PABSP-AIDS

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PROBLEMARBEIT – Thema: AIDS
1. THEMABEGRIFFE UND THEMAFRAGEN
Thema:
"Hau ab, du Aids-Krüppel!" bekommen manche HIV-infizierte Kinder in öffentlichen
Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen zu hören, wenn bekannt wird, dass sie
an der Immunschwächekrankheit leiden. Zeigen Sie Ursachen für dieses Verhalten
auf und stellen Sie dar, wie man Abhilfe schaffen könnte.
Themabegriffe:
"Hau ab"
"AIDS-Krüppel"
HIV-infiziert
öffentliche
Einrichtungen
paradox
Immunschwächekrank
heit
Ursachen
Verhalten
man
Abhilfe
Ausgrenzung, Vermeiden von Kontakt, Befehlston, ohne Mitgefühl
starke Abwertung, diffamierend, "lebensunwert"
noch nicht unbedingt AIDS-krank, Ansteckungsgefahr, Virusinfektion,
Übertragungswege
Kindergärten, Schulen, Jugendzentren, in der Öffentlichkeit
Fleisch kann nicht glücklich sein, wenn überhaupt dann nur ein Tier
AIDS, Auswirkungen der AIDS-Infektion: Immunsystem wird geschwächt
individuelle, allgemein gesellschaftliche
Auftreten gegenüber HIV-infizierten Personen
einzelne, Institutionen, Gesellschaft, Staat
Gegenmaßnahmen
Themafragen:
1. Welche krankheitsbedingten, persönlichen und gesellschaftlichen Ursachen
gibt es dafür, dass HIV-infizierte Kinder in öffentlichen Einrichtungen immer
wieder ausgegrenzt werden?
2. Welche Möglichkeiten haben die Betroffenen selbst, einzelne, Institutionen
und der Staat der Ausgrenzung von kranken Kindern entgegenzuwirken?
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2. EINLEITUNGEN:
Beispiele mit Kommentaren:
1. In meinem Aufsatz werde ich versuchen, die Ursachen für
die Äußerung „Hau ab, du Aids-Krüppel“ aufzuzeigen und
darzustellen, wie man Abhilfe schaffen kann.
2. Viele Erwachsene wissen, was Aids ist. Sie wissen, wie sie
sich davor schützen können. Wie Aids im Laufe der Zeit sich
entwickelt, ob es wirklich schlimm ist, wenn sie mit einem
Aids-Kranken Kontakt haben, das wissen sie nicht.
Und genau dieses Nicht-Wissen, dass ein Aids-Kranker nicht
isoliert werden darf, führt zu einem Verhalten, das total
falsch ist. Kinder sind nach viel naiver als Erwachsene. Sie
kennen sich kaum aus und können sehr unfair und gemein
werden. Kinder, die mit Aids erkrankt sind, werden von der
Gesellschaft isoliert.
3. Nach vielen Jahren, in denen die Aufklärung über die
Immunschwächekrankheit Aids stattgefunden hat, werden
die infizierten Personen immer noch zu Randgruppen
abgestempelt bzw. wenig in die Gesellschaft integriert.
Häufig sind sogar Kinder , die im Prinzip nichts für ihre
Erkrankung können, Mittelpunkte unüberlegter Aggressionen.
Ungeschickte Einleitung: keine
Themafrage entwickelt; Fehler bei der
Betrachtung und Erschließung des
Themas
Logische Fehler: Einerseits wissen
Erwachsene, wie man sich vor einer
Infektion schützen kann, andererseits
wissen sie nicht, ob der Kontakt
ansteckend ist: einzelne Gedanken
klarer trennen!
Gedankenführung unklar und
sprunghaft: Zunächst wird (falsche
Absatzgestaltung!) noch der Gedanke
des vorigen Absatzes zu Ende geführt,
dann eine These über die Naivität der
Kinder im Allgemeinen aufgestellt,
schließlich ohne argumentative Bindung
die Isolierung aidskranker Kinder
erwähnt.
„historischer“ Einstieg, der klar zum
Thema hinführt
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3. ARGUMENTATIONSBEISPIELE
Schülerbeispiele mit Kommentaren:
1. Die Grundursache für derartige diskriminierende
Äußerungen wie z.B. „Hau ab, du Aids-Krüppel“ ist eine
fehlende bzw. unvollständige Aufklärung über die HIVInfektion.
2. Folgendes muss bei der Suche nach den Ursachen für
diskriminierende Äußerungen im Zusammenhang mit HIV
und AIDS beachtet werden, oft ist es so, dass die Eltern von
Kindern, die solche schlimmen Äußerungen machen, ihre
Kinder nicht darüber aufklären konnten, weil sie selbst nicht
aufgeklärt sind, sei es jetzt aus Desinteresse heraus, sprich
sie waren zu faul, sich darüber zu erkundigen, oder sie
konnten nicht das nötige Verständnis aufbringen, was
möglicherweise auch an einer fehlerhaften oder einer
verkomplizierten Aufklärung liegen kann. Daher kann es
dann vorkommen, dass diese Eltern nur wissen, dass AIDS
tödlich endet, ansteckend ist und dann womöglich noch
glauben, dass HIV-positiv und an AIDS erkrankt ein- und
dasselbe ist.
3. Schlimmer wird es dann in den Schulen, Jungs prügeln
sich, wenn Streit unter ihnen herrscht, und dann ist es für
manche ein Grund, jemanden zu verprügeln, nur weil dieser
jemand Aids hat.
Bedeutung der Aussage "Hau ab..."
nicht erläutert
Gedankenführung und Satzbau
unübersichtlich; Argumentation nicht
hinreichend auf eine These hin
strukturiert.
