Prüfungsfragen Sozialpsychologie B

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Prüfungsfragen Sozialpsychologie B
für 20.6. 12 Uhr Audi Max
Ardelt-Gattinger
1. Gruppe:
1. Nennen Sie 5 wichtige Gruppendefinitonsmerkmale
Klarheit des Zieles, Grad der Gemeinsamkeit der Zielerreichung
Grad der Kohäsion (d.h. Richtung im Sinne von positiv und negativ, sowie
Intensität der Emotionen) = Zusammenhalt
Menge, Intensität der Normen
Art/Stabilität der Rollen
Ausmaß der Konformität (Streuung über die Normen)
Anzahl/Inhalt der Interaktionen miteinander und im Verhältnis zu anderen
Systemen(verbal o. nonverbal)
2. Definition Gruppe
Menge von zwei oder mehreren Menschen, die miteinander agieren, so daß Ihre
Bedürfnisse und Ziele voneinander abhängen
3. Welche Gruppenarten gibt es und nennen Sie für jede ein Beispiel
Einteilung nach formell-informell, koagierend-interagierend, offen-geschlossen
Also durch kombination dieser Definitionsmerkmale insgesamt 8 Arten
(geschlossen nicht aufgelistet):
- formell, interagierend, offen: Bearbeiter eines Projektes in einer Firma
- formell, koagierend, offen: Verkäuferinnen eines Geschäftes
- informell, interagierend, offen: Bergsteigergruppe, Freundschaftsclique
- informell, koagierend, offen: Golfspieler, Leute im Warteraum
4. Welche 4 Möglichkeiten der Teilbarkeit von Aufgaben gibt es und welche 3
Verknüpfungen, bitte kurze Beschreibung
Teilbarkeit ist zeitlich-räumlich entweder
simultan, d.h. gleichzeitig
sequentiell, d.h. aufeinander abfolgend
parallell, d.h. erfolgt nebeneinander gleichzeitig
oder partikulär, d.h. jeder einzeln.
Verknüpfung erfolgt
Konjunktiv, d.h. das Minimum der Einzelleistungen bestimmt die Gesamtleistung
Disjunktiv, d.h. das Maximum der Einzelleistungen bestimmt die Gesamtleistung
Additiv, d.h. die Summe der Einzelleistungen ergibt die Gesamtleistung
5. Entscheiden Gruppen im allgemeinen besser als Individuen?
Anmerkung Yvonne: Ich glaube hier liegt ein Fehler in der Fragestellung: Die gefragten Effekte
treten bei den Defiziten, nicht aber den Vorteilen auf. Ich habe die Antworten dementsprechend
ausgearbeitet.
Wenn ja - warum? Nennen und definieren Sie drei wichtige Effekte
Man geht davon aus, dass individuelle Irrtümer und Fehleinschätzungen durch
die Gruppe aufgefangen werden können. Dadurch, dass mehrere Personen
gemeinsam eine Entscheidung erarbeiten, sollte eine größere Anzahl von
Informationen und Ideen in den Entscheidungsprozess einfließen (fruchtbare
Synergieeffekte), als dies bei einer Einzelperson als Entscheidungsträger
möglich wäre. Von den Voraussetzungen her müssten also Gruppen bessere
Entscheidungen treffen können als Individuen. Die Gegenwart anderer führt bei
Bewertungsangst zu erhöhter Aufmerksamkeit und so zur sozialen
Erleichterung.
Wenn nein - warum?
Entscheidungen in Gruppen sind abhängig von der Konflikthaftigkeit der
Aufgaben. Gruppenspezifische Gefahrenquellen mindern die
Entscheidungsqualität:
- Suboptimale Informationsnutzung durch zu hohe Informationsmenge und zu
hohe Gruppengröße – unvollständiger Überblick über mögliche
Alternativen
- Groupthink: Kollektive Kritiklosigkeit und Harmoniestreben in
Entscheidungsgremien durch Abschottung nach außen, direktive Führung,
Fehlen von Entscheidungsprozeduren und Homogenität des sozialen und
ideologischen Hintergrunds der Gruppenmitglieder. Risiken der
bevorzugten Alternative werden nicht untersucht.
- Entrapment: Unfähigkeit, eigene Verluste zu stoppen, durch
Selbstrechtfertigungsprozesse und zunehmende Risikobereitschaft im
Verlustbereich (Polarisierung) (Risky-shift)
- Entscheidungsautismus: Selbstbestätigungsmechanismen in Gruppen, wie
verzerrte Entscheidungsalternativen, selektive Suche nach bestätigender
Information, bevorzugte Kommunikation mit Personen die die eigene Ansicht
teilen; Suche nach Information erfolgt also unzureichend und
Alternativpläne werden nicht entwickelt.
6. Welche 5 Techniken gibt es Fehlentscheidungen in Gruppen vorzubeugen
- Enthaltsame Moderation mit diskursiver Entscheidungshilfetechnik
(Advocatus Diaboli)
- Hohes Sachwissen mit heterogener Besetzung mit Einladung externer
Experten (Transparente Expertenrolle)
- Aufteilung in Subgruppen
- Norm des kritischen Rationalismus
- Teamreflexivität, d.h. Problemanalyse mit konfrontativem Interaktionsstil
(=dass man Dinge, die in der Gruppe wahrgenommen werden, auch beim
Namen nennt)
7. Inwiefern ist die Social loafing abhängig von der Erwartungs-Valenztheorie:
Soziales Faulenzen hängt davon ab wie sehr eine Aufgabe von den Komponenten
der Expectancy-valenz theory geprägt ist:
- A) Erwartung/expectancy (hartes Arbeiten -> bessere Leistung)
- B) Dienlichkeit/instrumentaly (bessere Leistung -> Belohnung)
- C) Wertigkeit/valence (wie erwünschenswert die erworbene Belohnung ist)
Sind A,B,C hoch -> geringe Wahrscheinlichkeit zu sF
Sind A, B,C niedrig -> erhöhte Wahrscheinlichkeit zu sF
8. Wie ist der Zusammenhang zwischen der Anwesenheit anderer und der
Schwierigkeit der Aufgabe in Bezug auf die Leistung
Die Gegenwart Anderer hebt die Leistung des Einzelnen bei einfachen
Aufgaben an. Dies erfolgt aufgrund der physiologischen Erregung durch
Bewertungsangst (social faszivitation: Aufmerksamkeit und Wachsamkeit erhöht,
da sich der einzelne beurteilt fühlt).
