Definition der Rheumatoiden Arthritis

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Über eine Millionen Menschen leiden in Deutschland an rheumatoider Arthritis und ist
die häufigste rheumatische Erkrankung. Da meine Großmutter und mein Bruder
wahrscheinlich auch von der rheumatoiden Arthritis betroffen sind, habe ich dieses
Thema für meine Facharbeit gewählt, um noch mehr über diese Krankheit zu erfahren.
Ich beschäftige mich in meiner Facharbeit vor allem über die Diagnose, Ursachen und
der Verlauf der rheumatoiden Arthritis.
1. Definition der Rheumatoiden Arthritis
Die Rheumatoide Arthritis oder auch chronische Polyarthritis, wie sie früher genannt
wurde und heute auch noch häufig genannt wird, ist eine schmerzhafte, unheilbare
chronische-Entzündung, welche hauptsächlich die Gelenke befällt. Es ist eine so
genannte Systemerkrankung, das bedeutet, dass die Krankheit nicht nur die Gelenke
befallen kann, sondern oftmals den ganzen Körper in Mitleidenschaft zieht. Zum
Beispiel kann sie innere Organe, Sehnen, Bindegewebe der Augen und noch weitere
Körperregionen befallen. Meistens jedoch sind die Finger, Handgelenke und die
Kniegelenke betroffen. Diese Entzündung führt mit der Zeit zu einer Verdickung der
Gelenkinnenhaut und zerstört so die Gelenkknorpel. Rheumatoide Arthritis äußert sich
in erster Linie durch Schmerzen, des weiterem tritt häufig eine Schwellung des Gelenks
auf. Aber auch eine Überwärmung und ein Hitzegefühl des Gelenks kommen oftmals
vor. Bei ca. 80% der rheumatoide Arthritis-Patienten kann der Rheumafaktor
nachgewiesen werden, bei 20% kommt er aber auch bei gesunden Menschen, also nicht
nachweislich, vor.
Rheumatoide Arthritis tritt häufig zwischen dem 40.-60.. Lebensjahr auf, doch sie kann
auch bei jüngeren und älteren Menschen vorkommen. Frauen sind dreimal häufiger
betroffen als Männer
2. Die Symptome der Rheumatoiden Arthritis
Es gibt viele verschiedene Symptome die auf Rheumatoide Arthritis hinweisen können.
Die Symptome die auf Rheumatoide Arthritis hinweisen können, entwickeln sich meist
langsam in ihren verlauf und treten oftmals erst an einer Stelle auf. Meistens geht ein
allgemeines Krankheitsgefühl voraus, mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
und Kraftlosigkeit. Zunächst wird meistens nur ein Gelenk befallen und später entstehen
dann Schwellungen und Schmerzen in mehreren Gelenken. Oft in den Gelenken der
Finger, der Hand und/oder den Zehen. Der Schmerz in den Gelenken tritt bei Ruhe auf
und bessert sich meist bei Bewegung. Durchblutungsstörungen und eine Steifigkeit
einzelner Finger und Gelenke am Morgen kommen oftmals noch hinzu. In einigen
Fällen können zusätzlich noch Rheumaknoten auftreten, die man als kleine Knoten
unter der Haut testen kann. Ein weiteres Merkmal der rheumatoiden Arthritis ist, dass
die Gelenkentzündungen symmetrisch auftreten. Das heißt, dass zum Beispiel beide
Handgelenke, gleichzeitig von der Entzündung befallen werden.
Die Typischen Symptome zu Beginn der Krankheit sind:
-
nächtliche und morgendliche Gelenkschmerzen
-
Morgensteifigkeit einzelner Gelenke
-
Allgemeines Krankheitsgefühl, wie z.B. bei der Grippe
-
Schwellungen an den Gelenken
Die Beschwerden kommen auch nicht unbedingt laufend vor, sondern es kann auch
Jahre geben mit völliger Beschwerdefreiheit.
