Skript von 2012

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Soziale Identität:
Selbstkategorisierung:
man sieht sich als Mitlgied einer sozialen Gruppe, nicht als einzigartiges Individuum
Soziale Identität:
Wissen über Mitgliedschaft in bestimmten sozialen Gruppen und den damit verbundenen
Gefühlen und Bewertungen -> Aspekte des Selbstkonzepts
Theorie der sozialen Identität:
wollen aus Gruppenmitgliedschaften positiven Selbstwert ziehen
-> valuing me and mine
Lernen über die eigene Gruppe:
- ähnliche Informationsquellen wie beim Lernen von Stereotypen über Fremdgruppen: Eltern,
Lehrer, Medien
- wichtigste Informationsquelle: andere Gruppenmitglieder und deren Verhalten
- Gruppenmitgliedschaften definieren Rollen: beeinflussen Selbstbild einer Person
Quellen der Zugänglichkeit von Gruppenmitgliedschaften:
Gruppenmitgliedschaft wirkt sich nur aus, wenn kognitiv zugänglich
direkte Hinweise:
Berufsbezeichnungen, Namen, Akzent, Uniformen
Anwesenheit von Fremdgruppenmitgliedern
Minoritätsstatus:
wir identifizieren uns eher mit einer Gruppe, wenn sie in der Minorität ist
Konflikt/Rivalität
Kultur:
Kollektivismus/Individualismus
Persönlichkeitsunterschiede: ? Selbstschemata
Effekte sozialer Kategorisierung:
Definition des Selbst:
- Charakteristika der Gruppe -> Standards für eigenes Verhalten
- soziale Identität -> Selbstwertgefühl (BIRGing: bask in the reflected glory)
- Wunsch nach Individualiät vs Verbundenheit mit anderen durch Gruppenmitgliedschaft:
Unterschiede zu Fremdgruppenmitgliedern betonen Individualität
Ähnlichkeiten mit Eigengruppenmitgliedern betonen Verbundenheit
Wahrnehmung, Bewertung und Verhalten gegenüber der Eigengruppe:
-Betonung von Ähnlichkeiten
- Kennenlernen individueller Merkmale
- Sympathie für Eigengruppenmitglieder
- positivere Bewertung von Leistungen der Eigengruppe
- Fairness und Altruismus gegenüber Eigengruppenmitgliedern
- Linguistische Eigengruppen-Favorisierung:
negatives Verhalten
positives Verhalten
Eigengruppe konkret
abstrakt
Fremdgruppe abstrakt
konkret
negatives Verhalten
positves Verhalten
Abstraktionsgrad
Der Mann schlägt jemanden
Der Mann streichelt den Hund konkret
Der Mann ist aggressiv
Der Mann ist tierlieb
abstrakt
Wahrnehmung, Bewertung und Verhalten gegenüber der Fremdgruppe:
- Fremdgruppenhomogenitätseffekt:
Fremdgruppe wird als homogen wahrgenommen, „die sind alle gleich“
-weniger Wissen über Fremdgruppenmitglieder
- Interaktionen weniger variabel
minimale Intergruppensituation:
bloße Kategorisierung führt zur Favorisierung der Eigengruppe
Bildung von zwei Gruppen nach willkürlichen Kriterien (angeblich Vorliebe für zwei Maler);
keine Interaktion zwischen Eigengruppe und Fremdgruppe und innerhalb der Eigengruppe,
keine Vorurteile oÄ zwischen Gruppen
AV: Anonym Geld verteilen an anonyme andere (Gruppenzugehörigkeit bekannt)
relative Favorisierung steht Widerspruch zu anderen Zielen (Fairness, Maximierung der
gemeinsamen Auszahlung, der absoluten Auszahlung an die Eigengruppe)
Ergebnis: 70% begünstigen mehrheuítlich die Eigengruppe, 20% mehrheitlich die
Fremdgruppe, 9% beides gleich häufig
-> Kategorisierung allein ist hinreichend für Diskriminierung der Fremdgruppe und
Favorisierung der Eigengruppe
Erklärung: Motiv zur Herstellung positiver Distinktheit der Eigenruppe (= valuing me
and mine) -> Grundannahme der Social Identity Theory:
- Eigengruppenfavorisierung -> erhöhtes Selbstwertgefühl
(besonders nach Selbstwertbedrohung)
Bedingungen und Erscheinungsformen intensiverer Fremdgruppendiskriminierung und
