Vectibix, INN-panitumumab

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Vectibix 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jeder ml des Konzentrates enthält 20 mg Panitumumab.
Jede Durchstechflasche enthält entweder 100 mg Panitumumab in 5 ml, 200 mg in 10 ml oder 400 mg
in 20 ml.
Die endgültige Konzentration von Panitumumab darf 10 mg/ml nicht überschreiten, wenn es, wie in
Abschnitt 6.6 beschrieben, zubereitet wurde.
Panitumumab ist ein humaner monoklonaler IgG2-Antikörper, der mittels rekombinanter DNATechnologie in einer Säugetierzelllinie (CHO) hergestellt wird.
Sonstige Bestandteile:
Jeder ml des Konzentrates enthält 0,150 mmol Natrium, was 3,45 mg Natrium entspricht.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (steriles Konzentrat).
Farblose Lösung, die durchscheinende bis weiße, sichtbare amorphe, proteinöse PanitumumabPartikel enthalten kann.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Vectibix ist als Monotherapie indiziert zur Behandlung des metastasierten, EGFR-exprimierenden
kolorektalen Karzinoms mit nicht-mutiertem (Wildtyp-) KRAS-Gen bei Patienten, bei denen
Fluoropyrimidin-, Oxaliplatin- und Irinotecan-haltige Chemotherapieregime versagt haben.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Die Behandlung mit Vectibix sollte unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der in der Durchführung
von Tumortherapien erfahren ist.
Der Nachweis der Expression des nicht-mutierten KRAS-Gens sollte mittels validierter TestMethoden durch ein erfahrenes Labor erfolgen.
Die empfohlene Dosis von Vectibix beträgt 6 mg/kg Körpergewicht einmal alle zwei Wochen.
Vectibix muss vor der Infusion mit 0,9%iger Natriumchloridlösung für Injektionszwecke auf eine
Endkonzentration, die 10 mg/ml nicht überschreitet, verdünnt werden (Hinweise zur Handhabung
siehe Abschnitt 6.6).
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Art der Anwendung
Die Anwendung von Vectibix erfolgt als intravenöse Infusion durch einen peripheren Venen- oder
Verweilkatheter mittels Infusionspumpe und unter Verwendung eines In-Line-Filters mit einer
Porengröße von 0,2 oder 0,22 Mikrometern und niedriger Protein-Bindungskapazität. Die empfohlene
Infusionsdauer beträgt ungefähr 60 Minuten. Bei Dosierungen über 1000 mg muss die Infusionsdauer
ungefähr 90 Minuten betragen (Hinweise zur Handhabung siehe Abschnitt 6.6).
Die Infusionsschläuche müssen vor und nach der Anwendung von Vectibix mit NatriumchloridLösung durchgespült werden, um eine Vermischung mit anderen Arzneimitteln oder i.v.-Lösungen zu
vermeiden.
Nicht als rasche intravenöse bzw. als Bolus-Injektion anwenden.
Anweisungen zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
Besondere Patientengruppen
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Vectibix wurden nicht bei Patienten mit eingeschränkter
Nieren- oder Leberfunktion untersucht.
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. In klinischen Studien wurden insgesamt
keine Unterschiede bezüglich der Unbedenklichkeit und Wirksamkeit zwischen Patienten ≥ 65 Jahre
und jüngeren Patienten beobachtet.
Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern; Vectibix darf bei Patienten, die jünger als 18 Jahre alt sind,
nicht angewendet werden.
4.3
Gegenanzeigen
Vectibix ist kontraindiziert bei Patienten mit einer Vorgeschichte schwerer oder lebensbedrohlicher
Überempfindlichkeitsreaktionen gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe
Abschnitt 4.4).
Patienten mit einer interstitiellen Pneumonie oder Lungenfibrose (siehe Abschnitt 4.4).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Hautreaktionen
Hautreaktionen, eine pharmakologische Wirkung, die bei epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor
(EGFR)-Inhibitoren beobachtet wurde, treten bei nahezu allen mit Vectibix behandelten Patienten
(ungefähr 90%) auf; diese sind mehrheitlich leicht bis mäßig im Schweregrad (siehe Abschnitt 4.8).
Sollte ein Patient Hautreaktionen dritten Grades (NCI-CTC/CTCAE) oder höher entwickeln oder
werden die Hautreaktionen als nicht tolerierbar eingeschätzt, ist die Anwendung von Vectibix
vorübergehend auszusetzen, bis eine Besserung eingetreten ist (≤ Grad 2). Nach Besserung auf
≤ Grad 2 sollte die Behandlung mit Vectibix mit 50% der ursprünglichen Dosis wieder aufgenommen
werden. Treten die Hautreaktionen dann nicht wieder auf, so ist die Vectibix-Dosierung in Schritten
von 25% zu erhöhen, bis die empfohlene Dosis erreicht ist. Bilden sich die Hautreaktionen nach
Auslassen von ein oder zwei Anwendungen von Vectibix nicht zurück (auf ≤ Grad 2) oder treten sie
bei 50% der ursprünglichen Dosis erneut auf oder sind nicht mehr tolerierbar, so muss Vectibix
endgültig abgesetzt werden.
In klinischen Studien beobachtete man in Folge der Entwicklung schwerer Hautreaktionen
(einschließlich Stomatitis) infektiöse Komplikationen einschließlich Sepsis, in seltenen Fällen mit
tödlichem Verlauf, sowie lokale Abszesse, die Inzision und Drainage erforderten. Patienten, die
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schwere Hautreaktionen entwickeln oder deren Hautreaktion sich während der Behandlung mit
Vectibix verschlechtert, müssen hinsichtlich entzündlicher oder infektiöser Folgeerscheinungen
(einschließlich bakterieller Entzündung des Unterhautgewebes) überwacht werden; eine adäquate
Behandlung ist ggf. unverzüglich einzuleiten. Es wird empfohlen, dass Patienten, die Vectibix
erhalten und Hautausschläge/Hautreaktionen entwickeln, ein Sonnenschutzmittel verwenden und eine
Kopfbedeckung tragen. Außerdem sollten sich diese Patienten nur sehr eingeschränkt dem
Sonnenlicht aussetzen, da Sonnenlicht jegliche möglicherweise auftretende Hautreaktion verstärken
kann.
Pulmonale Komplikationen
Patienten mit einer interstitiellen Pneumonie oder Lungenfibrose oder entsprechender Anamnese
wurden von klinischen Studien ausgeschlossen. Da interstitielle Lungenerkrankungen (ILD Interstitial Lung Disease) mit EGFR-Inhibitoren beobachtet worden sind, ist im Fall von akut
einsetzenden oder sich verschlechternden Lungensymptomen die Behandlung mit Vectibix zu
unterbrechen und die Symptome sind unverzüglich abzuklären. Falls eine Pneumonie oder
Lungeninfiltrate diagnostiziert werden, ist Vectibix abzusetzen und der Patient entsprechend zu
behandeln.
Elektrolytstörungen
Bei einigen Patienten wurde ein zunehmend sinkender Magnesiumspiegel im Serum beobachtet, der
zu einer schweren (Grad 4) Hypomagnesiämie führte. Daher sollten Patienten regelmäßig vor Beginn
und bis 8 Wochen nach dem Ende der Vectibix-Behandlung hinsichtlich einer Hypomagnesiämie und
einer begleitenden Hypokalzämie überwacht werden (siehe Abschnitt 4.8). Eine angemessene
Supplementierung mit Magnesium wird empfohlen.
Andere Elektrolytstörungen, u.a. eine Hypokaliämie, wurden ebenfalls beobachtet. Eine angemessene
Supplementierung mit den jeweiligen Elektrolyten wird ebenfalls empfohlen.
Infusionsreaktionen
In einer klinischen Studie entwickelten 4% der Patienten Infusionsreaktionen und bei 1% der
Patienten wurden diese Reaktionen als schwer eingestuft (NCI-CTC Grad 3 und 4).
Über alle klinischen Studien hinweg betrachtet, wurden bei 3% der mit Vectibix behandelten
Patienten Infusionsreaktionen (innerhalb von 24 Stunden nach jeglicher Infusion) berichtet, von
denen < 1% schwergradig waren (NCI-CTC Grad 3 und 4). In der Phase nach der Zulassung wurde
über schwerwiegende Infusionsreaktionen berichtet, einschließlich seltener Berichte mit tödlichem
Ausgang. Wenn eine schwere oder lebensbedrohliche Reaktion während einer Infusion oder zu einem
beliebigen Zeitpunkt nach der Infusion auftritt [z. B. Vorhandensein eines Bronchospasmus, eines
Angioödems, einer Hypotonie, des Bedarfes an parenteraler Medikation oder einer Anaphylaxie],
muss Vectibix dauerhaft abgesetzt werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).
Bei Patienten mit milder oder mäßiger (NCI-CTC Grad 1 und 2) Infusionsreaktion ist die
Infusionsrate für die Dauer dieser Infusion zu reduzieren. Es wird empfohlen, diese niedrigere
Infusionsrate für alle nachfolgenden Infusionen beizubehalten.
Es wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, die mehr als 24 Stunden nach der Infusion
auftraten, einschließlich eines Angioödems mit tödlichem Ausgang, welches mehr als 24 Stunden
nach der Infusion auftrat. Patienten müssen über die Möglichkeit einer spät einsetzenden
Infusionsreaktion informiert werden und angewiesen werden, ihren Arzt zu kontaktieren, falls
Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion auftreten.
