1 Die Serotonin-Lüge

Werbung
68614475
Inhalt
1
DIE SEROTONIN-LÜGE
1
1.1
1.2
1.2.1
1.2.2
1.2.3
Serotonerge Betäubung der im sozialen Kontext Beschädigten
LSD als höchstpotente serotonerge Droge
Das Bewusstsein ist komplex und nichtlinear
LSD im Vergleich zu SSRI
Die Angst der Psychiatrie vor „Ichverlust“ und „Ichentgrenzung“
3
5
5
8
9
1 Die Serotonin-Lüge
Die Pharmaindustrie und ihr ideologisch verlängerter Arm, die Psychiatrie, gefallen sich in der Lehrmeinung, dass Serotonin für den Bewusstseinszustand von Glück zuständig wäre und Mangel an Serotonin
zu Depression und Angst führen würde, und auch die Medien verbreiten dieses Märchen willig. Die Realität ist genau umgekehrt, was sich
anhand massenweise bekannter Zusammenhänge und ebenso massenweiser empirischer Daten ersehen lässt. Einige besonders ins Auge fallende Fakten sind:
1. Die Liste unerwünschter Arzneimittelreaktionen von SSRI umfasst
alle klinischen Depressions- und Angstsymptome.
2. Die Erhöhung des Serotoninspiegels ist die Akutwirkung von
SSRI, die 15 bis 30 Minuten nach der ersten Einnahme zu erleben
ist.
3. Die klinischen Erfahrungen mit der Akutwirkung von SSRI bestehen ausnahmslos aus den unerwünschten Arzneimittelreaktionen
von SSRI, die sich allesamt aus dem Katalog klinischer Depressions- und Angstsymptome speisen. D.h.: SSRI lösen akut exakt das
Symptombild der in der Psychiatrie definierten affektiven Pathologien aus, die sie angeblich heilen sollen.
4. Die Akutwirkung von SSRI entspricht dem Entzugsprofil von Stimulantia.
5. Die Zielwirkung von SSRI wird erst nach 2 bis 12 Wochen chronischer Gabe erreicht. In dieser Zeit versucht der Körper die unphysiologisch hohe Serotoninkonzentration durch Gegenmaßnahmen
zu neutralisieren.
6. Die Zielwirkung einer chronischer Gabe von SSRI entspricht dem
erwünschten Wirkungsprofil von Stimulantia.
1-11
14.05.2016
68614475
7. Serotonin ist dem Melatonin, das Schlaf induziert, verwandt und
kann direkt umgewandelt werden.
8. Dopamin ist dem aktivierenden Noradrenalin und Adrenalin verwandt und kann direkt umgewandelt werden.
9. Die überlebenswichtige Kampf-Flucht-Reaktion in einer schädlichen Umwelt erfordert das aktivierende Dopamin und gerade nicht
(!) das betäubende Serotonin.
10. Serotonin macht müde, gleichgültig, desinteressiert, allgemein uninteressiert, introvertiert bis asozial, geistig träge, unkonzentriert,
unmotiviert, passiv, schwächt die Libido, die emotionale Schwingungsfähigkeit, Empathiefähigkeit, soziale Anteilnahme und Bindungsfähigkeit bis zur Antisozialität, schwächt als Gegenspieler
zum Dopamin das dopaminerge System, erhöht als Gegenspieler zu
Dopamin Schmerzsymptome wegen des dopaminabhängigen Endorphinsystems, schwächt die dominante (primär logisch analytisch sprachliche) Hemisphäre, schwächt die intrinsische Motivation, den Ichausdruck, die Ichstärke und die thymotische Energie.
11. Der dopaminerge und serotonerge Pfad des Mesolimbischen Systems verlaufen getrennt. Der dopaminerge Pfad kann also nicht
akut nachziehen, wenn Serotonin akut durch SSRI erhöht wird. Es
kommt also akut zu einer Dysbalance, die sich im klinischen Bild
der unerwünschten Wirkungen der SSRI zeigen, die dem exakten
Bild einer klinischen Depression entsprechen.