Bei schwierigen Aufgaben stört diese Erregung die Leistungsfähigkeit: Die
Erregung senkt ab einem gewissen Punkt die Leistung, weil der Einzelne durch
die Präsenz anderer vermehrt abgelenkt ist: Bei schwierigen Aufgaben lenkt
Erregung also ab (distraction conflict).
Social Loafing tritt bei einfachen oder routinierten Aufgaben störend auf, weil
sich der einzelne nicht bewertet fühlt. Bei schwierigen Aufgaben aber führt diese
Entspannung zu einer Leistungssteigerung.
9. Führt die Gegenwart anderer Menschen eher zu sozialer Erleichterung oder
zu sozialem Faulenzen?
Je nachdem, ob das Ergebnis einer Aufgabe auf die individuelle Leistung
zurückgeführt werden kann, fühlt sich der Mensch in einer Gruppe bewertet oder
nicht. Das Gefühl des Beurteilt-werdens führt zu social faszivitation, wird die
Leistung hingegen nicht anerkannt, führt dies zu social loafing.
- Wenn die Individuen eher in kleinen als in großen Gruppen arbeiten.
- Wenn die Gebiete an denen sie arbeiten interessant und wichtig für sie sind.
- Wenn die anderen Gruppenmitglieder respektiert sind (Freunde, Teamkollegen…).
- Wenn sie ihre Beiträge zum Gruppenprodukt als einzigartig und wichtig
wahrnehmen.
- Wenn sie von ihren Mitarbeitern wenig Leistung erwarten.
- Wenn sie von Kulturen kommen, in denen individuelle Anstrengungen und
Ergebnisse mehr unterstrichen werden als Gruppenergebnisse.
Kaum soziale Erleichterung und hoher Grad an sozialem Faulenzen wenn Gegenteil
10. Welche Variablen spielen bei der Frage, ob es in Gegenwart anderer
Menschen eher zu sozialer Erleichterung oder zu sozialem Faulenzen kommt,
eine Rolle und wie wirken sie sich aus?
Schwierigkeit/Bewertung
Bewertbar
Nicht bewertbar
Schwierige Aufgabe
Eingeschränkte Leistung
Leistungssteigerung
Einfache Aufgabe
Leistungssteigerung
Eingeschränkte Leistung
11. Welche Geschlechts- und Kulturunterschiede gibt es beim sozialen
Faulenzen?
Männer tendieren eher zu sozialem Faulenzen
Ich denke auch Menschen aus individualistischen (westlichen) Kulturen
Yvonne denkt Italiener und allg. Typen südländischer Länder sind eher faul *g*
(siehe auch Blocktermin: Agression in Südländischen Kulturen)
Unter welchen drei Bedingungen sind Brutalität und Grausamkeit einer Menge
grösser?
- Je größer die Menge, desto größer die Grausamkeit offene, wütende,
instinktgesteuerte Masse)
- Anonymität: Wenn man sich in der Menge untereinander nicht gut kennt
- Bei Deindividuation z.B. durch Uniformierung -> vermindertes
Verantwortungsgefühl, bzw durch Führung durch autoritäre
Persönlichkeit: Identifizierung des Einzelnen
12. Nennen Sie 7 Symptome des Group think
1. Illusion der Unfehlbarkeit: Glaube an korrekte Moral der Gruppe
2. Stereotypisierte Sicht auf FremdGruppen
3. Selbstzensur, d.h. alle müssen gleich denken, Druck auf Andersdenkende
z.B. durch Mindguards > keine anderen Standpunkte werden zugelassen
4. Illusion der Einstimmigkeit, z.B. durch Verkündung, dass alle zu Wort
kommen, auch die, die anderer Meinung sind
5. Es wird nicht systematisch sondern intuitiv gedacht.
6. Es wird mit verfügbaren Informationen in Wegen verfahren die es erlauben die
erwünschte Entscheidung zu treffen.
7. Die Tendenz das zu sagen, was sowieso schon jeder weiß.
8. Nennen Sie 4 Punkte fehlerhafter Entscheidungsfindung
1.
2.
3.
4.
Unvollständiger Überblick über Alternativen
Risiken der bevorzugten Alternative nicht untersucht
Unzureichende Suche nach Informationen
Voreingenommenheit > keine Alternativpläne
9. In welchen Situationen ist der aufgabenorientierte Führer, in welchen der
beziehungsorientierte am erfolgreichsten?
Aufgabenorientierte Führer sind bei niedriger oder hoher situativer Kontrolle am
erfolgreichsten.
- Beziehungsorientierte Führer sind bei gemäßigter (mittlerer) situativer Kontrolle am
erfolgreichsten.
10. In welcher Situation wurde beim Lastwagendilemma von beiden Seiten am
meisten verloren
Wenn beide die Straße sperren konnten, d.h. eine bilaterale Drohsituation
vorherrschte. Die gegenseitigen Racheakte führten zur Eskalation.
11. Wann ist Kommunikation bei Situationen wie das "Lastwagendilemma" hilfreich
Kommunikation ist nur dann hilfreich, wenn vorher Kommunikation dazu genutzt wird
um Vertrauen aufzubauen – sonst ist sie nicht vertrauensfördernd, sondern steigert
die Drohakte bei einseitiger Drohsituation.
