anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

Werbung
ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
OPTRUMA
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 60 mg Raloxifenhydrochlorid. Das entspricht 56 mg Raloxifen-Base.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtabletten. Sie liegen als elliptisch geformte, weiße Tabletten vor, die mit dem Code 4165
bedruckt sind.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
OPTRUMA ist angezeigt zur Prävention atraumatischer Wirbelbrüche bei postmenopausalen Frauen
mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko. Es existieren keine Daten bezüglich extravertebraler
Frakturen. Wenn in einem individuellen Fall über die Gabe von OPTRUMA oder Östrogenen
(Hormon- ersatztherapie) entschieden wird, sind klimakterische Symptome, Auswirkungen auf das
Brustgewebe sowie kardiovaskuläre Risiken und Nutzen zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 5.1).
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die empfohlene Dosis beträgt eine Tablette täglich, die zu jeder Tageszeit unabhängig von den
Mahlzeiten eingenommen werden kann. Eine Dosisanpassung bei älteren Patientinnen ist nicht
notwendig. Gemäß der Natur des Krankheitsverlaufes ist OPTRUMA für eine Langzeitbehandlung
vorgesehen.
Frauen, die wenig Calcium mit der Nahrung aufnehmen, wird zu einer ergänzenden CalciumEinnahme geraten.
4.3
Gegenanzeigen
Darf nicht von noch gebärfähigen Frauen eingenommen werden.
Bestehende oder in der Vorgeschichte aufgetretene venöse thromboembolische Ereignisse,
einschließlich tiefer Venenthrombose, Lungenembolie und Retina-Venenthrombose.
Überempfindlichkeit gegen Raloxifen oder andere Inhaltsstoffe der Tablette.
Eingeschränkte Leberfunktion einschließlich Cholestase
Schwere Nierenschädigung
Ungeklärte Uterusblutungen
OPTRUMA soll bei Patientinnen mit Endometriumskarzinom oder Brustkrebs nicht eingesetzt
werden, da über die sichere Anwendung in diesen Patientinnengruppen bislang keine Erfahrungen
vorliegen.
2
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Einnahme von Raloxifen ist mit einem erhöhten Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse
verbunden. Dieses scheint mit dem Risiko unter der üblichen Hormonersatztherapie vergleichbar zu
sein. Eine Risiko-Nutzen Analyse ist notwendig bei Patientinnen, bei denen ein Risiko für jedwede
Ätiologie venöser thromboembolischer Ereignisse besteht. OPTRUMA soll abgesetzt werden, wenn
entweder durch unvorhergesehene Krankheit oder durch eine andere Situation eine längere Phase der
Immobilisierung eintritt. Dies sollte im Falle der Krankheit unmittelbar, ansonsten 3 Tage vor dem
Eintreten der Immobilisierung erfolgen. Die Therapie sollte nicht wieder begonnen werden, bevor die
Gründe für das Absetzen beseitigt und die volle Mobilität der Patientin wiederhergestellt sind.
Es ist unwahrscheinlich, daß Raloxifen eine Proliferation des Endometriums verursacht. Jede
Uterusblutung unter OPTRUMA ist daher unerwartet und bedarf einer vollständigen Abklärung.
Raloxifen wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Einzeldosen von Raloxifen führten bei
Patientinnen mit einer Zirrhose und einer geringen Leberfunktionsstörung (Child-Pugh
Klassifizierung A) zu Raloxifen-Plasmaspiegeln, die etwa 2,5x über denen der Kontrollgruppe lagen.
Der Anstieg korrelierte mit der Gesamt-Bilirubin-Konzentration. Die Anwendung von OPTRUMA
bei Patientinnen mit Leberinsuffizienz wird nicht empfohlen bis die Sicherheit und die Wirksamkeit
in dieser Patientinnengruppe weitergehend abgeklärt ist. Das Gesamtbilirubin im Serum, die
Gammaglutamyltransferase, die alkalische Phosphatase, die ALT sowie die AST sollten bei Auftreten
erhöhter Werte während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.
Da keine Erfahrung bezüglich einer gleichzeitigen Anwendung von systemisch wirkenden Östrogenen
vorliegt, wird dieser Einsatz nicht empfohlen.
OPTRUMA ist nicht angezeigt zur Anwendung bei Männern.
OPTRUMA bewirkt keine Reduzierung von Hitzewallungen (Vasodilatation) oder anderen
menopausalen Beschwerden, die durch Östrogenmangel verursacht werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gleichzeitige Anwendung von Calciumcarbonat oder Aluminium- bzw. Magnesiumhydroxid-haltigen
Antacida beeinflußt die systemische Verfügbarkeit von Raloxifen nicht.
Die gemeinsame Anwendung von Raloxifen und Warfarin verändert die Pharmakokinetik beider
Substanzen nicht. Dennoch ergaben sich leichte Verkürzungen der Prothrombinzeit, weshalb die
Prothrombinzeit überwacht werden sollte, wenn Raloxifen gleichzeitig mit Warfarin oder anderen
Kumarinderivaten verabreicht wird.
Auswirkungen auf die Prothrombinzeit können sich über mehrere Wochen hinweg entwickeln, wenn
mit einer OPTRUMA-Behandlung bei Patientinnen begonnen wird, bei denen schon eine
Antikoagulanzien-Therapie mit Kumarinderivaten durchgeführt wird.
Raloxifen besitzt keinen Einfluß auf die steady state AUC von Digoxin. Cmax von Digoxin steigt um
weniger als 5%.
Der Einfluß von Begleitmedikationen auf die Plasmakonzentration von Raloxifen wurde in den
Präventionsstudien untersucht. Häufig gleichzeitig eingesetzte Wirkstoffe waren: Paracetamol, nichtsteroidale Antiphlogistika (wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Naproxen), orale Antibiotika, H1Antagonisten, H2-Antagonisten und Benzodiazepine. Es konnten keine klinisch relevanten Effekte auf
die Raloxifen-Plasmakonzentration bei der gleichzeitigen Anwendung dieser Stoffe festgestellt
werden.
Raloxifen beeinflußt die Bindungseigenschaften von Warfarin, Phenytoin oder Tamoxifen in vitro
nicht.