der Feindseligkeit gegenüber Fremdgrupppen:
- wahrgenommene Benachteiligung -> stärkere Form der Diskriminierung
(verstärkt durch Statusungleichheit)
- Aggression: meist durch Wahrnehmung einer Bedrohung der Eigengruppe
-> Reaktion: Überhöhung der Eigengruppengeschichte, der EG-Symbole
- Übertragen der EG-Normen und Werte auf die Fremdgruppe
Nichteinhaltung: Beweis für Minderwertigkeit, Rechtfertigung von Gewalt
- moralischer Ausschluss:
Fremdgruppenmitglieder: „außerhalb der menschlichen Gesellschaft“
-> Normen der Fairness/Moral gelten nicht für sie: Rechtfertigung
Effekte der Mitgliedschaft in negativ bewerteten Gruppen:
Leistungsverschlechterung, Bedrohung des Selbstwertgefühls
Stereotype threat:
Angst, negative Stereotypen zu bestätigen
self-fulfilling prophecy: Leistungsverschlechterung aufgrund des Wissens um negative
Stereotypen
nicht, wenn Gruppenmitgliedschaft nicht augenfällig, bei externer Erklärung für Misserfolg
Reaktionen auf Mitgliedschaft in negativ bewerteten Gruppen:
Verteidigung des individuellen Selbstwerts:
Misserfolg/soziale Zurückweisung auf Vorurteile attribuiert
Nachteil: verhindert realistische Selbsteinschätzung/-verbesserung
positiver Rückmeldung wird evtl auch nicht mehr geglaubt
Intragruppenvergleiche: Vergleich mit Eigengruppenmitgliedern statt mit Mitgliedern
der Mehrheit
Individuelle Mobilität: der negativen Gruppenmitgliedschaft entfliehen:
De-Identifizierung (Erhöhung der psychologischen Distanz zur Gruppe)
Symbole der Gruppenmitgliedschaft vermeiden
schlechte Leistungen der Mitglieder kritisieren (black sheep effect)
sich als untypisches Gruppenmitglied sehen
obwohl Gruppe diskriminiert, betrifft mich das nicht persönlich
Dissoziation (tatsächlicher Austritt aus der Gruppe)
Gruppenzugehörigkeit verbergen
sich der Mehrheit anpassen
Wechsel des Namens/der Religion, Vorspielen einer sexuellen Orientierung
Nachteile: Furcht vor Entdeckung, keine Möglichkeit mehr, andere zu beeinflussen
weniger wahrscheinlich bei hoher Identifikation mit Gruppe
wenn Mobilität möglich: eher soziale Kreativität/sozialer Wandel vorgezogen
Soziale Kreativität: Gruppenmitgliedschaft als positiv umdefinieren
Betonung alternativer Vergleichsdimensionen (Balck is beautiful ???)
Gruppen mit niedrigem Status: als faul, ungebildet, inkompetent angesehen
sehen sich selbst als gastfreundlich, herzlich, musikalisch,…
-> evtl Erhöhung des Selbstwerts, aber stellt keine sozialen Hierarchien in Frage, unterstützt
sie sogar
Sozialer Wandel: Intergruppenkontext verändern
Versuch, soziale Situation der Eigengruppe zu verbessern
-> vor allem bei Personen, die
sich stark mit Gruppe identifizieren
individuelle Mobilität als schwierig/unmöglich betrachten
Veränderung für möglich halten
Sozialer Wettbewerb: Einsatz direkter Aktionen, um Situation zu verbessern
zB Frauenbewegung, Arbeiterbewegung
bedroht Vorrechte privilegierter Gruppen, stößt auf Widerstand
Rekategorisierung: Eigengruppe neu definieren
neue Überkreuzkategorisierungen betonen ???
Nachteil: Neuausrichtung der Vorurteile gegen Personen mit mehrfachen
negativen Gruppenmitgliedschaften
neue, umfassendere Gruppen aus bestehenden bilden
Strategie der Farbenblindheit:
Ignorieren von Gruppenunterschieden, um Bedeutung zu mindern
-> stattdessen reines Leistungsprinzip
nicht immer effektiv zur Reduktion von Vorurteilen
Nachteile:
behindert Erwerb von Wissen über bedeutsame kulturelle Unterschiede
leugnet Wert unterschiedlichster Traditionen, vA von Minderheiten/stigmatisierten Gr.