4
Weitere Vorsichtsmaßnahmen
Dieses Arzneimittel enthält 0,150 mmol Natrium (dies entspricht 3,45 mg Natrium) pro ml des
Konzentrates. Dies ist bei Personen unter natriumkontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät zu
berücksichtigen.
Vectibix in Kombination mit IFL
Bei Patienten, die Vectibix in Kombination mit dem IFL-Chemotherapieregime [Bolus 5-Fluorouracil
(500 mg/m2), Leucovorin (20 mg/m2) und Irinotecan (125 mg/m2)] erhielten, kam es mit hoher
Inzidenz zu schwerer Diarrhö (siehe Abschnitt 4.8). Deshalb ist die Anwendung von Vectibix in
Kombination mit IFL zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.5).
Vectibix in Kombination mit Bevacizumab und Chemotherapieregimen
In einer randomisierten, offenen, multizentrischen Studie mit 1053 Patienten wurde die Wirksamkeit
von Bevacizumab und Oxaliplatin- oder Irinotecan-haltigen chemotherapeutischen Regimen mit oder
ohne Vectibix in der Erstlinien-Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms untersucht. In
einer Interimsanalyse, die auf 947 Patienten basiert, wurden eine verkürzte progressionsfreie
Überlebenszeit und vermehrte Todesfälle bei Patienten beobachtet, die Vectibix in Kombination mit
Bevacizumab und Chemotherapie erhielten. Zusätzlich wurden im Behandlungsarm mit Vectibix in
Kombination mit Bevacizumab und Chemotherapie mit einer höheren Häufigkeit Lungenembolien,
Infektionen (überwiegend dermatologischen Ursprungs), Diarrhöen, Elektrolytstörungen und
Dehydratation beobachtet. Eine weitere Analyse der Wirksamkeitsdaten im Hinblick auf den KRASStatus identifizierte keine Patienten-Subgruppe, die von der Behandlung mit Vectibix in Kombination
mit Oxaliplatin- oder Irinotecan-haltiger Chemotherapie und Bevacizumab profitiert. Es wurde ein
Trend zu schlechterem Überleben unter Behandlung mit Vectibix in der KRAS-Wildtyp-Subgruppe
der Oxaliplatin-Kohorte beobachtet. Ebenso wurde ein Trend zu schlechterem Überleben unter
Behandlung mit Vectibix in der Irinotecan-Kohorte unabhängig vom KRAS-Mutationsstatus
beobachtet. Daher sollte Vectibix nicht in Kombination mit Bevacizumab enthaltender
Chemotherapie angewendet werden (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).
Vectibix in Kombination mit Oxaliplatin-basierter Chemotherapie bei Patienten mit metastasiertem
kolorektalem Karzinom (mCRC, metastatic colorectal cancer)
Vectibix darf bei mCRC-Patienten mit KRAS-mutierten Tumoren oder mit unbekanntem KRASTumorstatus nicht in Kombination mit Oxaliplatin-haltiger Chemotherapie angewendet werden. In
einer Phase-3-Studie (n = 1183, 656 Patienten mit KRAS-Wildtyp und 440 Patienten mit KRASmutierten Tumoren) wurde Panitumumab in Kombination mit einer Infusionstherapie aus
5-Fluorouracil, Leucovorin und Oxaliplatin (FOLFOX) im Vergleich zur alleinigen FOLFOXErstlinientherapie bei mCRC untersucht. Dabei wurden ein verkürztes progressionsfreies Überleben
und eine verkürzte Gesamtüberlebenszeit bei Patienten mit KRAS-mutierten Tumoren beobachtet, die
Panitumumab und FOLFOX (n = 221) versus alleiniger FOLFOX-Therapie (n = 219) erhielten.
Akutes Nierenversagen
Über akutes Nierenversagen wurde bei Patienten berichtet, die eine schwere Diarrhö und
Dehydratation entwickelten.
Augentoxizitäten
Nach der Zulassung wurde selten über schwerwiegende Fälle von Keratitis und ulzerativer Keratitis
berichtet. Patienten, bei denen Anzeichen und Symptome vorliegen, die auf eine Keratitis hindeuten,
wie akute oder sich verschlechternde Entzündung des Auges, Tränensekretion, Lichtempfindlichkeit,
verschwommenes Sehen, Schmerzen im Auge und/oder gerötete Augen, sollten umgehend einen
Augenarzt aufsuchen.
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Bei Bestätigung der Diagnose einer ulzerativen Keratitis sollte die Behandlung mit Vectibix
unterbrochen oder abgebrochen werden. Wenn eine Keratitis diagnostiziert wurde, sollten der Nutzen
und die Risiken einer Weiterbehandlung sorgfältig abgewogen werden.
Vectibix sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Keratitis, ulzerativer Keratitis oder
schwerer Form eines trockenen Auges mit Vorsicht angewendet werden. Die Verwendung von
Kontaktlinsen ist auch ein Risikofaktor für Keratitis und Ulzeration.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.
Vectibix sollte nicht in Kombination mit einer IFL-Chemotherapie oder Bevacizumab-haltiger
Chemotherapie angewendet werden. Eine hohe Inzidenz schwerer Diarrhöen wurde beobachtet, wenn
Panitumumab in Kombination mit einer IFL-Therapie angewendet wurde (siehe Abschnitt 4.4). Eine
erhöhte Toxizität und vermehrte Todesfälle wurden beobachtet, wenn Panitumumab mit Bevacizumab
und Chemotherapie kombiniert wurde (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).
Vectibix darf nicht bei mCRC-Patienten mit KRAS-mutierten Tumoren oder mit unbekanntem KRASTumorstatus in Kombination mit Oxaliplatin-haltiger Chemotherapie angewendet werden. In einer
klinischen Studie wurden ein verkürztes progressionsfreies Überleben und eine verkürzte
Gesamtüberlebenszeit bei Patienten mit KRAS-mutierten Tumoren beobachtet, die Panitumumab und
FOLFOX erhielten (siehe Abschnitt 4.4).
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung von Vectibix bei Schwangeren.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das
potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Der EGFR spielt bei der Steuerung der
pränatalen Entwicklung eine Rolle und kann für die normale Organogenese, Proliferation und
Differenzierung des sich entwickelnden Embryos wesentlich sein. Deshalb hat Vectibix das Potential,
den Fötus zu schädigen, wenn es bei schwangeren Frauen angewendet wird.
Es ist bekannt, dass menschliches IgG die Plazentaschranke passiert; daher könnte Panitumumab von
der Mutter auf den sich entwickelnden Fötus übertragen werden. Frauen im gebärfähigen Alter
müssen während der Behandlung mit Vectibix und über einen Zeitraum von 6 Monaten nach der
letzten Dosis einen zuverlässigen Konzeptionsschutz verwenden. Wird Vectibix während der
Schwangerschaft angewendet oder wird die Patientin während der Behandlung mit diesem
Arzneimittel schwanger, so ist sie über das Risiko einer möglichen Fehlgeburt oder die potentielle
Gefahr für den Fötus zu informieren.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Panitumumab in die Muttermilch übertritt. Da menschliches IgG in die
Muttermilch sezerniert wird, könnte auch Panitumumab sezerniert werden. Die Wahrscheinlichkeit
einer Resorption und einer Schädigung des Kindes nach Aufnahme über die Nahrung ist unbekannt.
Es wird empfohlen, dass Frauen während der Therapie mit Vectibix und über einen Zeitraum von
3 Monaten nach der letzten Dosis nicht stillen.
Fertilität
Tierexperimentelle Studien zeigten einen reversiblen Effekt auf den Menstruationszyklus und eine
verminderte weibliche Fruchtbarkeit bei Affen (siehe Abschnitt 5.3). Panitumumab könnte daher die
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Fähigkeit von Frauen, schwanger zu werden, beeinflussen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Falls Patienten Symptome im Zusammenhang mit der
Behandlung zeigen, die ihr Sehvermögen und/oder ihre Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit
beeinflussen, wird empfohlen, dass sie kein Kraftfahrzeug führen oder Maschinen bedienen, bis diese
Symptome nachlassen.
4.8
Nebenwirkungen
Basierend auf einer Analyse aller Patienten aus klinischen Studien, die Vectibix als Monotherapie
erhalten haben (n = 1052), waren die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen
Hautreaktionen, die bei 93% der Patienten auftraten. Diese Reaktionen standen mit den
pharmakologischen Wirkungen von Vectibix im Zusammenhang und waren in der Mehrheit der Fälle
leicht oder mäßig, 12% der Fälle waren schwer (Grad 3 oder höher, NCI-CTC). Häufig berichtete
unerwünschte Wirkungen, die bei ≥ 20% der Patienten auftraten, waren Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts [Übelkeit (30%), Diarrhö (27%) und Erbrechen (22%)], allgemeine
Erkrankungen [Fatigue (35%)], Infektionen und parasitäre Erkrankungen [Paronychie (21%)] und
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes [Pruritus (53%), Erythem (52%), akneiforme
Dermatitis (51%), Hautausschlag (38%)].
