötig.
7000-40000: Städte, große Bioregionen. Chinesische Kommunen beginnen um diese
Größe. Diese Anzahl ist nicht zufriedenstellend, es sei denn, sie zerbricht in kleinere
Kooperativen und Dörfer. Menschenmengen und ein sehr großes Publikum kann diese
Größe erreichen, und kann bei Aufregung schwer zu kontrollieren sein. Es ist die
Obergrenze für jegliche echte Kontrolle durch strikte hierarchische Systeme.
15000-10 000 000: Städte; hauptsächlich auf jedem Gebiet unorganisiert. Effektive
Anarchie und Kriminalität, und soziale Isolation auf vielen Gebieten.
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Jede größere Gruppe muss Arbeitsverantwortung auf kleinere, autonome Gruppen delegieren.
Auf diese Art kontrolliert jede Person, die arbeiten möchte, ihre Arbeit, und nicht betroffene
Leute haben nichts zu sagen. Das eliminiert Kontrolle durch inaktive Menschen auf Aufgaben
bezogen, die ihnen nicht liegen, und vernichtet Machtsuchende.
Niemals gibt es eine parallele Arbeitsgruppe, die zeigt, wie´s richtig gehört.
Über allem gilt, dass es keinen alleinigen Weg gibt, irgendetwas zu machen.
„ Eine Lösung“ Systeme entwickeln sich zu Diktatur ( Geschäfte, Regierung oder Militär).
Auf diese Weise können alle Gruppentreffen sozial und gesellig sein, und dienen dem
Austausch von Informationen. Da diese Treffen angenehm sind, können wir uns auf sie
freuen, und so ersetzen angenehme und informative Anlässe eine frustrierende und stressige
„Gruppenentscheidung“ ( Dorfsitzung).
Keine Gruppe oder Gemeinschaft braucht für immer zu bestehen.
Niemand wird leugnen, dass der Mensch der schwierigste Faktor in einem Design oder einer
Gemeinschaft ist.
Menschen fehlt oft jene sensibel erlaubten und vertretenden, oder sozialen Mechanismen, die
ihnen erlauben, zu kooperieren.
Menschen haben Mainstream-Gesellschaften verlassen, um Kommunen zu gründen.
Studien solcher Gruppen enthüllen, dass jene, die effektiv waren, eine Reihe von Werten
aufstellten, die ihre fortwährende, gegenseitige innere und äußere Abhängigkeit sicherstellten.
Die legale und ethische Basis für erfolgreiche Gemeinschaftskooperation muss Teilen,
Treuhandverwaltung und bescheidenen Konsum betonen.
Die Natur der Genügsamkeit ist vielleicht die wichtigste von denen, die anderen
Lebensformen dient.
Primäre Fehler die zu andauernden Problemen führen:
-
Gruppenkonsens bei allen Entscheidungen (Tyrannei eines Andersdenkenden,
Nonkonformisten).
Gruppenführung durch einen oder wenigen (Tyrannei des Führers).
Regeln, die den Lebensstil betreffen ( Tyrannei durch Vorschriften).
Versuche in großen Gruppenhaushalten zu leben (fehlende Privatsphäre).
Zu viele Meetings
Verneinung von Einkommens-produzierenden Aktivitäten.
Wenig Geld; daraus folgt schwache Erhaltung von Möglichkeiten und Equipment.
Jeder Einzelne in der Gemeinschaft muss das Bedürfnis verstehen, einen Gruppenfond zu
unterstützen, der zur Erhaltung von Straßen, Zäunen und der Infrastruktur dient. Wem Geld
fehlt, bietet Arbeit zum gleichen Wert an.
Es gibt keine „freien Maschinen oder Mahlzeiten“!
Das wichtigste, worauf man sich konzentriert, sind gesunde Landplanung‚ Schutz, eine
Kapitalbasis und die Entwicklung von Lebensunterhalten.
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Alle, die für Equipment stimmen, müssen dafür aufkommen können. Das hält die
Gemeinschaft gesund, da ungebrauchte Werkzeuge teuer sind, aber nur für die, die sie kaufen!
Dies ist eine Lektion in Bescheidenheit und Verantwortung.
Darüber hinaus sollten Werkzeuge, die ausgeliehen werden, sich komplett, z.B. durch eine
Stundengebühr, bezahlt machen.
Bei jedem Hauptwerkzeug müssen die laufenden Kosten berechnet werden.
Das hier sehr machtvolle Grundprinzip soll sein, dass sich alles bezahlt macht.
In Gemeinschaftsunternehmen bedeutet das:
Bereitsteller zahlen Kapital – Verbraucher zahlen Kosten
In natürlichen Systemen wird dies als das „Gesetz der Rückgabe“ bezeichnet.
„Der Verbraucher zahlt“ sollte auf jeder Ebene der Gemeinschaft angewendet werden, außer
für Not- oder Wohlfahrtsdienste.
Es gibt zwei unglückliche Zustände der menschlichen Existenz:
Die erste und schlimmste ist es, durch die Gemeinschaft oder Nation als arbeitslos definiert zu
werden.
Zweitens, ist es ein unglücklicher Zustand, angestellt zu sein.
Die einzigen Menschen, die selbstdefiniert sind, sind jene, die sich selbst beschäftigen, oder
jene, die in gemeinschaftlichen Arbeitskooperativen arbeiten.
Bei langweiliger Arbeit, oder wo Menschen eines intellektuellen Lebens beraubt werden,
kann das emotionale Leben dominant werden, und so das Leben dramatisch, oder eine Serie
dramatischer Ereignisse.
14.11 Geld und Finanzen
In kleinen und vereinten Gruppen ( Stämme), wird das ,was anderswo durch finanzielle
Systeme erreicht wird, durch eine Mischung aus Tausch, Geschenken, Obligationen und
Festen erreicht; So ersetzt soziale Abrechnung die finanzielle Abrechnung, und in einem
großen Ausmaß besitzt jeder den „ Anderen“.
Im Handel werden symbolische Werte wie Muscheln benutzt.
Nur in sehr mobilen Gesellschaften beginnt Geld fairen Handel, objektive Werte und geteilte
Gastfreundschaft zu ersetzten, und das abstrakte und eigentlich wertlose „Geld“
(normalerweise billige Streifen von Papier oder Metallstücke) tritt an die Stelle von echten
Gütern und Dienstleistungen. Wie auch immer ist Handel und Tausch sogar in finanziellen
Gesellschaften stark entwickelt ( sogar von multinationalen Firmen).
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Unser Vertrauen in finanzielle Systeme verblasst, wenn Staaten und gigantische Corporations
ihre Schulden nicht mehr bezahlen können.
Große Gesellschaften erhalten öffentliche Förderungen ( oft direkte Geldförderungen, wie die
Zuckerindustrie), die aus Armen Millionäre machen würden.
Finanzielle ( auf Geld basierende) Gesellschaften vermitteln einen falschen Eindruck von
Sicherheit, der, alle 40 Jahre oder so, schnell zusammenbricht, wenn die Inflation- welche
selbst von der Gier verursacht wird- Währungen wertlos macht.
Auf der Endrechnung kann ein Kohlkopf den Wert eines Königschlosses ( oder mehr)
besitzen, wenn er dein Leben rettet.
Über die letzten 40 Jahre oder so, wurde Geld durch die Zerstörung echten Reichtums (Böden
und Wälder) gemacht, und die Schulden werden nun von der Natur selbst eingefordert.
Geld ist aus sich selbst keine Ressource, es repräsentiert ( oder sollte repräsentieren) eine
Ressource, die „irgendwo anders“ liegt.
Geld, in einer gesunden Gesellschaft, muss daher im Wert an einen brauchbaren, wirklichen
Asset gebunden oder fixiert sein; Das ist die beste Basis von Fair Trade in einer großen
Gesellschaft.
Alles Geld kommt vom Reichtum der natürlichen Welt ( Pflanzen, sauberes Wasser, saubere
Luft, gespeicherte Energie).
Die Anhäufung von ungenutztem Reichtum, oder Reichtum, der nicht zur starken
Vermehrung von Leben führt, ist eine Verschmutzung derselben Natur, wie jede ungebrauchte
Ressource. Mist und Geld haben viel gemeinsam.
Unsichere Menschen können nie genug materielle Ressourcen haben, oder vom Auftreten von
Security.
Zederntische werden mehr wert, wie der Zedernbaum, oder Leopardenpelzmäntel mehr wie
der Leopard selbst.
Es ist ein kleiner Schritt von Verehrung im Gebäude bis zur Verehrung des Gebäudes selbst.
Geld, wie auch immer, ist eigentlich nicht böse; es ist die Anhäufung von Geld und sein
Gebrauch zur Ausbeutung anderer, das böse ist.
Wir könne ein reines Verhältnis zu Geld haben, das der Erdrehabilitation dient.
Wir sollten Reichtum entwickeln und kreieren, genauso wie wir Landschaften entwickeln,
indem wir uns auf die Speicherung von Energie und natürlichen Ressourcen konzentrieren
(das Bedürfnis, zu verdienen, reduzieren), durch Entwicklung fruchtbarer Assets (sich stark
vermehrende Wälder, Prärien und Lebenssysteme), indem wir die Erschaffung von
degenerativen Assets reduzieren (Strassen, Monumente, Städte), und indem wir uns selbst
konstant jeglichen übrigen Reichtums, der zu diesem Ende führt, enthalten.
Geld ist für die soziale Fabrik, wie Wasser für die Landschaft.
Es ist der Urheber von Transport, der Erschaffer und Beweger von Handel.
Gleich wie bei Wasser, ist es nicht die totale Summe von Geld, die in eine Gemeinschaft
kommt, welche zählt; Es ist die Anzahl von Anwendungen oder Aufgaben, zu denen wir Geld
ableiten können, und die Anzahl von Kreisläufen des Gebrauchs, welche die Verfügbarkeit
dieses Geldes misst. Finanzielle Lecks in der Gemeinschaft müssen daher verhindert und
Recycling zur Regel gemacht werden.
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Geld selbst ist keine Ressource, und hat keinen eigentlichen Wert oder Gebrauch, aber es
kann Kategorien von Ressourcen oder Assets erschaffen, die wir wie folgt benennen können:
-
-
-
-
-
degenerativ: Jene Vermögenswerte, die dahinscheiden, rosten oder ausgetragen
werden: Gebäude, Straßen, Autos, Einrichtung und Geräte der Gesellschaft. Zu viele
dieser Assets in einer Region lässt diese verarmen.
generativ: Die Werkzeuge der Gesellschaft; Diese Dinge, welche rohe Materialien zu
brauchbaren Produkten verarbeiten. Diese nutzen sich ab, aber können zu „ Repariert
einander-Workshops“ genutzt werden. Alle Gruppen brauchen einige jener
fabrizierenden und reparierenden Werkzeuge. Ein weiser Farmer vermietet oder teilt
solche Werkzeuge.
Prokreativ: Die Bäume, Wildnis, Fische, Wirbellose, Säugetiere und häusliches
Inventar einer Region. Menschen, die eine prokreative Assetbasis maximieren, können
die Verwendung einiger Werkzeuge tragen, und in sehr bescheidenem Ausmaß auch
einige degenerative Assets.
Informativ: Information (Bildung und Informationen), plus angewandte Intelligenz
macht den besten Nutzen aus allen Vermögenswerten, entscheidet über Ausgleiche auf
der Asstebasis, beurteilt zukünftige Trends und sieht Bedürfnisse und Veränderungen
voraus. Samen haben einen hohen Informationsgehalt, so wie Bücher oder
Datenbanken.
Erhaltend: Isolierung, Dämme, Geldrecyclingsysteme, gute Lagergebiete und
strategische Wälder, um vor Erosion oder Verwüstung zu schützen, sind alles
Kategorien von erhaltenden gesellschaftlichen Vermögenswerten. All diese bewachen
Ressourcen für ihren zukünftigen Gebrauch, und sind für ein selbsterhaltungsfähiges
System essentiell.
Wie auch immer sollte Überfluss nicht auf den Verlust einer unersetzbaren Ressource
aufgebaut werden.
Vor allem sollten finanzielle Institutionen auf zwei notgedrungenen „Gründungssteinen“
aufbauen:
-
einen ethischen: Ausgedrückt durch eine veröffentlichte, legal bindende und
öffentlich bekannte Verfassung.
Einschränkung auf angemessene Ressourcenentwicklung und Handel
Ohne Ethik oder Restriktionen, ist jegliche finanzielle Einrichtung eine Gefahr oder
Schwäche in einer Gemeinschaft.
Finanzielle Institutionen sind von folgender Natur (jene, die Handel in öffentlichen Stiftungen
betreiben):
-
Kreditunion
Kreditkooperative
Stiftungen (Trusts und foundations)
Spar- und Lohnbanken, oder Vereinigungen (Gesellschaften, Genossenschaften)
Versicherungsgesellschaften (companies) und Leihorganisationen
Kommerz- oder Handelsbanken
Börsenmakler und Aktienaustausch
Limitierte Haftungsgesellschaften (Risikokapital)
Handles- oder Öffentlichkeitsgesellschaften
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-
Kooperationen
Jede der oben genannten haben spezielle, eigene Anwendungen, und könne ziemlich leicht
von einer Gemeinschaft verstanden oder kreiert werden.
Das wesentliche von ethischen Banksystemen ist, dass sie der Gesellschaft, der sie dienen,
gehören und von ihr verwaltet werden, und somit nicht für ferne oder zentralisiert Kontrolle
offen sind.
Überall können gute Leute Finanz- und Entwicklungskontrolle ihrer Region übernehmen.
Macht euch auf diesen Weg, da die Summe der Minoritäten immer die Majorität sind!
Die Schaffung eines Paradieses auf Erden wird konstant von „Dienern“ der Gier, Macht,
dummer Ausbeutung und Krieg zurückgesetzt.
Den Geldfluss unserer Gesellschaft zu kontrollieren bedeutet, unser Leben zu kontrollieren.
Dazu ist keine Preis zu hoch.
Unsere persönliche Unabhängigkeit hängt von einer kooperativen, menschlichen Gesellschaft
ab.
Ändere dich selbst und lebe in enger Harmonie mit den Lebensprozessen.
Statt unserem natürlichen Antrieb, Besitz anzuhäufen, zu folgen, sollten wir realisieren, dass
uns nur das Teilen Zugang zu allen notwendigen Besitztümern ermöglicht.
DIE NICHT FORMELLE ÖKONOMIE
Tauschhandel ist eine allgemein übliche Ökonomie, die speziell in ländlichen Gebieten oder
Nachbarschaften praktiziert wird , in denen sich die Menschen untereinander kennen.
Auf der Haushaltsebene tauschen die Menschen Gartenprodukte und Pflanzen, teilen Arbeit
und tauschen Waren und Dienste.
Die Tauscheinheiten sind Arbeitsstunden, und jede Arbeit wird als gleich angesehen. ( siehe
bereits bestehende Tauschkreise)
Es gibt einen Arbeitsorganisator in der Gruppe, um die Ausgeglichenheit der Bezahlungen zu
sortieren, und um Arbeiter zu einem Empfänger zu senden (welcher mindestens 60 Stunden
gutgeschrieben haben muss).
Tauschkreise
Ein Kredit wird auf eine Stunde kalkuliert, und der Spender und der Empfänger vereinbaren
untereinander, für wie wertvoll sie den Job erachten.
Der Tauschkreis kann für Menschen in der Gemeinschaft, die un- oder unterbeschäftigt sind,
ein Asset sein. Ebenso für jene, die Dienste benötigen, sie aber nicht bar bezahlen können.
Interne Ökonomie wird durch Austausch von Newslettern, Computerdiensten und Werbung
kräftig unterstützt.
L.E.T System ( Local Employment Trading System)
Grüner Dollar, Beispiel Wörgl nach dem zweiten Weltkrieg.
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0
DIE FORMELLE ÖKONOMIE
„Formell“ bedeutet, dass Güter und Dienstleistungen unter einem gesetzlichen Schirm
verwaltet werden, und durch Verrechnungsprozeduren reguliert werden.
Solch formelle Ökonomien sind notwendig, wo Menschen (Manager) für eine Gruppe von
Mitgliedern oder Investoren auftreten, und nicht nur für sich selbst oder ihren Haushalt.
Eine Gemeinschaft kann wenigstens diese formellen Strukturen haben:
-
Kooperativen
Gemeinschaftsersparnisse und Löhne
Dienstbüros für kleine Geschäfte
Investmentfonds für spezielle Projekte
Leasing- Gesellschaften oder Systeme
Kooperativen ( cooperative society- Konsumgenossenschaft)
Eine Kooperative ist eine Gruppe von Leuten, die für das Wohl von Mitgliedern
zusammenarbeiten. Sie ist eine juristische Person mit Verantwortlichkeit und
immerwährender Rechtsnachfolge ( keine Auflösung für persönlichen Gewinn)
Sie hat einige Prinzipien:
-
Offene Mitgliedschaft
Demokratische Organisation
Streng begrenzte Beteiligung am Ausschüttungskapital ( gerechte aber begrenzte
Kapitalsprämien und eingeschränkter Einfluss der Aktienhalter)
Überschüsse oder Sparguthaben außerhalb des Handlungsbereiches der Kooperative
gehört den Mitgliedern.
Ausbildung
Kooperation unter Kooperativen
Erwähnenswert sind die Arbeiterkooperativen, die um Mondragon im Baskenland angesiedelt
sind.
Sie haben verschiedene Merkmale ( Seite 536)
Eine kleine Gemeinschaftskooperative könnte folgende drei Mietgliedskategorien haben:
Seite 537
Eine Bioregion ist eine Art Multikooperative.
Gemeinschaftsersparnisse und Löhne
Ein lohnendes Ziel einer jeden Gemeinschaft wäre es, in der Gemeinschaft gespartes und
verdientes Geld in sich selbst zum Zirkulieren zu bringen. Der einzige Weg, um dies zustande
zu bringen, ist finanzielle und ökonomische Systeme vor Ort zu etablieren, wie Kreditunion,
Revolving-Kreditfonds, C.E.L.T. oder lokale Währungen.
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1
Kleine Business-Service Zentren
Ein kleines Business-Service Zentrum ist selbst ein kleines Geschäft, zur Zeit sehr populär
und effektiv in Indien. Es kann eine Schlüsselorganisation in einer Bioregion sein.
Direktvermarktung ist eine schnell wachsende Verkaufstechnik; es schließt den
Zwischenhändler aus und ermöglicht es so einem Produkt, zu einem niedrigeren Preis
verkauft zu werden.
Ein Produktkatalog ist oftmals ein wertvolles Produkt in sich selbst.
Die Service-Zentren können folgende Einrichtungen für Geschäfte anbieten:
-
Sekretariat
Buchhaltung
Buchführung, Rechnungswesen
Rechtsberatung
Schenkungen, der Zehnte, öffentliche Dienstleistungsabzüge
Kommunikation
Ausbildung
Eignungsregister
Vermietungen
Im Geschäftswesen gibt es keinen Ersatz für gutes Management, Budgetierung, Buchführung
und Marketinggeschick.
Was ein erfolgreiches Geschäft ausmacht, ist die Kombination von humanzentrierten Werten
mit gutem Management, wie folgt aufgelistet.
Entlehnt aus dem Buch „ In Search of Excellence“ von T. Peters and R Waterman, 1984,
Harper & Row:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Geteilte und festgesetzte Werte
Respekt und Ermutigung
Ein guter Ruf
Mageres Management
Aktion
Vertrautheit (Schuster bleib bei deinen Leisten)
Aufmerksamkeit gegenüber aktuellen und zukünftigen Trends.
Gesellschaften ändern sich gemäß neuen Informationen, Produkten und Materialien.
Das Teilen von „Macht“ ist in Wirklichkeit das Teilen von Verantwortung; Teil dieser
Verantwortung ist das Kapitalrisiko eines jeden Unternehmens.
Leasing-Systeme
Benutzer bezahlt Prinzip: Eine Gebühr, ausreichend um laufende Kosten,
Reparaturen und Ersatz zu decken, muss auf jeden Gegenstand gesetzt werden.
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2
Persönliches Verantwortlichkeitsprinzip: Wird bei Gruppenkäufen angewandt, egal ob
öffentlich oder privat. Die Gruppe, die erwirbt, wird total und individuell für die Bezahlung
irgendeines Gegenstands verantwortlich gehalten.
Dies wird rigoros durchgeführt, und hält auch, wenn ein Mitglied die Gruppe oder
Gemeinschaft verlassen sollte.
Dieses Prinzip stoppt den „ Ichhabeeinesuperidee“ und „ let`sgetit“ Zugang- für Ideen muss
bezahlt werden.
14.12 Zugang zu Land
TREUHANDVERWALTUNG VON LAND
Unser Leben ist, im Vergleich zu Begriffen wie Böden, Bäumen oder Klima, so vergänglich
wie eine Schneeflocke.
Folglich ist das Konzept des Landbesitzes lächerlich.
Das Gesetz unterscheidet klar zwischen Besitz einer Ressource, oder dem Recht sie zu
benutzen.
Besitz räumt dem Eigentümer das „Recht auf kurzzeitige Ausbeutung“ ein.
Der Weg, wie Land vom Klanmanagement in persönlichen Besitz geriet, ist gut dokumentiert;
Um das Jahr 1400 wurden die Methoden aus der Fig. 14.14 angewandt.
In der Entwicklung von Landkonzepten gilt Tab. 14.15 .
Schenkungen von Land können in abzugsfähige Stiftungen übertragen werden.
Viele Menschen mit hohem Einkommen ziehen in Wirklichkeit Vorteile aus steuerabzugsfähigen Landgaben.
Sie können das Land kaufen und entwickeln, und es zu einem erhöhten Wert mit
rechnerischem Gewinn schenken.
Behaltet nur in Erinnerung, dass es mehr als genug schon vorbereitetes Land für alle Leute
gibt, und dass schon vor langer Zeit für das Land in Arbeitsleistung oder Bar bezahlt wurde.
Es ist wirklich nicht nötig, es noch einmal zu kaufen, nur das „Recht der Benutzung“ zu
bekommen.
Auch, falls eine große Geldreserve vorhanden ist, kann jede Treuhandverwaltung nur ein
Landgebiet managen, und nur langsam expandieren.
Es gibt sehr viele Gründe, warum Menschen Land einer Stiftung schenken, sodass es mehr
verfügbares Land gibt, als verlässliche Anwärter es zu bewohnen.
LANDZUGANGSBÜRO ( LAO – Land Access office)
Bietet:
-
Landleasingsysteme innerhalb städtischer Gebiete
Garten oder Bauernvereine
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3
-
-
Stadtbauernhöfe ( das Wesentliche eines erfolgreichen Stadthofes ist, dass er in einem
Gebiet echten Bedarfs liegt (arme Nachbarschaft), dass er viele lokale Mietglieder hat,
und dass er ein weitreichendes Gebiet von sozialen Diensten anbietet)
Städte und Kleinstädte als Höfe
Hofvernetzungssysteme und
Gemeinschaftsarbeit ( Gerecht verteilte Steuern würden die Notwendigkeit zu arbeiten
nebensächlich werden lassen)
14.13 Eine ethische Investmentbewegung
Bis in die 80-iger gab es kaum solche Bewegungen. In jüngster Zeit haben sich jedoch in
Europa, Australien, Neu Seeland, Indien und Südostasien Hunderte solcher Organisationen
gebildet, und machen allein in den USA jährlich 160 Milliarden Dollar zugänglich.
In den frühen Anfängen bedeutete dies Disinvestment in Firmen, die
-
sich nicht um die Erden kümmern
sich nicht um die Menschen kümmern
kein öffentliches Gewissen zeigen
Diese Negativauslese macht es anfangs leichter und entwickelt sich zu einer im Grunde
positiven Suche nach passenden Firmen.
Rechnungsprüfung ist die periodische Einschätzung der Gültigkeit eines finanziellen
Unternehmens oder einer Investment-Strategie.
Während konventionelle, finanzielle Systeme ein einfaches ökonomisches Kriterium für
solche Rechenschaftslegungen einbringen, schlage ich vor, dass wir von der alternativen
Nation drei Kriterien anwenden:
1. Die ökonomische Rechenschaftslegung: „ Wo ist das Geld hingegangen? Wurde es
aufrichtig verwendet? Ist das System ökonomisch lebensfähig? ( die Europäische
Rechenschaftslegung)
2. Die ethische Rechenschaftslegung: War das Unternehmen mit seiner ethischen
Abrechnung beschäftigt? Hat das Unternehmen Menschen auf langer Sicht gedient?
(Die Iroquesische Rechnungslegung)
3. Rechnungslegung für die Umwelt: „ Waren die Aktionen lebenssteigernd? Ist die Erde
daher produktiver bezogen auf Lebensformen? ( Der Pitjatjantjara oder „
Lebenssteigerungs-“ Rechnungslegung)
Aktive und passive Investmentbeteiligung
Wir sollten, ich habe so ein Gefühl, nicht zu passivem Investment ermutigen. Alle Makler
können Investoren und Produzenten in einem gegenseitig unterstützendem web vorstellen.
Es gibt keinen größeren Anreiz als Selbstinteresse, und Selbstinteresse gibt vor, dass jeder
Investor die Produkte und Dienstleistungen gebrauchen, unterstützen und konsumieren sollte,
in die er investiert.
Korruption kann nicht ohne Druck von den Investoren aufgedeckt werden.
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4
Proportionales Investment
Wenn jemand 100 $ hat, wie kann man dieses Geld verteilen, um das Beste mit kleinstem
Risiko zu tun.
-
10 % in riskante Unternehmen ( neue Ideen, neue Unternehmen)
10-20 % in einen Gemeinschaftsentwicklungsfond wie eine Kreditunion oder ein
SHARE-Programm ( Kapitel Revolving Kreditfonds)
S.H.A:R:E: steht für Selbsthilfevereinigung für eine regionale Ökonomie, und ist eine lokale
Non-Profitkörperschaft. Es funktioniert in Verbindung mit einer lokalen Bank in der Gegend.
-
10-20 % in ein existierendes, sauberes, öffentliches Kraftwerk.
20-40% in soziale Investmentfonds.
10 % in ein öffentliches Interesse ( Schule, Hospital, Forschungszentren)
Wie die Selbstbeschäftigung sollte Geld einen weiten Bereich von Unternehmungen
abdecken.
Investmentquellen
Es ist notwendig, ethische Investmentgruppen zu lokalisieren oder zu gründen, um unser Geld
mit ihnen zusammenzulegen.
Um die 70% der gesamten „freien Welt“ Investments sind amerikanisch, und von diesen 70%
liegt der Hauptanteil ( oder in der totalen Summe 40%) in den Händen von Frauen., die zum
Vererben, genauso wie zum Sparen, tendieren.
Ethisches Investment schüttet laut CoEvolution Quarterly, Sommer 83, Seite 91 bessere
Dividenden aus:
-
Aktien basierend auf Nukleartechnologie 30%
Gemischte Gruppen ( auch nuklear) 59%
Nicht nukleare Stromversorger 81%
Wir können soziale Unverantwortung auch kosten lassen, indem wir Investments von
unethischen Gruppen zurückziehen.
Lokales Investment kann nicht krachen.
Als Strategie kann Reinvestment in ethische Systeme die Gesamtrichtung von Kapitalfluss in
Richtung wohltuende Systeme ändern.
Einige Strategien für Investment in die Umwelt
Z.B. Fonds in einer steuerabzugsfähigen Stiftung deponieren, die kritische oder artenreiche
Gebiete erwirbt. Einkommen kann durch Wildnisreserven, Samen oder neue Wälder
produziert werden.
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5
Achtung: Viele gute Bauern gehen bei dem Versuch, die Landgesundheit wieder herzustellen,
bankrott.
Erhaltungsorientierte Übernahmenteams können verschmutzende Gesellschaften plündern ( to
strip).
GESAMTZUGÄNGE ZU FINANZEN IN DER GESELLSCHAFT
Margrit Kennedy, Buchautorin über alternatives Geld.
Finanzielle „Nicht-Wachstums“ System ermutigen, und erhalten alle natürlichen Ressourcen.
An dieser Stelle wird Österreich in den Depressionen der 30 iger als Beispiel erwähnt.
14.14 Aussichten
Globale Probleme und lokale Störfaktoren, die uns die nächsten Jahrzehnte Sorgen bereiten
werden.
-
WERTMINDERUNG DER UMWELT
VERSCHMUTZUNG
DIE AUSROTTUNG VON NATÜRLICHEN SYSTEMEN UND ARTEN
KLIMATISCHE VERÄNDERUNGEN
SOZIAL-POLITISCHE UND ÖKONOMISCHE SORGEN
DIREKTE MENSCHLICHE SORGEN
FORSCHUNGS-UND WISSENSCHAFTLICHE SORGEN
Für jede der oben genannten Kategorien der dargestellten Probleme existieren effektive,
bereits angewandte Lösungen, die das Problem lokal oder national beseitigt haben.
Jede solche Lösung muss in der Ausbildung weitergereicht werden.
Die profunde Veränderung, die mit uns allen passieren muss, ist innerlich. Jeder muss
erkennen, dass sich keine Gruppe retten wird, dass nur zählt, was jeder einzelne von uns
macht. Folglich sind jene Menschen wertvoller, die mit anderen kooperieren und eine
Aufgabe übernehmen, die für alle relevant ist, als jene, die das persönliche Überleben suchen.