3
Raloxifen soll nicht zusammen mit Cholestyramin angewandt werden, da dieses die Resorption und
den enterohepatischen Kreislauf von Raloxifen signifikant vermindert.
Die Spitzenkonzentrationen von Raloxifen werden bei gleichzeitiger Gabe von Ampicillin
abgeschwächt. Da jedoch der Gesamtumfang der Resorption und die Eliminationsrate des Raloxifens
nicht beeinflußt werden, kann Raloxifen gleichzeitig mit Ampicillin verabreicht werden.
Raloxifen führt zu einer mäßigen Konzentrationserhöhung hormonbindender Globuline, wie z.B.
solcher, die steroidale Sexualhormone (SHBG), Thyroxin (TBG) und Kortikosteroide (CBG) binden.
Dies geht einher mit einem Anstieg der entsprechenden Gesamthormonkonzentrationen. Die
Konzentrationen freier Hormone werden durch diese Veränderungen nicht beeinflußt.
4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
OPTRUMA ist nur zur Anwendung bei postmenopausalen Frauen vorgesehen.
OPTRUMA darf nicht von gebärfähigen Frauen eingenommen werden. Raloxifen kann zur
Schädigung des Fetus führen, wenn es während der Schwangerschaft verabreicht wird. Wenn dieses
Arzneimittel dennoch irrtümlich während der Schwangerschaft eingenommen oder die Patientin
während der Behandlung schwanger wird, ist sie über die Gefahr für den Fetus zu informieren (siehe
Abschnitt 5.3).
Es ist nicht bekannt, ob Raloxifen in die Muttermilch übergeht. Daher kann seine klinische
Anwendung während der Stillzeit nicht empfohlen werden. OPTRUMA kann die Entwicklung des
Babies beeinträchtigen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Raloxifen hat keine bekannten Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von
Maschinen.
4.8
Nebenwirkungen
Alle unerwünschten Ereignisse aus Studien mit über 2000 Frauen wurden unabhängig von der
Kausalität berücksichtigt. Die Behandlungsdauer in diesen Studien betrug 2 bis 24 Monate.
Die Mehrzahl der Nebenwirkungen erforderte im allgemeinen keine Beendigung der Therapie.
Nebenwirkungen
Die unter Behandlung mit Raloxifen beobachteten Ereignisse, für die ein signifikanter Unterschied
(p <0,05) zwischen Raloxifen- und Placebo-Behandlung bestand, werden nachfolgend beschrieben.
Bei allen Placebo-kontrollierten klinischen Prüfungen traten venöse thromboembolische Ereignisse,
einschließlich tiefer Venenthrombose, Lungenembolie und Retina-Venenthrombose, in einer
Häufigkeit von 0,8 % auf. Beim Vergleich von OPTRUMA- mit Placebo-behandelten Patientinnen
wurde ein relatives Risiko von 2,49 (CI 1.23, 5.02) beobachtet.
Oberflächliche Thrombophlebitiden traten in einer Häufigkeit von weniger als 1% auf.
Das Auftreten von Vasodilatation (Hitzewallungen) war bei OPTRUMA Patientinnen gegenüber
Placebo-behandelten Patientinnen (24,3% bei OPTRUMA bzw. 18,2% bei Placebo) leicht erhöht.
Diese Ereignisse traten meist in den ersten 6 Behandlungsmonaten auf; ein erstmaliges Auftreten nach
dieser Zeit war selten. Die Häufigkeiten vorzeitiger Behandlungsabbrüche aufgrund von
Hitzewallungen unterschieden sich für die OPTRUMA- und die Placebogruppe nicht signifikant
voneinander (1,5 % bzw. 2,1 %).
Eine weitere Nebenwirkung, die beobachtet wurde, waren Wadenkrämpfe (5,5% bei OPTRUMA,
1,9% bei Placebo).
4
Für eine weitere Veränderung, die keine statistische Signifikanz aufwies (p<0,05), zeigte sich eine
signifikante Dosisabhängigkeit. Es handelte sich dabei um periphere Ödeme, die bei Patientinnen
unter OPTRUMA-Behandlung mit einer Inzidenz von 3,1% und bei Placebo-behandelten Frauen mit
einer Inzidenz von 1,9% auftraten.
Unter Raloxifen-Behandlung wurde über leicht erniedrigte Thrombozyten-Konzentrationen (6 - 10%)
berichtet.
Unerwünschte Wirkungen
Therapie-Abbrüche aufgrund unerwünschter klinischer Ereignisse erfolgten bei 10,7% von 581
OPTRUMA-Patientinnen und bei 11,1% von 584 Placebo-Patientinnen.
In einigen klinischen Prüfungen wurde OPTRUMA (n = 317) mit einer kontinuierlichen,
kombinierten Hormonersatz-Therapie (n = 110) oder mit zyklischer HRT (n = 205) verglichen
(hormon replacement therapy = HRT). Die Inzidenz von Beschwerden an der Brust sowie von
Uterusblutungen war bei Frauen, die mit Raloxifen behandelt wurden, signifikant niedriger als bei den
Frauen unter der jeweiligen Form der HRT Behandlung.
Seltene Fälle eines mäßigen Anstiegs von AST und/oder ALT wurden berichtet. Ein
Kausalzusammenhang zu Raloxifen kann nicht ausgeschlossen werden. Eine vergleichbare Häufigkeit
dieser Ereignisse wurde bei mit Placebo behandelten Patientinnen festgestellt.
4.9
Überdosierung
Zwischenfälle von Überdosierung am Menschen wurden nicht berichtet. In einer 8 wöchigen Studie
wurde eine Dosis von 600 mg/Tag gut vertragen. Es gibt kein spezifisches Antidot gegen
Raloxifenhydrochlorid.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektiver Östrogenrezeptor-Modulator (SERM). ATC-Code: noch
ausstehend
Als ein selektiver Östrogenrezeptor-Modulator (SERM) besitzt Raloxifen selektive agonistische oder
antagonistische Wirkungen auf östrogenempfindliche Gewebe. Es wirkt als ein Agonist auf den
Knochen- und teilweise auf den Cholesterinstoffwechsel (Abnahme des Gesamt- und LDLCholesterins), nicht aber auf Hypothalamus oder auf Uterus- und Brustgewebe.
