DOC - Europa.eu

Werbung
IP/02/1175
Brüssel, den 30. Juli 2002
Programm INTERREG: Europäische Union stellt
Fördermittel in Höhe von 12 Mio. EUR für den
transnationalen Kooperationsraum "Karibik" bereit
Der für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissar Michel Barnier verkündete
die Genehmigung eines im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III
B1 finanzierten Programms für die transnationale Zusammenarbeit im
Kooperationsraum "Karibik". Das Programm betrifft die französischen
ultraperipheren Gebiete Guadeloupe, Martinique und Guayana. Hauptziele
des Programms sind die Förderung der Zusammenarbeit in der Region, die
Verstärkung der Kohäsion und die wirtschaftliche, soziale und räumliche
Integration - insbesondere mit den Nachbarländern - mit dem Ziel einer
nachhaltigen, harmonischen und ausgewogenen Entwicklung dieses Raums.
Insgesamt werden für das Programm bis zum Jahr 2006 Mittel in Höhe von
24 Mio. € zur Verfügung stehen, von denen die Europäische Union 12 Mio. €
beisteuert. Die restlichen 12 Mio. € werden aus den nationalen und
regionalen (mehrheitlich öffentlichen) Haushalten bereitgestellt.
Bei Bekanntgabe dieser Entscheidung erklärte Michel Barnier: "Die Kommission
hofft, dass dieses Programm zur konkreten Umsetzung der bestehenden
Kooperationsbeziehungen in der Region beitragen wird. Das Programm wird als
Katalysator für die Zusammenarbeit in dieser Region dienen, da es folgende Ziele
anstrebt: gegenseitiges Kennenlernen und Ausbau der Fähigkeit der Institutionen zur
Zusammenarbeit und zur gemeinsamen Durchführung von innovativen Aktionen,
Austausch der wichtigsten Erfahrungen und besten Praktiken, Wissens- und Knowhow-Transfer, Problemerkennung und vor allem die gemeinsame Nutzung der
Entwicklungsmöglichkeiten des Kooperationsraums".
Der Kooperationsraum "Karibik" umfasst drei Departements - zwei Inselregionen
(Guadeloupe und Martinique) und eine Festlandregion (Guayana) - und erstreckt
sich über eine Fläche von 92 804 km2 mit insgesamt 918 601 Einwohnern. Die
ersten beiden Departements haben eine Bevölkerungsdichte von 248 bzw. 338
Einw./km2. In Guayana sind es dagegen nur 2 Einw./km2.
1
INTERREG III B: Die Gemeinschaftsinitiative INTERREG III zielt ab auf "die transeuropäische
Zusammenarbeit zur Förderung einer harmonischen und ausgewogenen Entwicklung des
europäischen Raums". Ausrichtung B der Initiative betrifft die transnationale Zusammenarbeit und
die Förderung der räumlichen Integration mit dem Ziel einer nachhaltigen, harmonischen und
ausgewogenen Entwicklung der Gemeinschaft.
Die drei in Mittelamerika gelegenen französischen Departements weisen als
ultraperiphere Regionen folgende gemeinsame Merkmale auf: geografische
Isolation, fehlende räumliche Kontinuität, einen wirtschaftlichen, sozialen und
kulturellen Entwicklungsstand, der weit unter demjenigen der Gemeinschaft
insgesamt liegt, eine schwache politische und wirtschaftliche Einbindung in das
geografische Umfeld, unzureichende Verbindungen und mangelnder Austausch
zwischen den Regionen sowie mit den benachbarten Gebieten, Abhängigkeit der
Wirtschaft vom öffentlichen Auftragswesen und dem saisonalen und zyklischen
Charakter bestimmter Tätigkeiten (Fremdenverkehr, Raumfahrt) usw. Allerdings gibt
es in den drei Departements auch unterschiedliche geografische und wirtschaftliche
Gegebenheiten. Darüber hinaus ist das wirtschaftliche und soziale Gefälle zu den
benachbarten Ländern und Gebieten erheblich.
