Entwurf Jahresbericht 2007

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J A H R E S B E R I C HT 2 0 0 7
donum vitae
Kreisverband
Warendorf e.V.
Von-Geismar-Str. 4
59229 Ahlen
0 23 82 / 78 38 20
Ostwall 35
48231 Warendorf
0 25 81 / 92 73 70
Unser Beratungsangebot für (ungewollt) Schwangere im Kreis Warendorf
Donum vitae heißt Geschenk des Lebens. Der von engagierten Christen im
Januar 2000 gegründete Kreisverband
für den Kreis Warendorf ist Träger der
staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle. Jede/r
werdende/r Mutter und Vater hat einen
Rechtsanspruch auf Beratung per Gesetz. Beraten lassen kann sich jeder bis
e-mail:
[email protected]
Öffnungszeiten
Mo. - Do.
8.00 - 16.00 Uhr
Freitag
8.00 - 12.00 Uhr
nachweis gemäß § 219 StGB aus.
Eine schwangere Frau ist alleine
oder mit Partner eingeladen, über
ihre Lebenssituation zu sprechen.
Die Beraterin hört offen zu. Fast
jede siebte Schwangere, so lautet
die Statistik, hat im vergangenen
Jahr ihre Schwangerschaft abbrechen lassen. Ziel jeder Beratung bei
donum vitae ist der Schutz des
ungeborenen Lebens bei gleichzeitiger Akzeptanz für die Entscheidung
der Frau. In der Beratung ist dies
häufig ein unlösbarer Konflikt, in
dem sich die Schwangere befindet.
Information über Hilfen und Entlastung von Ängsten können Türen
öffnen und Hindernisse beiseite
schaffen. Frauen können in der
Beratung die Unlösbarkeit des Konflikts thematisieren und die lebensperspektivisch bedeutsame Entscheidung genauer in den Blick
nehmen, um für sich zu einer tragbaren Entscheidung zu kommen.
Sie finden uns auch
im Web!
www.donumvitaekreiswaf.de
zum vollendeten dritten Lebensjahr des
Kindes. Neben dieser allgemeinen
Schwangerenberatung ist das Beraterinnenteam auch Ansprechpartner in der
Konfliktberatung.
Wir beraten grundsätzlich im Rahmen
des Schwangerschaftskonfliktgesetzes
schwangere Frauen, auf Wunsch mit
Partner, und stellen den Beratungs-
Die Beratung ist
•
staatlich anerkannt
•
kostenlos
•
unabhängig von der KonKonfession
•
auf Wunsch anonym
Wir unterliegen der Schweigepflicht.
Schweigepflicht
donum vitae Beratungsstellen für Schwangerschaftsprobleme und Familienplanung im Kreis Warendorf
Seite 2
Frau Brauckmann verabschiedete sich und zwei neue Mitarbeiter/innen kamen
Im April diesen Jahres hat es einen Personalwechsel gegeben.
Frau Jutta Brauckmann ist ausgeschieden und Frau Monika Sophia Hölscher,
die z. Z. auch noch als Elternzeitvertretung in der donum vitae Beratungsstelle in Münster arbeitet, ergänzt nun das Beraterinnenteam. Sie verfügt wie
Frau Polfuß über eine Ausbildung in der Ehe-, Familien– und Lebensberatung
und arbeitet seit vielen Jahren im Frauengesundheitsbereich. Neben der
Beratung von Schwangeren und deren Partnern ist sie ebenfalls in der sexualpädagogischen Arbeit in verschiedenen Schulen im Kreis Warendorf aktiv.
Als neuer männlicher Kollege ist seit Mai Simon Polfuß als Honorarmitarbeiter in der sexualpräventiven Arbeit mit Jungen und Männern eingesetzt. Als gelernter Erzieher ergänzt er das
Team, um auch geschlechtsspezifische Angebote in den Klassen und Gruppen vermehrt vorhalten zu können.
S. Korbanka, G. Polfuß, B. Hoppe, M. Hölscher
Beratung in Zahlen 2007
Im Jahr 2007 führten wir in Ahlen und in Warendorf
183 Konfliktgespräche und 342 Schwangerenberatungen durch.
Die Gesamtzahl der Erstberatungen lag 2007 bei 525,
es waren 71 Beratungen mehr als in 2006. Dabei ist
ein Zuwachs von 69 Erstgesprächen in der allgemeinen
Schwangerenberatung zu erkennen.
Die häufigsten Themen in der Beratung waren persönliche Probleme, vor allem Probleme in der Partnerschaft
oder finanzielle Sorgen. Oft ging es um Informationen
über gesetzliche Hilfen und rechtliche Fragen bis hin zu
direkter Hilfestellung bei Anträgen. Es gab eine Zunahme an Beratung bei Fragen zur Verhütung. Außerdem
kamen im Vergleich zum Vorjahr vermehrt Männer zur
Beratung.