Die biologischen Wirkungen von Raloxifen werden ebenso wie diejenigen der Östrogene vermittelt,
indem es mit hoher Affinität an Östrogenrezeptoren bindet und die Genexpression reguliert. Diese
Bindung führt zu einer differenzierten Expression verschiedenartiger östrogenregulierter Gene in
unterschiedlichen Geweben. Neuere Untersuchungsergebnisse lassen den Schluß zu, daß der
Östrogenrezeptor die Genexpression über mindestens zwei verschiedenartige Wege reguliert, die
liganden-, gewebs- und/oder genspezifisch sind.
OPTRUMA ist indiziert zur Prävention der postmenopausalen Osteoporose und nicht zur Behandlung
von klimakterischen Beschwerden. In klinischen Studien wurden klimakterische Beschwerden durch
Raloxifen nicht beeinflußt.
5
a) Wirkungen auf das Skelett
Das Abfallen des Östrogenspiegels in der Menopause führt zu einem ausgeprägten Anstieg der
Knochenresorption. Der Knochenverlust verläuft in den ersten 10 Jahren nach der Menopause
besonders schnell, wenn die kompensatorische Steigerung der Knochenbildung nicht ausreicht, um
die resorptiven Verluste auszugleichen. Andere Risikofaktoren, die zu einer Osteoporose führen
können, umfassen: Frühe Menopause; Osteopenie (mindestens 1 Standardabweichung unterhalb der
Peak Bone Mass); zierliche Körpergestalt; weiße oder asiatische Abstammung sowie Vorkommen von
Osteoporose in der Familie. Hormonersatzbehandlungen kehren im allgemeinen die übermäßige
Knochenresorption um. Die Wirkungen von OPTRUMA am Knochen sind qualitativ vergleichbar mit
denen einer Östrogen-Ersatztherapie, sind aber weniger ausgeprägt.
Basierend auf den genannten Risikofaktoren, ist die Prävention der Osteoporose mit OPTRUMA bei
Frauen mit Osteopenie innerhalb der ersten 10 Jahre nach der Menopause angezeigt, die eine
Knochenmineraldichte der Wirbelsäule von 1,0 - 2,5 Standardabweichungen unter dem
durchschnittlichen Wert einer normalen jungen Bevölkerung aufweisen. Diese Frauen tragen ein
hohes Lebenszeit-Risiko für Osteoporose-bedingte Frakturen.
I) Knochenmineraldichte (bone mineral density = BMD). Die Wirksamkeit von einmal täglich
verabreichtem OPTRUMA bei postmenopausalen Frauen von bis zu 60 Jahren mit oder ohne Uterus
wurde in einer zweijährigen Behandlungsperiode nachgewiesen. Die Frauen waren 2 - 8 Jahre nach
der Menopause. Drei Studien schlossen 1764 postmenopausale Frauen ein, die mit OPTRUMA
behandelt wurden oder Placebo erhielten. In eine dieser Studien wurden nur hysterektomierte Frauen
eingeschlossen. OPTRUMA führte im Vergleich zu Placebo zu einem signifikanten Anstieg der
Knochendichte der Hüfte und der Wirbelsäule sowie zu einem Anstieg des Gesamtkörpermineralgehaltes. Der Anstieg der Knochenmineraldichte (BMD) betrug im Vergleich zu Placebo
durchschnittlich 2%. Die Vergleichszahlen für konjugierte equine Östrogene aus einer Einzelstudie
waren 5% (Wirbelsäule) und 3% (Hüfte). In den Studien erhielten sowohl die mit Arzneimittel
behandelten Frauen als auch die Placebogruppe unterstützend Calcium. Der Prozentsatz der
Patientinnen, die einen Anstieg bzw. eine Abnahme der BMD während einer Raloxifen-Therapie
zeigten, war folgendermaßen: Für die Wirbelsäule bei 37% eine Abnahme und bei 63% ein Anstieg,
für die Hüfte bei 29% eine Abnahme sowie bei 71% ein Anstieg.
II) Frakturinzidenz: Gemäß der Zwischenauswertung einer Studie mit 7.705 postmenopausalen
Frauen mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren, reduzierte eine zweijährige OPTRUMABehandlung (60mg/Tag) die Inzidenz vertebraler Frakturen bei Frauen mit Osteoporose um 42% (RR
0.58, CI 0.36, 0.95; p = 0.028) bzw. bei Frauen mit manifester Osteoporose um 34 % (RR 0.66, CI
0.51, 0.85; p = 0,001). Diese Ergebnisse liegen in demselben Bereich wie die geschätzten Zahlen, die
aus Beobachtungsstudien für die Antifraktur-Wirksamkeit einer Östrogen-Behandlung (HRT)
gemeldet werden. Im Gegensatz zu den Östrogenen liegen zur Zeit für Raloxifen keine Daten über die
Reduktion nichtvertibraler Frakturen vor.
III) Calciumkinetik. OPTRUMA und Östrogene beeinflussen den Knochenumbau und den
Calciumstoffwechsel in ähnlicher Weise. OPTRUMA führte zu einer verminderten
Knochenresorption und einer positiven Verschiebung der Calciumbilanz um durchschnittlich 60 mg
pro Tag, was primär aus verringerten Calciumverlusten im Harn resultierte. Diese Beobachtungen
entsprachen denjenigen, die bei einer Ersatzbehandlung mit Östrogenen gemacht wurden.
IV) Marker des Knochenstoffwechsels. Die beobachtete Suppression von Knochenmarkern belegte
übereinstimmende Effekte von OPTRUMA auf Knochenresorption, Knochenbildung und
Gesamtknochenstoffwechsel, die qualitativ den Effekten der Östrogene, allerdings im geringeren
Ausmaß, ähnlich waren.
V) Histomorphometrie (Knochenqualität). In einer Vergleichsstudie zwischen OPTRUMA und
Östrogenen war der Knochen unabhängig vom Medikament histologisch normal, ohne einen Hinweis
auf Mineralisationsdefekte, Faserknochen oder Knochenmarksfibrose.