kann evtl als Zwang zur Anpassung an die Normen der Mehrheit gesehen werden
Wirksamkeit der Strategien zur Verbesserung der Situation einer stigmatisierten Gruppe
hängt ab von:
Gruppengröße
Leichtigkeit des Verbergens der Gruppenzugehörigkeit
Persönliche Bedeutsamkeit der Gruppenmitgliedschaft
Bezug zu Grundprinzipien der Sozialpsychologie:
Soziale Konstruktion der Realität:
Wissen über Gruppen und durch Abgrenzung von anderen Gruppen -> Selbstkonzept
Universalität sozialer Einflüsse:
durch oben genannten Konstruktionsprozess: sogar sozialer Einfluss auf Kernbereich der
Identität
Motiv der Verbindung mit anderen:
Gruppenmitgliedschaften, die wir mit anderen teilen, sind für uns wertvoll
Motiv der Selbstwerterhöhung:
eigene Gruppen von uns positiv bewertet -> Erhöhung des Selbstwertes
Zugänglichkeit:
Hinweisreize machen bestimmte Gruppenmitgliedschaften augenfällig
-> derenkognitive Zugänglichkeit beeinflusst die Selbstkategorisierung in der jeweiligen
Situation
Unterschiede in der Verarbeitungstiefe:
geringe Rolle
Konservatismus:
Gruppengrenzen oft wenig/gar nicht durchlässig -> soziale Mobilität ist erschwert
Gruppen, Normen und Konformität:
Konformität:
Mehrheitseinfluss, Anpassung an die Position anderer
Das Konvergieren der Gedanken, Gefühle oder des Verhaltens des Individuums auf eine
soziale Norm hin
Norm:
Allgemein anerkannter Standard/allgemein beobachtete Praxis
Entstehung von Gruppennormen/Beeinflussung des Urteils eines Einzelnen durch
Gruppenkonsens:
Forschungsbeispiel Sherif: Konformität bei Beurteilung der physikalischen Welt:
Schätzung der scheinbaren Bewegung eines Lichtpunktes
Erste Bedingung:
erst allein, dann in Gruppe
persönliche Normen -> gemeisame Gruppennnorm
zweite Bedingung:
erst in Gruppe, dann allein
Gruppennorm bleibt erhalten
Ergebnis:
Mehrdeutige Reizsituation: Urteile der anderen als Bezugsrahmen
Forschungsbeispiel Asch: Angebliches Wahrnehmungsexperiment
Welche der drei Linien hat dieselbe Länge wie die erste Linie?
Konformitätsbedingung:
Mehrere Personen antworten nacheinander mündlich, nur eine echte Vp, die anderen
Konfidenten, die in 12 von 18 Durchgängen übereinstimmend falsch antworten
Kontrollbedingung:
Vpn urteilten allein
Ergebnisse:
Konformitätsbedingung: 75% der Vpn antworteten falsch, mittlere Fehelrquote 37
Kontrollbedingung: 5%, Fehlerquote 0,7
=> Konformität zeigt sich bei mehrdeutigen und eindeutigen Urteilsaufgaben
private Konformität: akzeptieren der Gruppennorm als korrekt
öffentliche Konformität: Anpassung an Gruppennormen, die P nicht wirklich akzeptiert
Anwendungsbeispiel flasche Geständnisse als Ergebnis von Konformität: S313 ???
Vpn arbeitet an PC, dieser geht kaputt, Konfident sagt, Vp wäre schuld
69% geben Datenverlust zu
Warum folgen Personen dem Einfluss anderer?/Warum streben Gruppen nach
Übereinstimmung?
false consensus effect:
Erwartung von hohem Konsens
Erwartung, dass andere Welt genauso sehen wie wir selbst
Erwartung, dass wir die Welt sehen wie die meisten anderen -> Erfüllung durch Konformität
Need for Mastery:
hoher Konsens sagt etwas über die Realität aus
informationaler Einfluss: konformes Verhalten, weil Informationen von anderen als
Hinweis auf Realität betrachtet
Need for Connectedness:
Normen und Konformität -> Zugehörigkeit, stärken soziale Identität
Anwesenheit der Gruppe verstärkt relevante Normen
normativer Einfluss: konformes Verhalten, um von anderen akzeptiert zu werden
Bezugsgruppe:
Gruppen, mit denen wir urteilsrelevante Merkmale teilen
Einfluss durch oberflächliche/systematische Verarveitung je nach Bedeutsamkeit des Themas
Entscheidungsprozesse in Gruppen:
Kompromissbildung:
vA bei gleicher Verteilung der Ausgangspositionen: Kompromiss zwischen Mitgliedern
Gruppenpolarisierung: (häufiger)
Gruppenposition durch Diskussion/sozialen Einfluss noch extremer als Ausgangspositionen
der Mitglieder
wenn Mehrheit ähnliche Ausgangspositionen: Polarisierung asl Resultat von
oberflächlicher Verarbeitung:
Übernehmen der Meinung der Anderen