10. Schildern sie die Ergebnisse der "Lastwagenstudie" (Deutsch & Krauss 1962)
Gewinn erzielten beide Parteien nur, wenn keine Bedrohung (Straße sperren) möglich war,
und zwar am meisten wenn keine Kommunikation stattfand, weniger wenn freiwillige
Kommunikation stattfand und am wenigsten wenn erzwungene Kommunikation stattfand. Bei
einseitiger Bedrohung gab es mittlere Verluste ohne Kommunikation, hohe Verluste bei
freiwilliger Kommunikation und niedrige Verluste bei erzwungener Kommunikation. Bei
bilateraler Bedrohung waren die Verluste durchwegs hoch.
11. Nennen und beschreiben Sie kurz drei Führungsstilpaare
-
Autoritär I : geringe Wertschätzung, hohe Lenkung: viele Befehle, Anordnungen,
kränkende/beleidigende Vorgangsweise
Autoritär II : hohe Wertschätzung, hohe Lenkung: viele Befehle aber freundlicher
Umgang, Ablösung schwierig weil freundlich aber streng: Schwierig ist es hier,
Widerstand zu leisten
Demokratisch: mittlere Lenkung und hohe Wertschätzung, dabei wird die
geringfügige Lenkung im Rahmen von Demokratie gemeinsam durchgeführt.
2. Interpersonale Attraktion:
1. Was besagt der Effekt der Nähe und wie wird er noch genannt
Auch near exposure effect: Je häufiger wir Menschen sehen, desto
wahrscheinlicher ist es, dass wir Freunde werden
2. Entscheidet Ähnlichkeit oder Komplementarität über gegenseitige Attraktion?
Welche Studie gibt es dazu?
Ähnlichkeit, also Nichtkomplementarität sind Prämissen für gegenseitige
Attraktion.
Eine Studie untersuchte Männerfreundschaften: Sie bildeten sich zwischen
demographisch ähnlichen personen, sowie Ähnlichkeit in Einstellungen, Werten,
Persönlichkeitscharakteristiken, Partnerbildung und interpersonalem Stil.
Studie von Byrne: Einstellungen,...der Vpn festgestellt, dann fremde Personen + deren
Einstellungen vorgestellt -> sagen, wie sympathische Personen sind.
Ergebnis: Unbekannte mit gleichen Meinungen werden bevorzugt. Außerdem als intelligenter,
moralischer,... eingeschätzt.
3. Beschreiben Sie die Studie und ihre Ergebnisse, die zu der Frage: "Wie ist
das Verhältnis von mögen und gemocht werden" gemacht wurde
Experiment zur reziproken Zuneigung: Personen wurde gesagt, sie träfen mit
Personen zusammen, von denen sie gemocht würden bzw. nicht gemocht würden.
Die Ergebnisse nach dem Zusammentreffen zeigten, dass die Information, ob man
vom anderen gemocht, bzw nicht gemocht wurde, zur gleichen Einstellung dem
Anderen gegenüber führte.
Versuch: Frau wird instruiert bei einem Treffen Männern gegenüber Zuneigung zu
signalisieren. Trotz gegensätzlicher Meinungen, gaben die Männern danach eine
große Zuneigung gegenüber dieser Frau an.
>> Tendenz Verhalten der Person zu spiegeln: Sie mag mich >> ich mag sie
4. Ist Männern oder Frauen körperliche Attraktivität wichtiger?
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist nicht signifikant, also beide
Geschlechter werten Attraktivität gleich hoch. Der einzige Unterschied besteht
zwischen den Einstellungen und dem Verhalten: Männer geben zu, dass ihnen
körperliche Attraktivität wichtig ist, während Frauen auf andere Aspekte verweisen.
5. Ist die Übereinstimmung, was schön sei über Kulturen hinweg gleich und wenn ja
warum, und wenn nein warum?
Attraktivität ist Interkulturell, hat nur kleine Abweichungen. Große Augen, kleine
Nase, große Pupillen, hohe Wangenknochen, starkes Lächeln
Häufig wird Schönheit mit moralischen Begriffen gleich gesetzt, das Stereotyp:
„Was schön ist ist auch gut“ gilt interkulturell.
Grundlegend dafür ist das Kindchenschema, das früh sozialisiert und geprägt wird
sowie das arithmetische Mittel: das zusammengesetzte, gemischte Bild ist
attraktiver als einzelne „Schönheiten“.
>> Kindchenschema (hauptsächlich bei Frauen) > löst Schutzverhalten aus
Ja, korreliert mit 0.9!
6. Welches sind als schön empfunden Merkmale beider Geschlechter
Als attraktiv eingeschätzt wird das Kindchenschema, Symmetrie
Frauen: regelmäßige Züge, große Augen, kleine Nase, schmale Wangen,
schmales Kinn, hohe Augenbrauen, markante Wangenknochen, starkes Lächeln
Männer: starkes Kinn, starkes Lächeln, markante hohe Wangenknochen, hohe
Augenbrauen
7. Gibt es ein gemeinsames Schönheitsideal? Wenn ja, wie wurde das empirisch
belegt und wie ist es zu erklären; wenn nein, wie wurde das empirisch belegt
und wie ist es zu erklären?
Das Schönheitsideal ist das arithmetische Mittel, d.h. der Durchschnitt der durch
übereinanderlappung vieler Fotos entsteht. Laut Studien wird das gemittelte Bild
als attraktiver eingeschätzt als die einzelnen Fotos, sogar von
Neugeborenen(Blickpräferenz). Die Erklärung hierfür ist, dass diese Mischung ein
vertrautes Gefühl erzeugt, das uns angenehm ist. Aspekte des Mittels erkennen
wir scheinbar wieder, Personenwahrnehmung ist angeboren.
