1. The basis of conducting research

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Integrationskonferenz
„Wachstumspol Stettin“
- Eine europäische Vision -
Veranstalter:
DGB Bezirk Nord
Anja Plewig
Helmut Uder
Konferenzorganisation:
Wilke, Maack und Partner
Judith Beile
Aleksandra Lewandowska
Klaus Maack
Die Konferenz wurde gefördert von der Europäischen Kommission.
Die Studie „Wachstumspol Stettin“ wurde gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung.
Inhalt
Agenda
S. 3
Begrüßung
Peter Deutschland, Vorsitzender DGB Nezirk Nord
S. 6
Vision für eine baltische Magistrale
Prof. Dr. Wolfgang Methling, Stellvertretenden Ministerpräsident
und Umweltministers des Landes Mecklenburg-Vorpommern
S. 10
EU-Erweiterung: Was kann Forschung für eine bessere Kooperation tun?
Dr. Frank Gerlach, Hans-Böckler-Stiftung
S. 19
Präsentation der Studie „Wachstumspol Stettin“
Klaus Maack, wmp-consultDr. Martin Grundmann, schiff GmbH
S. 23
EU-Osterweiterung: Chancen und Risiken
Dr. Dierk Hirschel, DGB Bundesvorstand
S. 44
Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum
Ronald JanssenEGB
S. 59
Politische Realitäten und Entwicklungsziele aus der
Sicht des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Helmut Holter, Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung
des Landes Mecklenburg-Vorpommern
S. 66
Politische Realitäten und Entwicklungsziele aus der
Sicht der Wojewodschaft Westpommern
Prof. Zygmunt Meyer Marschall der Wojewodschaft Westpommern
S. 69
Einführungsreferat
Siegfried Wack, Landrat des Landkreises Uecker-Randow,
Deutsch-Polnische Gesellschaft
S. 73
Polen ist ein lohnendes Ziel
Holger Köhn Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft TWG
S. 84
Regional Innovation Strategy Project in the West Pomeranian Region
Zbigniew Pluta, ZARR - Westpommersche Agentur für Regionale Entwicklung
S. 89
Innovationsförderung, Potenziale und Synergien in Forschung und
Wissenschaft
Prof. Dr. Hermann Ribhegge Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder
S. 103
Wissenschaftliches Potenzial und Innovation –
ein Problem der deutsch-polnischen Zusammenarbeit
Prof. Dr. hab. Józef Hozer, Institut für
wirtschaftliche Analyse, Diagnose und Prognose in Stettin
Dr. Christian Lis, Stettiner Universität
S. 110
Polnische Schulen angesichts der europäischen Integration
Artur Gałęski, Direktor der Privaten Fachberufsschule in Nowogard
S. 117
Teilnehmerliste
S. 120
2
Agenda
17. Juni 2004
12.00 – 13.00 Uhr
Eintreffen und Imbiss
13.00 – 13.30 Uhr
Eröffnung, Ablauf und Erwartungen
Helmut Uder, DGB Bezirk Nord, Abteilung Wirtschafts- und
Beschäftigungspolitik
Begrüßung
Peter Deutschland, Vorsitzender DGB Bezirk Nord
Mieczysław Jurek, Vorsitzender NSZZ „Solidarność“
Westpommern
Grenzüberschreitender Wachstumspol: Reale Chance für
eine europäische Region oder Wunschtraum?
13.30 – 14.00 Uhr
I. Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Strategien
Vision für eine Baltische Magistrale
Prof. Dr. Wolfgang Methling, stellvertretender Ministerpräsident
des Landes Mecklenburg-Vorpommern
14.00 – 15.00 Uhr
II. Entwicklungsperspektiven und Handlungsmöglichkeiten für
die Grenzregion
EU-Erweiterung: Was kann Forschung für eine bessere
Kooperation tun?
Dr. Frank Gerlach, Hans-Böckler-Stiftung
Kurzpräsentation der Ergebnisse der Hans-Böckler-Studie
„Wachstumspol Stettin“
Klaus Maack, wmp consult, Dr. Martin Grundmann, schiff GmbH
15.00 – 16.00 Uhr
III. Gemeinsamer Arbeits- und Wirtschaftsraum
Dr. Dierk Hirschel, Abteilung Wirtschaftspolitik des DGBBundesvorstands
Ronald Janssen, senior adviser EGB
16.00 – 16.30 Uhr
Pause
16.30 – 17.30 Uhr
IV. Politische Realitäten und Entwicklungsziele
aus der Sicht der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern
Helmut Holter, Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung
aus der Sicht der Wojewodschaft Westpommern
Zygmunt Meyer, Marschall der Wojewodschaft Westpommern
17.30 – 18.45 Uhr
Plenums-Diskussion mit Experten
19.00 Uhr
Abendessen
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18. Juni 2004
09.00 – 9.30 Uhr
Einführungsreferat
Siegfried Wack, Landrat des Landkreises Uecker-Randow,
Deutsch-Polnische Gesellschaft
09.30 – 11.45 Uhr
Erarbeitung von Entwicklungsmöglichkeiten und
Handlungsstrategien für die Grenzregion
Forum I:
Unternehmenskooperationen als Basis einer integrativen
regionalen Wirtschaftsentwicklung
Leitung: Klaus Maack, wmp consult und Dr. Martin Grundmann,
schiff GmbH
Impulsreferate:
Holger Köhn, Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft
TWG
Zbigniew Pluta, ZARR Westpommersche Agentur für
Regionalentwicklung
Longin Komołowski, stellvetretender Ministerpräsident und Minister
für Arbeit und Soziales in Polen a.D.
Forum II:
Innovationsförderung, Potenziale und Synergien in Forschung
und Wissenschaft
Leitung: Prof. Dr. Hermann Ribhegge, Europa Universität Viadrina
Impulsreferate:
Prof. Dr. Hermann Ribhegge, Europa Universität Viadrina
Prof. Józef Hozer, Universität Stettin
Artur Gałęski, Direktor Berufsfachschule in Nowogard
12.00 – 12.30 Uhr
Kurzpräsentation der Ergebnisse der Foren und Nachfragen
Ausblick und Schlusswort
Peter Deutschland, DGB Bezirk Nord
12.30Uhr
Ende der Konferenz und Abreise
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Begrüßung
Peter Deutschland
Vorsitzender DGB Bezirk Nord
5
Begrüßung
Peter Deutschland, DGB Bezirk Nord
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte Sie sehr herzlich im Namen des DGB zu der heutigen Konferenz
„Wachstumspol Stettin“ – eine europäische Vision“ begrüßen.
Dies ist die erste größere DGB-Konferenz nach der Erweiterung der EU am 1.Mai. Ich
möchte deshalb unsere polnischen Freunde sehr herzlich heute hier in dieser
erweiterten EU willkommen heißen. Ich wäre fast versucht zu sagen: Wir freuen uns
auf die gemeinsame Arbeit mit euch. Aber das ist eigentlich überflüssig. Denn wir
arbeiten hier in der Pomerania-Region seit langer Zeit eng und erfolgreich zusammen.
Hier, in den grenzüberschreitenden Regionen, findet Europa wirklich statt. Und hier
bekommen die Menschen zuerst die Vor- aber auch die Nachteile von Europa und des
europäischen Integrationsprozess mit. Da sollte man immer sehr genau hinhören.
Bei Meinungsumfragen in Mittel-und Osteuropa sahen 65 Prozent der befragten
Menschen die privaten Unternehmen unter den Gewinnern. Nur 35 Prozent sahen
Vorteile für die ärmeren Bevölkerungsgruppen.
Aber die europäische Gemeinschaft darf nicht nur aus Aktienkursen, Kapitalverzinsung
und Renditevorstellungen bestehen. Sondern muss auch für Arbeitsplätze sorgen, die
Einkommensunterschiede zwischen seinen Regionen und Mitgliedsstaaten abbauen,
Arbeits- und Gesundheitsschutz voranbringen und soziale Sicherheit bieten.
Wenn die Menschen keine Arbeit haben, von der sie und ihre Familien leben können;
wenn sie persönlich keine Perspektiven für sich sehen, dann ist Europa ihnen egal. Ich
denke aber trotzdem, dass die europäische Integration im Großen und Ganzen bisher
erfolgreich abgelaufen ist. Und ich bin überzeugt, dass das auch weiter der Fall sein
wird. Wir sind auf einem guten Weg.
Das Geheimnis dieses Erfolges ist Zusammenarbeit. Das Gemeinschaftsprojekt
„Airbus“ zeigt, wie durch eine gemeinsame politische Anstrengung Europa
konkurrenzfähig wurde und wie hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und
gesichert werden konnten. Das müssen wir auch auf andere Bereiche übertragen,
beispielsweise auf die Werften, die in jüngster Zeit durch die starke Konkurrenz aus
China unter Druck geraten sind. Nur wenn wir in Europa eng zusammen arbeiten,
werden wir gegen diese große Konkurrenz bestehen können und auch zukünftig in
Polen und Deutschland gute Schiffe produzieren können.
Aber das heißt nicht, dass wir das zu Billiglöhnen machen. Denn in der Europäischen
Union lassen sich auf Dauer große Unterschiede bei den Löhnen und bei den sozialen
und unweltpolitischen Standards nicht aufrecht erhalten. Das würde allenfalls zu
Abwanderungsbewegungen führen: Menschen gehen eben dorthin, wo sie mehr Geld
verdienen oder bessere Chancen für sich und ihre Zukunft sehen. Und das gilt für
Ostdeutschland ebenso, wie für die strukturschwachen Gebiete in Polen. Das ist ein
ganz natürlicher Reflex.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren, was wir
heute und morgen vorhaben, ist ein Novum nicht nur für den DGB. Wir wollen intensiv
über die Perspektiven Stettins, der Region Stettin und der angrenzenden deutschen
Region reden. Dazu gehört, dass wir diese Region in einen größeren Zusammenhang
einordnen, wir sehen sie als Ganzes mit ihren Chancen und Möglichkeiten.
Mit dieser gemeinsamen Grenzregion haben wir eine große Chance, uns gemeinsam
aktiv an der Entwicklung des Ostseeraums zu beteiligen. Spätestens seit der EU-
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Erweiterung sind wir in Stettin und dem angrenzenden Teil Vorpommerns nicht mehr in
einer Randlage, sondern mitten in Europa.
Das Zentrum Stettin liegt strategisch günstig zwischen den großen europäischen
Metropolen: der Öresundregion Kopenhagen/Malmö, Warschau, Berlin und –vor
allem- Hamburg. Hamburg ist für polnische Produkte und Güter der größte
Überseehafen. Was liegt da näher als die Verbindungen Stettins und Hamburg
auszubauen. Wir müssen vermeiden, dass wir zur Transitregion zwischen den
ökonomischen Zentren Westeuropas werden und das einzig florierende Gewerbe die
Tankstellen sind, an denen die LKWs aufgetankt werden. Das darf auf keinen Fall
passieren und deshalb müssen wir gemeinsam unsere Chancen nutzen.
Stettin liegt nur wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt. Mit über
400.000 Einwohnern und einer Region, die insgesamt fast 1 Million Einwohner
umfasst, ist dies eine Größenordnung, die die Landkreise und Städte auf deutscher
Seite deutlich übertrifft. Ich denke, dass sich hier zwei Interessenlagen treffen. Die
deutsche Seite, die im bundesweiten Vergleich strukturell relativ schwach entwickelt ist
und die durch die Abwanderung insbesondere jüngerer Menschen geprägt ist, braucht
einen Wachstumspol. Der kann nur Stettin sein.
Andererseits ist die deutsche Grenzregion auch für Stettin interessant, liegt ihre
Kaufkraft doch über der der polnischen Seite. Wir haben als DGB – und ich glaube,
dies auch für unsere Partnerorganisation Solidarnosc sagen zu dürfen – den klaren
politischen Willen alles zu tun, damit die deutsch-polnische Grenzregion nicht
zwischen den großen Metropolen zerrieben wird. Wir wollen hier die
Wirtschaftskraft stärken, wir wollen hier Arbeitsplätze schaffen und werden uns mit der
hohen Arbeitslosigkeit beiderseits der Grenze nicht abfinden, wir wollen hier den
Menschen Lebensperspektiven in ihrer Heimat bieten. „Go west“, also die
Abwanderung unserer Bürgerinnen und Bürger in die westeuropäischen Zentren kann
nicht unser politisches Ziel sein.
Stettin hat – so ist mein erster Eindruck von der bislang vorgelegten Ergebnissen der
Studie – das Potenzial, sich zu einem Zentrum für die ganze Region zu entwickeln. Die
geografische Lage an Ostsee und Oder; die maritime Industrie sowie die Branchen
Nahrungsgüter- und Möbelindustrie sowie der Bereich des Tourismus gehören ebenso
zu den Stärken wie die wissenschaftlichen Basis durch Fachschulen und Hochschulen.
Wenn Stettin zu einem wirtschaftlichen Zentrum werden soll, dann muss es selbst
diese Rolle auch akzeptieren.
Das gilt gleichermaßen für die deutsche Seite, die akzeptieren muss, dass das
wirtschaftliche Gravitationszentrum in dieser Region Stettin werden könnte, das
gemeinsam – von Deutschen und Polen – entwickelt werden muss. Aber es müssen
auch Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Ich nenne nur eine leistungsstarke
Verkehrsinfrastruktur oder die Stärkung wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkte.
Eine gemeinsame wirtschaftliche, arbeitsmarktpolitische und soziale Entwicklung wird
nicht durch gegenseitige Forderungen erreicht, sondern hier bedarf es auch
gemeinsamer Gremien. In diesen müssen Leitbilder, Strategien, Handlungsfelder und
Projekte entwickelt werden. Hier können wir von der Metropolregion Hamburg lernen.
Sie ist Ergebnis eines langjährigen Gestaltungsprozesses, an dem viele Gruppen
beteiligt waren und sind.
Auf den Wachstumspol Stettin übertragen heißt das: Eine politische
Steuerungsgruppe, bestehend aus Verantwortlichen der Stadt, der Wojewodschaft, der
Landratsämter, der Wirtschaft, und von Solidarnosc und DGB, müsste diesen Prozess
gemeinsam koordinieren und nach vorne bringen. Fachlich und politisch müssten auch
die Regierungen in Warschau und Berlin, die Wojewodschaft Westpommern und der
Landregierung Mecklenburg-Vorpommern ebenso wie die Europäische Kommission in
7
Brüssel diese Entwicklung unterstützen.Es sollten alle Kräfte mit ins Boot genommen
werden, die die gemeinsame Region zukunftsfähig gestalten wollen.
Meine Damen und Herren, einen gemeinsamen Wachstumspol Stettin als eine
europäische Vision Wirklichkeit werden zu lassen, ist eine faszinierende Aufgabe. Dies
geht nur gemeinsam und gleichberechtigt. In fairer Partnerschaft. Nur wenn wir uns als
eine gemeinsame Region begreifen, können wir die Chancen auf eine bessere Zukunft
verwirklichen. Dies wird ein hartes Stück Arbeit werden. Es wird auch Konflikte geben.
Wir werden auch einen langen Atem brauchen, weil die neuen gemeinsamen
Strukturen sich entwickeln müssen. Aber diese Arbeit wird sich lohnen.
Ich wünsche mir, dass diese Konferenz uns einen wichtigen Schritt in dieser Richtung
voran bringen wird.
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Vision für eine baltische
Magistrale
Prof. Dr. Wolfgang Methling
Stellvertretenden Ministerpräsident und
Umweltministers des Landes MecklenburgVorpommern
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Rede des Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Umweltministers
des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Wolfgang Methling
Sehr geehrter Herr Marschall,
sehr geehrter Herr Vorsitzender,
sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst möchte ich Ihnen die Grüße des Ministerpräsidenten unseres Landes, Herrn
Dr. Ringstorff überbringen. Da er selbst verhindert ist, hat er mich gebeten, zu
Rahmenbedingungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu sprechen.
Ich habe die Aufgabe gern übernommen, weil ich als PDS-Politiker die Gewerkschaften
als einen der wichtigsten Bündnispartner verstehe.
Minister Holter kommt ja heute am Nachmittag auch und spricht zu den konkreten
Potentialen, die Stettin als Zentrum für die gesamte pommersche Region hat. Deshalb
lassen Sie mich mehr übergreifende Schwerpunkte der Entwicklung in der EU und
etwas spezieller im Ostseeraum betrachten.
Zentrale Themen sind dabei für uns:
 die Verabschiedung der EU-Verfassung und damit einhergehende institutionelle
Veränderungen
 der Vollzug der Erweiterung der EU
 die Gestaltung der EU-Strukturpolitik nach 2006
 Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik
 die Entwicklung Transeuropäischer Netze
 Teilnahme an der EU-Forschungsförderung
 das Thema Schiffssicherheit auf der Ostsee
1. Vollzug der EU-Erweiterung
Die Erweiterung der Europäischen Union um zehn Mitgliedstaaten am 1. Mai 2004 ist
zweifellos von größter Tragweite für alle anderen genannten Schwerpunkte.
Für Mecklenburg-Vorpommern ist damit die natürliche Weiterentwicklung der
europäischen Integration nach Osten vollzogen. Wir rücken aus der bisherigen
Randlage innerhalb der Europäischen Union heraus. Unser Land hat die Möglichkeit,
seine Brückenfunktion im Ostseeraum auszubauen und am wirtschaftlichen Wachstum
dieser Region zu partizipieren.
Die Geschichte der EU war immer begleitet von Erweiterungen durch neue Mitglieder.
Dieses Mal ist es aber doch etwas besonderes. Denn mit Ausnahme von Malta und
Zypern handelt es sich um ehemalige Mitgliedsländer des RGW. Es ist ein wahrhaft
historischer Schritt, der allein unter dem Aspekt der dauerhaften Sicherung des
Friedens auf unserem Kontinent überhaupt nicht hoch genug gewürdigt werden kann.
Gerade deshalb ist es unsere Pflicht, jede Anstrengung zu unternehmen, damit die
Integration der „Neuen“ gelingt.
Einfach wird das nicht, wenn man betrachtet, dass die Fläche der EU um 23%, die
Bevölkerung um 20% größer geworden sind, das Bruttoinlandsprodukt aber nur um 5%
gewachsen ist. Die Unterschiede in den Lebensbedingungen zur EU der 15 Länder
sind gerade in Polen und den Baltischen Staaten immens. In diesen Bereichen liegen
auch die größten Risiken. Sie sind letztlich Ursache für die Ängste, die es
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insbesondere in Ostdeutschland -auch in Mecklenburg-Vorpommern- verbreitet gibt.
Aber darauf komme ich noch einmal zu sprechen.
Die Beitrittsstaaten hatten einen z.T. schmerzhaften Anpassungsprozess zu
absolvieren, um den „Gemeinschaftlichen Besitzstand“, also die Gesamtheit der
Rechtsvorschriften im nationalen Recht zur Anwendung zu bringen.
Mit dem Beitrittstermin 1. Mai 2004 werden sich die bestehenden Verhältnisse zwar
verändern, aber nicht in gravierender Weise.
Eine Reihe von Übergangsregelungen sollen zum einen unseren Arbeitsmarkt
schützen, den Beitrittsländern aber auch mehr Zeit für ihren Anpassungsprozess
geben.
An erster Stelle sind hier die Übergangsregelungen für die Bereiche
Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit zu nennen. Bzgl. Polen ist
vereinbart worden:




die maximal für noch 7 Jahre andauernden Möglichkeiten zur Beschränkung des
Zugangs polnischer Arbeitnehmer zum jeweiligen nationalen Arbeitsmarkt
die Erbringung von Dienstleistungen von Polen aus in Mecklenburg-Vorpommern
und umgekehrt wird ab dem Zeitpunkt des Beitritts grundsätzlich möglich sein. Ein
polnisches Unternehmen z.B. aus dem Pflegebereich (ambulante Pflege) oder aus
dem Bereich des Garten- und Landschaftsbaus kann also seine Leistungen auch in
Mecklenburg-Vorpommern anbieten und erbringen. Damit kommt es gegenüber der
derzeitigen
Sachlage
zu
einer
deutlichen
Veränderung,
da
der
Dienstleistungsbereich derzeit noch stark limitiert ist.
Deutschland und Österreich haben – solange sie Maßnahmen zur Beschränkung
der Arbeitnehmerfreizügigkeit anwenden – das Recht, in den Bereichen Bau- und
verwandte Dienstleistungen, Reinigungsdienstleistungen und Innenausstattung die
Erbringung von grenzüberschreitenden Dienstleistungen durch polnische abhängig
Beschäftigte einzuschränken. Das bedeutet in der Praxis z.B., dass bei einem Bau,
Umbau oder einer Renovierung ein polnisches Bauunternehmen mit mehreren
Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern nicht tätig werden dürfte, ein
selbständiger polnischer Zimmermann, Klempner oder Elektriker jedoch seine
Dienstleistung in eigener Person anbieten könnte. Die Regelung ist gegenseitig.
Gegenseitige Beschränkungen sind auch möglich im Bereich Güter- und
Personentransportunternehmen
Auf Wunsch Polens wurden insgesamt rund 40 Übergangsregelungen vereinbart.
Diese betreffen die Verhandlungskapitel Freier Warenverkehr, Freier Personenverkehr,
Freier
Dienstleistungsverkehr,
Freier
Kapitalverkehr,
Gesellschaftsrecht,
Wettbewerbspolitik, Landwirtschaft, Fischerei, Verkehr, Steuern, Sozial- und
Beschäftigungspolitik, Energie, Telekommunikation, Umwelt und Haushalt.
Wichtiges Beispiel ist die Übergangsfrist von zwölf Jahren, in der kein unbeschränkter
Erwerb land- und forstwirtschaftlicher Flächen durch Personen aus anderen EUMitgliedstaaten möglich ist. EU-Bürgern, die in Polen niedergelassen sind,
landwirtschaftliche Flächen gepachtet haben und diese selbst bewirtschaften, wird der
Erwerb nach einer Pachtdauer von drei bis sieben Jahren gestattet.
Die Aufnahme Polens in das Schengener Vertragswerk wird erst einige Jahre nach
dem Beitritt erfolgen, d.h. Personenkontrollen wird es an der polnisch-deutschen
Grenze auch weiter geben.
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2. Gestaltung der EU-Struktur-Förderpolitik
Der Euro hat am 1.05.2004 noch nicht die jeweiligen Währungen der neuen
Mitgliedstaaten ersetzt.
Für Mecklenburg-Vorpommern hat die Europäische Strukturpolitik erhebliche
Bedeutung. Die Strukturfonds sind mit Abstand das wichtigste europäische
Förderinstrument, das in Mecklenburg-Vorpommern zum Einsatz kommt. Die
Förderung als Ziel-1-Gebiet leistet einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung der
strukturellen Defizite im Land.
Trotz der Fortschritte, die dabei bislang erzielt werden konnten, sind die
sozioökonomischen Rahmenbedingungen nach wie
vor
schwierig.
Das
Bruttoinlandsprodukt verzeichnete in den Jahren 2000 bis 2002 keinen Zuwachs. Das
verarbeitende Gewerbe konnte das Wachstum der Vorjahre fortsetzen, vermochte den
Rückgang in der Bauindustrie und anderen Branchen jedoch nicht vollständig zu
kompensieren. Die Abwanderung besonders der jungen Bevölkerung dauert an. Auf
dem Arbeitsmarkt hat sich die Situation in den meisten Bereichen nicht verbessert.
Mecklenburg-Vorpommern hat daher ein herausragendes Interesse, an der Diskussion
über die Zukunft der Europäischen Regional- und Strukturpolitik mitzuwirken und seine
Anliegen in den Diskussionsprozess einzubringen, der nunmehr mit dem
3. Kohäsionsbericht in seine entscheidende Phase getreten ist.
Die darin dargelegten Vorstellungen der Kommission zur künftigen Ausgestaltung der
Kohäsionspolitik werden den Interessen des Landes Mecklenburg-Vorpommern
weitgehend gerecht:
Bis einschließlich 2006 hat die Erweiterung keine unmittelbaren Auswirkungen auf die
EU-Fördermittel, die Mecklenburg-Vorpommern zufließen. Dies betrifft insbesondere
die Strukturfondsmittel und die Direktbeihilfen an die Landwirte. Für den Zeitraum nach
2006 haben die Verhandlungen erst begonnen, so dass hier noch keine belastbaren
Aussagen möglich sind. Allerdings scheint mir völlig klar, dass unter den Bedingungen,
dass die Nettozahler – zu denen Deutschland ja gehört – einer Erhöhung ihrer Beiträge
nicht zustimmen, die Summen unter einem bedeutend größeren Kreis von
strukturschwachen
Regionen
und
Ländern
aufgeteilt
werden
müssen.
Realistischerweise geht die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns in ihren
Planungen bereits jetzt von weniger Mittelzuweisungen ab 2007aus.
Die Kommission schlägt vor, die kohäsionspolitischen Maßnahmen auf drei
Gemeinschaftsprioritäten zu konzentrieren. Auf diese drei Prioritäten möchte ich im
Folgenden kurz eingehen.
Konvergenz: Förderung von Wachstum und Beschäftigung in den rückständigsten
Mitgliedstaaten und Regionen
Diese Priorität ist mit dem derzeitigen Ziel-1 vergleichbar. In erster Linie richtet es sich
an Regionen, deren Pro-Kopf-BIP weniger als 75% des Gemeinschaftsdurchschnitts
der EU-25 beträgt. Zugleich ist eine befristete Unterstützung für die Regionen
vorgesehen, deren Pro-Kopf-BIP über 75% der EU-25, aber unter 75% des für die EU15 berechneten Gemeinschaftsdurchschnitts liegen würde (sogenannter statistischer
Effekt).
Die Förderung soll im Zeitraum von 2007 bis 2013 degressiv verlaufen und ohne
weitere Übergangsphase 2013 auslaufen
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Nach vorläufigen Berechnungen wird
Mecklenburg-Vorpommern in der
nächsten Förderperiode die 75% Schwelle nicht erreichen. Bezugszeitraum für
die Entscheidung über die Weiterführung der Höchstförderung werden die Jahre
2001 bis 2003 sein. Von der EU-Statistikbehörde Eurostat bestätigte Werte liegen
bislang nur für das Jahr 2001 vor. Danach liegt das Pro-Kopf-BIP für
Mecklenburg-Vorpommern bei 72,3% des EU-25-Durchschnitts. Das Sinken des
BIP in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren spricht für eine
Beibehaltung des Ziel-1-Förderstatus auch nach 2006.
Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung: Vorwegnahme und Förderung des
Wandels
Hierbei geht es um die Themen Innovation und Wissensgesellschaft, Verbesserung der
Erreichbarkeit, Daseinsvorsorge und Umwelt. Regionen, die aufgrund ihrer positiven
wirtschaftlichen Entwicklung die Voraussetzungen für die Konvergenzpriorität nicht
mehr erfüllen, sollen dabei eine befristet höhere, degressiv gestaltete Unterstützung
erhalten.