Gruppenposition wird insgesamt extremer wenn vorher unentschiedene Mitglieder sich der
Mehrheit anschließen
extreme Position wegen Wunsch, besonders guter Repräsentant der Gruppenmeinung zu sein
Systematische Verarbeitung:
durch Gruppendiskussion: Beweggründe und Argumente werden enthüllt
Mehrheit ist im Vorteil:
sind zahlreicher
intensiver diskutiert
erscheinen überzeugender
werden kraftvoller/mit mehr Überzeugung vorgetragen (Menschen in Minderheitsposition
zögern mehr wenn Meinung äußern)
Konformitätsdruck/Arten der Konsensbildung:
Vetrauen auf Konsens:
mastery (zutreffende Urteile)/connectedness (Beziehugnen aufrechterhalten)
verzerrte/fehlerhafte Urteile
Konsens ohne Nachdenken:
keine Sicherheit aus der Abwägung unterschiedlicher Standpunkte
zB Einstellung zu Thema aufgrund der Reaktion des Publiums: Klatschen/Buh-Rufe
Konsens ohne Unabhängigkeit:
Konsens nur aussagekräftigt, wenn viele unabhängige Sichtweisen übereinstimmen
Erwartung, mit anderen übereinstimmen, die uns ähnlich sind
aber Konsens besser wenn verschiedene Personen übereinstimmen
Lösung: wahrnehmung der Eigengruppenmitglieder als uns ähnlich, aber auch als
unterschiedliche Individuen
Konsens ohne privates Akzeptieren:
Konsens nur aus öffentlicher Konformität
öffentlich Konformität durch schlechte Behandlung von Abweichlern
Kollektiver Fehlschluss/pluralistic ignorance:
alle stimmen öffentlich mit Position überein, die keiner privat akzeptiert, weil denken, dass
nur sie selbst abweichen, weil denken: Konformität der anderen = private Akzeptanz
Groupthink:
kohäsive/ähnliche Gruppen, die unter Entscheidungsdruck stehen:
Wunsch, um jeden Preis Konsens erreichen -> keine Alternativen -> oft Fehlentscheidungen
relevante Fakten nicht berücksichtigt
Konsens: „kontaminiert“ durch gemeinsamen Hintergrund der Gruppenmitglieder (gleiches
Hintergrundwissen, Ausbildung, gleiche Perspektive, keine unabhängigen Standpunkte)
Konsens durch öffentliche Konformität statt durch private Akzeptanz (besonders, wenn
mächtige Gruppemitglieder vor der Diskussion schon ihre Meinung sagen)
Bsp.: Schweinebuchtaffäre, Challenger-Explosion ???
Maßsnahmen gegen Groupthink:
Advocatus diaboli einsetzen: Beobachter
heterogene Gruppenzusammensetzung
öffentlichen Konformitätsdruck minimieren, zB geheime Abstimmungen
Führungspositionen abschwächen
-> Minderheitpositionen werden eher berücksichtigt
Moscovici: Minderheiteneinfluss:
Minderheiten: wenig Macht, kein normativer Einfluss
-> müssen informationalen Einflüss ausüben, alternativen Konsens anbieten
entscheiden: kosnistenter Verhaltensstil, müssen sich untereinander einig sein
Forschungsbeispiel Moscovici:
Umkehrung des Asch-Paradigmas
Coverstory: Studie zur Farbwahrnehmung: Beurteilung der Farbe, Helligkeit von 36 Dias (alle
blau)
4 echte Vpn, 2 Konfidenten, Kontrollbedingungen ohne sozialen Einfluss
Minderheit (Konfidenten): Farbe grün anstatt blau
Variation im Verhaltensstil:
konsistent bei allen 36 Dias (Exp 1 und 2)
inkonsistent2 nur bei 24 Dias (Exp 3)
AV:
öffentliche Urteile über Farbe (Exp 1 und 3)
privater Test der Farbdiskriminierung bei neuen Stimuli im Grenzbereich zwischen Grün und
Blau
Ergebnisse:
konsistente Minderheit: 32% der Vpn mit mindestens 1 Grün-Antwort, mittlere Grünquote 8,4
<-> 4,5% zur Kontrollbedingung, mittlere Grünquote0,3
kognitive Aktivität: Versuchen, Sichtweise zu übernehmen, kein bloßes Nachgeben
Wahrnehmung der Mitglieder der Mehrheit als weniger kompetent, aber ihrer Sache sicherer
Konsistenz als entscheidende Variable
Minderheitseinfluss nicht nur auf öffentlicher Ebene, sondern private Änderung der Norm
Neue Interpretation des Asch-Paradigmas: Konsistenz wichtiger als numerische Stärke
Moscovicis Annahmen zu Unterschieden zwischen Mehrheits-/Minderheitseinfluss:
Moscovicis Konversionstheorie:
Minderheiten/Mehrheiten erzeugen Konflikt auf verschiedenen Ebenen
-> verschiedene Verarbeitungsprozesse
Einflussgruppe
Mehrheit
Minderheit
Art des Konflikts
sozial
inhaltlich (wie können sie so
(warum denke ich nicht wie
denken?)
sie?)
