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22.10.2015
Dortmunder Umweltpreis vergeben
Seit 1983 wird der Dortmunder Umweltpreis vergeben. Über die Gewinner
des Jahres 2015 hat die Jury unter Vorsitz von Bürgermeisterin Birgit
Jörder heute entschieden. Ausgelobt wurden der Bürgerumweltpreis,
dotiert mit 3 000 Euro und der Kinder- und Jugendumweltpreis, dotiert mit
4 500 Euro. Insgesamt lagen der Jury 15 Bewerbungen vor, 14 um den
Kinder- und Jugendumweltpreis, dessen Vergabe seit vielen Jahren von
der Wilo AG finanziell unterstützt wird und eine um den Bürgerpreis.
Bürgerumweltpreis
Den Bürgerumweltpreis, verbunden mit einem Preis in Höhe von 1.000 €,
erhalten Dorothee Scharping-Hammad und Günter Hennemann für ihr
Engagement im Artenschutz. Die engagierten Naturschützer haben sich
aktiv für den Schutz der Flussregenpfeifer eingesetzt, die sich das
Baugebiet im Bereich Phoenix-West als Brutgebiet ausgesucht hatten.
Die seit Jahren aus Liebhaberei vorgenommene Beobachtung und
dadurch erworbene Kenntnis der faszinierenden Brutvögel durch Dorothee
Scharping-Hammad und Günter Hennemann verdichtete sich von April bis
Juni 2015 zu einem nahezu kontinuierlichen Meldesystem auf PhoenixWest, das den beauftragten Artenschutzgutachtern und der Unteren
Landschaftsbehörde äußerst wertvolle Unterstützung war. Besonders
hervorzuheben ist dabei die selbst bei bisweilen kontrovers diskutierten
Entscheidungen stets feststellbare Kooperationsbereitschaft der beiden
Naturschutzvertreter.
Kinder- und Jugendumweltpreis
Der Kinder- und Jugendumweltpreis stand in diesem Jahr unter dem
Motto: „Leben auf kleinstem Raum – Naturerfahrung mit der Lupe“. Der
Jury lagen 14 Bewerbungen um den mit 4 500 Euro dotierten Preis vor. In
diesem Jahr wird das Preisgeld um die Summe, die im Rahmen des
Bürgerpreises nicht vergeben wurde erhöht. Somit Stehen insgesamt
6.500 € für den Kinder- und Jugendumweltpreis zur Verfügung. Alle
Beiträge zeigen, dass das Thema mit großem Einsatz und viel Spaß
bearbeitet wurde.
Die Jury zeichnet folgende Teilnehmer mit einem Geldpreis aus:
1000 Euro erhalten die NABU-Kids
Die NABU-Kids, das sind 25 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Sie
haben sich mit dem Problem der Kastanien-Miniermotte auseinander
gesetzt. Mit Lupe und Mikroskop haben sie Kastanienblätter untersucht
und sich über die Lebensweise des kleinen Insekts informiert. Dabei
haben sie herausgefunden, dass man den erkrankten Bäumen nur helfen
kann, wenn man das Laub der Kastanien im Herbst zusammenrecht und
über den Restmüll entsorgt. Das haben sie für einige Bereiche im DorneyWald in die Tat umgesetzt.
Ihre Wissen über die Zusammenhänge zwischen Kastanien und
Miniermotten haben sie in einem „Fensterbuch“ mit detaillierten
Illustrationen zusammengetragen. Dazu wurde ein essbares Modell
gebastelt, das den Aufbau des Blattes und die darin lebende KastanienMiniermotte zeigt.
950 Euro erhält die Umweltgruppe der Katholischen Hauptschule
Husen
Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes „Naturwissenschaften –
Gartenbau“ beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler der 8.
Klassen seit 2011 kontinuierlich mit dem Thema Wildbienen. Neben der
Lebensweise und der Ökologie der Wildbienen widmen sie sich besonders
dem Schutz der bedrohten Arten. Dies geschieht durch den Ausbau
geeigneter Nisthilfen und den Anbau geeigneter Nahrungspflanzen.
Neben der praktischen Beschäftigung mit dem Thema kommt der
Wissensvermittlung eine besondere Bedeutung zu. An mehreren Stellen
im Schulgebäude wurden Infotafeln installiert, die alle Schüler, Lehrer und
Besucher der Schule über die Maßnahmen des Projektes auf dem
Laufenden halten.