Wenn nicht anders vermerkt, beziehen sich die Daten in der untenstehenden Tabelle auf
unerwünschte Wirkungen in klinischen Studien bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem
Karzinom, die Panitumumab als Monotherapie erhielten (n = 1052). Innerhalb jeder
Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Unerwünschte Wirkungen
Systemorganklassen
gemäß MedDRA
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Häufig
(≥ 1/100, < 1/10)
Erkrankungen der
Haut und des
Unterhautzellgewebes
Akneiforme
Dermatitis
Hautausschlag
Exfoliativer Hautausschlag
Erythem
Exfoliation der
Haut
Pruritus
Trockene Haut
Fissuren der Haut
Akne
Palmar-plantares
ErythrodysästhesieSyndrom
Papulöser Hautausschlag
Juckender Hautausschlag
Geröteter Hautausschlag
Fleckenförmiger Hautausschlag
Makulopapulöser Hautausschlag
Hautgeschwür
Wundschorf
Hypertrichose
Alopezie
Onychoklasie
Nagelfunktionsstörung
(Onycholyse)
7
Gelegentlich
(≥ 1/1000,
< 1/100)
Selten
(≥ 1/10.000,
< 1/1000)
Angioödem1
Unerwünschte Wirkungen
Systemorganklassen
gemäß MedDRA
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Allgemeine
Erkrankungen und
Beschwerden an der
Infusionsstelle
Infektionen und
parasitäre
Erkrankungen
Sehr häufig
(≥ 1/10)
Diarrhö
Übelkeit
Erbrechen
Abdominale
Schmerzen
Stomatitis
Konstipation
Fatigue
Pyrexie
Paronychie
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Erkrankungen der
Atemwege, des
Brustraums und
Mediastinums
Erkrankungen des
Nervensystems
Augenerkrankungen
Erkrankungen des
Immunsystems
Herzerkrankungen
Skelettmuskulatur-,
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Gefässerkrankungen
Dyspnoe
Husten
Häufig
(≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich
(≥ 1/1000,
< 1/100)
Selten
(≥ 1/10.000,
< 1/1000)
Trockener Mund
Infusionsreaktion
Entzündung der
Schleimhaut
Schüttelfrost
Beschwerden im
Brustkorb
Eitriger Hautausschlag
Augenentzündung
Infektion des
Augenlides
Bakterielle Entzündung
des Unterhautgewebes
Hypomagnesiämie
Hypokalzämie
Hypokaliämie
Dehydratation
Lungenembolie
Epistaxis
Nasentrockenheit
Kopfschmerzen
Schwindel
Konjunktivitis
Wimpernwachstum
Verstärkte Tränensekretion
Okuläre Hyperämie
Trockenes Auge
Augenpruritus
Irritation des
Augenlides
Irritation des Auges
Überempfindlichkeit
Tachykardie
Rückenschmerz
Bronchospasmus
Keratitis
Anaphylaktische
Reaktion
Zyanose
Hypotonie
Hypertonie
Hautrötung
8
Ulzerative
Keratitis2
1
Diese unerwünschte Wirkung wurde nicht in den klinischen Studien zur Monotherapie berichtet
(n = 1052). Die Häufigkeit wurde aus Berichten zu allen klinischen Studien abgeleitet, die mit
Vectibix durchgeführt wurden (n = 4593).
2
Die Meldungen dieser unerwünschten Wirkung traten in der Phase nach der Zulassung auf.
Das Sicherheitsprofil von Panitumumab bei Patienten, deren Tumore KRAS-Wildtyp exprimieren
(n = 394), entsprach im Allgemeinen dem der oben beschriebenen Gesamt-mCRC-MonotherapieGruppe (n = 1052). Die einzigen Unterschiede waren, dass über Nagelfunktionsstörungen und
Hypomagnesiämie im KRAS-Wildtyp-Arm sehr häufig (≥ 1/10) berichtet wurden, während diese
unerwünschten Wirkungen in der Gesamt-mCRC-Monotherapie-Population häufig (≥ 1/100 bis
< 1/10) berichtet wurden. Ferner wurde über Stomatitis und Akne häufig in der KRAS-WildtypPopulation versus sehr häufig in der Gesamt-mCRC-Monotherapie-Population berichtet. Zusätzlich
wurde in der Gesamt-mCRC-Monotherapie-Gruppe gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100) und in der
KRAS-Wildtyp-Gruppe häufig (≥ 1/100 bis < 1/10) über Bronchospasmus, Hypotonie und Hypertonie
berichtet.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Wenn von Diarrhö berichtet wurde, war diese überwiegend leicht oder mäßig im Schweregrad. Bei
2% der Patienten mit KRAS-Wildtyp wurde von einer schweren Diarrhö berichtet. Über akutes
Nierenversagen wurde bei Patienten berichtet, die eine Diarrhö und Dehydratation entwickelten (siehe
Abschnitt 4.4).
Infusionsreaktionen
In klinischen Prüfungen und in der Phase nach der Zulassung wurde während des Auftretens von
Infusionsreaktionen, die innerhalb von 24 Stunden nach Infusion auftraten, über unerwünschte
Wirkungen, einschließlich abdominaler Schmerzen, anaphylaktischer Reaktionen, Angioödeme,
Rückenschmerzen, Bronchospasmen, Herz-Kreislauf-Versagen, Brustschmerzen, Schüttelfrost,
Zyanose, Dyspnoe, Hautrötung, Hypertonie, Hypotonie, Pyrexie, Tachykardie und Erbrechen
berichtet. In allen klinischen Studien wurde bei 3% der mit Vectibix behandelten Patienten über
Infusionsreaktionen, die innerhalb von 24 Stunden nach Infusion auftraten, berichtet. Weniger als 1%
dieser Reaktionen waren schwer (NCI-CTC Grad 3 und 4). In der Phase nach der Zulassung wurde
über schwerwiegende Infusionsreaktionen berichtet, die in seltenen Fällen einen tödlichen Ausgang
hatten.
Ein Fall eines Angioödems mit tödlichem Ausgang trat in einer klinischen Studie auf, bei der ein
Patient mit rezidivierendem und metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Kopf- und Halsbereiches
mit Vectibix behandelt wurde. Das Ereignis mit tödlichem Ausgang trat nach Reexposition auf und
folgte einer vorherigen Episode eines Angioödems. Beide Episoden traten mehr als 24 Stunden nach
der Anwendung auf (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Überempfindlichkeitsreaktionen, die mehr als
24 Stunden nach der Infusion auftraten, wurden ebenfalls in der Phase nach der Zulassung beobachtet.
Zur klinischen Behandlung von Infusionsreaktionen, siehe Abschnitt 4.4.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hautausschlag trat am häufigsten im Gesicht, im Bereich der oberen Brustpartie und dem Rücken auf,
konnte sich aber bis auf die Extremitäten erstrecken. Im Anschluss an schwere dermatologische und
subkutane Reaktionen wurde über infektiöse Komplikationen einschließlich Sepsis, in seltenen Fällen
mit tödlichem Verlauf, bakterieller Entzündung des Unterhautgewebes und lokaler Abszesse, welche
Inzisionen und Drainage erforderten, berichtet. Die mediane Dauer bis zum ersten Symptom der
dermatologischen Reaktionen betrug 10 Tage, die mediane Dauer bis zur Rückbildung nach der
letzten Dosis von Vectibix betrug 28 Tage.
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Eine Paronychie ging mit einer Schwellung des seitlichen Nagelumlaufs von Zehen und Fingern
einher.
Dermatologische Reaktionen (einschließlich der Auswirkungen auf Nägel), die bei mit Vectibix oder
anderen EGFR-Inhibitoren behandelten Patienten beobachtet wurden, hängen bekanntermaßen mit
den pharmakologischen Wirkungen der Therapie zusammen. Im Datensatz der Gesamt-mCRCMonotherapie-Gruppe schlossen schwere (Grad 3 und Grad 4) Ereignisse akneiforme
Dermatitis (5%), Erythem (4%), Hautausschlag (3%), Pruritus (2%), exfoliativen
Hautausschlag (1%), Akne (1%), Fissuren der Haut (1%), Exfoliation der Haut (< 1%), trockene Haut
(< 1%), Hautgeschwür (< 1%), Wundschorf (1%), geröteten Hautausschlag (< 1%), papulösen
Hautausschlag (< 1%) und makulopapulösen Hautausschlag (< 1%) ein. Paronychie wurde bei 1% der
Patienten mit Vectibix beobachtet.
Vectibix in Kombination mit anderen Antitumor-Wirkstoffen und/oder Monotherapie
Über alle klinischen Studien hinweg, in Kombination mit anderen Antitumor-Wirkstoffen und/oder
Monotherapie, waren die häufigsten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse, die mit der
Behandlung mit Vectibix in Zusammenhang stehen, Lungenembolie, schwere dermatologische
Toxizität mit Komplikationen durch infektiöse Folgen sowie Tod durch Sepsis, Infusionsreaktionen
und Hypomagnesiämie. Unerwünschte Wirkungen, die das Absetzen von Vectibix erforderlich
machten, waren Infusionsreaktionen, schwere Hauttoxizität und Paronychie.
Augentoxizitäten
Nicht-schwerwiegende Fälle von Keratitis wurden bei 0,2 bis 0,7% der Patienten in klinischen
Studien beobachtet. In der Phase nach der Zulassung wurde selten über schwerwiegende Fälle von
Keratitis und ulzerativer Keratitis berichtet (siehe Abschnitt 4.4).