Prozess
sozialer Vergleich
Validierung
Ergebnis
Anpassung
Konversion (Bekehrung)
Urteilsebene
öffentlich, direkt
privat, indirekt
Verarbeitungsprozess
oberflächlich
aufwändig und systematisch
Schlüsselstudie zum Verarbeitungsstil: Nemeth, Mayseless, Sherman&Brown:
Grundthese:
Mehrheitseinfluss -> konvergentes Denken
Minderheitseinfluss -> divergentes Denken
Designs:
Vpn in 4er-Gruppen: drei Listen mit je 14 Wörtern, erste Kategorie, die einfällt, aufschreiben
Am meisten Wörter: Früchte
Feedback über angebliche Antworten der Gruppe:
2x2 faktoriellesDesign:
Einflussgruppe: Minorität/Majorität (3xFrüchte,1xVögel/1xFrüchte,3xVögel)
Konsistenz: niedrig: nur für eine Liste, hoch: für alle drei Listen
danach nochmal Präsentation der Wörter, Aufgabe: möglichst viele einprägen
Abhängige Variablen:
Gedächtnisleistung (Anteil korrekt erinnerter Wörter)
Interpretation:
Konsistente Minderheit: beste Erinnerungsleistung vor allem an Kategorie Vögel
konsistente Mehrheit: schlechteste Erinnerungsleistung
Ausschluss von Alternativerklärungen durch Experiment 2:
Effekt durch abweichende Minderheit oder unterstützende Mehrheit?
zusätzliche Kontrollbedingung: Feedback, alle stimmen überein
-> kein Unterschied zu Kontrollbedingung ohne Feedback
-> kein Effekt durch unterstützende Mehrheit
Bezug zu Grundprinzipien:
Subjektive Konstruktion der Realität:
Individuen und Gruppen konsturieren Konsens darüber, was wahr und gut ist
Universalität sozialer Einflüsse:
Konstruktion durch Konformitätsprozesse und wechselseitigen Einfluss zuwischen
Gruppenmitgliedern
Konservatismus:
Mehrheitspositionen: mehr Unterstützung, schwer zu ändern
Unterschiede in der Verarbeitungstiefe:
manchmal gedankenlos der Mehrheit anschließen, aber oft systematische Verarbeitung, um
aus den Meinungen anderer Urteil zu bilden
Normen und Verhalten
Normen als effektive Leitlinien für Verhalten:
Bildung im Gruppenkonsens
Standards für Verhalten
stärkster Einfluss wenn kognitiv zugänglich
direkte Hinweise
Beobachtung anderer, die Norm folgen
Priming von Normbezogenen Konzepten
Warum sind Normen als Leitlinien für Verhalten so effektiv?
manchmal Einhaltung der Norm öffenltich überwacht
aber Norm nur öffentlfch befolgt (Motiv: connectedness)
oft Normen internalisiert
auch privat befolgt weil für richtig/angemessen gehalten (Motiv: mastery)
Normen durch Verhalten der anderen unterstützt
Anwesenheit anderer: Erinnerung an Norm
Kooperation der anderen erleichtert Einhaltung
häufige Aktivierung: kognitiv zugänglich
Anwesenheit anderer Gruppenmitglieder aktiviert Normen, auch wenn deren
Verhalten nicht sichtbar ???
Deindividuierung:
Zustand, in dem die individuelle Identiät in der Menge/Gruppe untergeht und die
Gruppenidnetität dominiert
ausgelöst durch Uniformierung, Anonymität, Menschenmengen
Effekte:
reduzierte Zugänglichkeit persönlicher Standards
reduzierte Selbstaufmerksamkeit: Verhaltenskonsequenzen weniger bedacht
erhöhte Zugänglichkeit von Gruppennormen
negative Auswirkungen auf Verhalten:
(Forschungs)beispiele:
Stanford Prison Experiment (Zimbardo)
Vpn: Uniformen und Kapuzen: aggressiver als normal gekleidete Vpn
Fußballhooligans
positive Auswirkungen auf Verhalten:
Normen der Gruppe durch Deindivfiduierung verstärkt: auch positive
Forschungsbeispiele:
Elektroschocks verabreichen
Ku-Klux-Klan-Uniformen: erhöhte Aggressionsbereitschaft
Krankenpflegeruniformen: reduzierte Aggressionsbereitschaft
Effekte besonders ausgeprägt bei Anonymität (Gesicht verdeckt, negativer und positiver)
Norm der Gegenseitigkeit:
Geschenke, Gefälligkeiten von anderen sollen erwidert werden
nützlich für Individuen: Fairness
nützlich für Gruppen: Zusammenhalt
door-in-the-face-Technik:
große Forderung stellen, die zurückgewiesen wird
Zugeständnis machen -> Norm der Gegenseitigkeit wird aktiviert -> kleinerer, eigentlicher
Gefallen wird erfüllt
Beispiel: 100€ spenden?/10€ spenden?