6
Diese Ergebnisse belegen übereinstimmend, daß der hauptsächliche Wirkmechanismus von
OPTRUMA am Knochen in der Verminderung der Knochenresorption besteht.
b) Wirkungen auf den Lipidstoffwechsel und das kardiovaskuläre Risiko
Klinische Studien haben belegt, daß eine Tagesdosis von 60 mg OPTRUMA das Gesamtcholesterin (3
- 6%) sowie das LDL-Cholesterin (4 - 10%) signifikant reduziert. Die Konzentrationen von HDLCholesterin und Triglyceriden änderten sich nicht signifikant. Im Unterschied zu Östrogen sind für
Raloxifen noch keine Daten verfügbar, die den Nutzen des Raloxifens in Bezug auf
atheriosklerotische, kardiovaskuläre Erkrankungen beweisen.
Das beobachtete relative Risiko eines venösen thromboembolischen Ereignisses während einer
Raloxifen-Behandlung betrug 2,49 (CI 1.23, 5.02) im Vergleich zu Placebo und 1.0 (CI 0.3, 6.2) im
Vergleich zu Östrogen oder Hormonersatztherapie.
c) Wirkungen auf das Endometrium
In klinischen Studien zeigte OPTRUMA keinen stimulierenden Effekt auf die postmenopausale
Gebärmutterschleimhaut. Verglichen mit Placebo führte Raloxifen nicht zu Schmierblutungen,
Blutungen oder Hyperplasie des Endometriums. Etwa 3000 transvaginale Ultraschalluntersuchungen
(TVU) von 831 Frauen wurden in allen Dosisgruppen ausgewertet. Frauen unter Raloxifenbehandlung
zeigten durchgehend eine Endometriumsdicke, die von Placebo nicht zu unterscheiden war. Nach
einer 3-jährigen Behandlung wurde eine Zunahme der Endometriumsdicke von mindestens 5 mm gemessen durch transvaginalen Ultraschall - bei 1,9 % von 211 der mit 60 mg Raloxifen täglich
behandelten Frauen festgestellt, im Vergleich zu 1,8 % von 219 Frauen, die Placebo erhielten. Es gab
zwischen der Raloxifen- und der Placebogruppe keine Unterschiede hinsichtlich der Inzidenz
beobachteter Uterusblutungen.
Durch Biopsien des Endometriums nach 6-monatiger Behandlung mit täglich 60 mg OPTRUMA
konnte nachgewiesen werden, daß es bei keiner Patientin zu einer Proliferation des Endometriums
kam. Zusätzlich ergab sich in einer Studie, in der das 2,5-fache der empfohlenen Tagesdosis von
OPTRUMA eingesetzt wurde, weder ein Hinweis auf Proliferation des Endometriums noch auf eine
Volumenvergrößerung der Gebärmutter.
Eine 3-jährige Raloxifen-Therapie erhöhte nicht das Endometriumkarzinom-Risiko.
d) Wirkungen auf die Brustdrüse
OPTRUMA hat keine stimulierende Wirkung auf die Brustdrüse. In der Summe aller Placebokontrollierten Studien war OPTRUMA hinsichtlich Häufigkeit und Schwere von Beschwerden an der
Brust nicht von Placebo zu unterscheiden. Die Behandlung mit OPTRUMA war von signifikant
weniger Brustbeschwerden (Schwellungen, Schmerzempfindlichkeit und Schmerzen in der Brust)
begleitet als dies bei Patientinnen unter Östrogenbehandlung der Fall war, unabhängig davon, ob
zusätzlich Gestagene gegeben wurden oder nicht.
In klinischen Studien mit OPTRUMA an über 12.000 Patientinnen, von denen die meisten bisher
mindestens 30 Monate behandelt worden sind, war das relative Risiko eines neu diagnostizierten
Brustkrebs bei mit OPTRUMA behandelten postmenopausalen Frauen im Vergleich zur
Placebogruppe signifikant vermindert (53 %ige Reduktion, relatives Risiko 0.47, CI 0.28, 0.78). Dies
ergab eine kombinierte Analyse verschiedener Studien. Diese Beobachtungen unterstützen die
Schlußfolgerung, daß Raloxifen keine intrinsische, östrogen-agonistische Wirkung auf die Brustdrüse
besitzt. Die Langzeitwirkung von OPTRUMA auf das Brustkrebsrisiko ist nicht bekannt.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption. Raloxifen wird nach oraler Anwendung rasch resorbiert (ca. 60 % einer oralen Dosis). Es
erfolgt eine ausgeprägte präsystemische Glucuronidierung. Die absolute Bioverfügbarkeit von
Raloxifen beträgt 2 %. Die Zeit, bis im Durchschnitt der maximale Plasmaspiegel und die maximale
Bioverfügbarkeit erreicht werden, hängt von der systemischen Umwandlung und dem
enterohepatischen Kreislauf des Raloxifens und seiner Glucuronid-Metaboliten ab.
7
Verteilung. Raloxifen wird umfassend im Körper verteilt. Das Verteilungsvolumen ist nicht
dosisabhängig. Raloxifen wird zu 98 - 99% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus. Raloxifen unterliegt einem ausgeprägten first-pass-Metabolismus in die
entsprechenden Glucuronid-Konjugate: Raloxifen-4’-glucuronid, Raloxifen-6-glucuronid und
Raloxifen-4’,6-diglucuronid. Andere Metaboliten wurden nicht nachgewiesen. Der Anteil von
Raloxifen an der Gesamtkonzentration aus Raloxifen und seinen Glucuronidmetaboliten beträgt
weniger als 1 %. Die Raloxifenblutspiegel bleiben durch den enterohepatischen Kreislauf erhalten,
was zu einer Plasmahalbwertszeit von 27,7 Stunden führt.
Aus den Ergebnissen nach Einzeldosen von Raloxifen läßt sich die Pharmakokinetik nach
Mehrfachdosierung ableiten. Höhere Raloxifendosen führen zu einer Vergrößerung der Fläche unter
der Plasmakonzentrations-Zeitkurve (AUC), die etwas geringer ausfällt als eine proportionale
Vergrößerung.
Ausscheidung. Nach einer Einzeldosis wird der größte Teil von Raloxifen bzw. seiner
Glucuronidmetaboliten innerhalb von 5 Tagen ausgeschieden und hauptsächlich in den Faeces
gefunden, weniger als 6 % werden im Harn ausgeschieden.