14.15 Hilfe und Beistand in Bedarfsgebieten
Aldo Leopold hat zwei Trends vorausgesehen:
1. Die Auslöschung der Wildnis als eine Ressource an sich, obwohl ein kläglicher Rest
in Museen oder als genetische Ressource erhalten werden wird.
2. Die weltweite Kreuzung von Kulturen durch modernen Transport und
Kommunikation
16
6
Daher haben wir folgende, aufgelistete Faktoren bei der Entwicklung einer Permakultur im
Gedächtnis:
-
Wir müssen die Ressourcen, die wir brauchen, kultivieren oder konstruieren, und nicht
eine schwächer werdende Wildnis plündern.
Alle verbliebenen genetischen Ressourcen müssen erhalten werden, so weit als
möglich in ihren heimischen Gebieten ( schließt Kulturpflanzen mit ein).
Wir müssen akzeptieren, dass die Kreuzung von Kulturen aufkommen wird, aber zur
gleichen Zeit die Werte in allen Kulturen, die menschlichem Glück, Verantwortung,
Teilen, Erhaltung und gutem Management dienen, erhalten.
Hilfsleistungen sind eine notwendige, aber delikate Angelegenheit.
Sie können Abhängigkeit produzieren und weitere Ungerechtigkeiten erleichtern. Vielleicht
können wir die Angelegenheit erfolgreicher Hilfe angehen, indem wir definieren, was solch
ein Erfolg erfordern würde.
Indem wir Kriterien für die Bewertung von „Erfolg“ aufsetzen.
Also sollte erfolgreiche Hilfe:
-
An reale und Probleme der Basis der Region gerichtet sein ( Ernährung, Dürre, Land
und Ressourcenungleichheiten) und erkennen, dass politische und finanzielle
Aktionen nötig sein könnten.
Ausbildung einer lokalen Gruppe von Leuten, die diese Probleme durch Versuche
abzuwenden beginnt.
Hinterlasse eine Gruppe von Leuten, die weitere Menschen mit diesen Strategien
betraut
Sorge für bescheidene Unterstützung und Kontrolle
Problemgebiete sind kein Ort für Narren, Amateure oder Leute, die nicht auf andere hören
wollen, oder Ergebnisse beurteilen können.
Der Kern von erfolgreicher Hilfe liegt in maßvollen Versuchen, sorgfältiger Ausdehnung und
der Bereitstellung von weitverbreiteter Ausbildung.
„Ausbilder“ sind kurze Zeit da, und wenn sie nicht eine Gruppe wohl-unterrichteter Leute
hinterlassen, haben sie nur eine flüchtige Auswirkung.
Hilfe als Joint Enterprise
Was ist ein Joint Enterprise?
Es ist ein wechselseitiges Abkommen, geschrieben und gesetzlich, in dem zwei Gruppen, eine
dritte Welt ( DW) und eine westliche Welt (WW), ein gegenseitiges, ethisches Unternehmen
ausarbeiten. Die Abrechnung ist:
-
Finanziell: Das meiste Geld kommt von der WW Gruppe, um eine kleine
Manufakturindustrie zu etablieren ( Saatgutproduktion, Handwerk, Verlagsgeschäft,
bescheidene Technologien). Die DW Gruppe stellt hauptsächlich Geschicklichkeit und
Arbeitskraft basierend auf lokalen Durchschnittseinkommen.
16
7
-
Ethisch: Das Produkt ist lebensfördernd und dient Menschen und der globalen
Ökologie.
Sozial: Das Produkt verarmt keine lokalen Ressourcen, oder unterstützt eine bereits
reiche Gruppe
Beachte: Alle Formen der Abrechnung werden jährlich bewertet, und die Ergebnisse an alle
Investoren oder Beteiligten weitergegeben.
Das Hauptziel ist es, dass die Gruppen sich miteinander befreunden.
EIN ENDZIEL FÜR DIE ENTWICKLUNG
Wenig ökonomische Systeme machen sich über ein ultimatives Ende Gedanken. Die Gefahr
besteht darin, durch unendliche Produktion von Gütern die Welt zu zerstören. Es gibt
bestimmte Regeln für die Erdpflege, die hinter dem ökonomischem Reich liegen. Ich glaube,
wir sollten immer dazu tendieren, Die Verbreitung von Menschen und deren Arbeit auf dem
Gesicht des Landes zu minimalisieren. Wenn wir Landwirtschaft durch Gärten ersetzen, dann
sollten wir primär die am meisten entfernten und schädigenden Agrikulturen ausschalten. Wir
machen Förster aus Farmern.
Die ultimative Bescheidenheit ist, uns selbst als Verwalter der Natur zu betrachten, und nicht
als Götter.
14.16 Referenzen und Ressourcen
16
8
Aquakultur
Kapitel 13
Wer auch immer herausfindet, wie man den Aal kultiviert, verdient den Nobelpreis, oder ?
(Daijiro Murata, Aal Chef, Tokio)
Die höchste Fischproduktion pro Hektar kann nur durch die Kombination von Arten
unterschiedlicher Fressgewohnheiten erreicht werden. (Swingle, 1966)
Wasserlagerung und Bewässerung ist das Lebensblut der Agrikultur. Getreide nehme man als
Hauptfeldfrucht, und drum herum entwickelte Industrie, Tierlandwirtschaft, Forstwirtschaft,
Aquakultur und andere eingegliederte Beschäftigungen. (Mao Tse Tung)
13.1 Einführung
Aufgrund der Komplexität der Umwelt von Feuchtländern wird der Versuch unternommen,
die Beschreibungen auf ein paar wenige Systeme zu beschränken.
Von allen existierenden Systemen haben der tropische Regenwald und flache Wassermilieus
die größten natürlichen Ernten.
Viele Moore, Flussmündungen, Salzpfannen und Teiche wurden entwässert oder tief geflutet,
um unseren privaten Ansprüchen zu entsprechen, oft unter Missachtung ihrer totalen Erträge
und Werte.
Sümpfe haben den Menschen schon immer eine Vielzahl von Nahrungsmitteln geschenkt.
Kooperative Gemeinschaften und bioregionale Demokratien fußten auf Wasserrechten, wie
auch der hydraulische Tyrann.
Verschmutzung, in all seinen Formen, durchdringt die Landschaft am schnellsten über das
Wasser.
In spezialisierten Kulturen wird Wasser das Hauptmedium für das Überleben, und alle
Inselkulturen kombinieren die Wasser und Erdressourcen so dicht wie möglich ( Hawaiian
ohana Synthesis ( Fig. 10.28 ) ).
16
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Es wird gesagt, dass die Azteken am See Tenochtitlan in Mexiko das hatten, was man
wahrscheinlich als das am meisten produktive System von Polykultur bisher ersonnen
bezeichnen kann, mit Chinampafrüchten,Wasservögeln, Schilf und Fischkulturen kombiniert.
Vor 1960 gab es einen lebhaften und globalen Aquariumshandel und Krankheitsorganismen
wurden weit verbreitet. Viele von diesen wurden in lokale Flüsse entlassen und eingebürgert.
Die große Mehrheit von Wasserkulturen haben eine dominante Geschmacksrichtungs- und
Artenkombination. Wenig eingeführte Arten haben sich als ebenso anpassungsfähig und
produktiv erwiesen, wie einheimische Arten. Nur wenn es keine lokalen Arten gibt, oder
wenn alle Versuche, lokale Arten zu verwenden fruchtlos sind, dann schauen wir auf
exotische Formen.
13.2 Der Fall für Aquakultur
Es gibt komplexe Gründe für die plötzliche Wiederkehr und Verbreitung von
Aquakultursystemen. Einige von diesen sind zweifellos mit der Überfischung der
Meerressourcen verbunden. Wasserkulturen hatten langerprobte und unangezweifelte
Stabilität, und viele haben sich ohne externen Input mehrere tausend Jahre erhalten.
Mit dem selben Input von Energie und Nährstoffen betragen die Erträge aus dem Wasser das
4 – 20fache derer auf dem angrenzenden Land.
Warum:
-
Die Wasserversorgung ist konstant ( für Tiere und Pflanzen)
Pflanzennährstoffe sind in gelöster Form verfügbar
Wasserorganismen verbrauchen wenig Energie für Bewegung und sind weitgehend
frei von Gravitationseffekten
Licht , Nährstoffe und Pflanzen besetzen ein dreidimensionales Medium
Polykultur war von Anfang an der logischere Zugang ( keine Monokultur)
Energieverlust wird in Aquasystemen eliminiert oder reduziert
Eingeschlossenes Wasser hat außer Futter noch eine Menge anderer Produkte; es fließt
weiter zur Energiegewinnung, Erholung, zu Bewässerungssystemen und Transport.
Aquakultur ist kurz gesagt eine genauso zuverlässige Zukunftsbeschäftigung für
verantwortungsbewusste Gesellschaften, wie die Erhaltung eines Waldes.
Wir Designer müssen in Bezug auf Aquakultur die gleichen Methoden anwenden, wie bei
irgendeinem gestalteten System.
Fig. 13.1 zeigt einige Elemente von Teichpolykulturen.
Einen Teich kann man als Spiegel, Wärmespeicher, Abflussgebiet, Reiniger von
Verschmutzungen, Transportsystem, Feuerbarriere, Erholungsgebiet, Energiespeicher oder
Bewässerungsanschluss verwenden.
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0
Er bietet eine Anzahl von Möglichkeiten für ästhetische und funktionale Platzierung von
Bäumen und Pflanzen. Ist Lebensraum für Vögel, wilde Tiere wie Biber, Wasserratten und
Schildkröten.
Wir müssen klein anfangen und auf Erfolg aufbauen, an jedem Punkt bessere Strategien
planend.
Es ist die Frage nach Möglichkeiten, Lebensstil und bevorzugte Annäherung, die einen Profit
ausmacht.
13.3 Einige Faktoren sämtliche brauchbaren Erträge betreffend
ALLGEMEINE ÜBERLEGUNGEN
Fig. 13.2. A und B illustrieren die klassische Beziehung zwischen Gewichtszunahme in einem
gut besetztem Teich und den Rückgang der Anzahl von Fischen einer Brut.
Ein Fischzüchter wird uns empfehlen, den Teich mit 8 cm Fisch pro Quadratmeter offener
Wasserfläche oder einen Meter Teichrand zu besetzen. ( Fig. 13.3 ) Sauer- und
Nährstoffzufuhr sollten so genügen.
Um die Besetzungsdichte des Teiches zu erhöhen können die Sauerstoffzufuhr erhöht, Dünger
eingebracht und Teichrandzonen vergrößert werden.
Die höchste jemals registrierte Fischproduktion wurde in einem schnell fließendem Kanal aus
Abwässern registriert.
Der produktionsärmste Teich wäre ein kreisförmiger, warmer, klarer, betonierter Bassin in
einem ruhigem Tal.
Als minimale Pfannengröße werden 300 g Fischgewicht akzeptiert. Unterhalb dieser Größe
können Fische getrocknet oder zu Paste verarbeitet werden.
Wir können die Produktivität durch Kalken, Düngen, Bereitstellung von Nahrung mit hohem
Proteinwert oder Belüftung erhöhen.
Ein paar Raubfische lösen Probleme mit der Brut
RÄNDER, SCHNITTSTELLEN UND NEIGUNGEN IM WASSER
Der sich schlängelnde Kanal ist, verglichen mit einem kreisrundem oder viereckigem Teich,
eine reiche Umgebung für Lebensformen, und in Lehmböden viel billiger zu konstruieren.
Wie die Teichoberfläche einen kritischen Faktor beim Austausch von Gasen darstellt, so gilt
dies für die Schlammoberfläche bei der Bewahrung von Nährstoffen.
Belüftung findet auf der Wasseroberfläche statt oder durch die Medien Pflanze, Wind oder
Wasserturbulenz.
ÜBERLEGUNGEN ZU ENERGIE
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1
Die Aushebung eines Teiches, wenn gut geplant und ausgeführt, schafft eine sehr dauerhafte
Ressource, mit wenig Aufwand zur Erhaltung.
Die laufenden Kosten beziehen sich auf die Aufzucht von Fisch ( oder anderen
Wasserorganismen) und den Transport zu Markt.
Wie viel hochwertiges Futter oder Nährstoffe als Teil der Planung in den Teich gelangen
können, hängt vom Design ab.
Die größten Kosten verursachen Futter, Dünger und Treibstoff (Wasserpumpen).
Die Wasserversorgung an sich ist in vielen Gebieten die begrenzende Größe.
Rind- Hammel- und Schweinefleisch beanspruchen 3mal so viel Futterkosten wie Fisch.
WASSERQUALITÄT
Alle Lebens- und Kompostierungsprozesse im belüftetem Wasser verbrauchen Sauerstoff.
Viele Fischarten sterben unter 1 ppm, außer einer gesonderten, adaptierten Gruppe von
Fischen, die Luft aufnehmen können.
Sogar verlassene, versumpfte Teiche können 2400 kg Protein/ha/Jahr abwerfen, wenn sie mit
einer Polykultur von Luftatmern besetzt sind.
Bei Pullin und Shehadeh finden sich Informationen über die Besetzung mit Fischen in
sauerstoffarmen Gewässern.
Um Fischen zwischen Flut und Ernte Rückzugsmöglichkeiten zu ermöglichen, plane
Fischrückzugsgebiete mit ein ( Fig. 13.5 und Fig. 13.6)
Die Temperatur im Wasser eines Reisteiches kann 34°C erreichen (optimales Wachstum bei
22-28°). In Indonesien sind Fische nach 10-12 Wochen pfannengroß, in Japan braucht es 2-3
Sommer.
Generell klassifizieren wir Wasser als:
-
AEROB: Sauerstoff ist ausreichend vorhanden
FACULATIV: Die Oberfläche ist im Gegensatz zum Teichboden belüftet.
ANAEROB: Abwasserteiche und überdüngte Mulden mit niedrigem Sauerstoffgehalt.
Im warmen Wasser kann weniger Sauerstoff als im kalten gelöst werden. Die Pflanzen
konsumieren während der Nacht ebenso Sauerstoff, obwohl sie diesen unter Tag produzieren.
Seichte Teiche voll mit Bewuchs entwickeln in warmen Sommernächten ernsten
Sauerstoffmangel.
Also reduziere möglichen Dreck im Teich und installiere eine automatische Belüftung.
(Fig. 13.7)
Auf jeden Fall wird der Sauerstoffgehalt in Bezug auf die Besetzungsdichte mit Fischen zum
begrenzendem Faktor. ( im Ausmaß von 5000kg/ha und darüber).
Wo auch immer Wasser von einer 2 m über dem Teich liegende Anhöhe geleitet werden
kann, versorgen Fontainen, Duschen und Flow-forms (Fig. 4.34) den Teich mit Sauerstoff.
Energie kann gespart werden, wenn nur ein Teil des Teiches belüftet wird.
Oft ist es ideal, den Futterbereich mit der Sauerstoffzufuhr zu verbinden. (Fig. 13.8.)
SAUER- BASISCH
17
2
Wenn der Teich sauer ist:
PH- Wert kann mit ungebranntem Kalk justiert werden.
Torf entfernen, mit Regen oder Frischwasser auswaschen und Kalken können die Produktion
des Teiches ankurbeln.
Marschländereinen stammen von basischem Wasser ab, Moore von saurem.
Der ideale ph-Wert eines Teiches reicht von 6.0-8.0 oder sogar bis 8.5.
Tödliche Werte für die Fische sind 3.7 (sauer) und 10.5 (basisch).
In der Praxis können wir ein pH-Mosaik in Teichen oder Teichserien entwickeln.
Viele wertvolle Futterorganismen bevorzugen saures Wasser, während Fische u.a. basisches
Wasser bevorzugen.
Zerstoßener Dolomit, Marmorstücke, harter Kalksteinschotter und Muschelschalen
ermöglichen eine langsame Abgabe von Kalzium in Tanks, kleinen Teichen, Filtersystemen
und oberen Bereichen von Kanalsystemen.
Der pH-Wert kann durch Bildung von Algen über Nacht steigen, oder mit dem Auftreten
anaerober Bedingungen sinken.
SCHLAMM-SCHLICK-HUMUS UND ABFALLBESEITIGUNG
Abfälle jeglicher Natur reduzieren die Wasserqualität in Teichen. Schutt und Unkräuter
schaffen anaerobe Bedingungen.
Teiche müssen regelmäßig auf Abfallbeseitigung überprüft werden.
Das geht am leichtesten durch Entwässerung des Teiches, anschließend kalken und eine
Saison lang Klee oder ähnliches anbauen und abernten, bevor der Teich erneut geflutet wird.
Wo Teiche nicht entwässert werden können, sollte wenigstens ein Ufer frei von Bäumen
gehalten werden, damit Schlamm mit Kübeln entfernt werden kann. Dieser Schlamm wird in
Asien traditionellerweise in Schichten mit Grünmaterial kompostiert.
Auch Jetpumpen ( Fig. 13.9) können wie ein Staubsauger Schlamm, und bei entsprechender
Stärke, auch kleinen Schutt entfernen. Dieser kann in der Nähe der Teiche als angrenzende
Rückhaltemauer gelagert werden.
DÜNGER
Mist von Schweinen und Enten wird vollständig in Fischteichen verwertet, und jegliche
Vogel- oder Tierdünger sind verwendbar.
Wir unterscheiden zwischen stark gedüngten Teichen, beabsichtigt für intensives
Algenwachstum um Jungfische und Garnelen zu füttern, Teiche, in denen stärkere Vegetation
gefördert wird, um Karpfen oder Tilapia zu füttern, und beinahe klare Teiche für Barsche,
Flussbarsche, Lachse und Lachsforellen.
In jeder Polykultur kann ein größerer Anteil der Fische Algen- oder Pflanzenfresser sein ( 5:1
Verhältnis Pflanzen- Fleischfresser). Fig. 13.10
Muscheln sind das Hauptreservoir für Phosphate in Teichen und Flüssen. Die Aufnahme von
Düngern läuft sehr rasch.. Zu hohe Nitratwerte können durch einen Futterteich für
Krustentiere oder durch ein Schilfbett ausgeglichen werden.
Swingle (1966) verzeichnet einen Unterschied im Ertrag für Muscheln ( im gleichen Teich):
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3
Bei ungedüngtem Teich 52.8 kg auf 1,012 kg im gedüngten Teich. Das zeigt, dass der Faktor
Dünger, gut gehandhabt, eine heikle Ertragsstrategie darstellt.
SCHUTZ UND RÜCKZUGSGEBIETE
Ein Haufen von Töpfen, Rohren, Reifen und Bündel aus Seil, Schilf oder Reisig schützen
junge Fische und Krebstiere vor größeren Fleischfressern. Speziell Krabben- und
Krebskulturen gedeihen durch solche Schutzmaßnahmen.
TEMPERATUREN
Die Schnittstelle zwischen kaltem und warmem Wasser wird THERMOCLINE genannt,
zwischen salzigem und süßem Wasser HALOCLINE;
Um Temperaturen von 21°C gibt es eine kategorische Unterscheidung zwischen Kaltwasserund tropischen Fischen.
Nur wenige bekannte Fische sind Temperaturtolerant oder EURYTHERMAL ( 1-36°C).
Optimale Aufzucht- und Fütterungstemperaturen bei Kaltwasserfischen liegen um die 1518°C. Bei tropischen Fischen 20-25°C. Regenbogenforellen sterben, wenn sie lange Perioden
über 14°C gehalten werden, währenddessen Tilapia unter 12 stirbt.
Höhere Temperaturen stimulieren mit Gewissheit das Pflanzenwachstum und die
Algenproduktion, und es hat Vorteile die Wintertemperaturen im optimalen Bereich zu halten.
Das kann erreicht werden durch:
-
Durch Integration eines Solarteiches ( Fig. 13.10)
Durch Einleitung von Rohren mit warmer Luft am Teichboden
Angepasste lokale Sorten brauchen wenig Pflege. Bei exotischen Fischen besteht Bedarf nach
Schutzvorrichtungen.
Passive Kollektorensysteme sind ideal und billig im Betrieb. Fig. 13.11
SALZGEHALT
Frisches Wasser enthält sehr wenig Salz. Gerechnet wird in ppt ( parts per thousand).
Sieben ppt ist das sichere obere Limit für menschlichen Konsum.
Das Meer selbst enthält 33-35 ppt.
Viele Wüstenorganismen und einige Wüstenfische können 60 ppt Salzgehalt vertragen.
Fische die ihr Leben im Frischwasser verbracht haben gedeihen kaum über 8 ppt.
Der Lachs geht zum Laichen vom salzigen zum süßen Wasser, Aale umgekehrt. Aufgrund
dieser hohen Toleranz werden diese Gruppen EURYHALINE genannt.
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4
Salzwasserfische vertragen kaum einen Salzgehalt unter 28 ppt.
Flussmündungen und Brackwasser enthalten generell mehr Fischspezies als der Fluss und die
Küste selbst, obwohl das Meer reicher an Weich- und Krustentieren ist.
Kurzes Untertauchen im Salzwasser ist eine altes Mittel, um Pilzkrankheiten bei
Frischwasserfischen zu reduzieren.
WASSERBEWEGUNG (FLUSS)
Sogar sehr geringer Fluss stimuliert den Gasaustausch, die Photosynthese und somit das
Wachstum von Pflanzen. Fluss im nahrungsreichen Gewässern erhöht die Erträge um ein
Vielfaches ( im Vergleich mit Teichen ohne Fluss)
Der große Vorteil beim Fluss liegt in der Belüftung des Wasser ( durch Flowforms und
Belüfter ( Fig. 13.7 ).
Um ein Auswaschen von Nährstoffen zu verhindern kanalisieren wir gerne Wasser zu
Terrassen oder Fischgewässern, anstatt im fließenden Strom zu arbeiten.
In Teichen können wir bei frischer Düngung die Aufnahme von Nährstoffen begünstigen,
wenn wir den Fluss für ein paar Tage stoppen. Danach lassen wir den Fluss wieder belüften.
13.4 Die Wahl der Fischarten (Varianten, Futter, Gesundheit) und
Faktoren im Ertrag
SELEKTIONEN FÜR EFFIZIENTE FUTTERVERTEILUNG
Besetzen wir den Teich sehr dicht mit Fingerlingen einer Größe ( 5000-10000/ha) und füttern
diese Fische, können wir nach ein paar Wochen oder Monaten den Teich mit einem Netz
ausfischen, um die großen Fische als Brutstock auszuselektieren. Auf jeden Fall sind sie eine
effiziente Art.
Mit einem anfänglich sensiblen Zugang versucht man, herauszufinden, welcher Art von
Funktionen jegliche Spezies in einer Polykultur dienen soll.
RASCHE AUFNAHME VON NÄHRSTOFFEN
-
Schrimps
Elritzen
WASSERQUALITÄT
Bezieht sich hauptsächlich auf die Aufnahme von Futterresten.
Frisch- oder Brackwassermuscheln
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5
AUSLESE VON BESTÄNDEN DURCH RÄUBER
Um Überbesetzung zu vermeiden. Auch die Räuber bringen auf dem Markt Geld ein.
GEBRAUCH UNTERSCHIEDLICHER NAHRUNG
DIE KONTROLLE DER BRUT
-
Durch Bestockung mit Gleichgeschlechtlichen oder sterilen Hybridfischen
Durch Überbesetzung ( kein Brutverhalten auf Grund von Stress und Abfällen)
Timing ( Fische vor dem Laichen ernten)
Durch Räuber
Das Fehlen geeigneter Nährböden
Das Fehlen geeigneter Habitate
Hormonelle Manipulation
ANDERE GRÜNDE FÜR FISCHVERLUSTE
z.B. Diebstahl, Seuchen, Parasiten...
BESTOCKUNGSRATEN
13.5 Fischteichgestaltungen und Futterversorgung
TEICHKONSTRUKTION
Stehende Teiche brauchen in der Basis kompakten Lehm, währenddessen zeitweise benutzte
oder Verteilungsteiche etwas Verlust von Wasser durch Versickern tolerieren können.
Neue Teiche brauchen sorgfältige Anpassung und Besichtigung betreffend Faktoren wie
Verdunstung, Versickern, Wasservorräte, Versiegelung und Stabilität.
Da Fischteiche eine Tiefe von 2-3 Metern kaum übersteigen, genügen Erd, Lehm und
Steinbedeckte Erdwälle, um Wasser zu halten ( Fig. 13.12).
Viele Forellenteiche und schnell fließende Kanäle sind in intensiven Systemen mit Beton
versiegelt, aber die meist produktiven, üblichen und ökonomischen Teiche sind mit Lehm
gebaut.
Im Kapitel „Wasser“ werden die Grundlagen der Dammkonstruktion beschrieben.
Ein Aufbau von organischem Mulch und Algen im Teich hilft der Verdichtung, so dass sogar
Teiche im sandigen Lehm sich zu graduell geringerem Wasserverlust entwickeln. Pflanzen
und Bäume können das Sickerwasser nutzen.
GRÖßENORDNUNGEN VON TEICHEN
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1-10 Quadratmeter
kleine Gartenteiche
10-100 Quadratmeter
Ein spezieller Teich dieser Größe kann die Hauswärme und das Warmwasser beitragen
( Solarteich); Er kann auch gebaut werden, um einen größeren Teich zu heizen.
Für eine Familie kann ein 100 Quadratmeter großer Fischteich eine vollständige Protein und
Gemüseressource bedeuten ( wenn sorgfältig gestaltet und bestockt, und eine sich
unterstützende Polykultur erhalten wird). Belüftung kann notwendig sein.
Dies sind Spezialteiche, die einer sehr sorgfältigen Planung und nachträglicher Anpassung
bedürfen.
Pflanzenabfälle können als Gartenmulch oder für die Biogasherstellung ausgerissen oder
gesammelt werden.
100-500 Quadratmeter
Manche empfehlen diese Teichgröße als ideal für Fischkulturen. Ein Aufzuchtsbecken
jeglicher Art für Laich, Saaten, Fischbrut oder Pfrillen muss nicht größer sein.
500 Quadratmeter – 5 ha
Fünf Hektar werden veranschlagt, um ein volles Familieneinkommen mit hochwertigen
Produkten zu gewährleisten. Zehn bis zwanzig Garnelenteiche ( mit Enten, Muscheln und
Uferpflanzen) sind ein Vollzeitjob, ähnlich eines Gartens zur Versorgung von Märkten.
Teichkulturen sind dennoch leichter zu managen.
Teich größer als 5 ha
Teiche dieser Größe werden heute für extensive Farmen immer üblicher.
Wir brauchen Ideen , wie Größe und Volumen des Wassers am besten zu nutzen ist, was das
beste Arrangement für eine Teichserie ist, und welche Form den Teichen zu geben ist. Welche
Reihenfolge der Teiche in der Gesamtlandschaft können wir definieren, und welche
bestimmten Zwänge oder Freiheiten werden durch die Lage möglich oder auferlegt.
REIHENFOLGE DER TIEFEN
Die allgemein übliche, maximale Tiefe eines Teiches um Fische zu züchten beträgt 2 Meter,
und bei dieser Tiefe entwickeln sich keine instabilen Thermocline, die plötzliches Umkehren
von Sauerstoff- und Temperaturwerten verursachen können.
Die Teiche werden leicht vom Wind belüftet und sind tief genug, um Lufttemperaturveränderungen abzudämpfen.
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7
Von 2-15 Metern sind Seen mit klarem Wasser potentiell produktiv. Unterhalb dieser Tiefe
findet weniger biologische Zirkulation statt.
Tiefen von 4-5 Metern haben einen begrenzten Nutzen für Fische, hohen
Oberflächentemperaturen, oder Eis, zu entkommen.
Die Tiefe und die Pflanzen zusammen dienen als Rückzugsgebiet für die Brut von
Futterorganismen von Alles- und Fleischfressern.
TEICHE IN REIHENFOLGE UND FLUSS
Wassersysteme übermitteln kleine Unterschiede schneller als Landsysteme.
Parallele Teiche sind wahrscheinlich die üblichsten Fischkultursysteme, und besitzen einen
Hauptkanal, einen individuellen Durchfluss und einen Endkanal (Drainagesystem), der auch
als Speicher für überschüssiges Wasser und Regen dient.
Die Parallelserien sind ideal für Talbodenteiche.
Parallele Teiche haben einen fundamentalen Nachteil darin, dass einer den anderen nicht
„nähren“ kann. Das bedeutet, dass wir in parallelen Teichen keine kontrollierte trophische
Leiter zusammensetzen können, wo Futter kultiviert wird und zu einer höheren trophischen
Ebene hinabfließen kann ( Elritzen zu Forellen).
Fortlaufende Serien können in trophischen Ebenen arrangiert werden. Fig. 13.14
Eine fortlaufende Serie von Teichen macht wenig Sinn, falls wir eine Anlage gleich großer
und funktionierender Teiche ( wie eine fortlaufende Serie mit 500 qm Teichen alle mit
Fingerlingen bestockt). Fortlaufende Serien werden uns auch durch Talkonfigurationen oder
anderen von der Lage vorgegeben Einschränkungen aufgezwungen.
Evolutionäre Teichsysteme
Jedes evolutionäre ( alte) Fischkultursystem oder jeder Terrassenkomplex besteht aus einem
verwickelten System von Teichen und Flüssen.