8. Welche Variable macht erneute Verabredungen am wahrscheinlichsten
Körperliche Attraktivität ist der eigentliche Prädikator.
9. Was bedeutet "Vergleichsniveau für Alternativen"
Das Individuum vergleicht seine eigene Beziehung damit, was für Nutzen es für
seinen Einsatz (Kosten) in alternativen Beziehungen bekommen würde. Je nach
relativem Vorteil sehen Partner ihre Beziehung positiv oder negativ.
10. Was bedeutet Equity Theorie
Gleichheit bezieht sich auf das Gleichgewicht zwischen den Nutzen und Kosten des
einen und denen des anderen – was erhalten wird und was gegeben wird, muss auf
beiden Seiten gleich sein.
11. Nennen Sie 2 Typen von Liebe und 6 Stile der Liebe
Typen: Es gibt kameradschaftliche und leidenschaftliche (passionate Love) Liebe.
Liebesstile:
Eros: leidenschaftliche, körperliche Liebe
Ludus: verspielte Liebe
Sorgende Liebe: entsteht aus Freundschaft, fürsorglich
Pragma: pragmatische Liebe
Manie: hochemotionale Liebe, mit Höhen und Tiefen
Agape: eher spirituell, selbstlose Liebe
12. Skizzieren Sie die Dreieckstheorie der Liebe
Intimität
Romantische Liebe
Kameradschaftliche Liebe
Vollzogene Liebe
Leidenschaft
Verbindlichkeit
Einfältige Liebe
13. Was sagt das Investitionsmodell der Bindung aus?
Die Belohnung, die man aus der Beziehung erhält, die Kosten, die sie für einen
bedeutet, und die Vergleichsebene „Was erwarte ich – was bekomme ich?“ sind
entscheidend für die Zufriedenheit mit der Beziehung. Die Zufriedenheit, die eigenen
Investitionen in der Beziehung, und die Qualität der möglichen Alternativen zur
Beziehung entscheiden über die Hingabe und Verpflichtung, die man der Beziehung
gegenüber hat. Und daraus ergibt sich die Stabilität der Beziehung.
14. Mit welcher Studie wurde das Investitionsmodell der Beziehung überprüft und
wie sind die Ergebnisse
Mit Fragebögen bei Studenten in heterosexuellen Beziehungen wurde untersucht,
inwieweit es tatsächlich das Zusammenbleiben des Paares bzw. die
Trennungswahrscheinlichkeit voraussagt. Eine große Rolle spielen:
Hohe Zufriedenheit
Hohes Investitionslevel
Wenig Alternativen
Die Gerechtigkeitsvariable spielt vor allem in Kurzzeitbeziehungen
(=Austauschbeziehung) eine Rolle, wir achten mehr darauf, wer was beiträgt.
3. Geschlecht als zentraler Aspekt der Identität:
Folien unter http://www.sbg.ac.at/psy/lehre/ss2005.htm
1. Wie kann man mit Zwillingsstudien feststellen, ob Geschlechtsrollennonkonformität vererbbar ist?
Hier wurde die Geschlechtsatypität probandweise mit Konkordanzraten überprüft:
Berechnet wird also die Wahrscheinlichkeit, dass der Cozwilling das Merkmal hat,
gegeben, dass es sein Zwilling hat. Dabei ist die doppelte Differenz zwischen
Monozygotischen und Dizygotischen Zwilligen die Erblichkeit. Mit den Anteilen der
nichtgeteilten Umwelt (das heißt, was den Monozygotischen nicht gemeinsam ist)
und der geteilten Umwelt (was dem Geschwisterpaar gemeinsam ist), ergibt dies den
Gesamtwert 1.
Erblichkeit = 2* (KonkordanzMonozygotischerZ – Konkordanz Dyzygotischer Zwillinge)
H = 2(rMZ - rDZ ),
1=Nichtgeteilte Umwelt + Erblichkeit + Geteilte Umwelt
NSE = 1 – Konkordanz Monozygotischer Zwillinge
SE = 1 - H - NSE
2. Gibt es Hinweise, dass Geschlechtsrollennonkonformität vererbbar ist?
Über die oben beschriebene Zwillingsstudie fand man heraus, dass bei Männern die
Nonkonformität eher auf die Umwelt (ca 60%), bei Frauen aber auf die Erblichkeit (ca
75%) zurückgeführt werden kann. Vielleicht liegt dieser Unterschied im Verhalten der
Mädchen, die sich ihre Umwelten aussuchen (aktive Genom-Umwelt Korrelation).
3. Was bedeuten die Begriffe "Geschlechtsidentität" und "Geschlechtskonsistenz",
und mit welchem Alter manifestieren sich diese bei Kindern.
Geschlechtsidentität ist die Identifizierung mit einem Geschlecht als männlich
oder weiblich, manifestiert sich mit 2 Jahren
Geschlechtskonsistenz ist das Wissen, dass das Geschlecht eine Kategorie ist,
in die jeder Mensch und jedes Tier eingeordnet werden kann und dass das
eigene Geschlecht nicht veränderbar ist, manifestiert sich im Zeitraum von 4-7
Jahren
4. Was ist der Unterschied zwischen Transsexualität und Transvestitisums?
Transsexualität ist der Wunsch, ein anderes Geschlecht anzunehmen. Beim
Transvestitismus erfolgt dieser Rollentausch lediglich über Wechsel zur
Geschlechtskonformen Kleidung des erwünschten Geschlechtes.
5. Wie wurde experimentell untersucht, dass Gender-Stereotype die Leistung bei
Frauen verringern, und wie nennt man diesen Effekt?