12. Die bekannten klinischen Erfahrungen der chronischen Wirkung
von SSRI bei ca. einem Drittel (…) der Konsumenten setzt erst
nach mehrere Wochen (!) ein und ist offensichtlich auf eine kompensative Gegenreaktion des Nervensystems auf die unphysiologisch hohen Serotoninwerte nach SSRI-Gabe zurückzuführen, die
mit einem sich nur langsam verstärkenden dopaminergen Pfad ausgeglichen werden müssen. Auch hier sieht man, wenn es eine erwünschte Wirkung gibt: Die erwünschte Wirkung von SSRI ist
langfristig und damit antiserotonerg.
13. Je selektiver ein selective serotonin reuptake inhibitor (SSRI) ist,
umso massiver empfehlen die Verschreibungsrichtlinien für Psychiater eine zusätzliche Sedierung (…). Dies angeblich, weil das
Serotonin „antriebsteigernd“ sein soll, was jedoch, wenn überhaupt
eine derartige Wirkung entsteht, erst nach wochenlanger chronischer Gabe zu sehen ist und dies dann logischerweise immer do14.05.2016
2-11
68614475
paminabhängig wäre, also gerade das diametrale Gegenteil. Die
Wahrheit ist, dass der Konsument kognitiv (Kontrolle und Regulation) und emotional (Bewegung, intrinsische Motivation) vor allem
linkshemisphärisch (logisch, sprachlich, rational) massiv geschwächt wird, was dazu führt, dass er dem exogenen erzeugten
sozioaffektiven Schmerz, der in seinem Unterbewusstsein primär
rechtshemisphärisch (noch nicht versprachlicht) gespeichert ist,
weil er ihn wegen des übermächtigen exogenen sozialen Terrors
von Anfang an abwehren musste, um in einer psychotoxischen
Umwelt zu überleben, durch den Serotoninanstieg und den sich daraus ergebenen relativen Dopaminmangel nichts mehr entgegenzusetzen hat, und ihn unter diesen Umständen noch weniger als exogenen Terror bewerten und versprachlichen kann, und den Ausweg
im Tod sucht. Dieses Szenario ist tausendfach empirisch belegt
(…). besonders Kinder und Jugendliche sind betroffen (…), da ihre
kognitiven Fähigkeiten (Kontrolle und Regulation) ohnehin noch
schwächer ausgeprägt sind, was den Mechanismus ebenso bestätigt.
14. In der pharmaindustriefernen Forschung der Biologie werden obige
Fakten immer wieder bestätigt (…).
15. Mittlerweile geht man auch in der Pharmaindustrie von Serotonin
erhöhenden Substanzen weg und wendet sich Dopamin erhöhender
Substanzen zu (…).
1.1
Serotonerge Betäubung der im sozialen Kontext Beschädigten
Eine Erhöhung des Serotoninspiegels ist wegen der das Ich schwächenden und für Gefahren blind machenden Wirkung lebensgefährlich,
wenn man sich in einem gefährlichen, mangelhaften oder schädlichen
Umfeld befindet. Nur in einem sicheren, wohl versorgten und gesunden
Umfeld fördert Serotonin die Erholung, Regeneration, Reorganisation
und Selbstheilung nach Überlastungen oder Beschädigung. Dopamin
hat die umgekehrte Wirkung. Dies wird schon durch die Affinität des
Serotonins zum Schlaf und die Affinität des Dopamins zum Motivationssystem deutlich.
Dass ein hoher Serotoninspiegel nur unter sozial sicheren Lebensbedingungen vorteilhaft ist, in sozial gefährlichen und in schmerzhaften
Situation von Nachteil ist und dafür ein hoher Dopaminspiegel notwendig wäre, sollte schon rein logisch offensichtlich sein, wurde aber
3-11
14.05.2016
68614475
auch über Studien belegt (…) und rückt seit Jahren immer mehr in den
Fokus der neurologischen Forschung unerwünschter affektiver Zustände (…), um die um sich greifende sozioaffektive Überlastungssymptomatik der westlichen Welt, neue Gewinne versprechend, pharmakologisch ausnützen zu können. Neue Diagnosen, wie „Posttraumatische
Verbitterung“ und „Burnout“, versuchen diesem Umstand gerecht zu
werden, weil die Irrealität des Depressionsbegriffes und des Phantasmas des Serotoninmangels nicht mehr aufrecht zu erhalten sind.
