AFW aktuell 1_06_.fm - Astronomiefreunde Waghäusel

Werbung
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
AFW - aktuell
Heft 21, Ausgabe 1/2006
Trauer um August Feuerstein
Wer kannte ihn nicht? August Feuerstein, unser
Gastgeber bei vielen Sommerfesten, Beobachtungsmatinées an so manchem Sonntagmorgen,
Beobachtungsabenden im Rahmen Rudolf
Woll's Volkshochschulkursen und zahlreichen
weiteren Gelegenheiten, ist tot.
Ausgabedatum 11.12.05
Schockiert und völlig unvorbereitet traf uns am
Morgen des 18. Novembers die Nachricht von
seinem Tod. Wir danken allen unseren Mitgliedern, die ihm anlässlich seiner Bestattung am 22.
November die letzte Ehre erwiesen haben. In aller Trauer um ihn tröstet uns indes die Gewissheit, dass ihm durch seinen plötzlichen Tod ein
langes bevorstehendes Leiden und sterben erspart geblieben ist.
Behalten wir also August so in unseren Herzen,
wie wir ihn kennen und schätzen gelernt haben.
August Feuerstein hat in unserer Region bereits
seine Amateur-astronomischen Fußstapfen hinterlassen, als die allermeisten unter uns noch
nichts über die Geheimnisse des gestirnten Himmels wussten. Ich selbst habe August vor
rund 20 Jahren zum ersten Mal getroffen. Ich war bereits damals an der Astronomie interessiert und habe von einem Bekannten erfahren, dass es da in Oberhausen einen Herrn Feuerstein gibt, der ein großes Teleskop besitzt. Ich hatte damals August auf Verdacht hin
angerufen und gefragt, ob ich denn einmal durch sein Teleskop blicken dürfe. Mit großer Begeisterung, welche auch auf mich übergesprungen ist, zeigte er mir damals zahlreiche Himmelsobjekte, von denen ich nicht einmal wusste, dass es solche überhaupt gibt. Sein C14,
lange Zeit das größte Teleskop weit und breit, war so überwältigend für mich, dass ich mich
regelrecht dafür schämte, nur ein kleines 60 mm Kaufhausteleskop zu besitzen. Viele Jahre
später erzählte August mir so manche Anekdote, wie er zu dem einen oder anderen Instrument gekommen war. Die Geschichte, bei der ich wohl am meisten geschmunzelt habe war
die um die Umstände, wie er an sein 14-Zoll Spiegelteleskop - kurz C14 gekommen ist und
wie er der Frage seiner Frau nach dem Preis ausgewichen war, damit diese nicht erfuhr wie
viel er tatsächlich dafür hatte bezahlen müssen. August war wohl in Sorge um den Haussegen.
Fortsetzung auf Seite 3
Besuchen Sie uns auch im Internet unter:
http://www.afw2000.de.vu
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
Liebe Sternfreunde,
mir fehlen fast die Worte. Wir haben einen schmerzlichen Verlust
zu beklagen. Unser großer Freund und Gönner August Feuerstein ist verstorben. Dennoch soll in diesem Heft neben dem Gedenken an Ihn, unser Blick auch nach vorn gerichtet sein. Am 30.
November trafen sich unsere Verwaltungsmitglieder, um einen
großen Teil der Termine für das Jahr 2006 festzulegen. Diese
Termine finden Sie vorbehaltlich eventueller Änderungen auf
Seite 15 in übersichtlicher Weise.
Geradezu gebetsmühlenartig wiederhole ich auch hier wieder
unser Angebot an alle Mitglieder, die online sind. Lassen Sie
sich in unsere Mailingliste eintragen. Nur so haben Sie die Chance, sich auch kurzfristig über Vorgänge im Verein, Beobachtungstreffen und aktuelles am
Himmel informieren zu lassen. Senden Sie mir dazu einfach eine E-Mail mit dem Betreff
„AFW-Mailingliste“. E-Mails ohne eindeutigen Betreff lösche ich ungelesen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
(Wolfgang Stegmüller)
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Dies sind die Themen dieses Heftes:
Trauer um August Feuerstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1
„Plötzlich war es hellichter Tag“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3
Große Galaxien entstehen durch kosmische Kollisionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4
Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2006 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 5
Mondphasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 5
Planetensichtbarkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 5
Konstellationen und Ereignisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 8
Der Soldat und die Sternschnuppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 8
Erlebnisbericht, ringförmige Sonnenfinsternis am 3. Oktober 2005 . . . . . . . . . . . . .Seite 9
Traditionelles Baumstammsägen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12
Besuch des Max Planck Instituts für Astronomie am 21. Oktober 2005 . . . . . . . . .Seite 12
Besuch des Astronomischen Lehrzentrums, Heidelberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 13
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 15
Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 16
Zu guter Letzt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 16
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
Fortsetzung von der Titelseite
Trauer um August Feuerstein
Sein und unser Hobby, die
Astronomie, baute die Brücke über den Generationengraben und so holten vor
allem die jüngeren unter
uns stets Rat beim erfahrenen Freund ein, bevor man
einen Kauf tätigte.