Zum anderen soll die Kohäsionspolitik in Übereinstimmung mit den politischen
Prioritäten der Europäischen Beschäftigungsstrategie durch Maßnahmen zur
Förderung von Vollbeschäftigung, Arbeitsplatzqualität, Arbeitsproduktivität und sozialer
Integration den Menschen helfen, die wirtschaftliche Entwicklung zu antizipieren und
sich an sie anzupassen.
Für mich als Umweltminister ist dabei besonders zu begrüßen, dass die EU Wert
darauf legt, die Umwelt vor den potentiell nachteiligen Auswirkungen des Wachstums
zu schützen und einen Raubbau an endlichen Ressourcen zu verhindern. Die
langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Ziele der Union müssen sich an den im
sechsten Umweltaktionsprogramm festgelegten umweltpolitischen Handlungslinien
orientieren.
Europäische territoriale Zusammenarbeit:
ausgewogenen Entwicklung der Union
Förderung
einer
harmonischen und
Aufbauend auf den Erfahrungen mit der derzeitigen Gemeinschafts-initiative
INTERREG schlägt die Kommission vor, eine neues Ziel für alle Regionen entlang der
Außen- und Binnengrenzen (Land- und Seegrenzen) zu schaffen, das die
Zusammenarbeit auf grenzübergreifender und transnationaler Ebene fördert.
Benachbarten Gebietskörperschaften soll damit die Möglichkeit gegeben werden,
gemeinsame Probleme wie die Entwicklung von städtischen, ländlichen und
Küstengebieten, die Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen und die Förderung
von KMU-Netzen gemeinsam zu lösen. Es soll dabei auf die bisher im Rahmen der
grenzübergreifenden Zusammenarbeit insbesondere in den Bereichen Partnerschaft,
mehrjährige Programmplanung und Kofinanzierung gemachten Erfahrungen aufbauen.
3. Gemeinsame Agrarpolitik
Neben diesen drei neuen Gemeinschaftsprioritäten ist
für Mecklenburg-Vorpommern ebenso wie für die Republik Polen die weitere
Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik von strategischer Bedeutung.
Aus Zeitgründen möchte ich aber nur kurz darauf eingehen.
Nicht erst seit fest stand, dass die EU um die zehn Länder erweitert werden würde, war
klar, dass die Gemeinsame Agrarpolitik einer dringenden Reform bedarf. Ab 2005 wird
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nun die Finanzierung bzw. das System der Direktzahlungen umgestellt. Die neuen EULänder beginnen sofort mit dem neuen System. Im Kern geht es um die Entkopplung
von Produktionsmenge und Prämienzahlung, d. h. die Intensivierung der Produktion
soll nicht durch Prämien weiter angeheizt werden. Außerdem sollen die
Direktzahlungen an die Einhaltung von Standards beim Tierschutz, umweltschonender
Landwirtschaft, bei der Landschaftspflege gebunden werden – Ziele, die MecklenburgVorpommern ausdrücklich unterstützt.
Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat wird voraussichtlich
morgen seine Verhandlungen darüber abschließen, wie die EU-Richtlinien zur
Gemeinsamen Agrarpolitik in deutsches Recht umgesetzt werden sollen.
Mecklenburg-Vorpommern hat sich im Interesse seiner Bauern aktiv in den
Prozess eingebracht.
4. Entwicklung Transeuropäischer Verkehrsnetze
Wir sind uns darüber im Klaren, dass sich die Verkehre - nicht zuletzt im Ostseeraum in den nächsten Jahren drastisch erhöhen werden. Daher ist es nur folgerichtig, dass
die Verkehrspolitik einer der EU-Schwerpunkte ist. Prognosen gehen davon aus, dass
sich das zu transportierende Gesamtgütervolumen im Ostseeraum bis 2015 von heute
500 Mio. t auf 1 Mrd. t verdoppeln wird.
Im grenzüberschreitenden Güterverkehr zwischen Deutschland und Polen rechnen wir
sogar mit einer Verdreifachung.
Mit dem Ziel der Bewältigung steigender Transportbedürfnisse bei gleichzeitiger
Schaffung eines ausgewogeneren Verhältnisses der Verkehrsträger schlägt die EUKommission u.a. die Einrichtung von Hochgeschwindigkeitsseewegen vor. Die sog.
Meeresautobahnen sollen in die Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN) integriert
und als solche gefördert werden. Die Landesregierung unterstützt dies ausdrücklich.
Ein Beispiel für die konkrete Anwendung des Konzeptes der Meeresautobahnen
könnte das Projekt „Via Mare Balticum“ werden. Ziel ist die Entwicklung eines
kombinierten Ro/Ro-Container-Transportsystems sowie die Konzipierung der dafür
erforderlichen Hafenabfertigungseinrichtungen. Die Landesregierung und die Häfen
Rostock und Sassnitz/Mukran begleiten gemeinsam mit Partnern auch aus anderen
Ostseeanliegerstaaten das Projekt.
5. Schiffssicherheit auf der Ostsee
In engem Zusammenhang damit stehen Fragen der Schiffssicherheit auf der Ostsee.
Bedauerlicherweise musste es erst zur Katastrophe mit der „Prestige“ vor der
spanischen Küste kommen, damit das Problem mit bedeutend mehr Nachdruck
behandelt wurde und wird.
Zwischen den Ostseeanrainern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, den
skandinavischen und baltischen Staaten sowie Polen besteht eine enge
Zusammenarbeit beim sicheren Gefahrguttransport auf der Ostsee. Forderungen, die
die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns seit langem stellt, sind zum Teil
heute Standard in der EU und werden auch gegenüber der IMO deutlicher und
drängender erhoben.
 schnellstmögliche Außerdienststellung von Einhüllentankern
 Verkleinerung der Tanks
 verschärfte Kontrollen von über 15 Jahre alten Tankern
 Veröffentlichung einer „Schwarzen Liste“ auffälliger Schiffe
 Schaffung eines Netzes von Nothäfen
 Einführung der Lotsenpflicht in schwierigen Fahrwassern der Ostsee
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Entscheidend für die Schiffssicherheit in der Ostsee wird sein, wie schnell Russland in
der Lage sein wird, sich den Forderungen unterzuordnen.
6. Grenzüberschreitender Verkehr
Für den grenzüberschreitenden Verkehr gerade hier auf Usedom, ist es wichtig zu
betonen, dass an der Eröffnung der vorgesehenen Grenzübergänge GarzSwinemünde, Hintersee-Entepöl und der Schienenverbindung Ahlbeck-Swinemünde
intensiv gearbeitet wird.
Wenn alles planmäßig verläuft, könnten die Grenzübergänge Garz-Swinemünde und
Hintersee-Entepöl für Fußgänger, Fahrradfahrer und Busse Anfang 2006 geöffnet
werden.
Das Projekt der Weiterführung der Schienenverbindung der Usedomer Bäderbahn
(UBB) von Ahlbeck/Grenze bis Swinemünde (Swinoujscie) ist sowohl für die
Bevölkerung als auch für den stark zunehmenden Tourismusverkehr von besonderer
Bedeutung. Das Projekt soll über Fördermittel aus INTERREG finanziert werden. Der
Verlauf der Strecke ist im Raumordnungsplan der Stadt Swinemünde berücksichtigt
worden. Zu klären sind noch weitere Fragen der Finanzierung und des Betreibers. Die
Landesregierung verfolgt das Vorhaben weiterhin mit Nachdruck.
7. Forschungsrahmenprogramm der EU
Lassen
Sie
mich
wenige
Sätze
zu
den
Schwerpunkten
im
Forschungsrahmenprogramm der EU sagen, die Mecklenburg-Vorpommern direkt auf
den Leib geschrieben scheinen.
 Biowissenschaften/Biotechnologie
 Lebensmittelqualität/ Lebensmittelsicherheit
 Nachhaltige Entwicklung – darunter Verkehr, Energie, Ökosysteme
Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen, ggf. sogar Privatpersonen
können daraus Mittel beantragen.
BioCon Valley® und Scan Balt stehen z. B. für die internationale
Forschungskooperation im Ostseeraum.
Unter der Leitung von Mecklenburg-Vorpommern hat die BioCon Valley® GmbH mit 11
Partnern ein EU-Projekt im 6. Forschungs-rahmenprogramm beantragt, für eine
Laufzeit von 2 Jahren und ein Budget von ca. 800 Tsd. Euro. Der Projektantrag ist
positiv evaluiert worden. Derzeit laufen die Vertragsverhandlungen. Mit der
Vertragsunterzeichnung wird noch im Sommer 2004 gerechnet. (Das Projekt „ScanBalt
Competence Region - a model case to enhance European competitiveness in life
sciences, genomics and biotechnology for health on a global scale”)
Zwischen Hochschulen, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen des Landes
Mecklenburg-Vorpommern und Einrichtungen der Ostseeanrainerstaaten existieren
bereits vielfältige Kontakte, Kooperationsverträge. Diese Zusammenarbeit wird seit Juli
2003 ergänzt durch den International Research Council. In diesem auf Initiative
Mecklenburg-Vorpommerns ins Leben gerufenen Forschungsrat wollen die Minister für
Wissenschaft, Bildung und Kultur von Litauen, Lettland, Estland und MecklenburgVorpommern zukünftig ihre Wissenschaftspolitik miteinander diskutieren und aus den
Erfahrungen und Möglichkeiten zum gegenseitigen Nutzen lernen.
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Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich bin Umweltminister und kann der Versuchung nicht widerstehen, die Gelegenheit
zu nutzen, Ihnen einiges über die außerordentlich erfolgreiche Zusammenarbeit mit der
Wojewodschaft Westpommern auf dem Gebiet des grenzübergreifenden
Umweltschutzes zu berichten.
Im Jahre 1991 haben Mecklenburg-Vorpommern und die Wojewodschaft
Westpommern eine Gemeinsame Umweltkommission gegründet. Sie hat sich als
wichtiges Instrument erwiesen, regelmäßig den Stand der Zusammenarbeit zu
bewerten, neue Schwerpunkte und Ziele festzulegen. In diesem Herbst trifft sie sich
zum 11. Mal, diesmal auf polnischer Seite.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Umweltverwaltungen unserer beiden Länder
haben in den vergangenen Jahren gemeinsam mit weiteren Partnern in den Bereichen
Wasser- und Abwasser, Meeres- und Küstenschutz, Naturschutz, grenzübergreifende
Störfallvorsorge, Umweltwissenschaft und Umweltbildung enge Kontakte aufgebaut
und aufrechterhalten. Im einzelnen arbeiten wir z.B. an
 der Schaffung eines grenzübergreifenden Naturschutzgebietes „Gottesheide Swidwiesee“
 dem Informationsaustausch zu den Arbeitsschwerpunkten Lärmschutz,
energetische Nutzung von Biomasse
 der Erörterung von Fragen des Emissionshandels
 dem Informations- /Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet Abfallwirtschaft
 der Weiterführung von Untersuchungen zur Wasserversorgung auf Ostusedom,
dem grenzüberschreitenden Gewässermonitoring,
 einem gemeinsamen Bericht zur Luftqualität
 der Planung gemeinsamer umweltrelevanter Forschungsaktivitäten
 Projekten für die nachhaltige Entwicklung.
Seit dem Jahr 2000 arbeiten wir gemeinsam an der Regionalen Agenda 21 „Stettiner
Haff - Region zweier Nationen“. Ein wesentlicher Fortschritt für die Arbeit an der
grenzüberschreitenden Agenda ist die Eröffnung des Agenda-Büros in
Rothenklempenow im Juni im Rahmen eines Projektes des Integrierten
Küstenzonenmanagements.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
vieles Weitere wäre zu nennen.
Ich habe nichts gesagt zur fortschreitenden Zusammenarbeit von Unternehmen der
verschiedensten Branchen. Das wird z.T. Minister Holter heute Nachmittag tun.
Ich bin in meinen Ausführungen nicht eingegangen auf die Zusammenarbeit auf den
Gebieten
 der Sicherheit
 des Tourismus,
 der Kultur und des Sport
 des Jugendaustausches
Dabei gibt es auch und gerade auf diesen Gebieten seit Jahren im gesamten
Ostseeraum, aber insbesondere auch mit den polnischen Grenzregionen vielfältige
Aktivitäten. Als Stichwort möchte ich nur die Euroregion Pomerania nennen.
Ich bin auch davon überzeugt, dass weiter besondere Anstrengungen nötig sind, um
die kulturellen, sprachlichen und psychologischen Barrieren zwischen unseren Völkern
völlig abzubauen. Diese Anstrengungen werden sich aber lohnen. Wenn wir nicht die
16
Herzen der Menschen gewinnen – nicht zuletzt die europaweit sehr niedrige
Beteiligung an der Wahl des EU-Parlaments beweist, dass es noch lange nicht soweit
ist- , wird die EU immer nur Stückwerk sein
In seinem Brief an mich hat Herr Uder vom DGB Nord darum gebeten, Aussagen dazu
zu machen, welche Vision ich bzw. die Landesregierung für die Grenzregion in 20
Jahren haben. Laut Fremdwörterbuch heißt „Vision“ „Erscheinung, Traumbild,
Zukunftsentwurf“. Auf jeden Fall ist eine Vision nicht automatisch eine Illusion. Oftmals
ist es leider so, dass Politiker sehr schnell von ihren Träumen auf den harten Boden
der Realität zurückgeholt werden. Es wäre sehr schön, wenn wir die Angleichung der
Lebensverhältnisse entlang der Ostsee erreichen könnten und zwar nicht mit Hilfe der
Absenkung der sozialen Standards bei uns, sondern das höchste Niveau das Ziel auch
für die neuen Länder wäre.
Der gemeinsame europäische Wirtschaftsraum befindet sich in einem fortgeschrittenen
Stadium.
Die Chancen für ein wirtschaftliches Wachstum auf beiden Seiten der Grenze und im
gesamten Ostseeraum sind zweifellos vorhanden. Sie müssen genutzt werden.
Die Konkurrenz wird größer werden und unsere Unternehmen müssen sich ihr stellen.
Das gilt nicht nur für Unternehmen, die von Beginn an auf Export orientiert gewesen
sind, sondern auch für kleine und Kleinstunternehmen. Die Landesregierung wird den
Prozess auch weiterhin begleiten und sich bemühen, günstige Rahmenbedingungen
für unsere Wirtschaft zu schaffen.
Zum Schluss möchte ich Ihnen sagen, ohne starke Gewerkschaften,
Interessenvertreter der Beschäftigten überhaupt wird die wirtschaftliche Entwicklung in
den Beitrittsländern möglicherweise zu hohen Steigerungsraten führen, aber für die
Masse der Menschen könnte die Angleichung der Lebensverhältnisse auf der Strecke
bleiben.
Die Probleme, die wir in unserem Land bereits jetzt haben und die weiter absehbar
sind, sind ohne die grenzübergreifende Solidarität der Menschen auch nicht lösbar. Ich
meine die Schwarzarbeit auf der einen Seite und andererseits die Verlagerung von
Betrieben aus Deutschland nach Osteuropa, um noch geringere Löhne zahlen zu
können.
Geschlossene Wertschöpfungsketten müssen wir schaffen, sie sind der Garant für eine
stabile Wirtschaft mit stabilen Arbeitsplätzen.
Warum soll es nicht gelingen, grenzübergreifende regionale Stoff-, Energie-,
wirtschaftliche und kulturelle Kreisläufe zu bilden.
Ein Beispiel für einen solchen Kreislauf ganz zum Schluss: Landwirtschaftliche
Produktion – Veredlung – Vermarktung – Deckung des nötigen Energiebedarfs durch
erneuerbare Energien/nachwachsende Rohstoffe – Ausbildung des benötigten
Nachwuchses – Einbeziehung der Wissenschaft auf den Gebieten Lebensmittelqualität
und –sicherheit sowie Ökosysteme und umweltschonende Technologien – touristische
Vermarktung gesunder Produkte und gesunder Natur und kultureller Identitäten
und alles das grenzübergreifend.
Das ist meine Vision von einer nachhaltigen Entwicklung überall und damit auch in der
Grenzregion. Und ich bin davon überzeugt, es ist keine Illusion!
17
EU-Erweiterung: Was kann
Forschung für eine bessere
Kooperation tun?"
Dr. Frank Gerlach
Hans-Böckler-Stiftung
18
Referat "EU-Erweiterung: Was kann Forschung für eine bessere Kooperation
tun?"
Frank Gerlach, Hans-Böckler-Stiftung:
Meine Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Gäste und Freunde aus Polen,
ich freue mich, dass wir, die Hans-Böckler-Stiftung, als Mitveranstalter an dieser
Tagung beteiligt sind. Zugleich haben wir durch die Unterstützung des
Forschungsprojektes "Wachstumspol Stettin" wichtige Vorarbeiten für die heutige
Konferenz unterstützt.
Dass wir uns in dieser Weise engagieren, ist kein Zufall. Die Hans-Böckler-Stiftung eine Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes - ist gewissermaßen ein "Kind" des
deutschen Modells der Mitbestimmung in Betrieben und Unternehmen. Sie wird ganz
wesentlich durch die Beiträge der gewerkschaftlichen Vertreter in den Aufsichtsräten
von Unternehmen finanziert. Diese führen ihre Aufsichtsratstantiemen an die HansBöckler-Stiftung ab. Es sind also die Gelder von Kolleginnen und Kollegen, die uns für
unsere Arbeit zur Verfügung gestellt werden. Dieses ist keine Selbstverständlichkeit wie an dem Verhalten anderer Mitglieder von Aufsichtsräten zu erkennen ist.
Nicht nur deshalb, sondern weil wir auch von der Notwendigkeit der Mitbestimmung
überzeugt sind, setzen wir uns für ihre Stärkung in Betrieben und Unternehmen ein.
Zugleich wollen wir durch unsere Arbeit zur Verbesserung der gesellschaftlichen Lage
von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie von Arbeitssuchenden beitragen.
Unser Ziel, an einer menschenwürdigen demokratischen Gestaltung der Gesellschaft
in allen Bereichen und damit auch in den Unternehmen mitzuwirken, ist - dies darf ich
in aller Offenheit sagen - mehr denn je aktuell.
In diese Aufgabenbestimmung der Hans-Böckler-Stiftung "passte" das von wmp
consult und der schiff-gmbH durchgeführte Projekt „Wachstumspol Stettin“ sehr gut.
Die Konsequenzen der EU-Erweiterung für die deutsche Volkswirtschaft werden ja
häufig eher negativ dargestellt. Dies gilt insbesondere für Ostdeutschland und dort im
verstärkten Maße für die grenznahen Regionen. Nun sollte man jedoch die Kirche im
Dorf lassen - ohne die Probleme unter den Teppich zu kehren. Im Prinzip überwiegen
die Vorteile für beide Seiten. Der Handel, die grenzüberschreitende Kooperation
nehmen zu. Ein Blick auf die Zahlen, die die zunehmenden Export- und
Importverflechtungen zeigen, belegt dies. Deshalb wurde in dem Projekt
„Wachstumspol Stettin“ ein anderer Zugriff gewählt.
Aus unserer Sicht hat die Hans-Böckler-Stiftung eine wichtige Aufgabe im Sinne der
Aufklärung über die tatsächlichen Auswirkungen der EU-Erweiterung übernommen. Es
gilt Fehlinformationen entgegenzuwirken und Vorurteile abzubauen. Zugleich wollen
wir aber auch mit unseren Projekten Veränderungen in der Zusammenarbeit über die
Grenzen hinweg anstoßen. Die Vorbereitung und die Umsetzung der EU-Erweiterung
erforderte und erfordert einen solchen neuen Akzent in der Arbeit der Hans-BöcklerStiftung, insbesondere aber in unserer Förderpolitik. Deshalb fördern wir viele Projekte
und Veranstaltungen, die sich mit den Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die
Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere auf die Beschäftigung
befassen. Zugleich ist es für uns wichtig zu wissen, wie sich die EU-Erweiterung auf
die neuen Mitgliedsländer auswirken wird bzw. bereits im Vorfeld ausgewirkt hat. Auch
dort gibt es – neben positiven Erwartungen und Hoffnungen – Ängste und
19
Befürchtungen. Die Ergebnisse zu den Wahlen zum Europäischen Parlament haben es
jüngst gezeigt.
Die Stiftung als Stiftung des deutschen Gewerkschaftsbundes befasst sich zwar
vordringlich mit den Auswirkungen neuer Entwicklungen in Europa auf die
Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland. Dies heißt aber keineswegs, dass
wir die Veränderungen für die Arbeitnehmer in den neuen Mitgliedsländern der EU
nicht berücksichtigen. Sie sind für uns ebenfalls Thema bei Untersuchungen, die z.B.
Regionen oder Branchen der Bundesrepublik und von Polen betreffen.
Alle vorliegenden Ergebnisse zeigen nun, dass die EU-Erweiterung sich auf
Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Bundesrepublik höchst unterschiedlich
auswirken wird. Im Klartext: Es wird Gewinner und Verlierer geben. Die Zahlen zeigen
es. Beschäftige eines Maschinenbaubetriebes in Baden-Württemberg können zu den
Gewinnern zählen, hingegen können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die beim
grenznahen Automobilzulieferer in Sachsen oder im bayerisch/tschechischen
Grenzraum beschäftigt sind, Nachteile erleiden. Anders wiederum kann es in
Mecklenburg-Vorpommern sein. Hier können die Beschäftigten "profitieren", wenn sich
Stettin zu einem Wachstumspol entwickelt. Vor einer ähnlichen Palette von
Auswirkungen stehen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Polen. Auch bei
ihnen wird es Gewinner und Verlierer geben.
Deshalb sind die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen, unter denen die
EU-Erweiterung vonstatten gehen wird, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
besonders wichtig. Ein wichtiger Aspekt hierbei sind auch, dieses wird ja in den neuen
Bundesländern breit diskutiert, hierbei die Förderkonditionen. Nur wenn die
wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen stimmen, werden die Vorteile einer
zunehmenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Verflechtung überwiegen und
wird Europa, die europäische Vereinigung von einer breiten Mehrheit in allen
Mitgliedsländern akzeptiert werden.
Deshalb befassen wir uns mit den Auswirkungen der EU-Erweiterung auf unsere
östlichen Nachbarländer. Wenn beispielsweise deutsche Unternehmen Betriebe in
diesen Ländern erwerben bzw. neue Betriebe aufbauen lassen, dann ist es wichtig zu
wissen, wie die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen aussehen, wie die
Arbeitsbeziehungen, also das Verhältnis zwischen Unternehmen bzw. Management
und den ArbeitnehmerInnen gestaltet wird. Zugleich ist es wichtig zu wissen, ob sich
eine neue produktive Arbeitsteilung über die Grenze hinweg zum Vorteil beider Seiten
entwickelt.
Mit der Untersuchung solcher Fragen wollen wir in differenzierter Weise die
Auswirkungen der EU-Erweiterung untersuchen und damit Pauschalurteilen, seien sie
positiv, seien sie negativ etwas entgegensetzen. Wir wollen aufklären über die
tatsächliche Entwicklung, ohne etwas zu beschönigen, ohne Schwarzmalerei. Zugleich
wollen wir aber auch mit solchen Projekten, mit Veranstaltungen und Workshops die
Kooperation über die Grenzen hinweg verbessern. Forschung soll nicht l'art pour l'art
sein, Forschung soll dem Ziel dienen, dass die Arbeitnehmer auf beiden Seiten sich
besser kennen lernen und gemeinsam etwas auf den Weg bringen. Zweifellos diente
diesem Ziel auch das Projekt "Wachstumpol Stettin", das anschließend von Klaus
Maack und Dr. Martin Grundmann vorgestellt wird.
Zwei weitere Projekte können verdeutlichen, worum es der Stiftung geht:
In dem Projekt "Risiken und Chancen der EU-Osterweiterung für Arbeitnehmer am
Beispiel der ostbayerisch/tschechischen Grenzregion" wurde zunächst eine
Bestandsaufnahme der Ausgangssituation der Region vorgenommen sowie in
20
ausgewählten Unternehmen der Status quo, die angedachten bzw. bereits verfolgten
Strategien zentraler Akteure und Institutionen und mobilisierbare Anpassungspotentiale
erfasst. Im Zentrum des Projekts stand jedoch die Ermittlung von Ansatzpunkten für
Aktivitäten, die sich mit den Herausforderungen der EU-Erweiterung befassen. Es
sollten Bereiche identifiziert werden, in denen Unternehmen, Interessenvertreter und
regionale Institutionen auf beiden Seiten gemeinsame Voraussetzungen zur Nutzung
der durch den erweiterten Binnenmarkt gegebenen Möglichkeiten schaffen. Zugleich
sollten Vorkehrungen gegen drohende Probleme und Risiken initiiert und unterstützt
werden. Hierbei setzte das Projekt sehr praktisch an.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die betriebliche Ebene. Zugleich wurde die
Zusammenarbeit von tschechischen und deutschen Arbeitnehmern und deren Vertreter
durch Workshops und durch einen Beirat gefördert. Die Ergebnisse und die
praktischen Erfolge wurden auf einer Abschlusskonferenz mit tschechischen und
deutschen Teilnehmern präsentiert. Durch das Projekt wurden also Prozesse von
gegenseitiger Information und Kooperation angestoßen, die nach Beendigung des
Projektes in weiteren Projekten nun weiter verfolgt werden kann und bereits weiter
verfolgt wird.
Ein 2. Projekt, das von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird, befasst sich mit
Entwicklungen in der europäischen Schiffbauindustrie und fragt in diesem
Zusammenhang auch nach Möglichkeiten besserer Kooperationsbeziehungen zu den
Werften in Polen, Kroatien und Rumänien. Es handelt sich um ein sektorales,
branchenorientiertes Projekt. In diesem Fall geht es ebenfalls nicht nur um die Analyse,
sondern in erster Linie wird das Ziel verfolgt, durch Forschung und die Präsentation
von Ergebnissen, durch die Einbeziehung der Arbeitnehmer in den Betrieben in die
Forschungsarbeit, in den Werften Prozesse der Kooperation anzustoßen, die
letztendlich allen Beteiligten nutzen werden. Durch verbesserte Kooperation kann dies zeigen viele Untersuchungen - eine win-win-Situation erreicht werden und damit
eine Negativspirale eines Lohndumpings und eines Absenkens von Sozialstandards
verhindert werden. Hierbei hat Forschung, wie sie die Hans-Böckler-Stiftung versteht,
ihren Stellenwert. Forschung kann eben einen Anstoß zu einer besseren
Zusammenarbeit geben. Diese Forschungspolitik werden wir in Zukunft fortsetzen auch in der Zusammenarbeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Polen und
Deutschland.