Bis 4h morgens ausgehen?/Bis Mitternacht?
Norm der Verpflichtung:
Vereinbarungen, Versprechen, etc. einhalten
Low-Balling:
Zusage des Kunden zu Handel (=Verpflichtung)
danach Tatsache enthüllen, durch die sich Kosten doch erhöhen
fühlen sich an Kaufzusage gebunden
Norm des Gehorsams:
Befehlen von legitimen Autoritäten gehorchen sollen
Gehorsam manchmal formell durchgesetzt, meist aber privat akzeptiert
Hinweise auf Autoritäten verstärken Gehrosam (Polizeiuniform, Laborkittel)
Studie von Milgram:
angeblich Studie über Bestrafung und Lernen
Rollenverteilung: Lehrer/Schüler
bei falschen Antworten Elektroschocks, von 15 – 450 V
Lehrer: Beispielschock von 45 V
immer heftigere Reaktionen des Konfidenten auf Schock
bei Einwänden: vier abgestufte Aufforderungen, weiterzumachen
über 60% gingen bsi zum Ende der Skala
Variationen in Design ???
Wirkmechanismen:
Situationsimus: Verhalten nicht nur von Persönlichkeit abhängig, sondern viel mehr von
Situation
Entrapment/langsame Eskalation: Norm der Verpflichtung
Autoritätsstrukturen:
Legitimität: Wissenschaftlichkeit/Setting
VL trägt Verantwortung
Anwesenheit des VL: erhöht Zugänglichkeit der Norm des Gehorsams
Unterdrückung alternativer Normen
Widerstand gegen Normen:
Reaktanz:
Motiv, eine bedrohte Freiheit wieder herzustellen
-> Vermeidung von Situationen, in denen Normen unsere Freiheit einengen
zB kostenlose Warenprobe nicht annehmen, um nicht Verpflichtung zum Kauf einzugehen
notwendige Bedingung:
Entscheidungsfreiheit für Person wichtig
Freiheitseinengung als absichtlich und illegitim angenommen
zB Video nicht zeigen weil
a) Uni hats verboten: man will Video sehen
b) technischer Störungen: egal
Systematische Verarbeitung:
Situation analysieren: aktivierte Norm angemessen?
Strategie des anderen offenlegen und in Frage stellen
soziale Beziehungen hinterfragen
Bsp. Low-Balling: Verkäufer wirklich mein Verbündeter, der beim Chef niedrigeren
Oreis für mich durchsetzen will?
Definition der Situation hinterfragen
Erfülle ich legitime Verpflichtung oder ist Anweisung der Autorität fragwürdig?
aber schwierig: Zeit, Kapazität, oft aber Stress und Zeitdruck vorherrschend
Normen mit Normen bekämpfen:
Bildung einer alternativen Norm
mit der Gegennorm und deren Gruppe identifizieren: soziale Unterstützung
Zusammenspiel von Normen und Einstellungen:
oberflächliche Verarbeitung:
Einstellungen oder Normen können direkt handlungsleitend sein
zB: Fahrradhelm tragen (kein anderer trägt sie, will nicht tragen)
systematische Verarbeitung:
Einstellungen und Normen: herangezogen zur Bildung von Absichten
Theorie des geplanten Verhaltens:
Bildung einer Absicht beeinflusst durch:
Einstellung zum Verhalten
subjektive Norm (was andere von mir erwarten und Wunsch, anderen zu folgen)
wahrgenommene Verhaltenskontrolle (kann ich etwas überhaupt erreichen? Hindernisse?)
