Genetische Diagnostik und phänotypische Variationen der

Werbung
FV 91
Genetische Diagnostik und phänotypische Variationen der Transthyretin-assoziierten
familiären Amyloidneuropathie (TTR-FAP)
Tim Hagenacker1, Andreas Thimm1, Lars Steinmüller-Margin2, Bassel Sabbagh3
1Universitätsklinikum
2Laborärzte
3MVZ
Essen, Klinik für Neurologie, Essen, Deutschland
Singen, Molekulare Genetik, Singen, Deutschland
Labor Dr. Limbach & Kollegen, Methodenentwicklung Proteinanalytik, Heidelberg, Deutschland
FV 91
Genetische Diagnostik und phänotypische Variationen der Transthyretin-assoziierten
familiären Amyloidneuropathie (TTR-FAP)
Tim Hagenacker1, Andreas Thimm1, Lars Steinmüller-Margin2, Bassel Sabbagh3
1Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie, Essen
2Laborärzte Singen, Molekulare Genetik, Singen
3MVZ Labor Dr. Limbach & Kollegen, Methodenentwicklung Proteinanalytik, Heidelberg
Hintergrund: Die Transthyretin-assoziierte familiäre Amyloidneuropathie (TTR-FAP) ist eine seltene
irreversible, progressive, neurodegenerative, autosomal-dominante vererbte Erkrankung, die durch
eine Mutation des TTR-Gens verursacht wird. Bisher sind mehr als 100 verschiedene Mutationen im
TTR-Gen, von denen viele einen direkt pathogenen Effekt haben, beschrieben. Während sich die
TTR-FAP typischerweise als rapid-progressive sensomotorische Neuropathie mit autonomer
Beteiligung manifestiert, gibt es in Abhängigkeit der zugrundeliegenden Mutationen, aber auch
geographischen Einflüssen, zahlreiche phänotypische Variationen mit multipler Organbeteiligung,
Ziele: Im Rahmen einer Screeninguntersuchung einer neuromuskulären Spezialambulanz eines
städtischen Ballungsraumes mit relevantem Bevölkerungsanteil historisch bedingter Zuwanderung
werden 100 Patienten mit idiopathischen progressive Polyneuropathieformen charakterisiert.
Fragestellung: Die Studie soll die Frage beantworten, welche Mutationen in städtischen
Ballungsräumen zusätzlich berücksichtigt werden müssen und welche geno-/phänotpyischen
Korrelationen besonderer Beachtung bedürfen.
Methoden: Bei allen Patienten erfolgt eine molekulargenetische Diagnostik mit Sequenzierung der 4
TTR Exonen. Durch die Bevölkerungsstruktur im Ballungsraum und der endemisch bedingten
Verteilung pathogener Mutationen, wird erwartet einen in dieser Kohorte relevanten Anteil an TTRFAP erkrankten Patienten mit unterschiedlichen pathogenen Mutationen im TTR-FAP Gen zu
identifizieren. Zusätzlich erfolgt die Validierung eines massenspektrometrischen Serumtests zum
Nachweis von TTR-Amyloid im Serum.
Ergebnisse: Durch die bisherige Analyse der Proben von 45 Patienten konnten bisher zwei Familien
mit Mutationsträgern identifiziert, die durch eine eindeutig pathogene Mutation verursacht werden.
Zusätzlich konnten 7 Mutationen mit bisher als apathogen beschriebenen oder bisher nicht
beschriebenen Mutationen identifiziert werden, die alle unter einer fortgeschrittenen sensomotorischen
Polynneuropathie leiden.
Schlussfolgerungen: Bei den identifizierten Mutationen handelt es sich um bisher selten
beschriebene Mutationen, die in diesen ethnischen Gruppen bisher nicht beschrieben sind.
Entsprechend ist zur Identifikation, vor dem Hintergrund einer unmittelbaren therapeutischen
Relevanz, die Sequenzierung aller 4 Exone des TTR-FAP Gens wichtig.
Herunterladen