Zu einem späteren Zeitpunkt kann es noch zu einer Verformung und Steifigkeit von
einzelnen Gelenken kommen. Typische Veränderungen der Gelenke sind:
-
Abrutschen der Finger nach Außen
-
Nach oben treten des Fingerknöchels
-
Abknicken der letzten Fingerglieder nach unten
-
Wachsen von Rheumaknoten
3. Diagnose
Es werden verschiedene Untersuchungen zur Diagnose von rheumatoider Arthritis
durchgeführt. Dieses ist auch notwenig da die Krankheit bei jedem meist sehr
unterschiedlich verläuft. Am Anfang sind die Symptome nicht sehr stark ausgeprägt,
deshalb wird rheumatoide Arthritis meist erst festgestellt, wenn sie schon in einem
fortgeschrittenen Stadium ist. Und es müssen mehrere Symptome gleichzeitig auftreten
da sonst keine genaue Aussage möglich ist. Der Arzt führt verschiedene
Untersuchungen
durch,
um
die
Krankheit
zu
beurteilen.
Die
wichtigsten
Untersuchungen sind, die Befragung der Patienten, körperliche Untersuchung,
Laboruntersuchungen, wie Blutproben, Gelenkultraschall und Röntgenuntersuchungen.
Einige
dieser
Untersuchungen
werden
Krankheitsverkauf im Überblick zu haben.
immer
wieder
wiederholt
um
den
Die Befragung der Patienten ist sehr wichtig, da der Arzt so schon wichtige
Informationen der Krankheit erfährt. Es ist auch sehr hilfreich für die Diagnose, wenn
der Patient weiß, welche Krankheiten schon in der Familie aufgetreten sind, da
rheumatoide Arthritis sehr häufig in Familien über mehrere Generation auftritt. Der
Patient wird besonders nach seiner Art von Schmerzen befragt, denn wenn die
Schmerzen in Ruhe und in der Nacht auftreten ist es schon ein erster Hinweis auf
rheumatoide Arthritis. Außerdem ist es wichtig wie die Gelenkschmerzen auftraten, so
kann der Arzt eher definieren zu welcher Krankheit das Krankheitsbild am ehesten
passt. Denn wenn sich die Schmerzen sehr langsam entwickelten ist es wiederum eher
ein Hinweis auf rheumatoide Arthritis. Bei der Körperuntersuchung kann der Arzt
feststellen, ob sich zum Beispiel schon Rheumaknoten gebildet haben und wie der
Zustand der Gelenke ist. Bei meinem Bruder war es für den Arzt sehr wichtig zu
erfahren, welche Art von Schmerzen er hatte und wo sie auftraten. Da sie bei ihm an
den Fingergelenken und noch an beiden Händen gleichzeitig auftraten war es schon ein
erster Hinweis auf rheumatoide Arthritis. Als nächstes wird häufig, wie bei meinem
Bruder auch, eine Blutuntersuchung gemacht. Das Blut bei RA-Patienten wird
hauptsächlich auf die Blutsenkungsgeschwindigkeit, das C-Reaktive-Protein und auf die
weißen Blutkörperchen hin untersucht. Bei der Blutsenkungsgeschwindigkeit wird im
Reagenzglas untersucht, wie schnell die Blutzellen nach unten sinken. Ist die
Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöht, so liegt eine Entzündung im Körper vor. Das CReaktive-Protein reagiert bei Entzündungen im Körper sehr schnell und kommt bei
Entzündungen sehr stark, bis zum 1000fache über Normal Konzentration, verhäuft im
Blut vor. Denn CRP bindet eingedrungene Fremdstoffe und aktiviert so Schritte zur
Immunabwehr. Da die Halbwertszeit von CRP nur 24 Stunden beträgt, also das Protein
wieder sehr schnell zerfällt, machen sich Veränderungen bei der Entzündung sehr
schnell bemerkbar. Deshalb eignet sich eine Blutuntersuchung auf CRP besonders gut
um den weiteren Verlauf zu beobachten. Das Gleiche gilt bei den weißen
Blutkörperchen, denn deren Konzentration ist ebenfalls erhöht, wenn eine Erkrankung
vorliegt, da sie auch für die Immunabwehr wichtig sind. Alle diese drei Dinge sind ein
Zeichen für einen entzündlichen Prozess im Körper. Man untersucht auch oft noch den
Rheumafaktor im Blut, das ist ein Antikörper des Immunsystems, doch der
Rheumafaktor liegt nicht immer nur bei Patienten mit rheumatoider Arthritis vor,
sondern ist häufig auch bei gesunden oder bei Personen, die eine andere Krankheit
besitzen, nachzuweisen. Deshalb ist das vorhanden sein und des Rheumafaktors kein
Nachweis für rheumatoide Arthritis. Der Rheumafaktor kann auch im Blut fehlen und
man kann trotzdem an rheumatoide Arthritis erkrankt sein.