Eine gute Kooperation zwischen Betrieben und Unternehmen, zwischen den
Arbeitnehmervertretungen ist wichtig, damit eben beide Seiten nicht gegeneinander
ausgespielt werden, sondern in einer produktiven Arbeitsteilung die Potentiale über die
Grenzen hinweg genutzt werden - zu beiderseitigem Nutzen. Insofern haben unsere
Projekte immer einen starken Anwendungsbezug. Sie sollen den Praktikern in ihrer
Arbeit helfen, sie sollen praktisch etwas bewirken. Ich bin mir sicher, dass wir in
diesem Sinne mit dem Projekt von wmp consult und schiff-gmbh ebenfalls Impulse
geben konnten und geben werden. Die gemeinsame Tagung ist ein Beleg dafür, dass
wir auf diesem Weg vorankommen.
21
Präsentation der Studie
„Wachstumspol Stettin“
erstellt im Auftrag der HansBöckler-Stiftung
Klaus Maack, wmp-consult
Dr. Martin Grundmann, schiff gmbh
22
„Wachstumspol Stettin“ und Auswirkungen auf die
Entwicklung der deutsch-polnischen Grenzregion
Szczecin jako centrum wzrostu oraz jego wpływ na
rozwój polsko-niemieckiej strefy przygranicznej
Präsentation
Integrationskonferenz „Wachstumspol Stettin“
- eine Europäische Vision Prezentacja
Konferencja Integracyjna „Szczecin centrum wzrostu“
- wizja europejska 17. Juni 2004 / 17 czerwca 2004
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Projektdaten
Informacje o projekcie
•
Auftraggeber: HBS, Düsseldorf
•
•
Initiatoren: DGB Bezirk Nord
und Solidarnosc Westpommern
Zleceniodawca: Fundacja im. HansaBöcklera, Düsseldorf
•
Inicjatorzy: DGB Okręg Północ
•
Opracowanie: Wilke, Maack und
Partner (kierownictwo projektu) i schiff
GmbH
•
Rada projektu: gospodarka,
zrzeszenia, związki zawodowe, nauka,
planowanie
•
Metodyka: analiza danych, forum i
wywiady z ekspertami, workshops,
wywiady z przedsiębiorstwami
•
Bearbeitung: Wilke, Maack und
Partner (Projektleitung) und schiff
GmbH
•
Beirat: Wirtschaft, Verbände,
Gewerkschaften, Wissenschaft u.
Planung
•
Methodik: Datenanalyse,
Experteninterviews, -Hearing,
Workshops u. Untern.befragung
•
Laufzeit: April 03 – Juli 04
•
Realizacja projektu: kwiecień 03 czerwiec 04
•
Ergebnisbericht: Sept. 04
•
Sprawozdanie końcowe: wrzesień 04
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schiff – Beratungsgesellschaft mbH
23
Projektansatz (1)
Punkt wyjściowy projektu (1)
•
EU-Beitritt Polen
•
akcesja Polski do UE
•
Großstadt Stettin (420.000 Einw.)
nur 12 km zur Grenze/130 km Berlin
•
duży osrodek miejski Szczecin
(420.000 mieszkańcow) tylko 12 km
do granicy / 130 km do Berlina
•
In neuer/alter Rolle als historisches
Zentrum der gesamten Region?
•
w nowej/starej roli jako historyczne
centrum całego regionu?
Wachstumspol: Potenziale und
Entwicklungsschwerpunkte Stettin
•
centrum wzrostu: potencjał i punkty
ciężkości w rozwoju Szczecina
•
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Punkt wyjściowy projektu (2)
Projektansatz (2)
•
Ausstrahlung/Bedeutung für
deutsche Grenzregion
•
These A: Integration und
Restrukturierung der dt. Region
•
•
•
•
oddziaływanie / znaczenie dla
niemieckiego regionu przygranicznego
•
Teza A: integracja i restrukturyzacja
niemieckiego regionu
These B: Verlagerung und
Übersprung der dt.Region
•
Teza B: przeniesienie
i „przeskoczenie“ niemieckiego
regionu
SP: maritime Wirtschaft,
Ernährungsind., Bauwirtschaft
•
punkty ciężkości: gospodarka
morska, przemysł spożywczy,
budowlany
•
Wizja 2015
Vision 2015
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24
Efekty integracji
Integrationseffekte
•
PL-EU: Im- u. Exporte 60-70%
davon ca. 50% PL-D
•
PL-UE: Import/Eksport 60-70%
w tym ok. 50% PL-D
•
73 % aller großen (ab 250 Mio. €
Umsatz) dt. Unternehmen haben
bereits in PL investiert
•
w PL zainwestowało już 73%
dużych (obroty pow. 250 mln €)
przedsiębiorstw niemieckich
•
Mehr als 200 dt. Firmen mit
Investitionsvolumina > 1 Mio. €
•
ponad 200 niem. firm, w których
wolumen inwestycji wynosi >1 mln €
•
Wachstumsschwäche 2000-2002
•
słabe tempo rozwoju 2000-2002
•
Ø BIP-Wachstum in PL 4,5 %
(Prognose bis 2010)
•
Ø wzrost PKB w PL 4,5 %
(prognosa do 2010)
•
Hohe Arbeitslosigkeit (19 %) u.
sinkende Beschäftigung in PL
•
wysokie bezrobocie (19 %) i spadek
zatrudnienia w PL
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Ausgangslage deutsche
Grenzregion (1)
Syt. wyjściowa niemieckiego
regionu przygranicznego (1)
Beispiel Vorpommern
Przykład: Pomorze Przednie
•
Hohe Bevölkerungsverluste
•
wysoki ubytek ludności
•
Höchste Arbeitslosigkeit in MV
(über 24 %)
•
największe bezrobocie w
Meklemburgii (ponad 24 %)
•
Sinkende Beschäftigung u.a. im
–
verarbeitenden Gewerbe
–
Bauwirtschaft (-40% seit 00)
•
spadek zatrudnienia m.in. w
przemyśle:
–
przetwórczym
–
budowlanym (-40% od 2000)
•
Stagnierende, z. T. rückläufige
Bruttowertschöpfung (BWS)
•
stagnacja, częściowo spadek
wartości dodanej brutto (WDB)
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schiff – Beratungsgesellschaft mbH
25
Syt. wyjściowa niemieckiego
regionu przygranicznego (2)
Ausgangslage deutsche
Grenzregion (2)
Beispiel Vorpommern
Przykład: Pomorze Przednie
•
BWS in Vorpommern ist im
Vergleich zur poln. Grenzregion
doppelt so hoch
•
WDB na Pomorzu Przednim jest
podwójnie większe niż w polskim
regionie przygranicznym
•
leicht positive Umsatz- und
Beschäftigungsentwicklung im
Ernährungsgewerbe
•
w przemyśle spożywczym nieznaczny
wzrost obrotów i zatrudnienia
•
9 Schiffbaubetriebe mit stabiler
Umsatz- u. Beschäftigungsentwicklung
•
9 zakładów stoczniowych ze stabilnym
rozwojem obrotów i rozwojem
zatrudnienia
Beschäftigungswachstum im
Tourismus
•
wzrost zatrudnienia w turystyce
•
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Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Potencjał niemieckiego
regionu przygranicznego
Potenziale deutsche
Grenzregion
Beispiel Vorpommern
Przykład: Pomorze Przednie
•
•
•
•
•
•
Industrielles Rückgrat mit großer
Kompetenz:
–
Maritime Ind.
–
Ernährungswirtschaft
–
M+E Sektor (z.T.)
Starke Tourismuswirtschaft auf
hohem Niveau
Wettbewerbsfähige LaWi
Wissenschaft: gewachsene Uni und
FH-Strukturen mit intern.
Kompetenz
Geographische Lage: neue
Möglichkeiten im Ostseeraum
•
•
•
•
główne ogniwa przemysłu ze
znaczącymi kompetencjami
– przemysł morski
– gospodarka żywnościowa
– sektor metal.-elektr. (częściowo)
silna gospodarka turystyczna na
wysokim poziomie
konkurencyjne rolnictwo
nauka: rozwinięte struktury między
uniwersytetem a wyższą szkołą
inzynierską; kompetencje
internacjonalne
położenie geograficzne: nowe
możliwości w strefie nadbałtyckiej
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26
Potenzialanalyse Stettin
Demografische Entwicklung
Analiza potencjału Szczecina
Rozwój demograficzny
•
Keine Verluste in Stettin
•
w Szczecinie nie ma spadku
demograficznego
•
Aber deutlicher Trend zur Alterung
der Bevölkerung in Stettin
•
ale zaznacza sie wyraźny terend starzenie się ludności w Szczecinie
Leichtes Wachstum im direkten
Grenzbereich
•
lekki wyż demograficzny w bliskiej
strefie przygranicznej
•
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Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Migracje
Migration
•
Nur 2 % aller Polen in D stammen
aus Westpommern
•
Nur 1 % bzw. 2 % aller in D
lebenden Polen leben in MV oder
Brandenburg
•
2002 kamen 500 Polen nach MV,
288 Bürger gingen aus MV nach PL
•
tylko 2 % ogółu Polaków
mieszkujących w Niemczech
pochodzi z województwa
zachodniopomorskiego
•
tylko 1 % ogółu Polaków
mieszkujących w Niemczech żyje w
Meklemburgii i 2 % Brandenburgii
•
w 2002 r. do Meklemburgii przybyło
500 Polaków, z Meklemburgii
wyjechało do Polski 288 osób
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27
Westpommern im Vergleich
Województwo Zachodniopomorskie - porównanie
Indikatoren
Vergleich zu Polen insgesamt
Westpommern
2
Fläche (km )
Einwohner
Einwohner / km2
Arbeitslosigkeit (12/2003)
BIP (Mio. PLN)
BIP je Einw. (PLN)
Verkaufte Industrieproduktion (Mio. PLN)
Verkauft Industrieproduktion je Einw. (PLN)
Anteil des Privatsektors am
Unternehmensbereich **
Ausl. Direktinvestitionen (Mio. USD)***
Ausl. Direktinvestitionen je Einw. in USD
22.902
Anteil: 7,3 %
5
1.697.100
74
Anteil: 5,3 %
Landesdurchschnitt: 124
11
13
Landesdurchschnitt: 18 %
27%
Anteil: 4,5 %
27.582
15.924 Landesdurchschnitt: 15.914
Anteil: 2,9 %
16.278
9.592 Landesdurchschnitt: 13.859
70,70% Landesdurchschnitt: 74,1 %
15
9
6
10
11
8
Anteil 3,55 %
1.883
9
8
2.581
1.489
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Beschäftigtenentwicklung
in Westpommern
• Seit 2000 sind über 40.000
Arbeitsplätze in Westpommern
verloren gegangen:
• Über die Hälfte davon entfiel auf
die Industrie
Rang unter den
16 polnischen
Wojewodschaften
Rozwoj zatrudnienia
w woj. zachodniopomorskim
• od r. 2000 w województwie
zachodniopomorskim nastąpiła
redukcja ponad 40.000 miejsc
pracy:
• ponad połowę z tego w przemyśle
• Die Bauwirtschaft Westpommerns
verlor seit 2000 mehr als 1/3 aller
Beschäftigten (knapp 8.000)
• od 2000 r. przemysł budowlany
województwa zredukował
zatrudnienie o 1/3 (niecale 8.000)
• Eine leicht positive Entwicklung
verzeichnet dagegen der Bereich
Hotels und Restaurants (+3%)
• pozytywny rozwój odnotowano w
branży hotelarsko-gastronomicznej
(+3%)
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28
Umsätze Industrie und Bau 2000 – 2003
Polen, Westpommern und Stettin (2000 = 100)
Obroty w przemyśle i budownictwie 2000-2003
Polska, Województwo Zachodniopomorskie, Szczecin (2000 = 100)
Budownictwo
Bauwirtschaft
Przemysł
Industrie
110,0
105,0
100,0
95,0
110,0
105,0
100,0
95,0
Polen
90,0
85,0
80,0
75,0
70,0
65,0
60,0
Stettin
2000
2001
2002
Polen
90,0
85,0
80,0
75,0
70,0
65,0
60,0
Westpom.
Westpom.
Stettin
2000
2003
2001
2002
2003
Hochrechnung aus 11 Monaten
Quelle: Statistical Office in Szczecin, Statistical Bulletin 11/03, wmp-eigene Berechnungen
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Gospodarka szczecińska +
Rynek pracy
Stettiner Wirtschaft +
Arbeitsmarkt
•
•
•
•
•
•
•
•
ca. 4.500 Gesellschaften (privat nach
Handelsrecht),
davon 1.400 mit ausländischer
Beteiligung
50 % Handel und Dienstleistungen
Industrie und Bau sind rückläufig
größte Industriebereiche: Schiffbau,
Lebensmittel- und Möbelindustrie
Stettiner Hafen verliert an Bedeutung
(überwiegend Schüttgut, kein
Containerhafen)
Ausländische Direktinvestitionen
konzentrieren sich auf: Einzelhandel,
Finanzdienstleistungen und
Lebensmittelindustrie
Ca. 160.000 Erwerbstätige
Knapp 30.000 Arbeitslose (16%)
•
•
•
•
•
•
•
•
ok. 4.900 spółek
w tym 1.400 z udziałem kapitału
zagranicznego
50% handel i usługi
tendecja zniżkowa w przemyśle i
budownictwie
największe sektory przemysłowe:
przemysł okrętowy, spożywczy i meblowy
port szczeciński traci na znaczeniu
(przewaga ładunku drobnicy, brak portu
kontenerowego)
zagraniczne inwestycje bezpośrednie
skoncentrowane są w: handlu
detalicznym, usługach finansowych,
przemyśle spożywczym
ok. 160.000 pracujących
prawie 30.000 bezrobotnych (16%)
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
29
Przemysł spożywczy
Lebensmittelindustrie
•
•
•
•
•
•
•
•
zweitstärkster Industriebereich in
Stettin und stärkster in Westpommern
stabile Umsätze
50% aller ausländischer
Direktinvestitionen entfallen auf die
Lebens- und Genussmittelindustrie
fortgeschrittene
Restrukturierungsprozesse
Wachstumsperspektiven: Knotenpunkt
der Transitwege
Erschließung deutscher Märkte ist
schwierig
Lebensmittelindustrie wird trotz des
hohen Stellenwertes nicht als
Zukunftsbranche betrachtet
•
•
•
•
•
•
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Budownictwo
Bauwirtschaft
• rückläufige Umsätze und sinkende
Beschäftigung seit 1999 in Stettin
(-50%)
• Konkurrenzkampf in Stettin wächst
• Investitionsstau: Stadt ist der größte
Investor!
• Ausschreibungen gewinnen
Konzerne – lokale Unternehmen
haben nur Chancen als
Subunternehmer
• keine grenzüberschreitende
Zusammenarbeit
• Hoffnung auf EU - Fördermittel
najsilniejsza branża przemysłowa w
województwie i druga pod względem
znaczenia w mieście
stabilne obroty
50% wszystkich zagranicznych
inwestycji bezpośrednich przypada
na przemysł spożywczy i używki
daleko posunięte procesy
restrukturyzacji
perspektywa rozwoju: węzeł dróg
tranzytowych
wejście na rynek niemiecki jest
trudne
przemysł spożywczy nie jest
uważany za branżę z przyszłością
pomimo dużego znaczenia w regionie
• spadek obrotów i zatrudnienia od
roku 1999 w Szczecinie (-50%)
• współzawodnictwo w Szczecinie
rośnie
• stagnacja inwestycyjna: miasto jest
największym inwestorem!
• przetargi wygrywają koncerny –
przedsiębiorstwa lokalne mają
szansę jedynie jako podwykonawcy
• brak współpracy transgranicznej
• nadzieja na środki pomocowe z UE
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
30
Przemysł
metalowo-elektryczny
Metall- u.
Elektroindustrie
•
•
Leicht fallende Beschäftigung
bei steigenden Umsätzen
Wachsende Bedeutung in Stettin
und Westpommern (10% bzw. 15%
•
nieznaczny spadek zatrudnienia
przy wzrastających obrotach
rośnie znaczenie w Szczecinie i
woj. zachodniopomorskim (10% i 15%
•
udział w obrotach przemysłowych)
Anteil am Industrieumsatz)
•
•
•
Personalintensive, innovationsarme
Bereiche wie Metallerzeugung
verlieren
Maschinenbau, Feinmechanik und
Optik wachsen
fünf größere ausländische
Direktinvestitionen in der Region
•
mało innowacyjne branże, z
dużym nakładem pracy ludzkiej
ponoszą straty, np. wytwórstwo
metali
sektory: budowa maszyn, optyka i
optyka precyzyjna zyskują
5 dużych zagranicznych inwestycji
bezpośrednich w regionie (m.in.
•
•
(u.a. Windpark auf Wollin)
farma wiatrowa na wyspie Wolin)
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Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Schiffbau
•
•
•
•
notwendiger Strukturwandel:
erhebliche Überkapazität und
Produktivitätsreserven trotz
massiven Beschäftigungsabbaus
Scharfer nationaler und
internationaler Wettbewerb
(Westeuropa, baltische Staaten,
Asien)
niedrige Kreditwürdigkeit der
Werften (fehlende Liquidität)
Antragsbücher der Stettiner Werft
füllen sich wieder (29 neue Aufträge
1,5 Mrd. $)
Przemysł okrętowy
•
•
•
•
konieczność zmian strukturalnych:
znaczne rezerwy i nadwyżka mocy
produkcyjnej mimo redukcji
zatrudnienia
wielka konkurencja krajowa i
zagraniczna (Eurpa Zach., kraje
nadbałtyckie, Azja)
niska wierzytelność kredytowa
stoczni (brak płynności płatniczej)
stocznia otrzymuje nowe zlecenia
(29 zleceń 1,5 mld $)
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Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
31
Port
Hafen
•
•
•
•
•
•
•
Kohle u. Eisenerz statt Container
Ausbau Achse Berlin – Stettin auch
auf dem Wasserweg fehlt
Fortschreitende Privatisierung und
Restrukturierung
Profilierung Stettins als
Drehscheibe im Ostseeverkehr
(neues Distributionszentrum)
leistungsschwache
Verkehrsinfrastruktur
Hafen und Seewirtschaft kein
zentraler Entwicklungsschwerpunkt
węgiel i rudy żelaza zamiast
kontenerów
brak działań na rzecz rozbudowy
drogi wodnej na osi Szczecin-Berlin
postępująca prywatyzacja i
restrukturyzacja
wyprofilowanie Szczecina jako
pośrednika w komunikacji
nadbałtyckiej (nowe centrum
dystrybucyjne)
niesprawna infrastruktura
komunikacyjna
port i gospodarka morska nie
stanowią centralnych punktów
rozwoju
•
•
•
•
•
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Gospodarka morska
Maritime Wirtschaft
•
•
Inmitten eines starken Umbruchs
Industrielle Insel mit ungenutzten
Standortfaktoren, u.a.
– Ausbau Achse Berlin-Stettin
– Kooperationen der Unternehmen, Institutionen und
wissenschaftlichen
Einrichtungen
– Nutzung der geographischen
Lage und Logistik zur
Profilierung als Drehscheibe
– Kooperationen und
Arbeitsteilung der Ostseehäfen
– Entwicklung und Ausbau der
Marina
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
•
•
w fazie wielkich przemian
przemysłowa wyspa z
niewykorzystanymi atutami
lokalnymi, m.in.
– rozbudowa osi Szczecin-Berlin
– kooperacje przedsiębiorstw,
instytucji i placówek naukowych
– wykorzystanie położenia
geograficznego i logistyki do
wyprofilowania Szczecina jako
pośrednika
– kooperacje i podział pracy
między portami nadbłtyckimi
– rozwój i rozbudowa marynarki
morskiej (marina)
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
32
Zagraniczne inwestycje
bezpośrednie (1)
Ausländische
Direktinvestitionen (1)
•
95 größere ausländische
Direktinvestitionen in Westpommern
(davon 37 in Stettin)
•
95 dużych zagranicznych inwestycji
bezpośrednich w województwie
(w tym 37 w Szczecinie)
•
Wichtigste Investoren aus D, S und
DK (u.a. Ahlstrom, IKEA, Metro,
HVB, Arla, Carlsberg, Drobimex)
•
najważniejsi inwestorzy z D, S i DK
(m.in. Ahlstrom, IKEA, Metro, HVB,
Arla, Carlsberg, Drobimex)
•
Direktinvestitionen aus D bleiben
hinter den Erwartungen zurück
•
inwestycje bezpośrednie z D nie
spełniły oczekiwań
•
Stettin: „Region der ungenutzten
Möglichkeiten“
•
Szczecin: „Region
niewykorzystanych możliwości“
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Ausländische
Direktinvestitionen (2)
Zagraniczne inwestycje
bezpośrednie (2)
•
Investoren suchen Standort- und
Lebensqualität
•
Mängel in der Bausubstanz,
Plattenbauten, verfallene Fassaden,
kein „Erlebnis Wasser“ senken
Lebensqualität
•
Geostrategische Lage (Ostsee,
Oder, Grenze) bisher eher als
Entwicklungslast statt als
herausragendes Potenzial gesehen
•
inwestorzy szukają dobrej
jakościowo lokalizacji i dobrych
warunkow życia
•
braki w substancji budowlanej,
budynki płytowe, zniszczone
elewacje i brak odczucia atmosfery
morskiej wpływają na obniżenie
jakości życia
położenie geostrategiczne (Bałtyk,
Odra, granica) dotychczas
uznawane nie jako potencjał, lecz
jako utrudniające rozwój
•
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33
Verkehrsinfrastruktur
(1)
•
•
Infrastruktura komunikacyjna
(1)
•
Stettin: Drehscheibe für Schifffahrt,
Straße und Schiene zwischen PL,
D, Skandinavien, Baltischen Staaten
und RUS
Beispiele:
– 2004-2006 Modernisierung
Verkehrträger und Infrastruktur
für > 1,5 Mrd. €
– Modernisierung Hafenanlagen
u. Infrastruktur bis 2008
•
(Containerterminal u.
Logistikzentrum)
centrum logistyczne)
– Oder 2006 u.a.
Fahrrinnenvertiefung
– Bis 2013 transeuropäische
Schienenkorridore (N, O-W, S)
– Odra 2006
pogłębienie koryta rzeki
– do 2013 r. transeuropejskie
kolejowe korytarze transportowe
(P, W-Z, P)
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
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Verkehrsinfrastruktur
(2)
•
Beispiele Fortsetzung:
– Handlungskonzept Euroregion
Pomerania (Transportknoten auf
Infrastruktura komunikacyjna
(2)
•
der Achse Berlin-Stettin-Skand./
Hamburg-Stettin-Baltikum-RUS)
komunikacyjny na osi
Wschód-Zachód i PółnocPołudnie ....obecnie nie
stanowi priorytetu!
(PL 16,9 mld € inwestycji)
(PL 16,9 Mrd. € Investitionen)
Die Gestaltung der
Entwicklungsachsen bedarf:
– materieller Infrastruktur
– Kommunikation und
Kooperation der Akteure
Przykłady cd.:
– koncepcja działania w
Euroregionie Pomerania
(węzęł transportowy na osi
Berlin-Szczecin-Skand./ HamburgSzczecin-kraje nadbałtyckie-RUS)
– TEN-T: szczeciński węzęł
– TEN-T: Stettin Knotenpunkt
Ost-West und Nord-SüdAchse ...derzeit nicht für
vorrangige Aktivitäten
vorgesehen!
•
Szczecin: pośrednikiem w komunikacji
morskiej, drogowej, kolejowej między
PL, D, Skandynawią a krajami
nadbałtyckimi i RUS
Przykłady:
– 2004-2006 modernizacja środków
transportu i infrastruktury > 1,5
mld €
– modernizacja urządzeń
portowych i infratruktury do
2008r. (terminal kontenerowy i
•
kształtowanie osi rozwojowych
wymaga:
– infrastruktury finansowej
– komunikacji i kooperacji
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34
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(1)
•
•
•
•
•
•
Entwicklungsschwierigkeiten in
Schlüsselbranchen
Beschäftigungsabbau und stark
gewachsene Arbeitslosigkeit
Aufwärtstrend 2003
Wenig Wertschöpfung in den
Unternehmenskooperationen in der
Grenzregion
industrielle Direktinvestitionen mit
Schwerpunkten Ernährung, Chemie
und Möbel
Entwicklung Verkehrsanbindung von
zentraler Bedeutung
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Podsumowanie
Potencjały – deficyty
(1)
•
•
•
•
•
•
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Podsumowanie
Potencjały – deficyty
(2)
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(2)
•
Hindernis: Einschränkung der
Freizügigkeit aus polnischer Sicht
•
Stettin ist kein schnell entwickelbarer
Wachstumspol
trudności rozwojowe w branżach
kluczowych
redukcja zatrudnienia i znaczny
wzrost bezrobocia
tendencja wzrostowa 2003
niskie tworzenie wartosci dodanej
przez przedsiębiorstwa kooperujące
w regionie przygranicznym
inwestycje bezpośrednie w
przemyśle koncentrują się w branży
spożywczej, chemicznej, meblowej
rozwój połączen komunikacyjnych
ma centralne znaczenie
•
czynnik hamujący: ograniczenia
swobodnego przepływu - polski
punkt widzenia
•
Szczecin nie jest szybkim do
rozwinięcia centrum wzrostu
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35
Podsumowanie
Potencjały – deficyty
(3)
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(3)
Deficyty:
Defizite:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Unattraktiver Standort
Kein Zentrumscharakter, kein
internationaler Flair
Fehlende Identität der Stadt
Politische Instabilität
Fehlende lokale Kompetenzen
Schlechte Verkehrsinfrastruktur und
Transitwege
Hohe Arbeitslosigkeit und
Abwanderung junger, hoch
qualifizierter Menschen
Wenig polnische und internationale
Unternehmenszentralen
•
•
•
•
•
•
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Podsumowanie
Potencjały – deficyty
(4)
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(4)
•
•
mało atrakcyjny ośrodek miejski
brak charakteru centrum, brak
środowisk międzynarodowych
brak identyfikatora miasta
polityczna niestabilność
brak lokalnych kompetencji
niesprawna infrastruktura drogowa i
zły stan dróg tranzytowych
wysokie bezrobocie i emigracja
młodych, dobrze wykwalifikowanych
osób
niewiele polskich i
międzynarodowych central
przedsiębiorstw
•
Entwicklung auf herausragenden,
unverwechselbaren Potenzialen
aufbauen
Strategie der Stadt Stettin:
– Zustandsanalyse
problemorientiert
– Leitbild wegweisend „Szczecin ein Zentrum europäischer
Integration“
•
rozwój w oparciu o niepowtarzalny
potencjał
Strategia Miasta:
– Diagnoza stanu miasta
przedstawiona problemowo
– Misja miasta drogowskazem
„Szczecin – centrum integracji
europejskiej“
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Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
36
Podsumowanie
Potencjały – deficyty
(5)
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(5)
Abweichende Schlussfolgerungen
Odmienne wnioski
•
Integrative Betrachtung der
gesamten Region: Einbeziehung der
wirtschaftlichen, technologischen und
humanen Potenziale des dt.