Alle sind einzigartig, raffiniert in ihrer Funktion, mit einer komplexen Wasserkontrolle.
Übliche Teichsysteme
Simpel, standardisierte, überall vorhandene und oft monokulturell geradlinige, vom Flugzeug
aus sichtbare, Farmen.
Das System ist möglicherweise leicht zu kontrollieren, kostet jedoch Futter, und tendiert zur
Langeweile.
ANNIDATION
Wir können jede Art von kleinerem Teich in einen größeren nesteln.
Käfige und Ringe:
Sie befinden sich im größeren Wasserkörper, sind aber zum Managen konzentrierte Plätze.
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Raubfische können gehalten werden, um Populationen auszudünnen, durch einen
Maschendraht getrennt.
Solarteiche
Fließende Bassins oder Mininetze
mit Lebendnahrung können in größeren Teichen platziert werden, gleich wie ein einziger
trächtiger Flusskrebs, dessen Junge frei in den größeren Teich fallen um ohne räuberische
Erwachsenenwettkämpfe aufzuwachsen.
Viele „Teiche in Teichen“ werden entweder gemacht, um wilde Fische daran zu hindern, in
einen kultivierten Teich zu gelangen, oder um auswandernde Flüchtlinge aufzuhalten.
Beide Prinzipien werden in Fig. 13.15 illustriert
TEICHE ALS TEIL DES LANDSCHAFTSMOSAIKS
Ich glaube, dass wenn wir Teiche in einer fruchtbaren Landschaft schaffen, dass wir auch in
Hinblick auf ein sich unterstützendes Mosaik von Wäldern, Teichen, Sumpfland und Prärie
o.ä. planen müssen.
Die Aufgabe des Waldes ist es, sauberes Wasser mit guter Nährstoffqualität zu produzieren,
Abfälle von Fischen und deren Pflanzengesellschaften zu absorbieren und eine Auswahl an
Futter entweder direkt ( Frucht) oder indirekt ( Insekten und Larven) im Gegenzug dem Teich
bereitzustellen.
Es ergeben sich Randzoneneffekte.
Um eine runde Rechnung für sub-feuchte oder feuchte Gebiete anzugeben, brauchen wir ca.
soviel wie etwa15% Teiche plus 15% Sumpfland, 30-60% Wald und der Rest sei Weide,
Wiese oder Acker ( 10-40% des Ganzen).
Wald: oberhalb, unterhalb und zwischen den Teichen
Sumpfland: oberhalb und in den Teichen
Weideland oder Prärie: stromabwärts und als Randflecken, wo Bäume schwer wachsen
Kombinierbar mit Drainagen, Strömen, Kanälen und Swales ( Fig.13.16 )
Wenn wir die Serien, Reihenfolgen, Annidationen und Layouts der Teiche durchdiskutiert
haben, können wir überlegen, wie wir unsere Teiche gestalten.
TEICHKONFIGURATIONEN FÜR RANDEFFEKTE
Fig. 13.17
Wenn wir annehmen, dass die Vegetation einen halben Meter über den Teichrand
hinauswächst ergibt sich, dass Teich C 3-mal mehr vom Randeffekt profitiert wie Teich A.
Abtrennungen mit Maschendraht sind ebenfalls sparsamer bei B und C Fig. 13.18 zeichnen
Bis zu 15mal oder sogar mehr Futter ist im Teich C vorhanden.
Lange, schmale Teiche sind leicht an Hänge anzupassen, und als Tröge können sie abgestuft
und gestapelt werden.
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Keine linearen Teiche bei durchlässigen Böden, da sie im Vergleich zu runden Teichen
mehr Wasser verlieren !
Teiche wie Kanäle geformt sind passend für die Etablierung einer bescheidenen Aquakultur
auf Hängen, genährt von einer Quelle, wo Lehm in den Böden vorhanden ist.
Fig. 13.19
Welches Feld produziert am besten ?
Runde Teiche und Tanks sind am passendsten für intensiver Fischzucht , wenn ein starker
Wasserfluss vorhanden ist.
Fig. 13.20 überlegt die Schaffung eines separaten aber verbundenen Minisystems.
Noch einfacher, können wir einen einzigen Teich bauen und wie in Fig. 13.21 Schirme
arrangieren.
Fig. 13.21 bietet auch gute Orientierungsmöglichkeiten, und erhöht den Umkreis des ganzen
Teichs.
DIE KLIMATISCHE AUSRICHTUNG EINES TEICHS: KÄLTE, HITZE UND WIND
Wenn wir die Möglichkeit haben , einen Teich auszurichten, gehen unsere Anstrengungen
dahin, es zum Vorteil der Wasserumwelt zu tun. Die Kriterien sind den Regelungen zur
Ausrichtung des Hauses ähnlich.
- hauptsächlich kaltes Klima: Fig. 13.22
- kalte Winterwinde, warme bis heiße Sommer: Belüftung im Sommer, Schutz im Winter
( Fig. 13.23)
- meist heiße Saison: Belüftung hat Priorität, Beschattung für seichte Teiche notwendig
( Fig. 13.24)
- variables ( kontinentales) Klima ( Fig. 13.25)
ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN VON TEICHEN VORBESTIMMT DURCH DIE
LAGE
- Die Breite von Tälern
- Der Bodentyp ( stabile Ton oder Ton-Lehmböden werden für billige extensive
Teichsysteme benötigt). Teiche könne Erd- oder Schlammrutschungen verursachen.
Genaueste Inspektion, eine Bodenbegutachtung und ein paar einfache Tests in einem
Bodenlabor werden solch delikate Lagen enthüllen; manche sind auf Karten
spezifiziert.
Als sicheres Limit sollten Teiche in begrenzten Tälern auf ein bis zwei Meter Höhe
beschränkt werden.
Wurde ein Teich gut geplant, sollten seine Erträge die terrestrischen in der gleichen Region
um das 10-20 fache ( mehr in trockenen Gebieten) übersteigen. Es gibt keinen besseren Weg
Land zu nutzen, als in Form von Teich- und Waldsystemen.
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0
DIE MÖBLIERUNG VON TEICHEN UND SÜMPFEN
Manche von diesen sind Konfigurationen oder Erdstrukturen, andere sind Konstruktionen
oder technologische Zusätze.
A: Konfiguration
- Inseln und kleine Hügel:
Obwohl die Konstruktion von ziemlich kleinen Inseln exzellente Wildvogelhabitate
( schnell von nistenden Vögeln beansprucht) darstellen, haben Inseln auch andere
Anwendungen, wie die Isolation von nützlichen aber invasiven Pflanzen ( Bambus), und
sind eine Strategie, Randzonen für Fische zu erweitern. Inseln bilden auch geschützte
Buchten in windigen Gebieten, oder können die Winde bündeln, um so das Wasser besser
zu belüften.
-
Halbinseln
Tiefen: Tiefere Rückzugsgebiete in Zeiten extremer Kälte oder Hitze.
B: Strukturen
-
Brutsubstrate: Wir können eine Reihe von Substraten platzieren, worin Fische ihre
Eier ablegen Fig. 13.26. Die territoriale Fischartendichte hängt von solchen
Rückzugsgebieten ab. Für kleine Arten wie Schrimps, Schnecken, und einige kleine
Fische, stellen Bündel mit Reisig zwei Funktionen dar: Brutsubstrat und Schutz
Jeglicher Schutz kann so arrangiert werden, dass er eingeholt werden kann, und wird somit
zur Falle für Kraken, Aale und Krebse.
-
-
Flösse: Fig. 13.27 Bei schwankendem Wasserniveau durch Gezeiten oder Absinken
des Wasserspiegels in Speichern können nur Flösse einen konstanten Wasserspiegel
bieten, den bestimmte Wasserpflanzen und nistende Vögel brauchen.
Schirme und Zäune: Schirme beim Ein- oder Ausfluss verhindern oder regulieren die
Einwanderung von Fischen. ( Fig. 13.28) Schirme in Fig. 13.29
Walzenschirme sind besonders nützlich um Teiche abzuschöpfen oder fließende Pflanzen zu
sammeln (Algen zur Verwendung als Dünger oder Futter).
Zäune sind ein billiger Weg, um seichte Gebiete abzuschirmen, oder um das Gebiet zwischen
Tiefen zu trennen.
-
Zu- und Abflüsse: Es gilt für Teiche, dass die Arten der Wasserstandskontrolle ein
kritischer Faktor sind. Abflüsse können auch ein Erntesystem sein, um Aale oder
Forellen aus komplexen, sumpfigen Systemen zu bekommen, wo Netzfischerei
schwierig ist. Bei Zuflüssen muss der Einlass von Schlamm, Unkräutern oder
unerwünschten Organismen in den Teich selbst verhindert werden. Folglich können
Zuflüsse ein komplexes System von Filtern und Schirmen sein, wo die Wasserqualität
schlecht ist, oder sehr einfache Rohre, wo unverschmutztes und fischloses Wasser von
Quellen abgezogen wird. Fig. 13.30
18
1
KÄFIGKULTUREN
Käfige werden schon seit der Steinzeit verwendet, um Fische zu fangen. Heute sind sie bei der
intensiven Fischzucht weitläufig im Einsatz.
Käfige könne benutzt werden, um Eier und Brut zu schützen. Störe werden in Käfigen
ausgebrütet ( Fig. 13.31.A)
Typische Zuchtkäfige, worin Fische gefüttert werden, und welche in größeren Wasserkörpern
treiben, haben einen Wasserfluss, der von den schwimmenden Fischen selbst aufrechterhalten
wird. Solche Käfige produzieren die höchsten bisher bekannten Erträge in der Aquakultur.
Alte Reifen helfen, die Käfige auf Distanz zu halten, und alle Käfige brauchen eine jährliche
Inspektion und aufmerksame Instandhaltung.
NÄHRSTOFFE UND NAHRUNGSVERSORGUNG
Zur Ernährung von Fischen und Schalentieren muss die gleiche Aufmerksamkeit wie bei
Landtieren aufgewendet werden. Vitaminversorgung mit frischem Grün, Früchten und Algen
ist essentiell. Futter mit hohem Proteinwerten, mit einer bescheidenen Beimischung
stärkehaltiger Nahrung ( natürlich frisch) ist die Voraussetzung für gesundes Wachstum, so
wie Dünger für die Pflanzen.
Strategien für bessere Fischernährung ( die kritischen Strategien, um Kosten oder Energie zu
sparen):
Fische wachsen, solange sie täglich um 1% ihres Körpergewichts fressen, und legen bei 3%
Nahrungsaufnahme das meiste Körpergewicht ( mit kleinst-möglicher Futterverschwendung)
zu, oder füttere soviel, wie in 15 Minuten restlos verzehrt werden kann.
Welche Nahrung wir auch immer als „ Abfall“ heranwachsen lassen oder sammeln können, es
bedeutet einen kritischen Faktor bei der Energie- und Kostenersparnis.
Bei einigen dieser Strategien müssen wir auf die Systeme innerhalb der Teichgrenzen
schauen, bei anderen müssen wir die Teichränder genauestens gestalten und zugängliche
Futtersysteme außerhalb des Teiches selbst schaffen.
Es folgt ein Satz mit Futterbeschaffungsstrategien.
13.6 Wirbellosenfarmen für Fischfutter
Getrocknete Insekten und andere Wirbellose haben einen hohen Proteinwert, sind also ein
wertvolles Fischfutter.
Schaben
Mehlwürmer
Sowbugs
Termiten
Fig. 13.32
Heuschrecken ( meist als wertvolle Fischfutterressource mit hohem Proteinwert übersehen)
Fermentiert und getrocknet können sie trocken gelagert werden.
Standardlicht kann nachtaktive Insekten anlocken und Ventilatorflöße blasen sie hinunter auf
die Wasseroberfläche. Gelbe Flösse ziehen Grasshüpfer an den Teich und werden auf den
Weg dorthin gefressen.
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2
Maden und Larven
Sie kommen in den oberen 3 cm der Erdschicht in hoher Dichte vor ( 10t/ha nicht
ungewöhnlich)
Generell kann jegliche kräftige Sammlung von Insekten kultiviert, geerntet und in Fischfutter
umgewandelt werden.
Futterreste können meist zu Insektenfutter umgewandelt werden.
Schnecken für Fische und Enten
Tierisches Plankton ( Wasserflöhe, Tubifexwürmer...)
Fliegenlarven
Wasserweichtiere
Würmer
Bei unsere Planung des Geländes sind solche Gebiete genauso wichtig wie die Teiche selbst.
AUEINANDERFOLGE EINES FUTTERTEICHS
Wenn jeder kleine Teich durch ein kleines Rohr zum nächsten fällt, wird Wanderung
stromaufwärts verhindert, währenddessen Wanderungen stromabwärts möglich oder sogar
unterstützt werden Fig. 13.33
Die Kriterien für Arten stromaufwärts sind einfach:
Bei Pflanzen gilt, dass sie nicht invasiv sein dürfen.
Bei Tieren, dass sie auf der Ernährungspyramide weiter unten stehen.
Es gibt zumindest drei Strategien, um die Diversität des Wassers zu steigern:
-
Platziere Teiche bei Quellgebieten und Hügelketten ( Wasserscheide). Kreiere so
kleine ökologische Inseln.
Salze kleine Teiche , um die Entwicklung von Brackwasserarten zu unterstützen.
Dünge kleine Teiche und Sümpfe mit Spurenelementen, tierischem Mist und
Phosphat- oder Stickstoffdünger um große Mengen Futterfisch, Algen oder
Krustentiere zu produzieren, die wiederum Forellen ernähren.
Fische wie Karpfen werden normalerweise mit stärkehaltigem Futter von angrenzenden
Früchten ernährt ( Kürbis, Bananen, Süßkartoffel, Yams, Taro, Bohnen und Bohnenmehl,
Getreide und Teige)
13.7 Fahrtrinnen, Kanäle und Chinampas
Nebst Käfigen ( und manchmal mit ihnen integriert) sind Kanäle mit einer Tiefe von 0.5 – 2.0
Meter in der Fischkultur weit verbreitet. Sie sind der einzige ökonomische Weg, um Teiche in
Hügellagen über 8° Neigung zu entwickeln, außer wir entwickeln Wasserterrassen.
Kanäle maximieren den Randzoneneffekt.
Der Chinampa ist möglicherweise die effizienteste Kulturkonfiguration zur natürlichen
Fütterung von Fischen.
Die Chinampas der Täler in Mexiko datieren mehr als 200 Jahre zurück und produzieren
sieben verschiedene Früchte im Jahr. Ordentlich erhaltenen Chinampas können für
Jahrhunderte fruchtbar bleiben, ohne brachgelegt werden zu müssen.
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3
Chinampas sind jegliches System, bei denen Sequenzen von Kanälen und Bänken in
annähernden Parallelen für die Aufzucht von Fischen und Randpflanzen entwickelt werden.
Chinampasysteme kombinieren das Beste aus beiden Welten der Boden- und Wasserkultur,
und werden in Deltaregionen Thailands verwendet, um Fische und Gemüse, Enten und
Fruchtbäume großzuziehen. ( Fig. 13.34)
Früchte können von anderen Landsystemen wasser-isoliert werden.
Das Verhältnis von Kanal zu Trockenlandkulturen ist normalerweise 1:1-3, aber wenn wir
dieses Verhältnis umkehren werden pflanzenfressende Fische, Planktonfresser und Krebse zu
Selbsterhaltern.
Krebse und Graskarpfen in Kanälen mit 2 m Tiefe, die über einen sumpfigen Streifen von 510 Metern Weite grundeln können, haben eine reiche Futterversorgung plus Uferstreifen.
In Hügellagen berichtet Huet (1964) über 40 – 60% bessere Erträge von Forellenkanälen
verglichen mit weitverbreiteter Teichkultur in der Schweiz ( gefüttert oder nicht).
Für Kanäle in Hügellagen sind ein zuverlässiger Wasserzufluss und Lehmböden essentiell,
um die Vegetation an den Rändern zu etablieren.
13.8 Erträge außerhalb des Teiches
Erträge flussaufwärts, mit eingebaut, oder flussabwärts ,die nicht direkt mit Fischfleisch in
Verbindung stehen.
Flow down
Wenn wir industrielle Fischfutterpellets an Enten oder Schweine verfüttern, und den Mist
dieser Tiere den Teich düngen lassen, bekommen wir ungefähr die gleiche Ernte ( oder sogar
mehr) von solchen Planktonfressern wie Karpfen, Garnelen und Meeräschen oder Seebarben
plus der Enten- oder Schweineprodukte. Das ist eine Frage des korrekten Kreislaufs der
Futterversorgung, und schließt Ernten auf dem Land mit ein.
Noch weiter betrachtet;
wenn wir Dünger für Landfrüchte einsetzen, die Erträge an Schweine und Enten verfüttern,
und ihren Mist für Fische verwenden, bekommen wir sogar einen größeren Ertrag.
Darüber hinaus können wir dauerhafte, schwachzehrende Feldfrüchte mit wenig
Düngereinsatz ( Bananen, Papaya, Eicheln) für Schweine anbauen, , und so noch eine größere
totale Ernte bekommen.
Die Wiedergewinnung von Alkohol und die darauf folgende Biovergasung von Grünfutter,
Knollen, stärkehaltiger Nahrung, Dünger und Abfall produziert einen Matsch, der kein
bisschen weniger fruchtbar ist, als die ursprüngliche Substanz.
Daraus ergibt sich ein integriertes System aus:
Baumfutter > tierisches Eiweiß > Dünger > Alkohol > Biogas > Wasserfrüchte (pflanzen) >
Futterfisch
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4
Ein aufkommendes Problem:
Keine Familie oder Person kann ein sehr komplexes, integriertes System managen. Wir
brauchen eine höhere Ordnung der sozialen Organisation, damit diese maximalen Erträge
gemanagt werden können. ( Fig. 13.35 )
Die Ränder
Bäume und Wein wachsen hier besser. Ausgesuchte Randpflanzen verlieren Blätter, Insekten,
Insektenabfälle, Früchte und verbreitete Wurzeln als Fischfutter in die Teiche.
Sie schützen auch die Teiche, dirigieren die Winde über sie hinweg, beugen Überhitzung vor,
sorgen für die Kühlung des Wassers und geben futtersuchenden Arten Schutz.
Die Teiche
Flussabwärts
Wasser von dichtbesetzten Fischteichen ist eine reiche Ressource zur Bewässerung von
Landpflanzen.
PFLANZEN DER RÄNDER
Was können Randpflanzen erreichen?:
-
Schutz für Fische, Schrimps, Wasservögel
Laich und Nistplätze
Früchte und Blumen, die düngen oder Organismen direkt im und auf dem Wasser
füttern
Blätter, Rinde u.ä. für Dekompostierer im Wasser wie Kieselalgen und Schwämme
Diese sind Futterbasis für Fische, Schrimps, Meeräschen und Weichtiere.
Insekten, die von Blumen angezogen werden, oder als Larven und Puppen in den
Teich fallen
PH- Modifikation durch Mulch und Blätter
Wind, Schutz, Schatten und folglich Verdunstung und Temperaturmodifikation
Schöne Reflexionen
Randpflanzen leben in einem Milieu von beinahe konstanten Feuchtigkeits- und
Temperaturbedingungen.
13.9 Das Einbringen der Ernte
Es gibt in der westlichen Welt sehr wenige Gebiete, wo frischer Fisch lokal leicht erhältlich
ist ( außer wir leben in der Nähe eines Fischmarktes in der Stadt).
Wenige Aquakulturteiche können das ändern, und Fisch in bekannter Qualität und Art kann
lokal beschafft werden.
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5
Es wäre eine große Hilfe, wenn regionale Züchter einen „Volksmarkt“ nach dem Model
biologischer Bauern etablieren können.
Die Verarbeitung des Fisches auf der Farm hat viele Vorteile.
Trocknen, Räuchern, Einfrieren und Salzen oder zu Pasten und Saucen verarbeiten sind alles
bescheidene Aktivitäten.
ES IST IMMER WEISE, DEN GRÖßTEN FISCH ZURÜCKZUWERFEN UND ZU
BEHALTEN, UND DIE KLEINEREN ZU ESSEN.
Seuchenprobleme in Aquakulturen entstehen durch Überbetonung einer Spezies oder
Futtersorte und hohen Ernten, und auch durch das Fehlen von Schatten, wilder Nahrung und
den wohltuenden Effekten von Pflanzen auf die Wasserqualität.
13.10 Traditionelle und neue Wasserpolykulturen
Die Wasserterrassen der Ifugao von den Philippinen sind seit 3000 Jahren in Verwendung.
Tausend Jahre mühseliger Arbeit schufen diese Terrassenkulturen.
Die Flutkulturen des Nils möglicherweise 17000 Jahre alt
Das Chinampasystem von Mexiko ist ebenso antik.
Die Erbauer solcher Systeme haben eine Selbstkontrolle erlernt, die nie in der Geschichte von
irgendeiner zentralen Autorität entwickelt wurde.
Die Konstruktion von gemeinschaftlichen Kanalsystemen und geteilte Bewässerung machen
Gemeinschaftsorganisationen und Selbstkontrolle notwendig.
Hydraulischer Despotismus, wie er in kolonialisierten Gebieten gefunden werden kann, liefert
Gesellschaften an Ausbeuter und zentralisierte Regierungen aus.
Die objektiven Kosten dieser Systeme sind ein Tag Reis für eine Stunde Arbeit.
Eine kleine Terrasse oder ein Teich mit Wildreis sollte das Ziel eines jeden Hausgärtners sein,
der Samen erhalten kann.
13.11 Aquakultur: Designers Checkliste
-
Bestocke unter, um und über dem angenommenen Optimum ( plus oder minus
2000/ha)
Dünge Teich und bringe den PH auf 7+
Wähle seuchenfreie Bestockung
Leite oder schließe Räuber aus
Maximiere Ränder und natürliches Futter
Führe Raubfische im Verhältnis 1:5 ein
Wähle Fische , die zur Belüftungsmethode passen
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6
-
Wähle Fische mit gutem, lokalem Wert, aber schätze zuerst die Kosten für jede
Spezies
Stelle Schutz vor Raubfischen zur Verfügung und lasse Licht und Wärme hinein
Wähle einen schnell wachsenden Brutstock für die bestimmte Lage, Brut oder
ausgewachsene Fische.
Ersinne eine Fisch-Pflanzen Polykultur für den Teich
Analysiere die Landschaft auf natürliche oder kultivierte Futterressourcen.
Beziehe in jedem Design einige passende ( kleine oder große) Feuchtgebiete mit ein, sogar
wenn sie mit Abwasser gespeist werden.
13.12 Referenzen
18
7
Die feuchten Tropen
Kapitel 10
10.1 Einführung
In einer subtropischen Lage können strenge Fröste, kalte Winde, sturzbachartige
Sommerregen und 7-9 Monate Dürre vorkommen, so dass es Strategien, Erdarbeiten und
Arten braucht, die zu gemäßigten, trockenen und feucht-tropischen klimatischen Bedingungen
passen.
Dem Humusaufbau, als Voraussetzung zur Selbsterhaltungsfähigkeit, müssen erhebliche
Anstrengungen gewidmet werden.
Unpassende Strategien sind die von Kultivierung auf nackter Erde, oder intensive Rodung
und Brandrodung in kurzen Zeitabständen ( weniger als 8 Jahre oder so..) für Feldfrüchte.
Passende Strategien beziehen komplexe und vielstöckige Pflanzensysteme mit ein, um die
wichtigsten Haupterzeugnisse zu ernten, Mulch zu schaffen und Bodennährstoffe zu
bewahren.
Der unpassendste Berater ist ein in modernen Techniken ausgebildeter Agrarfachmann.
Was wir brauchen ist eine fortdauernde, lokale Ausbildung von erfahrenen Leuten, und einen
seitlichen Transfer ihrer entwickelten Fachkenntnisse.
Romantische Literatur lässt gerne die Pythons, Zecken, Termiten, den Regen, die Feuchtigkeit
und Lethargie verursacht durch die Hitze, aus.
Mit dem steigenden Verlust von atmosphärischem Ozon wäre es dämlich, als hell- oder
rothaariger Europäer die nackte Haut der tropischen Sonne auszusetzen. ( Brandblasen in
kürzester Zeit )
Pflanzensysteme basieren auf einer Baumspeziespolykultur.
Der Zugang von Hitze, Licht und Regen wird am besten durch ein offenes Blätterdach von
Palmwedeln und den farngleichen Blättern von Baumleguminosen modifiziert.
10.2 Klimatische Typen (Based on Trewartha, 1954)
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8
NASSE TROPEN
In den Tropen kommen bis zu 800 Baumspezies pro Quadratkilometer vor.
Um die 85% der Nährstoffe werden in der Pflanze oder im Tier gespeichert.
Die Böden selbst sind wenig fruchtbar ( speziell bei unbedeckter Bewirtschaftung) und
tendieren zu Erosion oder Auslaugung in unlösliche Oxide aus Eisen und Aluminium.
Nur Terrassen, Überflutungsebenen und neue Vulkane erhalten etwas Bodenfruchtbarkeit
aufrecht.
Design- Hauptpunkte sind:
-
Hygienische Kotablagerung
Saubere Wasserressourcen
Integrierte und zuträgliche Insektenkontrolltechniken
Stufenweiser Ersatz von Bodenfeldfrüchten durch Bäume
Erhaltung von natürlichen Standorten von Bäumen
Entwicklung von Fluss- statt Straßenverkehr
Entwicklung von natürlichen Produkten
Mulchtechniken bei Wurzelfeldfrüchten ( nicht umgraben!)
Häusliche Futtersucher für Schnecken und Insektenplagen
Passende medizinische Pflanzen
NASS – TROCKENE TROPEN
Design- Hauptpunkte sind:
-
Kleine häusliche Wasserlager und Netzwerke
Hecken gegen Winde
Baumleguminosen zwischen Feldfrüchten wie Acacia albida
Bewährte Herdenmischungen und Herdenmanagement
Natürliche Herdensysteme von lokalen Herdenspezies
Mulchgebrauch von Gräsern
Gesteigerte Baumfruchterträge mit hohem Sammelwert
Verminderte Feuerfrequenz
Baumbestände für Treibstoff und Bauholz
Nichtbearbeitungstechniken bei Getreide ( schneide und mulche)
Tiefe bunds ( in China eine Uferstraße) für Wasserrückhaltung
Rückgewinnung erodierten Landes durch Pionierspezies
Keylinetechniken zu Flutenkontrolle
Swales quer zum Hang
Der Gebrauch von Mist in den Gärten
Die Entwicklung von häuslichen Treibstoffholzsystemen in der Nähe der Dörfer
Meiselpflugeinsatz
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MONSOON TROPEN
Die wichtigsten Designinputs ähneln denen der nass-trockenen Tropen
10.3 Tropische Böden
Spezielle Probleme entstehen in tropischen Böden dadurch, außer in Gebieten aktiven
Vulkanismus wie Indonesien, dass Böden alt ( und nicht durch Gletscher mit Mineralien
angereichert) und somit bis in tiefe Schichten ausgelaugt sind. Silizium und
Kalziumvorkommen sind niedrig.
Ein paar Wege , um die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe zu halten, wiederherzustellen:
-
-
-
Erneuere Humus mit Gründüngung ( Mehrjährige, Baumleguminosen). Jede
Kultivierung verliert Humus in Form von Karbondioxid → Mischkulturen,
Zwischenfrucht
Dann füge kleine Mengen Superphosphat in regelmäßigen Abständen dem Boden bei,
damit es die Pflanzen schnell vor dem Auslaugen aufnehmen können. Wenn möglich,
gib Basaltmehl, einen Hauch Zementpulver und nimm Bambus – oder Schilfhäcksel
fürs Silizium und Kalzium. Erhöhe den PH Wert mit Kalk, nachdem die Bäume und
Grünfrucht gut gedeihen.
Jeglicher erhältliche Dünger wird alle Jahre in 6 Wochenintervalle verteilt, bis die
Pflanzen gut gewachsen sind. Sobald es möglich wird, kannst du mehrjährige Pflanzen
durch Einjährige ersetzen, praktiziere aber niemals regelmäßige, häufige Kultivierung.
Basalt, Zementpulver, Korallen und Bambusmulch versorgen den Boden mit
essentiellen Nährstoffen und erhöhen den PH Wert des Bodens, also erhöhen sie die
negative Ladung in den Bodenpartikeln und somit ihre Fähigkeit, Kalzium, Natrium
und Phosphate vor dem Auslaugen zu bewahren.
Auf lange Sicht müssen wir uns auf Baum- und Bodenleguminosen verlassen, um die
Bodengesundheit in den Tropen zu erhalten. Destruktive Annäherungen kombinieren Rodung,
Anbau auf nackter Erde und sorgloses Management mit Wasser, das abrinnt.
TIEFE GRANITSANDBÖDEN
Es gibt zwei Zugänge zu diesen wasserzügigen Böden mit geringem Nährstoffgehalt.
Allgemein:
Etabliere einen lichtes Blätterdach. Palmen pflanze in mit Mulch gefüllte Gruben. Baue ein
komplettes Wurzelnetz aus Leguminosen auf.
Gärten:
Effektiv ist, lange Gräben im lockeren Sand auszuheben ( 1-2 m breit, 1 – 1.5 m tief), und die
Basis mit Plastikfolie, oder viel Karton, Papier, Teppichen und Blättern dick auszulegen.
