Blue Eyed workshop am 19

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Blue Eyed Workshop am 8. Januar 2001
in Stolzenau
Veranstalter: Landeszentr. f. pol. Bildung
Training: Jürgen Schlicher, Kerstin Sischka, Ansan Heine
Postfach 1212
32691 Dörentrup
Tel./FAX: 05265/ 954832
www.eyetoeye.org
Wie sich die "Blauäugigen" während der
Übung gefühlt haben:
1. genervt, eingeschüchtert, allein
2. unterdrückt, eingeschüchtert, vorgeführt,
sauer
3. genervt, stinksauer, enttäuscht, vorgeführt
4. unsicher, verärgert, neugierig
5. angespannt, nervös, verunsichert
6. nichts ist wahr, alles ist erlaubt, die
Gedanken sind frei, wenn ich gehe, erfahre
ich nie, was passiert wäre.
7. verunsichert, ungeduldig, „kalt“
8. einsam, ohnmächtig, unsolidarisch
Wie die "Blauäugigen" während der Übung
ausgesehen haben:
1. verunsichert, geladen, verstört
2. eingeschüchtert, aggressiv, wütend
3. genervt, gestresst, unsicher, enttäuscht
4. verängstigt, verstört, verärgert
5. fertig, aggressiv, ängstlich
6. hilflos, verzweifelt, sauer
7. genervt, eingeschüchtert, durcheinander
8. aggressiv, hilflos, anders
9. genervt, erleichtert, eingeschüchtert
10. verwirrt, trotzig, durcheinander, verunsichert
11. eingeschüchtert, stur, vorsichtig
12. genervt, teilweise verunsichert,
untergebuttert
13. trotzig, verunsichert
14. aggressiv, unterdrückt, angespannt,
ängstlich
15. eingeschüchtert, bloß gestellt, fertig
16. hilflos, verkrampft, verärgert, dumm
17. entnervt, verunsichert, hilflos
18. eingeschüchtert, sauer, genervt, aggressiv
19. sauer, wütend, eingeschüchtert, entsetzt
Wie sich die "Braunäugigen" während der
Übung gefühlt haben:
1. erleichtert, ungerecht, besser gestellt
2. wütend, stolz, froh, sauer, eingeschüchtert
3. unangenehm, überlegen, sicher,
beängstigend
4. erleichtert, unentschlossen, ungerecht,
unfair
5. unwohl, gemein, hinterlistig
6. eingeschüchtert, unangenehm, hilflos,
mitleidig (erst blau dann braun)
7. überlegen, unwohl, fies
8. froh, mitleidend, neugierig, interessiert
9. interessiert, motiviert, einsichtig
10. neugierig, mitleidig, interessiert
11. unfair, schlecht, mitfühlend, interessiert
12. überlegen, sicher, stark, mies
13. schuldig, erstaunt
14. schlecht, unwohl, mitleidig, gemein
15. überlegen (dadurch angenehm „sicher“),
(jedoch auch) unwohl, froh (nicht einer von
denen zu sein, die schikaniert wurden)
16. verwundert, belustigt, froh
17. unwohl, fremd, hilflos
18. sicher, überlegen, mitleidig
19. unsicher, glücklich (zu dieser Gruppe zu
gehören), voll Mitgefühl
Wie die "Braunäugigen" während der Übung
ausgesehen haben:
1. fies, gemein, arrogant, leidend
2. abweisend, entspannt, fühlten sich sicher,
beobachtend
3. entspannt, sicher, froh, nicht blauäugig zu
sein
4. ruhig, gelassen
5. entspannt, belustigt, locker
6. fröhlich, leicht verspannt, genervt
7. ignorierend, locker, unruhig (Bewegung)
8. weit weg, leidend, unerreichbar
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Was die "Braunäugigen" gelernt haben, was sie vorher noch nicht gewusst haben:
1. Dass man las Täter überhaupt nicht einschätzen kann, was man dem Opfer antut oder welche
Ausmaße das haben kann.
2. Ich wusste nicht, dass ein fremder Mensch eine Gruppe so beeinflussen kann.
3. Wie leicht ich andere Leute massiv verletzen kann.
4. Wie leicht Menschen wirklich manipulierbar sind und eingeschüchtert werden können. Wie leicht
Prinzipien durch Autoritäten zerstört werden können.