Widersprechen von Einstellung und Normen:
relative Zugänglichkeit entscheidend:
Publikum aktiviert soziale Normen
eigenes Spiegelbild: erhöht Selbstaufmerksamkeit, aktiviert private Einstellungen
kollektivistische/individualistische Kulturen betonen soziale Normen/private Einstellungen
Persönlichkeitsmerkmale: self-monitoring und self-consciousness (chronische
Selbstaufmerksamkeit)
high self-monitoring: gehe essen wenn Essenszeit ist (soziale Normen)
low self-monitoring: gehen essen wenn Hunger haben (private Einstelllung)
Bezug zu Grundprinzipien:
Subjektive Konstruktion der Realität:
jede Situation kann verschieden interpretiert werden
-> unterschiedliche Normen anwendbar
Universalität sozialer Einflüsse:
Beeinflussen der Handlungen durch soziale Normen auch wenn Einflussgruppe nicht
anwesend
Motiv der Kontrolle/mastery:
Normen befolgen: angemessenes Verhalten -> von anderen belohnt
Motiv der Verbindung mit anderen/connectedness:
Normen befolgen -> gute Gruppenmitlgieder
Kognititve Zugänglichkeit:
je leichter kognitiv zugänglich, desto größer Einfluss auf Verhalten
Unterschiede in Verarbeitungstiefe:
Widerstand gegen normative Einflüsse: systematische Verarbeitung
Einstellungen und Normen: beeinflussen Verhalten automatisch oder durch bewusstes
Nachdenken
Freundschaft und Liebe:
Zwischenmenschliche Anziehung:
Physische Attraktivität
(Sympathie)
Attraktivitätsstereotyp: gutaussehende Menschen: positive Eigenschaften
Interaktion/Nähe
wir mögen Menschen, mit denen wir zusammen sind und interagieren
Personen, die uns nahe sind:
helfen uns, Probleme zu bewältigen, liefern Informationen, bieten
soziale Vergleichsmöglichkeiten (mastery)
Erleben emotionaler Wärme/Akzeptanz (connectedness)
mere exposure effect: Vertrautheit allein ohne Interaktion -> positivere Einstellung
Ähnlichkeit
wir mögen Menschen, die uns ähnlich sind (vor allem Einstellungsähnlichkeit)
Freunde sind einander ähnlich (Alter, Intelligenz, Familienstand)
Ähnlichkeit fördert Interaktion
Erwartung: ähnliche andere mögen uns
positive Gefühle: auf Träger der Einstellung übertragen
Wechselseitige Beziehung zwischen Interaktion, Ähnlichkeit, Sympathie:
Matching-Prinzip:
Menschen suchen gezielt nach ähnlichen Partner für Freundschaften + Beziehungen
Veränderung einer Beziehung von Bekanntschaft zu Freundschaft:
Sympathie wegen individueller Merkmale (zB Attraktivität) -> Freundschaft wegen
Geschichte der Interaktion/der Beziehung
Faktoren der allgemeinen Anziehung treten bei Beziehungen in den Hintergrund
Veränderung der Art der Beziehung:
Anfang: Austauschbeziehung:
Ertrag soll proportional zur Investition sein
mastery
später: freundschaftliche Beziehung/communal relationship:
Hilfe als Ausdruck der Wertschätzung, ohne Erwartung von Gegenleistung
connectedness
Self-disclosure als Merkmal von Freundschaften:
Kommunikation über intime Details (Gefühle, Probleme)
nimmt im Verlauf einer Beziehung zu
erhöht Sympathie, regt Partner auch zu self-disclosure an (Norm der Gegenseitigkeit)
Geschlechtsunterschiede: SD höher bei Freundschaften zwischen Frauen und heterosexuellen
Beziehungen stärker ausgeprägt als bei Freundschaften zwischen Männern
Enge Beziehungen:
ausgeprägte und häufige Interdependenz in verschiedenen Lebensbereichen
Interdependenz:
Gedanken, Gefühle, Verhalten des einen Partners beeinflussen den anderen
kognitive Interdependenz:
Partner wird Teil des Selbst
Selbst-Fremd-Unterschiede din sozialer Wahrnehmung verschwinden
self-disclosure: man kennt Gedanken und Gefühle des Partners so gut wie seine eigenen
Wissensmenge: man beobachtete Partner in vielfältigen Situationen
Perspektive: Nachdenken über Ereignisse aus Standpunkt des Partners
Kontrolle: durch Interdependenz Handlungen des Partners fast eben so gut steuern und
beeinflussen wie eigene
Kognitive Verzerrungen:
Partner stimmen zwar gut überein, aber weniger akkurat als Außenstehende
valuing me and mine
Forschungsbeispiel Agnew et al:
Aussagen über Beziehung
Partner stimmen gut überein, aber weniger akkurat als Außenstehende
Freunde der Partner: dauerhaftigkeit bessser vorhersagen als Paar selbst
Verhaltensbezogene Interdependenz:
Transformation im Austausch von Belohnungen:
je enger Beziehung, desto unwichtiger individueller Nutzen
Entscheidungen im Interesse des Partners
„guter Wille“ ist wichtig:
tatsächliches Verhalten weniger wichtig als Attributionen hinsichtlich Motive
Attributionen oft positiv verzerrt (valuing me and mine):
negatives Verhalten: mit situativen Einflüssen wegerklärt