Besondere Patientinnengruppen
Niereninsuffizienz - weniger als 6 % der Gesamtdosis wird im Harn ausgeschieden. In einer
Pharmakokinetik Studie ergab eine 47 %ige Abnahme der Kreatinin-Clearance (auf Normalgewicht
umgerechnet) eine 17 %ige Abnahme der Raloxifen-Clearance sowie eine 15 %ige Abnahme der
Clearance von Raloxifen-Konjugaten.
Leberinsuffizienz - die Pharmakokinetik einer Einzeldosis Raloxifen bei Patientinnen mit einer
Zirrhose sowie einer leichten Leberfunktionsstörung (Child-Pugh Klassifizierung A) und Gesunden
wurde verglichen. Plasmakonzentrationen von Raloxifen waren ca. 2,5mal höher als in der
Kontrollgruppe und korrelierten mit der Bilirubinkonzentration.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
In einer 2-jährigen Karzinogenitätsstudie an weiblichen Ratten wurde bei hoher Dosierung
(279 mg/kg/Tag) ein Anstieg von Ovarialtumoren beobachtet, die ihren Ursprung in Granulosa/Thekazellen hatten. Die systemische Verfügbarkeit (AUC) von Raloxifen lag in dieser Gruppe ca.
400mal höher als nach einer Dosis von 60 mg bei postmenopausalen Frauen. In einer 21-monatigen
Karzinogenitätsstudie an Mäusen zeigte sich eine erhöhte Inzidenz von testikulären
Interstitialzelltumoren und Prostataadenomen und -adenokarzinomen bei männlichen Tieren nach
Dosen von 41 oder 210 mg/kg sowie von Prostata-Leiomyoblastomen bei männlichen Tieren nach
Gabe von 210 mg/kg. Bei weiblichen Mäusen beinhaltete eine erhöhte Inzidenz von Ovarialtumoren
nach Gabe von 9 - 242 mg/kg (entsprechend 0,3 - 32mal der AUC im Menschen) gutartige und
bösartige Tumoren, die ihren Ursprung in Granulosa-/Thekazellen hatten, sowie bösartige
Epithelzelltumoren. Die weiblichen Nagetiere wurden in diesen Studien während der
Fortpflanzungsphase behandelt, in der ihre Ovarien funktionsfähig und höchst empfindlich gegenüber
hormoneller Stimulation waren. Im Gegensatz zu den höchst empfindlichen Ovarien in diesem
Nagermodell ist das menschliche Ovar nach der Menopause relativ unempfindlich gegenüber
hormoneller Stimulation mit Sexualhormonen.
Raloxifen zeigte keine Genotoxizität in irgendeinem der umfassenden Testsysteme, die angewandt
wurden.
Die beobachtete Wirkung auf die Fortpflanzung und Entwicklung bei Tieren stimmen mit dem
etablierten pharmakologischen Profil von Raloxifen überein. Bei Dosen von 0,1 bis 10 mg/kg/Tag
wurde bei weiblichen Ratten der östrische Zyklus während der Behandlung unterbrochen, dies führte
8
aber nicht zu einer Verzögerung der ovulationsinduzierten Paarungsbereitschaft nach Beendigung der
Behandlung und führte nur in geringem Ausmaß zu einer verringerten Anzahl der Jungen, zu einer
Verlängerung der Tragzeit und einer Entwicklungsverzögerung der Neugeborenen. Wenn Raloxifen
vor der Nidation gegeben wurde, verzögerte und unterbrach es die Einnistung des Embryos, was zu
einer verlängerten Tragzeit und zu einer verringerten Anzahl an Jungen führte. Dagegen wurde die
Entwicklung der Nachkommenschaft bis zur Entwöhnung nicht beeinflußt. Teratologie-Studien
wurden bei Kaninchen und Ratten durchgeführt. Bei Kaninchen wurden Aborte, eine niedrigere Rate
von Ventrikelseptumdefekten (≥ 0.1mg/kg) und von Hydrozephalien (≥ 10 mg/kg) beobachtet. Bei
Ratten kam es zu einer Verzögerung der foetalen Entwicklung, zu deformierten Rippen und zu einer
Nierenkavitation (≥ 1 mg/kg).
Raloxifen erwies sich im Uterus der Ratte als wirksames Antiöstrogen und verhinderte das Wachstum
östrogen-abhängiger Mammatumoren bei Ratten und Mäusen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Povidon, Polysorbat 80, Lactose, Lactose-Monohydrat, Crospovidon, Magnesiumstearat, Titandioxid
(E171), Hypromellose, Macrogol 400, Carnaubawachs, Schellack, Propylenglycol, Indigocarmin
(E132).
6.2
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
An einem trockenen Ort bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren. Nicht einfrieren. Vor
intensiver Hitze und Sonnenlicht schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
OPTRUMA Tabletten werden entweder in PVC-Blistern, Aclar-Blistern oder in
Hochdruckpolyethylen-Flaschen verpackt. Blisterpackungen enthalten 14, 28 oder 84 Tabletten.
Flaschen enthalten 100 Tabletten.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Eli Lilly Nederland B.V.
Krijtwal 17-23
3432 ZT Nieuwegein
Niederlande
9
8.
NUMMER(N)
IM
GEMEINSCHAFT
ARNEIMITTELREGISTER
DER
EU/1/98/074/001
EU/1/98/074/002
EU/1/98/074/003
EU/1/98/074/004
9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
05.08.1998
10.
STAND DER INFORMATION
10
EUROPÄISCHEN
ANHANG II
DER INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE EINFUHR UND FÜR
DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, SOWIE DIE BEDINGUNGEN
ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH
11
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS
Hersteller, der für die Chargenfreigabe im Europäischen Wirtschaftsraum verantwortlich ist
Eli Lilly and Company Limited, Kingsclere Road, Basingstoke, Hampshire, RG21 6XA, Vereinigtes
Königreich.
Die Herstellungserlaubnis wurde erteilt am 26. Februar 1997 von dem Department of Health,
Medicines Control Agency, Vereinigtes Königreich.
B.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH
Arzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
C.