750 Euro erhält die Kreuz-Grundschule
Die Schülerinnen und Schüler des dritten Jahrgangs haben einen
Komposthaufen im Jahresverlauf beobachtet.
Bei einem Besuch im AGARD-Naturschutzhaus hatten die Kinder die
Gelegenheit sich über den Lebensraum Boden mit all seinen Bewohnern
zu informieren. Sie haben viel über ihre Lebensweise gelernt und die
Besonderheiten unter dem Mikroskop entdecken können.
Aber auch die Amphibien im benachbarten Teich fanden großes
Interesse.
Alle Beobachtungen haben die Kinder in einem „Lupenbuch“ dargestellt.
Sie haben alles genau beschrieben und gezeichnet.
Für die Kinder ihrer Patenklasse haben sie ein „Rätselbuch“ erarbeitet. Mit
Blick durch die Lupe wurde das Detail eines Tieres dargestellt und
beschrieben, auf der nächsten Seite gibt es dann die Auflösung.
Darüber hinaus haben sich die Kinder sich intensiv mit dem Wald
beschäftigt. Unter dem Motto „Vom Großen zum Kleinen“ haben sie sich
im Rahmen von Walderkundungen mit der Struktur des Waldes und
seinen Bewohnern in den unterschiedlichen Stockwerken auseinander
gesetzt. Sechs Stockwerk-Kisten zeigen die Besonderheiten der einzelnen
Etagen. Neben der Arbeit mit Lupe und Mikroskop haben die Schülerinnen
und Schüler auch viele neue Englisch-Vokabeln gelernt.
Außerdem haben sie sich beim Besuch des AGARD-Naturschutzhauses
mit den Sinnesleistungen des Regenwurms befasst. An acht Stationen
haben sie durch Beobachtungen und Versuche herausgefunden, welche
Ansprüche der Regenwurm an seine Umwelt stellt, und welche Bedeutung
er für die Natur hat.
In einem “Regenwurm-Buch“ haben die Kinder alle Beobachtungen und
Ergebnisse zusammengefasst.
750 Euro erhält die FaBiDo-Einrichtung Oesterstraße
Die Kinder der „Sternengruppe“ haben sich über das Jahr mit dem Leben
in ihrem Komposthaufen beschäftigt. Ihre Beobachtungen haben sie auf
über 80 Seiten dokumentiert. Regelmäßig wurde der Komposthaufen mit
der Lupe untersucht. Dabei lernten die Kinder nicht nur die verschiedenen
Tierarten kennen. Auch die Entwicklung von Schmetterlingen und Käfern
wurde thematisiert. Die unterschiedliche Lebensweise einzelner Tiere
stieß auf großes Interesse.
So haben die Kinder an Hand eines „Regenwurm-Glases“ ganz genau die
Verarbeitung von Pflanzenresten und damit die Entstehung wertvoller
Komposterde beobachten. Alle Grünabfälle aus der Einrichtung werden
kompostiert. Die so gewonnene Erde sorgt in den Hochbeeten für gute
Ernte. Salat, Gemüse und Kräuter werden in der Küche verwendet.
Mit Hilfe von Sachbüchern und Bestimmungsbüchern haben die Kinder
viel über die Zusammenhänge in der Natur und ihren Nutzen für die
Menschen gelernt.
Auch in Zukunft werden sie den Blick auf die kleinen Dinge richten.
450 Euro erhält die Forscher AG der Robert-Koch-Realschule
Die Schülerinnen und Schüler der Forscher AG haben sich intensiv mit
dem Lebensraum Teich auseinander gesetzt. Untersuchungsobjekt war
der Teich im NSG Bolmke. Durch genaue Beobachtung haben sie
herausgefunden, welche Tiere sich in der Lebensgemeinschaft Teich
zusammengefunden haben. Zu den vorkommenden Tierarten haben die
Kinder Steckbriefe erstellt, die Auskunft geben über Aussehen und
Lebensweise.
In einem „Karton“ haben sie den Lebensraum Teich nachgebildet.