Bei meinem Bruder wurden auch des öfteren verschiedene Blutuntersuchungen
durchgeführt. Man fand keinen Rheumafaktor, jedoch lag mehrmals ein erhöhter CRPWert vor, so dass man, durch die Blutwerte, auf eine beginnende rheumatoide Arthritis
schließen kann.
Da jedoch Blutuntersuchungen oft nicht ausreichend sind, werde meist noch weiter
Untersuchungen durchgeführt, wie Röntgenuntersuchung und Gelenkspiegelung.
Außerdem hat das American College of Rheumatology 7 Kriterien zusammengestellt
und wenn 4 der 7 Kriterien erfüllt sind, ist die Wahrscheinlichkeit einer rheumatoiden
Arthritis sehr hoch. Die 7 Kriterien sind:
1. Morgensteifigkeit der Gelenke von mindestens 1 Stunde Dauer und über 6
Wochen hinweg.
2. Entzündung von 3 oder mehr Gelenkregionen, Schwellungen oder
Flüssigkeitsansammlungen an mindestens 3 Gelenkbereichen gleichzeitig,
wiederum über 6 Wochen hinweg.
3. Gelenkentzündung in Hand- oder Fingergelenken: Schmerzen und
Schwellungen in den Hand- und Fingergelenken über 6 Wochen.
4. Symmetrische Gelenkentzündung über 6 Wochen
5. Rheumaknoten
6. Positiver Rheumafaktor im Blut.
7. Typische Röntgenveränderungen vor allem an den Händen.
Die ersten Jahre sind sehr entscheidend für den weiteren Verlauf der Krankheit. Wird
rheumatoide Arthritis rechtzeitig erkannt, so können sich, durch richtige Behandlung,
bleibende oder Spätschäden verzögert oder ganz vermieden werden.
4. Ursachen der Rheumatoiden Arthritis
Die Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind bis heute noch nicht genau geklärt. Man
geht davon aus, dass rheumatoide Arthritis nicht nur von einer Ursache ausgelöst wird,
sondern, dass mehrere Faktoren zusammenwirken müssen. Doch man geht mit
Sicherheit davon aus, dass ererbte Anlagen, eine veränderte Immunabwehr, aber auch
verschiedene Umweltfaktoren eine Rolle bei der Auslösung der Krankheit eine Rolle
spielen. Außerdem geht man sehr stark davon aus, dass genetische Veranlagungen der
(Mit-)Auslöser sind, da die Krankheit oftmals in Familien immer wieder kommt, wenn
sie schon einmal jemand hatte.
4.1Umweltbedingte Ursachen von rheumatoider Arthritis:
Verschiedene Umweltbedingungen gelten vor allem als Mitauslöser der Krankheit. Die
eigentlichen umweltbedingten Ursachen, die in Frage kommen sind verschiedene
Virusinfektionen
und Allergien. Durch diese Ursachen ist der Körper schon
geschwächt und das Immunsystem wurde veranlasst Antikörper zu bilden um eine
Heilung zu veranlassen. Doch bei rheumatoider Arthritis wird der Heilungsprozess dann
nicht gestoppt, sondern zerstört so dann das körpereigene Gewebe. Wie dieses vor sich
geht, wird im nächsten Punkt genauer beschrieben.
