Multiple Sklerose

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Multiple Sklerose
Multiple Sklerose, auch Encephalomyelitis disseminta genannt, ist eine neurologische Krankheit, wie auch
Epilepsie. Diese beiden sind zwei der häufigsten neurologischen Erkrankungen bei jungen Erwachsenen.
Sie ist eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung* des zentralen Nervensystems.
Ursachen
Die eigentliche Krankheitsursache der MS (Multiple Sklerose) ist leider unbekannt. Es gibt verschiedene
Theorien. Die Untersuchungen deuten auf eine multifaktorielle Krankheitsentstehung hin. Dabei spielen
genetische Faktoren und Umwelteinflüsse eine Rolle.
Über den Ablauf der Plaquesbildung* weiss man viel mehr, so kann man die Krankheitsbeschwerden behandeln.
Man weiss, dass es Schubauslöser gibt. Solche Auslöser sind z.B. :
- Infekte (z.B. Grippe)
- Impfungen
- Operationen
- Starke (blutende) Verletzungen
- Langanhaltender Stress
- Immunstimulierende Medikamente
Jedoch sind diese Situationen nur für 1/3 der Schübe verantwortlich, die anderen 2/3 der Schübe werden durch
weisse Blutkörperchen (Lymphozyten) ausgelöst, da diese eine Autoimmunreaktion verursachen.
Wie wird das Nervensystem bei MS geschädigt?
Die bei der MS erkrankten Stellen nennt man Plaques (Demyelinisationsherde/Entmarkungsherde). Diese sind im
Zentralnervensystem, d.h. die Markscheide der Axone ist betroffen. Sie befinden sich im Rückenmark, Kleinhirn,
Gehirnstamm und in Sehnerven. In anderen Teilen des Grosshirns bilden sich nur selten Plaques. Bei den
meisten MS-Kranken entstehen an mehreren der genannten Stellen Plaques, doch meist ist eine Stelle stärker
als die anderen betroffen, so unterscheidet man je nach der betroffenen Stelle verschiedene Formen (z. B.
Rückenmarksform).
Verlauf
Die Diagnose Multiple Sklerose, löst bei den meisten Menschen psychische Reaktionen und Krisen aus. Die
drohende Behinderung führt oft zur Identitätskrise.
Es gibt verschiedene Verlaufsformen der MS:
- die schubförmige Verlaufsform mit guter Remission (Besserung)
- die primär chronische Verlaufsform, bei der sich Symptome nicht mehr zurückbilden.
Diese zwei Verlaufsformen werden von McAlpin noch in sieben Zwischenformen eingeteilt.
MS taucht meistens zwischen dem 15. und 45. Lebensjahr auf. Am häufigsten verläuft die Krankheit schubförmig,
selten besteht von Anfang an eine Verschlechterung.
Schübe sind Krankheitsausbrüche, bei denen sich innerhalb von einigen Tagen bis Wochen zunehmende
neurologische Beschwerden oder Ausfälle zeigen. Man bezeichnet es erst als Schub, wenn die Beschwerden
länger als 24 Stunden dauern.
Neurologische Symptome sind zum Beispiel:
- Spastik/Lähmung
- Sehstörungen
- Sprachveränderung
- Gesichtslähmung
MS Patienten leiden hauptsächlich unter Bewegungs-, Gleichgewichts-, und Koordinations-, Empfindungs-,
Sehstörungen und auch Blasen-, Darm-, und Sexualfunktionsstörungen.
Nach einigen Tagen, Wochen oder selten auch Monaten setzt eine Remission ein. Diese dauert wenige Wochen
bis zu Monaten. Nach den ersten Schüben bilden sich die Symptome meist vollständig zurück, jedoch nach etwa
4 bis 5 Schüben ist die Besserung immer weniger vollständig. Die Restbeschwerden führen zu einer
zunehmenden Behinderung.
von Nadine Schneebeli und Lorena Ruiz
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Die Zeit zwischen den Schüben nennt man Intervalle, sie sind sehr unterschiedlich lang. Es gibt Fälle, in denen
sie drei Wochen dauerte und andere in denen sie 30 Jahre anhielt. Dies sind zwei Extremfälle. Oft dauern diese
Intervalle zwischen einem halben bis zwei Jahren. Häufig werden diese im Laufe der Jahre kürzer.
Folgezustände dieser Krankheit sind Beispielsweise erhöhte Ermüdbarkeit, niedriger Blutdruck, verschiedene
Behinderungen oder auch psychische Veränderungen.
Möglichkeiten der Prävention:
Im Grunde ist keine Prävention möglich, weil, wie schon im oberen Text erwähnt, die Ursache der Krankheit nicht
bekannt ist. Um eine Krankheit verhindern zu können, muss man auch wissen, was sie auslöst. Deshalb kann
Multiple Sklerose auch nicht vollständig ausheilen.
Behandlungsmöglichkeiten
Es ist wichtig den Schub innerhalb der ersten Tage zu behandeln, denn umso länger die Remission andauert,
desto weniger gehen die Symptome zurück.
Diese sehr wichtige Therapie gleich nach dem Schub, nennt man Schubtherapie.