400 Euro erhält die FaBiDo Tageseinrichtung für Kinder in der
Bornstraße
Angeregt durch Beobachtungen im Umfeld der Kita und auf Spielplätzen
haben die Kinder sich intensiv mit dem Leben unterschiedlicher Insekten
beschäftigt. Dabei haben sie viele Informationen aus Büchern und dem
Internet bekommen. Akribisch wurden Steckbriefe erstellt, die Auskunft
gaben über die Entwicklung, die Lebensweise und den Lebensraum. Alles
wurde in einem Insektenbuch zusammen getragen.
Durch Lieder, Märchen, Basteln und Malen wurde das erworbene Wissen
vertieft.
Die Kinder wollen weiterhin einen genauen Blick auf ihre Umgebung
richten. Als nächstes soll das Leben der Spinnen erforscht werden.
400 Euro erhält die Johannes-Wulff-Schule
Die Schülerinnen und Schüler haben sich unter dem Thema „Blick durch
die Becherlupe – Spinne, Käfer und Wurm unter Beobachtung“ einen
Einblick in die Welt der Kleinlebewesen verschafft. Neben unmittelbaren
Beobachtungen über einen längeren Zeitraum wurde in Sachbüchern
recherchiert. Die Kinder lernten die besonderen Merkmale der Tiere, ihre
Nahrung und ihre Verhaltensweise kennen.
Im fächerübergreifenden Unterricht wurden die Betrachtungen
zeichnerisch umgesetzt. Das gelernte hat jedes Kind in seinem
persönlichen Faltheft festgehalten.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Kinder den jüngeren Schülerinnen
und Schülern von ihren Beobachtungen erzählt haben.
400 Euro erhält die FaBiDo Kindertageseinrichtung Rotbuchenweg
Die Kinder haben als Beitrag zum Kinder- und Jugendumweltpreis ein
Umwelt-Info-Buch erarbeitet. Darin haben sie nicht nur ihre
Beobachtungen dargestellt, sonder auch alles was sie über eine Tier- oder
Pflanzenart erfahren haben. Angefangen hat alles mit einem Besuch im
Wald. Schnecken waren die ersten Tiere, die genauer unter die Lupe / das
Mikroskop genommen wurden. Neben Nacktschnecken waren die
Bänderschnecken so interessant, dass die Kinder für sie ein Terrarium
eingerichtet und das Verhalten beobachtet haben. Das spannendste war
aber sicherlich ein Schneckenrennen. Viele Informationen wurden aber
auch aus Büchern und Zeitschriften zusammengetragen.
Ähnlich intensiv haben sich die Kinder mit den heimlichen Bewohnern des
Außengeländes ihrer Einrichtung beschäftigt. Regenwürmer, Kellerasseln,
Feuerwanzen, Hummeln, Ameisen, Schnaken, Spinnen und
Schmetterlinge haben sie entdeckt. Immer wurde ihr Blick auf die
Zusammenhänge in der Natur gelenkt. Die Entwicklung der Tiere war
dabei ebenso wichtig wie die Ansprüche an den Lebensraum und die
Bedeutung für Pflanzen. Zum Schutz vieler Insektenarten wurde ein
Insektenhotel gebaut und im Bereich der Kita aufgestellt.
Auch Pflanzen wurden untersucht. Um zu erkennen, wie verschiedene
Pflanzen sich entwickeln, wurden Versuche mit Paprika, Bohnen und
Tomaten gemacht.
Beim Basteln und Malen wurde das Gelernte kreativ umgesetzt. So wurde
ein Memory-Spiel aus eigenen Fotos gestaltet. Daneben wurde als
wichtiger Bestandteil des Wettbewerbsbeitrags ein Modell gebastelt, das
durch die Lupe zeigt, wie die Tiere und Pflanzen in der Natur
zusammenleben.
350 Euro erhält die FaBiDo Kindertageseinrichtung Bülowstraße
Obwohl die Einrichtung inmitten dichter Bebauung liegt, werden die Kinder
regelmäßig an die Natur in der Umgebung herangeführt. Dies ermöglichen
die benachbarte Kleingartenanlage und der Fredenbaumpark.