5. Ich habe gelernt, dass eine Gruppe schnell durch Autorität beeinflusst werden kann.
6.
7. Ich habe gemerkt, wie leicht man manipuliert werden kann und wie schnell man Mitmenschen
diskriminiert.
8. Ab heute kann ich verstehen, wie Menschen manipuliert werden können, wie schnell das gehen und
wie stark es ausufern kann.
9. Man kann seine Stimmung einer anderen Stimmung unterwerfen, obwohl man sich nicht wohl fühlt.
10. Die Erfahrung in der Rolle der Diskriminierten hat alltägliche, sonst als nicht so schlimm empfundene
Situationen (anderer Betroffener) verdeutlicht.
11. Dass Leute durch Worte und Autoritätspersonen so unterdrückt werden können, dass sie jegliches
Selbstwertgefühl verlieren und alles tun, was man ihnen sagt.
12. Ich habe heute eigentlich zum ersten Mal erlebt, wie sich Leute als Opfer in solch einer Situation
fühlen. Ich nehme einige Erfahrungen mit auf den Weg, wie man sich in einer ähnlichen Situation
verhalten könnte.
13. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist, dass man Personen so schnell gegeneinander
aufhetzen kann.
14. Ich war erstaunt, dass sich eine Gruppe durch eine autoritäre Person so schnell und so leicht
beeinflussen lassen kann.
15. Wie sehr ein Mensch (Jürgen) sich verstellen kann!!! Dass man mit seinem unbedachten Verhalten
gegenüber anderen Menschen sehr viel Schaden anrichten kann, welchen man zuvor nicht erahnt
hätte. Zuvor konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie verletzend schon kleine Dinge sein können, die
man gesagt bekommt. (-> Sticheleien)
16. Ich habe eine reale Vorstellung davon bekommen, wie man sich in der Gruppe durch Gruppenzwang
zu fiesen Taten bringen lässt. Ausgegrenzt zu sein, das Gefühl kannte ich schon vorher, doch wie
schnell diese Ausgrenzung zustande kommt, hätte ich nicht gedacht.
17. Dass man selbst in bestimmten Situationen unfähig ist, dümmste Argumente als falsch zu erkennen
und sie für sich zu widerlegen. (Das ist längst nicht das einzige, aber das, was sich derzeit in Worte
fassen lässt.)
18. Der Unterschied zwischen Spiel und Ernst wird von Menschen sehr unterschiedlich aufgenommen.
Das kann zu verschiedenen, für mich überraschenden, Gefühlsunterschieden führen.)
19. Ich habe es noch nie so miterlebt, wie Menschen es geschafft haben, andere in dieser Art zu
verunsichern, dass sie an sich und ihrem Können zweifeln.
Was die "Blauäugigen gelernt haben, was sie vorher noch nicht wussten:
1. Ich habe gelernt, wie man sich fühlt, wenn man wirklich unterdrückt und mies behandelt wird.
2. Ich habe erfahren, wie Menschen sich fühlen, die diskriminiert werden und wie Menschen von
anderen beeinflusst werden können.
3. Ich hätte nicht gedacht, wie stark einfache Worte verletzen und verunsichern können.
4. Ich habe erfahren, wie Leute sich fühlen, die diskriminiert werden und ich bin erschrocken darüber,
wie leicht Menschen beeinflusst werden können.
5. Ich habe heute die Erfahrung gemacht, was für ein schreckliches Gefühl es ist, diskriminiert zu
werden und dabei zu merken, wie sich andere darüber „amüsieren“.
6. Dass ich, obwohl ich weiß, dass die Situation nicht real ist, solche Gefühle entwickeln konnte und
dass ich es erschreckend finde, dass man mir ansieht, womit ich verletzbar bin und (aber das wusste
ich eigentlich schon), dass ein Teil der Workshopteilnehmer einfach nur scheinheilig ist.
7. Wenn man der Unterdrückte ist, kann man machen was man will, doch es hilft nicht. Auf jeden Fall
habe ich gelernt, dass ich trotz „Erniedrigung“ freundliche blieb/bleiben kann.
8. Rollenspiele sind problematisch, da Realität und Spiel unterschieden werden. Weit-Weg-Gefühl =
totale Hilflosigkeit für Diskriminierte.
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