Stereotyp-Threat-Effect: Direkter oder indirekter Hinweis auf das Stereotyp
verursacht eine Veränderung des Verhaltens in Richtung des Stereotyps.
2 Experimentelle Studien mit Verbalen/Mathematik-Tests, mit einer Frau und 1 bis 2
anderen Frauen und/oder 1-2 anderen Männern. Die Ergebnisse zeigten, dass
Frauen beim Mathematik-Test umso schlechter abschnitten, je mehr Männer den
Test mit ihnen absolvierten.
6. Was ist der "Depressed Entitlement Effect":
Frauen bezahlen sich für dieselbe Tätigkeit weniger als Männer sich bezahlen
würden.
7. Welche Geschlechtsunterschiede findet man in der Beurteilung, wie viel man
für eine Bestimmte Tätigkeit bezahlt bekommen soll?
Frauen bezahlen sich für dieselbe Tätigkeit weniger als Männer sich bezahlen
würden. Gibt man denn Probanden nun Informationen zur Bezahlung des
anderen Geschlechtes, setzen Männer ihre Bezahlung herunter, Frauen ihre aber
nicht hinauf – besonders bei schweren Aufgaben bezahlen sich Frauen weniger
als Männern, bei leichten Aufgaben hingegen bezahlen sie sich mehr. Männer
über- Frauen unterbewerten ihre Anstrengung, Frauen arbeiten aber bei höherem
Lohn mehr.
8. Was ist die Kritik an Sandra Bem's Kategorie "Androgyn", und wie kann man
diese Kritik bei Bem's Skala berücksichtigen.
Die Kritik besagt, dass Maskulinität und Femmininität nicht zwei Ausprägungen eines
Konstruktes sind sondern zwei unabhängige Konstrukte – ist also die beidseitig hohe
Inzidenz von Ausprägungen gleichbedeutend, mit der beidseitig niedrigen Inzidenz?
Hier wurde eine neue Kategorie für die beidseitig geringe Ausprägung eingeführt,
u.z. „Undifferenziert“.
9. Wie wird die Geschlechtsrollenkonformität mit dem "Gender Diagnosticity"
Instrument gemessen?
Das GD von Lippel misst die Wahrscheinlichkeit, dass die Person männlich bzw.
weiblich ist, gegeben derer Berufspräferenzen bzw. die Summe der
Berufspräferenzen, die geschlechtsspezifisch gewählt werden.
Parallel dazu wird die Konformität im Kindesalter über ein Inventar bezüglich des
Spielverhaltens und der Sex-Segregation von Zucker und Mitchel gemessen.
BLOCKTERMIN FR 10.06. und SA 11.06. Beate Schuster
Fragen in erster Linie auf Basis dessen, was vorgetragen wurde.
Dissonanztheorie
1. kognitive Dissonanz
Leon Festinger 1957: Ein Widerspruch zwischen Werten (Einstellungen) und
Kognitionen führt zu einem unangenehmen Spannungszustand. Dieser motivationale
Erregungszustand führt zum Wunsch, diese Spannung zu beseitigen.
Stärke: hängt ab von der Wichtigkeit der Kognition und dem Verhältnis dissonanter
zu konsonanter Kognitionen.
Reduktion dieser Spannung durch Hinzufügen zusätzlicher konsonanter Kognitionen,
Elimination dissonanter Kognition (z.B. vergessen), Ändern der zugeschriebenen
Wichtigkeit der Kognition oder Ändern der Kognition selbst.
Aufwandsrechtfertigung (effort justification): Ist der Aufwand für meine Anstrengung
gerechtfertigt? Wenn nicht, so werte ich die Rechtfertigung auf! D.h. die Spannung
von 2 negativen Kognitionen wird kompensiert, durch die umbewertung einer
Kognition.
z.B Studenten in einem Labor bekommen für eine monotone langweilige Aufgabe
entweder 1€ oder 20€. Auf die Frage, wie viel spaß die Aufgabe gemacht hätte,
sagten die 1€-Gruppe, dass es ein interessanter Job wäre als die 20€ Gruppe.
forbidden-toy-paradigma: Je milder die Strafe, desto eher wird Attraktivität
umbewertet.
z.B. Verbot, mit Lieblingsspielzeug zu spielen. Niedrige Strafandrohung: Spielzeug
wird als weniger attraktiv eingeschätzt. Hohe Strafandrohung: Attraktivität des
Spielzeuges steigt.
Erzwungene Einwilligung (forced compliance): Sobald zu viel Zwang offensichtlich
ist, ist Rechtfertigung gegeben, wenn aber kaum Zwang besteht, muss ich diese
Dissonanz reduzieren indem ich eine Umwertung vollziehe.
z.B. Soldaten bekamen die Anweisung Heuschrecken zu essen: Eine Gruppe sollte
dies zu Übungszwecken (nicht als Befehl) machen: Die „Freiwilligen“ fanden das
nicht so schlimm. Die andere Gruppe hatte den Befehl vom Oberst und fanden diese
Mahlzeit entsetzlich.
Postdecisional Dissonance (Nachentscheidungsdissonanz): Ist man nach einer
Entscheidung nicht mehr so überzeugt davon, richtig gehandelt zu haben, so
reduziert man diese Dissonanz dadurch, indem man „selective exposure“ betreibt:
Man hört sich vor allem jene Argumente an (vom sozialen Umfeld, den Medien etc),
die für meine gewählte Alternative sprechen.
z.B.: Neue Autobesitzer im Labor: Beim blättern durch zeitschriften beachteten sie
selektiv eher die Werbung für ihr eigenes (neues) Auto.
Derogation of the Victim: hat man jemandem unrecht getan, so wertet man dieses
Opfer ab, anstatt sich zu Entschuldigen oder besonders nett zu sein – dadurch
rechtfertigt man im nachhinein sein eigenes Fehlverhalten.
z.B.: Jemand wird gemobbt und ich helfe ihm nicht, denke mir dann: Er ist eh selber
schuld dran.