4.9
Überdosierung
In klinischen Studien wurden Dosierungen von bis zu 9 mg/kg untersucht. Es wurde von
Überdosierungen bis zu etwa dem Zweifachen der empfohlenen Dosis berichtet. Die beobachteten
unerwünschten Ereignisse schlossen Hauttoxizitäten, Diarrhö, Dehydratation und Fatigue ein und
entsprachen dem Sicherheitsprofil bei Anwendung der empfohlenen Dosis.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Wirkstoffe, monoklonale Antikörper,
ATC-Code: L01XC08
Wirkmechanismus
Panitumumab ist ein rekombinanter, vollständig humaner monoklonaler Antikörper der
Immunglobulin-Klasse IgG2. Er bindet mit hoher Affinität und Spezifität an den humanen EGFRezeptor (epidermal growth factor). Beim EGFR handelt es sich um ein transmembranöses
Glykoprotein, das zu einer Unterfamilie der Typ-I-Rezeptor-Tyrosinkinasen gehört, zu der EGFR
(HER1/c-ErbB-1), HER2, HER3 und HER4 zählen. EGFR fördert das Zellwachstum in normalen
epithelialen Geweben einschließlich der Haut und Haarfollikel und wird auf diversen Tumorzelllinien
exprimiert.
Panitumumab bindet an die Liganden-bindende Domäne des EGFR und hemmt kompetitiv die
Rezeptor-Autophosphorylierung, die von allen bekannten EGFR-Liganden induziert wird. Die
Bindung von Panitumumab an den EGFR führt zur Verlagerung des Rezeptors ins Innere der Zelle,
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Hemmung des Zellwachstums, Induktion der Apoptose und Verminderung der Produktion von
Interleukin 8 sowie vaskulärem endothelialem Wachstumsfaktor.
Das KRAS (Kirsten rat sarcoma 2 viral oncogene homologue)-Gen codiert ein kleines, GTP-bindendes
Protein, welches in die Signaltransduktion involviert ist. Eine Vielzahl von Stimuli, einschließlich
desjenigen vom EGFR, aktiviert KRAS, welches wiederum andere intrazelluläre Proteine aktiviert und
dadurch die Zellproliferation, das Zellüberleben und die Angiogenese stimuliert.
Aktivierende Mutationen im KRAS-Gen treten häufig bei verschiedenen Tumoren des Menschen auf
und sind sowohl mit der Onkogenese als auch mit der Tumorprogression in Zusammenhang gebracht
worden.
Pharmakodynamische Wirkungen
In-vitro-Tests und tierexperimentelle in-vivo-Untersuchungen ergaben, dass Panitumumab das
Wachstum und Überleben von EGFR-exprimierenden Tumorzellen hemmt. An humanen TumorXenotransplantaten ohne EGFR-Expression zeigten sich keine antitumoralen Wirkungen von
Panitumumab. In Tierversuchen bewirkte die zusätzliche Anwendung von Panitumumab zu
Strahlentherapie, Chemotherapie oder anderen gezielt angewendeten Therapeutika eine erhöhte
antitumorale Wirkung im Vergleich zur alleinigen Strahlentherapie, Chemotherapie oder gezielt
angewendeten Therapeutika.
Immunogenität
Ergebnisse zur Entwicklung von anti-Panitumumab-Antikörpern wurden mit zwei verschiedenen
immunologischen Testmethoden ausgewertet (ELISA zum Nachweis hochaffiner Antikörper und ein
Biosensor-Immunoassay zur Unterscheidung hochaffiner und wenig affiner Antikörper). Hierdurch
zeigte sich eine insgesamt geringe Inzidenz der Bildung von anti-Panitumumab-Antikörpern nach
dessen Applikation. Bereits vor der ersten Panitumumab-Applikation ließen sich mit ELISA bei 5 von
636 Patienten (< 1%) und mit dem Biosensor-Test bei 16 von 635 Patienten (2,5%) Antikörper
nachweisen. Nach der Applikation ließen sich bei 1 von 447 Patienten (0,2%) (ELISA) bzw. 7 von
447 Patienten (1,6%) (Biosensor-Test) neutralisierende Antikörper nachweisen. Im Vergleich zu
Patienten ohne Entwicklung von Antikörpern wurde kein Zusammenhang zwischen dem
Vorhandensein von anti-Panitumumab-Antikörpern und Pharmakokinetik, Wirksamkeit und
Unbedenklichkeit beobachtet.
Der Nachweis der Antikörperbildung hängt von der Empfindlichkeit und Spezifität des Tests ab. Die
beobachtete Inzidenz positiver Antikörper-Nachweise kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst
werden, darunter die Handhabung des Untersuchungsmaterials, Begleitmedikation und zugrunde
liegende Krankheiten. Daher kann ein Vergleich der Inzidenz der Antikörperbildung mit der anderer
Präparate irreführend sein.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Vectibix bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mCRC) mit
progredientem Krankheitsverlauf während oder nach der vorangegangenen Chemotherapie wurde in
einer randomisierten, kontrollierten Studie (463 Patienten) und in offenen, einarmigen Studien
(384 Patienten) untersucht. Die Unbedenklichkeit von Vectibix wurde anhand von 920 Patienten mit
mCRC, die mindestens eine Dosis Vectibix erhalten hatten, beurteilt. Weitere Studien wurden mit
Vectibix als Monotherapie bei Patienten mit anderen soliden Tumoren, kombiniert mit
Chemotherapie mit oder ohne Bevacizumab bei Patienten mit mCRC oder in Kombination mit
Chemotherapie bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs durchgeführt.
463 Patienten mit EGFR-exprimierendem metastasiertem Karzinom des Kolons oder Rektums wurden
nach bestätigtem Versagen Oxaliplatin- und Irinotecan-haltiger Behandlungsschemata in eine
multinationale, randomisierte, kontrollierte Studie aufgenommen. Die Patienten wurden im Verhältnis
11
1:1 randomisiert und einer von zwei Behandlungen zugeteilt: 6 mg/kg Vectibix alle zwei Wochen plus
beste supportive Behandlung (BSC = Best Supportive Care, ohne Chemotherapie) oder alleinige BSC.
Die Patienten wurden bis zum Fortschreiten ihrer Erkrankung oder bis zum Auftreten nicht tolerabler
toxischer Wirkungen behandelt. Nach Progression des Tumorleidens konnten Patienten mit alleiniger
BSC in eine Begleitstudie wechseln und erhielten 6 mg/kg Vectibix alle zwei Wochen.
Von 463 Patienten waren 63% männlich. Das mediane Alter betrug 62 Jahre (Bereich 27 bis 83 Jahre)
und 99% waren kaukasischer Herkunft. Bei 396 (86%) Patienten betrug der Ausgangswert des
ECOG-Performance-Status 0 oder 1. Siebenundsechzig Prozent der Patienten hatten ein Kolon- und
33% ein Rektumkarzinom.
Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS = Progression Free Survival). In
einer Analyse, bei der der potentielle systematische Fehler durch unplanmäßige Auswertungen
bereinigt wurde, war der Anteil der Patienten mit Tumorprogression oder Todesfolge, die Vectibix
erhielten, um 40% gegenüber solchen, die BSC erhielten, verringert [Hazard Ratio 0,60 (95% KI:
0,49; 0,74), stratifizierter Log-Rank, p < 0,0001]. Da in beiden Behandlungsarmen mehr als 50% der
Patienten beim ersten planmäßigen Arztbesuch einen Progress aufwiesen, wurde kein Unterschied
beim medianen PFS gesehen. Beim ersten planmäßigen Arztbesuch (Woche 8) betrug die
progressionsfreie Überlebensrate 45,5% bei Vectibix plus BSC und 24,6% bei alleiniger BSC; ein
Unterschied von 20,9% (95% KI: 12,4; 29,4). Es wurde kein Unterschied im Gesamtüberleben
beobachtet. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Patienten, die in den BSC-Arm
randomisiert wurden, nach dem Progress Panitumumab erhielten. Das Ansprechen des Tumors wurde
durch eine zentrale Überprüfung gemäß der modifizierten RECIST-Kriterien bestimmt. Insgesamt
wurde ein bestätigtes objektives Ansprechen (partielle Remission) bei 9,5% (95% KI: 6,1; 14,1) der
Patienten, die mit Vectibix und BSC und bei 0% (95% KI: 0,0; 1,6) der Patienten, die mit alleiniger
BSC behandelt wurden, festgestellt. Bei 26% bzw. 10% blieb die Tumorerkrankung stabil. Bei den
176 Patienten, die nach Progression unter alleiniger BSC Vectibix erhielten, betrug die von den
Studienärzten beurteilte Ansprechrate 11,4% (95% KI: 7,1; 17,0).
PFS – Alle Patienten
100%
90%
Median
Treatment Group
Proportion
Event-Free
Ereignisfreier
Anteil
80%
70%
60%
50%
/ N (%) in Weeks
BehandlungsgruppeEvents
Ereignisse/N(%)
Median in Wochen
Vectibix + BSC 193 / 231
193/231
Vectibix+BSC
( 84(84)
)
8.0 8,0
Alleinige
BSC
208/232
BSC
Alone
208 / 232
( 90(90)
)
8.0 8,0
Hazard Ratio = 0,60
(95% KI: 0,49; 0,74)
Stratifizierter Log-Rank Test p<0,0001
40%
30%
20%
10%
0%
Subjects at risk:
Gefährdete Patienten:
Vectibix+BSC
Vectibix+BSC
BSC
Alone
Alleinige
BSC
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52
Weeks Wochen
231 228 221 216 212 85 84 65 64 41 40 40 40 22 19 19 19
232 230 225 220 216 39 39 20 20 11 10 7 7 4 4 4 4
8
3
8
2
8
2
7
2
2
1
2
1
1
1
1
1
0
0
Unplanmäßige Arztbesuche wurden an den am nächsten liegenden planmäßigen Zeitpunkt gelegt
Die Beziehung zwischen dem Status der KRAS-Mutationen von aufbewahrtem, in Paraffin
eingebettetem Tumorgewebe und den klinischen Ergebnissen wurde in einer retrospektiven Analyse
ausgewertet.