Umlandes
•
integratywne postrzeganie całego
regionu: włączenie potencjału
gospodarczego, technologicznego i
ludzkiego z niemieckiego otoczenia
•
Herausragendes maritimes
Potenzial als Kern und Schnittstelle
der Entwicklung der Stettiner
Wirtschaft und Stadt insgesamt
•
dominujący potencjał morski jako
główne ogniwo, punkt styczności w
rozwoju gospodarki i miasta
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(6)
Podsumowanie
Potencjały - deficyty
(6)
•
Stettin ist heute keine internationale
Metropole
•
Szczecin nie jest obecnie
miedzynarodową metropolią
•
Defizite in der Wahrnehmung
zentralörtlicher Funktionen
•
brak postrzegania siebie jako
centrum i pełnienia tej funkcji
•
Stettin orientiert sich mehr zu dt.
Metropolen (B, HH) und N-S
Magistrale als ins Umland
•
Szczecin kieruje się bardziej ku niem.
metropoliom (B, HH) i pół. - poł.
magistrali niż ku otoczeniu
•
Stettin verfügt über Potenziale zur
Stärkung der Entwicklung der
gesamten Region
•
Szczecin posiada potencjał, który
mógłby wspierać rozwój całego
regionu
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37
Zusammenfassung
Potenziale - Defizite
(7)
Podsumowanie
Potencjały - deficyty
(7)
Stärken und Potenziale:
Mocne strony i potencjały :
•
•
•
•
•
•
•
Geografische Lage an Oder und
Ostsee
Maritimes Potenzial
Wirtschaftliches Potenzial
– Schiffbau, Hafen, Logistik
– Ernährungs-, Möbel- und
Metallindustrie
– Tourismus
– Handel und Dienstleistungen
Hochschulen und Wissenschaft
Kreditwürdigkeit der Stadt BBB
Deutsches Umland: hohe
Wirtschaftskraft und Kaufkraft,
technologisch hoch entwickelte
Unternehmen
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
•
•
•
•
•
geograficzne położenie nad Odrą i
Bałtykiem
potencjał morski
potencjał gospodarczy
- budowa okrętów, port, logistyka
- przemysł spożywczy, meblowy
i metalowy
- turystyka
- handel i usługi dla przedsiębiorców
szkoły wyższe i nauka
zdolność kredytowa miasta BBB
niemieckie region przygraniczny:
silna gospodarka i duża siła
nabywcza, wysoki rozwój
technologii w przedsiębiorstwach
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Eckpunkte
Vision Stettin
Punkty centralne
Wizja Szczecin
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Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
38
Szczecin:
sytuacja i wizja
Stettin:
Situation und Vision
•
Gegenwärtig schwierige wirtschaftsund beschäftigungspolitische Phase
Hohe Arbeitslosenzahlen
Enorme Aufgaben
Vision:
„Stettin – ein Zentrum europäischer
Integration, ein überregionales
Zentrum im südlichen Ostseeraum –
ein Gemeinschaft von Einwohnern,
die die geschichtliche Tradition, die
Umweltvorzüge und ihre Lage an
der Oder für die ausgewogene und
nachhaltige Entwicklung nutzt.“
•
•
•
•
aktualnie trudna faza pod względem
gospodarczym i polityki zatrudnienia
aysoka stopa bezrobocia
ogromne zadania
Wizja:
„Szczecin – centrum integracji
europejskiej, ponadregionalne
centrum południowego Bałtyku –
wspólnota mieszkańców
wykorzystująca historyczną
tradycję, atuty przyrody i położenie
nad Odrą dla zrownoważonego i
trwałego rozwoju.
•
•
•
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
Stettin: Entwicklung/
Vision
•
•
•
•
Maritimer Charakter als
unverwechselbares Image
Stettin als transnationales Zentrum
mit polnischem und deutschem
Umland
Von Nachbarn zu Partnern:
Kooperation der Zentrumsregionen
Strategie: Stärken stärken
Szczecin: rozwój/
wizja
•
•
•
•
morski charakter jako
nieporównywalny image
Szczecin jako międzynarodowe
centrum z polskim i niemieckim
otoczeniem
od sąsiadów do partnerów:
współpraca regionów-centrów
Strategia: wzmacnianie stron
mocnych
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
39
Potencjał morski
Maritimes Potenzial
•
•
•
Stettin als Stadt am Wasser: Oder
und Ostsee
Maritimes Potenzial
– als sichtbarer Standortvorteil
– als zentraler Entwicklungskern
– als Element unverwechselbarer
Identität
Maritime Wirtschaft und maritime
Kompetenzen
– Schiffbau, Hafen, Logistik
– Tourismus, Handel,
Dienstleistungen
– Marina
– Hochschulen
•
•
•
Szczecin – miasto nad wodą:
nad Odrą i Bałtykiem
Potencjał morski
- jako widoczny atut ośrodka
- jako centralne źródło rozwoju
- jako element nieporównywalnej
identyfikacji
Gospodarka morska i kompetencje
morskie
- przemysł stoczniowy, port,
logistyka
- turystyka, handel, usługi
- marynarka morska
- szkoły wyższe
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Transnationales Zentrum
Międzynarodowe centrum
•
•
•
•
•
•
Transnationales Zentrum: attraktiv
für Unternehmen, Fachkräfte und
Touristen
Stettin hat Zentrumsfunktion für das
deutsche und das polnische Umland
Deutsche Grenzregion profitiert vom
Zentrum Stettin
Zentrumsregion: aktive ZentrumUmland-Beziehungen
Leistungsfähige Infrastruktur
Internationales Milieu
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
•
•
•
•
•
•
międzynarodowe centrum:
atrakcyjne dla przedsiębiorców,
fachowców i turystów
Szczecin pełni funkcje centrum w
polskim i niemieckim otoczeniu
niemiecki region przygraniczny
profituje z bliskości szczecińskiego
centrum
centrum regionu: aktywne kontakty
centrum – otoczenie
sprawna infrastruktura
międzynarodowy charakter (milieu)
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
40
Von Nachbarn zu Partnern Od sąsiadów do partnerów
•
•
Zentrumsregion Stettin ist ein
attraktiver Partner für andere
Zentrumsregionen
– Hauptstadtregion Berlin
– Metropolregion Hamburg
– Öresund-Region Kopenhagen
– Warschau
– „Oder-Region“
Kooperationsstrukturen der Zentren
untereinander zum gegenseitigen
Vorteil im globalen Wettbewerb
•
•
centrum regionu Szczecin jest
atrakcyjnym partnerem dla innych
regionalnych ośrodków centralnych
- region stolicy Berlin
- region metropolii Hamburg
- region Öresund Kopenhaga
- Warszawa
- region Odry
struktury kooperacyjne pomiędzy
centrami dla wzajemnej korzyści w
ramach globalnej konkurencyjności
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
SZCZECIN
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
41
Strategia:
wzmacniać strony mocne
Strategie:
Stärken stärken
•
•
•
•
•
Ausstrahlung nach innen und außen
– Maritimer Charakter
– Internationalität
Doppelstrategie:
– Stadt-Umland-Integration
– Zentrumskooperation
Transnationale KMU-Kooperation
– Branchencluster (Ernährung,
Tourismus, Maritime Wirtschaft,
Bauwirtschaft, Wissenschaft)
Infrastruktur verbessern
Konzentrierter Einsatz von EUMitteln auf diese vier Bereiche
•
•
•
•
•
Oddziaływanie wewnątrz i na
zewnątrz
- morski charakter
- międzynarodowy charakter
Podwójna strategia:
- integracja miasta i otoczenia
- kooperacja między centrami
Międzynarodowa kooperacja małych
i średnich przedsiębiorstw
- cluster branżowy (żywienie,
turystyka, gospodarka morska,
budownictwo, nauka)
Poprawa infrastruktury
Skoncentrowany wkład środków UE
na wymienione cztery dziedziny
schiff – Beratungsgesellschaft mbH
Wilke, Maack und Partner | wmp-consult
42
EU-Osterweiterung:
Chancen und Risiken
Dr. Dierk Hirschel
DGB Bundesvorstand
43
EU-Osterweiterung
Chancen und Risiken
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
1
Wirtschaftliche Entwicklung in der EU und den neuen
mittel- und osteuropäischen Mitgliedstaaten
2.
Struktur der internationalen Arbeitsteilung zwischen
Deutschland und Mittel- und Osteuropa
2.1
Handel
2.2
Direktinvestitionen
3.
Chancen und Risiken
4.
Fazit
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
44
Gesamtwirtschaftliche Eckdaten der EU15
und der Beitrittsstaaten (B10)
EU 15
377,1
Bevölkerung in Mio.
168,7
Erwerbstätige in Mio.
8.843,1
BIP (Mrd. Euro)
100
BIP pro Kopf1
7,6
Arbeitslosenquote in %
Exportanteil B10 in %
Importanteil B10 in %
B 10
74,8
29,0
411,7
47,7
14,4
61,2
56,6
Polen Tschechien Ungarn Slowenien
2,0
10,2
10,3
38,6
0,9
3,9
4,8
13,8
20,9
57,8
63,3
204,1
69,8
52,8
59,0
40,5
6,0
5,6
7,3
19,9
62,2
74,3
68,9
69,2
67,6
57,8
61,8
61,4
1) Kaufkraftparitäten in % des EU-Durchschnitts
Quelle: DIW Wochenbericht Nr. 43/2003; SVR, JG. 2003/2004
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Einkommens- und Produktivitätsniveaus
Produktivität
Mindestlohn in Euro
Durchschnittlohn in Euro
Einkommenssteuer
Sozialabgaben AG/AN
EU15
100
BRD
Polen Tschechien Ungarn Slowenien
39,8
47,5
46,6
54,8
180
200
190
475
2000
510
500
510
1075
19,9-48,5 19-40 15-32
20-40
17-50
21/21 23/27 35/13
34/13
16/22
Quelle: Handelsblatt 3/13/2003; PC
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
45
46
Nachholende Entwicklung
In v estitio n stätig keit
1995 b is 2003
1 9 5 ,0
1 8 5 ,0
1 7 5 ,0
1995=100
1 6 5 ,0
1 5 5 ,0
1 4 5 ,0
1 3 5 ,0
1 2 5 ,0
1 1 5 ,0
1 0 5 ,0
9 5 ,0
1995
1996
1997
E U -1 5 (2 )
P o le n
U n g a rn
2003
2002
2001
2000
1999
1998
Ts c h e c h ie n
B r u tto a n la g e in v e s titio n in P r e is e n v o n 1 9 9 5 ; n a tio n a le W ä h r u n g e n
Q u e lle : E u r o p ä is c h e K o m m is s io n , A m e c o D a te n b a n k
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Preisliche Wettbewerbsfähigkeit der MOE-Staaten sinkt
N o m in a le L o h n s tü c k k o s te n
1 9 9 5 b is 2 0 0 3
2 6 0 ,0
2 4 0 ,0
2 2 0 ,0
1995=100
2 0 0 ,0
1 8 0 ,0
1 6 0 ,0
1 4 0 ,0
1 2 0 ,0
1 0 0 ,0
1995
1996
1997
T s c h e c h ie n
1998
1999
U n g a rn
2000
2001
P o le n
N o m in a le L o h n s t ü c k k o s t e n : V e r h ä lt n is v o n E in k o m m e n a u s u n s e lb s t ä n d ig e r A r b e it je A r b e it n e h m e r zu r e a le m B IP je
B e s c h ä f t ig t e
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
47
2002
2003
E U -1 5
Inflationsraten
P r e is e
1 9 9 6 b is 2 0 0 3
2 2 0 ,0
2 0 0 ,0
1996=100
1 8 0 ,0
1 6 0 ,0
1 4 0 ,0
1 2 0 ,0
1 0 0 ,0
1996
E U -1 5
P o le n
U n g a rn
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
Ts c h e c h ie n
V e rb ra u c h e rp re is e
Q u e lle : E u ro p ä is c h e K o m m is s io n , A m e c o D a te n b a n k
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Arbeitsmarktkrise
B esch äftig u n g
1995 b is 2003
115
1995=100
110
105
100
95
90
1995
1996
1997
T s c h e c h ie n
1998
1999
U n g a rn
2000
2001
P o le n
B e s c h ä f t ig t e A r b e it n e h m e r
Q u e lle : E u r o p ä is c h e K o m m is s io n , A m e c o D a t e n b a n k
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
48
2002
2003
E U -1 5
Finanz- und Geldpolitik
Finanzierungssaldo
Est land
Let t land
Lit auen
Polen
Slow akei
Slow enien
Tschechien
Ungarn
Deut schland
Euroraum
0 ,9
-3 ,0
-1 ,7
-3 ,9
-7 ,2
-2 ,3
-7 ,1
-9 ,2
-3 ,5
-2 ,2
Schuldenst ands
quot e
5 ,7
1 5 ,2
2 2 ,7
4 1 ,6
4 4 ,3
2 7 ,0
2 7 ,1
5 6 ,3
6 1 ,5
6 9 ,0
Langf rist iger
Zinssat z
5 ,3
6 ,0
7 ,3
6 ,9
3 ,4
4 ,9
7 ,1
4 ,9
Quelle: SVR 2003; EZB
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
Wirtschaftspolitik
Ausrichtung der Wirtschaftspolitik an den
Maastrichtkriterien gefährdet die nachholende Entwicklung.
Eine konjunkturgerechte Geld- und Finanzpolitik
wird dann unterbunden. Besonders gefährdet sind Polen,
Ungarn, Tschechien und die Slowakei
Eine restriktive Makropolitik wird die Wachstumsraten
senken und die Arbeitsmarkkrise verschärfen. (Lehren aus
Deutschland, Italien und Japan).
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
49
Struktur der internationalen Arbeitsteilung
Handel
• Überwiegend Intra-sektoraler Handel (branchenintern)
• Vertikal differenzierter Handel zwischen EU15 und MOE
- Produkte unterschiedlicher Qualität
- Unterschiedliches Technologieniveau
• Deutschland als Globalisierungsgewinner
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Außenhandel mit Mittel- und Osteuropa (MOE)
300,0
8,7
DGB - Bundesvorstand
Abt. Wirtschaftspolitik
10,0
9,1
8,0
250,0
6,0
4,8
4,5
200,0
150,0
1,3
2,0
1,0
0,7
0,0
100,0
-2,0
50,0
-4,0
-3,5
0,0
-6,0
1995
1996
1997
1998
Saldo
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
50
1999
Exporte
2000
Importe
2001
2002
in Mrd. Euro
1995=100
4,0
Außenhandelsbilanz mit M ittel- und
Osteuropa 2002
Außenhandel zwischen Deutschland und Polen
Wichtigste Gütergruppen
Importe aus Polen
Kraftwagen und Kraftwagenteile
Möbel, Schmuck, Musikinstrumente,
Sportgeräte, Spielwaren und sonstige
Erzeugnisse
Eisen- und Stahlerzeugnisse; NE-Metalle
und -erzeugnisse
Maschinen
Exporte nach Polen
Maschinen
Kraftwagen und Kraftwagenteile
Chemische Erzeugnisse
Gummi- und Kunststoffwaren
Polen
1909,3
1524,2
Ukraine
Kroatien
in 1000 Euro
2 341 581
1 487 792
1211,1
823,9
Rumänien
Litauen
819,9
541,8
Jugoslaw ien
Weisrussland
1 073 127
522,2
440,1
Lettland
951 974
Bulgarien
434,4
238,6
Estland
2 449 858
2 277 158
2 045 824
1 087 678
-230
Tschechei
-231,4 Slow enien
-584,7
Quelle: Statistisches Bundesamt
Kasachstan
-969,5
Ungarn
-1001,9
Slow akei
Russland
-1804,3
-2000
-1500
-1000
-500
0
500
1000
1500
2000
2500
A ußenhandelsüberschuss/-def izit in Mio. Euro
Quelle: Statistisches Bundeamt, eigene Berechnungen
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
Struktur der internationalen Arbeitsteilung
Direktinvestitionen
•Aufbau eines grenzüberschreitenden Produktionsund Informationsnetzwerkes
•Verlagerung von Produktionsabschnitten, Teilen der
Beschaffung und des Absatzes
•Markt- und Absatzmotive spielen bei den
Standortentscheidungen eine zentrale Rolle
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
51
Struktur der internationalen Arbeitsteilung
Direktinvestitionen
D e u ts c h e D ire k tin v e s titio n e n in M itte l- u n d O s te u ro p a
7
45
D i re k t i n ve s t i t i o n e n i n M rd . E u ro
6 ,1
6 ,2
4 0 ,5
40
5 ,9
6
A n t e i l a n a l l e n D i re k t i ve s t i t i o n e n
5 ,8
5 ,4
3 4 ,3
35
5
4 ,5
2 5 ,6
4
25
in %
i n M rd . E u ro
30
1 9 ,6
20
3
2 ,7
1 5 ,3
15
2
11
1 ,3
10
0 ,9
1
4 ,6
5
1 ,9
0 ,9
0
0
1994
1992
1990
1998
1997
1996
2001
2000
1999
Q u e lle : D e u ts c h e B u n d e s b a n k
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
B ed eu tu n g d es A u slan d ssekto rs
in d er In d u strie
80
73
70
61,4
70
60
49
50
42,4
40,6
31,5
40
22,6
30
17,4
20
10
0
P olen
Ungarn
1996
1998
Ts c hec hien
1999
Anteil der AD I Unternehm en am P roduktions um s atz in Fertigungs unternehm en
Q uelle: W IIW D atenbank z u aus ländis c hen Inves toren
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
52
DGB - Bundesvorstand
Abt. Wirtschaftspolitik
Motive für die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland
(Mehrfachnennungen)
Technologieerschließung
Großkundennähe
Markerschließung
Personal- und Kapitalkosten
90
85
77
80
71
70
60
69
66
66
68
58
54
55
53
50
in %
50
41
38
40
29
30
20
10
10
10
6
6
4
0
Südamerika
Asien
Nord-/Mittelamerika
Osteuropa
Westeuropa
Region
Quelle: Produktionsinnovationserhebung des Fraunhoher Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung 2002
DGB - Bundesvorstand
Abt. Wirtschaftspolitik
Formen der Auslandsproduktion
Negative Beschäftigungseffekte
im Inland
4
Formen der Auslandsproduktion
Nur Outsourcing ins Ausland
Auslandsproduktion und
Produktionsverlagerung
16
Auslandsproduktion ohne
Produktionsverlagerung
Per Saldo positive
Beschäftigungseffekte
im Inland
17
62
Nur Produktion am heimischen
Standort
0
10
20
30
40
Anteil an allen Betrieben in %
Quelle: Produktionsinnovationserhebung des Fraunhoher Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung 2002
53
50
60
70
Risiken
Mittel- und Osteuropa
• Festlegung auf ein niedriges Technologieniveau
• Gleichzeitig rückläufige Kostenvorteile aufgrund des
steigenden Lohnniveaus
• Zunehmende Dominanz des Auslandsektors ohne
Spill-Over-Effekte auf den Inlandssektor
• Festlegung auf eine restriktive Makropolitik mit den
negativen Folgen für Wachstum und Beschäftigung
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Risiken
Deutschland
• Wegfall arbeitsintensiver Produktionsbereiche
• Zunahme der Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter
• Steuer- und Sozialdumping
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
54
Chancen
Mittel- und Osteuropa
• Modernisierung des Kapitalstocks
• Spillover Effekte
• Erschließung zusätzlicher Absatzmärkte,
Steigerung der Exporte
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
Chancen
Deutschland
• Zusätzliche Absatzmärkte, steigende Exporte
•Verbilligung der Importe
• Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nationaler
Unternehmen durch Neustrukturierung der
Unternehmensfunktionen
• Beschäftigungsgewinne
Dr. Dierk Hirschel
Abteilung Wirtschaftspolitik
55
Fazit
Für eine ökonomisch erfolgreiche Gestaltung der EU-Osterweiterung
bedarf es folgender Voraussetzungen:
• Eine expansive EU-Wirtschaftspolitik
(Reform des Stabilitätspaktes, beschäftigungsorientierte
Geldpolitik der EZB)
• Eine Ausweitung des Finanzrahmens der
strukturpolitischen Maßnahmen
• Eine Strategie der Importsubstitution in den MOE
• Präventive Organisierung von Qualifizierungs- Innovations- und
Bildungsprozessen in Deutschland.
Abteilung Wirtschaftspolitik
Dr. Dierk Hirschel
G e l d p o l i ti s c h e r I m p u l s (V e r ä n d e r u n g d e s k u r z fr i s ti g e n
Exkurs
Internationaler Vergleich
R e a l z i n s e s v o n 2 0 0 0 b i s 2 0 0 3 i n P r o z e n tp u n k te n )
K o n ju n k t u r e lle Im p u lse v o n G e ld - u n d F isk a lp o lit ik v o n 2 0 0 0 b is 2 0 0 3
0,00
-0 , 5 0
-1 , 0 0
D e u t s c h la n d
-1 , 5 0
EW U
-2 , 0 0
F ra n k re ic h
-2 , 5 0
G ro ß b rit a n n ie n
-3 , 0 0
-3 , 5 0
USA
-4 , 0 0
-4 , 5 0
-6 , 0 0
-5 , 0 0
-4 , 0 0
-3 , 0 0
-2 , 0 0
-1 , 0 0
0,00
F i sk a l i sc h e r I m p u l s (V e r ä n d e r u n g d e s str u k tu r e l l e n H a u sh a l tssa l d o s v o n 2 0 0 0 b i s 2 0 0 3 i n P r o z e n t d e s p o te n z i e l l e n B I P )
Quelle: WSI, OECD 2003; eigene Berechnungen
Dr. Dierk Hirschel
German Trade Union Confederation
56
Exkurs
Internationaler Vergleich
Entwicklung der Defizitquote im internationalen Vergleich
EWU
Deutschland
Dänemark
USA
Großbritannien
Japan
1996
-4,3
-3,4
-1,0
-2,2
-4,2
-5,0
1997
-2,6
-2,7
0,4
-0,9
-2,2
-3,8
1998
-2,3
-2,2
1,1
0,3
0,1
-5,5
1999
-1,3
-1,5
3,2
0,7
1,1
-7,2
2000
0,1
1,3
2,5
1,4
3,9
-7,4
2001
-1,7
-2,8
2,8
-0,5
0,7
-6,1
2002
-2,3
-3,5
2,0
-3,4
-1,5
-7,1
Quelle: OECD Outlook Nr. 74, Paris 2004
German Trade Union Confederation
Dr. Dierk Hirschel
57
2003
-2,7
-4,1
0,8
-4,9
-2,9
-7,4
Ein gemeinsamer
Wirtschaftsraum
Ronald Janssen
EGB
58
Ronald Janssen, EGB: EIN GEMEINSAMER WIRTSCHAFTSRAUM
VORTEILE EINES GEMEINSAMEN WIRTSCHAFTSRAUMS
•
Mehr Effizienz und Produktivität
– Statische Effekte:
• Internationale Arbeitsverteilung
• Economies of Scale
– Dynamische Effekte:
• Mehr Konkurrenz = Mehr Innovation (Produkt- oder Prozessinnovation)
•
Effizienz und Produktivität: notwendig für Wachstum und Wohlstand
•
Auch gut für Beschäftigung?
•
Ein alter Bekannter: Ccechini
•
Kurzfristig: Produktivität vernichtet Arbeitsplätze
•
Langfristig: Sinkende Preise, höhere Nachfrage und Wachstum
•
Nettoeffekt: Leicht positiv, aber sehr positiv, wenn die gesamte Wirtschaft
unterstützt wird
VERGLEICH MIT VS
• BBP pro Stunde in %
von VS
• VS = 100
80
95
2002
EU
85
96
92
DE
96
102
102
FR
94
110
106
IT
95
105
96
UK
72
85
83
SP
69
85
72
59
VERGLEICH MIT VS
80-90
BBP pro
Stunde, %
Änderungsraten
2.3
EU 15
VS
•
–
–
–
–
–
1.4
90-95
95-2000
2.6
1.5
1.1
2
Die Praxis bisher :
Mehr Exporte nach B 10, dann Importe
114.000 Arbeitsplätze in EU 15
EU 15 Import von B -10 : 1% von BBP
Wirtschaftsgewicht B – 10 = Wirtschaft der Niederlande
B 10 muss jetzt EU – ‘acquis’ übernehmen (Produktstandards, Umweltschutz,…)
PROBLEME UND GEFAHREN EINES WIRTSCHAFTSRAUMS
 Nicht zu vermeiden : Neustrukturierung von Beschäftigung
 Gefahr einer „Schmutzkonkurrenz“: Lohndumping, Sozialdumping, Steuerdumping
 Differenz in Lohnstückkosten
 Zwischen 16 und 53% von EU-15
 Steht gegenüber : Infrastruktur/Kommunikationsprobleme
 Missbrauch und politisches Spiel von Unternehmerlobby
 Unternehmenssteuern: Das Spiel von « Beggar – thy neighbour »Von 15 BIS 24%,
EU 15 : 32%
EGB STELLUNGNAHME
 Nicht nur ‘einen Binnenmarkt’ schaffen, sondern auch: Beschäftigungspolitik
machen
– eine richtige und vernünftige Wirtschaftspolitik machen
– und einen gemeinsamen Sozialraum schaffen
RESTRUKTURIERUNG VON BESCHÄFTIGUNG
 Die richtigen Antworten: Die Arbeitnehmer unterstützen und begleiten
– Bildung, lebenslanges Lernen
– Unterstützung bei der Suche nach einem anderen Arbeitsplatz
60
–

Arbeitslosenunterstützung
Die falschen Antworten
– Die Gefahr der « Niedrig-Job-Falle » (Kombination Agenda 2010 und Fehlen
von Mindestlohn)
– Die Gefahr von Lohnsenkungen, Arbeitszeitverlängerung und Sozialpakten auf
Unternehmensebene
ANGEBOTS- UND NACHFRAGEPOLITIK
•
Arbeitslose begleiten reicht nicht! Es muss auch Arbeitsplätze geben
•
Aktuelles Beispiel
•
Hier gibt es wirklich Bedarf an Strukturreformen in Europa: Die Wirtschaftspolitik
muss nicht nur die Preisstabilität, sondern auch das Wachstum berücksichtigen
•
EU-11:
– Stabilitätspakt : 3 und 0% Defizit
– Zinspolitik der EZB : Zu zögerlich, kein Vertrauen
•
EU-10:
– Niedrige Verschuldung, höhere Defizite und Investitionsbedarf
– Durch Währungsanbindung an den Euro ein Spielchen von Finanzmärkten?
– Inflation: 3% oder weniger, um in den Euroraum zu kommen
TARIFSYSTEME STÄRKEN
•
Im EU-15: Lohnsenkungen vermeiden durch Stärkung von Systemen der
Kollektivverhandlung
•
Im EU-10: Reallohn und Produktivität
•
Rolle des EGB : Koordinierung von Lohn-/ Kollektivverhandlungen
DECKUNGSRATEN UND
TARIFBINDUNG
TARIFBIND.