Das Kooperationsprogramm "Karibik" soll daher zu einer größeren Kohäsion sowie
wirtschaftlichen, sozialen und räumlichen Integration - insbesondere mit den
Nachbarländern - beitragen mit dem Ziel einer nachhaltigen, harmonischen und
ausgewogenen Entwicklung dieses Raums. Diese Ziele stehen im Einklang mit den
im Rahmen der Regionalprogramme des EEF (Europäischer Entwicklungsfonds)
vorgeschlagenen wirtschaftlichen Integrationszielen für die Karibik. Die Kooperation
mit Drittländern und Gebieten muss dabei in enger Zusammenarbeit mit den im
Kooperationsraum tätigen Organisationen und insbesondere mit der ACS
(Association of Caribbean States - Verbund karibischer Staaten) und CARIFORUM Karibikforum erfolgen.
Die Schwerpunkte des Programms wurden anhand einer Analyse der Stärken und
Schwächen dieses Gebiets ermittelt. Die an dem Programm beteiligten Regionen
haben sich auf folgende drei Schwerpunkte geeinigt:
- Ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des Kooperationsraums.
Dieser Schwerpunkt umfasst Maßnahmen zur Revalorisierung und zum Schutz
des natürlichen und kulturellen Erbes, um die Attraktivität der Region zu
stärken. Die Maßnahmen betreffen insbesondere die Bewirtschaftung der
Fischbestände und die Entwicklung der Aquakultur, die Nutzung erneuerbarer
Energien, die Verbesserung der nachhaltigen Mobilität und die Zugänglichkeit
sowie die Kooperation zwischen den Städten und zwischen den ländlichen
Gebieten (Gemeinschaftsbeitrag: 6,5 Mio. €).
- Informationsund
Wissensverbreitung
und
Stärkung
der
Innovationskapazität. Durch die Förderung von Forschung und
Informationsgesellschaft soll der Austausch zwischen den verschiedenen
Akteuren der Region ausgebaut werden, was sich positiv auf die Bereiche
Fremdenverkehr, Verkehr, Handel, Forschung, Umweltschutz, Bildung,
kollektive Sicherheit und Gesundheit im Kooperationsraum auswirken wird
(Gemeinschaftsbeitrag: 2,9 Mio. €).
- Herausbildung der Identität und Festigung der Vorteile des gemeinsamen
Kooperationsraums. Das Ziel dieses Schwerpunktes besteht darin, das
Erscheinungsbild
der
Region
durch
innerund
außerkaribische
Werbemaßnahmen über das Angebot in den Bereichen Fremdenverkehr,
Industrie, Handwerk, Handel und Bildung zu verbessern (Gemeinschaftsbeitrag:
1,6 Mio. €).
Außerdem ist im Rahmen der technischen Hilfe ein Gemeinschaftsbeitrag in Höhe
von 960 000 EUR für Verwaltungs-, Informations- und Bewertungsarbeiten im
Zusammenhang mit dem Programm vorgesehen.
2
Verwaltungsbehörde
Als Verwaltungsbehörde fungiert der Conseil Régional (Regionalrat) von
Guadeloupe, der stellvertretend für alle Partnerregionen handelt; er wird durch ein in
Basse-Terre (Guadeloupe) ansässiges gemeinsames technisches Sekretariat und
zwei Kontaktstellen (Martinique und Guayana) unterstützt. Außerdem wirken an der
transnationalen Verwaltung und Umsetzung des Programms ein Begleitausschuss,
ein Verwaltungsausschuss und eine Zahlstelle als gemeinsame Gremien mit.
Conseil Régional de Guadeloupe
Avenue Paul Lacavé
97100 Basse-Terre
Guadeloupe
Ansprechpartner: Mme Rose-Lee Raqui
Tel.: +590.80 40 50
Fax: +590.80 41 68
E-mail: [email protected]
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu INTERREG finden Sie im Dokument MEMO 01/280 vom
25. Juli 2001 und auf folgender Website der Europäischen Kommission:
http://www.europa.eu.int/comm/regional_policy/interreg3/index_fr.htm
3
Herunterladen