Antidepressiv und anxiolytisch wirkt in der Tat das Dopamin und nicht
das Serotonin; Serotonin wirkt dagegen in jeder Beziehung bremsend,
mental betäubend, verengend und reduzierend und speziell Intellekt,
Thymus und Sexus schwächend, so dass man möglichst nichts mehr
bewusst mitbekommt, und letztlich Depression erzeugend, was sich
klinisch dadurch zeigt, dass bei vielen Konsumenten in den ersten Wochen ein – vor der Einnahme nicht (!) zu beobachtender – Suizidwunsch entsteht, der erst zurückgeht, wenn das System Maßnahmen
gegen den künstlich nach oben getriebenen Serotoninspiegel ergreift,
was (nur im Idealfall!) zu einer Überkompensation führt, die das Dopamin-Serotonin-Verhältnis so verändert, dass Dopamin überwiegt.
Dies ist aber bestenfalls bei einem Drittel der Konsumenten zu beobachten. Ebenso zeigt sich dies in der rein auf Dopaminerhöhung basierenden antidepressiven Wirkung und den depressiven Entzugserscheinungen von Kokain oder in der teils bedrohlichen Wirkung von
LSD (sehr potenter Serotoninagonist), das letztendlich einen luziden
Traumzustand herstellt, der bei ausreichend in der nichtsprachlichen
Hemisphäre gespeicherten unbewussten sozialen Horrorerlebnissen zu
horror trips führt, die in Extremfällen auch das Setting nur bedingt auffangen kann.
Die unbewusst intrinsischen Motivationen der Psychiatrie, den Patienten ruhigzustellen, um sozial schädliche Umstände zu verdecken, treffen sich mit den bewussten Motivationen der Pharmaziemanager, die
vor allem den Umsatz mit bereits existierenden Produkten steigern wollen. Diese Haltung kann man auch an der öffentlichen Meinungsmache
gegen Stimulantia für vor allem durch das soziale Umfeld beschädigte
Menschen ersehen, denen keinerlei Aufschrei bezüglich der massenweisen Verschreibung von major und minor Tranquilizer einschließlich
SSRI entgegensteht. Umgekehrt ist der Konsum von Stimulantia einschließlich Kokain gerade bei sozial sicheren Bürgern enorm und nie-
14.05.2016
4-11
68614475
mand wird einem Universitätsprofessor ein Neuroleptikum verschreiben, wenn er es nicht ausdrücklich wünscht! Die Aufrechterhaltung des
sozialen Integritätsgefühls der nicht direkt betroffenen Zuschauer von
Gewalttaten jeglicher Art ist das vorrangige Ziel der Psychiatrie und
der diese beliefernden Pharmaindustrie. Der Geschädigte soll schweigen, so dass alle anderen ihre ichstabilisierende Phantasie von einer gerechten und sicheren Welt aufrechterhalten können, die nichts weiter
als eine massive aber übliche kognitive Verzerrung ist.
1.2
1.2.1
LSD als höchstpotente serotonerge Droge
Das Bewusstsein ist komplex und nichtlinear
Das Bewusstsein ist nicht statisch, es ist hochdynamisch: Die drei Basiszustände sind das Wach- und das Traumbewusstsein bei allen Menschen sowie bei einigen Menschen das dazwischen liegende luzide
Bewusstsein, in dem die beobachtende Instanz vorhanden ist während
das Traumbewusstsein aktiv ist. Mit schamanischen, ekstatischen, imaginativen, meditativen mentalen und motorischen Techniken und chemischen Substanzen können wesentliche Modifikationen herbeigeführt
werden.
Der Thalamus ist die Schleuse der Sinnesreize, die uns über unseren
Körper und unsere Umwelt informieren. Der Datenstrom, der von den
peripheren Rezeptoren aufgenommen wird, wird schon vor dem Thalamus sehr stark gefiltert und konvergiert, so dass nur ein um mehrere
Größenordnungen reduzierter Datenstrom ankommt. Der Thalamus filtert die Afferenzen dann situationsbedingt für den Kortex. Der Kortex
als Interpretationsinstanz der Sinnesreize bringt mittels Mustererkennung und Reaktionsschemata Ordnung in das Chaos, um die Vergangenheit erklären zu können, in der Gegenwart wirksam sein zu können
und die Zukunft prognostizieren zu können. LSD öffnet den Thalamus
und aktiviert die serotonergen Afferenzen aus dem Mesolimbischen
System im Kortex.