4.2Genetische Veranlagung von rheumatoider Arthritis:
Es ist bekannt, dass es eine Genetische Veranlagung gibt und deshalb kann es oft zu
mehreren Krankheitsvorkommen in der Familie kommen. Dieses ist wahrscheinlich in
meiner Familie der Fall, da Symptome der rheumatoide Arthritis bei meiner Großmutter
und wahrscheinlich auch bei meinem Bruder festgestellt wurden. Das Vorhandensein
der Erbanlage der rheumatoiden Arthritis ist mit einem ebenfalls erblichen
Oberflächenmerkmal auf den weißen Blutkörperchen verbunden. Dieses Merkmal nennt
man HLA-Antigen. Bei Menschen, bei denen sicher ist, dass sie an rheumatoider
Arthritis erkrankt sind, wird das HLA-Antigen drei bis viermal häufiger gefunden als
bei gesunden Menschen. Jedoch geht man auch davon aus, dass die genetische
Veranlagung nicht ausreicht um die Krankheit auszulösen.
Doch es ist ziemlich sicher, dass rheumatoide Arthritis durch eine Fehlsteuerung des
Immunsystems ausgelöst wird. Das Immunsystem bildet Antikörper, die sich dann aber
gegen körpereigenes uns gesundes Gewebe richten. Weiße Blutkörperchen, die so
genannten Leukozyten, sind das Hauptabwehrsystem des Körpers gegen Erreger und
Fremdstoffe. Ungefähr ein viertel der Leukozyten sind Lymphozyten. Lymphozyten
sind spezifische Abwehrzellen im Körper Sie bilden Antikörper gegen die Erreger und
machen diese unschädlich. Lymphozyten können normalerweise Körpereigene von
körperfremden Stoffen unterscheiden. Bei der rheumatoide Arthritis ist dieses jedoch
nicht der Fall und die Lymphozyten fallen körpereigene Zellen an und versuchen diese
zu bekämpfen. Auf welches Antigen die Lymphozyten genau reagieren ist bisher aber
noch unbekannt. Man weiß jedoch, dass die Lymphozyten ihr Antigen in der
Gelenkinnenhaut erkennen. Sie lösen so die Immunreaktion aus und lagern sich an der
Gelenkinnenhaut
an.
Die
Immunreaktion
beginnt
mit
der
so
genannten
Erkennungsphase. Das heißt, dass ein Fremdstoff im Körper erkannt und von so
genannten
Makrophagen
umschlossen
und
abgebaut
wird.
Bruchstücke
des
Fremdkörpers werden nun den T- oder B-Lymphozyten gezeigt, die sich darauf hin
vermehren und sich zu verschiedenen Zellen differenzieren. B-Lymphozyten werden zu
einer Plasmazelle. Plasmazellen bilden Antikörper gegen die Krankheitserreger, welche
sich dann an die Antigene zu einem Antikörper-Antigen Komplex zusammenschließen.
Die am häufigsten vorkommenden Antikörper, auch Immunglobuline genannt, sind die
vom Typ Immunglobulin G.
Die T-Lymphozyten sind die Killerzellen der Körpers. Diese T-Killerzellen erkennen
und zerstören die infizierten Zellen beziehungsweise die körperfremden Zellen.
Bestimmte T-Lymphozyten werden nicht zu T-Killerzellen, sonder zu T-Helferzellen
und T-Suppressorzellen. Die T-Helferzellen veranlassen die B-Lymphozyten, also die
Plasmazellen, zur Vermehrung, damit mehr Antikörper gebildet werden können. Einige
der B- und T-Lymphozyten entwickeln sich zu Gedächtniszellen, das heißt, diese
merken sich die Fremdkörper, so dass bei einem Wiederauftreten des Erregers sofort
Antikörper gebildet werden können und die Krankheit meist schon vor einem spürbaren
Ausbruch bekämpft worden ist. Die T-Suppressorzellen beenden die Bildung der
Antikörper.
Bei der rheumatoiden Arthritis wandern, wie oben schon genannt, die weißen
Blutkörperchen in die Gelenkinnenhaut
und erkennen dort irrtürmlich ein
körpereigenes Antigen als Fremdkörper und lösen die Immunreaktion aus. Die
Makrophagen, in der Gelenkinnenhaut, produzieren Botenstoffe, so genannte Zytokine.