DE
GROSS BRIT
ANDERE EU15
POLEN
UNGARN
TSJ
LITAUEN
SLOWENIEN
67%
36
80 BIS 90%
40
34
25
10-15
100
61
GRAD
ORGANISATION
28%
29
35 – 80
15
20
30
15
41
MINDESTLÖHNE IN EU 25
1500
1998
2001
2003
2003
1250
1000
750
500
250
0
PT ES GR IE
UK FR BE NL LU BG RO LV SK LT EE TR CZ PL HU SI MT
MINDESTLÖHNE IN KKP
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
RO
LT
SK
TR
CZ
ES
62
EL
IE
FR
NL
US
EGB KOORDINATION
LOHNBILDUNG (Löhne minus
Inflation und Produktivität)
2000
2001
2002
2003
Tsj R
-1.6
0
4
3.7
Ungarn
1.2
2.9
9.1
5.7
Poland
-3.6
6.2
-1
-1.1
Slovakia -5.1
-3.6
2.1
-3.3
Lithuania -10
-8.5
-0.9
-0.4
DYNAMIK VON REALLÖHNEN
R e allohninde x
180
160
140
BG
120
CZ
HU
100
Pl
RO
80
SK
60
SL
LT
40
20
0
1992
1993
1994
1995
1996
1997
63
1998
1999
2000
2001
2002
EINEN EUROPÄISCHEN SOZIALRAUM BILDEN
•
Sozial, aber auch ökonomisch macht dies Sinn, um eine Konkurrenz auf der Basis
von Niedriglöhnen und schlechten Arbeitsbedingungen zu vermeiden (IAOPhilosophie)
•
Beispiel Arbeitsstundendirektive
•
Rolle des europäischen sozialen Dialoges
INDUSTRIEPOLITIK UND INNOVATION
•
Auch notwendig für EU-10
•
Es gibt nicht überall Niedriglöhne
•
Welche Rolle haben die Gewerkschaften?
•
Von Europa aus: Reform der Strukturfonds?
64
Politische Realitäten und
Entwicklungsziele aus der Sicht
des Landes MecklenburgVorpommern
Helmut Holter
Minister für Arbeit, Bau und
Landesentwicklung des Landes
Mecklenburg-Vorpommern
65
Rede Helmut Holter, Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung des Landes
Mecklenburg-Vorpommern
Sehr geehrte Damen und Herren
für die Zukunft Vorpommerns ist es von großer Bedeutung, welche Rolle Stettin
einnehmen wird. Auch wenn vieles offen ist und sich die Verhältnisse in der größer
gewordenen Europäischen Union erst noch ordnen müssen, lassen sich einige
Entwicklungstendenzen bereits ausmachen. Im Projekt South-Baltic-Arc – Südlicher
Ostseebogen – geht es um die Kooperation der Region, die sich entlang der Via
Hanseatica von Lübeck über Rostock, Stettin und Danzig bis nach Riga und St.
Petersburg erstreckt.
Der Planungsverband Vorpommern hat ein Gutachten zum Stand dieses Projekts in
der Grenzregion erstellt und sich dabei auf das Städtedreieck Stettin-NeubrandenburgGreifswald mit den jeweiligen Verflechtungsräumen konzentriert. Ich möchte einige
Akzente der Studie hervorheben.
Östlich der Linie Rostock-Berlin dominiert Stettin mit mehr als 400.000 Einwohnern die
Region. Die nächsten Großstädte – Danzig, Posen oder Breslau – sind 200 Kilometer
und mehr entfernt. Bis vor einem halben Jahrhundert war Stettin das Oberzentrum für
ganz Pommern. Geschichtlich kein sehr großer Zeitraum, so dass vieles dafür spricht,
dass historische Beziehungen wieder wachsen werden.
Beide Regionen haben mit Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Bis 2020 wird sich die
Einwohnerzahl Mecklenburg-Vorpommerns um voraussichtlich 14 Prozent verringern.
Das wird vor allem in den Zentralen Orten zu spüren sein. In Westpommern sieht die
Bevölkerungsprognose nicht ganz so düster aus, hier wird mit einem Rückgang von
rund sieben Prozent bis 2030 gerechnet. Eine Reaktion auf die demografische
Entwicklung im Nordosten Deutschlands ist das neue Raumentwicklungsprogramm
des Landes, das eine Straffung des Zentrale-Orte-Systems vorsieht.
Das sensibelste Thema in der Grenzregion ist von Beginn der Diskussion an wohl der
Arbeitsmarkt. Zum einen hoffen Arbeitgeber auf gut ausgebildete und trotzdem billige
Arbeitskräfte.
Zum anderen fürchten Arbeitnehmer in dieser strukturschwachen Region die
Konkurrenz. Die Erfahrung zeigt, dass Wochenendpendler aus Polen und Menschen,
die dauerhaft weggehen, eher in wirtschaftsstarke Zentren wie Hamburg oder Berlin
abwandern. Deshalb rechnen Experten mit nur geringen Zuzügen in MecklenburgVorpommern. Der prognostizierte Einwohnerzuwachs bewegt sich zwischen 400 und
2000 Menschen pro Jahr. Das Potenzial an Tagespendler, die in der Grenzregion nur
kurze Wege haben, wird aller Voraussicht größer sein, die Gutachter rechnen mit fünfbis 10.000 in beide Richtungen.
Um Wirtschaft und Arbeitsmarkt beiderseits der Grenze nicht zu überfordern, sind für
die Arbeitnehmer- und Dienstleistungsfreizügigkeit Übergangsregelungen geschaffen
worden. Diese Regelungen erlauben es, nach zwei bzw. fünf Jahren neu zu
entscheiden und die Bestimmungen zu lockern oder gegebenenfalls aufzuheben. Es
wird sich zeigen, ob die Entwicklung eine Fristverkürzung sogar wünschenswert
erscheinen lässt. Etwa weil sich in bestimmten Branchen ein Fachkräftemangel
einstellt oder weil die Migration für Polen durch die Verbesserung der
Arbeitsbedingungen im eigenen Land weniger attraktiv wird.
66
Stärker entwickeln wird sich wahrscheinlich der Einkaufstourismus. Die Attraktivität der
Großstadt Stettin ist für die deutschen Nachbarn in den letzten Jahren deutlich
gestiegen. Das spiegelt sich in Vielfalt der Autokennzeichen in der Stadt genauso wider
wie in den Zahlen der Gutachten. Von den Einwohnern Neubrandenburgs zum
Beispiel, die gelegentlich in anderen großen Städten einkaufen, fahren nach eigenen
Angaben genauso viele zum Einkaufen nach Stettin wie nach Berlin, etwa jeder vierte.
Einwohner aus dem Umland der Vier-Tore-Stadt fahren sogar häufiger ins
Nachbarland als in die Bundeshauptstadt.
Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind bisher noch nicht entwickelt. Doch es gibt
auch gute Beispiele.
So bezieht die Yachtwerft Greifswald Schiffsrümpfe aus Polen und kann so
konkurrenzfähige Endprodukte anbieten. Beispiele, bei denen beide Seiten profitieren,
sollten Schule machen. Bei der Gastronomie liegen Chancen und Risiken eng
zusammen. Wo sich für den Kunden mehr Vielfalt bietet, entsteht für den Einzelhändler
oder Hotelier Konkurrenz. Hier sollten neue Kooperationsformen ausprobiert werden.
Was im wirtschaftlichen Leben noch wachsen muss, ist auf der politischen Ebene
schon ein gutes Stück vorangekommen. Es gibt gemeinsame Expertengruppen,
Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Europäischen Beschäftigungsstrategie und
viele gemeinsame Einzelprojekte.
Genannt seien die Jugendbauhütte Stralsund und das deutsch-polnische
Fernsehzentrum in Rothenklempenow sowie verschiedene Städte- und
Schulpartnerschaften. Darüber hinaus gibt es gemeinsame Projekte zur Förderung der
interkulturellen
Kompetenz
innerhalb
des
Arbeitsmarktund
Strukturentwicklungsprogramms von Mecklenburg-Vorpommern.
Es ergeben sich mindestens zwei Szenarien für die Zukunft. Das erste zeigt eine auf
die jeweiligen regionalen Zentren bezogene Entwicklung: Der polnische Teil der
Grenzregion orientiert sich nach Stettin, der deutsche nach Greifswald und
Neubrandenburg. Damit wäre die Metropole Stettin sowohl als Wirtschafts- als auch als
Hochschulstandort von zweitrangiger Bedeutung.
Wegen konkurrierender Tourismusräume wird es kaum zum Ausbau der Verkehrswege
kommen und die übrige Infrastruktur wird sich nur wenig entwickeln. Dieses Szenario
zu verfolgen hieße, die Chancen der Osterweiterung ungenutzt zu lassen. Das kann
nicht Ziel der Landespolitik sein.
Anders sieht es aus, wenn Stettin zum grenzüberschreitenden Dienstleistungszentrum
für die gesamte Region wird. Wenn sich ein attraktiver Wirtschaftsraum mit Kontakten
in den ganzen Ostseeraum herausbildet. Wenn eine begehrte Urlaubsregion entlang
der Ostseeküste und an den Seenplatten entsteht. In diesem Fall gewinnen beide
Seiten.
Deshalb ist es im Sinne der Menschen beiderseits der Grenze, wenn die
Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Firmen verstärkt wird. Wenn von beiden
Seiten tatkräftig, aber mit Augenmaß an der Vorbereitung eines gemeinsamen
Arbeitsmarktes gearbeitet wird. Und wenn die Politik nicht mit dem Ziel gestaltet wird,
die Unterschiede zu pflegen, sondern die Gemeinsamkeiten zu suchen. Ich hoffe, dass
Ihre Tagung viele Anregungen genau dazu bietet und wünsche Ihnen ideenreiches
Arbeiten.
67
Politische Realitäten und
Entwicklungsziele
aus der Sicht der Wojewodschaft
Westpommern
Prof. Zygmunt Meyer
Marschall der Wojewodschaft Westpommern
68
Räumliche Bedingtheiten und Entwicklungsperspektiven im Raum Westpommern
Prof. Zygmunt Meyer – Marschall Wojewodschaft Westpommern
Von Anfang an in der Geschichte Westpommerns bildetete der Raum der Odermündung ein
natürliches Zentrum für das gesamte Gebiet, um das sich das wichtigste wirtschaftliche,
kulturelle und administrative Potenzial der Region, der zugleich ein natürliches Hinterland
war, konzentrierte.
In der neuesten Geschichte wurde die Koähsion dieser Region auf eine unnatürliche Weise
infolge einer ganz neuen geopolitischen Lage gefährdert, was zufolge hatte, dass sogar die
engsten sozialen Bindungen abgebrochen wurden.
Wenn wir über die Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten des Raumes in der nahen
Zukunft diskutieren möchten, sollten wir zuerst abschätzen, wie effektiv wir die wirtschaftliche
und soziale Kohäsion des Gebiets wiederherstellen können. Wir sollten uns die Frage
stellen, was müssten wir tun, damit die Handlungen möglich werden und welche
Bedingungen zu erfüllen sind, damit der Prozess wirksam wird. Mit Sicherheit ist das
Wiederherstellen der Kohäsion auf der sozialen Ebene ein anderes Problem als auf der
wirtschaftlichen Ebene. Obwohl ich der Meinung bin, dass sich die Bereiche nicht
voneinander trennen lassen.
Die Bemühungen um den Wiederaufbau der räumlichen Bindungen in diesem Gebiet auf
beiden Ebenen haben schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Grösse
erreicht, als innerhalb der Euroregion Pomerania direkte Kontakte der lokalen
Gebietskörperschaften zum täglichem Brot wurden und wir angefangen haben über eine
gemeinsame Entwicklungsstrategie nachzudenken. Die in dieser Zeit erbrachten Leistungen
sind insbesondere im Bereich des Aufbaus der sozialen Verflechtungen sichtbar und das
Datum 1. Mai 2004 wurde irgendwie zum Symbol neuer unbeschränkter Möglichkeiten auf
diesem Feld.
Anders und sicherlich viel schwieriger verlaufen in Westpommern die wirtschaftlichen
Integrationsprozesse. Um meine Darlegung verständlich zu machen, erlaube ich mir dieses
Gebiet - Westpommern als das östliche Teil des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern
und die Wojewodschaft Westpommern zu betrachten.
Raum-, Kooperations- und Marktverflechtungen wurden in beiden Richtungen „effektiv”
beeinträchtigt.
Dem westlichen Teil ist das natürliche Metropol-Gebiet abhanden
gekommen, dessen Potenzial und Ausstrahlungskraft immer über eine effektive und
nachhaltige Entwicklung des natürlichen Hinterlandes entscheiden. Infolge dessen sind
Gebiete entstanden, die einen sichtbar depresiven und marginalen Charakter aufweisen,
ähnliche wirtschaftliche Probleme haben und weiterhin durch die Marginalisierung bedroht
sind.
Die Situation hat sich geändert, zumindest wenn es um das Schaffen von Bedingungen für
die Restrukturierung dieses Raumes nach dem EU-Beitritt Polens geht. Wenigstens
theoretisch gibt es keine formellen und Programmhindernisse für die gemeinsamen
Handlungen zur Restrukturierung dieses wirtschaftlichen Raumes, zum Schaffen von
Bedingungen für den Aufbau einer räumlichen Kohäsion, kurz gesagt, Bedingungen für
gemeinsame Handlungen und Projekte. Damit es auch praktisch möglich wird, müssten wir
überlegen, wo die Potenziale in diesem Gebiet liegen, wo es Vorteile gibt, und vor allem wie
man die wirklichen Gefahren in diesem Prozess nivellieren kann.
Wenn man Westpommern aus der Vogelperspektive betrachtet, kann man genau historisch
gebildete Transportkorridore sehen, die für jede Transportart zugänglich sind. Man sieht
Stadtnetze von Greifswald im Norden über Neubrandenburg, Schwedt auf der westlichen
Oderseite als auch Gryfino, Police, Stargard Szczeciński, Goleniów i Świnoujście auf der
östlichen Seite mit dem sichtbaren Zentrum dieses Raumes in Stettin. Die räumliche
Verkehrsinfrastruktur konzentriert sich um Stettin, wo sich der Oderkorridor - als eine
natürliche Verbindung mitteleuropäischer Wege und der Ostsee – mit dem historisch
69
gebildeten Weg, der die Hansestädte von der Nordsee und der östlichen Ostseezone also
von Hamburg, über Stettin, Danzig, Kaliningrad bis St. Petersburg verbindet, kreuzt, – durch
Planer Via Hanseatica genannt.
Die Bedeutung der Transportkorridore für die Entwicklung Westpommerns ist sehr gross und
das Schaffen von guten Bedingungen für den Empfang und Abwicklung der Transporte wird
eine Vorausetzung sein, um das Potenzial zu nutzen. Bemerkbar macht sich das
Ungleichgewicht beim Investieren in die Transportwege auf den beiden Oderseiten. Dieser
Moment, ist nicht der richtige, um nach den Ursachen des Zustands zu suchen, die aber den
Teilnemern hiesiger Debatte bekannt sind. Ich möchte noch kurz auf das Problem der
Verbindung Via Hanseatica eingehen. In der neuen Konstellation wird Via Henseatica als
Teil eines großen, baltischen Verkehrsrings die Rolle einer Integrationsachse mit einem
bedeutenden Anteil an Waren- und Personentransit übernehmen. Man sollte auch daran
denken, dass für die wirtschaftliche Entwicklung des südlichen Ostseeraumes die Schifffahrt
in Form von "short-sea shipping" eine wichtige Rolle haben kann. Kurze
Schifffahrtsverbindungen bilden die Achse der neuen EU-Transportstrategie als Reaktion auf
den wachsenden Strom von Autotransport in übermässig konzentrierten Gebieten. Das ist
eine der Chancen für die Häfen im südlichen Ostseeraum, insbesondere für den Stettiner
Hafen, der eine Rolle als Drehscheibe auf der Achse Berlin-Ostsee übernehmen sollte, auf
einer Achse, die bis heute nicht ausreichend genutzt wurde, was zur großen Disparitäten im
Investitionsvolumen auf beiden Seiten fürte. Ich habe natürlich nur einige der Probleme
genannt, Probleme, die eine fundamentale Bedeutung beim Schaffen vom Verkehrszugang
der Region haben. Man sollte natürlich an die Notwendigkeit der Aktivitäten auf der lokalen
Ebene, wie z.B. Handlungen zur Lösung von Verkehrsproblemem im Raum Wollin/Usedom
denken. Wir arbeiten intensiv daran und ich hoffe, dass wir es für beide Seiten
zufriedenstellend lösen.
Die Wojewodschaft Westpommern kann in 4 funktional verschiedene Wirtschaftsgebiete
eingegliedert werden, die jeweils mit unterschiedlicher Stärke den Prozess der
wirtschaftlichen Integration Westpommerns beeinflußen werden. Das Gebiet der Metropole
Stettin, das die Stadt Stettin, die Städte Police, Gryfino, Stargard Szczeciński und Goleniów,
als auch das funktional mit den Städten verbundenes Świnoujście umfasst. Dies ist das
Schlüsselgebiet für die heute disskutierten Visionen. Dieses Gebiet enthält 60% des
gesamten Wirtschaftspotenzials der Wojewodschaft Westpommern, hier wird 65% des BIP
erwirtschaftet, hier gibt es 14 von insgesamt 16 Hochschulen in der Wojewodschaft. Stettin
selbst bildet ein wirtschaftliches und administratives Zentrum der Region und der
Wojewodschaft und ist der Sitz vieler regionaler business-unterstützender Institutionen.
Dieses Gebiet unterliegt sehr starken Restrukturierungsprozessen, die durch eine große
Anspannung im Bereich der Anpassung und des Findens des eigenen Entwicklungsweges
gekennzeichnet ist, in einer nicht ausreichend geförderten sozialen Sphäre. Insbesondere
wird es sichtbar in der maritimen Wirtschaft, die immer auf diesem Gebiet ein
herausragender Wirtschaftszweig war und kontinuirlich eine solche Rolle spielt. Eine
dynamische Entwicklung der Branchen Dienstleistung und Verarbeitende Industrie basierend auf KMU - haben die Folgen der Regression im maritimen Unternehmenssektor
ausgeglichen. Obwohl der Prozess dynamisch und kontinuirlich verläuft, gibt es immer noch
keine Antwort auf die Frage, in welcher Richtung die Restrukturierung dieses Sektors
erfolgen muss. Wir sind heute nicht imstande, die Fragen zur Zukunf der Schiffsbau-,
Reparatur-, und Schifffahrtsunternehmen zu beantworten, nicht einmal die Frage über die
zukunftige Funktion des Hafenkomplexes. Mit solchen Problemen haben alle Gebiete zu
kämpfen, die nach einer Restruktuierung nach neuen Wegen suchen und in der Realisierung
keine fertigen Lösungsmuster oder -konzepte finden. Die Weltwirtschaft bevorzugt effektive
und schnelle Anpassungshandlungen im Bereich Dienstleistungen und Produktion, die die
Wirtschaft auf dem Wissen, Technologiefortschritt, funktionsfähigen Innovationssystemen
und v.a. auf einer globalen Zusammenarbeit aufbauen.
70
Es scheint so, dass gerade das Stettiner Ballungsgebiet viele Vorteile hat, um sich dank dem
natürlichen wirtschaftlichen Hinterland den Herausforderungen zu stellen und effektiv die
Entwicklungsziele zu realisieren.
Ein unbestrittener Vorteil ist das Wissenschafts- und Bildungspotenzial der Stettiner
Hochschulen. Das Schaffen von Bedingungen für die Bildung von 65 Tsd. Studenten und für
die Umsetzung ihrer beruflichen Pläne nach dem Studienabschluss ist gerade in dieser
Region Europas ein vorrangiges Ziel für uns und wird eine entscheidende Bedeutung für die
Zunkunft Westpommerns haben.
Bei den Überlegungen zur Rolle des Stettiner Ballungsgebietes im Raum Westpommern darf
man das vorhandene Potenzial der unternehmensorientierten Dienstleister nicht vergessen.
Zahlreiche finanzielle Institutionen und Firmen, die den Unternehmen ihre Leistungen
anbieten, entscheiden über die Bedingungen des Wirtschaftens.
Laut Globlisierungstheorien (u.a. Theorie über eine temporäre Entwicklung oder die neue,
internationale Arbeitsteilung) ist eine intensive Entwicklung zahlreicher Wirtschaftsbereiche
mithilfe des eigenen Kapitals bei den heutigen wirtschaftlichen Realitäten nicht möglich. Wir
können oder müssen sogar das Potenzial durch gut entwickelte Kooperations-, Kapital-, und
Humanverflechtungen im Rahmen des beschriebenen Wirtschaftsgebietes stärken.
Ein solches Gebiet braucht gut entwickelte räumliche Verflechtungen, die auf einer
Agglomeration aufbauen, die fähig ist, notwendige Impulse für die Entwicklung der gesamten
Region an der Odermündung zu schaffen.
Das Problem der Kohäsion des Gebiets, hervorgehoben in der Entwicklungsstrategie der
Wojewodschaft Westpommern bis 2015, die die Rahmen- und Politikrichtungen in der
Region beim Aufbauen einer notwenigen Partnerschaft aufzeigt, die strategisch und sowohl
für die Standortentwicklung als auch für die Visionen einer gemeinsamen soziowirtschaftlichen Region wichtig ist. Die Strategie weist auf viele Bereiche des gegenseitigen
Einwirkens und der Herausbildung einer gemeinsamen Politik im Bereich: räumliche
Planung, Umweltschutz und Grenzzusammenarbeit hin.
Bei der Analyse des Problems der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des gemeinsamen
Wirtschaftsraumes Mecklenburg-Vorpommern und der Wojewodschaft Westpommern darf
man nicht deren Position im Ostseeraum vergessen. In diesem Zusammenhang scheint die
These ganz naturlich zu sein, dass das Funktionieren einer am Wasser gelegenen
Wirtschaftsregion ohne eines natürlichen Hafens- und Distributionshinterlandes deutlich die
Entwicklungsmöglichkeiten der Region beeinträchtigt. Das ist ein Hinterland, das z.Z. vieler
Investitionskorrekturen bedarf, vor allem beim Schaffen von Bedingungen, die ein
einheitliches komplementäres Angebot für das nahe wirtschaftliche Hinterland
herauszuarbeiten ermöglichen. Die Änderungen in der Struktur des Güterstroms durch den
Hafenkomplex, bestätigen dieses. Orientiert an ein großindusrielles Schlesien muss der
Hafen heute nach alternativer Ware suchen, die Dienstleistungen diversifizieren und ein
modernes und leistungsfähiges Angebot für die Akteure und die Güterströme organisieren.
Auf solche Dienstleistungen warten Partner auf den beiden Seiten der Odermündung.
Ich hoffe, dass die wenigen von mir ausgewählten und genannten Vorteile die These
bestätigen, dass die Stettiner Agglomeration im Prozess der Kohäsion des
Wirtschaftsraums Westpommern mitwirken kann und muss.
71
Einführungsreferat
Siegfried Wack
Landrat des Landkreises Uecker-Randow,
Deutsch-Polnische Gesellschaft
72
Einführungsreferat Siegfried Wack, Landrat des Landkreises Uecker-Randow,
Deutsch-Polnische Gesellschaft
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe mich über Ihre Anfrage, heute ein Referat über die Entwicklungschancen
unserer Grenzregion zu halten, außerordentlich gefreut.
Vor gut einem Monat hatten wir alle Gelegenheit, das historische Datum der EUErweiterung an der deutsch-polnischen Grenze gemeinsam hautnah miterleben zu
können.
Welche Dimension dieser wichtige Schritt zur Neuordnung des Europäischen
Kontinents tatsächlich besitzt, dürfte uns allen erst allmählich bewusst werden.
Tatsache ist jedenfalls, dass noch vor 15 Jahren – also in der Geschichte eine
lächerlich kurze Zeitspanne – es noch niemand für möglich gehalten hätte, was heute
vor uns liegt.
Von Tag zu Tag spürbar wachsende Normalität
So nehmen wir mit großer Befriedigung zur Kenntnis, wie sehr Begegnungen und
Konferenzen wie diese von Gestern und Heute schon ein Stück Normalität geworden
sind, zumindest für uns, die wir an der Grenze leben.
Wenn man wie ich den ebenfalls langwierigen Prozess der deutsch-französischen
Freundschaft im Saarland von Kindesbeinen an mit erlebt hat, kann sich angesichts
dieser europäischen Fortschritte kaum einer inneren Bewegtheit entziehen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
uns interessiert heute zwar auch die historische Dimension der jüngsten Ereignisse.
Vorrangig sind wir jedoch zusammen gekommen, um auszuloten, welche
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen aus dem EU-Beitritt Polens für uns
erwachsen können.
Mit uns meine ich die Euroregion Pomerania, d. h. die polnische Wojewodschaft
Westpommern, das deutsche Vorpommern mit den brandenburgischen Landkreisen
Uckermark und Barnim und die südschwedische Region Schonen.
Sie werden erkannt haben, dass ich damit eine Geografie beschrieben habe, die vor
Jahrhunderten zur Hanse gehörte bzw. mit ihr einen intensiven Handel betrieb. Ihr
Netzwerk könnte auch für unsere heutige Zeit durchaus inspirierend sein.
Was sollte uns also abhalten, diese alten Handelswege wieder neu zu beschreiten?
Hier, in diesem Spannungsfeld, reift seit Jahren eine kontinuierliche Verständigung, ein
Konsens, der sich nicht zuletzt in ihrer zweitägigen Konferenz manifestiert.
73
Von der Peripherie ins Zentrum der EU
Notgedrungen, aber auch vom Willen, den jeweils anderen Partner kennen zu lernen,
haben wir, die wir in Grenznähe wohnen bereits Kontakte angeknüpft und Erfahrungen
ausgetauscht, als viele anderen noch gar nicht daran dachten
In diesem Ort fand am 6. Dezember 1991 eine Zusammenkunft statt, in der es um eine
institutionelle Zusammenarbeit mit unserem polnischen Nachbarn ging. Auf Einladung
des damaligen Kreis- und Städtetages Vorpommern referierten Herr von Malchus als
Präsident der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen und Herr Gappe als
Geschäftsführer der erfolgreichen Grenzregion EUREGIO an der deutschniederländischen Grenze über die Formen der Zusammenarbeit in den sog.
Euroregionen.
Meine eigenen Erfahrungen aus dem Saar-Lor-Lux-Raum trugen vielleicht auch dazu
bei, die Idee der Euroregion Pomerania voranzutreiben. Zehn Jahre Deutsch-Polnische
Gesellschaft weisen auf die Erkenntnis hin, dass die Kooperation mit den polnischen
Nachbarn immer mehr Anhänger gewann.
Geografische Nähe erleichtert es einem, lokale und regionale Gemeinsamkeiten zu
entdecken.
Viele Regionen nehmen nach der gewaltigen Osterweiterung der Europäischen Union
für sich in Anspruch, von der Peripherie ins Zentrum Europa gerückt zu sein. Der
Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, dies mit Argumenten zu unterlegen. Es ist
legitim und wirkt für die Politik stimulierend und motivierend.