Anschließend wieder mit sandigem Lehm füllen.
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0
Diese tiefe, versiegelnde Schicht hält Wasser und ausgelaugten Mulch, und
Haushaltsabwasser kann in diese Gräben geleitet werden, um Wasser und Nährstoffe für die
Wurzeln bereitzustellen.
BODENLEBEN IN DEN TROPEN UND SUBTROPEN
Termiten, Ameisen und einige Würmer.
HUMUSRESSOURCEN FÜR TROPISCHE BÖDEN
-
-
Blöcke und Äste von Bäumen. Manchmal verrottet (Wasserterrassen) oder als grober
Mulch rund um neu Baumpflanzungen aufgehäuft. Abfälle von Palmen gibt es oft
zuhauf.
Detritus ( Kieselerdereicher Mulch aus Häcksel) von Baumbus, Palmen und Pinien
Wasserunkräuter
Feldfruchtreste und Mist, Haushaltabfälle
Hecken, Forst, und speziell gewachsene Mulchpflanzen
Grünmulch und Bodendecker
Blöcke und Äste ( Grober Mulch)
Fig. 10.5
Grünmulch und Bodendecker
In und um Gärten und Bäume, Kapuziner- Brunnenkresse, Beinwell, Ringelblumen,
Tabakpflanzen und die Spitzen von reifen Taropflanzen und anderen Araceae unterdrücken
nicht nur Gras, sondern sind auch eine konstante Ressource von „Schnitt“-Mulch.
Noch wertvoller sind Leguminosen wie Sesbania, Wicke, Haifaklee, Bohnen, Sojabohne. Sie
kreieren einen reichen Humus für Gärten auf Lehm oder Sand, auf lockerer vulkanischer
Asche ( Schlacke), auf a´a Lava und auf lockerem, korallischem Atollsand.
Schwieriger Mulch, der dazu tendiert, wieder zu sprießen, kann Gärten über Hühner- oder
Rinderpferche retour gegeben, für die anaerobe Zersetzung in Biogasanlagen zerschreddert, in
große Plastiksäcke gepackt und der Sonne ausgesetzt, oder einfach gebündelt und versenkt
werden, um in bedeckten Wassergräben zu rotten.
Schweine eliminieren oder fressen die Nuss-Gräser, Rhizome, Zwiebeln und Riedgräser, die
aus dem Kompost sprießen.
Die Mulchversorgung ist der Eckstein von tropischen Heimgärten, und grüner Mulch und
Baumleguminosen die essentielle Begleitung von Haupt- und Baumfrucht.
Spezieller Mulch kann verwendet werden, um den PH-Wert zu senken oder zu erhöhen.
Buchweizen und Nussschalen erhöhen den PH-Wert von Gartenböden, so wie viele
Rindenmulche.
Im wuchernden Grasland ist das Timing des Mähens wichtig, da samenfreier Mulch (
Zweitschnitt des Grases) am besten um wertvolle Feldfrüchte platziert wird.
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1
In den Tropen gibt es absolut keine Entschuldigung für das Verbrennen von organischen
Abfällen, da sogar große Baumblöcke schnell verrotten.
Gleichzeitig sind Baumstämme Barrieren quer zum Hang gegen Monsoonerosion, bis neue
Bäume angewachsen sind.
In erschöpften oder armen tropischen Böden gilt, klein zu beginnen und das System an der
Peripherie zu erweitern. Dichte Pflanzungen von Kernbereichen (Nukleustheorie) plus Mulch
ist die Schlüsselstrategie.
10.4 Erdgestaltung in den Tropen
Auf ebenem Grund oder sanften Hängen ( 2-8°) der nass-trockenen Tropen haben Serien von
großen Kontourbänken oder Swales eine exzellenten Effekt auf die Bodenerhaltung.
Gekoppelt mit der stufenweise Entwicklung von Terrassen, die Rückhaltung von Wasser in
der feuchten Saison und Mulchversorgung durch Hecken stellen eine stabile Situation sicher.
Fig. 10.8
In sehr flachen Lagen ( weniger als 4°) können eine Folge von erhöhten Hügeln oder
Kämmen dazu dienen, um Feldfrüchte in sehr nassen Gebieten zu drainagieren, oder um
Wasser in trockeneren Gebieten für die Absorption einzuschließen. Fig. 10.9
Gruben werden nur verwendet, wo wenig Regen (76 cm) fällt.
Gruben halten, so wie in Wüstengebieten, Mulch und Feuchtigkeit zurück.
Gartenterrassen auf sehr steilen, feuchten Hängen: Fig. 10.10 u. Fig. 10.11 u. Fig.10.12
Hangstabilisation Fig. 10.13 Fig. 10.14
Fig. 10.15
10.5 Hausdesign
Die durchschnittliche Sommerluftfeuchtigkeit in den nass-trockenen Tropen übersteigt für
gewöhnlich 50%, und bekannt sind lange Perioden mit um die 70% Luftfeuchtigkeit.
Da es uns die hohen Feuchtperioden der Tropen nicht ermöglichen, durch Schwitzen
abzukühlen, müssen wir daher jede verfügbare Strategie anwenden, um die Luft zu
entfeuchten ( hauptsächlich durch Kühlung) , um Schatten zu werfen, kühle Oberflächen zu
entwickeln und vor allem um kühle Luftströmungen im Haus zu induzieren.
Überschattende Bäume, angelehnte Schattenhäuser, weiße Oberflächen innen und außen und
klare Linien für leichte Luftströmungen im Haus sind essentielle Designstrategien, sowohl in
äquatorialen und sub-tropischen Klimaten.
Auf vielen kontinentalen, subtropischen Plätzen begegnen wir dem dualen Problem einer
schon intensiven Winterkälte, mit einigen Frösten ( und wenig Schnee), und sehr feuchten
und heißen Sommern.
Folglich hat das Haus, das wir bauen müssen, verschiedene ungewöhnliche Charakteristiken,
und braucht vielleicht sorgfältigere Planung als andere äquatoriale Häuser ( wo die
Reduzierung von Hitze das einzige Problem ist) oder temperiertes und nördliches Wohnen
(wo die Erhaltung von Wärme das einzige Problem ist).
19
2
Das subtropische Haus muss sowohl beheizt und gekühlt werden.
Hohe Luftfeuchtigkeit bewirkt, dass Salz klumpt, und Kleider, Essen, Filme und Bücher
schimmeln.
Folglich begegnen wir zweierlei Problemen im Hausbau:
-
menschlicher Komfort
Sichere Vorratslager ( kühl und warm, auf jeden Fall trocken)
Menschlicher Komfort
-
Schatten
Verdunstung
Kühle Körper
Luftströmungen
Wärmequellen entfernen (Ofen...)
Blechdachflächen, Heißwasserspeicher und angelehnte Glashäuser oder Solarkamine ziehen
warme Luft nach oben und schaffen so eine Aufströmung, die wiederum kalte Luft
hereinzieht.
Die Essenz guter Durchzugsventilation ist, dass die fließende Luft einem einfachen Weg
folgen kann ( nicht unnötigerweise um Ecken herum), und ein gutes Volumen Luft durch
Bereiche zugelassen wird. Fig. 10.16
Drainagiere für das Kondenswasser ( Idealerweise zu einem niedrigeren Hang
selbstdrainagierend).
Das Ende beim Einlass kann mit Gittern vor Mäusen geschützt und mit Pflanzen beschattet
werden. Fig. 10. 17
Die Tunnellösung mit Verdunstungskühlung ist jedoch teuer, und schwierig an ein
existierendes Haus anzupassen. Aus diesem Grund kann man viele Heime ausreichend durch
die Verwendung von vertikalen Klappen, die wie Luftschaufeln agieren, kühlen- eine
ausreichende Lösung auf subtropischen, windigen Küsten.
Oder man kann ein Schattenhaus auf der dem Pol zugewandten Seite anbringen, und die kühle
Luft quer durch den Raum zu einem gut durchlüfteten Gewächshaus auf der Sonnenseite des
Gebäudes ventilieren.
DIE WESENTLICHEN GRUNDAUSSTATTUNGEN EINES ÄQUATORIALEN HAUSES
Ohne kalte Saison:
Die Auswahl der Lage
-
Ausrichtung nach vorherrschenden Winden, nicht nach der Sonne. Kühlung durch
Querventilation.
Schattige Tallagen helfen zu größten Teil bei Kühlung und Schutz.
Induzierte Ventilation ist essentiell ( durch Ansiedelungen in Palmenhainen oder
durch Überschattung mit Bäumen, die auf Boden- Hausniveau ausgelichtet werden.
19
3
-
Lagen, die Schutz vor Hurrikans, Tsunamis und Vulkanen bieten, auf stabilen Böden,
die bei heftigen Regenfällen nicht vermuren.
Hausdesign
-
-
Weiße oder reflektierende Wände, beschattet von weit überhängenden Dachkanten,
Palmen oder Bäumen
Wärmequellen wie Öfen und Heißwassersysteme abseits des Hauptgebäudes
Leichtes Wandmaterial, sogar winddurchlässig
Vertikale Luftschlitze und Fensterklappen helfen dem Durchzug
In Hurrikangebieten braucht es einen starken Kern oder Schutzraum, Schutz des
Hauses durch Erdwälle. Keller sollte man auf Grund von Überschwemmungsgefahr
über Grund betreten, auf jeden Fall gut gegen Wassereinbruch versiegeln.
Wenn in der Gegend starke Winde vorkommen kann man das Haus durch einen
Bambushain schützen. Das Haus verankern.
Wo Stroh- oder Ziegeldächer unpraktisch sind, verwende geschlitzte Blechdächer.
10.6 Der tropische Hausgarten
JAHRESZEITEN:
Die Regenperiode ist die Hungerzeit. Früh in dieser Saison ist die Erde weich genug um
Bäume zu pflanzen und zu etablieren, aber Pflanzen müssen gut getimt sein, da die
Trockensaison lange andauert. Gemüse zieht man am jeweiligen Ende des Regenperioden.
Wasserspeicher ( Kapitel 7) sind essentiell.
Wähle Pilzresistente Pflanzen oder Wurzelstöcke.
SORTEN:
Mango, Papaya, Bananen, Linden, Kokosnüsse, Caschew, Makademia, Brotfrucht, Avocado
und Ananas. Jegliche produktive Palmenfrüchte.
Große Leguminosen wie Inga, Gliricidia, Leucaena, Cajanus u.ä. sind wichtigste
Zwischenpflanzungen.
Im Gemüsegarten werfen Yams und Süßkartoffel bessere Erträge ab wie Kartoffel.
Angepasste kleine Früchte und Tomaten wachsen gut. Amaranth ist eine gut Grün- und
Getreidefrucht. Lima-, Samt- und Dolichosbohnen zu Leguminosenbäumen.
Bodenleguminosen sorgen für Grünmulch und helfen, Gräser zu unterdrücken, so wie
Beinwell und Zitronengras.
Chili, Pfeffer und das Angebot an tropischen Gemüsen werden den an temperierte Klimata
angepassten Arten vorgezogen.
Bambus, Balsa, Teak, Palmen und Mahagoni sorgen für Bau- und Handwerksholz.
Ölpalmen, Jellypalmen, Bactras, Maurantia, Salak- und Doumpalme bringen nützliche
Früchte hervor.
SCHÄDLINGE:
Gibt es viele.
19
4
Guineavögel oder Hühner bieten etwas Verteidigung. Nagetiere und Schweine können
schaden, und Hühner werden eher von Pythons geraubt, als von Füchsen.
Termiten und Ameisen ersetzen hauptsächlich die Würmer beim Bodenaufbau, und Gebäude
müssen ihnen widerstehen können. Geckos fressen im Haus viele Insekten, so wie
Wolfsspinnen.
HAUSTIERE
Tauben und Bienen können am leichtesten durch Erhöhung der Verschläge oder Stöcke auf
Pfähle, oder über seichte Teiche, vor Räubern geschützt werden.
Guineahühner, francolin, Fasane und Zwerghühnerbieten essentielle Reinigungs- und
Insektenkontrolldienste. Das Guineaschwein hilft jungen Bäumen, sich zu etablieren, indem
es die Basis junger Gräser abknabbert, und kleine Schweine Taiwanesischer Abstammung
bieten einen Obstgartenreinigungsdienst.
Wasservögel und Wasserspezies bringen Erträge in die Wasserspeicher und helfen bei der
Graskontrolle.
HURRIKANSCHÄDEN
Bau von großen Erdwällen, Auswahl von Gartenlagen in Tälern, Bambushaine, Blätterdächer
durch Garten und Pflanzungen, oder eine Kombination von diesen.
Übergroße Swales helfen, dass das Wasser der Regenzeit kontrolliert abrinnt und zu
Wasserspeicher verteilt wird.
SPEZIALFRÜCHTE
Großes Angebot: von Gummi, Betelnuss, Chalmougraöl und Kaugummirohstoff bis hin zu
essentiellen Ölen und Medizin.
Der hohe Wert von verarbeiteten Produkten macht es Kleinverarbeitern möglich, Anlagen zu
entwickeln.
ZWISCHENPFLANZUNGEN
Leguminosen, Banksia, Casuarina, Gigasperma calaspora, und Pultenea regelmäßig
verstreut sorgen für die Phosphatzufuhr.
Verdünnte Molasse oder Zuckerrohr und Sorghumzuckersäfte und Stiele aktivieren ebenfalls
die Bodenfauna. Ringelblumen, Neembaumblätter oder Beeren und Pyrethrumblume ( daisy)
kontrollieren Bodenschädlinge und sind Insektizide oder sorgen für Wasserinsektenkontrolle.
Der Neembaum wird oft gepflanzt, um über Teiche zu hängen, so dass die Beeren, die in den
Teich fallen, Wasserfliegen und Moskitos kontrollieren.
Wichtig ist:
- Erhöhte Gartenbeete- oder hügel sind die beste Drainage in der Regenzeit
- Mulch und Mulchbäume einsetzen, um Humus im Garten zu bilden. Baumstämme
sind die ideale Gartenumrandung
In allen ersonnenen Gärten der Tropen war für gewöhnlich folgendes enthalten:
- Auf volle Ernährungsbasis für eine Durchschnittsfamilie gestaltet
- Wasserspeicherung und sichere Abwasserlagerung ( Hygiene) ist eine Notwendigkeit
19
5
-
Auswahl der Arten passend zu lokal, kulturellen Vorzügen
Ausreichend variiert, um ernsthafte klimatische Veränderungen, oder saisonale
Unregelmäßigkeiten, zu überleben.
- Proteinressourcen, Tiere; Getreide und Leguminosen sind Ersatz für Fleisch.
- Wasserrouten und Gebrauch
- Grundnahrung oder Vorräte
- Frisches Gemüse und Früchte für Vitamine, Mineralien, unterschiedliche
Anwendungen
- Einige Treibstoffe, Medizin, Blumen
Fig. 10.23 am besten gut studieren und am Platz zum Besseren entwickeln.
DAS HAUS
Familiengröße, kühl, einfach, die Kanten vorzugsweise isoliert, Durchzug ( Fig. 10.16)
Seitengitter gezeigt in Fig. 10.17
Materialien lokal wie jegliche Isolierung. Man braucht Glas, so wie einige Rohre oder
Drainagen aus Stein, und einen Tank.
DER GARTEN
Wie der Garten funktioniert ( Fig. 10.23)
GANGAMMA´S MANDALA
Fig. 10.26
Eine wirksame Kikuyugrasbarriere sind Zitronengras, Beinwell und Pfeilwurz (Canna edulis).
Beete werden nach der Ernte wieder bepflanzt. Deckmulch aus Stroh, Sägemehl, Rinde,
trockenem Mist oder Holzschnitzel jährlich auftragen.
Zitronengras etc. 3-5 mal pro Jahr für Mulch schneiden. Die Wurzeln von Vetivergras und die
Wurzelmasse von Euphorbiaarten verleiden Nagern das Siedeln.
Es dauert 9-15 Monate, um eine Wurmpopulation und einen guten Boden aufzubauen.
In Fig. 10.26.4 übernimmt ein Schlüsselloch den Zugang zum Bananenzirkel. Jeder dieser
Bananenzirkel kann einen kleinen Teich beherbergen.
Die Heckenumrandung kann vielleicht den jährlichen Mulch beisteuern Fig. 10.26.5
AVENUE – ANBAU
Es ist ein Treibstoffwald – Mulch - Bodenverbesserungsanbau von großem Nutzen in den
Tropen, aber auf jedes Klima übertragbar. Fig. 10.27
Essentiell ist:
-
Korrekte Abstände, um den Boden vollkommen zu beschatten, und Feldanbau
zwischen den Baumleguminosen zu ermöglichen.
Bäume auf 0.5 - 1.0 m Höhe entasten
Säen der Feldfrucht kurz vor dem Regen oder der Bewässerungszeit, um
Unkrautkonkurrenz vorzubeugen
Feldfruchtabfälle als Mulch zurücklassen
19
6
Ein entlehntes System ist erfolgreich darin, kleine Bäume in Frostregionen, oder in Gebieten
mit hoher Graskonkurrenz, zu etablieren.
Ständiges Entlauben schwächt die Bäume nach 5-8 Jahren, und Nachpflanzungen werden
notwendig. Mulchmaterial kann jedes Jahr von verschiedenen Hecken ohne Leguminosen
kombiniert mit Unterwuchs erhalten werden.
Weiche Bodenleguminosen oder Beinwell sorgen für konstanten Mulch, sodass das Entlauben
von empfindlichen Leguminosen selbst reduziert oder eliminiert wird.
BARRIERENPFLANZEN
-
Um den Garten zum Abblocken von invasivem Gras
Als Einfriedung für Tiere, oder um grasende Tiere von einem Grundstück
fernzuhalten, oder um Tiere zu bestimmten Orten zu führen.
Gegen heiße, trockene oder salzige Winde in Küstennähe oder exponierten Lagen
Als Kontourenstreifen, um Überlandwasser zu verteilen, um Schlamm zu sammeln
und um Erosion von Böden zu verhindern.
GARTENBARRIEREN
-
einen breitblättrigen Tiefwurzler ( z.B Beinwell)
Ein Gras, dass sich nicht aussät oder gefressen wird
Eine bodendeckende Pflanze wie Süßkartoffel oder Nasturtium
Dichte niedrige Büsche
Zwiebelgewächse ( Canna, Agapanthus)
Die selben Pflanzen können Feuerbarrieren bilden, Mulch für den Garten bereitstellen, und
können sich, wenn sie gut gepflegt werden, in einer Saison etablieren. Beim Einsetzen müssen
sie gemulcht, gedüngt und bewässert werden.
TIERBARRIEREN
Dornige oder ungenießbare Büsche in Form einer Hecke oder eines Dornenzauns ( Boma).
Ideal für Bomas sind Lycium ferocissimum, Acacia tortilis, Oncoba spinosa und Euphorbia
tirucalli.
Euphorbia – Stecklinge wurzeln sogar unter trockenen Bedingungen, und Acacia tortilis ist
ideal zum Schneiden und Zaunbau. Wenn du Euphorbia schneidest, schütze deine Augen und
Haut vor dem milchigen Saft, solltest du allergisch sein.
WINDBRECHER
Araucaria, Cupressus, Casuarina, Pinie, Phoenixpalmen und Mangroven gefolgt auf der
Leeseite von Arten wie Euphorbia tirucalli, Coprosma repens, Echium fastuosum. Finde
lokale Pflanzenspezies, die gut im der Gegend wachsen.
EROSIONSKONTROLLE
19
7
Auf mittleren Hängen (2-7°) alle 10 Meter entlang der Konturlinien und alle 5 Meter auf
steilen Hängen.
Canna, Vetivergras, Zitronengras oder Pampasgras im Abstand von 0.3 – 0.6 m gepflanzt,
formen eine durchgehende Hecke quer zum Hang, oder eine Krone auf Erdwällen oder
Dammbänken bei Überläufen. ( Fig. 10.13).
Das System ist billig, effektiv, und sorgt für den Mulch. Yucca, Agave und Aloe könnten in
Wüstengebieten für die gleichen strukturellen Effekte herhalten.
10.7 Integriertes Landmanagement
Fig. 10.28
-
Geschützte Silhouetten- und Hügelwälder
Mittlere Hügellage oder der Schlüsselpunkt
Nieder liegende Hänge
Küstenebenen und Talböden
Küstenlinien werden 100m weit erhalten, um Winde zu brechen, Küsten zu
stabilisieren und Wolkenbildung zu ermöglichen
Marine Konstruktionen: Künstliche Riffsysteme aus Reifen ( auf Sand) ,
Korallenblöcke und Kisten aus Palmenstämmen; innerhalb eines Jahres werden diese
Konstruktionen von Korallen zementiert. Metallgitter schwach elektrisiert generieren
rascher eine künstliche aber stetige Korallenablagerung.
10.8 Elemente eines Dorfkomplexes in den feuchten Tropen
Basierend auf traditionelle und moderne Dörfer
Fig. 10.29 Eine sorgfältige Zonierung einer Baumpolykultur
10.9 Entwicklung einer Polykultur
Fig. 10.30 Erdarbeiten für eine Polykultur
Das Endziel ist den Boden innerhalb der ersten 18-20 Monate komplett zu bedecken und zu
beschatten.
Es ist weitaus besser, einen ¼ ha gründlich zu bepflanzen, anstatt die Bäume auf 2 ha zu
verteilen.
Die Anzahl von produktiven, gemanagten und effektiv- geernteten Arten in einer Polykultur
werden bestimmt durch:
1. Die Anzahl der verantwortlichen Menschen
19
8
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Die Nähe zum Dorf
Die relative Kosten- Nutzen Balance
Der Bedarf nach effektiven Pflanzengilden
Die Methoden des Marketings und der Verarbeitung
Das kontrollierte Gesamtgebiet
Die Reife oder das Evolutionsstadium des Pflanzensystems. Ältere Systeme bieten
mehr Nischen, jüngere regulärere Produkte.
PLANE DAS GESAMTE GELÄNDE ( Wiederbesichtigung bestehender Systeme)
SCHÄDLINGS- UND SEUCHENMANAGMENT
Klassische Insektizide sind diese von Chrysanthemum spp., Derris spp. (rotenone) und dem
Neembaum ( Melia oder Azadirachta).
Ein paar dieser Pflanzen im Hausgarten und kleine Gruppen im Feld helfen bei der
Insektenkontrolle.
Die meisten insektiziden Pflanzen sind für Wasserspezies tödlich.
Moskitokontrolle mit Hilfe von kombinierten Fetten, Ölen, Giften und einem ansteckenden
Agenten ( Bacillus thuringensis).
In offenen Wassersystemen werden diese von kleinen Fischen und Notonectiden
(Rückenschwimmer) unterstützt.
Tiere, die am Boden ihre Nahrung suchen (Hühner, Schweine, Rinder...), fressen gefallene
Früchte und Insektenlarven.
Eidechsen fressen Schnecken.
Guineaschweine befreien Bäume von Graskonkurrenz und sorgen für Dünger.
Neembaumblätter und Öl schrecken Schädlinge vor Nahrungsvorräten ab.
In Fruchtbaummonokulturen kommen Pilze und Nematoden vor. Ringelblume ( Tagetes)
helfen häufig, Nematoden zu reduzieren oder zu eliminieren, und Crotolaria fängt sie in
seinem Wurzelmyzel, so dass diese beiden Pflanzen erwägt werden, wo Nematoden ein
Problem darstellen.
Pythons gegen Ratten und Mäuse, Eulen gegen Nagetiere.
Die Hauptfunktion von Tieren in den Tropen ist es, Pflanzenabfälle zu recyceln und dabei zu
helfen, das wuchernde Wachstum der Bodenbedeckung aufzuhalten.
Wo keine Füchse oder Pythons das Geflügel bedrohen, sind Herden von Guineageflügel und
Hennen, Enten und Bantams eine unschätzbare Hilfe bei Schädlingskontrolle und Düngung.
Wo nicht, sind Tauben in Käfigen sicher zu halten. Die Wirkung elektrischer Zäune wird oft
durch den rankenden Wuchs von Gräsern aufgehoben. Daher Zaunlinien mit einem dichten,
mehrjährigen Boden bepflanzen, oder für ein überschattendes Blätterdach sorgen.
10.10 Themen bezogen auf eine Kokosnuss- oder Palmen-dominante
Polykultur
19
9
Fig. 10.31.A
Fig. 10.31.B
Fig. 10.31.C
Fig. 10.31.D
Fig. 10.32
Fig. 10.33
Fig. 10.34
Fig. 10.35
Fig. 10.38
Fig. 10.39
Fig. 10. 40
Fig. 10.41
Fig. 10.31.E
Fig. 10.36
Fig. 10.37
Fig. 10.42
Tab. 10.2
10.11 Pionierarbeit
Rehabilitiere:
1. Grasland entwickelt von Feuer oder Beweidung
2. Halbbewaldete Kahlschläge und alte Monokulturen
3. verbrannten Wald
TROPISCHES GRASLAND
Fig. 10.43
Fig. 10.44
Das Management vom entwaldeten Grasland ist das Hauptproblem in den nass-trockenen
Tropen.
Es ist essentiell, wieder Baumleguminosen anzusiedeln und eine Möglichkeit für die
Versorgung mit Trockensaisonwasser zu haben.
Schnell wachsende Leguminosenbäume wie Albizia, Acacia, Inga, Leucaena etablieren sich
schnell, wenn sie im Schutz von Banna- oder Elefantengras aufwachsen.
Überbesetzung mit Rindern ist ein Hauptverursacher des Weideverfalls und Bodenverlusts.
Befreie daher das Land vom Gewicht zu vieler Kühe.
Pennisetum atropurpureum mit leucaena leucocephala – der in Australien erhältliche
klein-mimosenhafte Typ – und Beinwell. Diese Weide, geschnitten und verfüttert ernährt
sieben Milchkühe per acre.
Währenddessen genügt in Australien eine Kuh, um eine Quadratmeile Land brachzulegen.
Ein anderer Pionier walzt das Monsoongras nieder, wenn es zu Beginn der Trockensaison
abstirbt, und verstreut langstieligen Roggen und Feldleguminosen ( Fava, Dolichos, Vigna) in
den resultierenden dicken Mulch.
Durch die trockene Wintersaison erhält sich genug Feuchtigkeit, um die Feldfrüchte wachsen
zu lassen; nach der Ernte regenerieren sich die Monsoongräser für den nächstjährigen
Roggen.
Das funktioniert bei vielen Arten, von welchen manche dauerhafte und Gras abwehrende
Pioniere werden.
Regenerative Waldwirtschaft schreitet am besten mit Pionierbaum- und Kräuternukleii voran;
das bedeutet die stetige Etablierung von Pionierbaumgruppen im offenen Grasland.
20
0
Vögel, die sich von den Samen und Früchten ernähren, verstärken diesen Prozess ums
doppelte.
EINE GENERELLE NOTIZ ZU LEGUMINOSEN
Erle, Casuarina
Bäume wie der Regenbaum könne sogar während der Trockenzeit das Gras unter ihnen
bewahren.
Leucaena, acacia, albizia, Gliricidia, Tephrosia
Fig. 10.46
Stickstoff, künstlich hinzugefügt, wäscht schnell im warmen Regen aus.
Büsche und kleine Bäume, 0.5 m auseinander produzieren sie das meiste Laub, und eine
Entastungshöhe von 0.5-1.5 m wird empfohlen.
Nur in frostfreien Tropen können wir das ganze Jahr trimmen ( 4 – 5 Schnitte).
Wo auch immer es kalt ist schneidet man 2 Monate vor dem Winter um Frostschäden zu
vermeiden.
Phosphat und Pottasche in den Grünmulch gestreut helfen zufriedenstellend bei der
Feldfruchtproduktion.
Fig. 10.45
LANTANA
PIONIERARBEIT AUF SCHWIERIGEM TERRAIN
Es ist besser, kleine Gesellschaften zu pflanzen, als eine Menge Arten mit sich selbst zu
verstreuen.
Lässt man zerbröselte Lava verrotten, wird sie leicht zu Erde.
WALDWIRTSCHAFT IN DER SAVANNE
Fig. 10.47
PIONIERE UND GRAS-AUSSCHLIESSENDE ARTEN, FEUERHOLZ
Acacia auriculiformis ist ein wichtiger Pionier für erschöpfte Savannen und tropische Böden.
A. mangium
Sesbania grandiflora
Calliandra collothyrsus
Dalbergia sissoo
Enterolobium cyclocarpum
Mimosa scabrella
Samanea saman
20
1
10.12 Tier-Traktoren System
HÜHNERTRAKTOR
Es gibt erfolgreiche Hühnertraktor/ Gartensysteme auf steinigen Hügellagen.
Zäune 5-6 Flecken, und rotiere eine 40 Köpfe starke Hühnerschar auf diesen Flecken über
einen Zeitraum von 18 Monaten.
Sobald jedes eingezäunte Gebiet kahl gekratzt ist, wird es gekalkt, gerecht und sofort mit
Gemüsefrüchten eingesät.
Das Fehlen von Unkraut und die hohe Ernte in Gärten ist bemerkenswert.
Normale Unkräuter wie Oxalis, Klee, Löwenzahn, Zwiebelgewächse, Nesseln und Nussgras
sind exzellentes Hühnerfutter, so wie alles aus der Solanum Familie ( Schwarzer – Bittersüßer
Nachtschatten, Tomate...)