12
Aufbewahrte Tumorproben, die bei der Primärresektion des kolorektalen Karzinoms entnommen
wurden, wurden auf das Vorkommen der sieben häufigsten aktivierenden Mutationen in den Codons
12 und 13 des KRAS-Gens (Gly12Asp, Gly12Ala, Gly12Val, Gly12Ser, Gly12Arg, Gly12Cys und
Gly13Asp) unter Verwendung einer Allel-spezifischen Polymerase-Kettenreaktion analysiert. 427
(92%) Patienten konnten bezüglich des KRAS-Status ausgewertet werden; 184 davon wiesen
Mutationen auf. In einer Analyse, bei der der potentielle systematische Fehler durch unplanmäßige
Auswertungen bereinigt wurde, war die Hazard Ratio für PFS 0,49 (95% KI: 0,37; 0,65) zugunsten
von Panitumumab in der KRAS-Wildtyp-Gruppe und 1,07 (95% KI: 0,77; 1,48) in der Gruppe mit
KRAS-Mutationen. Der Unterschied im medianen PFS der KRAS-Wildtyp-Gruppe war 8 Wochen.
Beim ersten planmäßigen Arztbesuch (Woche 8) betrug die progressionsfreie Überlebensrate in der
KRAS-Wildtyp-Gruppe 59,7% bei Vectibix plus BSC und 21% bei alleiniger BSC, was einen
Unterschied von 38,7% (95% KI: 27,4; 50,0) ausmachte. Der Unterschied in der Gruppe mit KRASMutationen betrug 0 Wochen. Beim ersten planmäßigen Arztbesuch (Woche 8) betrug die
progressionsfreie Überlebensrate in der Gruppe mit KRAS-Mutationen 21,4% bei Vectibix plus BSC
und 28% bei alleiniger BSC; ein Unterschied von -6,6% (95% KI: -19,0; 5,9). In keiner der beiden
Gruppen wurde ein Unterschied im Gesamtüberleben gesehen. In der KRAS-Wildtyp-Gruppe war die
Ansprechrate 17% für Panitumumab und 0% für BSC. In der Gruppe mit KRAS-Mutationen war in
keinem der beiden Behandlungsarme ein Ansprechen zu verzeichnen. Die Raten für eine stabile
Erkrankung waren in der KRAS-Wildtyp-Gruppe 34% für Panitumumab und 12% für BSC, in der
Gruppe mit KRAS-Mutationen 12% für Panitumumab und 8% für BSC. Die Ansprechrate
(Beurteilung durch Prüfärzte) bei Patienten, die nach Progression unter BSC zu Panitumumab
wechselten, betrug 22% (95% KI: 14,0; 31,9) für KRAS-Wildtyp-Tumore und 0% (95% KI: 0,0; 4,3)
für Tumore mit KRAS-Mutationen.
PFS – Patienten mit KRAS-Mutation und -Wildtyp
KRAS-Wildtyp-Gruppe
100%
90%
Treatment Group
Median
/ N (%) in Weeks
BehandlungsgruppeEvents
Ereignisse/N(%)
Median in Wochen
Vectibix+BSC
115 / 124
( 93(93)
) 16.0
Vectibix + BSC
115/124
16,0
Alleinige
BSC
114/119
8,0
BSC
Alone
114 / 119
( 96(96)
)
8.0
Ereignisfreier Anteil
Proportion Event-Free
80%
70%
60%
Hazard Ratio = 0,49
50%
Hazard
ratio
= 0.60
(95% KI:
0,37;
0,65)
(95%
CI: 0.49,Log-Rank
0.74)
Stratifizierter
Test p<0,0001
Stratified log-rank test p<0.0001
40%
30%
20%
10%
0%
Subjects
at risk:
Gefährdete
Patienten:
Vectibix+BSC
Vectibix+BSC
BSCBSC
Alone
Alleinige
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52
Weeks Wochen
124 122 116 114 114 69 69 58 58 45 44 44 44 24 20 20 20 13 13 13 12
119 118 116 116 114 19 19 15 15 11 11
9 9 6 6 6 6 5 4 3 3
Unplanmäßige Arztbesuche wurden an den am nächsten liegenden planmäßigen Zeitpunkt gelegt
13
7
2
7
2
6
2
6
2
4
1
Gruppe mit KRAS-Mutationen
100%
90%
Treatment Group
Behandlungsgruppe
Vectibix+BSC
Vectibix
+ BSC
Alleinige
BSC
BSC Alone
Median
Events
/ N (%) in Weeks
Ereignisse/N(%)
Median in Wochen
76 / 76/84
84 ((90)
90 )
8.0
8,0
95/100( (95)
8,0
95 / 100
95 )
8.0
Proportion
Event-Free
Ereignisfreier
Anteil
80%
70%
60%
Hazard Ratio = 1,07
(95% KI: 0,77; 1,48)
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Subjects at risk:
Gefährdete Patienten:
Vectibix+BSC
Vectibix+BSC
BSC Alone
Alleinige BSC
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52
Wochen
Weeks
84 84 82 81 77 10 9 6 6
100 99 97 91 90 22 22 10 10
5
8
5
7
5
5
5
5
4
4
4
4
4
4
4
4
2
4
2
4
2
4
2
4
2
3
2
2
1
2
1
2
1
2
Unplanmäßige Arztbesuche wurden an den am nächsten liegenden planmäßigen Zeitpunkt gelegt
PACCE-Studie: In dieser randomisierten, offenen, kontrollierten klinischen Prüfung wurden
Chemotherapie (Oxaliplatin oder Irinotecan) und Bevacizumab mit oder ohne Panitumumab in der
Erstlinien-Behandlung bei Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom angewendet
(n = 1053 [n = 823 Oxaliplatin-Kohorte, n = 230 Irinotecan-Kohorte]). Die Panitumumab-Behandlung
wurde abgebrochen, da in einer Interimsanalyse eine signifikante Verminderung des PFS bei
Patienten, die Panitumumab erhalten hatten, beobachtet wurde.
Das Hauptziel der Studie war ein Vergleich des PFS in der Oxaliplatin-Kohorte. In der
Endauswertung betrug die Hazard Ratio für das PFS 1,27 (95% KI: 1,06; 1,52). Das mediane PFS
betrug 10,0 (95% KI: 8,9; 11,0) und 11,4 (95% KI: 10,5; 11,9) Monate im Behandlungsarm mit bzw.
ohne Panitumumab. Es zeigte sich eine erhöhte Sterblichkeit im Behandlungsarm mit Panitumumab.
Die Hazard Ratio für das Gesamtüberleben betrug 1,43 (95% KI: 1,11; 1,83). Das mediane
Gesamtüberleben betrug 19,4 Monate (95% KI: 18,4; 20,8) im Behandlungsarm mit Panitumumab
und 24,5 Monate (95% KI: 20,4; 24,5) im Behandlungsarm ohne Panitumumab.
Eine weitere Analyse der Wirksamkeitsdaten im Hinblick auf den KRAS-Status identifizierte keine
Patienten-Subgruppe, die von der Behandlung mit Panitumumab in Kombination mit Oxaliplatinoder Irinotecan-haltiger Chemotherapie und Bevacizumab profitiert. In der Wildtyp-KRAS-Subgruppe
der Oxaliplatin-Kohorte betrug die Hazard Ratio für das PFS 1,36 mit 95 % KI: 1,04; 1,77. Für die
mutierte KRAS-Subgruppe betrug die Hazard Ratio für das PFS 1,25 mit 95% KI: 0,91; 1,71. In der
Wildtyp-KRAS-Subgruppe der Oxaliplatin-Kohorte wurde ein günstiger Trend für das
Gesamtüberleben im Kontrollarm beobachtet (Hazard Ratio = 1,89; 95% KI: 1,30; 2,75). Unabhängig
vom KRAS-Mutationsstatus wurde ein Trend zum schlechteren Überleben mit Panitumumab auch in
der Irinotecan-Kohorte beobachtet. Die Behandlung mit Panitumumab in Kombination mit
Chemotherapie und Bevacizumab ist unabhängig vom KRAS-Mutationsstatus des Tumors mit einem
ungünstigen Nutzen/Risiko-Profil verbunden.
Dieses Arzneimittel wurde unter besonderen Bedingungen zugelassen. Das bedeutet, dass weitere
Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden; insbesondere sind Daten erforderlich,
die die Wirkung von Panitumumab bei Patienten mit Wildtyp-KRAS exprimierenden Tumoren
bestätigen. Diese Wirkung ist gegenwärtig über eine retrospektive Analyse gestützt. Es werden
weiterhin Nachweise über die Wirkung von Panitumumab in Kombination mit Chemotherapie auf das
14
progressionsfreie Überleben bei Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tumoren erwartet. Studien, die diese
Wirkung untersuchen, werden derzeit durchgeführt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMEA =
European Medicines Agency) wird neue Informationen zum Arzneimittel jährlich bewerten und, falls
erforderlich, wird die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels aktualisiert werden.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Vectibix zeigt bei Anwendung als Monotherapie oder in Kombination mit
Chemotherapie keine linearen Verläufe.