Diese spielen eine zentrale Bedeutung bei der rheumatoiden Arthritis. Zytokine werden
von köpereigenen Zellen produziert und sorgen, durch Botenstoffe, für den
Informationsaustausch zwischen den beteiligten Zellen und den Zellsystemen. Zytokine
können sich nach einem Schlüssel-Schloss-Prinzip an die Zelle setzen und so die
Signale in die Zelle weitergeben. Die Zellen setzen nun vor allem die Zytokine
Tumornekrosefaktor Alpha (TNF-Alpha) und Interleukin-1 (IL-1) frei. TNF-Alpha wird
ganz zu Beginn des Entzündungsprozesses von den Abwehrzellen an der
Gelenkinnenhaut freigesetzt und aktiviert an der Entzündung beteiligte Zellen. Der
freigesetzte TNF-Alpha produziert wiederum selbst Botenstoffe, durch welche immer
mehr TNF-Alpha freigesetzt wird. Die Zellen produzieren weitere an der Entzündung
beteiligten Stoffe und werden zur Vermehrung angeregt, welches die Entzündung weiter
unterhält. Da immer mehr TNF-Alpha durch die Abwehrzellen freigesetzt wird entsteht
ein Teufelskreis, denn der TNF-Alpha regt zugleich die Produktion weiterer Botenstoffe
an, die die Entzündung beteiligter Zellen fördern und den Knorpel und Knochen
zerstören, und lockt weitere Entzündungszellen an, die sich an der Gelenkinnenhaut
anlagern.
Interleukin-1 ist für die Zerstörung von Gewebe fördernd und aktiviert die so genannten
Osteoklasten. Osteoklasten sind knochenabbauende Zellen. Bei Gesunden Menschen
wird dieses durch den IL-1 Rezeptorantagonisten, also ein Stoff welcher den Rezeptor
in den Zellen für IL-1 blockiert, IL-1Ra reguliert. IL-1Ra sitzt also auf den Rezeptoren,
also da wo sich sonst bestimmte Stoffe an die Zelle andocken können, der Zellen und
verhindert, dass sich IL-1 dort anlagern kann. So gelangt kein Signal in die Zellen,
welches eine Aktivierung für die für die Zerstörung von Zellen veranlassen würde. Bei
der rheumatoiden Arthritis hingegen gibt es zu wenige von den Molekülen des
Rezeptorantagonisten IL-1Ra. So dass sich IL-1 Moleküle an die Rezeptoren der Zellen
anlagern
können
und
so
nun
die
Zerstörung
von
Gewebe
fördert
und
knochenzerstörende Zellen aktiviert.
Die Lymphozyten, die beim Verlauf aktiviert werden, bilden außerdem noch den
Antikörper Immunglobulin G. Immunglobulin G wirkt bei der rheumatoiden Arthritis
jedoch als Auto-Antigen, also wird vom Körper selbst als Fremdstoff erkannt und auch
selbst hergestellt. Da es als Antigen erkannt wird, produziert der Körper wiederum nun
Antikörper um dieses Antigen zu bekämpfen. Diese Anti-Antikörper werden
Rheumafaktoren genannt, welche bei vielen Patienten, bei der Diagnose, im Blut
nachweisbar sind. Immunglobulin und der Anti-Antikörper schließen sich zu einem so
genannten
Immunkomplex
zusammen,
welcher
sich
in
der
Membran
der
Gelenkinnenhaut absetzt.
Diese ganzen Stoffe lagern sich an der Gelenkinnenhaut ab, wodurch sich diese verdickt
und sich weiter durch die Vermehrung der Zellen vergrößert. Und durch das Einwirken
von TNF-Alpha und IL-1, werden weitere Stoffe gebildet, die den Knorpel, den
Knochen und andere Teile des Gelenks zerstören. Das Immunsystem versucht immer
weiter die ganzen Stoffe zu bekämpfen, und dieses führt, wie beschrieben, zu einem
Teufelskreis. Denn wurde die Entzündung einmal angeregt, so sorgt vor allem der TNFAlpha, durch seine Botenstoffe, die für die Freisetzung von Entzündungsförderner
Stoffe und weiterer TNF-Alpha, für den fortlaufenden Verlauf der Entzündung.