Häufig hatte August auch
bereits das Instrumentarium
in seiner üppig ausgestatteten Sternwarte, das man
sich zulegen wollte - Filter,
Okulare und anderes Zubehör - und August lieh gerne
seine Sachen aus. So konnte man nach Herzenslust vieles vorab testen, ehe man sich für oft viel Geld etwas gekauft
hat. Seine eigenen nächtlichen Beobachtungstätigkeiten waren in den zurückliegenden
Jahren immer weniger geworden und so freute er sich umso mehr, wenn einer von uns zu
ihm kam, um zu beobachten oder einfach nur seinen Rat einzuholen.
Das war August, wie wir ihn kennen gelernt haben und wie wir uns seiner erinnern wollen.
Astronomie aktuell
„Plötzlich war es hellichter Tag“
Netzeitung vom 05.12.2005
Ausgabedatum 11.12.05
Meteorit sorgt in Australien für taghelle Nacht.
Mit einem lauten Knall ist am 3. Dezember
ein Meteorit über Australien in die Atmosphäre eingetreten. Beim Verglühen des
Felsbrockens erstrahlte der Nachthimmel
über mehrere hundert Kilometer, wie Augenzeugen berichteten. «Auf einmal war
der Himmel hell erleuchtet», beschrieb eine
Beobachterin das Spektakel. «Plötzlich war
helllichter Tag, es war unglaublich.»
Der Himmelskörper habe über der Erde die
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
3
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
Schallmauer durchbrochen, was zu dem gewaltigen Knall geführt habe, erklärte Rick Tonello von der Sternwarte in Perth. Danach sei der Gesteinsbrocken verglüht, ohne offenbar irgendwelche Schäden anzurichten. Über die tatsächliche Größe des Meteoriten streiten sich
die Astronomen noch. Die Spekulationen reichen von Fußball groß bis zu Ausmaßen eines
halben Kleinwagens.
Große Galaxien entstehen durch kosmische Zusammenstöße
News-Ticker vom 07.12.05
Etwa die Hälfte aller großen Galaxien sind durch die Kollision und Verschmelzung mit mindestens einer anderen Galaxie entstanden. Zu diesem Schluss kommt ein amerikanischer
Astronom nach der Untersuchung von vielen hundert Galaxienaufnahmen. Die Fotos stammen aus zwei der tiefsten Himmelsdurchmusterungen, die jemals durchgeführt wurden. Beide Durchmusterungen zusammen umfassen eine Himmelsregion, die 5000 mal größer ist
als das berühmte "Hubble Deep Field". Der Forscher veröffentlicht seine Ergebnisse in der
aktuellen Ausgabe des Fachblatts "Astronomical Journal".
Van Dokken konnte zeigen, dass auf den Aufnahmen des NOAO Deep Wide-Field Surveys
und des Yale Multiwavelength Surveys, zwei tiefen Durchmusterungen des Himmels, 53
Prozent der massereichsten Galaxien im nahen Kosmos Gezeitenarme oder andere auffällige Asymmetrien zeigen - untrügliche Anzeichen für Kollisionen mit anderen Galaxien. "In
der Vergangenheit haben wir das Alter der Sterne in einer Galaxie mit dem Alter der Galaxie
selbst gleichgesetzt", erklärt van Dokken das bisherige Dilemma der Astronomen, "nun zeigt
sich jedoch, dass die Sterne zwar alt sind, die aus den Verschmelzungen entstandenen Galaxien aber trotzdem jung."
Im Gegensatz zu den bisherigen Annahmen nämlich scheint es durch die Kollisionen und
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
4
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Seit langem schon vermuten
die Astrophysiker, dass die
größten Galaxien im Kosmos
aus der Verschmelzung kleinerer Sternsysteme entstanden
sind.
Doch
die
Beobachtungen schienen bislang im Widerspruch zu dieser
These zu stehen: Die größten
Galaxien scheinen zugleich
auch die ältesten zu sein - und
das ließe zu wenig Zeit für galaktische Zusammenstöße zwischen Urknall und Bildung der
großen Galaxien. "Meine Untersuchung zeigt nun, dass die großen Galaxien tatsächlich
durch Verschmelzungen entstehen", erklärt Pieter van Dokkum von der Yale University. "Allerdings kommt es sehr schnell zu diesen Verschmelzungen. Deshalb sind die Spuren davon heute nur noch schwer zu entdecken."
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
anschließenden Verschmelzungen nicht zu einer massiven Neuentstehung von Sternen in
den Galaxien zu kommen. Warum das so ist, wissen die Astronomen allerdings nicht. So hat
van Dokken zwar ein Problem gelöst - zu gleich aber ein neues aufgeworfen.
Quelle: http://www.yale.edu/opa/newsr/05-12-06-01.all.html
Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2006
Mondphasen
erstes Viertel
06.01.2006
05.02.2005
06.03.2006
Vollmond
14.06.2006
13.02.2006
14.03.2006
letztes Viertel
22.01.2006
21.02.2006
22.03.2006
Neumond
29.01.2006
28.02.2006
29.03.2006
Tabelle 1: Mondphasen im 1. Quartal 2006
Planetensichtbarkeiten
Glossar
Bogensekunde:
Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens
ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht. Man gibt
daher den scheinbaren Mond- oder Sonnendurchmesser in Bogenminuten (’) an.