Das Bewusstsein hält 5 bis 10 Begriffe (Gedächtnisspanne) während
das gesamte Gehirn aus 10 bis 100 Milliarden Nervenzellen mit jeweils
bis zu 10.000 Synapsen besteht, von denen jede in ihrer Intensität separat gesteuert wird. Der aktuelle Zugriff des Bewusstseins auf das Gesamtbewusstsein ist folglich extrem limitiert, und das Bewusstsein hat
somit keinen Überblick über das, was an endogenen und exogenen Rei5-11
14.05.2016
68614475
zen und was an unbewussten Erfahrungen existiert: Es sieht nur immer
einen extrem kleinen Ausschnitt wie einen Spot, den es wieder in einer
Teilmenge der Gesamtheit rotieren lassen kann und hierbei durch Heranziehen von Bewertungskriterien aus dem Limbischen System eine
Betonung oder Abschwächung der fokussierten Bereiche induzierten
kann bis das Limbische System Homöostase meldet, was dann zu einer
Handlung oder zum Ablegen des Themas führt. LSD erhöht bildlich
gesprochen die Lichtintensität des Spots, die Rotationsgeschwindigkeit
und die Teilmenge, die der Spot abfahren kann.
Der Bereich des gesamten Gehirns, auf den das Bewusstsein zugreifen
kann, ist ebenso limitiert, wie das Bewusstsein auf die Gedächtnisspanne begrenzt ist: Wenn wir das bewusste Äquivalent von 14 vollen Tage
unseres Lebens erinnern können, so ergäbe sich bei einem 40-Jährigen
ein Verhältnis von ca. 1:1000 für das episodische Gedächtnis; bei ca.
150 Tagen, die sicherlich nur für die wenigsten möglich sind, von ca.
1:100, im Falle von einer Stunde pro Monat bei ca. 1:730, für zwei
Stunden pro Woche bei ca. 1:84. Im Falle des semantischen Gedächtnisses dürfte das Verhältnis zwischen 1:100 und 1:10 liegen und unterscheidet sich gewöhnlich begabungsgemäß in digitalen Daten (Sprachbegabte) und systemischen Gesetzen (naturwissenschaftlich Begabte);
Man frage sich, wie viel man noch von seinem Schulstoff weiß oder
welchen Klassenkameraden man noch Namen etc. zuordnen kann. Digitale Items wie Namen, Daten, Quantitäten, spezifische Begriffe und
andere reinen Abstrakte werden von den meisten Menschen prinzipbedingt leichter wieder vergessen, da sie nicht regelmäßig benutzt werden, wogegen systemische Aspekte gewöhnlich durch ihren allgemeinen Gehalt vielfältig aus anderen Bereichen automatisch reaktiviert
werden. Das prozedurale Gedächtnis ist ob seiner mit dem Körper verbundenen Funktion einer permanenten Reaktivierung ausgesetzt und ist
daher in seiner Basisstruktur stabil: Radfahren verlernt man nicht, wenn
man spezielle Feinheiten, die ausnahmslos das Radfahren betreffen,
nach längerer Karenz auch erst wieder aufbauen muss. LSD erweitert
den zugänglichen Bereich des Gehirns unkontrolliert, so dass spontan
Traumata aus allen Entwicklungsbereichen wiedererlebt werden können, was das durch den relativ niedrigen Dopaminspiegel geschwächte
Ich selbst dann total überfordern kann, wenn der betreffende das nötige
know how besitzt, um damit grundsätzlich umzugehen (Arthur Janov).
Für einen in einer sozial toxischen Umgebung lebenden Menschen
14.05.2016
6-11
68614475
kann aber schon der verdrängte soziale Terror der letzten Jahre zu einer
massiven Überlastung führen.
Warum es verschiedene Bewusstseinszustände gibt, kann einfach
dadurch erklärt werden, dass qualitatives Wachstum nur durch Instabilitäten möglich wird. Je näher ein Geist dem Determinismus ist, umso
weniger kann er lernen, wachsen und sich entwickeln. Je näher ein
Geist dem Chaos ist, umso weniger wird er aus dem Neuen, das ihm
nun zugänglich ist, Erklärungen für die Vergangenheit, Handlungsdirektiven für die Gegenwart und Prognosen für die Zukunft ableiten
können. Es bedarf also eines nichtlinearen dynamischen Zwischenzustandes, wie er mit nichtlinearer Dynamik, seltsamen Attraktoren und
deterministischem Chaos speziell in der Biologie allerorts gegeben ist
und in der Theorie Komplexer Systeme beschrieben wird. Synergie und
Emergenz sind auf Komplexität und nichtlineare Dynamik angewiesen.