5. Verlauf der rheumatoiden Arthritis
Die rheumatoide Arthritis verläuft bei jedem Menschen anders. Bei einem grossteil der
Betroffenen schreitet die Zerstörung der Gelenke sehr langsam und über einen großen
Zeitraum hinweg. Andere wiederum leiden an einer sehr aggressiven Form, welche die
Gelenke sehr schnell und stark zerstört. Recht häufig kommt es auch vor, dass die
Entzündung immer nur über kurzen Zeiträumen stattfindet und zwischen diesen
Zeiträumen lange Phasen von fast völliger Beschwerdefreiheit liegen.
Zu Beginn der rheumatoiden Arthritis verspüren die Meisten Betroffenen ein einfaches
allgemeines Krankheitsgefühl. Bei meinem Bruder war dieses unter anderem ein
Gewichtsverlust und andere Grippeähnliche Symptome, wie zum Beispiel noch leichtes
Fieber und Kraftlosigkeit. Nach diesem Vorstadium beginnt der eigentliche Verlauf der
rheumatoiden Arthritis. Dieser Verlauf lässt sich in drei Stadien einteilen. Die Frühe,
Fortschreitende und Späte Erkrankung. Im Frühstadium beginnen die Schmerzen an
verschiedenen Gelenken. Vorwiegend sind am Anfang kleine Gelenke betroffen. Bei
meinem Bruder waren die Fingergelenke betroffen. Außerdem waren beide seiner
Hände betroffen, also traten die Schmerzen symmetrisch auf. Man konnte bei ihm
außerdem Schwellungen an den Fingergelenken erkennen und die Gelenke waren
errötet. Mein Bruder konnte seine Finger auch nicht stark Bewegen und größere
Bewegungen waren mit Schmerzen verbunden. Er hatte die Schmerzen auch über
mehrere Tage hinweg und nicht immer nur über kurzen Zeiträumen, sondern sie wurden
erst von Tag zu Tag etwas schwächer. Viele Patienten klagen auch über eine leichte
Erwärmung der Gelenke, dieses war bei meinem Bruder jedoch nur selten der Fall.
Häufig halten die Gelenkschwellungen und Bewegungseinschränkungen auch über
mehrere Wochen an. Auf Röntgenbildern kann man erkennen, dass die Knochen im
Frühstadium noch nicht betroffen sind. Die Diagnose in diesem Stadium ist noch sehr
unsicher. Die Erkrankung kann in diesem Stadium stehen bleiben und nicht weiter
gehen oder sie können über viele Jahre hinweg auch keine weiteren Symptome
auftreten. Es können aber auch von Anfang an direkt viele Gelenke betroffen sein.
Oftmals kommen auch so genannte Schübe vor, das heißt, dass die Krankheit nur einige
Tage anhält und danach einige Jahre, wie beschrieben, keine Symptome mehr auftreten.
Der weitere Verlauf kann bei jedem sehr unterschiedlich sein.
Bei einer Fortschreitenden Erkrankung der rheumatoiden Arthritis, kann man erste
Anzeichen der Gelenkzerstörung auf Röntgenbildern oder durch andere Untersuchungen
erkennen. Es werden im weiteren Verlauf immer mehr Gelenke befallen. Außerdem
bleibt Die Gelenkschwellung, in diesem Stadium der Erkrankung, mit nur geringen
Schwankungen, bestehen. Somit bleibt auch die Bewegungseinschränkung vorhanden
und weitet sich auf andere Gelenke aus. Es sind im Prinzip alle Symptome der frühen
Erkrankung vorhanden, nur sind sie stärker geworden und haben meistens noch andere
Gelenke befallen. Es kann auch in diesem Stadium zu einem Stopp des Fortschreitend
der Erkrankung kommen. Bei meinem Bruder dürfe das Stadium der Fortschreitenden
Erkrankung noch nicht eingetroffen sein, da man auf Röntgenbildern und durch andere
Untersuchungen nicht erkennen kann, dass eine Zerstörung der Gelenke bereits
stattfindet. Bei meiner Großmutter jedoch, hat man durch Röntgenbilder festgestellt,
dass bereits eine leichte Zerstörung der Fingergelenke stattfindet. Dieses zeigt, dass bei
meiner Großmutter bereits das fortgeschrittene Stadium der Erkrankung erreicht ist.