Argumentation nicht folgerichtig:
An den Schulen ist es deshalb
schlimmer, weil sich die Jungs bei Streit
prügeln. Grund für Streit bzw. Prügel ist
angeblich auch die Tatsache, dass
jemand Aids hat. Fehlendes Beispiel
zur Untermauerung.
4. (Schluss eines Erörterungsaufsatzes) In den Schulen These nicht im Sinne der
sollte man die Kinder nicht wie Aussätzige behandeln,
nachfolgenden Argumentation
sondern es sollten Informationstage veranstaltet werden, die formuliert: Eine verbesserte Version
über diese Krankheit informieren. Auch sollte, wenn ein Aids- müsste in etwa wie folgt lauten: „In den
krankes Kind in eine neue Klasse kommt, die Lehrerin speziell Schulen sollten die Lehrerinnen und
mit dieser Klasse ein Gespräch führen. Dann entwickeln die
Lehrer dafür sorgen, dass die HIVanderen Kinder auch ein anderes Gefühl für denjenigen,
positiven Kinder nicht wie Aussätzige
dann nehmen sie vielleicht Rücksicht und haben für vieles
behandelt werden, sondern in den
Verständnis. Ich kenne auch ein krankes Mädchen, welches
normalen Schulalltag integriert bleiben.
zwar kein Aids hat, aber sie hat eine Chemotherapie
Dazu sollten Informationstage
überstanden. Bei ihr war es auch schrecklich, vor allem das
veranstaltet werden...
Äußere, man hat es ihr nachher angesehen, wie sie ihre
Themabezug geht verloren: Das
Haare verloren hat und alles. Das meiste liegt an der
Beispiel des wohl an Krebs erkrankten
Gesellschaft, wie sich ein solches Kind fühlt, und alles auch
Mädchens wird nicht hinreichend mit
durchsteht. Wird es nur gehänselt und geärgert, zieht es sich der Situation eines HIV-positiven Kindes
nur zurück, lebt in einer Welt voll Ärger und Depressionen.
verglichen.
Das wirkt sich auch auf das Krankheitsbild aus. Wenn man
Schlussgestaltung geht in der
erfährt, dass jemand HIV-positiv ist, ist es im ersten Moment Argumentation des Hauptteiles unter:
auch ein Schock, aber dann muss man versuchen, das beste Unklar bleibt, wie sich dieses Verhalten
daraus zu machen.
auf das Krankheitsbild auswirkt.
Schlusssatz verkommt zu einer
nichtssagenden Floskel.
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4. BEISPIELAUFSATZ:
"Hau ab, du Aids-Krüppel!" bekommen manche HIV-infizierte Kinder in
öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen zu hören, wenn
bekannt wird, dass sie an der Immunschwächekrankheit leiden. Zeigen Sie
Ursachen für dieses Verhalten auf und stellen Sie dar, wie man Abhilfe
schaffen könnte.
Nach vielen Jahren, in denen die Aufklärung über die Immunschwächekrankheit Aids
stattgefunden hat, werden die infizierten Personen immer noch zu Randgruppen
abgestempelt bzw. wenig in die Gesellschaft integriert. Häufig sind sogar Kinder , die
im Prinzip nichts für ihre Erkrankung können, Mittelpunkte unüberlegter
Aggressionen.
Eine Ursache ist dabei sicher im Desinteresse vieler Erwachsener begründet. Solange
man nicht selbst von der Krankheit betroffen ist, geht sie einen auch nichts an.
Werden diese Menschen dann mit der Krankheit konfrontiert, z.B. in öffentlichen
Einrichtungen wie Schulen, wissen sie nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen
können.
Als Folge dieser Interesselosigkeit entstehen natürlich auch Vorurteile. Eines dieser
Vorurteile ist die Angst, sich bei jeder Kleinigkeit beim Umgang mit einer infizierten
Person anzustecken. Häufig wird befürchtet, dass das Virus schon beim
gegenseitigen Kommunizieren seinen Wirt wechselt.
Ein wenig anders verhält es sich bei Aggression unter Kindern selbst. Sie wissen
häufig in ihrer kindlichen Naivität gar nicht, was sie sagen, aber wie sollten sie in
diesem Fall auch, wenn nicht einmal die Eltern Bescheid wissen. So beschimpfen sie
sich im Kindergarten wahrscheinlich nur mit dem, was sie von ihren Eltern gehört
haben.
Die einfachste Lösung für diese Problematik ist sicherlich die getrennte
Unterbringung von "normalen" und erkrankten Kindern. So würden keinerlei
Sticheleien in Bezug auf diese Krankheit hervortreten. Diese Maßnahme ist allerdings
gesellschaftlich nicht zu vertreten.
Toll wäre es natürlich, wenn die Nicht-Betroffenen schon im Kindesalter aufgeklärt
würden. Denn so müssten sie erstens keine Angst vor den infizierten Personen
haben, und zweitens wüssten sie wahrscheinlich eher was ihre Gemeinheiten
bedeuten.
Damit die Kinder aufgeklärt sind, müssen aber erst einmal die Eltern aufgeklärt
werden. Diese können dann ihren Kindern ihr Wissen weitervermitteln. Die
Aufklärung der Eltern könnte z.B. in Form von Gruppengesprächen in Kindergärten
vor der Aufnahme erkrankter Kinder erfolgen.
Abschließend kann gesagt werden, dass die Hauptursache für das aggressive
Verhalten gegenüber Aids-Kranken, in der geringen Aufklärung begründet ist. Um die
soziale Eingliederung der betroffenen Personen zu gewährleisten, muss eine
gründliche Aufklärung stattfinden.
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