Sinnesorgan Ohr - von der Entwicklung des Gehörs und der

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Sinnesorgan Ohr
- von der Entwicklung des Gehörs und der Sprache
Carla M.D. Riedl
Abstract:
Die Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, Zunge und Haut) bringen uns in Kontakt mit der
Außenwelt: Dank Ihrer Vermittlungen kennen wir die physischen Eigenschaften der Gegenstände
und die Bedingungen der uns umgebenden Umwelt. Außerdem haben die Sinnesorgane für uns
Schutzfunktion, indem sie uns auf Gefahren, die uns bedrohen, aufmerksam machen.
Die von den Rezeptoren (Empfängern) der Sinnesorgane aufgenommenen Eindrücke werden über
die sensiblen Nerven an das Gehirn weitergeleitet, das die ankommenden Informationen
wahrnimmt und einordnet (Sinneseindruck).
Die Nervenzentren arbeiten daraufhin eine Antwort in Form eines Befehls aus, der dann über die
Nervenbahnen bis zu den verschiedenen mit seiner Ausführung betroffenen Organen durchgegeben
wird.
Die Rezeptoren für die Sinneswahrnehmungen gruppieren sich in ganz bestimmte Bereiche und
bilden die Sinne aus:
das Gesicht, das Gehör (welches den Gleichgewichtssinn mit einschließt),
den Geruch, den Geschmack und den Tastsinn.
Ich werde mich auf Grund des Berufes meiner Eltern und meiner Begeisterung für das Thema
Gehör in meiner Vorwissenschaftlichen Arbeit näher mit der Gehörverarbeitung und deren
Auswirkungen
auf
unsere
Entwicklung
befassen.
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Zeichen)
Inhaltsverzeichnis
Abstract Hauptteil:
1.Innenohr
Hier liegen das Ovale Fenster und die Organe für das Gehör und den Gleichgewichtssinn mit
Schnecke und Bogengängen.
Das Ovale Fenster ist die Öffnung im Innenohr mit einer Membran, welche die Schwingungen des
Trommelfells wiedergibt.
Der Hörnerv besteht aus verschieden langen Nervenfasern mit Haarzellen, den eigentlichen
Gehörrezeptoren.
Ohne den Gehörsinn ist sprachlicher Austausch, der einen großen Teil zwischenmenschlicher
Kommunikation ausmacht, äußerst problematisch.
Physikalisch haben wir es immer mit dem gleichen Phänomen zu tun:
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Nämlich mit Schallwellen, die ins Ohr gelangen, durch den Gehörsinn wahrgenommen und
schließlich im Gehirn analysiert werden.
Bei der Entstehung von Schallwellen wird die Luft abwechselnd verdünnt und verdichtet
(Luftdruckveränderungen!).
Damit Hören funktioniert, müssen die Schallwellen auf das Trommelfell übertragen werden. Die
Schwingungen des Trommelfells werden über die Gehörknöchelchen an das Innenohr
weitergeleitet. Erst dort findet die Umsetzung der mechanischen Schwingung in elektrische Impulse
statt.
In der mit Flüssigkeit gefüllten Hörschnecke und den tausenden Haarzellen werden die Impulse
über den Hörnerv an das Hörzentrum weitergeleitet und verarbeitet.
2.Richtungshören
Da der Mensch über zwei Ohren verfügt, kann er nicht nur zwischen unterschiedlichen Tonhöhen
und Lautstärken unterscheiden, sondern auch die Richtung bestimmen. Man nennt dies
Richtungshören.
Da wir Menschen nur wenige natürliche Feinde haben, brauchen wir kein besonders empfindliches
Gehör. Deshalb sind unsere Ohren flach, klein und wenig beweglich. Sie taugen vor allem dazu,
Geräusche, die aus verschiedenen Richtungen kommen, wahrzunehmen und Sprache gut zu
differenzieren.
3.Eustachische Röhre
Der einzige Weg für die Luft, ins Mittelohr hinein und wieder heraus zu kommen, ist die
Eustachische Röhre, ein Gang, der in den hinteren Teil der Nasenhöhle mündet und mit dem
Rachen in Verbindung steht. Dank dieser Öffnung kann sich der Luftdruck im Innennohr an den
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Druck außerhalb angleichen, so dass sich die Kraft, mit der die Luft auf das Trommelfell einwirkt,
ausgleichen kann.
Wenn Sie schon einmal mit dem Flugzeug geflogen sind, haben sie bestimmt bei Start oder
Landung bemerkt, dass die Ohren „zugegangen” sind. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich der
äußere Luftdruck sehr schnell verändert, wodurch es zu einer Ausbuchtung des Trommelfells
kommt.