1 Bogenminute = 1/60 Winkelgrad. Planetenscheibchen sind noch viel kleiner. Ihren
Durchmesser gibt man in Bogenskunden an. 1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute.
Magnitude
Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben. Je
kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist ein
Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B. 3m 2). Die
hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m; die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus sichtbar sind, liegen bei
einer Magnitude von rund 4m5. Noch hellere Sterne oder Planeten haben negative
Magnituden (z. B. -3m7). Von einer Magnitude zur nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1 : 2,5. Ein 2m Stern ist somit 2,5 mal so hell wie ein 3m Stern.
Merkur
Ausgabedatum 11.12.05
Merkur liefert uns Ende Februar eine Abendsichtbarkeit. Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang lohnt der Blick nach Westen. Zwischen dem 25. Februar und dem 4. März
kann die schmale Sichel des flinken Planeten im Teleskop beobachtet werden. Aber auch
mit dem freien Auge oder einem Fernglas kann Merkur gut beobachtet werden. Am 1. März
kann der Mond eine Aufsuchhilfe sein. Merkur steht eine halbe Handbreit rechts unterhalb
des Mondes.
Venus
Venus erscheint uns in den ersten Tagen des neuen Jahres noch als hauchdünne Sichel am
Abendhimmel, tief unten im Südwesten. Der Blick nach dem Abendstern lohnt jedoch nur
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
5
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
noch während der Dämmerung, denn schon bald nach Sonnenuntergang sinkt auch Venus
unter den Horizont.
Die Sichtbarkeitsbedingungen verschlechtern sich rasant und schon am 13. Januar steht
Venus in unterer Konjunktion, das heißt in der selben Richtung wie die Sonne. Anders als
im Juni 2004 läuft der Schwesterplanet der Erde jedoch nicht vor der Sonnenscheibe vorbei,
sondern passiert die Sonne rund 5,5 Grad "oberhalb", also nördlich.
Schon Ende Januar taucht Venus wieder als Morgenstern im Osten, früh morgens als Morgenstern auf.
Die zunächst sehr dünne, aber große Sichel gewinnt rasch an Substanz, wobei sich der Planet von der Erde entfernt und scheinbar kleiner wird. Am Ende des Quartals erscheint uns
eine Halbvenus im Teleskop.
Mars
Mars ist immer noch der dominierende Planet am Abendhimmel, wenn auch der Abstand
zur Erde sich seit seiner Opposition Anfang November stark vergrößert hat. Gleichzeitig ist
der scheinbare Durchmesser des roten Planeten Mitte Januar auf rund die Hälfte seines
Durchmessers bei der Opposition zurückgegangen. Im Teleskop ist es nun schon recht
mühsam Oberflächenstrukturen auszumachen.
Wenn am Abend die Sonne untergeht, steht Mars schon hoch am Himmel, während er sich
durch die Wintersternbilder Widder und Stier bewegt.
Zu Jahresbeginn geht Mars erst gegen 3:30 Uhr unter. Am Ende des Quartals verlagern sich
seine Untergänge auf 1:20 Uhr (MEZ) bzw. 2:20 Uhr (MESZ).
Während Mars mit einer Helligkeit von -0m4 zu Jahresbeginn mühelos mit den hellen Sternen des Winterhimmels konkurrieren kann, verliert er im Laufe des Quartals stark an Leuchtkraft und ist mit einer Helligkeit von 1m4 zu Quartalsende eher unscheinbar.
Deutlich sichtbar sind die unterschiedlichen Albedostrukturen (Hell-dunkel-Kontaste) geradezu winzig erscheint am
unteren Ende der Rest der Südpolkappe, die bereits fast
völlig abgeschmolzen ist. Auf der Südhalbkugel des Mars
ist momentan Spätsommer. Die helle Kappe am oberen
Ende zeigt die Wolkenstrukturen über dem Nordpol.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
6
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Das nebenstehende Foto wurde vom Amateur-Astronomen Helmut Heinicke am 19.11.2005 mit einem 140 mmRefraktor mit 980 mm Brennweite aufgenommen und zeigt,
welche Detailfülle bereits im kleinen Teleskop ausgemacht
werden kann. (Quelle Internet)
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
Jupiter
Der Gasriese bleibt das ganze Quartal über in der 2. Nachthälfte gefangen. Erst in den letzten Tagen des März erfolgt sein Aufgang vor Mitternacht. Jupiter ist so weit von der Erde
entfernt, dass es kaum einen Unterschied macht, an welchem Bahnpunkt ihrer Umlaufbahn
sich die Erde befindet. Der Abstand Erde - Jupiter schwankt dabei nicht sehr und so schwanken auch der scheinbare Durchmesser und die scheinbare Helligkeit nur unwesentlich. Die
Helligkeit des Riesenplaneten nimmt im Laufe des Quartals geringfügig von anfangs -1m4
auf -1m9 zu.