SCHWEINETRAKTOR
Passt gut zu 1 – 40 ha Grundstücke. 50 Schweine pro ha sorgen für volle Unkrautkontrolle.
Elektrische Zäune sind viel billiger als Hühnermaschendrahtzäune.
Ist der Pferch kahl ( 6 – 10 Wochen) pflanzt man Luzerne, Beinwellgruppen,
Jerusalemartischocke, Süßkartoffel, Ingabäume, Papaya, Bananen und ähnliche Früchte als
Schweinefutter.
Kühe folgen 2 – 3 Monate nach dem Schweinetraktor.
10.13 Grasland- und Gebietsmanagement
-
Hinzufügen von nahrungsspendenden Pflanzenspezies
Veränderungen der Umgebung
Erhaltung der nahrungsspendenden Landschaft ( Ruhephasen der Weide, Heu, Silage)
Herdenmanagement ( Anzahl der Tiere an saisonale Bedingungen angepasst)
Eine Mischung aus Leguminosen mit ausgesuchten Grassorten, plus etwas lagerfähiges
Wildfutter ist für die Tropen ideal.
Bannagras kann, wenn es geschnitten mit Leucaena und Zuckerschoten handgefüttert wird, 7
Milchkühe pro ha ernähren.
TROPISCHE WEIDENGRASSPEZIES
-
Guineagras
Kikuyugras
Makarikarigras
Paragras
20
2
-
Sorghums
Um auf verunkrauteten oder erodierten Gebieten eine dauerhafte Grasdecke zu etablieren, geh
wie auf S 301 beschrieben vor
TROPISCHES WILDFUTTER UND GRÜNFRÜCHTE
-
Desmanthus virgatus
Desmodium discolor ( mit Mais kompatibel)
D. distortum
D. gyroides
D. nicaraguense
Chaemocytisus palmensis
Gleditsia triacanthos
Prosopis pallida
DIE WEIDE- UND WILDFUTTERLEGUMINOSEN
-
Calopogonium mucunoides
Centrosema pubescens
Trifolium semipilosum
Trifolium spp
Desmodium intortum
D. uncinatum
Macrotyloma axillare ( ehemals Dolichos axillaris)
Lablab purpureus
Neonotonia wightii
Luzerne ( Medicago sativa)
Macroptilium lathyroides
Macroptilium atropurpureum
Pueraria phaseoloides
Stylosanthes guianensis
Vigna sinensis
Lupine
Mungobohnen (Vigna radiata)
Beachte: Ernsthaften Versuche, Grünfrüchte und produktive , mehrjährige Weiden zu
etablieren, sollte man durch Sortenforschung einleiten. Beginne bei:
Humphreys, L.R. A Guide to better Pastures for the Tropics and Subtropics, Wright
Stephenson & Co. Pub. Australia P/L,P.O. Box 112, Ermington, NSW 2115
10.14 Feucht-tropische Küstenstabilisierung und Schutzgürtel
Wenn wir uns eine ziemlich empfindliche, sandige Küstenlinie vorstellen, dann müssen wir
vom Wellenbruch bis 10-20m ins Inland ein komplexes, stabiles Arrangement schaffen. Das
20
3
natürliche Profil einer unbeeinflussten Strandvegetation hat ein konvexes Profil in den Wind,
und diese ungeschnittene Küsten sind sehr stabil.
TROPISCHE HECKEN UND WINDBRECHER
Pionierhecken sind ein vorrangiges Thema für tropische Küsten und hügelige Ländereien.
Aufgrund von idealen Wuchsbedingungen in diesem Klima entwickeln sich Hecken schnell,
wenn der Boden passt.
Klassische Hecke für die Tropen:
Kultiviere, dünge, und platziere eine Tröpfchenbewässerung entlang der Hecke, und setze:
- Große Gräser oder Bambusgruppen, Pennisetum
- Setze Stecklinge von Erythrina fusca oder Jatrophe
- Sämlinge von Leucaena oder Acacia
- Palmen als Sämlinge
Resultate wie in Fig. 10.48
Schütte ein Erdkammsystem auf und pflanze alle 30 Meter Pennisetumhecken gegen die
Windrichtung und quer zu Hang ( wenn möglich). Dies mag zu einer Reihe von parallelen
Linien führen, oder einem Diamantmuster, oder einer Serie von Quadraten. Widme den
Graten der Kämme in windanfälligen Gebieten.
Wenn der junge Obstgarten wächst, schützen ihn 30 Meter hohe Pennisetums. Jede zweite
Reihe Pennisetum kann mit Leucaena kombiniert werden, und jede dritte und jede
Kammreihe mit Akazien und Palmen. Die Evolution folgt. Später können die inneren Reihen
als Mulch entfernt werden.
Ausbau der Hecke
Tomatenspaliere, Passionsfrucht, Mango, Eugenia, Bambusgruppen...
Strassen werden mit Beton gebaut, oder auf der abschüssig gelegenen Seite der Hügel mit
Steinen gefüllt.
Dauerhafte Strassen können gebaut werden, sobald sich Terrassen wie in Fig. 10.8 geformt
haben.
10.15 Niedriginsel und Korallen Cay Strategien
Da viele Menschen auf Atollen leben, müssen sehr sorgfältigen Gestaltungszugänge gewählt
werden, um die bekannten Risiken von...:
-
Hurrikan
Wasserlinsenverschmutzung
Schlechte Ernährung auf Grund einer eingeschränkten Diät
20
4
...zu vermeiden, und
-
Gemüse und Fruchterträge steigert
Wasserspeicher erweitert
Natürliche Vegetation und einzigartige Vögel, Reptilien und Lagunen- oder Rifffauna
erhält
Seichte Meerwasserbereiche für Aquakultur und Teichfische nützt; und
Energieressourcen lokal entwickelt
VERMEIDUNG DER WASSERLINSENVERSCHMUTZUNG
Um die 12 Kokosnussbäume sorgen für das Trinkwasser einer Person über das ganze Jahr.
Fig. 10.49
Niederlassungen, Sanitäranlagen, Verarbeitung, lebendes Inventar und jeder Garten sollte an
der Peripherie der Insel gebaut werden.
Verschmutzungsquellen im Zentrum der Insel kann die ganze Wasserlinse angreifen.
Methoden um die Versorgung mit Trinkwasser zu steigern sind Hauswassertanks aus einem
Zement-Korallen-Sandmix und dicker Mulch.
BAUMPFLANZUNGEN AUF KORALLENCAYS
Fig. 10.50
Boxen aus Baumstämmen, Gruben, dicker Mulch und viel Schattendecke sind das Wichtigste
für gute Atollgärten. Vorräte sind Kokosnuss, Wurzelfrüchte, Früchte und normaler Salat,
Gemüse plus Fisch und Schalentiere von den Lagunen oder Küsten.
VERMEIDUNG VON HURRIKANSCHÄDEN
Seite 306
DIÄTENERWEITERUNG
Ein gut gemulchter Grubengarten und eine sorgfältig ausgesuchte Einführung von
Fruchtbäumen ( Guava, Zitrus, Wein, und ein Polykultur mit kleine Früchte und Nüssen)
helfen hauptsächlich das Nahrungsangebot zu erweitern.
DIE ENERGIERESSOURCEN DER INSEL
Gezeiten, Wind, Biogas, Treibstoffe von Kokosnuss und schnellwachsenden Leguminosen,
Palmenstrünken und Casuarina.
Der Faktor der steigenden Meeresspiegel wird viele Designs beenden.
20
5
Viele der heutigen Atolle werden einfach fortgespült werden, falls es auch nur zu einer
geringen Erhöhung des Meeresspiegels kommt, was wir in den nächsten Jahrzehnten
erwarten können.
Für diese Lagen ist frühzeitige Evakuierung die beste Aktion
10.16 Designers Checkliste
10.17 Referenzen
20
6
Trockenland- Strategien
Kapitel 11
Die Dünen, gleich harmonischen Akkorden, vervielfältigen und wiederholen die Noten vom
rauschenden und sich schiebenden Sand... jetzt hörst du, was wie der monotone Klang von
entfernten Trommeln klingt, ein Wirbel nach dem anderen. ( Quilici, 1969, am Tobol, oder
die Musik der Dünen)
11.1 Einführung
Die Entwicklung von haltbaren Strategien für die Bewahrung von Trockenlandspezies und
den verantwortungsvollen menschlichen Gebrauch und Management von trockenen Ländern
ist womöglich das dringendste Problem auf der Welt im Landschaftsmanagement.
Alle Wüstengebiete breiten sich aus; viele Trockengebiete wurden geschaffen, und frühere
Pflanzen- und Tierarten sterben dadurch aus.
Die fortschreitende Verwüstung von landwirtschaftlichem Land hat die Weltaufmerksamkeit
auf salz- und trockentolerante Pflanzenspezies von potentiellem Nutzen fokusiert.
Die meisten Trockenspezies dieser Welt leben in der Kalahari, Sonoran und Australischen
Wüste.
Trockene Länder sind Gebiete, wo direkte Verdunstung die Regenmenge übersteigt.
Heiße Wüsten sind die häufigsten, ansonsten gibt es beträchtliche montane heiß-kalte Wüsten,
und sehr kalte Wüstengebiete nahe den Polarregionen.
Typischerweise besteht ein extensives heißes Wüstengebiet aus einem Savannenrand in
Richtung feuchte Monsungebiete, einen Mediterranen Klimarand, extensive, verstreute
Busch- Forbgemeinschaften ( Forbs sind jegliche Nichtgräser und krautartige Pflanzen),
Dünen auf härterem Bodenbelag, und beinahe nackten Böden aus hartem Fels mit
verschiedenen Kieseln.
Die Pilz- Algen- Flechtenkruste, diese kryptogamische Kruste auf unbewachsenen Flächen ist
ein kritisches und delikates Charakteristikum, um Winderosion zu verhindern;
Seine Erhaltung ist für die Bodenstabilität essentiell.
Wüstenmerkmale sind:
-
Pflanzen produzieren reichlich Samen mit langer Lebensdauer; Windverbreitung
Termiten und Ameisen sind in der Bodenbelebung effektiver als der Regenwurm.
Regen fällt in Mosaikmustern
Wasser fließt in Salzpfannen, anstatt in Flüsse
Winderosion, Wolkenbrüche und Staubstürme
Tiere vergraben sich, suchen Schatten, oder sind nachtaktiv
20
7
-
Sehr unterschiedliche Pflanzengemeinschaften
Die Regenmengenklassifikation von Wüsten:
-
Hypertrocken ( 0-2 cm)
Extremtrocken ( 2-5 cm
Trocken ( 5-15 cm)
Semitrocken ( 15-20 cm) maximal 40 cm
Oberhalb von 40 cm, und zu 75 oder 100 cm haben wir trockene Savannenwälder;
Bis zu dieser Ebene wird in diesem Kapitel gesprochen.
Der Regen ist in diesen Gebieten nicht verlässlich.
Die Verrottung der meisten organischen Substanzen kann in der Abwesenheit von Wasser
sehr lange dauern.
Feuchte Umgebungen sind exotische Flüsse, Oasen und die unsichtbaren Wasserressourcen
wie „ AQUIFERE“ ( Wasser unter Tag).
Wir sollten den Input von Wasser in Aquifere, Böden und Ströme steigern; und die
Wüstenluft wieder befeuchten, indem wir Bäume pflanzen und existierende Vegetation
beschützen.
Es ist die Anwesendheit von Bäumen und Büschen, Wasser eher schwitzend als verdunstend,
die Wüstensalze daran hindern, auf Bodenniveau zu verdunsten.
Sobald nur die Verdunstung wirksam ist, bringt der Kapillareffekt schnell Untergrundsalze
wie Magnesium, Natrium, Kalzium und Kaliumverbindungen ( Chlorverbindungen,
schwefelsaure und kohlensaure Salze) an die Oberfläche, und wir können keine
Pflanzendecke mehr etablieren.
Jegliche Strategie, Wasser in die Erde zu bekommen, und es dort zu behalten, ist wertvoll.
Viehherden sind ein Teil der Tradition- und verheerend.
Australier, Araber und Tibetaner haben alle trockene Gebiete für ihre Herden benutzt.
Wir müssen unsere Strategien, die Wüste zu nutzen, und die Art, wie wir trockenes Land
besetzen, überdenken.
Zur Wiederbepflanzung von Regionen, die in 4-9 Jahren ein gutes erfahren, ist die billigste
Strategie, browsende Tiere von Hauptwassergebieten auszuschließen, wenn sich nach einigen
Jahren möglicherweise tausend junge Pflanzen etablieren.
Wüsten wirken auf Designer inspirierend
Im offenen Land erfordert das Überleben sensitive Reaktionen auf die Vorgaben der Umwelt.
20
8
11.2 Niederschlag
Nur in manchen Wüsten fällt auf die Saison verteilt Regen halbwegs zuverlässig, speziell in
Gebieten, die an der Grenze zu Monsunbereichen oder westlichen Küstengürteln liegen.
Da Tau womöglich das Überleben der Pflanzen entscheidet, sind Taufallen aus Stein,
verteilten Büschen, oder sogar vertikal metallene Schirme bis 1m Höhe Strategien, um
Feuchtigkeit aufzufangen.
ENTSPRECHENDE MASSNAHMEN BEI REGEN
Ein Regensturm mit einem Niederschlag von 8-12 mm produziert ausreichend
Oberflächenwasser zum Fließen zu bringen.
Die Reaktion der Wüste auf Regen ist wahrhaftig bemerkenswert. Kurzlebige Pflanzen
bedecken den Boden, und Blumen und Samen werden im Überfluss produziert.
Vergrabene Knollen bilden große Blätter von Melonen, Bohnen ...
Büsche oder Bäume können zahlreiche Setzlinge in Gebiete mit wenigen jungen Bäumen
produzieren.
In den Strömen und Poolen kriechen Frösche und Fische aus schlammgepackten
Schlupfwinkeln hervor, oder wandern von den wenigen permanenten Teichen ein.
Fische laichen und wachsen in wenigen Monaten, und Seevögel, um die Gunst der Stunde zu
nutzen, ziehen zur Brut ins Inland.
Es ist Teil unserer Strategie, etwas von den geschätzten 88% des Wasser, das entweder
verdunstet oder um diese Zeit ungenutzt quer über die Landschaft rauscht, aufzufangen, und
es zur Verlängerung der Wachstumsperiode sicher im Untergrund zu speichern, und zur
Rückbefeuchtung der Wüstenluft selbst über Verdunstung von Bäumen und Büschen zu
nutzen.
Unter natürlichen Bedingungen, versickern nur etwa 0.8% des ganzen Regens um die
Wüstenaquiferen aufzufüllen.
11.3 Temperatur
Die Lufttemperatur über Wüsten ist dem täglichen Muster in Fig. 11.1 ähnlich.
Die Bodentemperaturen folgen dieser generellen Kurve. Tägliche Veränderungen zeigen
wenig Einfluss bei 30 cm Tiefe, und die Oberflächentemperatur reduziert sich um 2°C per 5
cm Tiefe ( oder 15°C in 30 cm Tiefe.
Böden in dieser Tiefe haben beinahe konstante Tagestemperaturen, etwa 5°C höher als die
tiefste Oberflächentemperatur, und um die 15°C oder so tiefer als die höchste
Oberflächentemperatur.
Böden können auch viel heißer werden und die Hitze besser speichern als Luft. Auf
vorzugsweise sonnigen Hängen in 5 cm Tiefe und in schlecht leitenden Böden 60 – 70°C zur
Spitzenzeit.
Durch Hitze entstehende Aufwinde können Kumuluswolken hervorbringen
20
9
Bei großen Tierarten ist wohl Schatten der limitierende Faktor fürs Überleben ( d.h. die
Anzahl von Höhlenverstecken in der Wüste mag die Anzahl von großen Wüstenbeuteltieren
limitieren).
11.4 Böden
Hauptsächlich alkalische Böden in den Wasserwegen der Wüste, mit Gebieten salziger und
kohlesauerer salziger Oberflächen. Für gewöhnlich lokalisieren wir unsere Niederlassungen in
diesen alkalischen Gebieten, um Vorteile aus dem dort abfließenden Wasser zu ziehen.
Ph-Werte von 8.5 und 9.0 sind nicht ungewöhnlich, und austrocknende Wasserlöcher können
Ph-Werte von 10 – 11 erreichen.
Die Böden haben ein hohes Nährstoffpotential, wenn der PH angepasst wird, und wenn
Wasser zur Bewässerung verfügbar ist.
Saure sandige Böden bilden sich um Gebiete mit tiefen verwittertem Granit, und können
große Bereiche dieser Landschaften dominieren.
In Gebieten hoher und niedriger pH-Werte sind (als eine Konsequenz) wenig mineralische
Spurenelemente verfügbar, und bei hohem pH sind Zink-, Eisen-, Kupfer- und
Mangandefizite gewöhnlich.
Spezielle Probleme können durch nicht-nässenden Sand verursacht werden (ein Pilz ist hierfür
verantwortlich), und durch hohe Salzwerte in Wasser und Boden. Bentonit oder Humus wird
das „ nicht nass werden“ -Problem verbessern, so wie Swales und erhöhte Beete mit hohen
Kannten das Abfließen von Wasser verhindern.
Manchmal kann das Salzproblem gelöst werden, indem man die Beete mit frischem Wasser
schwemmt, aber falls die Wasserressource selbst salzig ist, braucht man für das Salzproblem
eine kombinierte Lösung aus:
Humusproduktion, vielleicht durch Algen- und Wasserpflanzenproduktion in Teichen,
ionische oder Destillationsmaßnahmen, und eine Auswahl mit salztoleranten Früchten.
Trotz all dieser Probleme, können wir normalerweise einen Hausgarten und adaptierte
Baumfruchtsysteme anlegen (Früchte, Gemüse...).
Die natürlichen Systeme sind leicht zerbrechlich. Gutes Management und konstante
Schätzung sind essentiell.
Kleine Systeme sind eher nachgefragt, speziell wo Wasser geerntet wird.
Natürliche Erträge werden sorgfältig geschätzt, und Großversuche werden vermieden, bis die
Kapazität des ganzen System, speziell in Hinsicht auf Wasserressourcen, geschätzt ist.
Bohrwasser muss auf Fluor, Sand und Radioaktivität getestet werden.
Der Dung von samenfressenden Vögeln hat hohe Phosphatwerte. Phosphat muss immer nahe
dem Erntetermin in kleinen Quantitäten ausgebracht werden.
Jeweils 7 kg/ha sowohl Zink und Kupfersulfate den alkalischen, Südaustralischen Böden
hinzugefügt, macht es möglich, das Weidenwachstum um einen 40-fachen Faktor zu erhöhen.
50g/ha Molybdän in mehr sauren Böden ermöglicht die Kleeproduktion.
Keine noch so große Menge Rätselratens kann sorgfältige und geschickte Bodenanalysen
ersetzen. Tab.11.1
21
0
DÜNGER IN TROCKENEN GEBIETEN
Dünger, außer Humus und Tierdung in Grenzen, sollten sparsam eingesetzt werden.
Exzessives Grünwachstum machet Bäume anfällig, speziell gegenüber Trockenstress.
Magg erwägt eine neue Methode, bei der zwei gelöcherte Plastiktaschen in das Pflanzloch für
wertvolle Bäume eingegraben werden. Diese enthalten 0.5 kg Phosphat und langsam
wirkenden, pelletierten Dünger. Das reicht für die Lebensspanne des Baumes (Magg, D. H.,
The Potential for Horticulture in Central Australia, CSIRO Horticultural Science).
In Gärten generell haben zerkleinerte Rinde, Mist und Blätternährstoffe als Mulch, mit
Kompost darunter, und etwas Schwefelzusatz bei hohem pH, gute Resultate gezeigt.
Ein exzellentes System, wo Salz im Wasser kein Hauptproblem darstellt, ist, eine permanente
Kompostgrube mit Tröpfchenbewässerung von einem kleinen Sprinkler zu kombinieren, oder
eine kleine Kompostgrube mit einem Glas oder Krug zum Befüllen mit Wasser ( Fig. 11. 69 ).
Für Brennholzbäume hat Abwasser überall gute Resultate gezeigt.
Wälle bei Abwasserlagunen sind exzellente Lagen für Bäume, so wie errichtete Inseln in den
Lagunen.
Im seichten Wasser wachsen Lotus und Wasserlilie.
DIE AUSWIRKUNG VON GIFTEN IN WÜSTEN
Alle schwerflüchtigen Biocide sollten im Trockenland nicht zum Einsatz kommen, da es an
Wasserpflanzen fehlt, die diese am effektivsten abbauen.
Wir sollten jegliche Spezies, die verspricht uns Ärger zu machen, nicht hinaus giften, sondern
hinaus denken, so wie die meisten Unkräuter Biomasse oder Mulch bereitstellen.
Es ist leicht, in der Wüste den falschen Weg einzuschlagen, und ganze Populationen zu
gefährden.
11.5 Landschaftscharakteristiken der Wüsten
Mit Feuer gemanagte trockene Landstriche präsentieren ein gesamtes Vegetationsmosaik.
Um ein solches Landschaftsmosaik lesen zu können, muss ein Designer folgendes beachten:
-
PROZESS: Wind, Wasser, Sickervermögen
FELS UND BODENTYP
ASPEKT: leichte Schatten optimieren Pflanzenwachstum
FEUERFREQUENZ
DER LETZTE STARKE REGEN
Wüstenlandschaften sind winkelförmig und erodieren aktiv. Feuchte Gebiete haben weichere
und mehr gerundete Außengrenzen. Fig. 11.2
Fig. 11.3 zeigt Strategien, die an spezifische Lagen und Landschaftsformen angepasst sind.
21
1
SCARPS UND WADIS
Ist die Vegetation einmal gerodet, beginnt die Verwüstung.
Der Prozess entwickelt sich wie in Fig. 11.4.
In echten Wüsten sieht das Profil wie in Fig. 11.5 aus
Wasser kann tiefe Löcher in den oberen Bereich des Bodens spülen. Fig. 11.6
Das Wasser kann drei bis vier Tage nach dem Regen in Sturzbächen durch das System
rauschen, und die Menge des Wasserverlusts hängt vom Auffanggebiet ab.
Fig. 11.5 zeigt einen von diesen SCARPS im Profil.
Einschnitte im Fels werden vielleicht von Tauben, Eulen, Schwalben, Mauerseglern,
Nagetieren, Reptilien und Insekten oder ihren Larven bewohnt. Schatten, so wie Wasser, ist
eine kritische Ressource in der Wüste. Fig. 11.7
Nach einem schweren Regen in der Wüste fließt Wasser von den Felsen und rauscht in einer
Mischung aus Schlamm-Schlick-Stein Sturzbächen die Wadis hinunter.
Bei Zeiten kann die Flut verheerend sein, und hat sorglosen Campern manch Schicksalsschlag
verpasst, oder hat schlecht platzierte Dörfer und Häuser mit sich gerissen.
Halte Häuser und Straßen über dem Talboden, trassiere auf den Giebeln der Scarps, oder
platziere Häuser in die Basishöhlen der Felsen.
WASSERSPEICHERUNG UND GEBRAUCH IN DER SCARPLANDSCHAFT
Wir könne auf der Spitze der Erosionsoberfläche beginnen, Wasser zu sammeln und zu
verteilen.
Darüber könne wir Stein und Zementdämme quer zu den generell sanften Tälern der oberen
Plateaus errichten.
Diese speichern sauberes Wasser, und Zapfen und Rohre an der Basis lassen das Flutwasser
sanfter durchfließen.
Verhindere, dass zu viel Wasser auf die Höhlenhäuser verschüttet werden kann.
Säubere, vertiefe und versiegele die Auswaschlöcher auf der Oberfläche, und gebrauche diese
als Tanklager. Einige von diesen können als Tiefpunkte innerhalb der Dammwälle liegen.
Alle Brunnen, Becken und Kämme werden Schlamm sammeln, und bedürfen der
regelmäßigen Reinigung. Dämme können durch das Öffnen von Basisrohren gereinigt
werden.
Felsenbecken reinigen sich durch Turbulenzen selbst.
Es gibt nur wenig Hoffnung Bäume außer den ausdauerndsten auf der Oberfläche
anzusiedeln, es sei den in konstruierten Steinwandcontainern.
Am Boden des Wadis finden wir tiefe Sandböden, Schotter und Schlamm.
Daher müssen wir im Wadi starke Steinwände quer zum Boden errichten, um Schlammfelder
hinter ihnen aufzubauen.
21
2
Die extensivste Wadientwicklung, die bis dato beobachtet wurde, ist das altertümliche
Nabateansystem der Negevwüste.
Jedem zu bewässernden Hektar werden 20 ha Bodenabflussfläche als Auffanggebiet
reserviert.
Ein paar Menschen können in einem Wadi leben und produktive Baumfrüchte produzieren,
indem sie schattige Lagen und tiefen, natürlichen Lehm-Schlamm suchen.
Fig. 11.8 und Fig. 11.9
Große Bäume gedeihen bereits in den meisten Wadis, beschattet und geschützt durch die
Felsen und immun gegen Sandverwehungen.
Durch die Verringerung der Anzahl von Huftieren könnten viel mehr Bäume wachsen.
Allein durch die Ausweitung des Schattens, der Felsspalten und Rampenzugang zu
Wasserzisternen können wir erheblich mehr Wüstenwachteln- und Tauben stabilisieren und
versorgen.
Wo grasende Tiere (Kamele, Ziegen) entfernt oder kontrolliert wurden, so wie in Teilen von
Südaustralien, hat sich ein dichter Pinienwald (Callitris) regeneriert, und Palmenwälder
können etabliert werden.
ELUVIALBÖDEN, DOME UND INSELBERGE
Große Dome wie der Ayres Rock in Australien bilden selten tiefe Höhlen aus (aber bieten
etwas Felsenschutz), haben selten ausgeprägte Taleingänge, und tauchen üblicherweise tief in
lose, sandige Böden um die Basis ein.
Inselberge sind sehr solide Abflussgebiete.
Große Bäume und gute Humusböden werden sich an der Basis von Felsen auf der Schattseite
entwickeln.
Wenige, flache, mulchgefüllte Täler existieren auf diesen Massiven, und ihr Boden besteht
hauptsächlich aus Humus.
Versorgt werden können Bäume, Yams und andere Pflanzen ( Fig. 11.10 )
Fig. 11.11
FALTBERGE
Fig. 11.12 und Fig. 11.13
Das Verhältnis von Abflussgebiet zu Speichergebiet beträgt in Wüsten 20-30:1.
Bescheidene und tiefe Speicher sind geeigneter wie große, seichte Speicher, um Wasser das
ganze Jahr über zu halten.
Solche Dämme brauchen sorgfältige hydrologische Einschätzung und technischen Aufbau.
21
3
Die Möglichkeit funktionierende Frischwasserdämme zu schaffen ist in gefalteten Bergen
größer als in anderen Wüstenlandschaften.
Siedlungen und Straßen müssen großzügig abseits von Flutungsgebieten aufgebaut werden.
Fig. 11.14
DÜNENLAND
Dünen können jede einer Anzahl von charakteristischen Formen annehmen.
Spezies wie die Acacia victoriae liefern reichlichen Blättermulch.
Pelletierter Samen kann aus der Luft verteilt werden, um auf Regen zu warten. Viele dieser
Pellets werden vom Sand begraben, und wenn schwerer Regen fällt, werden einige zu
wachsen beginnen.
Wo immer gelegentlich Regen über nackte, sandige Erde fließt oder fällt, sind Gruben eine
exzellente Empfehlung. Fig. 11.15
Kurz darauf werden Samen und Dünger verteilt.
Samen, Dünger und Sand wehen in die Gruben, und diese reagieren sehr gut auf
nachträglichen Regen.
Viele Hektar von diesen Gruben sind in der Nähe von Alice Springs in Zentralaustralien gut
gewachsen.
Ernste Dünenverwehungen verlangen nach Handpflanzungen mit schnell setzbaren Gräsern
wie Ammophila spp., pelletierte Mottenbohnensamen, und Buschzäune von 7 Metern im
Quadrat, die Stempen 2 Meter lang, einen Meter tief versenkt.
Wir können Dünen und Dünenfelder als große Wassertanks betrachten.
Wenn wir ungefähr 6 Meter tief graben, werden wir feuchten Sand, und bei 40 m
durchnässten Sand finden.
Manche Dünenfelder (mit Humus- und Staubpartikel) bringen eine recht dichte Vegetation
hervor (50 % Bedeckung), während andere beinahe steril sind und ihnen Hauptnährstoffe
fehlen.
Beachte, dass die größten Bäume (manchmal auch die einzigen) auf Dünenkämmen wachsen.
Schnelles Einsickern von Regen ist möglich. Fig. 11.16 und Fig. 11.17
Dünen auf hartem oder salzigem Boden sind die beste Lage für permanente Pflanzungen. Das
Problem ist, wie die Bäume zu etablieren sind, und die Düne zu stabilisieren ist.
In China werden Reisstrohmatten zum Zäunen oder Stabilisieren des Bodens verwendet, und
weiterentwickelte Bäume in Körben werden (mit Korb und allem) im Schutz der Matten
gepflanzt.
Diese Pioniere geben Schutz und Mulch für spätere Forstwirtschaft und Feldfrüchte.