Nach einer einzelnen Panitumumab-Anwendung als einstündige Infusion stieg der Bereich unter der
Konzentration-Zeit-Kurve (AUC = Area Under the Curve) überproportional an und die Clearance
(CL) von Panitumumab fiel mit steigender Dosis von 0,75 auf 9 mg/kg von 30,6 auf 4,6 ml/Tag/kg.
Bei Dosierungen von über 2 mg/kg stieg die AUC von Panitumumab jedoch etwa proportional zur
Dosis an.
Nach der empfohlenen Dosis (6 mg/kg einmal alle 2 Wochen als einstündige Infusion) erreichten die
Panitumumab-Konzentrationen bei der dritten Infusion das Fließgleichgewicht mit einer mittleren
(± SD) maximalen Konzentration von 213 ± 59 µg/ml und einer mittleren minimalen Konzentration
von 39 ± 14 µg/ml. Der mittlere Wert (± SD) für die AUC0-τ betrug 1306 ± 374 µg x Tag/ml und
4,9 ± 1,4 ml/kg/Tag für die CL. Die Eliminations-Halbwertszeit betrug etwa 7,5 Tage (Bereich: 3,6
bis 10,9 Tage).
In einer pharmakokinetischen Populationsanalyse wurde die mögliche Auswirkung ausgewählter CoVariaten auf die Pharmakokinetik von Panitumumab untersucht. Alter (21 bis 88), Geschlecht,
ethnische Zugehörigkeit, Leber- und Nierenfunktion, chemotherapeutische Wirkstoffe und die
Intensität der EGFR-Membranfärbung (1+, 2+, 3+) in Tumorzellen hatten keine offensichtliche
Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Panitumumab.
Es wurden keine klinischen Untersuchungen zur Pharmakokinetik von Panitumumab bei Patienten mit
Nieren- oder Leberinsuffizienz durchgeführt.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Folgende Nebenwirkungen wurden bei Tieren beobachtet, nachdem sie Dosierungen ähnlich denen in
der klinischen Anwendung erhielten. Diese sind möglicherweise für den klinischen Einsatz relevant:
Hautausschlag und Diarrhö waren bei Javaner-Affen die wichtigsten Befunde in Toxizitätsstudien mit
wiederholter Applikation und einer Dauer von bis zu 26 Wochen. Diese Befunde wurden bei
Dosierungen beobachtet, die der für Menschen empfohlenen Dosis in etwa entsprechen und waren
nach Absetzen von Panitumumab reversibel. Für den Hautausschlag und die Diarrhö bei Affen nimmt
man einen Zusammenhang mit der pharmakologischen Wirkung von Panitumumab an und sie
stimmen mit den unerwünschten Wirkungen anderer Anti-EGFR-Inhibitoren überein.
Es wurden keine Studien zum mutagenen und karzinogenen Potenzial von Panitumumab
durchgeführt.
Hinsichtlich der Embryo-fetalen Entwicklung liegen keine ausreichenden Daten aus
tierexperimentellen Studien vor, da die fetale Panitumumab-Exposition nicht untersucht worden ist.
Für Panitumumab wurde beim Javaner-Affen gezeigt, dass es fetale Aborte bzw. fetalen Tod
verursacht, wenn es während der Organogenese in Dosierungen, die in etwa der empfohlenen Dosis
beim Menschen entsprechen, angewendet wurde.
Formale Studien zur männlichen Fertilität liegen nicht vor. Doch zeigte die mikroskopische
Untersuchung männlicher Fortpflanzungsorgane von Javaner-Affen, die Panitumumab in
Toxizitätsstudien mit wiederholter Anwendung in einer Dosierung erhielten, die ungefähr der 515
fachen der beim Menschen empfohlenen Dosis (bezogen auf mg/kg) entspricht, keinen Unterschied
im Vergleich zu männlichen Affen der Kontrollgruppe. Fertilitätsstudien an weiblichen Javaner-Affen
ergaben, dass Panitumumab zu einem verlängerten Menstruationszyklus und/oder Amenorrhoe und
einer verminderten Schwangerschaftsrate führen kann. Dieser Effekt trat bei allen untersuchten
Dosierungen auf.
Es wurden keine prä- und postnatalen Entwicklungsstudien mit Panitumumab am Tier durchgeführt.
Vor Behandlungsbeginn mit Panitumumab sollten alle Patienten bezüglich eines potentiellen Risikos
in der prä- und postnatalen Entwicklung aufgeklärt werden.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid
Natriumacetat-Trihydrat
Essigsäure (Eisessig, zur pH-Wert-Einstellung)
Wasser für Injektionszwecke.
6.2
Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen
Arzneimitteln gemischt werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Vectibix enthält kein antimikrobielles Konservierungsmittel oder bakteriostatische Wirkstoffe. Das
Präparat sollte nach seiner Zubereitung sofort verwendet werden. Falls nicht sofort verwendet, liegt
die Verantwortung für Lagerungsdauer und -bedingungen beim Anwender, wobei 24 Stunden bei
+2°C bis +8°C nicht überschritten werden sollten. Frieren Sie die verdünnte Lösung nicht ein.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C).
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Lagerungsbedingungen des verdünnten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Durchstechflasche (Typ I-Glas) zum Einmalgebrauch mit einem Elastomer-Stopfen, AluminiumVerschluss und einer abnehmbaren Plastikkappe.
Eine Durchstechflasche enthält: 100 mg Panitumumab in 5 ml, 200 mg Panitumumab in 10 ml oder
400 mg Panitumumab in 20 ml als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
Packung zu 1 Durchstechflasche mit 5 ml.
Packung zu 1 Durchstechflasche mit 10 ml.
Packung zu 1 Durchstechflasche mit 20 ml.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
16
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Vectibix ist von medizinischem Fachpersonal mit 0,9%iger Natriumchloridlösung für
Injektionszwecke unter aseptischen Bedingungen zu verdünnen. Durchstechflasche nicht schütteln
oder heftig bewegen. Wenden Sie Vectibix nicht an, wenn Sie Verfärbungen beobachten. Ziehen Sie
die erforderliche Menge von Vectibix für eine Dosis von 6 mg/kg auf. Auf ein Gesamtvolumen von
100 ml verdünnen. Die endgültige Konzentration darf 10 mg/ml nicht überschreiten. Eine Dosis über
1000 mg ist in 150 ml 0,9%iger Natriumchloridlösung für Injektionszwecke zu verdünnen (siehe
Abschnitt 4.2). Die verdünnte Lösung sollte durch vorsichtiges Schwenken gemischt werden. Nicht
schütteln.
Es wurden keine Inkompatibilitäten zwischen Vectibix und 0,9%iger Natriumchloridlösung für
Injektionszwecke in Polyvinylchlorid- oder Polyolefin-Beuteln festgestellt.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen
zu entsorgen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Amgen Europe B.V.
Minervum 7061
NL-4817 ZK Breda
Niederlande
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/07/423/001
EU/1/07/423/002
EU/1/07/423/003
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Zulassung: 3. Dezember 2007
Datum der letzten Verlängerung: 17. März 2011
10.
STAND DER INFORMATION
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.
17
ANHANG II
A.
HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN
URSPRUNGS UND INHABER DER
HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN
C.
SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER
GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU
ERFÜLLEN SIND
18
A.
HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS UND INHABER
DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE
VERANTWORTLICH IST
Name und Anschrift des Herstellers des Wirkstoffs biologischen Ursprungs
Amgen Inc.
6701 Kaiser Drive
Fremont, CA 94555
USA
Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist
Amgen Europe B.V.
Minervum 7061
NL-4817 ZK Breda
Niederlande
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2).
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN
UND WIRKSAMEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS
Nicht zutreffend.
•
SONSTIGE BEDINGUNGEN
Pharmakovigilanz-System
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat sicherzustellen, dass das
Pharmakovigilanz-System, wie in Modul 1.8.1 der Zulassung dargelegt, vorhanden und funktionsfähig
ist, bevor und während das Arzneimittel in den Verkehr gebracht wird.
Risikomanagement-Plan
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen verpflichtet sich, die im
Pharmakovigilanzplan dargestellten Studien und zusätzlichen Pharmakovigilanzaktivitäten (wie in
Version 5 des Risikomanagement-Planes (RMP) vereinbart, dargelegt in Modul 1.8.2. des
Zulassungsantrags) und alle künftigen vom CHMP zugestimmten Aktualisierungen des RMP,
durchzuführen.
Gemäß der Leitlinie des CHMP zu Risikomanagement-Systemen für Arzneimittel zur Anwendung
beim Menschen ist jeder aktualisierte RMP zeitgleich mit dem nächstfolgenden PSUR (regelmäßig
aktualisierter Bericht über die Unbedenklichkeit des Arzneimittels) einzureichen.