Genau aus diesem Grunde wurden psychedelische Drogen und Techniken schon immer zur Heilung und zum Wachstum des Ichs eingesetzt.
LSD ist kein Genussmittel: LSD-Erfahrungen müssen bewusst verarbeitet und reintegriert werden. Dies hat im Wesentlichen nach Abklingen der Wirkung zu geschehen, da die serotonerge Aktivierung die die
dopaminabhängigen präfrontalen kognitiven Areale dämpfen, wodurch
Interpretation und Reintegration schwierig werden. Mit anderen Worten: der selbstreferenzielle Ich-Anteil, der sich selbst beobachtende Teil
des Ichs, wird durch die serotonerge Wirkung reduziert.
Warum es im menschlichen Nervensystem Rezeptoren mit psychoaktiver Wirkung gibt ist leicht zu beantworten: Die pflanzlichen Substanzen, die diese Rezeptoren aktivieren, gab es natürlich schon vor dem
Menschen. Wenn man davon ausgeht, dass Flora und Fauna eine gemeinsame evolutionäre genetische Basis haben, so ist es nur logisch,
dass selbige und ähnliche Rezeptoren im Menschen existieren. Warum
sollte die Evolution etwas ändern, was bestens funktioniert?! Außerdem
sind die heutigen Rezeptoren das Ergebnis einer Hunderte von Jahrmillionen dauernden Optimierung, weswegen zwangsläufig zumindest
ähnliche Ergebnisse auch bei paralleler Entwicklung gerade für die
primitivsten Strukturen zu erwarten sind, da hier die Variationsbreite
geringer ist und die Optimierungszeit länger war. In jedem Falle sind
als gemeinsame Basis die Affinitäten und Gesetze in Physik und Chemie zu sehen, die das praktisch Mögliche aus dem Meer des potentiell
Möglichen in komplexer Selektion ermitteln und dann stetig optimieren
7-11
14.05.2016
68614475
bis eine stabile Lösung gefunden wurde – Peter Kafka nannte dies:
"Das Zappeln im Raum der Möglichkeiten".
1.2.2
LSD im Vergleich zu SSRI
Ausgehend von LSD als primäres synthetisches Halluzinogen, kann
man sehen, dass die hochpotente dosisabhängige serotonerge Aktivierung, das Set und das Setting die Wirkung bestimmen. Das Set umfasst
alle mitwirkenden endogenen Aspekte. Das Setting umfasst alle exogenen Aspekte. LSD aktiviert dosisabhängig hochpotent das serotonerge
System. Grundsätzlich gilt selbiges für SSRI in geringerem Maße.
Da Serotonin, ähnlich wie wir es in Träumen erleben, die linkshemisphärischen analogen relationalen Erfahrungen aus dem Beziehungsraum aktiviert, wird, sind diese sozial toxisch, das Setting zum einzigen
Halt, da der Kortex mit toxischen sensorischen und sozioaffektiven
Reizen aus dem Unterbewusstsein (Set) überflutet wird. Das gleiche
gilt für aktuelle sensorische und sozioaffektive Reize aus der Umwelt,
da der Thalamus weniger filtert. Außerdem wird durch Serotonin das
dopaminerge System gedämpft, was zur Schwächung der thymotischen
Energie, des Ichs und des Belohungssystems und der rationalen Funktion führt. Schlechte Sets und schlechte Settings produzieren Horrortrips.
Die Wichtigkeit des Settings ist bei den Serotoninspiegel hebenden
Drogen wie LSD unabhängig vom Set immer sehr hoch und spielt bei
den Dopaminspiegel hebenden Drogen dagegen keine Rolle. Hieran
lässt sich sehr gut sehen, dass Dopamin das autonome Ich stärkt, während Serotonin das autonome Ich schwächt. Sieht man sich die Afferenzen des Mesolimbischen Systems an, so strahlt Serotonin in den gesamten Kortex aus, während Dopamin nur den präfrontalen Kortex erreicht. Je stärker die serotonerge Wirkung wird, umso schwächer wird
relativ dazu die dopaminerge Wirkung im Wirklichkeit zweiter Ordnung konstruierenden, kontrollierenden und regulierenden präfrontalen
Bereich und umso stärker werden all jene Bereiche, die nur serotonerg
innerviert werden.