Da Jupiter sich momentan durch die südlichen Gefilde der Ekliptik bewegt, erreicht er heuer
nur geringe Höhen über dem Horizont, was einer Beobachtung seiner Oberflächendetails
eher abträglich ist.
Saturn
Dies ist das Quartal des Ringplaneten. Saturn geht bereits vor Sonnenuntergang auf und
steht sofort nach Einbruch der Dunkelheit auf unserem Beobachtungsplan. Seine Oppositionsstellung erreicht der Ringplanet am 27. Januar und ist dann optimal zu beobachten. Da
aber auch zu Saturn der Abstand der Erde riesig ist, gibt es kaum einen Unterschied zwischen einer Beobachtung zur Opposition und anderen Zeiten. Saturn lohnt also das ganze
Quatal über. Saturn steht immer noch nördlich der Ekliptik im Sternbild Krebs, so dass wir
bei einer Beobachtung des Planeten diesen von "unten" sehen, ihm also auf den Südpol
schauen.
Jedoch steht Saturn nicht mehr so weit nördlich wie noch vor 2 - 3 Jahren und somit ist die
Öffnung seiner Ringe bereits deutlich zurückgegangen. In wenigen Jahren werden wir dem
Ringsystem direkt auf die Kante schauen und dann wird Saturn für einige Wochen völlig
ohne Ringe erscheinen, denn die Ringe sind so dünn, dass sie bei einem Blick auf die Kante
mit Amateurmitteln nicht mehr zu sehen sind.
Saturns Helligkeit schwankt das ganze Quartal über um 0m.
Uranus
Uranus ist im Sternbild Wassermann nur noch in den ersten 3 bis 4 Wochen des neuen Jahres zu beobachten, ehe er in der Abenddämmerung versinkt.
Neptun
Neptun im Sternbild Steinbock bleibt das ganze Quartal über unbeobachtbar
Ausgabedatum 11.12.05
Pluto
Pluto hat seine Konjunktion gerade hinter sich und löst sich allmählich von der Sonne. Der
sehr gut ausgerüstete Amateur ist in der Lage, ihn ab Anfang Februar mit sehr großen Teleskopen am Morgenhimmel zu erspähen. Für den durchschnittlich ausgerüsteten Amateur
hingegen ist Pluto für immer unerreichbar, da er selbst zu Oppositionszeiten nur eine Helligkeit vor rund 14m erreicht. Dies entspricht etwa einem Millionstel der Helligkeit, mit der uns
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
7
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
Jupiter am irdischen Himmel erscheint.
Konstellationen und Ereignisse
Datum
04.01.06
08.01.06
15.01.06
28.01.06
17.02.06
20.03.06
29.03.06
Ereignis
Erde im Perihel (Sonnennähe). Der Abstand zwischen Erde und Sonne beträgt
um 16 Uhr 147,1 Millionen Kilometer
Mond bei Mars. Der scheinbare Abstand beträgt um 21 Uhr weniger als 1 Grad.
Mond bei Saturn
Saturn in Opposition zur Sonne
Venus im größten Glanz (-4m6)
Sonne im Frühlingspunkt. Tagundnachtgleiche
Totale Sonnenfinsternis. Von Mitteleuropa aus partiell beobachtbar. (Beobachtung siehe Seite 15)
Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 1. Quartal 2006
Der Soldat und die Sternschnuppe
Johann Peter Hebel
Bekanntlich sagt man, dass ein Stern
schieße, wenn eine Sternschnuppe fällt;
aber was man meint und was so aussieht,
sind nur Dünste, die sich nicht sehr weit
über uns in der Luft entzünden und wieder
verlöschen. Die Sterne aber sind viele
Millionen Meilen weit von uns entfernt. Jeder beobachtet seinen richtigen Lauf und
hält auf die Minute ein, denn sie stehen
unter scharfer Aufsicht.
Auf einmal streckt einer von den Sternsehern ein Fernrohr heraus, ein Perspektiv, und
schaut nach einem Sternlein heraus. Der Soldat dachte: "Was will der da oben mit seinem
Blasrohre?" denn er sah das Perspektiv für ein Blasrohr an. Als er ihm eine Zeit lang unbeweglich zugeschaut hatte, dachte er: "der zielt aber lange!"
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
8
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Ein gewisser Soldat aber auf der Schildwache musste die Betrachtung über das
Weltgebäude nie gelesen haben. Auf und ab und ab und auf in der Mitternacht betrachtete
er zur Abwechslung die benachbarten Häuser und die Türme im Mondschein des letzten
Viertels, unter anderem auch den Sternturm, auf welchem die Sternseher sich aufhalten und
acht haben, was bei Nacht am Himmel geschieht, damit sie es wissen.
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
Endlich schoss ein Stern, wie man es nennt. Da geriet der Soldat in Bewunderung und in
Staunen. "Ei," sagte er, "der kann's!" Nämlich er meinte, der Sternseher habe nach einem
Stern gezielt und ihn vom Himmel herabgeschossen, wie man einen Sperling vom Dache
schießt. "Der hat sein Teil," sagte er, "der kömmt nimmer!"