Ein aktualisierter RMP ist außerdem einzureichen
•
wenn neue Kenntnisse erhalten werden, die eine Bedeutung haben könnten für die aktuelle
Risikospezifizierung, den Pharmakovigilanzplan oder die Aktivitäten zur Risikominimierung
19
•
•
C.
innerhalb von 60 Tagen, nachdem ein wichtiger Ecktermin (Pharmakovigilanz oder RisikoMinimierung) erreicht wurde
nach Aufforderung der Europäischen Arzneimittel-Agentur
SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat innerhalb der vorgegebenen Zeit das
folgende Studienprogramm abzuschließen, dessen Ergebnisse die Grundlage für den jährlichen
Bewertungsbericht zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden:
•
Bis Q1-2011: Einreichung des zusammenfassenden Berichts zu der SPIRITT-Studie,
einschließlich einer Arzneimittelsicherheits- und Wirksamkeitsanalyse in Bezug auf KRAS
•
Durchführung einer bestätigenden Studie, die Panitumumab als Monotherapie in der
zugelassenen Indikation untersucht. Insbesondere:
Einreichung des Studienberichtes über die Primärdatenanalyse aus der klinischen
Prüfung 20080763 bis Q4-2012
•
Klärung der Unsicherheiten bezüglich KRAS-Testung bis Ende May 2012 durch:
Sammeln von Informationen über das Angebot diagnostischer Tests, die in der klinischen
Praxis verwendet werden, sowie über deren Ergebnisse
Sammeln und Auswerten von Daten bezüglich der Einhaltung der empfohlenen
Anwendung von Vectibix seitens der Ärzte in bestätigten Fällen von Wild-Typ-Tumoren
20
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
21
A. ETIKETTIERUNG
22
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG
KARTON
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Vectibix 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Panitumumab
2.
WIRKSTOFF(E)
Jede Durchstechflasche enthält 100 mg Panitumumab.
Jede Durchstechflasche enthält 200 mg Panitumumab.
Jede Durchstechflasche enthält 400 mg Panitumumab.
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Natriumchlorid, Natriumacetat-Trihydrat, Essigsäure (Eisessig), Wasser für Injektionszwecke.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
5 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
10 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
20 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.
x1
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur intravenösen Anwendung.
Packungsbeilage beachten.
6.
WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND
NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
Nicht schütteln.
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis
23
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Im Kühlschrank lagern.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Amgen Europe B.V.
Minervum 7061
NL-4817 ZK Breda
Niederlande
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/07/423/001
EU/1/07/423/002
EU/1/07/423/003
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
14.
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
16.
INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT
Der Begründung für das Nicht-Aufnehmen der Braille-Schrift wird zugestimmt.
24
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
ETIKETT DER DURCHSTECHFLASCHE
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
Vectibix 20 mg/ml steriles Konzentrat
Panitumumab
i.v.
2.
HINWEISE ZUR ANWENDUNG
3.
VERFALLDATUM
EXP
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Lot
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
100 mg/5 ml
200 mg/10 ml
400 mg/20 ml
6.
WEITERE ANGABEN
Amgen Europe B.V.
25
B. PACKUNGSBEILAGE
26
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Vectibix 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Panitumumab
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen.
•
•
•
•
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Was ist Vectibix und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Vectibix beachten?
Wie ist Vectibix anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Vectibix aufzubewahren?
Weitere Informationen
1.
WAS IST VECTIBIX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Vectibix wird bei der Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms (Krebs des Darms) nach
Versagen der Chemotherapie (Arzneimittel zur Behandlung von Krebs) angewendet.
Vectibix ist zur Anwendung bei Erwachsenen (18 Jahre und älter) bestimmt.
Vectibix enthält den Wirkstoff Panitumumab, der zur Arzneimittelgruppe der monoklonalen
Antikörper gehört. Monoklonale Antikörper sind Eiweißstoffe, die bestimmte andere Eiweißstoffe im
Körper spezifisch erkennen und an sie binden.
Panitumumab erkennt und bindet spezifisch an ein Eiweiß mit der Bezeichnung „epidermaler
Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR = Epidermal Growth Factor Receptor)“, das auf der Oberfläche
mancher Krebszellen vorkommt. Wenn Wachstumsfaktoren (andere körpereigene Eiweiße) an EGFR
binden, wird die Krebszelle angeregt zu wachsen und sich zu teilen. Panitumumab bindet an den
EGFR und verhindert somit, dass die Krebszelle das Signal für ihr Wachstum und ihre Teilung erhält.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON VECTIBIX BEACHTEN?
Vectibix darf nicht angewendet werden,
•
•
wenn Sie zuvor eine schwere oder lebensbedrohliche allergische (Überempfindlichkeits-)
Reaktion gegen Panitumumab oder einen der sonstigen Bestandteile von Vectibix hatten.
wenn Sie Anzeichen einer interstitiellen Pneumonie (Entzündungsreaktion der Lunge mit
Wasseransammlungen, die Husten und Probleme beim Atmen verursacht) oder einer
Lungenfibrose (Narbenbildung und Verdickungen in der Lunge mit Kurzatmigkeit) haben oder
hatten.
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Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Vectibix ist erforderlich
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Kontaktlinsen verwenden und/oder bereits zuvor Augenprobleme
hatten, wie schwere Fälle von trockenem Auge, Entzündung des vorderen Teils des Auges (Hornhaut)
oder Geschwüre, die den vorderen Teil des Auges betreffen.
Bevor Sie mit der Vectibix-Behandlung beginnen, wird Ihr Arzt Ihr Blut auf verschiedene Substanzen,
wie z. B. Magnesium und andere Elektrolyte, wie Kalzium oder Kalium, untersuchen. Sollten diese
Werte zu niedrig sein, wird Ihnen Ihr Arzt eventuell eine angemessene Ergänzung verschreiben.
Während der Behandlung mit Vectibix
Sie werden eventuell unter Hauttoxizitäten (Hautreaktionen) leiden. Wenn diese sich verschlechtern
oder nicht mehr tolerierbar sind, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt oder Ihr
Krankenpflegepersonal.
Es wird empfohlen, dass Sie sich nur eingeschränkt dem Sonnenlicht aussetzen, während Sie Vectibix
anwenden und Hautreaktionen haben, da Sonnenlicht zur Verschlechterung der Hautreaktionen führen
kann. Tragen Sie einen Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung, wenn Sie sich dem Sonnenlicht
aussetzen.
Ihr Arzt wird Sie während der Behandlung und für einen Zeitraum von bis zu 8 Wochen nach
Beendigung der Behandlung bitten, regelmäßig zu kommen, um Untersuchungen auf eine
Hypomagnesiämie (niedriger Magnesiumspiegel im Blut) und Hypokalzämie (niedriger
Kalziumspiegel im Blut) durchzuführen.
Bitte informieren Sie sofort Ihren Arzt oder das Krankenpflegepersonal, wenn sich eine akute oder
sich verschlimmernde Rötung und Schmerzen im Auge, erhöhter Tränenfluss im Auge,
verschwommenes Sehen und/oder Lichtempfindlichkeit einstellen, da Sie möglicherweise eine
sofortige Behandlung benötigen (siehe im Folgenden „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Bei Anwendung von Vectibix mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen /
anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, einschließlich nicht
verschreibungspflichtiger Arzneimittel.
Schwangerschaft und Stillzeit
Vectibix wurde nicht bei schwangeren Frauen untersucht. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt
informieren, wenn Sie schwanger sind, glauben, schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft
planen. Vectibix könnte Ihre Fähigkeit, schwanger zu bleiben, beeinflussen.
Wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind, sollten Sie während der Behandlung mit Vectibix und
über einen Zeitraum von 6 Monaten nach der letzten Dosis geeignete Methoden zur Verhütung
anwenden.
Stillen Sie Ihr Baby während der Behandlung mit Vectibix und über einen Zeitraum von 3 Monaten
nach der letzten Dosis nicht.
Fragen Sie vor der Einnahme jeglicher Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
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Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zur Verkehrstüchtigkeit und zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein Kraftfahrzeug führen oder Maschinen bedienen. Einige
Nebenwirkungen von Vectibix können Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, dies auf sichere Weise zu tun.
3.
WIE IST VECTIBIX ANZUWENDEN?
Vectibix wird in einer medizinischen Einrichtung unter Aufsicht eines Arztes, der in der Anwendung
von Tumortherapien erfahren ist, angewendet.
Vectibix wird intravenös (in eine Vene) mit Hilfe einer Infusionspumpe (einem Gerät, welches eine
langsame Injektion ermöglicht) angewendet.
Die empfohlene Dosis von Vectibix beträgt 6 mg/kg (Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht),
angewendet einmal alle 2 Wochen. Die Dosis wird normalerweise über einen Zeitraum von etwa
60 Minuten gegeben.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Vectibix Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen.
Sehr häufige Nebenwirkungen (beobachtet bei mehr als 1 von 10 Personen, die Vectibix
angewendet haben) waren:
•
Akneähnlicher Hautausschlag; Akne; Pruritus (Jucken); Erythem (Rötung der Haut);
Hautausschlag; Exfoliation der Haut (Abschälen der Haut); trockene Haut; Fissuren der Haut
(Risse in der Haut); exfoliativer Hautausschlag (abschälender Hautausschlag);
•
Durchfall; Übelkeit; Erbrechen; Bauchschmerzen; Verstopfung;
•
Stomatitis (aufgesprungene Lippen, Geschwüre im Mund und Fieberbläschen);
•
Fatigue (extreme Müdigkeit);
•
Pyrexie (Fieber oder hohe Temperatur);
•
Paronychie (Nagelfalzinfektion);
•
Husten; Dyspnoe (Atembeschwerden).
