Abend-Seminar

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P R E S S E I N F O R A M T I O N
Duodopa verbessert
Beweglichkeit und Lebensqualität
Neue Option gegen motorische Fluktuationen
bei Parkinson-Patienten
Die Behandlung motorischer Fluktuationen in fortgeschrittenen ParkinsonStadien bleibt trotz einer breiten Palette oraler Kombinationstherapien in
vielen Fällen unbefriedigend. Darauf wies Prof. Wolfgang Oertel, Marburg,
auf
dem
Pressegespräch
„Neue
Hoffnung
für
Patienten
mit weit
fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung“ im Rahmen des 4. Deutschen
Parkinson-Kongresses in Frankfurt am Main hin. Mit der duodenalen
Infusion
einer
therapeutische
Levodopa-/Carbidopa-Gelsuspension
Alternative
verfügbar,
mit
der
ist
unter
jetzt
anderem
eine
eine
signifikant bessere motorische Beweglichkeit erzielt wird. Mit dem kleinen
mobilen Pumpensystem wird der Levodopa-Plasmaspiegel über den
ganzen Tag stabilisiert und sichert dem Patienten größtmögliche Mobilität,
so Dr. Karla Eggert, Marburg.
Mit zunehmendem Krankheitsverlauf verlieren die Neurone immer mehr ihre
Fähigkeit, den Botenstoff Dopamin zu speichern und bedarfsgerecht für die
Impulsübertragung freizusetzen.
Statt
der für
eine normale motorische
Beweglichkeit notwendigen kontinuierlichen Stimulation der dopaminergen
Neurone kommt es zu einer pulsatilen Stimulation in Abhängigkeit vom
Levodopa-Plasmaspiegel,
so
Oertel.
Klinisch
äußert
sich
dieser
Steuerungsverlust in unvorhergesehenen und abrupten Veränderungen der
motorischen Beweglichkeit, sog. Fluktuationen. Der Patient leidet unter plötzlich
eintretender Bewegungslosigkeit (Off-Phasen), andererseits provozieren zu hohe
Levodopa-Plasmaspiegel
nach
erneuter
Medikamenteneinnahme
überschießende unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien).
Gleichzeitig sinkt die Wirkdauer der Levodopa-Einzeldosis. Der Patient benötigt
steigende Levodopa-Dosen, aufgeteilt in immer mehr Einzeldosen, um die
Wirkschwankungen zu minimieren. In diesem fortgeschrittenen ParkinsonStadium kann man viele Patienten trotz einer individuell optimierten oralen
Kombinationstherapie nicht mehr ausreichend motorisch stabilisieren, bestätigte
Eggert. Auch sind die komplizierten oralen Einnahmezyklen in der klinischen
Praxis nur sehr schwer einzuhalten.
Dem natürlichen Vorbild
der kontinuierlichen dopaminergen Stimulation nahe
In dieser Situation bietet sich mit der duodenalen Infusion von Duodopa eine
patientenfreundliche Therapiemöglichkeit an, mit der man dem natürlichen
Vorbild der kontinuierlichen dopaminergen Stimulation nahe kommt. Duodopa ist
eine Gelsuspension aus Levodopa und dem Decarboxylasehemmer Carbidopa.
Sie wird über ein Schlauchsystem appliziert, das mittels der sog. perkutanen
endoskopischen Gastrektomie (PEG) durch die Bauchdecke geführt wird und in
einer Sonde direkt im Duodenum endet. Die PEG wird in der Klinik durchgeführt,
anschließend wird dort die notwendige Levodopa-Dosis eingestellt. Danach
erfolgt die Weiterbetreuung durch den niedergelassenen Arzt. Mit dem mobilen
Pumpensystem in der Größe einer grossen Geldbörse wird während des
gesamten Tages ein gleichmäßiger L-Dopa Spiegel im Blut erzielt. Der Patient
kann selbst nach einer Einweisung situationsgerecht die Levodopa-Dosis
steuern, beispielsweise, wenn er erste motorische Beweglichkeitsstörungen
spürt. Gleichzeitig genießt er die größtmögliche Mobilität, ein wichtiges Kriterium
für die Verbesserung der subjektiven Lebensqualität.
Duodopa ist seit Oktober 2004 in Deutschland zur Therapie von ParkinsonPatienten im fortgeschrittenen Stadium mit schweren, oral nicht ausreichend
kontrollierbaren motorischen Fluktuationen bzw. Dyskinesien zugelassen und
wird von den Krankenkassen erstattet. Eine Kombinationstherapie mit anderen
Antiparkinson-Medikamenten ist möglich, aber nach den Erfahrungen von Eggert
in vielen Fällen nicht mehr nötig.
Signifikant bessere Beweglichkeit
im Vergleich zu oralen Kombinationstherapien
Die duodenale Infusionstherapie mit Duodopa wurde in klinischen Akut- und
Langzeitstudien mit einer Beobachtungsdauer von über vier Jahren untersucht
und darüber hinaus mit einer oralen Kombinationstherapie verglichen. In einer
randomisierten Crossover-Studie wurden 24 Parkinson-Patienten mit schweren
Fluktuationen jeweils drei Wochen mit Duodopa intraduodenal oder einer
individuell optimierten oralen Kombinationstherapie behandelt und dann auf die
Vergleichstherapie umgestellt (2). Die Beurteilung erfolgte verblindet durch ein
externes Expertenteam anhand von Videoaufnahmen.
Die mit Duodopa behandelten Patienten verzeichneten eine gegenüber der
oralen Kombinationstherapie statistisch signifikant deutlichere Verbesserung auf
der UPDRS-Motor-Subskala (p < 0,05). Gleichzeitig stieg die Zeit weitgehend
normaler motorischer Beweglichkeit gegenüber der Vergleichsgruppe statistisch
2
signifikant um 81-100% (p < 0,01). Auch die Beurteilung der subjektiven
Lebensqualität fiel im Arzt- und Patientenurteil eindeutig zugunsten der
duodenalen Infusionstherapie aus.
Quellen:
1.
Pressegespräch „Neue Hoffnung für Patienten mit weit fortgeschrittener
Parkinson-Erkrankung“ im Rahmen des 4. Deutschen ParkinsonKongresses, Frankfurt/Main, 4. März 2005
2.
Nyholm D: Enteral Levodopa Infusion as Monotherapy is Superior to
Conventional Oral Treatment of Advanced Parkinson's Disease. 8th Int.
Congress of the Movement Disorder Society, Rom, 15. Juni 2004
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