Wo befinden wir uns?
Zumindest geografisch ist es nicht an den Haaren herbeigezogen, wenn wir uns an
interessanter Stelle sehen.
Einige von Ihnen kennen die Modelle regionaler und überregionaler Kooperation:
Das
sogenannte
Brückenmodell
würde
bedeuten,
dass
sich
zwei
Agglomerationszentren – in unserem Falle beispielsweise Warschau und Berlin – sich
verständigen und die Entwicklung über uns hinweg ginge.
Uns wesentlich angenehmer stellt sich natürlich das sogenannte Drehscheibenmodell
dar. Hier wirkt die Region selbst als zentraler Akteur, dessen Einfluss auf das Umfeld
wirkt. Hier nehmen wir also Entwicklung selbst in die Hand.
Parallel dazu existiert noch das Achsenmodell, welches regionale Kooperationen
entlang der großen Verkehrswege zu beschreiben sucht.
Stettin gewinnt Funktion als Oberzentrum der Region
Ganz gleich welchem Modell Sie den Vorzug geben wollen, ich setze entschieden auf
eine wachsende Rolle der Großstadt Stettin.
Wenn auch unsere Landesraumordnung und das zentralörtliche System keine
ausländische Nachbarn kennt und auch Bevölkerungsprognosen für unseren
Grenzraum ohne die denkbaren Einflüsse aus dieser Nachbarschaft erstellt werden, so
pflege ich im Regionalen Planungsverband immer darauf hinzuweisen, dass
74
Entwicklungsstrategien auf keine Fall ohne den polnischen Nachbarn gemacht werden
dürfen.
Dabei wird die historische Funktion der Stadt Stettin als natürliches Oberzentrum der
Region bis nach Greifswald, Neubrandenburg und Stralsund auf deutscher Seite
ausstrahlen. Nicht umsonst haben sich die Landkreise Mecklenburg-Strelitz, Demmin
und die Stadt Neubrandenburg für eine Mitgliedschaft in der Kommunalgemeinschaft
Pomerania entschieden.
Auf der Zeitschiene und gemessen an den Entfernungen hat die Vergangenheit
gezeigt, dass benachbarte Partner sehr viel schneller zueinander finden.
Wie eingangs bereits kurz skizziert, haben wir in der unmittelbaren Grenzregion
keineswegs in den Jahren vor der EU-Erweiterung die Hände in den Schoß gelegt.
Vielmehr war diese Phase von unzähligen Besuchen, Gegenbesuchen, Konferenzen,
Kulturaustauschen und ebenso regen schriftlichen wie fernmündlichen Kontakten
geprägt.
EU-Strukturpolitik
Wie Sie wissen wird Mecklenburg-Vorpommern auch in der neuen Förderperiode Ziel1-Gebiet bleiben und wird somit ebenso wie unser Nachbar Polen von der
europäischen Kohäsionspolitik profitieren - immerhin werden dafür im
Jahresdurchschnitt 34% des EU-Haushalts d.h. ca. 48 Mrd. € bereitgestellt.
Dreiviertel
davon
entfallen
Entwicklungsrückstand.
auf
Regionen
und
Mitgliedstaaten
mit
Erfreulich für uns ist, dass die EU-Kommission auch in der Reform der Strukturpolitik
auf Europäische territoriale Zusammenarbeit setzt, d. h. dass sie auf die Erfolge von
INTERREG aufbauen will, um eine harmonische Integration des Unionsgebiets zu
fördern.
Konkret sieht sie folgende Schwerpunkte:
1. Einbeziehen der Seegrenzen in die Grenzregion
2. Transnationale Zusammenarbeit
3. Interregionale Zusammenarbeit
4. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit an den Außengrenzen
Hier gewinnt die Euroregion Pomerania an Bedeutung, da die Kommission strenge
Regeln der Zusammenarbeit vorschreiben wird und ein fortgeschriebenes
gemeinsames Entwicklungs- und Handlungskonzept ein wichtiges Instrument für den
Einsatz von Fördermittel darstellen wird. Erfreulicherweise will Brüssel das
Verwaltungssystem stark vereinfachen.
Konzepte
Auf dieser bereits vorhandenen Basis und den gebotenen Fördermöglichkeiten müssen
wir jetzt versuchen, schnellstmöglich gemeinsame Konzepte zur Vermarktung unserer
Region beiderseits der Grenze zu entwickeln.
75
Dabei ist stets zu beachten, dass sich innerhalb einer Großregion immer zahlreiche
variable Geometrien entwickeln. Das hängt von den jeweiligen Partnern ab und davon
in welchem Maße gleiche Interessen vorliegen.
Stettiner Haff/Zalew szczecinski
Gestatten Sie mir, dass ich an dieser Stelle einige Betrachtungen anstelle, die sich auf
die Region um das Stettiner Haff beziehen.
Unser Regionalmanagement hat in Zusammenarbeit mit dem Regionalen
Fremdenverkehrsverband Vorpommern die Chancen untersucht, inwieweit man diese
Grenzregion „Rund ums Stettiner Haff“ als ein touristische Produkt betrachten kann,
um dies als solches zu vermarkten.
Was viele nicht wissen: Das Stettiner Haff ist um 165 Quadratkilometer größer als der
Bodensee.
In dieser Haffregion wohnen rd. 850.000 Einwohner auf einer Fläche von 7.318
Quadratkilometer.
2002 wurden auf deutscher Seite 519 Beherbungsunternehmen gezählt und auf der
polnischen Seite 312.
Die Anzahl der Betten betrug auf deutscher Seite 32.200 und auf polnischer Seite
36.500.
Zusammen zählte man rd. 6,8 Mio. Übernachtungen.
Was liegt also näher, diese Region über ihre starke Seite mit einander zu vernetzen,
eine touristische Dachmarkte zu schaffen und im Wettbewerb der Tourismusregion
gemeinsam grenzüberschreitend aufzutreten.
Das was wir bereits in Berlin und Hamburg mit einer gemeinsamen Präsentation des
Wirtschafts- und Sozialraumes Stettin, Police und Uecker-Randow getan haben und
demnächst im Saarbrücken, Metz, Luxemburg, Trier tun wollen, könnte durchaus auf
die weiteren Anrainer des Haffs, Kamien Pomorskie, Swinouscie, Goleniow, Gryfino
und Ostvorpommern ausgedehnt werden.
In der 2. Anrainerkonferenz am 21. Juni in Stettin werden wir diesen Gedanken
vertiefen und vielleicht schon mit den genannten kommunalen Körperschaften zu einer
gemeinsamen Koooperationsvereinbarung kommen.
Über die Kommunen muss versucht werden, auch andere Akteure und Mitstreiter in
der Region zu gewinnen. Eines dieser Projekte zielt auf die klein- und
mittelständischen Unternehmer (KMUs) diesseits und jenseits der Grenze.
Mit einer sog. Kooperationsoffensive für die eben angesprochene Gruppe geht es um
drei Zielbereiche:
1. Unterstützung der KMU-Kooperation in der Grenzregion Pomerania durch die
Bereitstellung
informationstechnischer
Infrastruktur
als
deutsch-polnische
Kooperationsbörse im Internet, damit Kooperationsaufbau und -umsetzung effizienter
verlaufen können.
76
2.
Unterstützung
der
KMU
beim
Aufbau
grenzüberschreitender
Kooperationbeziehungen durch Informationsvermittlung und die Bereitstellung von
Gelegenheiten für Unternehmerkontakte (Suche-Biete-Börse).
3. Unterstützung der
Kooperationsbeziehungen
Veranstaltungen.
Arbeitnehmer beim Aufbau grenzüberschreitender
durch
Informationsvermittlung
und
gemeinsame
Insgesamt sind 1500 Unternehmen in der Datenbank präsent, davon ca. 400 deutsche
Unternehmen mit Kooperationswünschen nach Polen und 50 polnische Unternehmen
mit Interesse an einer Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmern. Die Disparität
rührt daher, dass die Offerten an einer Beteiligung einen etwas schwierigeren Weg
haben nehmen müssen.
Das Interesse auf polnischen Seite ist jedoch deutlich steigend.
Bei fünf Veranstaltungen waren mehr als 250 deutsche und polnische Unternehmer zu
Gast.
Eng verknüpft mit den Themen der Unternehmen sind natürlich auch Fragen, die mit
dem Arbeitsmarkt zusammenhängen.
Die derzeitige Situation ist auf beiden Seiten der Grenze nicht sehr ermutigend.
Was bewegt uns vor dem Hintergrund dieser hohen Arbeitslosigkeit in Polen?
Genau das, wogegen die Übergangsfristen bei der Arbeitnehmerfreizügigkeit einen
Riegel vorschieben wollten.
Wir wissen, dass Polen ein traditionelles Emigrationsland ist. Bis zu 15 Mio. Polen
verließen in den letzten Jahrhunderten ihre Heimat. Die Gründe lagen in der
Fremdherrschaft, in der Armut und zuletzt in der zu ertragenden Diktatur.
Dieser Trend hat sich seit den neunziger Jahren deutlich abgeschwächt, im Gegenteil,
es sind in den letzten zehn Jahren mehrere Hunderttausend Emigranten wieder in ihre
Heimat zurückgekehrt, weil sie für sich in ihrem Land eine persönliche Perspektive
sahen.
34 Prozent der Polen gaben an, für Arbeit ins Ausland gehen zu wollen, darunter sehr
viele im Alter von 15 - 29 Jahren (60%).
Die Gründe werden heute mit den niedrigen Löhne, dem Mangel an Arbeit, dem
niedrigen Lebensstandard und der beruflichen Entwicklung angegeben.
Worauf sind die Hoffnungen der Polen gerichtet?
Polen erwarten nun im Gefolge kräftiger EU-Förderung auf eine
Investitionstätigkeit im Lande und damit ein Anstieg der Beschäftigungsquote.
Sie
erwarten
eine
Erweiterung
Dienstleistungfreizügigkeit.
ihres
Marktes
durch
eine
höhere
größere
Natürlich setzen sie in diesem neuen Europa auf die Möglichkeiten, wie dies bereits im
Europa der 15 gewesen ist, dort Arbeit aufnehmen zu dürfen, wo sie wollen.
77
Wir sollten davor keine Angst haben. Jede Wohlstandsmehrung in Polen eröffnet auch
unserer Wirtschaft eine Markterweiterung.
Die neue Freizügigkeit als Chance
Von mir ist bekannt, dass ich nicht viel von den ausgehandelten Übergangsfristen
halte. Sie fördern nur eine Attentismus, sie riechen nach Protektionismus, während wir
im Grenzraum schnelle Anpassungen und Wettbewerb brauchen, um nicht wertvolle
Zeit zu verschlafen.
Sie erinnern sich das Ansiedlungsvorhaben der BMW-Group.
Vielleicht wissen Sie auch, dass wir uns mit dem Standort Pasewalk darum beworben
haben.
Das Werk steht heute in Leipzig. Es gab davor mehrere Ausleseprozesse. Wir wissen,
dass wir keinesfalls die ersten waren, die durch das Raster gefallen sind. Aus den
Nachfragen der Münchner wußten wir, unser Hinweis auf das Fachkräftepotential aus
dem Stettiner Raum und die Unterstützungsschreiben aus Police und der Stadt Stettin
haben Interesse geweckt.
Wenn dies auch ein Sonderfall gewesen ist, so unterstreicht der Vorgang, dass
Arbeitnehmermigration aus dem polnischen Raum segensreich sein könnte. Der im
übrigen von vielen Unternehmern in unserer Region beklagte Fachkräftemangel
überzeugt mich vollends von der Unsinnigkeit der Aussetzung der
Arbeitnehmerfreizügigkeit.
Sehr schnell werden wir überdies vor der Situation stehen, dass unsere Berufsschulen
nicht mehr genügend Abgänger haben werden, um den beruflichen Nachwuchs in den
Betrieben zu sichern.
Statt Übergangsfristen zu zelebrieren, sollte man vielmehr darüber nachdenken, die
Migrationsbarrieren einzureißen und im Gegenteil Anreize zu schaffen.
Wie wir in Vorpommern ist auch die Region Stettin von Abwanderungen junger
Menschen betroffen. Wäre es für unseren Grenzraum nicht besser angesichts des
demografischen Gaus, der uns bevorsteht, alles zu unternehmen, die Menschen hier
zu halten?
Sinnvoll wäre es im Grenzraum nicht nur eine Unternehmerdatenbank aufzubauen,
sondern etwas ähnliches für Fachkräfte anzulegen, dabei denke ich nicht nur an den
grenzübergreifenden Austausch, sondern auch daran, für unseren Arbeitsmarkt
allgemein Pendler und solche, die sich schon ganz nach einem neuen Arbeitsort
orientieren mussten, entweder zu halten oder wieder zurückzugewinnen.
Unsere ganzen Anstrengungen müssen wir darauf konzentrieren, eine breit angelegte
grenzüberschreitende Bildungsoffensive zu starten.
Das
in
Rothenklempenow
gewagte
Projekt,
eine
deutsch-polnische
Lehrlingsausbildung müsste Nachahmung finden. Torgelow und sein kürzlich
eingerichtetes deutsch-polnische Kompetenzzentrum steht für eine Maßnahme, die
nach Fortsetzung ruft.
Über unser Deutsch-Polnisches Gymnasium will ich gar nicht mehr reden.
Einrichtungen dieser Art sind jedoch noch zu wenig vorhanden. Dazu ist es notwendig,
78
dass man über die Chancen, die der Grenzraum in sich birgt, nicht nur redet, sondern
auch mit entsprechenden Lehrerstellen solche Idee Wirklichkeit werden lässt.
Es reicht nicht aus, wenn die Volkshochschule Uecker-Randow jährlich etwa 300
Anmeldungen für den polnischen Sprachunterricht entgegennimmt.
Wenn wir unsere Kompetenzen an der Grenze richtig ausspielen wollen, wird die
Sprache des Nachbarn in Kindergärten, Grundschulen, Regionalschulen und
Gymnasien eine noch wesentlich größere Rolle spielen müssen. Sprachbarrieren
stellen das größte Hindernis für einen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch an der
Grenze dar.
Es muss daher ein radikales Umdenken in der Politik und in den Schulbehörden
einkehren.
Wirtschaftswissenschaftler, Politologen, Soziologen und Planungsingenieure haben
sich in diversen Studien mit der Zukunft der Grenzregionen auseinander gesetzt.
Einigkeit besteht in Fachkreisen darüber, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand
so leichtsinnig ist, eine Zeitschiene oder eine genaue Richtung der bevor stehenden
Entwicklung prognostizieren zu wollen.
Ich halte dies auch für schlechterdings unmöglich.
Was wir jedoch aus uns gegenwärtig vorliegenden Studien, Diskussionsforen und
Einzelinformationen ableiten können, sind mögliche Entwicklungslinien der Wirtschaft,
der Bevölkerungsstruktur und des grenzübergreifenden Zusammenwirken der
ehemaligen Randgebiete.
Stettin als die am weitesten im Westen gelegene Stadt Polens – zwölf Kilometer von
der Grenze und 55 Kilometer von der Ostsee entfernt – zählt zu den sieben größten
Städten unserer Nachbarrepublik.
Als urbane Agglomeration umfasst ihr Großraum die Städte Police, Stargard, Gryfino
und Goleniow.
Insgesamt leben im Einzugsbereich Stettins auf polnischer Seite rund 800. 000
Menschen.
Die geographische Lage der Stadt zwischen Berlin, Danzig, Prag, Stockholm und
Kopenhagen macht Stettin zu einer potentiellen Drehscheibe des neuen Europa an der
Schnittstelle zwischen Ost- und Westeuropa.
Große Hoffnungen in der Stadt Stettin
Ihre Stadtväter erhoffen sich für die nächsten Jahre eine dynamische Entwicklung ihrer
Stadt an der Oder und sehen sich aufgrund des wirtschaftlichen, kulturellen und
intellektuellen Potentials von Stettin in einem überschaubaren Zeitrahmen als wichtiger
Partner Berlins.
Obwohl ich geneigt bin, diesen Optimismus zu teilen, möchte ich an dieser Stelle
innehalten, um ihn zumindest ansatzweise zu hinterfragen.
Betrachten wir die deutsche Seite:
Infrastruktur auf deutscher Seite schwächer
79
Wirtschaftsstrukturell schwach und infrastrukturell vernachlässigt hat das unmittelbare
Grenzgebiet – beispielsweise unser Landkreis Uecker-Randow – eher schlechte
Ausgangsbedingungen zur Bewältigung des bevorstehenden Strukturwandels.
Seine Perspektive, zu einem Transitraum für den europäischen Warenverkehr
zwischen den wirtschaftlichen Zentren zu werden, scheint auf den ersten Blick
wahrscheinlicher als eine selbständige und tragfähige wirtschaftliche Profilbildung.
Geographisch aus der Peripherie in das Zentrum des neuen Europa gerückt, wollen
alle Grenzregionen – und selbstverständlich auch unsere – alles daran setzen, um ihre
Randlage zu überwinden und zu Nahtstellen des Erweiterungsprozesses zu werden.
Die Chancen dieser europäischen Perspektive liegen in der verbesserten Teilhabe an
den Möglichkeiten des erweiterten Binnenmarktes, in einer möglichst frühen Integration
der Arbeitsmärkte und deren bildungs- und ausbildungspolitischen Implikationen.
Chancen zur Überwindung der Randlage
Wir wollen natürlich attraktive Standortbedingungen für größere Unternehmen schaffen
und mit diesem Gesamtprozess die Grenzregionen als attraktive Lebens-, Arbeits- und
Lernstätten wieder beleben.
Nochmals sei an dieser Stelle die Frage gestattet, wie realistisch diese dringend
erhoffte wie benötigte Entwicklung zum Positiven tatsächlich sein kann:
Mehrere Modelle regionaler/überregionaler Kooperation
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie in allen Grenzregionen, so wird auch in unserer zur Zeit mit Hochdruck an
interregionalen europäischen Perspektiven gearbeitet.
Die
grenzüberschreitende
Zusammenarbeit
zwischen
Arbeitsmarktund
Bildungsakteuren, zwischen Wirtschaft und Kommunen ist ein denkbar langwieriger
und facettenreicher Prozess, so dass ich ihn hier rein zeitlich darzustellen nicht
imstande bin.
Sprachbarrieren, unterschiedliche politisch-administrative Strukturen sowie kulturelle
Unterschiede machen die Arbeit, die vor uns liegt, nicht leichter.
Gemeinsamer tagtäglicher Lernprozess im Vordergrund
Was wir vor allem weiterhin beherzigen müssen, ist die Notwendigkeit, Tag für Tag von
einander zu lernen und uns auf einander ein zu stellen.
Wir alle sammeln dabei Erfahrungen und Erkenntnisse, die für die soziale, politische
und wirtschaftliche Integration der EU unabdingbar sein werden.
Klare Verständigung über Ziele aller Akteure
Wir müssen uns – wie Sie bereits aus meinem Eingangs-Statement heraus gehört
haben mögen – dieser gewaltigen Herausforderung weiterhin positiv stellen.
80
Die regionalen Akteure haben sich unter dem Druck der Zeit, den dieser Prozess auf
uns lasten lässt, darauf zu verständigen, was sie wollen.
Diese Ziele wiederum haben wir schnellstmöglich zu gemeinsamen Strategien zu
entwickeln, wobei unterschiedliche Interessen und Probleme keinesfalls ausgeblendet
werden dürfen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn wir diese Hausaufgabe gemacht haben, werden wir auf den verschiedensten
Gebieten in der Grenzregion von der Achse Berlin – Stettin profitieren können.
Im Rahmen gewissen Grenzen wird das ehemalige Randgebiet dann in der Lage sein,
sich in das Wirtschaftsnetz des potentiellen Wachstumspoles Stettin zu integrieren und
daraus zumindest einen Teil seines Lebenselixiers zu schöpfen.
Stettin seinerseits hat parallel ureigene wirtschaftliche Probleme wie die Frage der
Werft und teilweise veraltete Infrastruktur zu lösen.
Wenn diese Steine beiseite geräumt, die Kontakte an den entscheidenden Stellen
hergestellt und die Sprachbarrieren dauerhaft überwunden haben, dann – meine sehr
geehrten Damen und Herren – habe wir auf dem gemeinsamen Weg durchaus eine
Chance.
Wenn ich das zentrale Anliegen dieses Einführungsreferates richtig gedeutet habe, war
es meine Aufgabe, insbesondere die Rolle der Stadt Stettin in der zukünftigen
gemeinsamen Entwicklung zu beleuchten.
Lassen Sie mich deshalb mit der Feststellung schließen, dass es für unsere
gemeinsame Region heute ein ungeheurer Vorteil ist, die einzige polnische Großstadt
in unmittelbarer Grenzlage gerade vor unserer Haustür zu haben.
Ungeachtet der Probleme, die diese Tatsache für beide Seiten aufwerfen mag –
glauben Sie mir – die Vorteile werden in naher Zukunft überdeutlich zu Tage treten.
Wenn es uns in absehbarer Zeit also gelingt, zu verhindern, dass unsere Region in der
Bedeutungslosigkeit versinkt, wird Stettin an diesem Erfolg zwangsläufig
entscheidenden Anteil besitzen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
81
Forum I
Unternehmenskooperationen
als Basis einer
integrativen regionalen
Wirtschaftsentwicklung
82
Polen ist ein lohnendes Ziel
Holger Köhn
Deutsch-Polnische
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
TWG
83
Holger Köhn, Direktor der Projektabteilung bei der Deutsch-Polnischen
Wirtschaftsförderungsgesellschaft AG (TWG)
Polen ist ein lohnendes Ziel*
Faktoren, die für Standort Polen sprechen
Die Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TWG) hat in den letzten 12
Monaten - seitdem die EU-Mitgliedschaft Polens und der anderen Kandidatenländer
feststeht und die Erweiterung der Gemeinschaft auch dem letzten deutschen
Unternehmen bewusst geworden ist - ein stark gestiegenes Interesse am polnischen
Markt registriert. So hat sich die Anzahl der aus Deutschland an die TWG gerichteten
Anfragen im Jahresdurchschnitt um fast 50 % erhöht. In manchen Monaten erreichen
uns sogar doppelt so viele Hilfeersuchen wie im gleichen Zeitraum 2001/2002. Darüber
hinaus haben wir den Eindruck, dass die Ernsthaftigkeit, mit der deutsche
Unternehmen Auskünfte zum Wirtschaftsstandort Polen einholen, d. h. die Seriosität
ihrer Absichten, zunimmt und eine Informationsbeschaffung “auf Vorrat“, ohne echten
Entscheidungswillen, wie dies vor ca. eineinhalb Jahren noch recht häufig der Fall war,
seltener wird.
Dabei bilden – zumindest nach unseren Erfahrungen – echte Verlagerungen ganzer
Produktionslinien eher die Ausnahme. Richtig ist, dass derartige Erscheinungen
zugenommen haben, ihr Ausmaß hält sich jedoch in Grenzen. Häufiger ist zu
beobachten, dass arbeitsintensive Teilleistungen eines Produktionsprozesses (z. B.
Tätigkeiten, die maschinell schwer zu realisieren, jedoch von angelernten
Arbeitskräften relativ einfach zu bewältigen sind, bei denen also der Faktor Mensch
unverzichtbar ist), aber auch Verpackung, Logistik und Versandtätigkeiten in Polen
realisiert werden. Wenn in der Vergangenheiten verschiedene Institutionen, darunter
die TWG, die Standortfaktoren in Polen untersuchten und die Attraktivität des
polnischen Marktes bewerteten, wurde an erster Stelle fast immer dessen Größe
hervorgehoben. Die niedrigen Arbeitskosten folgten stets mit gebührendem Abstand.
Gerade dieser Faktor wird aber meines Erachtens künftig eine immer größere Rolle
spielen, da der polnische Markt dabei ist, in dem den Investoren wohlbekannten EUMarkt aufzugehen. Weitere Vorteile des Wirtschaftsstandortes Polen sind die zur
Verfügung stehenden gut ausgebildeten und motivierten Arbeitskräfte, die Nähe zum
deutschen Markt und eine in fast allen Industriezweigen mögliche Zulieferkooperation.
Ein zwar realer, jedoch spekulativer Faktor bleibt die Tatsache, dass in Polen
frühestens im Jahre 2008 der Euro eingeführt werden kann. Ein starker Euro würde bis
dahin den Produktionsstandort Polen natürlich interessanter machen.
Veränderungen für deutsche Unternehmer in Polen nach 1. Mai
Einschneidende Veränderungen sind an diesem 1. Mai nicht zu erwarten, denn Polen
hat sich im Verlaufe von mehr als 10 Jahren bereits Schritt für Schritt an den EU-Markt
angepasst.
Außerdem
werden
noch
für
bestimmte
Zeit
zahlreiche
Übergangsregelungen wirken.
Sofort spürbar werden die Erleichterung im grenzüberschreitenden Handelstaustausch.
Der Handel innerhalb der EU ist, kaufmännisch betrachtet, weniger kompliziert und
nicht so aufwändig wie der zwischen EU-Ländern und Nichtmitgliedsstaaten. Denken
*Der
Text basiert auf einem Interview mit Holger Köhn, das die Grundlage für seinen Beitrag auf der
Konferenz bildete.
84
wir
nur
an
die
Fragen
Rechnungslegung,
Grenzabfertigung,
Zoll,
Mehrwertsteuerberechnungen und dem damit verbundenen zeitlichen, finanziellen und
personellen Aufwand. Dieser Aufwand wird ab dem 1. Mai stark zurückgehen oder
ganz wegfallen und es kleinen und Kleinstunternehmen, die sich keinen großen
Logistikaufwand leisten können, ermöglichen, verstärkt an außenwirtschaftlichen
Prozessen teilzunehmen. Für größere Unternehmen hingegen, die europaweit an
verschiedenen Standorten produzieren sowie für „Zulieferbetriebe“ wird durch den
Wegfall der Grenze der Faktor Zeit – beispielsweise über „Just in Time“Verpflichtungen – beherrschbar und Lohnveredelungsprozeduren werden vereinfacht.
Eine ganz praktische Erleichterung ergibt sich für deutsche Unternehmen auch aus
dem unerwarteten Schritt der polnischen Regierung, ab dem 1. Mai beim
Immobilienerwerb auf den Genehmigungsprozess zu verzichten. Die wenigen
Ausnahmen beziehen sich u.a. auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Boden.
Oft wird vor dem undurchdringlichen Behördendschungel in Polen gewarnt. Welche
Erfahrungen haben Sie gesammelt?
Es kommt darauf an, von welcher Seite man diese Frage betrachtet. Generell ist der
Behördendschungel in Polen nicht dichter als in Deutschland. Deutsche Unternehmer
empfinden ihn aber als undurchdringlich, weil
- einiges anders ist als gewohnt;
- sie meistens der polnische Sprache nicht mächtig, damit auf – nicht immer kundige –
Dritte angewiesen sind und sich nicht allein durchkämpfen können und
- die polnischen Vorschriften im Zuge der EU-Anpassung ständigen Änderungen
unterliegen.