Häufige Nebenwirkungen (beobachtet bei mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 Personen, die
Vectibix angewendet haben) waren:
•
Infusionsreaktionen, die mit Symptomen einhergehen können wie Bauchschmerzen,
Rückenschmerzen, Atembeschwerden, Brustschmerzen, Hautrötung und erhöhte Herzfrequenz;
Hypotonie (niedriger Blutdruck); Hypertonie (hoher Blutdruck); Erbrechen; Schüttelfrost;
wiederholtes Anschwellen des Gesichtes und/oder Schwellung des Mundes und/oder Pyrexie
(Fieber oder hohe Temperatur);
•
Hand-Fuß-Syndrom (Rötung und Schwellung der Handballen oder Fußsohlen);
•
Onycholyse (Lockerung der Nägel); Nagelfunktionsstörung;
•
Eitriger Hautausschlag (Hautausschlag mit eitergefüllten Blasen);
•
Entzündung der Augen; Entzündung der Augenlider;
•
Bakterielle Entzündung des Unterhautgewebes (eine sich ausbreitende Entzündung unter der
Haut);
•
Hypomagnesiämie (niedrige Magnesiumspiegel im Blut);
•
Hypokalzämie (niedrige Kalziumspiegel im Blut);
•
Hypokaliämie (niedrige Kaliumspiegel im Blut);
•
Austrocknung;
•
Trockene Nase; Epistaxis (Nasenbluten);
29
•
•
•
•
•
•
•
Kopfschmerzen; Schwindel;
Papulöser Hautausschlag (Hautausschlag mit Knötchen); pruritischer Hautausschlag (juckender
Hautausschlag); erythematöser Hautausschlag (geröteter Hautausschlag); makulöser
Hautausschlag (pickeliger Hautausschlag); makulopapulöser Hautausschlag (Hautausschlag mit
Knötchen und Pickeln); Hautgeschwüre; Wundschorf;
Konjunktivitis (Entzündung der Augen); Wachstum der Wimpern und verstärkte
Tränensekretion (Tränenfluss); okuläre Hyperämie (Rötung der Augen); trockene Augen;
Augenpruritus (juckende Augen); Reizung der Augenlider; Reizung der Augen;
Lungenembolie (Blutgerinnsel in der Lunge);
Schleimhautentzündung (Entzündung des Mundes); trockener Mund;
Onychoklasie (brüchige Nägel);
Hypertrichose (übermäßiges Haarwachstum); Alopezie (Haarausfall).
Gelegentliche Nebenwirkungen (beobachtet bei weniger als 1 von 100 aber mehr als 1 von 1000
Personen, die Vectibix angewendet haben) waren:
•
Bronchospasmus (Verengung der Atemwege);
•
Anaphylaktische Reaktion (schwere allergische Reaktion);
•
Hautrötung; Hypotonie (niedriger Blutdruck); Hypertonie (hoher Blutdruck);
•
Zyanose (blaue Färbung der Haut und der Schleimhaut);
•
Keratitis (Entzündung des vorderen Teils des Auges (Hornhaut)).
Seltene Nebenwirkungen (beobachtet bei weniger als 1 von 1000 aber mehr als 1 von 10.000
Personen, die Vectibix angewendet haben) waren:
•
Angioödem (Schwellung des Mundes, des Gesichtes und Halses, die Atembeschwerden
verursacht).
Infusionsreaktionen, die Symptome oder Anzeichen wie Schüttelfrost, wiederholtes
Anschwellen des Gesichtes, Schwierigkeiten mit der Atmung, Erbrechen und/oder Fieber oder
Pyrexie (hohe Temperatur) beinhalten können, können mehrere Stunden oder Tage nach einer
Infusion auftreten. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten
Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt.
•
Ulzerative Keratitis (eine schwere Form der Geschwürbildung, die den vorderen Teil des Auges
(Hornhaut) betrifft und eine sofortige Behandlung erforderlich macht).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie
erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Gebrauchsinformation angegeben sind.
Wichtige Informationen über bestimmte Inhaltsstoffe von Vectibix
Dieses Arzneimittel enthält 0,150 mmol Natrium (entspricht 3,45 mg Natrium) pro ml Konzentrat.
Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
5.
WIE IST VECTIBIX AUFZUBEWAHREN?
Vectibix wird in der medizinischen Einrichtung, in der es verwendet wird, aufbewahrt.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Im Kühlschrank aufbewahren (2°C – 8°C).
Nicht einfrieren.
Im Originalkarton aufbewahren, um es vor Licht zu schützen.
30
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett bzw. dem Umkarton unter „Verwendbar bis“
bzw. „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des Monats.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese
Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Vectibix enthält
Der Wirkstoff ist Panitumumab 20 mg/ml.
Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid, Natriumacetat-Trihydrat, Essigsäure (Eisessig) und
Wasser für Injektionszwecke.
Wie Vectibix aussieht und Inhalt der Packung
Vectibix ist eine farblose Lösung, die sichtbare Partikel enthalten kann und in einer
Durchstechflasche bereitgestellt wird. Jede Packung enthält eine Durchstechflasche mit entweder
5 ml, 10 ml oder 20 ml Konzentrat.
Eventuell werden nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Amgen Europe B.V.
Minervum 7061
4817 ZK Breda
Niederlande
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien
s.a. Amgen n.v.
Tel/Tél: +32 (0)2 7752711
Luxembourg/Luxemburg
s.a. Amgen
Belgique/Belgien
Tel/Tél: +32 (0)2 7752711
България
Амджен България ЕООД
Тел.: +359 (0)2 805 7020
Magyarország
Amgen Kft.
Tel.: +36 1 35 44 700
Česká republika
Amgen s.r.o.
Tel: +420 2 21 773 500
Malta
Amgen B.V.
The Netherlands
Tel: +31 (0)76 5732500
Danmark
Amgen filial af Amgen AB, Sverige
Tlf: +45 39617500
Nederland
Amgen B.V.
Tel: +31 (0)76 5732500
31
Deutschland
AMGEN GmbH
Tel.: +49 89 1490960
Norge
Amgen AB
Tlf: +47 23308000
Eesti
Amgen Switzerland AG Vilniaus filialas
Tel: +372 5125 501
Österreich
Amgen GmbH
Tel: +43 (0)1 50 217
Ελλάδα
Amgen Ελλάς Φαρμακευτικά ΕΠΕ.
Τηλ.: +30 210 3447000
Polska
Amgen Sp. z o.o.
Tel.: +48 22 581 3000
España
Amgen S.A.
Tel: +34 93 600 19 00
Portugal
AMGEN Biofarmacêutica, Lda.
Tel: +351 21 4220550
France
Amgen S.A.S
Tél: +33 (0)1 40 88 27 00
România
Amgen România SRL
Tel: +4021 527 3000
Ireland
Amgen Limited
United Kingdom
Tel: +44 (0)1223 420305
Slovenija
AMGEN zdravila d.o.o.
Tel: +386 1 585 1767
Ísland
Vistor hf.
Sími: +354 535 7000
Slovenská republika
Amgen Switzerland AG Slovakia
Tel: +421 33 321 13 22
Italia
Amgen Dompé S.p.A.
Tel: +39 02 6241121
Suomi/Finland
Amgen AB, sivuliike Suomessa/Amgen AB, filial
i Finland
Puh/Tel: +358 (0)9 54900500
Kύπρος
Papaellinas & Co Ltd
Τηλ: +357 22741 741
Sverige
Amgen AB
Tel: +46 (0)8 6951100
Latvija
Amgen Switzerland AG Rīgas filiāle
Tel: +371 292 84807
United Kingdom
Amgen Limited
Tel: +44 (0)1223 420305
Lietuva
Amgen Switzerland AG Vilniaus filialas
Tel: +370 682 28282
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im .
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar.
Dieses Arzneimittel wurde unter „Außergewöhnlichen Umständen“ zugelassen.
Das bedeutet, dass weitere Daten zu diesem Arzneimittel erwartet werden.
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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA = European Medicines Agency) wird jegliche neuen
Informationen, die verfügbar werden, jährlich bewerten, und falls erforderlich, wird die
Packungsbeilage aktualisiert werden.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Vectibix ist von medizinischem Fachpersonal mit 0,9%iger Natriumchloridlösung für
Injektionszwecke unter aseptischen Bedingungen zu verdünnen. Durchstechflasche nicht schütteln
oder heftig bewegen. Wenden Sie Vectibix nicht an, wenn Sie Verfärbungen beobachten. Ziehen Sie
die erforderliche Menge von Vectibix für eine Dosis von 6 mg/kg auf. Im Gesamtvolumen von
100 ml verdünnen. Eine Dosis über 1000 mg ist in 150 ml 0,9%iger Natriumchloridlösung für
Injektionszwecke zu verdünnen. Die endgültige Konzentration darf 10 mg/ml nicht überschreiten. Die
verdünnte Lösung sollte durch vorsichtiges Schwenken gemischt werden. Nicht schütteln.
Die Infusionsschläuche sollten vor und nach der Anwendung mit Vectibix mit Natriumchloridlösung
durchgespült werden, um eine Vermischung mit anderen Arzneimitteln oder i.v. Lösungen zu
vermeiden.
Die Anwendung von Vectibix erfolgt als intravenöse Infusion durch einen peripheren Venen- oder
Verweilkatheter mittels Infusionspumpe und unter Verwendung eines In-Line-Filters mit einer
Porengröße von 0,2 oder 0,22 Mikrometern und niedriger Protein-Bindungskapazität. Die empfohlene
Infusionsdauer beträgt ungefähr 60 Minuten. Bei Dosierungen über 1000 mg muss die Infusionsdauer
ungefähr 90 Minuten betragen.
Zwischen Vectibix und 0,9%iger Natriumchloridlösung für Injektionszwecke in
Polyvinylchloridbeuteln oder Polyolefinbeuteln wurden keine Unverträglichkeiten beobachtet.
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