SPEZIELLE VERPFLICHTUNGEN DES ZULASSSUNGSINHABERS
Da “Raloxifenhydrochlorid” unter dem Markennamen "EVISTA" bereits Gegenstand einer gemeinschaftlichen Zulassung war, dessen Inhaber zu derselben pharmazeutischen Industriegruppe gehört wie
der Inhaber der derzeitigen Zulassung, muß letzterer vor dem Inverkehrbringen des Arzneimittels
"OPTRUMA" die Kommission konsultieren.
Der Zulassungsinhaber muß in diesem Zusammenhang endgültige Proben oder Modelle der äußeren
Umhüllung und der Primärverpackung vorlegen, die er in den verschiedenen Mitgliedstaaten, in denen
“OPTRUMA” in den Verkehr gebracht werden soll, zu verwenden beabsichtigt (Artikel 10 Absatz 3 der
Richtlinie 92/27/EWG des Rates*).
*
ABl. Nr. L 113 vom 30.04.92, S. 8
12
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
13
A. ETIKETTIERUNG
14
Flaschenetikett,
Flasche Faltschachtel:
OPTRUMA
Raloxifenhydrochlorid
Jede Filmtablette enthält 60 mg Raloxifenhydrochlorid entsprechend 56 mg Raloxifen
enthält ebenfalls die Farbstoffe E132, E171 und Propylenglycol
Bitte Gebrauchsinformation beachten
100 Filmtabletten
Zur oralen Anwendung
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren
Verwendbar bis
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) an einem trockenen Ort aufbewahren
Nicht einfrieren. Vor intensiver Hitze und Sonnenlicht schützen
Pharmazeutischer Unternehmer:
Eli Lilly Nederland B.V
Krijtwal 17 - 23
3432 ZT, Nieuwegein
Niederlande
EU/../..
Ch.-B.
Verschreibungspflichtig
15
Blisterpackung Faltschachtel, 14 Filmtabletten:
OPTRUMA
Raloxifenhydrochlorid
Jede Filmtablette enthält 60 mg Raloxifenhydrochlorid entsprechend 56 mg Raloxifen
enthält ebenfalls die Farbstoffe E132, E171 und Propylenglycol
Bitte Gebrauchsinformation beachten
14 Filmtabletten
zur oralen Anwendung
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren
Verwendbar bis
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) an einem trockenen Ort aufbewahren
Nicht einfrieren. Vor intensiver Hitze und Sonnenlicht schützen
Pharmazeutischer Unternehmer:
Eli Lilly Nederland B.V
Krijtwal 17 - 23
3432 ZT, Nieuwegein
Niederlande
EU/../..
Ch.-B.
Verschreibungspflichtig
16
Blisterpackung Faltschachtel, 28 Filmtabletten:
OPTRUMA
Raloxifenhydrochlorid
Jede Filmtablette enthält 60 mg Raloxifenhydrochlorid entsprechend 56 mg Raloxifen
enthält ebenfalls die Farbstoffe E132, E171 und Propylenglycol
Bitte Gebrauchsinformation beachten
28 Filmtabletten
zur oralen Anwendung
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren
Verwendbar bis
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) an einem trockenen Ort aufbewahren
Nicht einfrieren. Vor intensiver Hitze und Sonnenlicht schützen
Pharmazeutischer Unternehmer:
Eli Lilly Nederland B.V
Krijtwal 17 - 23
3432 ZT, Nieuwegein
Niederlande
EU/../..
Ch.-B.
Verschreibungspflichtig
17
Blisterpackung Faltschachtel, 84 Filmtabletten:
OPTRUMA
Raloxifenhydrochlorid
Jede Filmtablette enthält 60 mg Raloxifenhydrochlorid entsprechend 56 mg Raloxifen
enthält ebenfalls die Farbstoffe E132, E171 und Propylenglycol
Bitte Gebrauchsinformation beachten
84 Filmtabletten
zur oralen Anwendung
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren
Verwendbar bis
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) an einem trockenen Ort aufbewahren
Nicht einfrieren. Vor intensiver Hitze und Sonnenlicht schützen
Pharmazeutischer Unternehmer:
Eli Lilly Nederland B.V
Krijtwal 17 - 23
3432 ZT, Nieuwegein
Niederlande
EU/../..
Ch.-B.
Verschreibungspflichtig
18
Blisterfolie:
OPTRUMA
Raloxifenhydrochlorid
Lilly
Verwendbar bis
Ch.-B.
(Die Wochentage sind in abgekürzter Form auf die Folie aufgedruckt).
19
B. PACKUNGSBEILAGE
20
GEBRAUCHSINFORMATION
Was Sie über OPTRUMA
(Raloxifenhydrochlorid) wissen sollten
Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation sorgfältig, bevor Sie mit der Einnahme Ihres Arzneimittels
beginnen. Sie enthält wichtige Informationen über OPTRUMA. Wenn Sie irgendwelche Fragen haben
oder Ihnen etwas unklar ist, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Heben Sie diese Gebrauchsinformation auf, bis Sie die Packung aufgebraucht haben, da Sie sie
möglicherweise nochmals lesen möchten.
Welchen Wirkstoff enthält OPTRUMA?
Der Wirkstoff heißt Raloxifenhydrochlorid. Jede OPTRUMA Tablette enthält 60 mg Raloxifenhydrochlorid entsprechend 56 mg Raloxifen.
Was enthält OPTRUMA außerdem?
Die weiteren Bestandteile von OPTRUMA Tabletten sind: Povidon, Polysorbat 80, Lactose, LactoseMonohydrat, Crospovidon, Magnesiumstearat, Titandioxid (E 171), Hypromellose, Macrogol 400,
Carnaubawachs, Schellack, Propylenglycol, Indigocarmin (E 132).
Was ist OPTRUMA?
OPTRUMA sind weiße, ovale Filmtabletten, die mit der Nummer 4165 gekennzeichnet sind. Sie sind
in Blistern oder in Plastikflaschen verpackt. Die Faltschachteln enthalten 14, 28 oder 84 Tabletten.
Die Flaschen enthalten 100 Tabletten.