Den letztgenannten Faktor sollte man keinesfalls unterschätzen. Ob man will oder nicht
– man muss sich mit dieser Thematik beschäftigen, denn auch in Polen gilt, dass
Unwissenheit nicht vor Schaden oder Strafe schützt.
Problematischer ist hingegen, dass die polnischen Beamten ebenfalls in einem
Lernprozess stehen, es in einzelnen Fällen keine höchstrichterlichen Entscheidungen
gibt und Auslegungsspielräume gering oder kaum vorhanden sind bzw. nicht genutzt
werden. Erst allmählich begreifen die Staatsdiener, dass sie letztendlich nur
Dienstleister sind.
Empfehlen kann ich nur folgende Handlungsweise: sich gut informieren, die polnischen
Gegebenheiten akzeptieren, freundlich sein und mit etwas Geduld die eigene Sache
Schritt für Schritt voranbringen. Meistens kommt man dann sogar weiter und durchaus
schneller ans Ziel als in Deutschland.
Steuererleichterungen
Unternehmer in Polen
bzw.
staatliche
Fördermaßnahmen
für
deutsche
Die deutschen Unternehmen können nicht mit sehr vielen Steuererleichterungen bzw.
staatliche Fördermaßnahmen in Polen rechnen.
1. Die Sonderwirtschaftszonen können bis spätestens 2017 Steuerfreiheit auf die
Körperschaftssteuer gewähren, wenn eine bestimmte Investitionsgröße erreicht bzw.
eine bestimmte Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen wird.
85
2. Ihnen kann von den Städten und Gemeinden auf die wirtschaftlich genutzte Fläche
ihrer Immobilie für eine bestimmte Zeit, in Abhängigkeit von den geschaffenen
Arbeitsplätzen, die Steuer erlassen werden.
3. Ihnen kann von den örtlichen Arbeitsämtern ein Zuschuss gewährt werden, wenn sie
Absolventen von Schulen, Berufsschulen und Universitäten oder Langzeitarbeitslose
einstellen.
4. Ihre polnische Gesellschaft kann natürlich auch die verschiedenen
Fördermaßnahmen der Polnischen Agentur für Unternehmensentwicklung PARP in
Anspruch nehmen.
Darüber hinaus gibt es noch das Gesetz zur Förderung von Investitionen, nachdem bei
der Schaffung einer bestimmten Anzahl von Arbeitsplätzen bzw. dem Erreichen einer
Mindestinvestitionsgröße Zuschüsse bis 4.000 Euro je geschaffenen Arbeitsplatz
beantragt werden können. Dieses Gesetz ist in seiner Wirkung jedoch eingeschränkt,
da für seine Umsetzung nur wenige Mittel zur Verfügung stehen. So wurde im Jahre
2003 unseres Wissens nur etwa jeder 10. Antrag positiv beschieden. Bei Aufstockung
der Mittel könnte dieses Gesetz jedoch einen guten Förderrahmen bilden.
Vergünstigungen in Sonderwirtschaftszonen
Bieten die Sonderwirtschaftszonen tatsächlich noch immer große Vergünstigungen? Im
Prinzip schon, jedoch wirken sich Kostenfaktoren auch gegenteilig aus. Der
Hauptvorteil eines Investments in den SWZ liegt, wie schon erwähnt, in dem Verzicht
des polnischen Staates auf die Körperschaftssteuer. Da diese Steuer aber seit 2004
von 26 % auf erfreuliche 19 % heruntergesetzt wurde, relativiert sich natürlich auch
dieser Vorteil. In den SWZ ist der Erwerb von erschlossenem Investitionsgelände
meistens teurer als im Umland, und die Prozedur des Grunderwerbs ist mit einigen
zusätzlichen Gebühren, darunter mit jährlichen Verwaltungsgebühren der SWZ,
verbunden. Grob gesagt gilt: wer ein profitables Investment mit einer schnellen
Kapitalrückflussdauer plant, für den ist eine SWZ weiterhin ein sehr guter Standort. Bei
wem dies nicht der Fall ist, der sollte mit sehr spitzem Bleistift das Für und Wider
abwägen.
Noch immer ist Polen – verglichen mit Westeuropa – ein Billiglohnland. Wie lange kann
Polen diesen Status noch halten angesichts steigender Lebenshaltungskosten und
wachsender Preise? Anders gefragt: Hat sich der Standortvorteil Lohnkosten schon
bald erledigt
Ich glaube, dass der Lohnkostenvorteil noch über einen längeren Zeitraum erhalten
bleiben wird. Zur Zeit liegen die monatlichen Lohnkosten einschl. Arbeitgeberanteil in
vielen Branchen und vielen Regionen (Warschau und die ganz großen Städte;
Bergbau, Chemie und Energie ausgenommen) bei:
- für angelernte Arbeitskräfte bei 250-300 €
- für Fachkräfte bei 350-450 €
- und für Ingenieure bei 500-700 €.
Die Arbeitsproduktivität steht in modernen Betrieben der deutschen meistens nicht
nach. Und würde es sogar jährliche Lohnkostensteigerungen von 10 % geben – wofür
bei einer Arbeitslosigkeit von 19 % und noch zu lösender Strukturprobleme absolut
nichts spricht – wären die Lohnkosten ja immer noch sehr wettbewerbsfähig.
Wie bereits erwähnt, bleibt die Kursrelation Euro-Złoty natürlich auch hierbei ein
Unsicherheitsfaktor. Ich habe die Angaben zu den Lohnkosten in Euro ausgedrückt.
86
Hätten Sie mir die gleiche Frage vor anderthalb Jahren gestellt, hätte man sie um ca.
30 % höher ansetzen müssen. In diesem Umfang hat der Złoty inzwischen gegenüber
dem Euro an Wert verloren, die nominalen Lohnkosten in Złoty sind hingegen nahezu
konstant geblieben.
Illusion und Realität
Es kommt immer noch eine Reihe von Unternehmern, die die wirtschaftliche Situation
und die Rahmenbedingungen in Polen zu Beginn ihrer Beschäftigung mit dem Land
falsch einschätzen. In der Regel sind sie aber bemüht, schnell zu lernen und sich
Wissen anzueignen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Das ist ja
auch völlig normal, es ist schließlich ihr Geld, was sie hier investieren wollen. Richtig
ist, dass die meisten Probleme durch Unwissenheit oder sogar das bewusste
Ignorieren polnischer Vorschriften und Gesetze entstehen.
Rolle der Mentalitätsunterschiede bei der Aufnahme von Kontakten
Mentalitätsunterschiede sind natürlich vorhanden, sie sind jedoch nicht so groß, als
dass sie ein Problem darstellen würden. Wichtig ist der erste Eindruck und der
persönliche Kontakt, aber das soll anderswo ja auch so sein. Man sollte selbstbewusst
und authentisch auftreten. Übrigens hat die IHK Frankfurt/Oder eine interessante
Broschüre zu diesem Thema herausgebracht. Und von der TWG gibt es einen
Abschnitt im gemeinsam mit der FAZ herausgegebenen Wirtschaftshandbuch Polen,
das die Sache aus einer etwas anderen Perspektive beleuchtet. Ich empfehle allen,
darin einmal zu blättern. Sicherlich wird es dann besser gelingen, die meisten
Fettnäpfchen zu umgehen.
Aufgabe der Deutsch-Polnischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Natürlich ist es nicht die Hauptaufgabe der TWG, Mentalitätsunterschiede zwischen
Deutschen und Polen zu untersuchen.
Kurz gesagt, wir unterstützen deutsche Unternehmen auf dem polnischen Markt und
polnische Unternehmen auf dem deutschen Markt bei all ihren Schritten zur
Realisierung eines wirtschaftlichen Vorhabens. Das beginnt bei Auskünften und endet
mit der komplexen Betreuung eines Investments und allem, was damit verbunden ist
bzw. dazwischen liegt.
Wir unterhalten dieses Wirtschaftsportal, publizieren, führen Seminare, Schulungen,
Fachverträge, Unternehmerreisen, Produktpräsentationen etc. durch und sind bei der
Partnersuche behilflich. Dies erledigt ein branchen- und marketingerfahrenes Team
von Mitarbeitern.
Unsere Leistungen sind in zunehmendem Maße kostenpflichtig.
Fortbestand der Deutsch-Polnischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft in 2005
Unsere Gesellschaft wird es mit Sicherheit auch noch im Jahre 2005 geben. Allerdings
ziehen
sich
auf
Initiative
des
Landes
Brandenburg
die
deutschen
Aktionärsbundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern
und damit auch der Bund aus der Mitfinanzierung zurück. Die Art und Weise, wie dies
geschehen kann, wird z.Zt. noch zwischen den Aktionären diskutiert.
Gegenwärtig sind wir dabei, uns auf eine kommerzielle Tätigkeit umzustellen. Künftig
werden wir nur noch einen kleinen Teil unserer Kunden, sprich die „größeren“ und in
der Regel zahlungskräftigeren, bedienen können.
Der öffentliche und non-Profit-Charakter unserer Gesellschaft wird verloren gehen.
87
Regional Innovation Strategy
Project in the West Pomeranian
Region
Report on research
within 1st Working Group
„Needs of regional enterprises”*
Zbigniew Pluta
ZARR - Westpommersche Agentur
für Regionale Entwicklung
*
Im Rahmen des Projektes der Regionalen Innovationsstrategie für Westpommern wurden von Herrn
Pluta auf der Integrationskonferenz die Ergebnisse der ersten Arbeitsgruppe präsentiert, die wir
auszugsweise veröffentlichen. Das gesamte Dokument kann unter www.msp.neo.pl heruntergeladen
werden.
88
Zbigniew Pluta, ZARR - Westpommersche Agentur für Regionale Entwicklung
Regional Innovation Strategy Project in the West Pomeranian Region
Report on research within 1st Working Group „Needs of regional enterprises”
Inhalt
1.
The basis of conducting research_____________________________________ 90
7.
Boundary data _____________________________________________________ 90
8.
Age of company ___________________________________________________ 91
9.
Turnover _________________________________________________________ 92
10. Source of capital ___________________________________________________ 94
11. Market range ______________________________________________________ 95
12. Independence of enterprises _________________________________________ 96
13. Education of employees_____________________________________________ 97
19. Strategic planning__________________________________________________ 97
21. European activity factors ____________________________________________ 98
89
1.
The basis of conducting research
The researches presented in this work were carried out with the co-financial support
of the European Commission within the project “Analysis, elaboration, and improvement
of the Innovation Regional Strategy in the West Pomeranian Voivodship with the cooperation
of RITTS Neubrandenburg/Greifswald region in Germany and national and international
experts”, work out according to the contract no IPS-2000-01045 by The West Pomeranian
Regional Development Agency S.A in Szczecin and with the co-operation of international
partners:” titan e.V.” in Neubrandenburg and “ATI Küste GmbH” in Greifswald. The project
has been developed and financed within the EU Fifth Framework Programme, activity:
“Innovation, promotion and encouragement in participation of the SME sector”.
7.
Boundary data
This chapter contains results referred to these characteristics, which quantitive structure was
determined by methodology of research sample selection (see chapter 4). Therefore, these
results are not subjected to further interpretation:
Division of enterprises with regard to source database (REGON or business leaders); as
well as to area group and to branch.
Table 2.Number of enterprises broken down by source of data, areas and branches
AREA GROUPS
REGON
255
Branches
Enterprises
Szczecin
Koszalin
Medium
localities
Small localities
Total
Manufacturing
17
12
13
42
Agriculture
9
6
48
63
Construction
17
9
7
33
Services
39
12
20
71
Trade
18
15
13
46
100
54
101
255
Total
Business leaders
47
Source: ZARR S.A. research
- employment
90
Table 3. Enterprises broken down by number of employees
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
13,00%
28,30%
54,30%
4,30%
100,00%
46
Medium towns
31,70%
41,90%
24,80%
1,60%
100,00%
246
Branch
Szczecin
+ Koszalin
1 do 9
10 - 49
50 - 249
od 250
Total
n=
Business leaders
1
2
3
4
5
6
REGON
No.
Employment
REGON
Area group
34,70%
40,80%
23,50%
1,00%
100,00%
98
12,00%
42,00%
42,00%
4,00%
100,00%
50
38,80%
42,90%
17,30%
1,00%
100,00%
98
12,20%
39,00%
41,50%
7,30%
100,00%
41
38,70%
46,80%
14,50%
0,00%
100,00%
62
20,00%
42,90%
37,10%
0,00%
100,00%
35
39,10%
34,40%
25,00%
1,60%
100,00%
64
38,60%
47,70%
13,60%
0,00%
100,00%
44
Source: ZARR S.A. research
8.
Age of company
In surveyed group, enterprises with market standing of 4-10 years and above 11 years are
dominating, regardless divisions applied. Undoubtedly, such result was grossly influenced by
elimination of one-person companies from sampling.
However, following diversities can be observed:
Enterprises from Szczecin and Koszalin are older than remaining ones,
The business leaders are older than companies from REGON database. We can then
conclude that becoming successful must take time.
As far as branches are concerned, higher percentage of older companies can be noticed
particularly in construction and services, thus in the latter category separate group
of new-born companies is existing.
Table 4. Enterprises broken down by age of company
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
0,00%
4,20%
27,10%
68,80%
100,00%
48
Small localities
2,00%
6,40%
44,60%
47,00%
100,00%
249
Medium towns
< 1 year
2 – 3 yrs
4 – 10
> 11 yrs
Total
n=
Branch
Szczecin
+ Koszalin
1
2
3
4
5
6
Business leaders
No.
REGON
REGON
Area group
4,10%
3,10%
35,10%
57,70%
100,00%
97
1,90%
7,70%
48,10%
42,30%
100,00%
52
0,00%
9,00%
52,00%
39,00%
100,00%
100
2,40%
4,80%
52,40%
40,50%
100,00%
42
0,00%
6,50%
46,80%
46,80%
100,00%
62
2,90%
11,40%
25,70%
60,00%
100,00%
35
4,50%
3,00%
38,80%
53,70%
100,00%
67
0,00%
9,30%
58,10%
32,60%
100,00%
43
Source: ZARR S.A. – question M4
91
Age of company
REGON
Business leader
Szczecin+ Koszalin
Medium towns
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
0%
less than 1 year
9.
10%
20%
30%
2-3 years
40%
4-10 years
50%
60%
70%
more than 11 years
Turnover
The most of business leaders has annual turnover in excess of 5 million PLN. In general,
this group has higher turnover than average SMEs drawn from REGON database.
The fact worth reflecting is that the group of medium localities (the middle one in the division
with regard to the size of the living area) has the highest turnover.
It has to be noticed, that irregular (most often bimodal) running of diagrams is likely to be
caused by scaling error, adopted from to previous PARP’s (Polish Agency for Enterprise
Development) researches.
92
Table 5. Enterprises broken down by turnover
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
12,80%
8,50%
17,00%
61,70%
100,00%
47
Medium towns
n=
30,70%
25,50%
10,80%
32,90%
100,00%
231
Branch
Szczecin
+ Koszalin
< 1 million
1-3 million
3-5 milllon
> 5 million
Total
Business leaders
1
2
3
4
5
6
REGON
No.
Turnover (PLN)
REGON
Area group
31,10%
26,70%
6,70%
35,60%
100,00%
90
17,00%
21,30%
17,00%
44,70%
100,00%
47
37,20%
26,60%
11,70%
24,50%
100,00%
94
15,40%
28,20%
20,50%
35,90%
100,00%
39
35,00%
26,70%
13,30%
25,00%
100,00%
60
17,60%
23,50%
11,80%
47,10%
100,00%
34
39,00%
20,30%
6,80%
33,90%
100,00%
59
38,50%
30,80%
2,60%
28,20%
100,00%
39
Source: ZARR S.A. – question M6
Turnover
REGON
Business leader
Szczecin+ Koszalin
Medium towns
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
0%
< 1 million
10%
20%
1-3 million
30%
3-5 milllon
93
40%
50%
> 5 million
60%
70%
10. Source of capital
Regardless of applied divisions, prevailing are (on average level of 85%) companies owned
in 100% by domestic capital. The highest diversification is visible between branches, where
in manufacturing even 40% of companies are partly or totally possessed by foreign capital,
while in services this percentage is only 1.5%. It is also noticeable, that the penetration of
foreign capital is higher in smaller localities.
Table 6. Enterprises broken down by source of capital
1
2
3
4
100%
domestic
mixed
100%
foreign
n=
Construction
Trade
Agriculture
Manufacturing
Small localities
Medium towns
Szczecin
+ Koszalin
Branch
Services
Business leaders
REGON
No.
Source of capital
REGON
Area group
84,50%
87,20%
87,40%
89,80%
78,90%
59,00%
82,50%
84,80%
98,50%
88,60%
6,30%
2,10%
4,20%
2,00%
10,50%
10,30%
12,30%
6,10%
0,00%
4,50%
9,20%
10,60%
8,40%
8,20%
10,50%
30,80%
5,30%
9,10%
1,50%
6,80%
239
47
95
49
95
39
57
33
66
44
Source: ZARR S.A. – question M7
Source of capital
REGON
Business leader
Szczecin+ Koszalin
Medium tow ns
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
0%
20%
100 % domestic
40%
60%
mixed
94
80%
100%
100 % foreign
11. Market range
Most of the companies from REGON database operate on local market and only 13 % of
them on international market. This proportion is completely reversed in the business leaders’
group, where 44% of them act on international markets and only 10% - on local one.
Another distinct line of division runs between manufacturing branch (over 50 % acting on
international market) and remaining branches dominated by local market. The most local
type of market can be observed in services. It has to be also noticed, that similar distinction
between industry and services is seen in terms of capital source- see chapter 10.
Bimodal structure of market range can be easily seen in agriculture sector. Apart from modal
value on the local market, separate group with national extent is also visible.
Table 7. Enterprises broken down by market range
Agriculture
Construction
Services
Trade
n=
Manufacturing
local
supralocal
domestic
international
Business leaders
1
2
3
4
REGON
43%
21%
23%
13%
10%
17%
29%
44%
36%
29%
22%
13%
30%
16%
30%
24%
38%
19%
22%
22%
7%
14%
26%
52%
38%
23%
35%
3%
51%
23%
20%
6%
61%
19%
15%
4%
55%
30%
20%
5%
248
48
118
70
111
42
60
35
67
40
Branch
Small localities
Medium towns
Szczecin
+ Koszalin
No.
Source of capital
REGON
Area group
Source: ZARR S.A. – question M8
Respondents submitted percentage shares of market range of their companies. On this basis, Synthesized Index of Market Range
(WZR) was estimated for each company, being weighted sum of given responses.
Following weights were applied: local market=1, regional=10, supra- regional= 25, national=50, international =100
On basis of value of WZR synthesized classification of market range for each company was made:
Foreign Market : WZR >=60
National Market 60>WZR>=30
Supra-local Market 30>WZR>=10
Local Market: WZR <10
95
Market range
REGON
Gazele
Szczecin+ Koszalin
Medium towns
local
supralocal
domestic
foreign
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
12. Independence of enterprises
Over 90% of the enterprises acting in the West Pomeranian Voivodship are self-governed
entities.
Table 8. Enterprises broken down by their independence
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
4
independent
foreign branch
domestic
branch
n=
Medium towns
1
2
3
95.5%
0.8%
93.8%
0.0%
92.6%
1.1%
94.2%
1.9%
99.0%
0.0%
95.1%
2.4%
98.4%
0.0%
94.1%
2.9%
95.5%
0.0%
93.0%
0.0%
3.7%
6.2%
6.3%
3.8%
1.0%
2.4%
1.6%
2.9%
4.5%
7.0%
239
47
95
49
95
39
57
33
66
44
Branch
Source: ZARR S.A. research – question M9
96
Trade
Szczecin
+ Koszalin
Independence
Business leaders
No.
REGON
REGON
Area group
13. Education of employees
The prevailing educational background of employees of surveyed enterprises is secondary
education. The exception is an agricultural sector, where prevails vocational background.
In construction and services there is relatively high rate (9%) of enterprises, where
dominates higher degree. There is clear distinction in educational level between companies
from REGON database and business leaders group.
Table 9. Enterprises broken down by education of employees
1
2
3
4
primary
craft
secondary
university
n=
8%
13%
70%
9%
96
4%
24%
73%
0%
51
5%
43%
49%
3%
94
12%
28%
60%
0%
42
7%
52%
38%
3%
58
3%
21%
68%
9%
34
Trade
Services
Construction
Agriculture
Manufacturing
Branch
Small localities
4%
11%
70%
15%
46
Medium towns
6%
27%
62%
5%
241
Szczecin
+ Koszalin
Education of
employees
Business leaders
No.
REGON
REGON
Area group
3%
15%
73%
9%
67
8%
13%
78%
3%
40
Source: ZARR S.A. research – question M10
Respondents submitted percentage breakdown of employees’ education in their companies. On this basis, Synthesized Index of
Employees’ Education (WWP), being weighed sum of given responses, was estimated. Applied weights: Primary =10, Vocational
=25, Secondary=50, Higher = 100
Given value of WWP, synthesized classification of prevailing employees’ education for each company was made:
Primary: WWP<=15
Vocational: 15<WWP<=35
Secondary: 35<WWP<=75
Higher: WWP>75
19. Strategic planning
Only about 35% of enterprises drawn from REGON database make strategic plans with two
years’ (or further) time horizon. Within business leaders this percentage is almost 70%.
The share of enterprises applying strategic planning is positively correlated with the size of
living area. In smaller towns and in villages it accounts for only 14%.
Only in manufacturing branch the majority of SMEs (55%) make strategic plans.
Table 15. Enterprises broken down by the fact of making strategic plans
1
2
Yes
No
34,50%
65,50%
68,10%
31,90%
50,00%
50,00%
44,20%
55,80%
14,10%
85,90%
97
54,80%
45,20%
18,00%
82,00%
37,10%
62,90%
40,30%
59,70%
Trade
Services
Construction
Agriculture
Manufacturing
Branch
Small localities
Medium towns
Szczecin
+ Koszalin
Business leaders
No.
REGON
Barriers
REGON
Area group
27,30%
72,70%
Source: ZARR S.A. research – question 13
Enterprises making strategic plans
0%
20%
40%
60%
80%
100%
REGON
Business leaders
Szczecin+ Koszalin
Medium towns
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
21. European activity factors
European activity was rated on the basis of questions regarded with making international
contacts, gaining knowledge on EU markets, applying UE supporting programmes as well as
operating on international markets.
Only two significant factors connected with European activity were identified:
Market range, which seems to be obvious, especially, that the question regarding market
range was included into activity index.
Branch. Companies acting in manufacturing branch show higher European activity than
others. This conclusion is not surprising either, if we recall the results presented in the
chapter 11.
An obvious relationship between European activity and source of capital is also clearly visible
here, thus the result of calculation could be influenced by extremely unequal distribution of
companies within division in his factor (see chapter 10).
98
Table 17. Enterprises broken down by European activity factors
European activity
Group
FACTORS
Sample size
Index
Diversity
GWAE
SIZE OF LIVING
AREA
BRANCH
EMPLOYMENT
TURNOVER
AGE OF COMAPNY
SOURCE OF
CAPITAL
MARKET RANGE
EDUCATION OF
EMPLOYEES
INTERNET ACCESS
CERTIFICATES
Entire database
Szczecin + Koszalin
Medium towns
Small localities
Manufacturing
Agriculture
Construction
Services
Trade
from 1 to 9
from 10 to 49
from 50 to 249
less than 1 million
from 1 to 3 million
from 3 to 5 million
more than 5 million
less than 1 year
from 2 to 3
from 4 to 10
more than 11 years
100% domestic
100% foreign
mixed
local
supralocal
domestic
international
primary
craft
secondary
university
lack
modem connection
constant access
network server
none
1
more than 1
302
118
70
114
66
69
42
75
50
84
116
86
79
65
33
105
6
18
124
153
247
27
16
106
66
71
56
17
69
182
19
21
88
106
26
248
36
3
3,90
3,87
3,83
3,98
4,33
3,82
3,75
3,81
3,71
3,83
3,87
4,01
3,91
3,95
3,81
3,90
4,00
4,17
3,91
3,86
3,83
4,44
4,13
3,71
3,71
3,93
4,52
4,18
3,94
3,87
3,79
3,87
3,88
3,94
3,94
3,86
4,14
4,33
Standard
deviation
0,74
0,71
0,80
0,73
0,68
0,77
0,79
0,73
0,58
0,77
0,68
0,76
0,81
0,66
0,83
0,72
0,53
0,50
0,71
0,79
0,72
0,73
0,50
0,73
0,77
0,51
0,63
0,62
0,84
0,71
0,70
0,55
0,76
0,72
0,86
0,75
0,63
0,58
Significance of
differentiation
│Z│
Z
-
0,43
0,69
0,98
4,56
0,86
1,18
0,99
2,06
0,74
0,39
1,19
0,03
0,51
0,63
0,01
0,44
2,10
0,05
0,52
1,18
3,70
1,75
2,37
1,82
0,37
6,55
1,76
0,36
0,42
0,68
0,28
0,29
0,42
0,24
0,62
2,09
1,28
Source: ZARR S.A. research
Individual Measure of European Activity (IMAE), was estimated as a weighted sum for every company according to weighting
pattern:
Item 15.4=6
Item 19.6=6
Item 21.6=4
Item M8=1 for every initiated 10%
and weights for replies 2,6 and 2,8-directly from questionnaire
values for replies 15.4 and 21.6 – definitely yes=1, rather yes=1, hard to say=0,5, rather no=0, definitely no=0
values for replies on own researches- question 19.6, regularly =1, occasionally=0,5, never=0
Remaining explanations (including estimation of Individual Activity Indices) - see chapter 6.
99
0,70
1,94
0,73
0,20
0,42
1,44
2,56
0,51
0,34
0,81
Forum II
Innovationsförderung, Potenziale
und Synergien in Forschung
und Wissenschaft
100
Innovationsförderung,
Potenziale und Synergien in
Forschung und
Wissenschaft
Prof. Dr. Hermann Ribhegge
Europa-Universität Viadrina
Frankfurt/Oder
101
Innovationsförderung, Potenziale und Synergien in Forschung und
Wissenschaft
Prof. Dr. Hermann Ribhegge, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder
1. Die neuen Bundesländer und die Grenzregionen sind extrem bei Forschung
und Entwicklung im Vergleich zu Westdeutschland von der staatlichen
Förderung abhängig.
2. Unter den ostdeutschen Ländern existieren sowohl bei der privaten als auch bei
der öffentlichen Forschungsintensität erhebliche Unterschiede.
3. Der ostdeutschen Industrie fehlt ein ausreichender forschungsintensiver Anteil
und eine ausreichende Einbindung in grenzüberschreitende
Unternehmensnetzwerke.