Unter diesen Umständen öffnet ein Gähnen oder Schlucken eine Klappe in der eustachischen
Röhre, wodurch sich der Außendruck wieder angleicht. Gleichzeitig erlangt das Trommelfell
wieder seine normale Position und die Ohren „gehen” wieder „auf”.
Aufladung des Gehirns: Forschungen von Professor Dr. Tomatis ergaben, dass der Mensch auch
neuronale Energie (Strom) braucht. Dieser Strom wird beim Hören von hohen Tönen erzeugt. Es
entsteht dadurch ein Zuwachs von Kreativität und geistiger Frische („... mir geht ein Licht auf!”)
4.Gleichgewicht
In unseren Ohren befindet sich nicht nur das Hörorgan sondern auch das Gleichgewichtsorgan.
Sämtliche Muskeln werden von diesem Organ mitgesteuert. Ob wir stehen, sitzen, uns bewegen,
alles wird vom Gleichgewichtsorgan Ohr mitbestimmt.
Auch unser Muskeltonus, Aufrichtung und Körperhaltung wird so gesteuert. Dieser
Gleichgewichtssinn, oder besser jene Empfindungen, die uns in jedem Augenblick über die Stellung
unseres Kopfes innerhalb des dreidimensionalen Raumes, in dem wir uns bewegen, informieren,
liegt im Innenohr.
Es gibt ein dynamisches und ein statisches Gleichgewicht. Das dynamische halt unseren Körper bei
Dreh- und Beschleunigungsbewegungen. Das statische hält den Körper aufrecht.
Ein einfacher Versuch, ob der Gleichgewichtsmechanismus richtig funktioniert, besteht darin, bei
geschlossenen Augen und geschlossenen Beinen stehend zu verharren. Be- steht irgendeine
Funktionseinschränkung, beginnt der Mensch hin und her zu schwanken und kann sogar zu Fall
kommen.
5.Sprachentwicklung
Der Mensch kann nur das sprechen, was er hört. Das heißt, Einschränkungen im Hören ziehen
Einschränkungen in der Sprache mit sich. Je besser Sie hören, also die “Ohren spitzen” können, und
verstehen, desto klarer wird Ihre Sprache. So können Sie Ihre Kommunikation leichter auf den
„Punkt” bringen.
6.Das Ohr - Hörwahrnehmung und -verarbeitung
•
Das erste vollausgereifte Sinnesorgan, das letzte Sinnesorgan, das aufhört zu funktionieren.
Solange wir leben, funktioniert es immer. Wir hören immer - auch wenn wir schlafen, auch
wenn wir bewusstlos oder in Narkose sind.
•
Äußerst komplex hängt es mit allen anderen Organen und Sinnesorganen über den Vagus
(größter Nerv des Parasympathikus und 10. Hirnnerv) zusammen. Regel-kreis!
•
Regelkreis Stimme und Sprache! Ich kann nur das sprechen, was ich höre! („Taubstumm“, aber
auch Fremdsprachen „erhören“)
•
Gutes Hören: viel Energie und „Hirnschmalz“ haben, Probleme lösen können, gesellschaftliche
Integration. Hohe Frequenzen hören können = Energie haben!
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•
Verlust der Hörfähigkeit: weniger Energie und auch weniger „Hirnschmalz“ => Rückzug aus
der Gesellschaft durch Unsicherheit, Depression, Suizid (Behindertengruppe mit der
höchsten Suizidrate).
•
Lateralität (Seitigkeit) - oder auf der langen Leitung stehen! Gehirngerechtes Hören: jede
Gehirnhäfte wird für ihren speziellen Bereich eingesetzt. Selbstorganisation: Ressourcen
werden
gebunden
oder
durch
eine
nachträgliche
Lateralisierung
freigesetzt.Fokussierfähigkeit oder sich im Getrubel verlieren und ausgepowert sein. Ich
kann mich in jeder Situation auf das Wesentliche konzentrieren und bin auch ganz bei
meinem Gesprächspartner/bei der Sache.
•
Räumliche Zuordnungsfähigkeit - sich in Raum und Zeit zurecht finden können, Gefahren
rechtzeitig erkennen und reagieren können. Blinde können einen Raum mit den Ohren
vermessen und erhören. Mathematisches Verständis!
•
Links und rechts gleich gut hören können: Vorraussetzung für physisches und psychisches
Gleichgewicht - in seiner Mitte sein, festen Boden unter den Füssen haben. Wenn es ständig
schwankt, kann ich nur krakelig schreiben, es ist enorm anstrengend und ich verliere schnell
die Konzentration, bin ausgepowert und müde, komme nicht mehr mit und resigniere.
•
Viele Lernschwierigkeiten sind eigentlich Hör- oder Hörverarbeitungsschwierigkeiten.
•
Schalltraumen aufgrund von Disco- und Konzertbesuch sind meist mit Hörverminderung
verbunden, da die feinen Haarzellen dabei abbrechen (Bäume, die durch einen Sturm
geknickt wurden, können sich auch nicht mehr aufrichten).