Das Erleben unter Dopamin konzentriert sich auf die Informationsebene, aktiviert die sprachlichen Bereiche, fördert Abstraktionen, Extraversion und intrinsische Motivation, macht wach, aktiv, zielorientiert, interessiert, fleißig, agil, schnell, handelnd, kritisch wählend, sexuell und
tendenziell unzufrieden. Das Erleben unter Serotonin konzentriert sich
14.05.2016
8-11
68614475
auf die Beziehungsebene, aktiviert sensorische Bereiche (Somatisierung), fördert Konkretisierung, Introversion und extrinsische Motivation, macht müde, antriebslos, interesselos, faul, träge, langsam, passiv
rezipierend, unkritisch konsumierend, asexuell und tendenziell zufrieden. Der Reboundeffekt von Einzelgaben von Dopamin bzw. Serotonin
erhöhenden Substanzen zeigt die jeweils diametrale Wirkung, was den
Zusammenhang zwischen Dopamin und Serotonin empirisch belegt.
Aktive, selbstbewusste, selbstorganisierte, selbstregulierte, extravertierte Menschen, die in einem toxischen Umfeld leben und/oder ein hohes
Maß an sozial toxischen Erfahrungen in ihrem Unterbewusstsein tragen
und dieses durch endogene Dopaminerhöhung kompensieren, werden
durch SSRI extrem gefährdet: Sie entwickeln unter SSRI akut eine iatrogene Depression und spontane Suizidwünsche, was gerade nicht, wie
es die Psychiatrie teilweise immer noch behauptet, auf eine Antriebssteigerung sondern auf einer Antriebsschwächung durch die Erhöhung
des Serotoninspiegels zurückzuführen ist, die sie ohnmächtig macht,
weil ihre thymotische Energie blockiert wird. Passive Menschen, die
Verantwortung generell externalisieren, und ichschwache Menschen,
die grundsätzlich nichts ertragen und somit auch nicht in sich verdrängen können, und sichere Menschen, die in einem biophilen Umfeld leben, und schicksalsbedingt unbeschädigte Menschen, deren sozialer innere Erfahrungsraum weitestgehend biophil ist, werden durch SSRI zufrieden, da sie diese Ressourcen nutzen können. Ein männlicher Unternehmer wird daher eher zu Dopamin hebenden Substanzen greifen und
eine wohlbehütete Hausfrau eher zu Serotonin hebenden.
1.2.3
Die Angst der Psychiatrie vor „Ichverlust“ und „Ichentgrenzung“
Angst vor Ichverlust und Ichentgrenzung haben Menschen mit grundsätzlich nicht entwickelter Beziehungsfähigkeit, die in ihrer pränatalen,
perinatalen und postnatalen Zeit keine basale Verbundenheit und Verbindlichkeit in sich aufbauen konnten. Diese Verbundenheit und Verbindlichkeit existiert natürlicherweise bereits als systemisch gestellte
ontogenetische Basis, in der der Embryo mit der Mutter über die Nabelschnur und das Fruchtwasser verbunden ist und in ihren Uterus eingebettet ist, weil genau dies unserer phylogenetischen Entwicklungsbasis entspricht. Da der Mensch eine Frühgeburt ist, muss er als Tragling
am Körper der Mutter aufgezogen werden, wie man an unseren nächs-
9-11
14.05.2016
68614475
ten Verwandten sehen kann. Wird die Forderung des Continuums des
Säuglings nicht erfüllt, so lösen sich die bisherige Verbundenheit und
Verbindlichkeit in seinem Werdeprozess wieder auf. Übrig bleibt dann
nur das spätere rationale Analysieren des linkshemisphärischen Neokortex, das die Gesamtheit differenziert und Trennung, Separation und
Isolation des Individuums in seiner Vorstellung vom Menschen und der
Welt und demnach auch in seinen Handlungen schafft. Die Ängste der
Psychiatrie offenbaren somit die durch Mangel gekennzeichnete ontogenetische Basis ihrer Protagonisten. Die Menschensicht und die Methodik der Psychiatrie sind gleichermaßen analytisch, zerteilend, separierend, isolierend und unter völliger Ignoranz gegenüber dem Gesamten Einzelteile manipulierend, dass es einem nicht in dieser Weise früh
verkrüppelten Geist den Atem raubt. Dass Psychiater Angst haben, im
Gegenüber ihrer eigene Unverbundenheit, ihre Unfähigkeit zu Bindung
und zu Verbindlichkeit zu sehen, selbst wenn dies nur temporär drogeninduziert ist, ist verständlich, aber in keiner Weise akzeptabel.