Bei dieser Therapie werden entzündungshemmende Mittel eingesetzt. Nach einem behandelten Schub ist die
Besserung deutlich stärker als bei einem nichtbehandelten.
Es wird empfohlen, den Körper nach einem Schub zu schonen, jedoch nicht zu stark zu vernachlässigen,
dadurch wird das Abwehrsystem ungünstig beeinflusst. Deshalb macht man gezielte Übungen.
Neben der Schubtherapie gibt es auch die Langzeittherapie. Sie ist im Gegenteil zu der Schubtherapie
kontinuierlich.
Eine wichtige Therapieform ist die Symptomatische Therapie, dort wird vor allem mit Physiotherapien gearbeitet.
Stärkere Beschwerden, die das tägliche Leben beeinflussen, müssen meist mit Medikamenten behandelt werden.
Wichtig ist dann, dass der Patient die Medikamente regelmässig einnimmt.
Medikamente sollen aber nicht die wichtige Rehabilitationsmassnahmen ersetzen.
Beispiele für Symptomatische Therapien:
- Ergotherapie: Bei Störung der Hände
- Physikalische Therapie: Wenn der Patient Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen hat ( Man
führt hier eine Krankengymnastik durch)
- Logopädische Behandlung: Bei Sprachstörungen
- Psychologische Behandlung: Wenn der Patient Probleme mit der Krankheitsbewältigung hat.
Wenn man alternative Therapien ausprobiert, sollten diese zusätzlich und nicht anstelle von der Schub- und
Symptomatischen Therapie gemacht werden.
Sicher gut sind zum Beispiel Entspannungen jeglicher Art.
Auswirkungen auf die Lebensqualität, spezifisch mögliche Lebensformen
MS kann die soziale Lage des Erkrankten in vielen Bereichen beeinflussen. Es gibt viele Einrichtungen, die
geschaffen wurden, um die Lebenssituation chronisch kranker und behinderter Menschen zu verbessern.
Da Multiple Sklerose auch zu finanziellen Belastungen führen kann, kann man beim Finanzamt erhöhte
Freibeträge beantragen, die Einkommenssteuern senken (in Deutschland).
Die Wohnausstattung und die Lage der Wohnung spielen eine grosse Rolle in dem Bezug wie selbständig der
MS-Erkrankte sein kann.
Wenn eine Behinderung besteht, kann man oft keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr gebrauchen, jedoch selbst
ein Fahrzeug lenken. Der Amtsarzt kann fachärztliche Zeugnisse über die Fähigkeit des Fahrens verlangen.
Verhaltensregeln beim Kontakt mit Betroffenen
Wenn man keine Arbeit hat, bei der man sich oder andere auf Grund eines neurologischen Ausfalls gefährdet, so
muss die Diagnose MS dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt werden.
Unter Umständen werden von der Renten-, Sozialversicherung finanzielle Zuschüsse gewährt, damit die
Erhaltung der Arbeitsfähigkeit bestehen bleibt. Wenn über einen längeren Zeitraum nicht gearbeitet werden kann,
wird oft Frührente in Erwägung gezogen.
von Nadine Schneebeli und Lorena Ruiz
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Anhang
Institutionen, Selbsthilfegruppen, Internetforen, die sich mit der Krankheit, den Betroffenen bzw. mit den
Angehörigen befassen
Kontaktstellen der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft:
Zentralsekretariat
Brinerstrasse 1
CH-8036 Zürich
Tel. 014 61 46 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.multiplesklerose.ch
Hier sind auch die Adressen aller Regional- und aller Selbsthilfegruppen erhältlich.
Regionalgruppe Basel und Umgebung:
http://www.multiplesklerose.ch/wDeutsch/kontakt_knuepfen/regionalgruppen_details/rg_basel.php?navtext=Regio
nalgruppen
Diskussionsforum: http://www2.multiplesklerose.ch/forum/?navtext=Diskussionsforum
Fachbegriffe:
Entmarkungserkrankung (demyelinisierende Erkrankung): es findet eine Entmarkung der
Nervenfasern(Demyelinisation) statt. D.h. die Myelinscheide wird geschädigt oder zerstört und dadurch wird die
Nervenzelle oder deren Axon umgebracht. Krankheiten bei denen dieser Vorgang statt findet, die nennt man
Entmarkungserkrankungen.
Plaques: Erkrankte Stellen bei Multiple Sklerose
Quellenverzeichnis:
- http://www.curado.de/neurologie/multiple-sklerose/was-ist-multiple-sklerose/ 2.4.2008
- http://de.wikipedia.org/wiki/Multiple_Sklerose 2.5.2008
- Der MS-Ratgeber von Univ.-Doz. Dr.Eva Maida
- Auch kleine Schritte führen weiter, Multiple Sklerose: Die unfassbare Krankheit von Karen Bischof/ Serafin Beer
- http://de.wikipedia.org/wiki/Entmarkung 6.5.2008
- Bild: http://www.multiplesklerose.ch/global/images/multiple_sklerose/Nervenschaden_D_B535.jpg 12.5.2008
von Nadine Schneebeli und Lorena Ruiz
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