Als drittes gibt es noch die „Späte Erkrankung“. In diesem Stadium entstehen und
erkennt man typische Merkmale der rheumatoiden Arthritis. Die Gelenkzerstörung hat
bis hier hin ständig zugenommen, so dass die Gelenke sich Verformt haben und somit
sich meist auch die Stellung der Gelenke geändert hat. Die Bewegungseinschränkungen
lassen sich nun auch nicht mehr rückgängig machen. Teilweise sind die Gelenke auch
so weit zerstört, dass sie schon, sozusagen, aufgelöst sind. Wenn dieses der Fall ist,
können die Patienten die betroffenen Partien kaum oder gar nicht mehr bewegen, da die
_Knochen nun direkten Kontakt zueinander haben und so zusammenwachsen können.
Oftmals haben die Patienten in diesem Stadium der Krankheit auch kaum noch
Schmerzen, die Krankheit geht sozusagen zu Ende. Jedoch bleiben die angerichteten
Schäden im Körper irreparabel.
Der Verlauf der rheumatoiden Arthritis ist bei jedem Patienten anders, so dass man
keine Aussage machen kann, wie der weitere Verlauf bei einem sein wird.
5.1 Verlauf der rheumatoiden Arthritis an der Hand
Da bei meinem Bruder und meiner Großmutter wahrscheinlich die Hände von der
rheumatoiden Arthritis befallen sind, werde ich hier kurz dessen Verlauf beschreiben.
Zunächst traten auch die typischen Krankheitssymptome auf. Diese wurden gefolgt von
starken Schmerzen in den Fingergelenken. Die Fingergelenke erröteten sich und
schwellten an. Es waren beide Hänge gleichzeitig betroffen und die Bewegung der
Hände, insbesondere der Finger, war stark eingeschränkt, da jede Bewegung auch mit
Schmerzen Verbunden war.
Die Schwellungen hielten oftmals nur wenige Tage an und waren danach wieder
verschwunden.
Es
gab
oftmals
einige
Tage
und
Wochen
von
völliger
Beschwerdefreiheit. Jedoch kamen die gleichen Beschwerden nach einiger Zeit für
einige Tage wieder.
Wenn die rheumatoide Arthritis an der Hand weiter fortschreitet, kommt es oftmals
dazu, dass die Finger nach außen hin abrutschen und das letzte Fingerglied nach unten
hin abknickt.
Bei dem nächsten Bild erkennt man, welche Gelenke an der Hand bei der rheumatoiden
Arthritis vorwiegend betroffen sind:
6. Therapiemöglichkeiten der rheumatoiden Arthritis
Bei Feststellung einer rheumatoiden Arthritis ist eine sofortige Behandlung erforderlich,
denn wenn man sie nicht oder zu spät behandelt führt diese Erkrankung zu irreparablen
Schäden. Da die Ursachen der rheumatoiden Arthritis noch nicht genau bekannt sind
und bei jedem Patient der Krankheitsverlauf unterschiedlich ist, muss der Arzt die
jeweils beste Therapie für einen Patienten herausfinden. Es sollen die Schmerzen,
Schwellungen und das Fortschreiten der Krankheit verhindert werden. Ist mit Sicherheit
festgestellt worden, dass der Patient an rheumatoide Arthritis erkrankt ist, so werden
ihm schnell wirkende entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente
verschrieben. Es gibt vor allem 3 Behandlungsarten bei rheumatoider Arthritis:
1. Medikamentöse Behandlung
2. Physiotherapeutische Behandlung
3. Operative Eingriffe
Bei meiner Großmutter und bei meinem Bruder ist bisher nur die Medikamentöse
Behandlung angewendet worden. Mein Bruder hat hauptsächlich so genannte
Nichtsteroidale Antirheumatika bekommen. Diese Medikamente sorgen dafür, dass kurz
nach deren Einnahme, die Schmerzen relativ schnell nachlassen und das die