Sägemehl oder ähnlicher Mulch ist sehr förderlich.
Alle Pflanzen auf Dünen profitieren von stickstoffhaltigen Düngern.
Alte Dünen sind, was Pflanzennährstoffe betrifft, meist ausgelaugt.
21
4
DÜNENSTABILISATION
In Wüsten, wo Salzkrusten oder winzige Pflanzen die Oberfläche des Bodens festigen, formen
sich keine Dünen.
Stabilisation kann man durch Buschzäune, 0.9-1 m hoch, in parallelen Reihen im Abstand von
7 m, quer zur Hauptwindrichtung errichtet, verwirklichen, kombiniert mit
Pflanzungssequenzen in Hinblick auf Dauerhaftigkeit.
Ein Rückgang der Temperaturen um 12° ist im Schatten der Zäune gemessen worden.
Solche Zäune sind die Vorläufer der Pflanzung von ausdauernden Mehrjährigen.
Da sich tödliche Temperaturen selten in einer Tiefe von 15 cm in den Dünen bilden, wird die
Platzierung von Bäumen in Löchern, die so tief oder tiefer sind, verhindern, dass neue
Sämlinge gekocht werden, bis der Baum seinen eigenen Schatten werfen kann.
Jegliche Pflanzen, die Pioniere auf den Dünen sind, müssen das Verschütten ihres Stamms
aushalten, bis das Gebiet stabilisiert ist.
LANDSENKEN UND BASINS
Lehm kann mit Gips behandelt werden, um seine Fähigkeit, Wasser aufzunehmen, zu
erhöhen, oder um Lehm zu versiegeln, nimm Natriumkarbonat oder Bentonit.
Ein typisches Wüstenprofil siehst du in Fig. 11.19
SKALDEN
Skalden sind keine Mulden, sondern haben einen Durchfluss in das Gebiet und hinaus.
(im Gegensatz zu Lehmpfannen)
Im vornherein gesäte Saat wird auf dieser Oberfläche keimen. Fig. 11.20
Die meisten Skalden werden durch Überweidung produziert.
LEHMPFANNEN
Ungleich den Skalden, fließen Lehmpfannen selten über, aber erhalten schlammiges Wasser
von Lehmböden, und nachdem sich für eine Zeit ein Pool gebildet hat, setzt sich der Lehm ab
und das Wasser verdunstet.
SALZPFANNEN UND SALZSEEN
Diese können bei Flut viele Meter Wasser halten. Wenn dieses Wasser verdunstet, können
sich tiefe Schichten Salz ansammeln, manchmal mit einer dünnen Lehmschicht darüber.
GILGAIS sind reich an Pflanzenarten
21
5
FLUTMÜNDUNGEN, GULLIES, SCHLECHTES LAND
Fig. 11.21
Sind die sich ausbreitenden, flachen Böden von Tälern, wenn sie die Hügel verlassen.
Die meisten kommen vor, wo Flutebenen am Fuße von Hügeln überweidet werden, wo sich
Hasen in lockere Erde hinein vergraben, wo Fahrzeuge oder Rinder bergab führende Pfade
schaffen, oder wo Straßen schlecht gebaut wurden.
Fig. 11.22 und Fig. 11.22
Biosoziale Strategien für maßvolle Verbesserungen in einem heruntergekommenen Gebiet:
- Regierungshilfe ist in Form von Revolving (kreisen, rotieren) – Löhnen verfügbar, um neue
Feldfrüchte zu pflanzen und alternative Herdentiere einzukaufen (die Erosion verursachende
Spezies ersetzen).
Die Einbeziehung der Gemeinschaft ist durch die Beschäftigung und Ausbildung von
arbeitslosen Leuten hin zu Projekten, die sie von ihrer Armut befreien, gesichert (sinnvolle
lokale Arbeit).
- Ausbildung hängt mit Entwicklung zusammen
- Exportfrüchte werden durch lokale, nahrhafte Ess- und Baumfrüchte ersetzt.
- Pionierleguminosen haben geholfen, den Boden zu verbessern und die Erosion
aufzuhalten, währenddessen sie Tierfutter und lokale Nahrung bereitstellen.
STEIN- (GIBBER) WÜSTEN
Fig. 11.24
TIEFERE AUSLÄUFER UND EBENEN
Fig. 11.25 Solche Kreise können 30 – 100 m im Durchmesser sein
Fig. 11.26
11.6 Die Ernte von Wasser in trockenen Ländern
Frischwasser: weniger als 700 ppm Salz
Um Frischwasser zu erhalten, müssen wir es auffangen, bevor es Salz aus den Böden wäscht.
21
6
Die Ziele sind:
-
Frischwasser zu speichern (Kochen, Trinken)
Oberflächenwasser und Grauwasser zu Gärten hinleiten
Wasser in die Böden sickern zu lassen, und Pflanzenwachstum in diesem Gelände zu
produzieren.
Dem Abfluss des Regenwassers Zeit zu geben, die Landschaft, in der wir leben, zu
durchfeuchten.
DIE SPEICHERUNG VON REGENWASSER
Durch Zisternen, Tanks oder versiegelte Brunnen für Dachwasser von Häusern, und die
Bereitstellung von sehr großen, öffentlichen, versiegelten und überdachten Reservoirs, um
den Abfluss von öffentlichen Gebäuden, versiegelten Gebieten und Straßen aufzunehmen.
Abhängig von der Qualität, ist das Wasser für den Hausgebrauch oder die Landwirtschaft.
Die billigsten Wasserspeicher für Bäume sind entlang von Straßen in durchlässigen
Erdswales.
Sie benötigen 200% der Kapazität des Dorfabflusses, welcher anschließend lokal als
Bodenwasserspeicher bis in eine Tiefe von 3 – 5 m in die Erde einsickert.
Bsp.: Village Homes (Davis, CA, USA) ist komplett durchswalet.
Die Swales ihrerseits lassen nicht nur Bäume Schatten spenden, sie stellen auch Materialien
für den Bau von Strassen, Sand für Konstruktionen, Humus, Lehm und Ton für Gärten bereit.
Wasser kann gespart werden durch:
-
Büsche in Gärten statt Rasen; Tröpfchenbewässerung unter der Oberfläche, Mulch und
Schatten.
Weniger Verschwendung → Klospülung, Duschen mit Wassersparköpfen und Zeituhr,
Waschwasser dem Garten zuführen
Trinkwasser für Familien wird vom Dach in Tanks mit 20 000 – 50 000 l gespeichert.
Kompost- Erdtoiletten
1 cm Regen ergibt 1000 l Wasser auf 100 Quadratmeter Dachfläche oder 100 000 l pro ha
versiegelter Fläche.
Die Tanks können mit Beton konstruiert werden → kostenintensiv
Zusätzlich können Hügelhänge mit Beton, Wachs, Bitumen oder Plastik versiegelt werden.
Tanks können im Gegensatz zu Dämmen auf oder über dem Boden platziert werden. Sie sind
normalerweise überdacht, der Tank selbst speichert Wasser.
Tanks befinden sich in der Regel über den Häusern und Siedlungen, und werden durch
Pumpen ( Wind- Solarkraft) mit Wasser aus tieferen Brunnen gespeist.
Als Hilfe für die Wasserspeicherplanung dient die Tab. 11.2
21
7
Die Tanks selbst können mit Erde bedeckt, teilweise oder ganz eingegraben, mit Wein
überwachsen werden, oder im schattigen Innenhof platziert werden.
Im Gelände über den Häusern platziert, können große Bodentanks als Fundament für
Scheunen und Garagen dienen, und der Raum dazwischen kann als kühlender Keller für
Wurzeln und Früchte genutzt werden. Fig. 11.29
Weiterhin überschüssiges Wasser wird am besten in Swales eingeleitet, die sich um das Haus
und in den Gärten anlegen lassen. Fig. 11.30
Mythen betreffend der Lagerung von Wasser in Tanks:
-
Es ist abgestandenes Wasser (unwahr; es schmeckt jahrelang frisch und bleibt klar und
sauber)
Mückenbrutstätte (gilt nicht für bedeckte Tanks; offene Tanks mit mückenfressenden
Fischen besetzen)
Es enthält Staub, etc. vom Dach (wahr, aber dieser setzt sich als biologisches
Sediment und hält das Wasser sauber).
Es ist gesünder, alkalisches oder neutrales Wasser zu trinken ( daher platziere Kalk, Dolomit
oder Muschelschalen im Tank, um Säure zu neutralisieren und metallische Salze zu binden,
das Wasser zu härten)
Tanks in trockenen Gebieten sollten integraler Bestandteil eines jeden Gebäudes sein.
DIE ERNTE VON WASSER FÜR TANKS UND ZISTERNEN IM OFFENEN GELÄNDE
Wo immer wir auch guten Lehm finden, können wir Erdtanks in den Boden bauen.
Essentiell dabei ist:
-
Tanks sollten tief und eng sein
In einem Abflussgebiet liegen
Und idealer weise überdacht sein, um Verdunstung zu verhindern
Fig. 11.31
Fig. 11.32
Fig. 11.33
WASSERVERTEILUNG
Je länger Wasser durch die Wüste fließen kann, umso salziger wird es. Fig. 11.34
Die Wälder Äthiopiens wurden durch Überweidung und der Entwicklung hin zu
Exportfrüchten vernichtet.
In Australien fließen 88% des Regens einfach ab, oder verdunsten von Land- und
Wasseroberflächen.
Tab. 11.3
und
Tab.11.4
21
8
Faktoren, die den Wasserabfluss beeinflussen:
-
Größe des Auffanggebiets
Strömungsneigung
Die Dimension des Sturms
Speicher und Rückhaltebassins
Form des Auffanggebiets
Drainagendichte (die eigentliche Länge von Strömen pro Quadratkilometer)
Vegetation
Saison (die größten Schäden durch Überlandwasser entstehen nach langen, trockenen
Sommern, Feuern, extensiver Frühlings- oder Herbstkultur)
Künstlich versiegelte Gebiete
Boden- und Felstyp im Auffanggebiet
Zeit ( Eindringen von Wasser in Sand dauert 30 min, bis hin zu 3-4 Tagen in
lehmbrüchigen Böden)
Wasserviskosität (Tagregen auf warmen Oberflächen fließt schneller ab als
Nachtregen)
Erlaube 20 ha Abflussgebiet auf einen ha Feldfrüchte.
Nur in Gebieten mit zuverlässigen Niederschlägen kann dieses Verhältnis auf 15:1 reduziert
werden.
AUFFANGEN UND ABSORBTION VON WASSERABFLUSS
Zwei Hauptziele:
-
Eine destruktive Erosionskraft wird in eine lebenskreative Energie umgewandelt.
Um Wasser in den Boden rückzuführen, welches Süßwasserschichten über den
tieferen Salzwasserströmungen der Wüste bildet
Auf jeden Fall sollten wir gut kalkulieren und unsere Notizen gut aufbewahren, denn wenn
wir dem Grundwasserspeicher das Frischwasser schneller entziehen, als wir ihn aufladen
können, sind wir nur temporäre Besucher der Wüste.
Swales, die Schlamm von der Wüste aufnehmen können, sollten bei Handarbeit nicht größer
sein als 4-5 Meter, mit Bagger gerne 5 – 18 Meter breit. Das Einsickern des Wassers wird
durch Aufreißen der Swalebasis erleichtert, und der Verwendung von Gips bei Lehmböden.
Mit Schlamm wird wie in Fig. 11.14 umgegangen.
Das Ziel ist klar:
Wasserabfluss entlang der Höhenlinien zu Erdspeicher leiten oder einsickern, absorbieren
lassen, bevor das Wasser die Salzebenen erreicht, und so nutzlos wird.
Wir können tausend mal mehr Wasser in der Erde, als in kleinen Dämmen speichern, wovon
besonders Bäume profitieren.
Zwei maßvoll große Dämme in der Nähe eines Dorfes liefern sauberes Wasser für Häuser und
willkommene Bademöglichkeiten (klare Nutzungstrennung, Badewasser für Gärten).
21
9
ISRAELISCHE WASSERFALLEN (LIMANIM)
0.1 – 0.5 ha groß; wo Lößböden tiefes Einsickern ermöglichen.
Die Böden sind flach, die trockenen Wände etwas verstärkt. Die Bänke 1-2m hoch und 2-5 m
breit.
Das Auffanggebiet ist 30-500 mal größer als der Speicher.
AQUIFER – AUFNAHMEGEBIETE
Fig. 11.36
Satellitentelemetrik enthüllt die Muster des Flusses von Untergrundströmen.
Die meisten folgen der generellen Neigung des Geländes und der von Sedimenten, aber
Aquifere können, ungleich den Strömen, bergauf fließen, und einen Wasserstau in
Bohrleitungen oder Piezometern (Druckmesser) produzieren (üblicherweise von 0.5-7 m
Tiefe).
Im flacheren Gelände agieren große Bereiche aus Sand oberhalb von weniger durchlässigen
Wüsten- oder Lehmböden wie ein Aquifer. Wasser von diesen sickert aus der Dünenbasis,
und kann lokal für Bäume genutzt werden.
Im Dünen- und feuchtem Sand findet man Wasser ab einer Tiefe von 2 Metern.
Das Wasserauffanggebiet kann durch die Ablagerung von vulkanischer Asche oder Schlamm,
durch feinen Staub von Sandstürmen, oder durch hinaufgewehten Sand von kultivierten oder
überweideten Gebieten, unbrauchbar werden.
Außer beim Vulkanismus können solche Effekte durch Stabilisierung der Landschaft, durch
Windbrecher, und durch geschützte Reserven minimiert werden.
In jedem Fall reduziert die Abholzung von Hängen und Kämmen die Effektivität von
Auffanggebieten.
Wir können der Erschließung von Aquiferen entgegenkommen durch:
-
Pflanzung von Bäumen auf Kämmen und Hängen
Baus von tiefen Abfangdrainagen auf Kontur in der Nähe von Kammhöhen und
Plateaus
Aufreißen des Felsbodens oder Kopfsteins
Die Leitung von Oberflächendrainagen zu Brunnen
Schaffung von Bänken aus losem Oberflächengeröll, oder Anlegen von Gruben und
Swales im Schotter.
QUANATS zapfen seit Jahrhunderten Aquifere an. Fig. 11.37
Als die Gebiete bewaldet, unbeweidet und unkultiviert waren und die harten Unterlagen von
Strassen und Siedlungen fehlten, gab es nur wenig Abfluss und der Durchfluss in den Böden
ließ Ströme fließen. Verwüsteten Gegenden fehlt diese Charakteristik, und wir müssen in den
hydrologischen Zyklus eingreifen, um Regenwasser zu speichern, zu infiltrieren und in
vegetatives Wachstum zu verwandeln- kurz- Bodenspeicher zu schaffen, die der
Waldregeneration dienen.
22
0
INFILTRATION
Infiltration von Wasser und die Zeit, die es braucht, damit 25 mm Regen (in Stunden)
einsickern:
-
11-7 mm/h Minimum im Sand und Staub (Löss) 2-3 h;
4-1 mm/h Minimum in Lehm-Tonböden 6-20 h;
1 mm/h in alkalisch schwellenden Lehmböden 24 h.
HANGSICHERUNG FÜR INFILTRATION
Spinifex oder Stachelschwein-Typ Gräser helfen Hänge zu stabilisieren und erhöhen
Infiltration, mit der Zeit Sanddämme quer zum Hang formend.
Feuer zerstört diesen Effekt und ermöglicht plötzliche Hangerosion.
Wir können solch Infiltrationshilfen wie Swales, Wadidämme, geebnete Gärten und
Schwemmgruben schaffen.
Keine von diesen ist schwierig zu bauen, wenn etwas Basismaschinerie verfügbar ist.
In kalten Wüste haben Tussockgräser und Moose die selbe Funktion für instabile Felshänge
und Bodenbewegungen, und Vetivergraslinien quer zum Hang auf Kontur helfen sehr bei
Wasserinfiltration und Hangstabilität.
EINBRINGEN VON FLUSSWASSER
Fig. 11.40
Wo das geflutete Land flach ist, hält ein „Eisengitter“ aus flachen Bänken das Flusswasser
und den Schlamm am Platz und absorbiert. Die Bänke solcher Gitter müssen nur 0.5-1 m
hoch sein, auf der der Strömung zugewandten Seite mit schweren Felssteinwänden aus dem
Hauptflussbett stabilisiert. Solche Systeme in Papago-Indianergebieten enthalten einen Gutteil
der wichtigsten Pflanzennährstoffe, und waren die Basis der reichen nilotischen Agrikultur.
Wenn und sobald der Fluss flutet, können Felder mit Hirse, Sorghum und Leguminosen
großräumig in den nassen Schlamm gesät werden.
Weiter vom Hauptstrom entfernt, halten breitere, tiefe Wasserläufe das Wasser in engeren und
tieferen Kanälen für Baumfrüchte, und die Bäume sollten die tiefen Absorptionsswales, so
entwickelt, überschatten.
GEFLOCHTENE STRÖME
Kleine multiple Ströme produzieren weitaus größere Nassgebiete als simple Hauptkanäle.
(Fig. 11.38.A)
Dies legt eine bisher unversuchte Strategie nahe, wo wir ( in trockenen Perioden) gemörtelte,
tief eingebettete Ablenkungen in Hauptkanäle bauen können, und diese so platzieren, damit
sie den Fluss, so oft wir Platz haben, um kleine Kanäle zu kreieren, teilen.
22
1
Wir versuchen, das Flusswasser auszudehnen, zu verlangsamen und so viel Schwemmland
wie möglich zu nässen.
Verbreite und ernte solches Wasser, bevor es in Salzpfannen verloren ist. ( Fig. 11.38.B)
Der Prozess des Verflechtens ist von flachem Wasserfluss über ausgeweitete, tiefe
Sandschichten abhängig;
Eingekerbte Stauwehre helfen beim Verflechten. Fig. 11.39
Führt der Fluss wenig Wasser, sind nur die Kanäle geflutet.
SCHEUERLÖCHER
Es können ein paar permanente Wüstenlagunen, oftmals von großer Schönheit, vorkommen.
Wie formen sich diese?
In jedem Fall entstehen sie aufgrund von natürlichen Kämmen (oft unbeobachtet vom
Besucher), die an ein oder beide Ufer des Flusses heranreichen, somit den Durchfluss
verengen und eine Erhöhung der Geschwindigkeit und eine kräftige, hydraulische
Grabaktivität erzwingen.
Heutzutage ist es einfach genug, solche Kämme aus Fels-Zementwänden zu kostruieren.
Diese Teiche bleiben in der Trockenheit voll, nur weil der tiefe Sand des Flusses Millionen
von Litern langsamen Sickerwassers enthält (kann noch durch den Bau von Sanddämmen
höher oben im System erhöht werden).
Diese offenen Wassersysteme nicht zu häufig schaffen. Ansonsten Schlammdämme mit der
10fachen Kapazität eines Pools hinzukonstruieren. Profil eines Scheuerlochs Fig.11.40
SANDIGE FLUSSBETTEN
Wo tiefer Sand den Fluss füllt, werden Palmen und große Bäume in kleinen Ausbuchtungen
des Flusses stehen bleiben.
Fast alle grabenden Tiere nutzen den schlammigen oder rutschigen Hang des Flusses.
GRUBEN IN SAND UND LEICHTEN BÖDEN ANLEGEN
Fig. 11.15
Ein großer Vorteil ist, dass solche kleinen Gruben oder Furchen nicht strikt der Konturlinie
folgen müssen (mit Augenmaß konstruierbar).
Die Methode ist schnell, effektiv und kann großräumig ausgeführt werden.
Diese Gruben werden effektiv zu kleinen Swales für Gebiete mit nackter Erde. Hektarweise
angelegt, haben sie eine enorme Speicherkapazität.
Sie sind meist 0.5 – 0.75 m voneinander entfernt, 1.0 – 1.5 m lang und 0.3 m tief. Die Erde
wird idealerweise bergab aufgeworfen
22
2
Sind die Gruben angelegt, eliminieren oder schwächen sie Staubstürme zu einem Gutteil ab.
Es gibt viele Formen von Grubengrabmaschinen, aber sie können auch handgemacht sein.
Pelletierte Wüstenbuschsamen plus einem leichten Düngerdressing schaffen um Siedlungen
herum die Bedingungen für permanente Bodenstabilität.
WASSER IN FRAGILEN BÖDEN BERGAB LEITEN
Es gibt nur wenige sichere Wege:
-
Sehr lange Verteilerwälle Fig. 11.41
Begrünte Wasserwege mit Lenkwällen Fig. 11.42 Brauchen ein paar Jahre, bis sie
entwickelt sind
Bergab versiegelte Schüttwege oder Rohre mit Platschpools Fig. 11.43
U-förmige Kanäle gefüllt mit Geröll, kleinen Felssteinen, dann Schotter, damit das
Wasser gezwungen wird, multiplen stabilen Pfaden zu folgen.
SANDDÄMME UND RESERVOIRS FÜR KLARES WASSER
Schwemmländer in sanft-rollenden Gebirgsausläufern tragen breite Flutwasserwogen. Staue
diese im Verhältnis 10-20 mal die Länge zur Breite des Dammes. Die Staumauer muss, auf
Höhe der Seitenwälle, noch 4-6m weiter hinaus befestigt werden, oder das Wasser scheuert
sich um die Enden herum. Fig. 11.44 gefüllter Sanddamm
Der Wald flussabwärts kann sich im tiefen Sand des Flusses 1-2 km weiter ausbreiten (bei
einer nur 50 m breiten Mauer).
Es gibt in Wüsten Hunderte oder Tausende solcher Lagen, ein paar Kilometer von Vorbergen
entfernt, und dieses einfache, aber raffinierte System schafft Oasen, wo es vorher keine gab.
Unter Schlafbäumen der Wüstenvögel in der Nähe solcher Dämme kann ihr geschichteter
Mist als Phosphatdünger gesammelt werden. (als verdünnte Lösung oder gemischt mit 30-40
Teilen feuchtem Sand)
Wenige solcher Dämme versorgen eine starke Dorfbevölkerung, und füllen flussabwärts
Scheuerlöcher zum Schwimmen auf.
Ein Damm mit klarem Wasser sollte, mit reduzierter Wasseroberfläche, 5-9 m tief sein, aber
nicht seicht und breit.
DÄMME
Lebensdauer 100 – 300 Jahre
Sperrdämme in trockenen Gebieten müssen von Anfang an so geplant werden, dass sie sich in
den Anfangsjahren bis zum Rand mit Schlamm und Schotter füllen können. Das Wasser, das
sie halten werden, Wird im Sand und Schotter gespeichert. Fig. 11.45
22
3
Idealerweise sollte der Schotter und Schlamm im trocken Flussbett sehr aufgeschlossen und
durchlässig sein.
Weiterhin besteht der Grund des Dammes idealer Weise aus Lehm oder massivem Fels.
Ein ausgedehnter Damm mit 9 –12 m Höhe wird immer in 1,5 – 2 m Schritten gebaut, und die
Mauer erhöht, nachdem sich die vorangehende Baustufe gefüllt hat.
Hinter jeder Mauer erlauben es Gabione, Wasser an ein Basisrohr, das zu einer Siedlung
geleitet werden kann, zu filtern.
Die ganze Umgebung solcher Auffanggebiete muss vor Sprays, Dünger und grasenden Tieren
geschützt werden, um die Gesundheit der Siedlungen zu gewährleisten.
FELSLÖCHER UND GNAMMAS
Felsbassins, oft mit Wasser gefüllt, entstehen aus einer Folge von Ursachen, einige sind:
-
Korrosion
Kalt-Warm und Trocken-Nass Schwellungen/Schrumpfungen
Salzerodierte Teiche im Fels nahe dem Meer
Es gibt mehrere Wege, die Wasseraufbewahrung in Felslöchern zu unterstützen:
-
Fülle das Loch mit Kieselsteinen, um die Verdunstung zu vermindern.
Bedecke das Loch
Baue Rinnen zum Loch
Drahtzaun zur Leitung von Tau-Kondenswasser ins Loch
Vertiefe das Loch und dichte es bei Bedarf mit Zement ab
VERDUNSTUNG UND VERDUNSTUNGSTRANSPIRATION
In allen getesteten, sub-feuchten bis trockenen Gebieten liegt die potentielle Verdunstung klar
über dem möglichen Maß an Regen.
Eine typische Hülsenfrucht wie Hirse braucht 50 cm Wasser, um zu reifen.
Direkte Verdunstung in stehender Luft (der Oasen-Effekt) wird in den meisten trockenen
Gebieten 100 cm pro Jahr übersteigen.
Heiße Winde erhöhen die Transpiration, z.B. am Rand von Feldern, um 10-30 %.
In der Praxis braucht es einen 400 m breiten Pflanzengürtel zwischen der Wüste und
fruchtbarem Acker.
Ein Windbrecher aus Bäumen verbraucht weniger Wasser als das von heißen Winden
verdunstete.
Im Ackerland sind versetzte Bäume und Windbrecher aus Bäumen quer zum Wind essentiell.
Suche Bäume, die an die Trockenheit adaptiert sind und die Ernte unterstützen.
Acacias, A. albida, Prosopis spp.
Die Verdunstung aus offenen Mulden mit Wasser außerhalb des Baumschutzes kann 16
mm/Tag betragen, während sie 300 m innerhalb des Ackers nur 5 mm/Tag beträgt.
22
4
KONSERVIERUNG VON TRANSPORTWASSER
Wasser in Kanälen
Sogar offene Betonkanäle können große Mengen Wasser an die Luft verlieren. Es gibt einfach
keinen Ersatz für Rohre bei langen Wegen.
In kleinen Systemen sind PVC-Rohre (flexibel oder starr) am effektivsten. Strecken von 100
Metern oder darüber sind in einem Stück möglich.
Ein anderer Weg Wasser zu speichern sind starke Plastik- oder Neoprimsäcke.
Reduzierung der Verdunstung von Wasserspeichern in Wüsten:
-
Im Untergrund und Erdspeicher
Der Umgang mit Oberflächen von Dämmen
Speicherkonfigurationen
Verschiedene Kulturen in Wüsten verhinderten Verdunstung mit Hilfe von vielen Kilometern
von Untergrundgalerien ( Die Quanats von Iran) und durch Speicherung von Wasser in Lehm
oder Zement-versiegelten Höhlen.
Diese werden in der modernen Zeit nur durch die Entwicklung von stranggepressten,
wasserdichten Rohren und Zementtanks, durch Bohrungen in Hauptwasser-Aquifere und
durch Brunnen- und Windmühlensysteme, in Australien weit verbreitet, ersetzt.
Wasser, das so schnell wie möglich in Böden absorbiert, ist auch sicher vor Sonnenstrahlen.
Auf den kanarischen Inseln ist eine Schicht aus lockerem Kies oder vulkanischer Schlacke für
Bäume oder Feldfrüchte weit verbreitet.
Grobkörniger Mulch hat dieselben Beschattungs- und Isolierungseffekte.
Wüstenbäume wachsen in freien Böden bis zu 30 m tief.
Für weitläufigere Wassersysteme reichen Strategien von fließenden Flößen aus Wachs, zu
mehr permanenten und effektiven Strategien (angewandt in Südafrika), wo hexagonale Flöße
aus „Licht“-Zement (eine Masse aus Zement, Sand, feinem Kies und Styropor) geflutet
werden, bis die gesamte Oberfläche bedeckt ist.
Das ist sehr effektiv, wo Wasser rar oder teuer ist.
Die Zementmischung ist einfach und haltbar. Die Blöcke unten mit Teer versiegelt. Ihr
spezifisches Gewicht beträgt 0.8, somit liegen sie tief im Wasser und widerstehen der
Wellenbildung. Die Ecken werden abgerundet, damit Luft an das Wasser kann.
DIE STRUKTUR VON DÄMMEN
Errichte den Damm wie eine tief-konische Sektion, sodass mit fallendem Wasserspiegel auch
die Wasserfläche rapide reduziert wird. V-geformte Talspeicher haben den gleichen Effekt.
Wenn man die Wahl hat, sollte man sich für ein beschattetes Ost-West Tal entscheiden.
Eine Serie von 3-5 Speichern, jeder durch Schwerkraft in den unteren entlehrbar.
Die Benutzersequenz beginnt beim obersten Damm.
Sobald die unteren Dämme überschüssiges Wasser aufnehmen können, wird dies vom
obersten entnommen. Mit jeder Dammleerung reduziert sich die Oberflächenverdunstung.
Je kürzer die Serien, umso besser das Resultat. (2 Serien mit 3 Dämmen statt einer 6er Serie).
Kleiner ist effizienter (Fig.11.46)
22
5
Endlose Probleme und Ausgaben werden verhindert, wenn geeignete Lagen sorgfältig
identifiziert und ausgewählt werden, wo immer lokale Langzeitversorgung mit
Nahrung eine vorrangige Sorge darstellt.
Viele ideale Lagen liegen in Mitten von gefalteten Bergen, wo tiefer Sand über Lehm
viele Millionen Liter Frischwasser von den Hügeln enthält, und alles was es braucht,
um dieses Wasser zu erschließen ist eine Windmühle oder Solarpumpe.