4. Gemessen an den Patentanmeldungen ergeben sich erhebliche Disparitäten
zwischen Ost und West sowie zwischen den ostdeutschen Regionen, wobei
sich auch für die Grenzregion kein einheitliches Muster ergibt.
5. Schlagworte wie „Stärken stärken“ oder „Konzentration auf die Förderung von
Leuchttürmen“ werden der Komplexität der Problematik einer nachhaltigen
Entwicklung nicht gerecht.
6. Unter dem Aspekt der regionalen Nachhaltigkeit sind Unternehmensbeihilfen im
Vergleich zu öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen und insbesondere zu
personenbezogenen Humankapitalinvestitionen kritisch zu bewerten.
102
103
104
105
106
107
Wissenschaftliches Potenzial
und Innovation - ein Problem
der deutsch-polnischen
Zusammenarbeit
Prof. Dr hab. Józef Hozer
Institut für wirtschaftliche Analyse,
Diagnose und Prognose in Stettin
Dr. Christian Lis
Stettiner Universität
108
Prof. Dr hab. Józef Hozer
Institut für wirtschaftliche Analyse, Diagnose und Prognose in Stettin
Dr. Christian Lis
Stettiner Universität
Wissenschaftliches Potenzial und Innovation - ein Problem der deutschpolnischen Zusammenarbeit.
1.Unterstützung der Innovationen in Szczecin
Szczeciński Park Technologiczny
/Technologischer Park Szczecin/
Die Gesellschaft der Stadt Szczecin. Unter Leitung von Hochschullehrern der Stettiner
Universität.
Arbeitsbereich:
Consulting für Kleinunternehmen und Mittelunternehmen; Einführungsprojekte
System „Zachodniopomorskie Noble”
/ Westpommersche Nobelpreise/
Unterstützung und Auszeichnung exzellenter Forschungsleistungen. Mitglieder der
Kapitel sind die renommierte Wissenschaftler der Stettiner Hochschulen und der
Technischen Hochschule Koszalin:
Prof. zw. dr hab. Jan Lubiński – Medizinische Akademie in Szczecin
Prof. zw. dr hab. Marian Kołakowski – Hochschule für Landwirtschaft in Szczecin
Prof. dr hab. inż. W. Morawski – TU Szczecin
Prof. zw. dr hab. Józef Hozer – Stettiner Universität
Prof. dr hab. inż. Michał Białko – TU Koszalin.
Westpommerische Nobelpreisträger 2004:
Prof. dr hab. Jerzy Błaszkowski,
dr n. med. Jacek Gronwald,
prof. dr hab. Tadeusz Jagodziński,
dr inż. Mirosław Maliński,
prof. dr hab. inż. Jerzy Nowacki.
Polska Fundacja Przedsiębiorczości (PFP) w Szczecinie
/ Polnische Stiftung für Wirtschaftsförderung /
Beratung von Existenzgründern und bestehenden Klein- und Mittelunternehmen.
Besondere Beachtung finden die Regionalunternehmen.
Zachodniopomorskie Stowarzyszenie Rozwoju Gospodarczego – Szczecińskie
Centrum Przedsiębiorczości
/
Westpommersche
Verein
für
Wirtschaftsentwicklung
Stettiner
Unternehmenszentrum /
Polnisch-französisches Programm der Wirtschaftsförderung - Consulting und Beratung
für Existenzgründer und Gewerbetreibende.
109
2. Das wissenschaftliche Potenzial der Stadt Szczecin
Tabelle 1
Studenten der Hochschulen in Szczecin.
Aufgliederung
Stand: 30.11.2002
Insgesamt
Tagesstudium
Studien
Abendstudium
Fernstudium
Stettiner Universität
TU Szczecin
TU Koszalin
Hochschule für
Landwirtschaft in
Szczecin
Westpommersche
Business Schule
34 292
12 296
16 783
10 223
13 195
8 976
8 208
5 307
2 849
40
362
-
18 247
3 208
8 213
4 864
4 293
506
57
3 730
Fachchochschule
(maritim)
Hochschule für
Staatsverwaltung
3 546
2 142
-
1 404
1 170
329
-
841
Quelle: Szkoły wyższe i ich finanse w 2002 r., /Hochschulen und ihre Finanzen/ GUS,
Warszawa 2003 r.
Tabelle 2.
Akademische Grade. Verleihung 2002. Westpommersche Woiewodschaft.
Aufgliederung
Universität
Technische
Hochschulen
Hochschulen für
Landwirtschaft
Medizinische
Universitäten
Fachhochschulen
/maritim/
habilitierter Doktor
Doktor
4
2
61
29
3
39
5
73
-
3
Quelle: Szkoły wyższe i ich finanse w 2002 r., /Hochschulen und ihre Finanzen/ GUS,
Warszawa 2003 r.
110
Tabelle 3. Beschäftigten in Hochschulen nach Stellen und Hochschulen
(Stand: 31.12.2001)
Aufgliederung
Insgesamt
davon
Hochschullehrer
Mitarbeiter, die nicht
Hochschullehrer sind
a
b
a
b
a
b
Stettiner Universität
1 868
44
1 086
18
782
26
TU Szczecin
1 447
61
724
14
723
47
TU Koszalin
840
17
525
8
315
9
Hochschule für
793
37
374
3
419
34
Landwirtschaft
Medizinische
908
27
522
6
386
21
Akademie
Fachhochschule
513
25
248
3
265
22
/maritim/
Quelle: Szkolnictwo wyższe. Informator. Dane podstawowe, /Hochschulen. Auskunftgeber.
Grunddaten/ Ministerstwo Edukacji Narodowej i Sportu, Warszawa 2002 r.
a) vollbeschäftigt;
b) nicht vollbeschäftigt;
Tabelle 4. Hochschullehrer nach Stellen und Hochschulen
(Stand: 31.12.2001)
Aufgliederung
Insgesa davon
mt
Frauen Professoren, AdjunkLehrer
Dozenten
ten und
Assistenten
Instruktoren,
Lektoren
Stettiner Universität
1 086
562
211
671
189
15
TU Szczecin
724
218
119
460
121
16
TU Koszalin
525
156
100
315
89
21
Hochschule für
374
168
102
211
57
4
Landwirtschaft
Medizinische
522
273
48
435
35
4
Akademie
Fachhochschule
248
51
45
122
66
15
/maritim/
Quelle: Szkolnictwo wyższe. Informator. Dane podstawowe, /Hochschulen. Auskunftgeber.
Grunddaten/ Ministerstwo Edukacji Narodowej i Sportu, Warszawa 2002 r.
111
3. Wirtschaftstätigkeit, Arbeitsmarkt und Bildung
Tabelle 5. Das Verhältnis zwischen der Zahl der Haushalten und der Firmenzahl in
ausgewählten Ländern
Land
Schweden 1986
Italien 1987
Japan 1986
Frankreich 1983
USA 1987
Polen 1986
Ungarn 1986
NRD 1987
CSRR 1987
Bevölkerung
(mln)
8,30
56,60
121,60
54,70
243,90
37,50
10,60
17,70
281,70
Haushalte
Bevölkerung
Haushalte.
Firmenzahl
2,90
18,60
34,70
15,60
86,80
11,50
3,92
5,60
93,90
2,86
3,04
3,50
3,51
2,81
3,26
2,70
2,98
3,00
609
2 847
6 512
2 746
17 000
540
195
270
1 000
Firmenzahl
Haushaltszahl
.
4,76
6,53
5,32
5,68
5,10
21,20
20,10
20,60
93,90
Tabelle 6. Das Verhältnis zwischen der Zahl der Haushalten und der Firmenzahl in
Polen in den Jahren 1986-2001
Bevölkerun
Haushalten
Firmenzahl
Firmenzahl
g
(tys.)
Haushaltszahl
1986
35 735
11 500
540
21,20
1992
38 365
12 800
1 600
8,00
1993
38 459
12 900
1 750
7,37
1994
38 544
12 900
2 200
5,86
2001
38 600
12 900
2 800
4,61
Tabelle 7. Ausgewählte Informationen über Nachbarregionen
Bevölkerung
Firmen
Farmen
Arbeitslose
arbeitslose Frauen
Westpommern
MecklenburgVorpommern
1 733 000
179 915
38 000
150 000
56%
1 775 000
50 000
5 000
162 000
50%
112
Das wissenschaftliche Institut für Analyse, Diagnose und wirtschaftliche Prognose
(polnische Abkürzung IADiPG) wurde im Mai 1999 gegründet. Das Institut versammelt
Wissenschaftler wie Praktiker, die sich in polnischen Wirtschaftsrealien leicht
zurechtfinden. Das Ziel des Instituts ist Verbreitung der wissenschaftlicher Ergebnisse
in der Wirtschaftspraxis.
Das Institut gliedert sich in zehn Sektionen:
Sektion der Seewirtschaft
Sektion der Immobilienwirtschaft
Sektion des Wirtschaftsrechts
Sektion der Landwirtschaft
Sektion der Kapital- und Versicherungsmärkte
Sektion der Kleinunternehmen
Sektion der Europäischen Integration
Sektion der Demographie
Sektion der Regionalanalysen
Die Grundlage jeder Sektion ist die langjährige Erfahrung, Forschungsarbeit und
zahlreiche Publikationen der Wissenschaftler. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt,
auf Grund der Kooperation von Spezialisten aus verschiedener Hochschulen,
Unternehmen und Institutionen und von verschiedener politischen Orientierung,
Regionalideen zu bilden, die für Regionalpolitik von Bedeutung werden können. Das
Institut bildet eine Plattform, die sowohl den Austausch von Konzepten, Erfahrungen
und Forschungsergebnissen ermöglicht als auch neue Publikationen und Analysen im
Wirtschaftsbereich schafft. Die Praxis braucht immer mehr Wissenschaft und immer
mehr neue Formen der Zusammenarbeit. Das Institut eröffnet diese Möglichkeit durch
die Verbreitung von Erfolgen der Stettiner Hochschulen und die Anwendung der
Forschungsresultaten in der Praxis. Derzeitiger Stand lässt weder Wissenschaftler
noch Praktiker zufrieden.
Besondere Erfolge hat das Institut auf dem Gebiet der weitverzweigten
Immobilienwirtschaft. Das Institut versammelt mehrere Immobiliengutachter, lizenzierte
Immobilienmakler und Immobilienverwalter. Das Institut bietet Speziallehrgänge und
Berufspraktika für Immobiliengutachter und Immobilienverwalter. Das Institut hat auch
einige Themenkonferenzen veranstaltet. Die in der Sektion Immobilienwirtschaft
versammelten Personen spielen eine bedeutende Rolle in der Gestaltung der
Immobilienwirtschaft
–
einige
davon
sind
Mitglieder
der
staatlichen
Prüfungsausschusses. Der Leiter des Instituts ist das Mitglied des Staatlichen
Immobilienrats. Eine Ausarbeitung und dreifache, praktische Anwendung des
Algorithmus der Massenbewertung der Grundimmobilien ist die Sondererrungenschaft
der Expertengruppe. Auf Auftrag der Stadt und Gemeinde Szczecin wurden anhand
des Algorithmus mehrere zehntausend Immobilien mit sehr gutem Resultat bewertet.
Mitglieder der Sektion Immobilienwirtschaft sind auch Autoren von einigen
Monographien aus diesem Themengebiet. Nennenswert ist hier die zweibändige
Monographie „Nieruchomości, przedsiębiorstwa – wyceny, analizy” (Immobilien,
Unternehmen – Abschätzung, Analyse) und über hundert Artikel noch insgesamt. Die
Fachgruppe hat auch viele Spezialexpertisen und Wissenschafts- und
Einführungsprojekte durchgeführt.
113
Wie gestaltet sich eine Neigung zu deutsch - polnischer Zusammenarbeit im
Wirtschaftsbereich?
Die Neigung zu Zusammenarbeit lässt sich u.a. auf die Größe der Investitionen
zurückzuführen. Eine Aufstellung der kumulierten Investitionen zeigt deutlich, dass
der erste Platz, mit einem Anteil von 20% allen Investitionen in Polen, durch die
Frankreich besetzt wird. Auf dem zweiten Platz sind die holländischen Firmen mit
einem Anteil von 14%. Mit 13% rangieren die Firmen aus den USA auf dem dritten
Platz. Deutschland nimmt mit 14% den vierten Platz ein.
In der ersten Jahreshälfte 2003 gehörten deutsche Firmen unter 993 der größten
Auslandsinvestoren zu der größten Investorengruppe (227 Unternehmen). Auf dem
zweiten Platz sind die Investoren aus den USA (124 Unternehmen). Holland nimmt
den dritten Platz ein (106 Unternehmen). Hinter Holland platziert sich Frankreich
und Italien (entsprechend 92 und 65 Unternehmen).
Mecklenburgs wichtigster Handelspartner ist Dänemark. Zu den anderen wichtigen
Handelspartner gehören Russland, Holland und Großbritannien. Polen nimmt den
fünften Platz ein. Die Waren werden nach Mecklenburg-Vorpommern vor allem aus
Russland eingeführt und nach Dänemark, Holland und Großbritannien ausgeführt.
Mecklenburg-Vorpommerns Handelaustausch liegt um die 40% im Ostseeraum,
darunter auch mit Polen.
Schlussfolgerung:
Es gibt keine Neigung zu deutsch - polnischer Zusammenarbeit.
Da liegt der Hund begraben.
114
Polnische Schulen angesichts
der europäischen Integration
Artur Gałęski,
Direktor der Privaten Fachberufsschule in
Nowogard
115
Artur Gałęski, Direktor der Privaten Fachberufsschule in Nowogard
Polnische Schulen angesichts der europäischen Integration
Der EU-Beitritt Polens am 1. Mai 2004 hat die polnische Bildung nicht überrascht. Der seit
Mitte 90-er Jahre andauernde Transformationsprozess der Bildung in Polen hat die EUStandards berücksichtigt.
Die polnische Bildung bedurfte nach der totalitären Zeit zahlreicher grundlegender
Änderungen auf vielen Ebenen. Erstens mussten in das Bildungssystem der Pluralismus
eingeführt werden, der Gründungen nicht-staatlicher Schulen ermöglichte und richtige
Parameter im Bildungsniveau in den Schulen garantierte.
Zweitens musste man anfangen, an den Strukturänderungen im polnischen
Bildungssystem zu arbeiten, d.h. an der Anpassung bestimmter Schultypen an die
natürlichen Phasen der psychophysiologischen Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen: Kindergarten, Grundschule, Gymnasium, weiterbildende Schulen.
Drittens mussten Aufgaben neu definiert werden, die ein Lehrer in einem demokratischen,
meinungsfreien Staat zu erfüllen hat. Die Freiheit musste in die Schulen eingeführt
werden, insbesondere die Meinungs- und Kreativitätsfreiheit.
Der Lehrer sollte vom Staats-Partei-Aktivisten zu einem Meister, einem Leiter des
Bildungsprozesses, einem Erzieher sowie einem Betreuer werden. Leider wurde der
Prozess durch den Widerstand des postkommunistischen Milieus verlangsamt, was auch
die Reform der archaischen Einschreibung der Lehrerkarte - ein Relikt des Sozialismus verzögerte. Die Schulen mussten Autonomie bekommen in Form von eigenen
Lehrerprogrammen und schulinternen Benotungssystemen.
Viertens mussten zwei Funktionen voneinander getrennt werden: die Leitung der Schule,
also die Eigentümerfunktion, von der pädagogischen Aufsichtsfunktion und es musste
eine dritte Funktion geschaffen werden - nämlich eine unabhängige, objektive und
externe Benotung.
Die Aufgaben wurden realisiert, indem die Leitung den Schulen, Gemeinden,
Landeskreisen und Wojewodschaften überlassen wurde. Die pädagogische
Aufsichtsfunktion und das Überwachen bestimmter Bildungsstandards hat das
Bildungskuratorium übernommen.
Die schwierigste Aufgabe war, wie sich herausstellte, eine Institution für die unabhängige
Benotung in Form einer Zentralen Prüfungskommission und derer Filialen in Form von
Bezirkskommissionen zu schaffen.
Alle genannten Aufgaben, die das Ziel hatten, die polnische Schule komplex zu
modernisieren, wurden am 1. September 1999 umgesetzt, was zur Entstehung von
Gymnasien und Strukturänderungen führte.
Der 1. Mai 2004 hat die polnische Schule frei und gleichzeitig auf halbem Weg zur
Modernisierung angetroffen. Die von mir erwähnten großen Veränderungen haben sich
nur als ein Teil der noch notwendigen Änderungen erwiesen.
Die Zugehörigkeit Polens zu einem gemeinsamen Markt zwingt die polnische Bildung,
sowohl die Schulen als auch Einrichtungen für die Berufs-, Fach-, und Weiterbildung zu
grundlegenden Veränderungen und Umorientierungen. Dafür bedarf es zwingend der
Zusammenarbeit von polnischen Einrichtungen und dem nahen EU-Partner
Bundesrepublik Deutschland, der eine hohe Wirtschaftsentwicklungsrate und eine aktive
Bürgergesellschaft hat.
116
Die größten Kooperationsfelder können meiner Meinung nach im Rahmen von Bildungsund Fachweiterbildungseinrichtungen, hauptsächlich mit Kurscharakter, entstehen.
Aufgrund der Größe des Problems werde ich mich auf die Möglichkeit der
Zusammenarbeit auf der regionalen Ebene konzentrieren.
Auf beiden Seiten der Grenze gibt es Landkreise, die aufgrund des Einzugsbereiches und
der Humanressourcen ähnlich zu sein scheinen. Auf der polnischen Seite steigt das
Interesse an Sprachkursen in folgenden Bereichen: sanitärer Bereich, Arbeitssicherheit
und –hygiene sowie Immobilien etc.
Auf dem polnischen Markt gibt es seit längerer Zeit Bildungsunternehmen, die jedoch mit
einigen Ausnahmen keine europäischen Standards erfüllen, wenn es um das
Vermittlungsniveau von Informationen, die Arbeitsmethoden und multimedialen Hilfsmittel
geht, die so hilfsreich bei der Bildung sind. Der an solchen Bildungsformen wachsende
Bedarf verursachte Ende der 90-er Jahre massenhafte Gründungen solcher
Einrichtungen. Die nächsten Jahre 2001-2003 waren durch massenhafte Schließungen
der Einrichtungen gekennzeichnet, die mit starken Teilnehmerrückgängen zu kämpfen
hatten, was hauptsächlich die Folge der wirtschaftlichen Rezession und Verarmung der
Gesellschaft, also der potenziellen Interessenten war.
Heute scheint es ein günstiges Klima für die Gründungen professioneller
Bildungseinrichtungen in Kursform zu geben, sowohl auf der regionalen als auch
überregionalen Ebene z.B. in den Landkreisen oder Kreisverbänden.
Diese Einrichtung könnte laut dem polnischen Bildungsrecht den Charakter eines
Regionalen Kurszentrums haben, wo die Eigentümer einen Berufsaktivierungsverband
bilden würden. Sie würde aus Einrichtungen bestehen, die eine weitgehend funktionale
Autonomie besitzen.
Auf der Zentrumsebene würde der Programmrat eine bedeutende
Rolle spielen, der die Aufgabe hätte, anhand zyklischer Marktanalysen und der
Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern die Bildungsrichtlinien festzulegen.
Das Regionale Kurszentrum sollte heute am Anfang des Weges Polens in der
Europäischen Union aus folgenden Einrichtungen bestehen:
a) Das Zentrum für Bildung des Lehrpersonals – mit dem Schwerpunkt Steigerung des
Bildungsniveaus unter Lehrern, Dozenten in Kurseinrichtungen, Betreuern praktischer
Berufslehre, Betreuern der Klassenreisen, unter besonderer Berücksichtigung der
Weiterbildung von Bildungsmanagern – Schul- und Einrichtungsdirektoren.
Eine wichtige Rolle würde in diesem Segment die Möglichkeit spielen, eine finanzielle
Unterstützung in Form von Zuwendungen des Marschalls und des Bildungskurators in
Anspruch zu nehmen.
Sowohl die Selbstverwaltungen als auch die Schulleitung könnten ihre Mitarbeiter zu
solchen Schulungen schicken und diese Kurse laut dem Weiterbildungsgesetz von der
Steuer abschreiben. Diese Kurse müssen in der Haushaltskasse berücksichtigt und
garantiert werden.
b) Das Weiterbildungszentrum – mit breitem Spektrum von Kursen, Seminaren,
Konferenzen und Verlagstätigkeit.
Der besondere Charakter der Einrichtung bezüglich ihrer Rolle und ihres Einflusses auf
den Arbeitsmarkt setzt auch eine Offenheit gegenüber den behinderten Personen voraus,
insbesondere denen, die in Kleinstädten und ländlichen Gegenden leben.
Das Spektrum der durch die Einrichtung angebotenen Kurse kann sehr breit sein, z.B.
Computer- Arbeitshygiene-, Sanitär-, Immobilien-, Volontariatskurse, etc.
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c) Das Linguistikstudium – eine besondere und notwendige Form von Kursbildung mit
dem Schwerpunkt Verbesserung der Fremdsprachenfertigkeiten, insbesondere der
deutschen und englischen Sprache auf verschiedenen Lernniveaus, inkl.
Fachsprachkurse. Besonders hier sehe ich uneingeschränkte Möglichkeiten für die
deutsch-polnische Zusammenarbeit.
d) Das Diagnosen- und Analysenlabor - das Gehirn und Zentrum, ausgestattet mit
modernen Computeranlagen und Datenbanken zur Marktlage. Obwohl das Labor teuer
ist, scheint es heute zwingend notwendig zu sein. Hier könnte es auch besondere
Kooperations- und Unterstützungsfelder von deutscher Seite geben.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass eine Zusammenarbeit auf der
Bildungsebene zwischen den polnischen und deutschen Einrichtungen notwendig für die
polnische Bildung wäre, damit diese modernisiert und die Reform zu Ende geführt wird,
was der Gesellschaft dienen kann.
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Teilnehmerliste
Abraham Dr., Wolfgang, selbst. Beratungsunternehmen für deutschpolnische Kooperation
Antosiewicz, Andrzej, NSZZ Solidarnosc
Beile, Judith, wmp consult
Bergstreser, Michael , NGG
Bernstorf, Anna, DGB Bezirk Sachsen
Bloempott,Jan, IG Metall
Czarnetta, Ingrid, DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Delecka, Aleksandra, NSZZ Solidarnosc
Deutschland, Peter, DGB Bezirk Nord, Vorsitzender
Falck-Steffens, Christiane, Amt für Raumordnung und Landesplanung
Vorpommern
Fritze, Bernd, ver.di
Gadomski, Jerzy, NSZZ Solidarnosc
Geisler, Monika, KOWA Neubrandenburg
Gerlach Dr. , Frank, Hans-Böckler-Stiftung
Giecewicz Bartosz, Universität Greifswald
Glawe, Heiko, DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Grundheber-Pilgram, Alfons, DGB Bezirk Nord
Grundmann Dr., Martin, schiff gmbH
Hamann Simone, Ostsee Zeitung
Hasselmann, Jörg, Landkreis Ostvorpommern
Haufe Martin, NDR Hörfunk Greifswald
Heilmann, Ernst, ver.di Nord
Herschelmann Dr., Bodo, Titan e.V. Neubrandenburg
Himmel, Olaf, DGB Region Uckermark/Barnim
Hirschel Dr., Dierk, DGB Bundesvorstand
Höhner, Dirk, KOWA Frankfurt/Oder
Holter, Helmut, Minister für Arbeit, Bau und Landesentwicklung M-V
Hozer Prof., Josef, Universität Stettin
Jakubik Piotr, GSA Ostseeagentur
Janssen, Ronald, EGB
Jurek, Mieczyslaw, NSZZ Solidarnosc
Kathmann, Maria, DGB Bundesvorstand
Klein, Bernhard, IG Metall
Knauf, Dieter, Profile Unternehmensberatung
Köhler, Peter, DGB Region Schleswig-Holstein Nord
Köhn, Holger, Deutsch-polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Komolowski, Longin, NSZZ Solidarnosc
Kopel, Mechthild, ISA Consult GmbH
Król Dr. Wojciech, Dolmetscher
Kruse, Henning, schiff gmbH
Kühl Renate, Hansestadt Greifswald
Lemke, Klaus, DGB Lauenburg, Regionsvorsitzender
Lewandowska, Aleksandra, wmp consult
Lis Dr. Christian, Institut für wirtschaftliche Analyse, Diagnose und
Prognose in Stettin
Maack, Klaus, wmp consult
Maciaszek, Anna, schiff gmbH
Maertzke, Manfred, ACE AutoClubEuropa
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Methling Prof. Dr., Wolfgang, Umweltminister M-V
stellv. Ministerpräsident M-V
Meyer, Petra, DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Meyer, Zygmunt, Marszalek Woj. Zachodniopomorskiego
Meyn Beate, Stadtverwaltung Greifswald Wirtschaftsbehörde
Michaelis, Heidi, Stadt Ueckermünde
Murawski, Dieter, Arbeitslosenverband Deutschland
Musa-Uder, Elisabeth
Okon, Waldemar, Amt für Raumordnung und Landesplanung
Vorpommern
Patecka, Anna, KOWA Neubrandenburg
Pauly Uta, Ministerium Arbeit und Bau M-V
Plewig, Anja, DGB Bezirk Nord
Pluta, Zbigniew, Projekt RISP-WPR
Ribhegge Prof., Hermann, Europa-Universität Viadrina
Rygiel, Zdzislaw, NSZZ Solidarnosc
Sachtler, Bianka, Stadt Ueckermünde
Scholz, Dieter, DGB Bezirk Berlin-Brandenburg
Schulz, Volker, DGB Region Vorpommern, Regionsvorsitzender
Schwelgengräber, Renate, Ministerium für Arbeit, Bau und
Landesentwicklung M-V
Schwerin,Heiko, DGB Bezirk Nord
Selke, Karsten, IHK zu Neubrandenburg
Seveda, Tomasz, Dolmetscher
Sobieski, Ornel, Marschallamt Westpommern
Steffen, Heidrun, Förder- und Entwicklungsgesellschaft Uecker Region
mbH
Thurow Frank, Wolgast TW
Trietz, Katarzyna, KOWA Frankfurt/Oder
Tyskiewicz, Rajmunda, NSZZ Solidarnosc
Tyszkiewicz-Janik, Dorota, Arbeitsamt Stettin
Uder Helmut, DGB Bezirk Nord
Ulatowski Jan, GSA Ostseeagentur
Wack, Siegfried, Landrat Landkreis Uecker-Randow
Wieczorek, Darius, Grupa Energetyczna Enea S.A.
Wien, Alexa, PDS Landtagsfraktion M-V
Wind, Peter, IG BCE
Włodarczyk, Wiola, KOWA Frankfurt/Oder
Zileinski, Krzysztof, NSZZ Solidarnosc
Zurawski, Krzysztof, NSZZ Solidarnosc
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