•
Tinnitus ist - auch aufgrund von Schalltraumen oder psychischer Überlastung - eine Fehlleistung
der Hörverarbeitung (Gehirn). Immer mehr Jugendliche haben ein ständiges Pfeifen im Ohr.
Durch ein Audio-Vokal Training tritt der Tinnitus in den Hintergrund.
•
Prävention: unsere Welt ist lauter geworden. In vielen Situationen macht ein angepasster
Hörschutz Sinn, das ist zwar nicht cool, aber es verlängert die Lebensqualität. MP3-Player
wenig und nur mit geringer Lautstärke verwenden. Knopfhörer sind für die Ohren sehr
schädigend, daher große Kopfhörer verwenden.
•
Regelmässige Einheiten der Ruhe und des bewussten Hörens (Natur) erleben.
7.Einige technische Daten über das Hören
7.1.Schall
Sind mechanische Schwingungen (Wellen) die sich in einem elastischen Medium (z. B. Luft)
ausbreiten. Das menschliche Ohr nimmt Schwingungen im Bereich von 16 Hertz (Hz) bis 20.000
Hz wahr. Die Schwingungen pro Sekunde nennt man Frequenz.
7.2.Lautstärke
Intensität der Schallempfindung des menschlichen Ohres. Die Lautstärke hängt von der Grösse der
Luftdruckschwankungen also dem “Schalldruck” ab. Je größer die Schwankungen, desto lauter wird
der Schall empfunden.
7.3.Dezibel (dB)
Maßeinheit des Schallpegels: logarithmische, physikalische Grösse. Ein Pegelunterschied von 10dB
entspricht etwas einer Verdoppelung bzw. Halbierung der empfundenen Lautstärke.
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Einige Schallbeispiele:
- 20 dB: Raschelndes Blatt, Ticken einer Taschenuhr (fast unhörbar)
- 30 dB: Feiner Landregen (sehr leise)
- 40 dB: Wohnungen ohne Verkehr (eher leise)
- 50 dB: ruhiger Bach, leises Gespräch (eher leise)
- 60 dB: Büro bis 10 Personen (mässig laut)
- 70 dB: lautes Gespräch, ca. 1 Meter entfernt
- 80 dB:laute Radiomusik, starker Straßenverkehr (sehr laut)
- 90 dB: auter Fabrikssaal, schwerer LKW, ca. 5 Meter entfernt (sehr laut)
- 100 dB: Metallverarbeitungswerkstatt (sehr laut bis unerträglich)
- 130 dB: Düsenflugzeug (unerträglich, Schmerzschwelle)
7.4.Auswirkungen des Schalls auf den Körper
ab 35 dB: Aktivierung des zentralen und vegetativen Nervensystems, Störung von
Entspannungsphasen und Schlafstörungen sind möglich.
ab 55 dB: Beeinträchtigung der Kommunikation und der akustischen Orientierung sowie Störung
konzentrierter Arbeit möglich.
weniger als 70 dB: Gehörerholung
mehr als 85 dB: Beginn der Gehörgefährdung - Schädigung und bei Langzeiteinwirkung Gefahr der
Zerstörung der empfindlichen Sinneszellen im Innenohr.
105 - 120 dB: zunehmender Gehörschaden
mehr als 120 dB: Schmerzempfindung
Um den Ohren eine Schädigung zu ersparen, sind sie pro Woche nur eine gewisse Zeitspanne mit
entsprechenden Schallpegeln zu belasten:
105 dB:
110 dB:
115 dB:
120 dB:
30 Minuten
12 Minuten
4 Minuten
1 Minute
Fazit:
Um es kurz und bündig zu sagen, ist ohne unseren Gehörsinn keine
Sprachentwicklung möglich. Das Gehör ermöglicht uns die Kommunikation erst.
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Diese Tatsache ist vorallem bei ältern Menschen mit einer Gehöreinschränkung
sichtbar. Sie hören nur die Hälfte und können aus genau diesem Grund nur einen
Bruchteil des wahrgenommenen wiedergeben - sie „nuscheln“. Aber nicht, weil
sie es nicht besser können, sondern weil sie es nur so verstehen und ihnen ihr
Gehirn die Mitteilung gibt, dass das was sie sagen, in Ordnung
ist.Abbildungsverzeichnis:
Bild auf Seite 4: hören heute online, EUERLE Wolfgang (2007, 13.Juni): Das
Hörorgan: URL: http://www.hoeren-heute.de/gehoer.htm [2.5.2013]
Selbständigkeitserklärung:
Ich erkläre, dass ich die vorwissenschaftliche Arbeit eigenständig angefertigt und nur
die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.
Graz, am 2.Mai 2013
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