Also gibt's nicht nur Leute, die da meinen, dass die Sterne schießen, sondern einer hat sogar gemeint, dass sie können geschossen werden.
Diese Erzählung fand unser Mitglied Adalbert Schuhmacher beim Stöbern. Sie erschien
1891 im deutschen Lesebuch für höhere Mädchenschulen, fünftes Schuljahr. Herausgegeben von Karl Holdermann, Professor an der höheren Mädchenschule in Karlsruhe.
Erlebnisbericht, ringförmige SoFi am 3. Oktober 2005
Wolfgang Stegmüller
Billigfluglinien machen es möglich. Für wenig Geld konnte ich lange vor der diesjährigen
Finsternis bei Germanwings einen Flug am 02. Oktober von Stuttgart nach Madrid und am
05. Oktober wieder zurück buchen. Schon daheim hatte ich mir vor allem Gedanken darüber
gemacht, wo genau ich die Sonnenfinsternis beobachten wollte, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass Bäume oder Menschenmassen die freie Sicht auf das zu erwartende Spektakel
am Himmel behindern. Nach gründlichem Studium des Stadtplanes von Madrid fiel meine
Wahl schließlich auf das Nord- oder Westufer des künstlich angelegten Sees im großen
Stadtpark Retiro, der grünen Lunge Madrids.
Meine optische Ausrüstung bestand aus dem im letzten Jahr bei Lidl erstandenen GoTo-Refraktor ETX70AT von Meade, einer Digitalkamera Nikon Coolpix 5600 mit der ich durch das
Okular des Teleskops fotografieren wollte, einer zweiten Digitalkamera Minolta Dimage7ug,
einem digitalen Samsung-Camcorder mit Stativ und einem 10x50-Fernglas von Meade.
Ausgabedatum 11.12.05
Das ETX70AT hatte ich seinerzeit als Reiseteleskop mitsamt passendem Rucksack gekauft. Dies kam mir jetzt zugute und ich konnte das Teleskop als Handgepäck mitführen. Die
Coolpix und das Fernglas hängte ich mir ebenfalls um den Hals. Der Rest verschwand im
Koffer. Ebenso etwas Werkzeug und Klebeband für den Notfall.
Bei Regen hob ich am 2. Oktober um 16 Uhr in Stuttgart ab und gerade 2 Stunden später
landete der Flieger unter strahlend blauem, wolkenlosem Himmel auf dem internationalen
Flughafen Madrid-Barrajas. Schnell hatte ich mein Gepäck und so konnte ich mit der Metro
direkt in die Stadt fahren, wo ich in der Nähe der Station Opera mein Hotel gebucht hatte.
Dort angekommen brachte ich eilig mein Gepäck auf’s Zimmer und machte mich sofort auf
den Weg in den Stadtpark, um mir einen Eindruck von den tatsächlichen örtlichen Gegebenheiten an dem von mir am heimischen Schreibtisch auserkorenen See zu machen. Meine
Platzwahl von zuhause stellte sich geradezu als perfekt heraus und so kehrte ich mit einem
guten Gefühl zum Hotel zurück. Das Wetter war ohnehin perfekt und die Wetteraussichten
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
9
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
hätten besser nicht sein können.
Am Morgen des 3. Oktober traf ich gegen 7:30
Uhr mit all meinen Gerätschaften am See ein.
Es war noch dunkel und im Südwesten leuchtete hell der Mars und im Süden ungewohnt
hoch am Himmel Sirius. Madrid liegt halt doch
einige Breitengrade südlicher als Waghäusel.
Ein einzelner "Sonnenanbeter" aus München
war bereits anwesend. Es war ziemlich kalt.
Während ich mein Equipment aufbaute trafen
nach und nach immer mehr Menschen im Park
ein, von denen viele ebenfalls Instrumente dabei hatten. Der wohl weitest gereiste war ein Japaner, der nur wenige Meter entfernt seine
sehr hochwertige Ausrüstung aufbaute - er war eigens für diese Finsternis aus Osaka angereist.
Die Sonne überwand die
Bäume am anderen Ufer
und sofort wurden die Instrumente ringsherum ausgerichtet. Leider zeigte die
Sonne keinen einzigen Sonnenfleck. Um 9:40 Ortszeit
fand der erste Kontakt statt.
Langsam aber sicher schob
der Mond sich direkt von
oben kommend vor die Sonne und bedeckte mehr und
mehr vom Tagesgestirn. Zunächst war keine Veränderung der Lichtverhältnisse zu
bemerken, aber etwa ab einem Bedeckungsgrad von 50 % veränderte sich dann doch zunächst langsam, dann immer
auffälliger die Lichtstimmung. Die Helligkeit nahm ab, alle Farben verblassten mehr und
mehr und alles um mich herum schien mit einem bräunlich schmutzigen Schleier verhangen
zu sein. Unter den Bäumen entlang des Weges konnte man das Licht- und Schattenspiel
tausender Sonnensicheln beobachten, deren Licht durch das Blattwerk fiel.