Da Frost in warmen Wüsten kaum höher steigt als 12-20 m, wird ein erhöhter Tank
„sub-tropische“ Feldfrüchte auf den oberen Hügelhängen bewässern, und
laubabwerfende Arten, die Frost brauchen, werden an den unteren Hügelhängen
gepflanzt. Diese Situation ist im Hügelland mit wenig kaltem Hochland üblich.
Ist in niederschlagreichen Jahren überschüssiges Wasser vorhanden, können
Waldbäume von Baumschulen umgepflanzt werden.
11.7 Das Wüstenhaus
Die Ausstattung eines Wüstenhauses vereinigt sowohl sub-tropische als auch temperierte
Wohnstrategien.
Dazu gehören:
- Kühle Hofräume, eng und hoch
- Verdunstungsstrategien (Wasser in Tunnels, nicht glasierte Töpfe, Tanks ,Brunnen,
Rindenmulch und Dochte aus Sackzeug)
- Vermehrt enge Ost-West Strassen
- Weiß gestrichene, massive Hauswände
- Kleine Fenster oder Gitter davor, indirektes Licht vom Hof
- Türme, Ventilatoren und Luftschaufeln zur Ventilation
- Außenküchen unter schattigen Spalieren
- Erdhäuser
- Wein an Wänden, über Dächern, Gärten
- Verwendung des Daches zum Trocknen von Feldfrüchten, zum Wäschewaschen und
für Tauben (?)
Häuser können so konstruiert werden, dass sie andere Häuser unterstützen.
Kühle Luft gibt es in Höfen und Strassen (Ost-West), und Abzugsöffnungen im Dach ziehen
kühle Luft in die Räume der Wohnungen.
Parterre und das flache Dach sind Lebensraum, der obere Stock dient zum Schlafen.
Village Homes, Davis, CA, USA, ist ein gutes Bsp. Solchen Designs.
Ideal ist:
- Dichte Besiedelung, Seite an Seit entlang einer Ost-West Achse. Wenige, wenn
überhaupt, Süd-Nordpassagen, vorzugsweise von Bäumen überschattet, oder von 2-3
stöckigen Häusern.
22
6
-
Mehrere Stockwerke passen in Lagen wie Wadibänke, Nischen an der Basis von
Felsen und kleine Täler. Einstöckige Häuser passen besser zum offenen Gelände,
brauchen aber dann ein dicht bewachsenes Pflanzenspalier auf der Schattenseite.
Fig.11.47
Strassen und Parkplätze, harter Belag, muss beschattet werden.
Gassen und Strassen mit Spalieren und Lattengittern zu beschatten, ist sehr praktisch, um
kühlen Schutz in Wüstenstädten zu schaffen.
Die Farbe Weiß reflektiert Hitze in Luftbereiche über der Siedlung.
Die mit weißem Tuch bedeckten Märkte von Istanbul sind ein Model guten Designs
kommerzieller Bereiche.
GELÄNDEBEDINGUNGEN
Nur 5-10 % der Wüste ist Vorgebirge oder Wadigelände mit adäquatem Abfluss. In kalten
und heißen Wüsten kann flaches Gelände in der Nacht sehr kalt werden.
In Wüsten haust man optimal im Untergrund, durch Erde geschützt, oder bewohnt Höhlen.
Aushubhäuser sind kühl, sauber und brauchen wenig Erhaltungsaufwand.
Sich eignen sich auch für gelegentliche Ausbreitung und bieten exzellentes, bildhauerisches
Potential.
IM UNTERGRUND UND ERD-GESCHÜTZT
Wenn einem nur der Schubkarren, Pickel und Schaufel als Arbeitshilfe zur Verfügung stehen,
muss man die Lagewahl übertrieben genau treffen.
Schlamm für Ziegel, oder gebaggerter Erdwallschutz ist normalerweise verfügbar.
Abzugsöffnungen, Zisternen, Toiletten, Keller, Feuerstellen, Speiseschranknischen, Betten
und Tische können in sorgfältig geplanten Höhlen ausgebaggert werden.
Kamine und Abzugsöffnungen werden gebohrt, Zisternen möglich gemacht.
Bohrlöcher für Toiletten sind 20-30 m tief, ein paar Fuß von der Tür platziert, oder tockene
Gruben mit Kompost und Solarkaminen (Werden gelegentlich ausgepumpt, um Bäume zu
etablieren).
Wo genug Wasser vorhanden ist, können Sparwasserklos zu Sickerbetten führen.
Große, flache Sickerfelder mit dicker Mulchbedeckung sind im trockenen Australien zulässig.
Fig. 11.48
Spiegel beleuchten Tunnels und Zimmer kilometerweit (tief), und Kamera-Obscura Linsen
werfen Bilder der äußeren Welt auf Wände.
Fig. 11.49
Ob Untergrundhäuser praktisch sind, hängt vom Platz mit weichem Felsgestein ab. Oder eine
weichere Schicht unterhalb eines Kalk- oder Eisen“daches“.
Fig. 11.50
22
7
Höhlenhäuser werden gewöhnlich so gebaut, dass eine Wand der offenen (beschatteten) Seite
eines Hügels zugewandt ist.
Zimmerböden werden dann mit einer ebenen Schicht Zement versiegelt, nachdem alle
notwendigen Kabel etc. verlegt wurden.
Die frisch behauenen Zimmer werden ein paar Monate zum Trocknen leer gelassen. Danach
Bondcrete® oder eine Abdichtung auf Polyvinylacetatbasis wird auf den Fels gesprüht, um
Staubbildung zu verhindern.
Höhlen, die so gebaut wurden, sind staubfrei, ruhig und leicht zu erhalten.
Essentiell ist gute Durchlüftung wo vulkanische Sedimente oder Rhyolitfels Radongas in
ungelüftete Zimmer entweichen lässt.
Überdachte Abzugsöffnungen an der Oberfläche, oder Solarkamine aus Metall, schwarz
gestrichen, lüften Haushaltswärme, Dampf oder Kochgase.
1985 kosteten solche Häuser halb so viel wie Wohneinheiten auf der Oberfläche.
In Nordafrika werden große Gruben (20x20 m) in den Boden geschnitten und von ihnen
ausgehend Höhlen gebaut mit Zimmern im weichen Fels.
Gute Rinnen werden benötigt, damit Wasser um die Grube herumgeleitet werden kann.
Der so geformte Innenhof wird durch einen Höhlendurchlass zu einer Felswand entwässert,
was für die Wahl eines Geländes nahe einer Felswand spricht.
Höhlen mit einem Eingang werden in Wüsten gerne für das Vieh, zur Getreidelagerung oder
generell als Lager benutzt.
Sie können wie folgt warm oder kalt konstruiert werden:
WARME HÖHLEN: Für Trockenfrüchte, mumifiziert Holz und Papier. Eingang muss ein
überhängender Felsen sein, um warmen Aufwind einzufangen.
Beste Lager für Getreide und Tiere im Winter. Fig. 11.51.A
KALTE HÖHLEN: Beste Wurzellager, für Bücher, Filme, Maschinenteile und Essenszeug.
Kalte Nachtluft poolt in der Höhle. Fig. 11.51
ERDGESCHÜTZTES WOHNEN
Fig. 11.52
Es gibt Mischformen zwischen Aushub- und Oberflächenwohnungen, z.B. die Pueblohäuser
der Great Basin Wüste (USA). Selbst verlassen überdauern diese Pueblos Hunderte von
Jahren in gutem Zustand.
WOHNEN AUF DER OBERFLÄCHE
Fig. 11.53
Ist wohl praktischer wo plötzliche Fluten durch Gewitter auftreten können, und wo Sedimente
instabil oder mit Radon angereichert sind (Granit, Vulkangestein).
22
8
Die ultimative Kühlungsempfehlung in Fig.11.54
In sumpfigen Gegenden können solche Tunnels auch über dem Boden aufgeschüttet werden.
Wege, um kühle Luft für den Tagesgebrauch bereitzustellen:
-
INTEGRIERTE HÖFE
WEITLÄUFIGE, DICHT BEWACHSENE WEINLAUBEN (sollten 30% der totalen
Bodenfläche betragen. Ebenso helfen Pflanzen im Haus, sowie Wassertanks
TUNNELS mit großen Rohren
WINDFALL mit Hilfe von Segels, Holzleisten oder Windschaufeln zwingen
konstante oder vorherrschende Wind hinunter.
INDUZIERTE ZUGLUFT Solarkamine erwärmen sich und ziehen Luft in die Räume
aus einem der oben genannten Kaltluftressourcen
Wie bei der Kühlung werden auch für Wärme in gelegentlich kalten Wintern und wolkenlosen
Nächten Quellen benötigt.
Abhängig vom Breitengrad, ermöglichen es Fenster der Sonne eine am Rand isolierte
Zementplatte aufzuwärmen, die für die benötigte Wärme sorgt.
Mit dem Aufkommen von selbsthärtenden Schaumisolierungen können Gräben am oder unter
dem Fundament effektiv die gesamte Boden/Erdmasse unter dem Haus isolieren.
Diese simple Strategie kann sowohl Kalt- als auch Warmextreme ausgleichen.
In Nepal haben wir auch Plastiktaschen gefüllt mit Stroh oder Sägemehl für die
Bodenisolierung benutzt.
Wo keine Bodenplatte ist, errichte eine dicke, vertikale Wand aus Lehmziegel, die einen
halben Meter im Raum gegenüber einem Glasfenster platziert wird.
In sehr kalten Wüsten braucht es Anlehngewächshäuser.
Ein sonnseitiges Glashaus hat mehrfachen potentiellen Nutzen:
-
Wärmeressource im Winter
Um während des Sommer kühle Luft in das Haus zu ziehen
Um Frühlingspflanzen früh anzubauen und um diversen Herbstpflanzen zur Reife zu
verhelfen und für Grünes im Winter
Um Vorratsfrüchte- und Gemüse fern von Insekten zu trocknen
Dachmöblierung
Wo es nur leicht regnet, werden flache, zementierte Dachterrassen bevorzugt.
Ausstattung:
-
Taubenverschläge für Eier, Daunen, Mist
Waschtröge und Wäscheleine
Hochtanks für ein, zwei Wochen Wasserversorgung
Windmühlen
Abendruhezonen
Getreidetrockner, Rost
Winterheuspeicher (im kalten Klima), Rottehitze erwärmt untere Decke
22
9
ESSENTIELLES DES WÜSTENHAUSES
-
Keine Westfenster. Weiße Wände, Vollschatten, Wein, Immergrüne im Westen.
Kaltlufttunnels, Schattenhaus
Warmluftabsaugung mit Hilfe von Solarkaminen oder kleinem Anlehngewächshaus
Ungehinderten Durchzug für kühle Luft
Entweder sehr dicke, weiße, voll beschattete, oder leichte, beschirmte oder behangene
Wände
Verdunstungskühlende Oberflächen in Zugluft
Kühle Keller, tiefe kühle Innenhöfe
Decken isoliert, dicker Wein überm Dach
PLATZIERUNG VON VEGETATION RUND UM EIN WÜSTENHAUS
Fig. 11.55
Die Wintersonne sollte den gesamten Boden des Hauses bescheinen können.
ERHALTUNG DER HAUSENERGIE
Fig. 11.56
-
Solardachboden mit Tank
Plastikrohrgitter im heißen Sand
Rohre auf Metalldächer
Solarzellen für Elektrizität. Etwas Holz (Abwasser zur Brennholzproduktion), Öl oder Gas
fürs Kochen.
ERHALTUNG DES HAUSWASSERS
Waschwasser wird zu den Spültanks der Toiletten geleitet.
Trockengrubentoiletten
Fig. 11.57
11.8 Der Wüstengarten
Profunde Effekte einmalig im Trockenland:
-
Lösliche Stoffe im Wasser können um Faktoren höher sein
PH Wert und fehlende Mineralien mit ernsten Auswirkungen auf die Gesundheit
Hohe Nitratwerte in Wasser und Nahrung
Fehlen von Vitaminen in nicht-lokaler Nahrung → teuer
Wasserverbrauch begrenzt durch die Versorgung
Schatten für gutes Pflanzenwachstum
Nomadisierende und wilde Tiere
23
0
In Wüsten sind Gärten (nicht Felder) die Hauptstütze gegen Hunger. Anders als Getreide und
Leguminosen, brauchen Blatt- Frucht- und Wurzelprodukte wenig Kochzeit, was Energie
spart.
Ein Graben und eine Wall von 3 m Höhe entmutigt wilde Rinder und leitet Winde um.
Bodenanalysen sind essentiell.
Erwarte Phosphor- und Zink-, sowie Eisen- und Manganmangel.
Achte auf Bor von Waschmitteln.
Verwende am besten normale Seife, wo Abwasser zu den Gärten geleitet wird.
Nitrat und Flur sind gewöhnlich ebenso Verschmutzer.
Standby-Nahrung sind tiefwurzelnde und hoch produktive Mehrjährige wie Spargel,
Artischocke, Süßkartoffel, Kürbisse und Melonen.
Bäume mit lagerfähigen Früchten (5-6 Dattelpalmen, 4-5 Olivenbäume, eine Doum-Palme,
2-3 Zitrusbäume, 1-3 Avocados, 4-5 Aprikosen, Bananen, Papayas und eine Menge Wein.
Kletterblumen, Ringelblumen, Gladiolen und andere Begleitpflanzen.
Favabohnen, Erbsen oder Teparybohnen.
Sogar Kartoffeln wachsen in tiefen (0.5-1 m), mit Mulch gefüllten Kisten, obwohl
Yamsbohnen, Jicama, Süßkartoffel und Helianthus tuberosa für zuverlässigere Ernten sorgen.
Sellerie, Zwiebeln, Krautsorten, Karotten, Rüben, Spinat, Artischocken, Tomaten und süßer
oder scharfer Chili wachsen besonders gut, übriges Gemüse kann getrocknet werden.
Wassermelonen, Melonen und kletternde Kürbisse.
ZUSAMMENFÜGEN VON ERDBETTEN, BEWÄSSERUNG, BODENBEHANDLUNG
UND PFLANZENARTEN
Fig. 11.58
Kategorien der gepflanzten Dinge sind:
-
-
-
-
Angepasste Mehrjährige oder Bäume in Töpfen, wie z.B. Kräuter, Büsche, Blumen
Tomaten. Behalte die Töpfe unter dem Schatten bis Regen gefallen ist. Verpflanze bei
kühlem Wetter
Stecklinge bei kühlem Wetter, gegen Abend, in gut nasse Erde umpflanzen. Mache
mit dem Setzholz ein Loch in den Kompost. Im dicken Mulch mache ein Loch in die
Decke, und fülle dieses mit ca. 1 Liter guter Erde, und platziere ein flachen Stein auf
der Seite, von wo die Winde kommen.
Zwiebel und Knollen, wie Kartoffel, Yams, Süßkartoffel, Blumenzwiebel,
Topinambur. Sprießen diese, drücke sie in den Mulch, oder mulche sie (bei feuchter
Erde), nachdem sie eingegraben wurden.
Große oder kleine Samen; zwei Möglichkeiten: Fig. 11.63
Solche Schnellgärten sind für gewöhnlich in ein paar Stunden fertig.
Designe Pflanzengilden mit Gemüsesorten. Karotten, Zwiebel, Schnittlauch, Knoblauch,
Schalotten, Lauch und Etagenzwiebel.
23
1
Zwiebel und Karotten bevorzugen locker, sandige Böden.
Als Dünger dienen Kompost und trockener, gepulverter Mist von Pflanzenfressern, in einem
Verhältnis von 1:9 oder 1:6 gemischt.
Beete sind eben und flach gepresst, der Samen darüber verteilt (der vorher mit Sägemehl oder
gefärbtem Sand vermischt wurde, um die Samenverteilung besser zu erkennen). Anschließend
das Beet bis zu Rand mit Wasser fluten. Dann mit Hanftücher oder ähnlichem abdecken.
Eine leichte, tägliche Flutung hilft bei der Keimung.
Beginnen die Sämlinge zu wachsen, entferne das Tuch und reduziere die Bewässerung auf
einmal alle 2-3 Tage
Karotten pflanze im Mitsommer und gerade vor und nach einer kühlen Periode.
Karotten lagern gut in kühlem Sand (Gruben 0.5-1 m tief). Schneide das Grün bis auf einen
Zentimeter zurück, ohne sie zu waschen oder irgendwelche Wurzeln zu entfernen.
Zwiebel zu einem Zopf flechten und trocken lagern.
Mit Radieschen gepflanzt, helfen diese den Boden für die Karotten zu lockern und die
Pflanzendecke wird schrittweise ausgedünnt.
Gladiolen halten die meisten Schädlinge von Zwiebeln fern.
Sonnenblumen, Crotalaria oder Ringelblumen (Tagetes) reduzieren Windeffekte, die
Zwiebeln vernichten können, und stellen eine Mulchressource dar.
Tagetes reduziert Nematoden, sowie Crotalaria. Letztere gibt Bodenstickstoff und Mulch.
Früchte aus Samen sind Pfeffer und Tomaten. Beide mögen unterirdische Bewässerung.
Rieselanlagen unterstützen die Bildung von Schimmel, Mehltau und Pilzen.
Basilienkraut
Schlüssellochbeete Fig. 11. 60 A und 11. 60 B
20-30 m² müssen im Garten Hauptfrüchten zukommen.
HAUPTNAHRUNG
Per Definition stellt Hauptnahrung zur Saison über 50 % des Ernährungsangebots.
Weitläufige, kommerzielle Tierhaltung ist für die Wüsten, was die Zuckerrohrplantagen für
den tropischen Regenwald und Sojabohnen für flutende Flachlandwälder sind-ein Desaster.
In Nevada konnten Shoshonenindianer in etwa 6 Tagen einen Ganzjahresvorrat von Pinus
edulis sammeln.
Fast jeder Wüstengarten mit ein wenig Wasser kann 60 oder mehr Sorten Gemüse versorgen,
und es gibt 30 oder mehr kultivierbare Früchte und alle Haustiere gedeihen in trockenen
Gebieten, da es kein Grundproblem bei der Ernährung gibt.
Wüstenleuten fehlen meist die wichtigsten Samen und Pflanzenressourcen. Ihr Land ist von
Tierherden abgetragen.
Designer beginne daher mit kleinen, intensiven Versuchsystemen.
→ Nukleus des kleine Erfolgs
23
2
Humus- und Mulchproduktion zwischen Feldfrüchten:
Dolichos, Lupine, Leucaena, Acacias
Für Schutz, Ränder, als Unkrautbarriere und Heckenreihen :
Echium fastuosum, Acacia, Pennisetum, Beinwell, Zitronengras, Vetivergras
Bäume wie Casuarina, Feigen, Acacia victoriae, Pongamia und Gruppen mit Bambus
Winterharte Bodendecker unterdrücken Gräser und kühlen die Wurzeln von Wein und jungen
Bäumen.
Gute, „weiche“ Bodendecker außerhalb der Zone 1 sind Wicken, Nasturtium, Leguminosen,
Beinwell, einjährige Lupinen und Daikonrettich.
Somit ist die Rolle des Lehrers und Designers, solche Systeme in Dörfern als Versuche zu
planen und zu platzieren, Samen und Pioniere neuer Sorten zu lokalisieren und zur Verfügung
zu stellen, die Vorteile von Bodenhumus und Regenwasserernte zu lehren, und die
Wichtigkeit von guter Nahrungszubereitung und Ernährung zu betonen.
WEIN
Dem Wein hat in Wüstengärten eine Schlüsselfunktion.
Wein über Gärten
Die westliche Spalierseite braucht fleischige Weinsorten, da sich große Hitze am späteren
Abend auf der Westseite bilden kann.
Fig. 11.61
Wein als Spätausstattung für Häuser
Nach Westen, Osten
Komplett geschlossene Weindecken über der Hintertür
Mehrjähriger, nicht invasiver Wein übers ganze Dach (Mikania, Pyrostegia)
Wein als Mulch und Futterressource
Wein in der Wüste
Alle gedeihen besser, wenn ein paar Kübel mit Humus den Pflanzen beim Aussetzen
beigemengt werden.
23
3
ZÄUNUNG
Es ist viel billiger, verwüstende und immerhungrige Tiere von Siedlungen und Gärten mit
Hilfe von Zäunen auszuschließen, als Luftgüter an hungernde Menschen zu schicken.
Für intensive Nahrungsproduktion in den Wüsten ist der Bau von Zäunen primär.
Es braucht geeignete Zäune (vorzugsweise elektrisch), um Ziegen, Kamele, Rinder, Affen und
Schafe von Gärten fernzuhalten.
Innerhalb eines gezäunten Gebietes regenerieren sich Bäume oftmals auf natürliche und
wunderbare Weise.
Wo´s kein Geld gibt, braucht es arbeitintensivere Lösungen wie Gruben und Wallsysteme,
dornengekrönt, sowie geflochtene oder lebende Zäune aus Pflanzenmaterialien.
In wohlhabenden Gesellschaften werden Ziegelmauern, gebrannt oder ungebrannt, rund um
große Gärten errichtet.
Wo die Jagd Hunde ernähren kann, verteidigen diese Haus und Hof.
BÖDEN
In Wüsten kann sich jeder Humus durch Hitze und Wasser rapide in Nitrate zersetzen. Davor
schützt der Mulch.
Feuer ist sehr schlecht für diese schützende Streu.
Nach Feuer und Kultivierung gehen die meisten Bodenstickstoffe, Schwefel und Phosphor
verloren.
Bodenbehandlung in Trockenland-Hausgärten
Verwende Bentonite (ein feiner, vulkansicher Lehm, der anschwillt und Wasser speichert) bei
nicht-nässendem und durchlässigem Sand.
Wo Lehm Probleme verursacht, hilft die Beimengung von Gips. Wasser dringt tiefer in die
Lehmpartikel ein.
Wo salziges Wasser oder Böden ein Problem sind, müssen die Gartenbeete erhöht werden.
Wassergebrauch ist nur effizient, wenn das Wasser schnell einsickert, und die Bewässerung
gestoppt wird, sobald sich die Erde vollgesogen hat.
Entsalzung von Böden in Gärten
Saharawi-Menschen haben zwei Methoden der Bodenbehandlung entwickelt, sollte
Bewässerung Salz lösen.
Methode 1: Fig. 11.62A
Methode 2: Fig. 11.62B
23
4
WÜSTENMULCH
-
Hausmulch: alte Häute, Decken, Karton, Zeitungen…
Sammelmulch: Asche, Knochen, Mist
Spreu: Blätter, Rinde, Kaffeesud, Spreu, Sägemehl...
Grober Mulch: Äste, trockenes Stroh, dicke Rinde, altes Holz...
Kosmetischer Mulch: als oberste Schicht zur Verschönerung Seegras, Holzschnitzel,
Piniennadeln, Kakaobohnen
Jetzt sieht das Beet so aus Fig. 11.63
Guter, grüner Mulch von Lupinen, Favabohnen und geschneitelten Akazien oder Eukalyptus.
Nach dem Regen geschnitten, können sie für den späteren Gebrauch als Silage oder in
Erdgruben gelagert werden.
Luzerne kann vorkommen, wo es feucht ist.
Um den pH-Wert zu senken und Mineralien freizusetzen, müssen wir uns hauptsächlich auf
den Mulch verlassen.
Wo wir dicke Schichten Humus, Mulch oder Gründüngung verwenden, müssen wir
Gesteinsmehl (Dolomit) hinzufügen, da Nitrate die Mobilität von Kupfer und Mangan
verhindern, wenn Kalzium oder Mangan fehlen.
Wir sollten auch Steine, Sand oder Erde über unseren Wüstenmulch legen.
Schaffe Mulden, wo gefangene Blätter mit der Zeit von Sand bedeckt werden.
Durch Mycorrhiza (ein Wurzelpilz) kann Dürrestress bei Kulturpflanzen verbessert werden.
Fast ohne Ausnahme werden alle Gemüse, die in feuchten Gebieten bei ähnlichen
Temperaturen wachsen, auch in Wüstengärten mit Hilfe von Bewässerung gedeihen.
Getreide, Ölsaaten (Sonnenblume, Saflor) und Leguminosen (Bohnen,...) können nach einem
Regen angebaut werden.
Selten gibt es in der Wüste begrenzten Platz.
Feldanbau ist schwierig:
Avenueanbau, Mulch als gebündelte Gräser, stehende Grasdecken auf den Boden walzen
Wenn solche Systeme mit Auffangbänken kombiniert werden (Fig. 11.93) kann es möglich
sein, einen Feldanbau im Trockenland, der auf Beständigkeit und Stabilität fußt, zu
entwickeln.
Wild würde diese Systeme zur Nahrungs- und Schutzsuche schätzen, und angelockt werden.
Fig.11.64
23
5
11.9 Gartenbewässerungssysteme
Die Kosten einer guten Tröpfchenbewässerungsanlage amortisieren sich sogar in den schlecht
bezahlten, westlichen Haushalten durch die produzierte Nahrung in ein paar Monaten.
Plastik-„Kissen“ zur Bewässerung von Einzelbäumen
UNTERIRDISCHE BEWÄSSERUNGSSYSTEME
-
-
-
-
Mikroporen- oder Sickerschläuche: für wertvolle Feldfrüchte, die in Reihen angebaut
werden. Sie haben viele Schlitze, die sich unter Druck öffnen. Installation ober- oder
unterhalb der Oberfläche. Erdbeeren, medizinische Pflanzen, Spezialsaaten
( Fig. 11.65 )
Tröpfchenbewässerung mit Topf oder Rohr: Fig. 11.66
Kanäle für Abwasser vom Haus: Nicht-Wurzelfrüchte werden über dem Plastik
angebaut. Fig. 11.67
Baumbewässerungssystem: Fig. 11.68
Topfsystem: Fig. 11.69
Schlitz-Rohr System für zuhause: Fig. 11.67 Nylonstrümpfe um die Schlitze binden.
Abwasser, das von Waschbecken oder Brunnen kommt, sollte einen Sieb passieren,
um Fett und grobe Partikel loszuwerden.
Nährstofflösungen und Injektionstechniken: Fig.11.71 A und Fig. 11.71 B
In Erwartung offensichtlicher Wartungs- und Erhaltungsprobleme solcher Systeme,
sind vielleicht Tropfenbewässerung im offenen Feld oder der Anbau in Glashäusern
ohne Erde vorzuziehen. Fig. 11.72 Nutzung von Meerwasser zur Bewässerung
Automatische Bewässerung: Fig. 11. 73
KONDENSATIONSSTRATEGIEN
Das Ziel ist, Wasser entweder aus der Nachtluft, von ausgeschwitztem Wasser, oder von
Unkräutern und Schnittgut, zu kondensieren, und es den Wurzeln zur Wiederverwertung
zuzuführen.
Methoden:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Pflanzennetze aus Plastik, Draht, oder Metall
Steinmulch
Plastikplanen als Munch, über oder unter der Oberfläche
Organischer Munch
Grubenverdunstungssysteme
Geschlossene Recyclingsysteme
Zu 1:
Um einen kleinen Baum werden 3 oder 4 Pfosten aufgestellt, und diese mit einer bodenlosen
Plastiktasche überzogen. Drumherum wird locker Unkraut verteilt.
Diese Bäume leben in einer geschützten Umwelt, in welcher über Nacht Bodenfeuchtigkeit
kondensiert und auf der Innenseite der Taschenoberfläche zu den Wurzeln hinunterrinnt.
23
6
Benutzt man feine Metallschirme oder Zäune, gegen den Wind platziert, kann man in
Küstengebieten Wasser aus der Nachtluft kondensieren.
Diese Schilde stoppen den Wind, halten Mulch, schützen Pflanzen vor kleinen Tieren und
kondensieren Wasser.
Die Überlebenschance liegt 80 – 90 % höher.
Zu 2:
Steinmulch erfüllt viele Funktionen: Kondensator, Schirm, Unkrautkontrolle, Windbrecher,
Wurzelgewicht gegen Windfall.
Kleine wirbellose Tiere suchen unter den Steinen Schutz und geben Nährstoffe.
Der Boden unter einem Steinhaufen ist immer feucht.
Steine in gemauerten Zirkeln auf felsigen Hügellagen, in die man Unkraut wirft, sind eine
sehr erfolgreiche Etablierungstechnik.
Zu 3:
Plastikplanen, für die Pflanzen perforiert, wirken wie Boden-Oberflächen Rückbefeuchter.
Fig. 11.74 und Fig. 11.75
Zu 4:
Unter extremen Bedingungen muss die Mulchschicht 45 cm oder dicker sein, um effektiv zu
bleiben, aber in einem trockenen Sommer kann sie für Leben oder Tot der Pflanzen
entscheidend sein.
Kleine Wasserlöcher profitieren von einer Abdeckung.
Früchte wie Taro und Reis wachsen im Mulch.
Zu 5:
Fig. 11.75
Zu 6:
Wenn es passend ist oder ökonomisch, Pflanzen vollkommen einzuschließen, kommen
Glashäuser oder Plastiktunnels in Frage.
Die Kondensation im Tunnel kann zu den Pflanzen zurückgeleitet werden.
Salziges Wasser kann im Tunnel verdunstet werden.
23
7
11.10 Wüstenniederlassungen- umfassende Strategien
Alle Siedlungen müssen durch die Wassermenge, die verfügbar gemacht werden kann,
begrenzt werden.
Siedlungen sterben aus, weil:
-
Sie größer sind, als die verfügbare Wassermenge, oder weil sie ihr Wasser
verschmutzen.