Die Altersverteilung der Klientel war ähnlich wie in den
Vorjahren. Jede vierte Frau, die unsere Beratungsstelle aufsuchte, war unter 22 Jahren. Die meisten
der uns aufsuchenden Klientinnen waren zwischen 22 und 34 Jahren alt.
Wie in den Vorjahren gab es mehr Einzel- als Paarberatungen. Am häufigsten bei der Nennung von
Gründen für die Erwägung eines Schwangerschaftsabbruches nannten die Klientinnen partnerschaftliche und familiäre Probleme. Häufig fehlte ihnen die Bereitschaft ihrer Partner, eine
Schwangerschaft mitzutragen. Fast gleich oft
nannten die Frauen die finanzielle bzw. berufliche
Situation und ihr Lebensalter.
Bei der Familienplanung spielen zahlreiche Gründe eine Rolle. Vor allem eine unsichere Lebens–
und Arbeitssituation hemmt den Kinderwunsch.
Allgemeine Beratung nach §2 und Konfliktberatung nach § 5/6
im Vergleich zu den Vorjahren
Anzahl der
Frauen
400
300
200
100
46
196
137
214
187 182
210 202
238 216
2003
2004
2005
273
342
181
183
0
2001
2002
§2
§§ 5/6
2006
2007
donum vitae staatlich anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatung und allgemeine Schwangerenberatung
Seite 3
Damit das Vorspiel nicht zum Nachspiel wird:
Auch in diesem Jahr haben wir eine
große Nachfrage an sexualpädagogischer Präventionsarbeit vermerkt. In
76 Gruppenveranstaltungen erreichten wir 1053 junge Menschen zwischen 11 und 20 Jahren in Schulen,
weiterführenden Berufsausbildungsstätten
und Jugendeinrichtungen. Zu 16 Institutionen
haben wir eine gute und
stetige Kooperation aufgebaut. Neben den Gruppenveranstaltungen findet auch regelmäßig seit Herbst
2007 eine Sprechstunde in der Josef– Annegarn– Hauptschule in Ostbevern statt.
Bei der Arbeit stellen wir immer wieder fest, dass der körperliche und
geistige Entwicklungsstand in einer Gruppe oder Schulklasse sehr variiert. Wir
arbeiten daher individuell, spontan und
flexibel mit dem Ziel, Unsicherheiten aufzufangen und Wissen zu vermitteln. So
wird ein selbstbestimmter und verantwortungsvoller Umgang mit der eigenen Sexualität und der des Partners/ der Partnerin gefördert.
Ein geschlechtsspezifisches Arbeiten ist
äußerst wichtig, um den Bedürfnissen
der Jugendlichen gerecht werden zu können. Jugendliche benötigen ein gleichgeschlechtliches Gegenüber, dem sie sich
anvertrauen und mit dem sie sich identifizieren können. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr seit April, mit einem Kollegen arbeiten zu können. Simon Polfuß
ist neuer Ansprechpartner für Jungen, die
es genießen „mal unter sich zu sein.“
Hebammenfortbildung 2007
Mit Freude haben wir auch in diesem
Jahr eine Fortbildung für Hebammen
angeboten. Diese Berufsgruppe ist neben den Gynäkologen/Innen und den
Kinderärzten/ÄrztInnen, ein wichtiger
Kooperationspartner für uns. Es sind
die Menschen, die nach der Geburt
durch die Möglichkeit der Nachsorge
Kontakt zu den Frauen behalten. In
unseren Beratungen weisen wir immer
darauf hin, wie sinnvoll es ist, sich frühzeitig an eine Hebamme zu wenden.
„Wenn die Angst zur Gewissheit wird“,
damit wollten wir die Not von Frauen/
Paaren nach Pränataldiagnostik mit
einem Befund aufgreifen. Als Fachfrauen konnten wir Frau Berkhoff, Krankenschwester, Mutter zweier Kinder, eines
davon mit einem Handicap, und Frau
Dr. Angela Brentrup, Neurochirurgin an
der Uni Klinik Münster, gewinnen.
diagnostik mit einem Befund beraten
lassen sollten.
Eine Entscheidung für oder gegen das
Kind sollte in Ruhe und mit Hilfe von Beratung und nicht nur auf der Grundlage
der Diagnostik getroffen werden. Frau Dr.