Low balling – eine Verkaufsstrategie um teure Produkte an den mann zu bringen:
Szenario z.B. Autohändler: Ein Mercedes SLR ist vieeeeeeel zu teuer für den
Kunden, aber der Verkäufer schwatzt ihm auf, dass das DIE Gelegenheit ist, weil er
jetzt 50% billiger ist. Durch diese 50% weniger, kommt er gerade knapp in die
Preisklasse, die sich der Kunde leisten könnte. Während der Verkäufer die Papiere
holt, malt sich der Kunde aus, wie toll das wird (positive Argumente werden selektiv
fokussiert). Dann aber erklärt der Verkäufer, was nun alles extra kostet, sodass im
Endeffekt das Auto gleich teuer ist wie zuvor. Aber nun die Kognitionen sind schon
da: Soll man wegen des bisschen Geldes nun auf all die positiven Effekte
verzichten?
physiologische Erregung: Der Spannungszustand bei Dissonanz ist direkt
physiologisch nachweisbar, oder indirekt über Leistungstests (unter Erregung gut
Gelerntes leicht reproduzierbar, beim Lernen eher hemmend) feststellbar.
Medikamente, die Spannung reduzieren, können Umbewertung blockieren.
2. Selbstwert
SELF DISCREPANCY THEORY von Higgens Tory
3 Komponenten des Selbstkonzeptes: Actional (tatsächliches Selbst), Ideal (ideales
Selbst) und Ought (wie ich glaube, dass ich sein soll).
nicht reduzierbare Diskrepanzen: Actional-Ideal führt zu Depressionen, ActionalOught führt zu Angst. Häufig führt Diskrepanz hier zur Abwertung der
Interaktionspartner, die dazu beigetragen haben.
THEORIE DER SYMBOLISCHEN SELBSTERGÄNZUNG Wicklund&Gollwitzer
Dort wo das Selbst unvollständig ist, wird es duch entsprechende Symbole ergänzt,
d.h. kompensiert. Erfolge, bei denen wir uns sicher sind, dass sie tatsächlich unseren
Fähigkeiten entsprechen und wo wir unsere Ziele erreicht haben, müssen wir nicht
aufpushen. Dort wo wir uns unserer Kompetenz nicht so sicher sind, brauchen wir
Symbole (z.B. aufhängen von Maturazeugnissen, Grammys etc.)
INREFLECTED STORY Basking
Eine nahestehende Person ist in Dissonanz mit mir, wenn sie in einer mir zentralen
Dimension besser ist als ich. 3 Möglichkeiten der Reduktion: Nahe Person abwehrern
(mittelfristig neuen Partner suchen), auf andere Dimension ausweichen, also
woanders erfolgreich werden oder diskrepanz reduzieren, indem man den anderen
sabotiert.
z.B. Mann mit Frau, die Karriere macht – sie ist besser als er. Er wird hausmann und
sagt: die Familie ist mir wichtiger
SELF VERIFICATION Swann
Diskrepanz zum Selbstkonzept so abändern, dass wir Selbstkonzept wieder
bestätigen können. d.h. das Motiv nach Konsistenz ist sogar noch größer als das
Bedürfnis nach Selbstwert. z.B Selfverification für negative Selbstbilder:
underachievement: Erfolg war nur Zufall!
Prosoziales Verhalten – Hilfe Verhalten
PSV: ein Verhalten, das bestrebt ist, das Wohlergehen einer anderen Person zu
erhöhen.
Altruismus: Für anderen Gutes tun, auf eigene Kosten.
Altruismus ist ein spezialfall von Hilfe, Hilfe ein Spezialfall von Prosozialem verhalten.
A – BYSTANDER INTERVENTION – Das 5-Stufen Darley Latané Modell
Je mehr Personen anwesend sind, desto wahrscheinlicher wird geholfen.
1. Ereignis registrieren: Je dichter die Bevölkerung, desto mehr konkurrierende
Stimuli lenken mich vom Geschehen ab: Wahrscheinlichkeit der Registration
sinkt.
2. Ereignis als Notsituation interpretieren: Je konsensualer die ganze
Gesellschaft nichts tut, desto eher unternimmt auch das Individuum nicht, da
diese pluralistische Ignoranz dazu führt, dass die Situation nicht ernst
genommen wird. z.B. Studie mit eingeweihten und einer Versuchsperson im
Labor, Qualm kommt aus der Ecke, alle schauen blos und zucken die
Schulter, Versuchspersonen unternehmen nur in 10% der Fälle was.
3. Sich selbst als Verantwortlichen wahrnehmen: Je mehr andere da sind, desto
größer die Verantwortungsdiffusion: Jemand anderer könnte ja auch etwas
unternehmen. Vgl Autopanne auf einsamer Landstraße vs. Autobahn – wo
wird einem eher geholfen? Studie fiktiver Epilepsieanfall im Labor bei
Gruppendiskussion: Bei 5 Personen unternehmen 38% gar nichts.
4. Art der Hilfe entscheiden: Viele Leute fühlen sich nicht kompetent genug, um
zu helfen.
5. Hilfe in die Tat umsetzen: Heute lerne ich für die Prüfung, nehme ich mir vor..
mache ich das auch wirklich?
B – DAS WEINER MODELL
Wir helfen in abhängigkeit davon, ob der Hilfsbedürftige seine Notlage selbst
verschuldet hat oder ob er keinen Einfluss darauf hatte.
Attribution  Emotion  Hilfe ja/nein
Nicht kontrollierbar  Mitleid  Hilfe
Kontrollierbar  Ärger  keine Hilfe
z.B. leihen Studenten ihre Unterlagen denen, die im Krankenhaus waren und
deswegen nicht zur Vorlesung kommen konnten eher, als denen, die im
Schwimmbad oder auf Urlaub etc. waren.