positives Verhalten: wegen stabiler und interner Ursachen (Liebe, Verständnis)
Forschungsbeispiel Aron et al.:
Geldbetrag aufteilen
UV: zwischen sich und Freund/zwischen sich und fremder Person
Anonym oder nicht (andere Person weiß, ob Freund oder nicht)
Ergebnisse:
Unterschiede zwischen verteilter Geldmenge:
am geringsten wenn andere Person Freund
am höchsten wenn andere Person Fremder, vor allem wenn Rolle nicht bekannt
affektive Interdependenz:
Gefühle der Intimität
positive emotionale Bindung mit Verständnis und Unterstützung
zentrale Belohnung in engen Beziehungen
und Festlegung (commitment)
Wunsch, die Beziehung lange aufrechtzuerhalten
Stärke der emotionalen Bindung
Commitment hängt ab von:
Zufriedenheit mit der Beziehung (aktuelle Belohngungen)
wahrgenommene Alternativen (potentielle Belohnungen in anderen Beziehungen)
Hindernisse die Beziehung zu verlassen (bereits investierte Zeit, Geld, gemeinsame
Freunde)
Forschungsbeispiel: Simpson et al:
Festlegung auch durch kognitive Verzerrung
in fester Beziehung: alternative Partner weniger attraktiv finden
Bindungsstil:
Unterschiede hinsichtlich Streben nach Intimität und Vertrauen in Partner
Grundlegende Orientierungen in engen Beziehungen, basieren auf Vorstellungen von sich
selbst und anderen
positive view of self
negative view of self
positive view of others
Secure:
preoccupied:
sense of self: lovable
sense of self: unworthy
of others: accepting
striving for acceptance by
valued others
negative view of others
dismissing:
fearful:
sense of self: lovable
sense of unworthyniness
doubts about others
expectations that others wil
-> avoidance of close
be untrustworthy and
relationships
rejecting
Verteilung der Bindungsstile bei Erwachsenen:
Deutschland:
40% secure
20% preoccupied
10% dismissing
30% fearful
Amerika:
50% secure
20% preoccupied
30 vermeidend (nicht weiter unterteilt
Effekte des Bindungsstils auf Interaktionen mit Partner:
bedrohliche Situation:
Frauen mit sicherem/preoccupied Bindungsstil: soziale Unterstützung durch Partner
Frauen mit vermeidendem Bindungsstil: eher weniger
Männaer mit sicherem Bindungsstil: boten am meisten Unterstützung an
Effekte sozieler Unterstützung auf Gesundheit/Langlebigkeit:
Enge Beziehungen: Quellen sozialer Untersützung (Ressourcen zur Bewaäktigung von Stress
und kritischen Lebensereignissen)
soziale Unterstützung trägt deutlich zu physischer Gesundheit bei und verstärkt Effekte
positiver Erlebnisse
emotionale Unterstützung wichtiger als konkrete Problemlösungen
Frauen bieten mehr emotionale Unterstützung an als Männer
Interaktionen mit Frauen: der Gesundheit eher förderlich
Liebe und Sexualität:
Liebe:
Liebe als Emotion: physiologische Erregung + situative Hinweise -> Liebe angemessene
Interpretation
romantic love/leidenschaftliche Liebe: Beziehung mit Wunsch nach Sexualität
kulturelle Einflüsse:
individualistische Kulturen: romantic love höher bewertet
kollektivistische Kulturen: romantic love als sozial störend angesehen
Einstellungen zur Sexualität:
Geschlechtsunterschiede in Verhalten und Einstellungen:
Männer: Initiatoren, Frauen: gatekeepers
Einstellungen zu unverbindlichem Sex:
Männer verfolgen sexuelle Kurzzeitstrategien
Frauen stärker an langfristigen Beziehungen interessiert
Sexualität im Kontext engerer Beziehungen:
Sexuelle Aktivität kerreliert positiv mit Zufriedenheit in Beziehung (Kausalrichtung unklar)
Zusammenhang nicht spezifisch für Sex: zufriedene Paara tun auch andere positive Dinge
häufiger gemeinsam
Geschlechtsunterschied:
Frauen: Intimität und emotionale Wärme wichtiger
Männer: abwechslungsreiche und häufige sexuelle Aktivität
nehmen aber mit zunehmendem Alter ab: Mehrheit der über 80-jährigen sexuell aktiv
Einstellungen zu Eifersucht:
Angst vor Verlust der geschätzten Beziehung wegen tatsächlichem/eingebildetem Rivalen
besonders stark wenn Perosn sich in Beziehung „mangelhaft“ (inadequate) fühlt oder am
commitment desPartners zweifelt
preoccupied: eifersüchtiger
secure: weniger selten
Bezug zu Grundprinzipien:
Subjektive Konstruktion der Realität:
Verzerrte Attributionen -> idealisiertes Bild von Partner
Universalität sozialer Einflüsse:
Partner wird Teil des Selbst und beeinflusst Gedanken, Gefühle, Verhalten
Motiv der Kontrolle:
Beziehungen: durch sozialer Unterstützung Belohnungen erhalten, Zufriedenheit
Motiv der Verbindung mit anderen:
Beziehungen: Gefühle der Verbundenheit und Zugehörigkeit
Motiv des Selbstwerterhalts (valuing me and mine):
Partner/Beziehung in positivem Licht sehen
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