Außerdem beansprucht die Psychiatrie natürlich die absolute Macht
über das, was real ist, für sich allein. Eine über das, was der Psychiater
als Norm ansieht, hinausgehende Erfahrung darf niemand machen, ohne nicht für verrückt erklärt zu werden. Dieses Gesetz ist genauso unverrückbar, wie jenes, dass dem geweihten Priester die Herrschaft über
den Kommunikationskanal zum betreffenden Gott und alles, was mit
diesem Gott zusammenhängt, sichert. Nur so können durch Macht
kompensierte ichschwache Kreaturen ihre äußere Machtposition und
damit ihre innere Ichstabilität sichern. Je enger, linearer, deterministischer, konservativer und geschlossener ein System ist, um so mehr wird
es alles kontrollieren und limitieren müssen. Dies ist das diametrale
Gegenteil eines lebendigen Systems, das entwicklungsorientiert, nichtlinear, Instabilitäten zulassend, progressiv und offen ist.
Das Selbstbild seines amputierten Ichs, das ein in seiner Beziehungsfähigkeit früh verkrüppelter Psychiater in sich trägt, erlaubt ihm nur, ein
starres, stabiles, unbeugsames, unverrückbares, abwehrendes, getrenntes, isoliertes, abgegrenztes, autonomes Ich, das eben genau seiner Erfahrung in der prägenden Zeit seiner frühsten Kindheit entspricht, als
Ausdruck einer konstruktiven reifen Persönlichkeit anzusehen. Die
Welt kann er daher nur konstruierend erfassen, analytisch erklären,
kontrollieren und partiell manipulieren. Die Angst vor „Verlust“ des
Ichs, vor Entgrenzung des Ichs, vor Inkonsistenzen der Ich- und Welt-
14.05.2016
10-11
68614475
Konstruktion sind in seinem System obligatorisch. Er hält sich zwanghaft an einem statischen Konstrukt einer autoritär fixierten Norm innerhalb eines hierarchischen Gesellschaftssystems fest, um nicht mit
jenen Ich-Anteilen in Kontakt zu geraten, die früh verstümmelt wurden
und ihn das vernichtende Getrenntsein des Säuglings erleben lassen
würden. Die Vorstellung des Getrenntseins des Ichs von der Umwelt ist
in jeder Beziehung eine irreale pathologische Illusion, denn nichts Lebendiges kann als geschlossenes System existieren: schon nicht auf der
Ebene der Physik (Entropie) und der Systemik (Komplexe Systeme)
aber auch nicht auf der Ebene der Biologie (Evolution), der Gruppe (Intersubjektivität) und des Geistes (komplexes Emergenzphänomen).
In Wahrheit besitzt eine konstruktive reife Persönlichkeit ein biophiles
Ich, das wie alles Leben offen ist und damit stets verbunden aber eben
auch instabil und vulnerabel ist. Dieses Ich ist in sich endlich und begrenzt, aber durch die prinzipielle verbundene Einbettung unbegrenzt
und (relativ) unendlich. Das Ich ist nur in seinen chaotischen Attraktoren stabil, doch diese fließen, wie es schon Heraklit erkannte. Homöostase ist ein Fließgleichgewicht, das sich in der bilateralen komplexen
Interaktion durchs Chaos von Attraktor zu Attraktor bewegt.
Die biophile Persönlichkeit kann gesellschaftlich vorgegebenes schematisches Denken frei und kreativ durchbrechen und das Erleben der
vielfältigen Verbundenheit mit dem Universum zulassen. Ozeanisches,
verbundenes, nicht abgegrenztes, nicht begrenztes Erleben ist für biophile Persönlichkeiten einer unter vielen natürlichen Bewusstseinszuständen.
11-11
14.05.2016
Herunterladen