Jede einzelne Lücke im Blattwerrk bildet dabei eine kleine Lochkamera nach und zeichnet
die Sonnensichel auf den Boden.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
10
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Allmählich zeigte ein Schein im Osten den Punkt jenseits des Sees an, an dem die Sonne
erscheinen würde. Ich war bereit.
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
Ausgabedatum 11.12.05
Es war ein großartiges Schauspiel, wenn auch keine Totalität erreicht wurde. Trotzdem war
die Stimmung Klasse und es beeindruckte mich, wie viele Menschen aus aller Herren Länder sich dazu eingefunden haben. Wie schon 1999 bei unserer Finsternis machten sich unmittelbar nach dem Höhepunkt der Finsternis viele Menschen auf den Heimweg. Ich hielt
jedoch bis zum 4. Kontakt aus und seltsamerweise war es auch um 13 Uhr immer noch sehr
kühl. Die Sonne brauchte nach dem Ende der Finsternis noch eine ganze Weile, bis sie die
Luft schließlich angewärmt hatte.
Ab dem Nachmittag begann dann
der touristische Teil meines Madrid-Aufenthaltes und in etwas
mehr als 2 Tagen konnte ich sehr
viel von der Stadt sehen. Ich bin
der festen Überzeugung, dass ich
schon bald noch einmal hierher
komme, denn Madrid ist eine
wirklich bezaubernde, sehenswerte Stadt.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
11
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
Taditionelles Baumstamm sägen
Wolfgang Stegmüller
"Alle Jahre wieder" lautet die Devise nicht nur an Heiligabend,
sondern für uns immer schon Wochen vorher, wenn zur Wiesentaler Kerwe der Schutzhundeverein
zu seinem Oktoberfest lädt. Montags zum Abend der Ortsvereine
ist traditionell Baumstamm-Wettsägen angesagt und für uns ist es
Ehrensache den Verein zu unterstützen, stellt er uns doch immer
sein Vereinsheim zu Verfügung
um unseren Astro-Treff und unsere Mitgliederversammlung abzuhalten. In diesem Jahr fiel das
Wettsägen auf Montag, den 3. Oktober. Tagsüber stand die Beobachtung der partiellen
Sonnenfinsternis auf dem Plan. Diese fand zwar statt, jedoch hinter einer völlig geschlossenen Wolkendecke, so dass es von unserer Region aus nichts zu beobachten gab. Vielleicht
ist dies auch der Grund, warum Thomas Jungkind und unser Jugendleiter Oswald Dörwang
am Abend noch so bei Kräften waren. Um es gleich vorweg zu nehmen - sie sägten so gut,
dass der Sieg und damit der Gewinn des Hauptpreises, eines Spanferkels, quasi unausweichlich schien. Hätte, wäre, wenn - ein kleines Missgeschick ganz zum Schluss kostete
wertvolle Sekunden und so schlüpfte doch noch ein Verein um Haaresbreite an unseren
Protagonisten vorbei. Platz 2 hieß es schließlich für die Astronomiefreunde und wie bereits
im letzten Jahr brachte uns dies ein 30 Liter Fass Bier ein. Oswald und Thomas waren sich
einig, diesen Preis im Rahmen eines gemütlichen Abends einzulösen. So fanden sich am
05. November unsere „Helden der Säge“ und die Schlachtenbummler zur feuchtfröhlichen
Vernichtung des Gerstensaftes ein. Oswald stiftete dazu original bayrische Weißwürste und
Brezn, so dass wir mit etwas Verspätung unser eigenes Oktoberfest feierten. Oswald sei an
dieser Stelle noch einmal für seine Wurstspende gedankt.
Besuch des Max Planck Instituts für Astronomie am 21. Oktober 2005
Der Besuch unseres Vereins auf dem Königstuhl oberhalb Heidelbergs ist mittlerweile
schon zu unserem jährlich wiederkehrenden Pflichtprogramm geworden. Im Wechsel besuchen wir dabei einmal die Landessternwarte und beim nächsten Mal das MPIA, das Max
Planck-Institut für Astronomie. Am 21. Oktober 2005 war wieder einmal letzteres an der Reihe. Wir trafen uns um 15 Uhr vor dem Haupteingang, wo wir von Herrn Tristram, einem junKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
12
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Wolfgang Stegmüller
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
gen Astronomen, freundlich empfangen wurden. Der erste Weg führte uns in einen
Seminarraum, wo Herr Tristram uns einen Überblick über den Platz des MPIA innerhalb der
deutschen Forschungslandschaft gab. Als eines der weltweit führenden Institute auf den
Gebieten der adaptiven Optik besuchten wir nun das Optik-Labor, wo wir anhand von Messaufbauten, Simulationen und praktischer Darbietung einen realistischen Eindruck von der
Leistungsfähigkeit adaptiv-optischer Systeme gewinnen konnten.