Ihre Umgebung wegen Holz und Futter für Herden verwüsten.
Ihre Expansion nicht regeln, ein Limit für ihr Wachstum setzen.
Tierhaltung ist eine der Hauptfaktoren bei der Verwüstung von Trockenland.
Das macht eine Gesamtausbildung in Weidelandmanagement für die Siedlungsbewohner
nötig, sowie eine strenge Beschränkung der Herdengrößen.
Ungeregelte Tierhaltung und expandierende Siedlungen machen aus Trockenland echte
Wüsten.
Die Anzahl der möglichen Einwohner einer Siedlung beschränkt sich auf das „Im
schlimmsten Fall“ - Szenario.
STAUBSTÜRME IN SIEDLUNGEN
Die Staubteufel oder Wirbelwinde, mit großer Regelmäßigkeit um 3 Uhr Nachmittags
auftretend, sind mildere Beispiele von Instabilität.
Keine Siedlung sollte geplant werden, ohne auf folgendes acht zu geben:
-
Versiegle die Straßen
Platziere staubige Straßen quer zum Wind
Errichte Zäune, Pfluglinien oder Grubenebenen für Gräser (so den Boden aufrauend
und die Windgeschwindigkeit reduzierend)
Dadurch werden Staubstürme in der Nähe von Siedlungen größtenteils reduziert.
Eine permanente Lösung sind Baumreihen in 20-30 m Entfernung voneinander. Diese kann
man mit Hilfe von Stadtabwasser etablieren.
HECKEN UND WINDBRECHER
Die Aufgaben einer Hecke:
-
Nahrung für Geflügel, Hasen und Bienen bereitzustellen
23
8
-
Um große Feldfrüchte wie etwa Mais zu schützen
Schnittgut und Laubfall geben Mulch
Um wuchernde Unkräuter und Gräser von Gartenbeeten auszuschließen
Große, grasende Tiere auszuschließen
Eine sorgfältige Auswahl gemischter Pflanzen kann diese Ziele erreichen.
In sehr trockenen Gebieten ist es klug, eine 1m tief reichende, vertikale Wurzelbarriere aus
Plastik zwischen Garten und Hecke zu errichten, um Wasserwettbewerb zu minimieren.
Weichere Blätter von Acacia, Casuarina, Prosopis, Leucaena, Albizia und Coprosma sind
ideale Kompostmulche
Kaktus, Euphorbia und dornige Büsche helfen, Herden fernzuhalten.
Hecken im Garten aus Rosmarien, Lavendel, Sonnenblumen, Tobinambur. Fleischige Weine
an Zäunen sind ideal (Mikania, Dolichos)
Wichtig ist die totale Integration von Haus und Garten.
Sogar in armen Ländern ist der Platz zwischen und nahe Häusern oft unbepflanzt, und die
Menschen gehen „auf die Felder“ arbeiten!)
Weintrauben, Passionsfrüchte, viele Bohnen und Erbsen, Kürbisse, Yams, Früchte von
Kletterpflanzen und ihr Laub für Hasen oder Meerschweinchen, und Kletterpflanzen, die
Honig und Pollen bereitstellen, sind alle an Trockenländer oder Wüsten adaptiert.
Unter einer luftigen und gut ausplatzierten Laubdecke von Palmen und Kletterpflanzen sind
die Gärten vor direkter Sonne und austrocknenden Winden geschützt.
Die langen, sich drehenden Strünke der Palmen erheben sich über jedes Dorf und fast jedes
Feld.
Die fasrige Palme hat fast jede Facette des menschlichen Lebens betreten.
Bei der Verteidigung der offenen Felder gegen die Sonne ist sie die erste Verteidigungslinie,
und in ihrem Schatten gedeiht der Olivenbaum.
Unter der Olive wächst die Feige, und unter der Feige der Granatapfel und Wein, dann das
Getreide und die Gemüse.
Der Palme zweite Gabe sind die Datteln... ( Williams, C., 1974, Craftsmen of Necessity,
Vintage books, N.Y.) Fig. 11.76
Wenn die Hecke den Bedarf an Schnittgut für Mulch, Gruben, Kompost und Kartoffelkisten
decken kann, umso besser.
Eine schnelle, aber temporäre Hecke kann aus Bannagras (Pennisetum), die für Mulch
geschnitten werden kann, gemacht werden. Sie braucht Bewässerung und wird in Furchen mit
Mist gepflanzt.
Um Tiere fernzuhalten helfen auch dornige Acacias.
Starke Querstangen oder Maschendrahtzäune tragen Kletterpflanzen wie Mikania,
Dolichosbohnen, Limabohnen und Passionsfrüchte.
23
9
Wenn sie 1.5-2 m hoch sind, schützen Zaun-Hecken den Garten 9-10 m in die Breite.
BEPFLANZUNG UND VEGETATION IN SIEDLUNGEN
Rasenflächen müssen strikt reguliert werden.
Golfkursen, extensiven Rasenflächen, Autowaschanlagen und großen, offenen Pools oder
Teichen sollten in trockenen Ländern die Existenz durch Steuern verleidet werden.
Eine kritische Siedlungsstrategie ist, breite (300-400 m) Baumparks um und in Siedlungen zu
entwickeln, um trockene Winde zu eliminieren, Treibstoff, Mulch und Medizin
bereitzustellen, und Futter für Haustiere zu ergänzen.
Diese Bepflanzung ist die erste Verteidigungslinie gegen die Wüste.
Innerhalb dieses Schutzes können Gärten und Feldfrüchte gedeihen (Fig. 11.77).
Auf nationaler Ebene ist es unbedingt erforderlich, für 1-5 km breite Baumgürtel an den
Savannenrändern der Wüsten zu sorgen, oder heiße Winde beeinflussen Kulturen Hunderte
Kilometer weit in feuchte Gebiete hinein..
Zum Schluss werden große Pufferzonen von un- oder nur leicht beweideten Wüsten rund um
Dörfer entwickelt. Mit Gruben oder Swales ausgestattet, sind diese Gebiete ein komplette
Verteidigung gegen Staub. So wird sowohl die öffentliche, als auch die Gesundheit der
Umwelt bewahrt.
Zuletzt planen wir im Bereich der Siedlungsvegetation die BRENNSTOFF-WÄLDER.
Holz zum Kochen und für die Energieerzeugung, essentielle Öle, Mulch und andere
Baumprodukte wie Honig.
Ist die Siedlung kanalisiert, kann das übrige Grauwasser in den sorgfältig designten
Brennstoffwald geleitet werden.
Diese Brennstoffplantagen brauchen zwei Elemente:
-
-
Ein Gitter oder eine Matrix eines Langzeitwaldes, nicht mehr als 300 m voneinander
entfernt, mindestens acht Bäume breit. Durch Tröpfchenbewässerung etabliert. Diese
Bäume sollten später nur mit dem Niederschlag auskommen.
In den so entwickelten, geschützten Räumen wird ein Gitter mit eng platzierten
Bäumen (2-3 m) angelegt, mit Tröpfchenbewässerungsrohren (vorzugsweise
automatisch) ausgestattet. Alle 4-6 Jahre wird Schnittgut geerntet.
In erster Linie sollten alle Brennstoffbaumarten als Unterholztypen ausgesucht werden.
Viel vom zerkleinerten, organischen Abfall eignet sich zur Alkohol- und anschließenden
Biogasproduktion.
Nichts Organisches darf in der Wüste verschwendet werden.
Eine äußere Zone kann für eine 6 – 9 Jahresrotation nützlicher Haustiere, die Fleisch, Wolle
und andere Produkte bedeuten, als Weideland reserviert werden.
Fig. 11.78
24
0
11.11 Pflanzenthemen für Trockenländer
Bäume, die Saatgutressourcen sind, müssen in trockenen Gebieten in Form von Edelreißern,
Knospen und Samen sorgfältig etabliert werden.
Fig. 11.79,
Fig. 11.80 B,
Fig. 11.80 A
Auf Lanzerote (Kanarische Inseln) werden 8-10 m breite und 1-3 m tiefe Gruben ausgehoben,
und in jede eine Kletterpflanze oder ein Baum gepflanzt. Eine Bedeckung mit Schlacke wird
dann sorgfältig über die Grubenoberfläche gerecht.
Diese großen Gruben funktionieren wie Nachtkondensatoren, kalte Nachtluft einfangend.
Schlacke enthält viele Lufttaschen oder Gasblasen, und speichert die Feuchtigkeit des Taus.
(Fig. 11.81)
SPEZIELLE VORBEREITUNG DER BÖDEN ZUM BÄUME PFLANZEN
Tief aufgebrochene Lehmböden lassen kleine Pflanzenwurzeln an der Luft, und der Baum
stirbt.
Warte, bis du mit Regen am Ende einer Trockenperiode rechnen kannst und setze die Bäume
in Sand, den du in die Risse des Lehmbodens schüttest.
So wie Gips den Wurzeln hilft, Lehm zu durchdringen, hilft Bentonite dem Sand,
Feuchtigkeit zu speichern.
Trockene Seegrasbrösel den Pflanzlöchern hinzugefügt gelieren im Regen, und ermöglichen
es so den Setzlingen, in der ersten Saison zu tieferen Bodenschichten vorzudringen.
DIE WIEDERBEPFLANZUNG FEINDSELIGER GEBIETE
Beginne mit kleinen Nuklei. Mulche und gebe die Abfälle während des Wachstumsprozesses
zurück.
Alle Strategien sind in Fig. 11.82 kombiniert.
DIE ERSCHAFFUNG EINES WALDES IM TROCKENLAND
Vogelnester, vom Alechura lathami unterirdisch angelegt ( Fig. 11.83), sind tatsächlich große,
unterirdisch angelegte Komposthaufen.
Diese bieten ungewöhnliche Lagen für Baumarten.
Einst war die Wüste Wald. Kann sie wieder aufgeforstet werden?
„Ich glaube, ja“ sagt Mollison. Fig. 11.86
DAS PFLANZEN VON BÄUMEN IN HARTEN BÖDEN, AUF HÄNGEN UND IN
MINDERWÄRTIGEN SYSTEMEN
Fig. 11.84 und
Fig. 11.85
24
1
Fig. 11.87 Bachrinnenfallen bauen Schlammdeltas auf nackten, harten Böden auf.
Wo die Bachrinnen stärker fließen, baue „Boomrangs“. Fig. 11.88
Fig. 11.59 zeigt Typen von Baumetablierungstechniken in schwierigen Böden.
WALDERNEUERUNG
Erneuerung (die Evolution einer neuen Generation von Pflanzen bis zum Erwachsenenalter)
ist abhängig von der Interaktion einer adäquat regnerischen Saison, Feuer, Beweidung und der
Saatgutressourcen.
Leichtes Feuer im Frühling kann neue Bäume hervorbringen, während dessen es im frühen
Winter Bäume umbringen kann, da junge Schösslinge unter den kälteren Bedingungen leiden.
Um den Wald nachwachsen zu lassen, reduziere den Weidedruck.
Um Samen bereitzustellen, reduziere Weiden und Feuer im Herbst
Um ein paar Schlüsselnährstoffe freizusetzen (normalerweise Phosphate) hoffe auf eine gute
Regensaison.
Alle diese Faktoren treffen bestenfalls alle 9-20 Jahre aufeinander.
GEISTER UND GOLEMS
Eine Serie von Pflanzen brauchen den Wind zur Vermehrung, schon gesehen als rollende
Bälle (Golems) oder trockenen, hellen, luftigen Rispen (Geister).
GRÄSER FÜR TROCKENGEBIETE
Es gibt gute Gräser für jede Situation.
Gemähte oder gemanagte Swalefelder sind die am meisten produktiven.
Zweck der Gräser:
-
Machen Lehm- und Salzpfannen urbar
Filtern Schlamm und Nitrate in Verteilungsdrainagen aus
Heu für Haustiere
Ergeben haltbare Flecht- und Rohrzäune, Matten und Schirme, oder Taschen.
Futter (Samenköpfe) für Geflügel und wilde Vögel
Schafft einen begrasten Wasserweg für Flächenabfluss bergab
Sind eine Samenressource für weitreichende Arbeit.
Weidelandmanagement ist eine Kunstfertigkeit, die von guter Pflanzenerkennung, gutem
Pflanzenmanagement und einem wachen Auge für Tierverhalten, abhängt.
WASSER- UND PILZSPEZIES DER WÜSTEN
Sie tolerieren sehr heißes und etwas Brack- oder Salzwasser.
24
2
Die Wüste ist wie eine Reihe von kleinen Wasserinseln, ohne die Gefahr, das Arten
entwischen und permanente Wasserläufe verseuchen.
Sie sind daher der optimale Ort für kleine Wassergesellschaften und Experimente.
Alle wachsenden Pflanzen brauchen Salz im Wachstum auf, und ein paar Algen entsalzen
große Mengen von Wasser, und viele Büsche und Unkräuter entfernen gelöste Salze oder
unerwünschte Verschmutzer.
Fig. 11.90 zeigt Wasserfiltersysteme, um Schmutz aus der Stadtwasserversorgung zu
entfernen.
11.12 Tiersysteme in trockenen Gebieten
Kleine Haustiere wie Hühner, Meerschweinchen, Enten und Gänse leben gut in Wüsten (für
Hasen in Käfigen ist es oftmals zu heiß).
Alle brauchen dichten, schattigen Schutz und Zugang zu seichtem, sauberem Wasser.
Sie geben Eier und kleine Fleischportionen, die keine Kühlung brauchen.
Sie halten Termiten vom Getreidelager fern.
Schafe, ein paar Ziegen, ein paar Rinder, Affen und Kamele gedeihen ebenso.
Australische Schafhalter lassen ein Weide 7-9 Jahre per Durchlauf rasten.
Halte vorzugsweise kleine, hochwertige Herden auf ergiebigen Weiden.
Fleisch kann in abgeschirmten und schattigen Luftschränken getrocknet werden, und teilweise
gesalzen, oder geräuchert werden.
Fleischstreifen mit Pfeffer und Knoblauch, 1cm oder weniger dick, 4 cm breit und so lang wie
möglich) trocknen sehr schnell und „glacieren“ in wenigen Stunden.
Dieser „Jerkey“ hält sich unbegrenzt, wenn er in insektensicheren, feinen Maschentaschen,
von der Decke hängend, gelagert wird.
Die komplette Trocknungszeit beträgt 3-5 Tage.
Eine Ressource für tierische Produkte sind Wildnissysteme.
Wir unterscheiden:
-
-
Hereinbrechende und nomadisierende Spezies: große, sich schnell bewegende
Tiere wie das Känguru, die Antilope und der Strauß.
Sesshafte Spezies: Ihre limitierenden Faktoren sind Wasserlöcher, Schatten, Baulagen
und Futter. Kleine Wasserrampendämme ( Fig. 11.10 ), Felsenhaufen und kleine,
beschattete Höhlen oder Felslagen, gebaggerte Hügel aus lockerer Erde für Bauten,
oder Schlüsselpflanzen, die Hungerlücken überbrücken, können diese stabilen
Hauptspezies mehren.
Schädlinge: Hasen, Heuschrecken. Hühner, Enten und Fische wandeln die meisten
Insekten in Futter und hochwertigen Dünger um. Etabliere Systeme wie den
Termitenbrüter (Fig. 13.32)
24
3
-
Reptilien: Große Eidechsen sind die „Fische „ der Wüsten. Frösche halten sich bis 8
Jahre lang in Ruhephasen.
Grenzen wie Zäune machen nirgendwo weniger Sinn, als in der Wüste.
Die Speisekarte der Aborigines umfasst 6-10 Insektenlarven, 10-12 Reptilien, 6-12 Vögel, 3-4
große, wandernde Säugetiere, 9-10 kleinere, sesshafte Säugetiere, 5-8 Frösche, einige
ausgewachsene Insekten, einige Wasserkrustentiere und Muscheln (3-4 Arten), 4-8 Arten
Fisch.
Alles in allem werden 48-66 Tiere und genauso viele Pflanzen gegessen.
ARTENMISCHUNGEN IN DER VEGETATION
Tab. 11.5
HERDEN IN DER TROCKENHEIT
Frei grasende Tiere brauchen 5-60 ha pro Stück, während ein permanenter Hektar zum
Schneiden und Verfüttern für 17-30 Stück Vieh reicht
Also brauchen 6-8 Bauern eine Hektar für Notfutter in der Trockenheit.
Fig. 11.91 A zeigt, woraus ein solches Rückzugsgebiet bestehen sollte. Das Land wird wie in
Fig. 11.91 B vorbereitet.
GEFAHR FÜR HERDEN AUF DEM WEIDELAND NACH EINEM REGEN
Sowohl holzige als auch kurzlebige Pflanzen konzentrieren verschiedene giftige Substanzen,
wenn sie nach dem Regen ihr neues Wachstum beginnen.
Dies ist der Weg der Trockenlandpflanzen, um sich, wenn sie von neuem zu wachsen
beginnen, vor futtersuchenden Tieren zu schützen. Der Effekt dauert 4-6 Wochen nach dem
Regen an, und Herden sollten nicht auf Weiden gelassen werden, die im neuen Saft stehen.
Verbrannte und gefressene Pflanzenbestände können ein Zeit lang Gifte absondern.
11.13 Ausbreitung von Wüsten und die Versalzung der Böden
Gründe für die Wüstenbildung:
-
Überweidung, unterstützt von Brunnenbohrungen und Beanspruchung der Weiden
über ihre Regenerationsfähigkeit hinaus
Brennstoffverbrauch, ohne Wiederaufforstung
Sesshaftwerdung von Nomaden, verursacht Zonen der Zerstörung
Getreideanbau um dem Bevölkerungswachstum zu begegnen
24
4
- Ausdehnung von Rodungen; erhöht die Bodenverdichtung und den Humusverlust
- Exzessiver Wassergebrauch; auf Grund von tieferen Brunnen und besseren Pumpen
- Oberflächenaustrocknung; Oasen trocknen wegen Grundwasserentnahme aus.
Wüstenbildung ist ein Problem des Landgebrauchs, also ein politisches Problem, und
reflektiert die Prioritäten von Regierungen.
Weitere Faktoren:
-
WINDEFFEKTE; Winderosion und Sandverwehungen auf Pflanzen
BODENEFFEKTE; Verdichtung von Lehmböden
WASSEREFFEKTE; auf Grund von Abholzung → mehr Wasserabfluss über Land
und Ansteigen des Salzwasserspiegels
VERSALZUNG; Bewässerung mit mineral- und salzreichem Wasser auf
Lehmbruchböden; Überbewässerung
Dies sind die Prozesse der Bodenversalzung.
1928 und 1929 warf W.C. Lowdermilk von der Landwirtschaftsabteilung der USA sein
geschultes Auge eines Bodenbewahrers auf das, was die Archäologie von den einst großen
Kulturen des Mittleren Ostens, Israel und dem trockenen China offenbarte.
Siedlungen in Hügellagen gebaut und auf Agrikultur basierend fehlten.
Folglich konzentrierten sich die Niederlassungen auf die Talböden, die Wadis und Oasen.
Ausgrabungen zeigten, dass Sandverwehungen und Verschlammung zuerst die
Bewässerungskanäle, und anschließend die Siedlungen selbst ausgelöscht hatten.
Die Menschen pflanzten Getreide, und ernteten Salz.
Nach 7000 Jahren solcher Geschichten, oft wiederholt, befinden sich nun Australien und
Indien auf dem selben Pfad der Selbstzerstörung.
Jedes Jahr verlieren wir 30 000-40 000 ha urbaren Landes wegen Salz.
260 000 ha in Getreideanbaugebieten sind heute versalzt.
SALZGEHALT
Salz wird mit dem Meereswind in Form von Regennuclei transportiert (ZYKLISCHES
SALZ), oder verbleibt als Sediment ehemaliger Meeresperioden in den Böden
(VERWACHSENES SALZ).
Viele Wüstenbäume sondern Salz ab, oder speichern es in den Blättern, und geben bei Regen
diese Salze an die Oberfläche ab.
Die Probleme der Versalzung sind vom Menschen gemacht:
-
Absolutes Verbot für Kahlschläge oder das Fällen von Bäumen in Gebieten mit
Versalzungsrisiko
Ein weiteres Phänomen ist, dass versalzte Gebiete sich nach zwei oder mehr
Regensaisonen mit Flutungen rapide mehren. Obwohl es der Vernunft nicht entspricht,
24
5
dass mehr Frischwasser auf dem Land salzige Gebiete schafft, ist es trotzdem eine
Tatsache.
GRÜNDE DER VERSALZUNG
Die Versalzung von feuchtem Land resultiert aus zu viel Bewässerung von LehmBruchböden.
Das überflüssige Wasser versiegelt die Oberfläche, staut sich und verdunstet. Übrig bleibt
eine Salzkruste. Langsames Einsickern von Regen und übertriebene Bewässerung kann
bewirken, dass sich der seichte Boden-Wasserspiegel von Flussflutungsebenen hebt und an
Baumwurzeln heranzureichen beginnt → Baumsterben
Ein schwer zu handhabendes Problem ist die Verwendung des Wassers von Drainagen.
Permanente Bäume pumpen sich hebendes Grundwasser ab, und halten so den
Salzwasserspiegel unter der Schadensebene.
GRUNDWASSERHEBUNGSTHEORIE, wo der Wasserspiegel nahe der Oberfläche ist (210 m tief) Fig. 11.92#
Schneide die Bäume, und tief liegendes Wasser in den Böden sickert an die Oberfläche,
gefolgt von Verdunstung und vom Kapillareffekt.
Primär entsteht ein Bodenkollaps durch Kahlschläge, Ackerbau und die Bodenverdichtung
durch Huftiere, und sekundär durch die Überschwemmung dieser verdichteten und
geschädigten Böden.
Fig. 11.93
Aquifere im Unterboden bedeuten Quellen und Flüsse.
Zusätzlich wird die Humusschicht durch die weitverbreitete Praxis, Gras und Weizenstoppel
zu verbrennen, reduziert.
Fügt man neutralen oder alkalischen Böden Humus in Form von Gründüngung bei, wird die
Krümelstruktur wiederhergestellt.
Es ist vergeblich, Bäume in bereits kollabierende Böden zu Pflanzen.
Der Ansatz von W.I.S.A.L.T. (eine Vereinigung, die Interessierten den Bau von IterceptorBänken zeigt) ist, das Problem dort anzupacken, wo es entsteht, nämlich auf den
Hügelspitzen.
1-3 m unterhalb der Kammlinie und den Plateaus beginnend, baggert man einen tiefen (2 m)
und breiten (3-5 m) Graben entlang der Konturlinie auf.
Entferne zuerst die obere Bodenschicht.
Grabe dann mit einem Bulldozer 1-2 m tief, um die verhärtete untere Bodenschicht
aufzubrechen und aufzureißen.
Verdichte anschließend diese lehmige und steinige Schicht, indem du sie kräftig auf die
bergab gelegene Bank der Grube stampfst.
Fig. 11.94
24
6
Ist die bergab gelegene Bank gut versiegelt, stoppt jeder starke Wasserfluss bei der Grube.
Langsameres Sickerwasser von den oberen Bodenschichten setzt sich auf der Oberfläche der
verdichteten B-Bodenschicht.
So werden tiefer liegende Flächen nicht mehr überflutet, und ein weiterer Kollaps der Böden
endet.
Höher gelegene Bänke werden wie Swales konstruiert, die tiefer gelegenen fallen im
Verhältnis 1:3000 ab, und werden zu Flüssen geleitet.
Sowohl salziges, als auch frisches Wasser wird von den Flüssen ins Meer getragen.
Nach 2-3 Jahren regenerieren sich die Gräser zwischen den Bänken, und sterbende Bäume
gesunden.
Fig. 11.95
Kalkuliere gründlich, damit alles Wasser, das sonst bergab fließt, aufgefangen wird.
Wo auch immer das Wasser auf den Hügeln aufgefangen wird, besiedeln wieder Gräser die
Salzpfannen.
Mit der Konstruktion von Bänken wird tieferes Sickerwasser blockiert.
Tiefer Sand und alte Dünen wirken wie Frischwasser“Tanks“. Wasser sickert langsam aus
ihrer Basis.
Auffangdrainagen, die unterhalb solcher sandigen Gebiete liegen, bleiben als Kanäle das
ganze Jahr über mit Wasser gefüllt, und sind ein attraktiver Lebensraum für Wasservögel,
kleine Fische und Wasserpflanzen.
Fluten in der frühen Regensaison werden um Salzseen herumgeleitet, und nur späteres,
frischeres Abflusswasser wird zum Auffüllen der Seen genutzt.
Die wohltuende Wirkung von Interceptor-Bänken werden bergab schnell offensichtlich.
Nach deren Konstruktion endet Überflutung und Winderosion.
Feldfrüchte gesunden, Dünger werden nicht länger ausgewaschen, sterbende Bäume erholen
sich und neue Bäume etablieren sich (sie erscheinen bald nach dem Bau auf den Bänken).
Die Anlage amortisiert sich innerhalb von 5-7 Jahren dank größerer Herden und Ernten.
ANSTEIGEN DES GRUNDWASSERS
Pumpen können die Versalzung von feuchtem Land reduzieren.
Anstieg des Grundwasserspiegels oder Verdichtung der Böden warnen vor Salz.
Anzeichen sind bräunliche Pfade aus Hordeum maritimum und Plantago cornopus. Die
Untererde ist durchfeuchtet und luftleer.
24
7
Es ist offensichtlich, dass immergrüne Bäume, die mehr Wasser ausschwitzen wie
Feldfrüchte, den Grundwasserspiegel unten halten und dank der Bodenporen das Regenwasser
leichter einsickern lassen.
Verbleibende Urwälder:
Westaustralien- 0.7 %
Südaustralien- 3 %
Äthiopien- 4%
Jegliche Strategie verbietet weitere Kahlschläge auf jedem Land, versucht den Aufbau von
Interceptor-Bänken und forstet Hochländer oder Zustromgebiete mit Bäumen auf.
Studiere zuerst die lokalen Bedingungen, bevor du entweder die Pflanzung von Bäumen, oder
den Bau von Interceptor-Bänken empfiehlst.
Letztere passen zu Böden, deren B-Schicht offensichtlich zementiert ist, erkennbar am
Wasserstau in der Regenzeit.
Die Pflanzung von Bäumen ist in Gebieten effektiver, wo tiefe, durchlässige Böden oder
Geröll gefunden werden, wo keine zementierten Schichten unter der Oberfläche auftreten und
wo der Grundwasserspiegel nicht höher als 2 m an die Oberfläche heranreicht.
Um die permanente Nutzung von Trockenländern zu sichern, braucht es einen achtsamen
Zugang.
Bäume, die viel Wasser aus dem Boden holen:
Eucalyptus camaldulensis, E. sideroxylon, E. wandoo (trockene Gebiete), E. globulus (feuchtnasses Land), E. camaldulensis mit Casuarina cunninghamii.
Bohrlöcher und Pumpen, um der Grundwasserspiegel in Bewässerungsgebieten zu senken,
sollten als die letzte Möglichkeit betrachtet werden.
Zusätzliche Methoden der Salzkontrolle:
-
der Wechsel von flachwurzelnden, einjährigen Feldfrüchten zu Baumfrüchten und
Brennholzversorgung
Leck geschlagene Kanäle durch dichte Rohre austauschen
Die Verwendung von salztoleranten Pflanzen. Salzbüsche (Atriplex), Acacias,
Prosopis, Puccinella Gräser, Maireana spp., Crithmum, Salicornia, Agropyrum,
Lolium rigidum gedeihen gut in Böden mit mehr als 0.4 % Natriumchlorid.
11.14 Kalte und montane Wüsten
In Binnenländer der Kontinente mit trockenen Plateaus oder hochgelegenen Tälern gibt es
sehr extensive Wüstengebiete mit großen Temperaturextremen, extrem heißer Tagesstrahlung
bei klarem Himmel und sehr kalten Nächten.
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Wollige Pflanzen und Tiere überleben diese Bedingungen, und silberne Haare schützen vor
Hitze und Kälte.
Sehr solide Häuser sind gefragt, und Brennstoff ist ein spezielles Problem, da alle Pflanzen
sehr langsam wachsen.
Weiden, Birken, Pappeln, Wacholder, schnell-wachsende oder knollige Sommerpflanzen sind
gefragt.
Gute Baumfrüchte wachsen in feuchten Stromgebieten.
Baue Swales für die Schneeschmelze, und Zäune helfen Schnee für Schmelzwasser
zurückzuhalten.
Steinhaufen und Mulch erhalten einen moderaten Luftpolster über den Pflanzenwurzeln,
winterhartes Getreide wächst auf kleinen Feldern, so wie Wurzelfrüchte für den Wintervorrat.
Felsige Böden sind gute Wachstumslagen, und die Felsen helfen die Bodenwärme und
Feuchtigkeit zu bewahren.
Einige gute Fischarten leben in Seen und Strömen, so wie der Biber und große
Wassernagetiere.
Hühner und Meerschweinchen überleben, letztere im Haus oder in einem kleine Raum nahe
der Küche, um sie warm zu halten.
Für Immergrüne eignen sich Koniferen besser wie Acacias.
Vögel essen eher Beeren, als Samen.
Die meiste Zeit des Jahres ist frostig, und die Wachstumssaison beträgt 40-70 Tage.
11.15 Designer Checkliste
11.16 Referenzen
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