Aber auch den Weg mit der Bahn zum NSG Süggelwald nehmen die
Kinder regelmäßig auf sich, um das Leben im Wald zu erkunden. Bevor
sie sich auf dem Lehrpfad rund um das Damwildgehege auf die Pirsch
begeben konnten, standen die Waldregeln auf dem Plan. Erst dann
konnte alles genau unter die Lupe genommen werden.
Die Kinder beobachten nicht nur das Aussehen der mitunter winzigen
Tiere, sondern auch deren Bewegungen, die die Kinder nachzuahmen
versuchten.
Dinge, die sich nicht unmittelbar erklären ließen, wurden später im Internet
recherchiert.
350 Euro erhält der Katholische Kindergarten St. Clemens
Mit einer Gruppe von zunächst neun Kindern wurden in der Kita
Stabheuschrecken unter die Lupe genommen. In einem Terrarium
konnten sie die Entwicklung der Tiere vom Ei bis zum erwachsenen Tier
genau beobachten. Sie lernten wie die Tiere sich bewegen und welche
Nahrung sie benötigen. Die Versorgung der Tiere haben die Kinder
übernommen und lernten dabei Verantwortung für andere zu
übernehmen. Da es viel Stabheuschreckennachwuchs gab, wurden auch
die anderen Kinder in der Einrichtung einbezogen.
Weil alles so spannend war, haben die Kinder mit der Lupe das
Außengelände des Kindergartens untersucht und dabei viele
verschiedene „Krabbeltiere“ gefunden.
Auch der Lebensweise der Regenwürmer haben sie sich intensiv
gewidmet.
Mit Blick auf das Thema wurde gemalt und gebastelt. Für den
Martinsumzug basteln die Kinder Laternen nach ihren Zeichnungen der
kleinen Tiere. In Zusammenarbeit mit dem Turbo-Prop-Theater wurde ein
Puppentheaterstück erarbeitet mit dem Titel „Wo Wollmäuse,
Sockenschlangen und Krabbelkäfer wohnen.
Bei einem Besuch in der DASA konnten die Kinder in der
Mitmachausstellung „Architektierisch“ erfahren, wie Tiere bauen und
wohnen und auch dass der Mensch von den Tieren lernen kann. Der
nächste Besuch in der DASA ist schon geplant.
350 Euro erhält die Kindertageseinrichtung Hainallee
Die Kinder haben sich intensiv mit Spinnen beschäftigt. Zunächst mit Hilfe
von Büchern, danach haben sie die Tiere in ihrem Lebensumfeld gesucht.
Um sie besser und über einen längeren Zeitraum beobachten zu können,
haben die Kinder sie gefangen und in ein Terrarium gesetzt. Ein
anatomisches Modell half den Kindern den Körperbau der Spinnen zu
verstehen. Von besonderem Interesse war, wie die Spinnfäden produziert
wurden.
Beim Basteln und Malen wurde das Erlernte auf spielerische Art und
Weise vertieft.
Bei einem Besuch im AGARD-Naturschutzhaus im Westfalenpark hatten
die Kinder sogar die Möglichkeit, Spinnen unter einem Mikroskop zu
beobachten.
Am Ende wurden alle Tiere in die Freiheit entlassen.
300 Euro erhält der Katholische Kindergarten St. Marien
Sieben Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren haben sich mit dem
Thema „Leben auf kleinstem Raum“ intensiv auseinander gesetzt. Im
Außenbereich des Kindergartens haben die Kinder ebenso wie auf einer
Exkursion in den Wald Tiere beobachtet und sind der Frage
nachgegangen wie sie wachsen, sich bewegen und was sie zum Leben
brauchen. Stabheuschrecken im Terrarium boten eine ständige
Beobachtungsmöglichkeit. Auch das Wachstum von Pflanzen wurde im
Rahmen von Aussaatversuchen beobachtet. Die Kinder haben gelernt,
dass Samen genauso unterschiedlich aussehen wie die Pflanzen, die sich
daraus entwickeln.
Ein Tag in der interaktiven Ausstellung „Architektierisch“ der DASA war für
die Kinder ein besonderes Erlebnis.
Auch 2016 soll der Dortmunder Umweltpreis wieder für besonderes
Engagement vergeben werden.
Das Motto für den Kinder- und Jugendumweltpreis lautet:
„Aus alt mach neu! – Umweltschutz beginnt bei Dir“
Kontakt: Frank Bußmann
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