Schwellungen an den Gelenken und der damit verbundenen Bewegungsfreiheit
zurückgehen. Nichtsteroidale Antirheumatika vermindern die für die Entzündung
verantwortlichen Funktionen. Mein Bruder hat dieses Medikament verschrieben
bekommen, da es noch nicht ganz sicher ist, dass er an rheumatoider Arthritis erkrankt
ist. Und die Nichtsteroidale Antirheumatika werden meist nicht über einen sehr langen
Zeitraum angewendet und haben dann auch keine oder nur sehr geringe
Nebenwirkungen. Mein Bruder musste dieses Medikament nur dann nehmen, wenn er
an Schmerzen und Schwellungen in betroffenen Regionen litt. Diese heilten dann
oftmals sehr schnell ab. Außerdem könnten diese Medikamente eine gute Wirkung
haben, denn bei meinem Bruder sind, nach deren Anwendung über einen etwas längeren
Zeitraum, keine
Beschwerden aufgetreten. Diese war anders als er noch keine
Nichtsteroidale Antirheumatika bekam, da traten die Symptome der rheumatoiden
Arthritis des Öfteren auf. Bei meiner Großmutter wird ebenfalls mit diesen
Medikamenten behandelt. Da man frühzeitig schon anfing mit diesen Medikamenten zu
behandeln, erhofft man sich, dass man nicht so früh oder vielleicht gar nicht auf starke
Medikamente, mit oftmals ungesunden Nebenwirkungen, zurückgreifen muss.
Die rheumatoide Arthritis ist eine unheilbare Krankheit, deren Verlauf nur gestoppt oder
verlangsamt werden kann. Diese so genannte Systemerkrankung überfällt vorwiegend
die Gelenke, doch kann auch andere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Eine Diagnose
der rheumatoiden Arthritis ist oft sehr schwer zu erstellen und dauert oftmals Jahre, bis
man sicher gehen kann, dass ein Patient an rheumatoider Arthritis erkrankt ist. Man geht
davon aus, dass verschiedene Faktoren, wie genetische Veranlagung und verschiedene
Umweltbedingungen, für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich sind. Die
Krankheit wird durch eine Fehlfunktion der Immunabwehr des Körpers hervorgerufen
und wird durch das körpereigene Immunsystem immer weiter vorangetrieben. Der
Verlauf ist oftmals durch beschwerdefreie Phasen unterbrochen. Zerstöre Gelenke und
Knochen können nicht wieder hergestellt werden. Es gibt zwar Therapien gegen
rheumatoide Arthritis und eine Menge von Medikamenten, jedoch können sie die
Krankheit nicht heilen und viele Medikamente haben starke Nebenweirkungen.
Schule:
Gymnasium der Stadt Lage
Schuljahr:
2003/04
Kurs:
Grundkurs
Fach:
Biologie
Name:
Jens Gebhardt
Thema:
Genetische Veranlagung und umweltbedingte Ursachen
von
rheumatoider
medizinische
Arthritis.
Krankheitsverlauf,
Untersuchungsmöglichkeiten
und
Therapieformen bei meiner Großmutter und meines
Bruders.
Fachlehrerin:
Frau Urbaniak
Ausgabetermin des Themas: 19.01.2004
Abgabetermin der Arbeit:
01.03.2004
_____________________
Unterschrift des Schülers
Die vorliegende Arbeit wurde am 1.03.2004 eingereicht
Note:
Punkte:
__________________
Unterschrift der Fachlehrerin
Gymnasium der Stadt Lage
Genetische Veranlagung und umweltbedingte
Ursachen von rheumatoider Arthritis.
Krankheitsverlauf, medizinische
Untersuchungsmöglichkeiten und
Therapieformen bei meiner Großmutter und
meines Bruders
Facharbeit im Grundkurs Biologie
von
Jens Gebhardt
Schuljahr 2003/04
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