OPTRUMA gehört zu einer Gruppe nicht-hormoneller Arzneimittel, die sich selektive
Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs) nennen. Wenn eine Frau die Menopause (Wechseljahre)
erreicht, nimmt der Spiegel des weiblichen Sexualhormons Östrogen im Blut ab. OPTRUMA ahmt
nach der Menopause einige der nützlichen Effekte des Östrogens nach. OPTRUMA erhält den
Knochen (wirkt vorbeugend gegen Osteoporose) und reduziert die Wahrscheinlichkeit von
Knochenbrüchen.
Im Gegensatz zu den Östrogenen hat OPTRUMA keine Wirkung auf die Gebärmutter. Daher ist nicht
zu erwarten, daß OPTRUMA zu Blutungen oder Schmierblutungen führt.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Der pharmazeutische Unternehmer ist Eli Lilly Nederland BV, Krijtwal 17-23, 3432 ZT, Nieuwegein,
Niederlande.
OPTRUMA wird hergestellt von Eli Lilly and Company Limited, Kingsclere Road, Basingstoke,
Hampshire, RG21 6XA, Vereinigtes Königreich.
Wofür wird OPTRUMA eingesetzt?
Dieses Arzneimittel wurde nur für Sie verschrieben. Geben Sie es niemals einer anderen Person. Es
könnte diese schädigen, sogar wenn sie die gleichen Krankheitssymptome aufweist wie Sie selbst.
OPTRUMA wird zur Vorbeugung von atraumatischen (nicht-verletzungsbedingten) Wirbelbrüchen
bei postmenopausalen Frauen mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko eingesetzt. Es konnte nicht
gezeigt werden, daß OPTRUMA auch anderen Arten von Knochenbrüchen vorbeugt.
21
Osteoporose ist eine Krankheit, die dazu führt, daß Ihre Knochen dünn und brüchig werden - diese
Krankheit tritt insbesondere bei Frauen nach der Menopause auf. Obwohl zunächst möglicherweise
keine Beschwerden auftreten, bewirkt die Osteoporose, daß Knochen leichter brechen, besonders die
Knochen der Wirbelsäule, der Hüften und der Handgelenke. Außerdem kann sie Rückenschmerzen
verursachen und dazu führen, daß Sie kleiner werden und sich Ihr Rücken verstärkt krümmt.
Wann sollten Sie OPTRUMA nicht einnehmen?
(Gegenanzeigen)
OPTRUMA darf nicht von Frauen eingenommen werden, die noch Kinder bekommen können.
• Nehmen Sie OPTRUMA nicht ein, wenn Sie wegen Blutgerinnsel behandelt werden oder in der
Vergangenheit behandelt wurden (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie oder RetinaVenenthrombose).
• Sie dürfen OPTRUMA nicht einnehmen, wenn Sie in der Vergangenheit eine allergische Reaktion
gegen OPTRUMA oder einen der Hilfsstoffe entwickelt haben, die unter "Was enthält OPTRUMA
außerdem?" aufgeführt sind.
• Sie dürfen OPTRUMA nicht einnehmen, wenn Sie unter einer Lebererkrankung leiden (Beispiele
für eine Erkrankung der Leber sind Zirrhose, leichte Leberfunktionseinschränkung oder
cholestatische Gelbsucht).
• Sie dürfen OPTRUMA nicht einnehmen, wenn bei Ihnen ungeklärte Vaginalblutungen aufgetreten
sind. Sie müssen dies von Ihrem Arzt untersuchen lassen (siehe auch Was sollten Sie beachten,
bevor Sie OPTRUMA einnehmen ?)
• OPTRUMA soll bei Frauen mit Gebärmutter- oder Brustkrebs nicht eingesetzt werden, da über die
Anwendung bei Frauen, die unter diesen Krankheiten leiden, keine Erfahrungen vorliegen.
Was sollten Sie beachten, bevor Sie OPTRUMA einnehmen?
(Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung)
Es ist unwahrscheinlich, daß OPTRUMA Vaginalblutungen verursacht. Daher ist eine Vaginalblutung
während einer OPTRUMA-Behandlung nicht zu erwarten und sollte von Ihrem Arzt untersucht
werden.
Im folgenden werden Gründe genannt, weswegen OPTRUMA für Sie ungeeignet sein kann. Sprechen
Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen, wenn
• Sie für eine gewisse Zeit in Ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Beispiele für eingeschränkte
Beweglichkeit sind das Gebundensein an einen Rollstuhl, ein Krankenhausaufenthalt, die
Notwendigkeit, während der Genesung von einer Operation im Bett liegen zu müssen, oder eine
unvorhergesehene Krankheit.
• bei Ihnen eine Hormonersatztherapie durchgeführt wird oder Sie systemisch wirkende Östrogene
einnehmen
• Sie Cholestyramin zur Senkung der Blutfettwerte einnehmen (siehe nächster Abschnitt)
OPTRUMA dient nur zur Anwendung bei Frauen nach der Menopause und darf nicht von Frauen
eingenommen werden, die noch Kinder bekommen können (siehe "Wann sollten Sie OPTRUMA nicht
einnehmen?").
OPTRUMA ist nicht geeignet zur Behandlung von Beschwerden, die während der Wechseljahre
auftreten, wie z.B. Hitzewallungen.
OPTRUMA darf in der Stillzeit nicht angewandt werden, da es in die Muttermilch übergehen könnte.
OPTRUMA ist nicht geeignet zur Anwendung bei Männern.
OPTRUMA hat keine bekannten Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von
Maschinen.
Hinweis für Frauen mit Lactoseintoleranz: OPTRUMA enthält geringe Mengen an Lactose (etwa
150 mg), die Sie aber normalerweise nicht beeinträchtigen.
22
Welche anderen Produkte beeinflussen die Wirkung von OPTRUMA
oder werden durch OPTRUMA beeinflußt?
(Wechselwirkungen)
Grundsätzlich sollten Sie Ihrem Arzt immer mitteilen, wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel
einnehmen, weil dies gelegentlich zu Wechselwirkungen führen kann.
Wenn Sie digitalishaltige Arzneimittel für Ihr Herz (z.B. Digitoxin) oder Antikoagulantien wie
Warfarin zur Blutverdünnung einnehmen, muß Ihr Arzt gegebenenfalls eine Anpassung Ihrer Dosis
dieser Arzneimittel vornehmen.