Im Kryo-Labor, dem Labor für
Kältetechnik erläuterte uns unser
Sternfreund Armin Huber von
den Sternfreunden Karlsdorf seinen Tätigkeitsschwerpunkt und
sein laufendes Projekt. Er entwickelt einen hochempfindlichen
Empfänger für das ferne Infrarot,
welcher auf einer künftigen Satellitenmission eingesetzt werden soll. Hierzu muss die
Elektronik auf Temperaturen von
ca. -270 Grad Celsius herabgekühlt werden. Um uns einen Eindruck
von
solch
tiefen
Temperaturen zu geben tauchte Armin einen Gummischlauch in eine Thermoskanne mit
flüssigem Stickstoff. Der Gummischlauch wurde dadurch schockgefrostet und zerbarst unter lautem Knall wie ein Glasstab, als Armin ihn herausholte und auf die Tischkante schlug.
Abschließend führte uns unser Weg über den Campus zum Observatorium mit seinem 70
cm-Teleskop. Bevor wir uns für die kompetente und sehr informative Führung bedankten,
diskutierten wir über so manche Fragestellung der aktuellen Weltraumforschung.
Besuch des Astronomischen Lehrzentrums, Heidelberg
Ausgabedatum 11.12.05
Wolfgang Stegmüller
Am 11. November besuchten wir in kleiner Runde das Astronomische Lehrzentrum, welches im Helmholz-Gymnasium in Heidelberg seine Heimat hat. Das ALZ wurde bereits vor
über 20 Jahren ins Leben gerufen. Die Gründer sind mittlerweile im Ruhestand und heute
wird es betreut von Herrn Oberstudienrat Zedler, der uns kurz nach 17 Uhr erwartete. Im Außenbereich befindet sich auf einer Rasenfläche das „Ziffernblatt“ einer Sonnenuhr. Wo aber
ist der Schattenwerfer? Ihn bildet ein Mensch, der sich je nach Datum an einer vorgegebenen Stelle postiert. Die Sonne wirft dann seinen Schatten auf die Ziffern und die Uhrzeit
kann abgelesen werden. Die Dämmerung schritt schnell voran und Herr Zedler führte uns
nun in die Räume des ALZ, welche im obersten Stockwerk liegen. Vom Treppenhaus kann
man das Foucault'sche Pendel bewundern, welches aus einem 12 Meter langen Stahlseil
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
13
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
und einer an seinem Ende hängenden Pendelmasse von 375 kg in Form einer glänzenden
Messingkugel besteht. Es handelt sich hier um das schwerste Pendel der Welt.
Wir betraten nun den Schulungsraum, wo uns Herr Zedler allerhand über die
Lehrinhalte, den didaktischen
Ansatz und praktischen Anschauungsunterricht erzählte. Sehr beeindruckend sind
die Modelle für das Verständnis von Tag und Nacht, Sommer
und
Winter,
die
Mitternachtsonne und den
jahreszeitlich beobachtbaren
Sternhimmel in Form einer
riesigen Erdkugel, welche zur
Hälfte beleuchtet ist und sich
entsprechend der Erdstellung
im Jahreskreis bewegen lässt.
Einen großen Kontrast bietet dabei immer wieder die Einfachheit vieler Modelle zum Verständnis der Schüler einerseits und die Komplexität und Professionalität einiger Modelle wie
z. B. die voll mechanische Ortszeituhr andererseits.
Es war eine sehr eindrucksvolle Führung und sicherlich kann unsere eigene
Jugendarbeit in vielerlei Hinsicht von
dem gesehenen und gehörten profitieren. Wir danken Herrn Zedler für die
Zeit, die er für uns geopfert hat und
wünschen ihm, dass er sich seinen Enthusiasmus erhalten wird, mit dem er
jungen Menschen die Astronomie und
den damit verbundenen Zauber der Natur nahe bringt.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
14
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Großen Eindruck hat die 4 Meter große Kuppel mit dem kleinen Baader-Planetarium hinterlassen. Es handelt sich hier um dasselbe Planetarium, welches sich seit vielen Jahren im
Besitz August Feuersteins befindet. Der einzige Unterschied besteht in der Möglichkeit Sterne und Planetenbewegungen an die Kuppel zu projizieren, in deren Mitte das Tischplanetaruim sich befindet.
As
O
O OO O
Wa
g hä
00
iefreunde
nom
20
tro
AFW-aktuell
.
us e l e . V
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick
13.01.2006
09.03.2003
10.03.2006
24.03.2006
29.03.2006
07.04.2005
19.08.2006
Ausgabedatum 11.12.05
07.09.2005
Astro-Treff für das 1. Quartal 2006
Neben dem aktuellen Sternenhimmel erörtern wir wieder ein aktuelles Thema aus dem Bereich der Astronomie. Beginn ist um 20 Uhr im Vereinsheim
des Hundesportvereins, Wiesental (nahe Reithalle). Der Eintritt ist frei.
