EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Brüssel, den 9. Oktober 2014 EU-Forschung zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Fischzüchtern Bildunterschrift: Der AQUAEXCELPartner SINTEF betreibt eine Fischfarm in Norwegen, die für die Aquakulturforschung genutzt werden kann. © ACE Bildunterschrift: Die Universität Las Palmas de Gran Canaria, ein AQUAEXCEL-Partner, betreibt eine Anlage zur Intensivhaltung für die Aquakulturforschung. © juanafonso Die dazugehörigen Bilder können bis 31. Oktober 2014, 12:02:30 Uhr, unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://filexchange.retell.eu/downloader/dl/f5ba03657948d7d130a91b08309235be55531 9d5c0b5491abc012955e294c38e Mit der Aquakultur verbindet sich die Hoffnung, den Fang wildlebender Fische zu verringern. Die weltweite Nachfrage nach Fisch nimmt ständig zu, weshalb viele Fischarten von Überfischung bedroht sind. Durch Fischzucht oder Aquakultur lässt sich der Druck auf diese Bestände verringern – inzwischen stammt die Hälfte des weltweit konsumierten Fischs aus Aquakulturbetrieben. Es kann aber noch mehr getan werden, damit der europäische Aquakultursektor, in dem etwa 80 000 Personen beschäftigt sind, effizienter wird. Mithilfe der Aquakulturbetriebe ließe sich der Druck auf die wildlebenden europäischen Fischbestände noch weiter verringern, indem mehr Fisch auf nachhaltige, umweltfreundliche Weise erzeugt wird. Zu diesem Zweck haben sich im EU-finanzierten Projekt AQUAEXCEL Aquakulturforscher aus ganz Europa mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Wettbewerbsfähigkeit der Fischzüchter - und die wirtschaftliche Lage von Küstengemeinden – zu verbessern. IP/14/1114 „Im Rahmen des Projekts werden neue Verfahren und Instrumente zur kosteneffizienteren und praktisch anwendbaren Forschung für den Aquakultursektor entwickelt,“ erklärte Marc Vandeputte, Koordinator des Projekts AQUAEXCEL und Forscher im Bereich Fischgenetik bei INRA, dem französischen Institut für landwirtschaftliche Forschung. AQUAEXCEL gibt Forschern aus der EU und assoziierten Ländern Zugang zu den besten Aquakultur-Forschungszentren in ganz Europa, einschließlich der Testanlagen, Genomdatenbanken und Bildgebungssysteme. AQUAEXCEL hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, Spitzenforscher aus EU- und verschiedenen Drittländern in gemeinsamen Projekten zusammenzuführen und auf diese Weise hervorragende Forschung zu fördern. So wurde in einigen Projekten untersucht, inwiefern sich Fischmehl und Fischöl durch andere Stoffe wie Haselnussöl, Insektenmehl oder Mikroalgen ersetzen lassen. Außerdem wird erforscht, wie Fische Nährstoffe aufnehmen. Auf diese Weise wird versucht, den Fettgehalt und die Konsistenz des Fischfleischs zu beeinflussen und hierdurch seine Qualität zu verbessern. Ein weiteres Ziel besteht darin, die Inputs für die Fischzucht zu reduzieren und jegliche Umweltbelastung in der Umgebung der Betriebsstandorte zu vermeiden. Ferner soll AQUAEXCEL zur europaweiten Harmonisierung und Standardisierung beitragen - etwa durch Entwicklung von Fischmodellen und experimentellen Verfahren, mit denen die Forscher ihre Arbeit koordinieren können. Dabei werden sogenannte „isogene Linien“ für Lachs, Karpfen, Seebarsch und Forelle entwickelt und genutzt. Durch diese genetisch identischen Gruppen einer bestimmten Fischart wird es für die Forscher einfacher, ihre Versuche zu reproduzieren. An einer der AQUAEXCELVersuchsfischfarmen, die INRA in der Nähe der französischen Stadt Brest betreibt, wurden isogene Forellen gezüchtet. An diesen isogenen Fischen untersuchen jetzt Forscher der niederländischen Universität Wageningen den Stoffwechsel der Tiere. Hierzu erklärte Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft: „Die EU hat schon seit langem erkannt, dass Aquakulturforschung ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung von Küstengebieten sowie Gebieten in Randlage ist und die Möglichkeit bietet, die Qualität von Fisch unter Beachtung des Tier- und Umweltschutzes zu verbessern. Mit unserem neuen Programm Horizont 2020 werden wir auch weiterhin in diese Art von Forschungs- und Innovationsarbeiten investieren.” Hintergrund Das Programm AQUAEXCEL wurde mit dem Siebten Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung (2007-2013) gefördert. Für das Projekt, das noch bis Februar 2015 läuft, wurden EU-Mittel in Höhe von 9,2 Mio. EUR bereitgestellt. An den Arbeiten beteiligt sind 17 Partner (Forschungsinstitute, Universitäten und Aquakulturorganisationen) aus Belgien, der Tschechischen Republik, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Am 1. Januar 2014 hat die Europäische Union ein neues Forschungs- und Innovationsförderprogramm mit dem Titel „Horizont 2020“ eingeleitet. Mit diesem Programm werden in den kommenden sieben Jahren beinahe 80 Mrd. EUR in Forschungsund Innovationsprojekte investiert, die die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas verbessern und die Grenzen des menschlichen Wissens erweitern sollen. Die Forschungsmittel der EU sind insbesondere darauf ausgerichtet, das tägliche Leben in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Verkehr, Nahrungsmittel und Energie zu verbessern. Forschungspartnerschaften mit der pharmazeutischen Industrie, 2 der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Automobil- und der Elektronikindustrie geben Anreize auch für privatwirtschaftliche Investitionen und unterstützen damit das künftige Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen für hochqualifizierte Arbeitnehmer. Horizont 2020 stellt noch stärker darauf ab, aus herausragenden Ideen marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu machen. Weitere Informationen: AQUAEXCEL: www.aquaexcel.eu/ Videos unter: http://vimeo.com/user25398383/videos Website zu „Horizont 2020“: http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/ Kontakt für die Medien: Michael Jennings (+32 229-63388) Twitter: @ECSpokesScience Monika Wcislo (+32 229 86595) für die Öffentlichkeit: Europe Direct, telefonisch unter 00 800 6 7 8 9 10 11 oder per E-Mail 3