C – DAS AROUSAL: COST-REWARD-MODELL von Piliavin et. al. (1991)
1. Erregung durch Beobachten einer Notsituation: unangenehme Spannung, Mitleid
2. je mehr man erregt wird (je höher das Arousal), desto unangenehmer wird das
3. Erregungsreduktion erzielen wir über minimale Netto-Kosten. Wir sind
Nutzenmaximierer und vergleichen Nutzen und Kosten der zu leistenden Hilfe:
Kann ich die Erregung nicht umattribuieren (ich bin gar nicht unangenehm berührt
weil ich Mitleid habe sondern weil ich davor z.B. eine schlechte Nachricht erhalten
habe), so wäge ich die Kosten z.B. Gefahr, Anstrengung mit den Nutzen z.B. kein
Mitleid mehr, moralisches Ansehen ab.
4. impulsive Reaktionen
5. monotones Absinken der Erregung nach Beendigung der Situation, d.h. es nimmt
auch von selber ab, auch wenn ich nichts unternehme also Hilfe unterlasse.
ALTRUISTISCHE PERSÖNLICHKEIT von Nancy Eisenberg
Prosoziales Verhalten ist schon bei 18 Monate alten Kindern zu beobachten (z.B.
trösten). Diese Persönlichkeitseigenschaft ist konsistent (Oliner&Oliner untersuchten
Retter von Holocaust-Opfern und fanden heraus, dass diese im Alter besonders in
Wohltätigkeitsvereinen engagiert waren) und es lassen sich Geschlechtseffekte bei
der Art der Hilfe beobachten: Männer eher körperliche, heroische Hilfe, Frauen eher
Pflege, Nachbarschaftshilfe, alltäglich und nicht heroische Hilfe.
EMPATHIEVERMÖGEN
Fähigkeit, zutreffend einschätzen zu können wie es jemandem geht: Die Perspektive
übernehmen und den Gefühlszustand des anderen verstehen. Mit-Leiden= Mitleid,
d.h. selbst emotional berührt sein.
SELBSTWIRKSAMKEIT – SELBSTKONZEPT Bandura
Diejenigen, die anderen helfen, haben eigene Eltern erlebt als Menschen, die ihre
Bedürfnisse wahrgenommen haben und ihnen geholfen haben diese umzusetzen.
D.h. sie hatten einen autoritativen Erziehungsstil (auch partnerschaftlicher
Erziehungsstil genannt): Viel Wärme und hohe Lenkung führen dazu, dass das Kind
selbst lernt, sich in andere hineinzuversetzen und gute Kompetenzen erwirbt.
BINDUNGSTHEORIE Bowlby
Durch den Strange Situation Test wird im Alter von ca 18 Monaten erhoben wie ein
Kind gebunden ist (an die primäre Bezugsperson, meistens die Mutter):
- Sicher Gebunden: Gute Beziehung zur Mutter, lernt prosoziales Verhalten
- Unsicher – Ambivalent: Fühlt sich zur Mutter hingezogen aber traut sich
nicht, sich wirklich Hilfe zu holen: Wird von Mutter nicht ernstgenommen.
- Unsicher – Ablehnend: Läuft vor Mutter weg, lehnt sie ab: Wird von Mutter
immer für Schuldig erklärt.
60% der Personen in unserer Kultur sind unsicher gebunden. Der Bindungsstil ist
Intergenerational übertragbar, wenn man seine Bindungs“störung“ nicht aufarbeitet,
wird man seine eigenen Kinder genauso schlecht „binden“.
UNERBETENE HILFE
Hilfe macht Hilflos wenn dadurch die Selbstwirksamkeitserwartung herabgesetzt
wird. Wenn man jemandem hilft, der etwas auch alleine könnte, signalisiert man ihm
damit, dass er es alleine nicht schaffen würde.
THE WARM GLOW OF SUCCESS
Nach einem Erfolgserlebnis, also mit guter Laune, steigt die Hilfsbereitschaft.
Außerdem ist umgekehrt zu Helfen ein effizienter Mechanismus um die eigene Laune
anzuheben.
KULTUREFFEKTE
In Interdependenten (Abhängigkeitsbeziehungen, Gemeinwohl wichtig) Kulturen
helfen Menschen eher Angehörigen der eigenen Gruppe, da es in Independenten
(autonom ausgerichteten) Kulturen keine Gruppe gibt – dort wird gerechter „jedem“
geholfen, dafür insgesamt weniger.
ALTRUISMUS PARADOX DER EVOLUTIONÄREN PSYCHOLOGIE
Eigene Kosten für fremden Nutzen – paradox ist daran, dass dies ein evolutionärer
Nachteil ist und durch natürliche Selektion ausgemerzt hätte werden müssen.
Kin-selection (Verwandtenselektion) bewirkt: Wenn ich 10 meiner Geschwister rette,
und ich sterbe dafür, habe ich mehr Genen meiner Art zum Durchbruch verholfen als
ich selbst zeugen könnte.
Gruppeneffekt: In der Gruppe ist es leichter zu überleben, in der Gruppe ist genetisch
bevorzugt wer schnell soziale Normen begreift. eine dieser Normen ist die
Reziprozität, d.h. gegenseitige Hilfe.