„Dunkle Materie - Dunkle Energie“
Vortrag von Dr. Rauls. Beginn ist um 20 Uhr in der Stadtbibliothek, Waghäusel. Der Vortrag findet im Rahmen des Volkshochschul-Angebots statt. Der
Eintritt beträgt 4 Euro
Mitgliederversammlung
Es finden keine Wahlen statt, so dass die Mitgliederversammlung recht rasch
abgehandelt sein dürfte. Anschließend haben wir noch einen interessanten
Beitrag aus der Astronomie vorbereitet.
Wir bitten um zahlreiches Erscheinen.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung erfahren Sie über alle Aktivitäten
des Vereins in einer Geballtheit, wie sonst nie - nutzen Sie die Gelegenheit!
Abflug zur Sonnenfinsternis in die Türkei
Die Mitreisenden kennen die Termine und werden über den aktuellen Stand
der Dinge auf dem Laufenden gehalten. Rückkehr ist am 31.03.2006.
Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis ...
... ab ca. 11 Uhr auf unserer Beobachtungswiese an der Eremitage.
Der erste Kontakt ist um 11:42 Uhr, das Ende der Finsternis ist um 13:38 Uhr
Astro-Treff für das 2. Quartal 2006
Multimedia-Vorstellung des aktuellen Sternhimmels und Bericht über die Ergebnisse und Erlebnisse rund um unsere Reise zur totalen Sonnenfinsternis
in die Türkei.
Beginn ist um 20 Uhr im Vereinsheim des Hundesportvereins in Wiesental.
Der Eintritt ist frei.
August Feuerstein Gedächtnis-Fest
Das Sommerfest unseres Vereins findet wie in den vergangenen Jahren auf
dem Anwesen Feuerstein in Oberhausen, Augustastr. 13 an unserer Vereinssternwarte statt.
Beginn ist um 16 Uhr. Für Speiß’ und Trank ist bestens gesorgt. Eingeladen
sind alle Mitglieder unseres Vereins, aber auch alle Freunde der Astronomie
und die, die es noch werden wollen.
Beobachtung der partiellen Mondfinsternis
Beginn ist um 20:05 Uhr mit dem Eintritt des Mondes in den Kernschatten der
Erde. Die Mitte der Finsternis ist um 20:51 Uhr und der Austritt aus dem
Kernschatten der Erde ist um 21:38 Uhr.
Beobachtet wird auf unserer Beobachtungswiese an der Eremitage.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
15
O
O OO O
Wa
g hä
00
As
AFW-aktuell
iefreunde
nom
20
tro
.
us e l e . V
30.09.2006
Tag der Astronomie 2006
Voraussichtlicher Termin des diesjährigen Tages der Astronomie. Nähere Informationen folgen.
Gruppenstunden der Vereinsjugend im 1. Quartal:
27.01.2006 Gruppenstunde im Bungalow an der Eremitage (Beginn ist um 18 Uhr)
17.02.2006 Gruppenstunde im Bungalow an der Eremitage (Beginn ist um 18 Uhr)
31.03.2006 Gruppenstunde im Bungalow an der Eremitage (Beginn ist um 19 Uhr)
Sternführung im 1. Quartal
Für unsere Sternführung im 1. Quartal 2006 sind folgende Termine festgesetzt:
Datum
07.01.2006
08.01.2006
04.02.2006
Uhrzeit
18:30
18:30
19:00
Beobachtbare Objekte
Sternhaufen und Nebel des Wintersternhimmels.
Mond, Saturn
Tabelle 3: Termine für Sternführungen im 1. Quartal 2006
Alle Sternführungen finden auf der Eremitagewiese in Waghäusel statt.
Aufgeführt sind mehrere Termine, da bei schlechtem Wetter keine Sternführung möglich ist. Wenn einer der Termine durch geeignetes Wetter geklappt hat, dann fallen
alle weiteren Termine aus. Wenn bis zum letzten Termin keine Sternführung statt gefunden hat, so findet dieser Termin auf jeden Fall statt. Wenn das Wetter dann auch
ungeeignet ist, gehen wir in die Vereinsräume zu einer virtuellen Sternführung.
Mitgliederfortschreibung
Am 11.12.2005 hatte unser Verein 207 Mitglieder.
Zu guter Letzt
Die Anschrift der Fa. RAIBLE Sanitär-Blechnerei, Heizungsbau ist:
Bruchstücker 4, 76661 Philippsburg, Tel.: 07256/5949
Die Anschrift des Fachgeschäftes ist:
Backhausstr. 13, 76661 Philippsburg
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
16
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 11.12.05
Unser Mitglied Michael Raible unterhält in Philippsburg sowohl einen Handwerksbetrieb für
Heizungsbau, Blechnerei und Sanitär, sowie ein Fachgeschäft für Gemischtwaren nach Art
der früheren Raiffeisenmärkte (Geschirr, Werkzeug, Gartenartikel aller Art wie Sämereien,
Blumenerde ...).
Herr Raible bietet an, für Einkäufe und Aufträge von Mitgliedern unseres Vereins ab einem
gewissen Volumen, unserem Verein eine anteilige Spende zukommen zu lassen.
Geben Sie sich einfach als Mitglied der Astronomiefreunde Waghäusel zu erkennen.
Herunterladen