Cholestyramin beeinflußt OPTRUMA, indem es dessen Aufnahme in das Blut (Resorption) hemmt
(siehe vorhergehenden Abschnitt).
Wie sollten Sie OPTRUMA anwenden?
OPTRUMA Tabletten sind zum Einnehmen bestimmt.
Die Dosis beträgt eine Tablette pro Tag.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie OPTRUMA einnehmen sollten. Ihr Arzt kann Ihnen auch
empfehlen, zusätzlich Calcium einzunehmen.
Die Wochentage sind auf die Blisterfolie aufgedruckt, um Ihnen die Einnahme entsprechend Ihrer
Verschreibung zu erleichtern.
Es spielt keine Rolle, zu welcher Tageszeit Sie Ihre Tablette einnehmen, aber es ist günstig, die
Tablette täglich etwa zur gleichen Zeit einzunehmen. Dies wird Ihnen helfen, die Einnahme nicht zu
vergessen. Sie können die Tablette unabhängig von einer Mahlzeit einnehmen.
Schlucken Sie die ganze Tablette. Wenn Sie möchten, können Sie dazu etwas trinken.
Setzen Sie OPTRUMA nicht ab, ohne dies zuvor mit Ihrem Arzt zu besprechen.
Auslassen einer Dosis: Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie eine Tablette, sobald
es Ihnen auffällt, und fahren Sie dann wie gewohnt fort.
Überdosierung: Teilen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker mit, wenn Sie mehr als die verschriebene
Menge an Tabletten genommen haben.
Welche Nebenwirkungen kann OPTRUMA verursachen?
Bei Einnahme von OPTRUMA war die Mehrzahl der beobachteten Nebenwirkungen leichter Natur.
Venöse thromboembolische Ereignisse (einschließlich tiefer Venenthrombose, Lungenembolie,
Retina-Venenthrombose) und oberflächliche Venenentzündungen traten selten auf (in einer
Häufigkeit von weniger als 1%).
Das Auftreten von Hitzewallungen (Vasodilatation) war bei OPTRUMA Patientinnen leicht erhöht
gegenüber Patientinnen, die nicht mit OPTRUMA behandelt wurden (24% bzw. 18%).
Hitzewallungen kamen in der Regel in den ersten 6 Behandlungsmonaten vor. Ein erstmaliges
Auftreten nach dieser Zeit war selten.
Weitere gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (1-10%) waren Wadenkrämpfe
Flüssigkeitsansammlung in den Händen, Füßen und Beinen (periphere Ödeme).
und
In seltenen Fällen kann es während einer OPTRUMA-Behandlung zu einer Erhöhung von
Leberenzymwerten im Blut kommen.
23
Mit OPTRUMA behandelte Frauen und unbehandelte Frauen zeigten keine unterschiedliche
Häufigkeit von Nebenwirkungen an der Brust (Brustspannen, Schmerzempfindlichkeit, Schmerzen in
der Brust).
Wenn Sie andere Nebenwirkungen bei sich beobachten, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder
Apotheker.
Wie sollte Ihr Arzneimittel aufbewahrt werden?
Nehmen Sie OPTRUMA nicht mehr ein, wenn das auf der Packung befindliche Verfalldatum
überschritten ist.
Bewahren Sie Ihre Tabletten bei Raumtemperatur (15° - 25° C) an einem trockenen Ort auf. Nicht
einfrieren. Schützen Sie sie vor intensiver Hitze und Sonnenlicht.
Arzneimittel, für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Datum, an dem diese Gebrauchsinformation erstellt wurde:
24
Bei Anfragen wenden Sie sich bitte an Ihre Eli Lilly Landesvertretung:
Belgique/België/Belgien: Eli Lilly Benelux S.A., Rue de l’Etuve 52/1, Stoofstraat, Bruxelles
1000 Brussel. Tel: (02) 548 84 84.
Danmark: Eli Lilly Danmark A/S, Thoravej 4, 2400 København NV. Tlf: 38 16 86 00.
Deutschland: Lilly Deutschland GmbH, Niederlassung in 61343 Bad Homburg. Tel: 06172 273 426
Ελλάδα: ΦΑΡΜΑΣΕΡΒ-ΛΙΛΛΥ Α.Ε.Β.Ε., 15Ί χλμ Εθνικής Οδού Αθηνών-Λαμίας, Τ.Κ.
145 64 Κηφισιά Τηλ.: (01) 629 46 00.
España: Lilly S.A., Avda. de la Industria 30, Polígono Industrial de Alcobendas, Alcobendas, 28108
Madrid. Tel: (91) 663 50 00.
France: Lilly France S.A., 203 Bureaux de la Colline, 92213 Saint-Cloud. Tel: (01) 49 11 34 34
Ireland: Eli Lilly and Co. (Ireland) Ltd, 44, Fitzwilliam Place, Dublin 2. Tel: 01 6614377.
Italia: Eli Lilly Italia SpA, Via Gramsci 731/733, 50019 Sesto Fiorentino (FI). Tel: (0)55 42571
Luxembourg: Eli Lilly Benelux S.A., Rue de l’Etuve 52/1, Stoofstraat, Bruxelles 1000 Brussel. Tel:
(02) 548 84 84.
Nederland: Eli Lilly Nederland B..V., Krijtwal 17-23, 3432 ZT, Nieuwegein, Nederland. Tel: (030)
60 25 800
Österreich: Eli Lilly Ges. m.b.H., Barichgasse 40-42, A-1030 Wien. Tel: (1) 711 78-0.
Portugal: Lilly Farma Produtos Farmacêuticos, Lda, Rua Dr. António Loureiro Borges, 4- Piso 3,
Arquiparque- Miraflores, 1495 Algés. Tel: (01) 412 6600
Suomi/Finland: Oy Eli Lilly Finland Ab, PL 16, 01641 Vantaa. Puh: (09)-85 45 250. Box 16,
01641 Vanda. Tel: (09)-85 45 250.
Sverige: Eli Lilly Sweden AB, Box 30037, 10425 Stockholm. Tel: (08) 7378800.
United Kingdom: Eli Lilly and Company Limited, Dextra Court, Chapel Hill, Basingstoke,
Hampshire, RG21 5SY. Tel: 01256 315000
25
Herunterladen