Antisoziales Verhalten
Unterkategorie ASV: Aggressives Verhalten= Verhalten mit der Absicht jemanden
anderen zu schädigen, also sein Wohlergehen zu reduzieren. 2 Motive:
Instrumentelle Aggression: Schaden ist Mittel ZUM Zweck
Emotionale Aggression: Schaden IST Zweck – Selbstzweck
FAKTOREN Sind Personal oder Situational
Kulturabhängig: Aggressive Kulturen vs Kulturen ohne interpersonale Aggression –
hier gibt es den Autokinetischen Effekt, nämlich, dass sich einzelne aggressive
Individuen, die in eine nichtaggressive Kultur kommen, an diese anpassen. Auch
wenn bereits alle ehemalig nichtaggressiven weg sind und nur mehr die angepassten
übrig sind, kommt es nicht dazu, dass die Aggression wiedereingeführt wird.
Entwicklunspsychologisch: Die meiste Aggression zwischen 12 und 24 Monate
Frustrations-Aggressionshypothese: Frustration führt zu höherer Aggression.
Frustration= im interpersonalen Aspekt ist es die Bedrohung der sozialen
Anerkennung, z. B. eine Beleidigung
Hitze: je höher die Temperatur desto aggressiver sind wir
aggressive Hinweisreize können Auslöser für Aggressivität sein (z.B. Waffe)
evolutionäre Perspektive (Lorenz): Aggr. fördert die persönliche Fitness (z.B.
Vordrängen)
Geschlechtseffekte: Männer sind aggressiver als Frauen
LERNTHEORIEN
Operantes Konditionieren (Belohnung für Aggressionen), Modelllernen (Beobachtete
Aggression, z.B. Medieneinfluss)
BIOLOGISCHE EBENE
Zuwenig Serotonin und oder zuviel Adrenalin führen zu Aggressionen
Soziale Gruppenbeziehungen
Soziale Identitätstheorie von Touchfeld (oder schreibt man halt so ähnlich)
Theorie des realistischen Gruppenkonflikts von Sherif
Daraus abgeleitet lassen sich Prozesse, wie Vorurteile entstehen, erklären.
Durch Gruppenbildung entstehen Vorurteile, diese wieder abzubauen ist durch
übergeordnete gemeinsame Ziele, d.h. die Gruppen sind aufeinander angewiesen,
unter positiver wechselseitigen Abhängigkeit möglich.
z.B. Minimales Gruppenparadigma: Studie, in der Versuchspersonen Geld eher der
eigenen Gruppe – auch wenn sie die Mitglieder nicht kannten – gaben als der
fremden. Dies ist die In-group-favourisierung vs. Out-group-diskriminierung.
Attributionen von Erfolg erfolgen demgemäß assymetrisch: Eigener Erfolg wird auf
internale (Kompetenz), fremder Erfolg auf externale (Glück) Faktoren zurückgeführt.
Maßnahmen um Gruppenkonflikte zu minimieren:
- Übergeordnetes Ziel nach Sherif
- Kategorisierung vermeiden (Touchfeld): Criss-cross Kategorisation, d.h.
überlappend Leute immer in mehrere Kategorien gleichzeitig definieren
- Individualisieren, d.h. Wahrnehmung für einzelne Gruppenmitglieder
sensibilisieren (sonst neigt man zu Fremdgruppenhomogenität)
Stress und Gesundheit
Unterscheidung großer Stressoren (z.B. Umzug, neuer Job...) von kleinen, „dayly
hazels“ Stressoren. Alltagsstress (also kleine S.) ist viel zermürbender.
Stress entsteht durch die subjektive Bewertung einer Situation ohne CopingMöglichkeit (ohne Kontrolle, ohne Beeinflussbarkeit). Etwas ist viel länger erträglich,
wenn man es beeinflussen kann. LOCUS OF CONTROL: Leute die wegen ihres
Attributionsstiles eher etwas als kontrollierbar erleben sind eher Stressresistent.
Wie bringt man Menschen zu Gesundheitsverhalten?
Nicht negative Aspekte, die wegfallen ausmalen, sondern das Ganze in einen
positiven Frame, d.h. positive Aspekte, die dazukommen ausmalen, setzen. Das ist
Motivationspsychologisch ein approachmotiv, welches viel stärker ist, als das
avoidancemotiv – man hält länger/eher durch. Außerdem zu berücksichtigen ist die
Reaktanztheorie: Aus Trotz etwas erst recht machen, wenn einem diese Freiheit
verboten wird.
MOBBING – großer Stress und Spezialfall von Aggression
Def: Wenn ein Individum von Mitgliedern der eigenen sozialen Gruppe angegriffen
wird, u.z. systematisch , über längere Zeit und wiederholt, in einer
Schädigungsabsicht mit einem Stärkenungleichgewicht (Überlegene, große Gruppe
gegen den Einzelnen) – meist mit dem Ende, aus der Gruppe ausgegrenzt zu
werden.
Also Mobbing= Schaden+Systematisch+Stärkeungleichgewicht
Evolutionär gesehen ist der Ausschluss aus der Gruppe der Tod für das Individuum.
Merkmale, die dazu führen, dass man Mobbing-Opfer wird (und bleibt):
Situativ: Führungsstil des Gruppenleiters ist autoritär oder laissez-faire
Personal:
Reaktion auf diese Situation ist entweder aggressiv (Beschimpfen,
Zurückflegeln) oder – und das ist meistens der fall – unterwürfig. Beides erhöht die
Aggressivität der Gruppe noch zusätzlich. –> Gegenmaßnahme: Unbeirrbar eigene
Interessen weiterverfolgen
Unsportlichkeit
Andersartigkeit: Oft ist es schwierig sich anzupassen, also Gegenmaßnahme,
falls Konformität nicht möglich ist: Verdeutlichen, dass diese Andersartigkeit nicht
kontrollierbar ist (z.B. dicke Brille weil Linsen nicht vertragen werden), dann realisiert
Gruppe, dass Individuum konform sein MÖCHTE, wenn kontrollierbar:
Wahrgenommene Relevanz oder Gewichtung reduzieren: d.h. Ähnlichkeiten
hervorheben, Abweichungen abwerten.
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