Brentrup: „Man weiß immer mehr, kann
immer besser behandeln. Diese Chancen
und Möglichkeiten sollten Eltern nutzen.“
Simon Polfuß
„Wenn eine Kultur ihre
Kinder schützen möchte,
dann muss sie damit
beginnen, sich um die
Eltern zu kümmern. So
kann vorgesorgt werden,
dass die Vergangenheit
der Eltern nicht zum
unentrinnbaren Schicksal
ihrer Kinder wird.“
John Bowlby
Für das Jahr 2008 ist eine Fortbildung in
Planung, die auch in der LVHS Freckenhorst stattfinden soll.
Es braucht ein ganzes
Dorf, um ein Kind zu
erziehen.
(Sprichwort aus Afrika)
Beide Frauen sprachen sich dafür aus,
dass sich Eltern nach einer PränatalTeilnehmerinnen der Fortbildung
Beratung bei pränataler Diagnostik
Kreisverband Warendorf e.V.
Von-Geismar-Str. 4
59229 Ahlen
0 23 82 / 78 38 20
Ostwall 35
48231 Warendorf
0 25 81 / 92 73 70
e-mail:
[email protected]
Der Vorstand
Franz-Jörg Wartala
(1. Vorsitzender)
Christiane Wördemann
Konrad Ottenheym
Pränatale Diagnostik nimmt in der Situation einer Schwangerschaft und in den
Medien einen nie gekannten Raum ein.
Scheinbar ist es kontrollierbar, dass nur
noch gesunde Säuglinge auf die Welt
kommen. 97 von hundert Kindern kommen gesund auf die Welt, und die Chance, ein gesundes Kind zu bekommen, ist
so groß wie nie zuvor. Trotzdem erleben
viele Frauen und Paare ihre Zeit der
Hoffnung und der Freude auf ein Kind
als einen Albtraum.
Zur Orientierung, ob und welche Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll sind, legt die
Stiftung Warentest einen Ratgeber vor:
„Untersuchungen
Untersuchungen zur Früherkennung für
Schwangere“. 56 verschiedene Verfah-
Dorothea Hein-Kötter
Elisabeth Wiengarten
Unser Wunsch ist es, auch in 2008
Frauen und Paare bei schwierigen Entscheidungen gut zu begleiten. Wir wollen Menschen unterstützen, sich ein
selbstbestimmtes Handeln zu erhalten,
ihre Kraft, ihren Mut zu spüren und
sich von Anforderungen von außen abzugrenzen.
Rückblick und Ausblick
In 2007 haben wir uns neben unserem
Schwerpunkt der Schwangerschaftskonfliktberatung, der Beratung bei
Schwangerschaft und Geburt sowie der
Präventionsarbeit folgenden Aufgaben
gewidmet:
Georg Poschmann
Brigitte Berkhoff
ren zur Früherkennung werden dargestellt und in 42 Fällen Bewertungen
ausgesprochen. Der Ratgeber ist neben
den vertraulichen Beratungen mit den
GynäkologInnen und Hebammen und
einem Gespräch in einer Schwangerenberatungsstelle eine gute Möglichkeit,
Sicherheit bei anstehenden Entscheidungen zu bekommen.
•
Begleitung des Elterncafes in
Ostbevern
•
Sprechstunden in der Josef– Annegarn–Schule in Ostbevern und
der FAA in Ahlen
•
Infoabend zum Elterngeld
•
Muttertagsaktion in der Ahlener
Innenstadt
•
Teilnahme am Tag der Gesundheit im Kreishaus in Warendorf
Reinhold Uhlenbrock
•
Fortbildung für Hebammen zum
Thema Pränataldiagnostik
•
Weihnachtsmarkt Ahlen
•
Schulung und Weiterqualifizierung
der Beraterinnen durch Fortbildungen und Supervisionen
Auch in 2008 werden wir neben kontinuierlicher Beratungsarbeit, die wir auch
außerhalb der regulären Öffnungszeiten
zeitnah anbieten, unser Fortbildungsangebot fortsetzen und ebenso die Begleitung des Familienzentrums Ostbevern.
Wir werden am Katholikentag in Osnabrück teilnehmen und eine weitere Zukunftswerkstatt mit unserem Vorstand
durchführen.
Zum Abschluss sagen wir ein ganz herzliches Dankeschön:
•
an alle ratsuchenden Frauen für ihre Offenheit und ihr Vertrauen
•
an die Mitglieder des ehrenamtlichen Vorstandes für ihr großes Engagement und für die positive Zusammenarbeit
•
an alle Mitglieder und Spender/innen des Vereins donum vitae für ihre ideelle und materielle Unterstützung unserer Arbeit
•
an das Land NRW und den Kreis Warendorf, der maßgeblich dazu beiträgt, dass es unsere Beratungsstellen gibt und der zusätzlich finanzielle Mittel für Schwangere aus dem Kreisfonds bereitstellt
•
an alle Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Lehrerinnen und Lehrer und alle Kooperationspartner für die
konstruktive Zusammenarbeit
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