Pathé Films präsentiert eine Corazon International Produktion Ein Film von Fatih Akin mit Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel, Anna Bederke, Monica Bleibtreu, Lucas Gregorowicz, Demir Gökgöl, Wotan Wilke Möhring, Pheline Roggan, Dorka Gryllus,Marc Hosemann, Cem Akin, Udo Kier Drehbuch Fatih Akin und Adam Bousdoukos Kinostart: 23. Dezember 2009 Filmdauer: 99 Min. www.soul-kitchen-film.com FILMVERLEIH PATHÉ FILMS AG Neugasse 6, Postfach, 8031 Zürich T 044 277 70 81 F 044 277 70 89 [email protected] www.pathefilms.ch MEDIENBETREUUNG Esther Bühlmann Niederdorfstrasse 54, 8001 Zürich T 044 261 08 57 F 044 261 05 64 [email protected] Kneipenbesitzer Zinos ist vom Pech verfolgt: erst zieht seine Freundin Nadine für einen neuen Job nach Shanghai, dann erleidet er einen Bandscheibenvorfall. Als er in seiner Not den exzentrischen Spitzenkoch Shayn engagiert, bleiben auf einmal auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Und als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch sein leicht krimineller Bruder Illias auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos noch überlegt, wie er den Laden los wird, um Nadine nach China folgen zu können, locken Musik und die ausgefallene Speisekarte immer mehr Szenepublikum an. Das „Soul Kitchen“ rockt und boomt wie nie zuvor. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. SOUL KITCHEN ist ein Heimatfilm der neuen Art: Die Welt ist nicht mehr so heil und das Dorf ist ein Restaurant, der Regisseur heisst Fatih Akin und vor der Kamera versammelt er ein ‚Best Of’ aus seinen früheren Filmen – Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu und Birol Ünel. Es geht um Familie und Freunde, um Liebe, Vertrauen und Loyalität – und um den Kampf für die Heimat als einen Ort, den es in einer zunehmend unberechenbaren Welt zu schützen gilt. 2 Es gibt Supermarkt-Pizza, Fischfrikadellen mit Kartoffelsalat, Hacksteak-Hawaii und überbackene Nudeln. Das „Soul Kitchen“ in Hamburg-Wilhelmsburg glänzt nicht eben durch Feinschmeckerkost. Den Stammgästen aus dem Vorort aber schmeckt, was der Deutschgrieche Zinos (Adam Bousdoukos) durch die Friteuse jagt. Und ausserdem läuft gute Musik in der alten Industriehalle, die sich Zinos mit dem alten Bootsbauer Sokrates (Demir Gökgöl) teilt: Soul, Funk und Rembetiko. Zinos hat mit seinem Lokal alle Hände voll zu tun – zur Abschiedsfeier seiner Freundin Nadine (Pheline Roggan) kommt er viel zu spät. Nadine, eine kühle Schönheit aus gutem Hause, geht als „Zeit“-Korrespondentin nach Shanghai und feiert mit ihrer Familie in einem Edelrestaurant an der Elbe. Dort wird Zinos Zeuge, wie der Restaurantbesitzer (Peter Lohmeyer) seinen exzentrischen Koch Shayn (Birol Ünel) hinauswirft, weil der sich weigert, eine warme Gazpacho zuzubereiten. „Es wird verkauft, was nicht verkauft werden kann: Liebe, Sex, die Seele!“ schimpft Shayn zum Abschied – Zinos ist beeindruckt. Als er sich bei dem Versuch, alleine die Spülmaschine zu wuchten, den Rücken verrenkt, engagiert er Shayn als Koch. Doch damit handelt er sich ein Problem ein. Denn der neue Küchenchef kocht zwar fantastisch, vergrault aber die Stammgäste, die das alte Junk Food wiederhaben wollen. Jetzt lungert nur noch Zinos’ Bruder Illias (Moritz Bleibtreu), der Freigang aus dem Knast hat, mit seinen beiden Halbwelt-Kumpeln (Cem Akin, Marc Hosemann) im „Soul Kitchen“ herum. Zinos bekommt von allen Seiten Druck: Nadine will, dass er nach Shanghai zieht. Die Frau vom Finanzamt (Catrin Striebeck) beschlagnahmt die Stereoanlage und der Beamte vom Gesundheitsamt (Jan Fedder) droht, den Laden zu schliessen. Doch obwohl er sich mit seinem kaputten Rücken plagt, will er das Restaurant keinesfalls aufgeben. Das Kaufangebot des Immobilienhais Neumann (Wotan Wilke Möhring) lehnt er ab. Da wendet sich das Blatt: Nebenan macht eine Musicalschule auf. Die neuen Gäste lieben Shayns Essen und feiern zum Sound der Rockband seines Kellners Lutz (Lucas Gregorowicz). Zinos’ Bruder Illias verliebt sich in die Kellnerin Lucia (Anna Bederke). Er lässt seine kleinkriminellen Kumpel eine neue Musikanlage klauen, damit er Lucia als DJ beeindrucken kann. Das „Soul Kitchen“ spricht sich herum. Binnen weniger Wochen wird der Laden zum Hipster-Lokal – die Gäste rennen Zinos die Tür ein. Jetzt kann er es sich leisten, die Küche zu renovieren und seine Schulden beim Finanzamt zu bezahlen. Doch Zinos kann den Erfolg nicht geniessen, denn seine Fernbeziehung droht zu scheitern: Plötzlich will Nadine nicht mehr, dass er zu ihr nach Shanghai kommt. Kurzentschlossen kauft er sich ein Flugticket, um die Lage zu sondieren. Er überlegt zunächst, das „Soul Kitchen“ doch an Neumann zu verkaufen. Doch als er erfährt, dass der Spekulant den Laden abreissen lassen will, überschreibt er das gesamte Lokal seinem Bruder Illias. Seine Abschiedsparty im „Soul Kitchen“ wird zur Orgie, weil Shayn ein Aphrodisiakum ins Dessert mischt. Am nächsten Tag scheint Illias’ erste Nacht als Geschäftsführer im „Soul Kitchen“ ereignislos zu verlaufen. Illias und seine Kumpel rauchen, trinken und pokern um Centbeträge, als plötzlich der Spekulant Neumann den Laden betritt. Zuerst möchte 3 er nur ein Bierchen trinken. Doch dann steigt er in die Pokerrunde ein. Die Einsätze steigen, die Stunden verrinnen und Illias gewinnt eine Partie nach der anderen. Doch dann wendet sich das Blatt erneut. SOUL KITCHEN ist ein frecher, schmutziger Heimatfilm. Zwar ist die Welt hier nicht heil, wie sonst im Genre üblich, aber auch bei uns geht es um Freundschaft, Liebe und um das Leben in der „dörflichen“ Gemeinschaft – im „Soul Kitchen“ eben. Es geht um Heimat als Ort der Familie und der Freunde, als Zufluchts- und magischer Ort, an dem man sich verliebt oder die Liebe verspielt. Aber SOUL KITCHEN handelt nicht nur von Beziehungskisten, der Film nimmt auch jene Entwicklung auf’s Korn, die man „Gentrifizierung“ nennt und die aus ehemaligen Arbeiter- und dann Szenevierteln Spekulationsobjekte macht. Die Geschichte von SOUL KITCHEN könnte in vielen Grossstädten spielen – bei uns spielt sie in Fatih Akins Heimatstadt Hamburg und vor allem in dem Elbinsel-Vorort Wilhelmsburg, derzeit ein Schwerpunkt der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde. SOUL KITCHEN ist unser Versuch, klassisches Erzählkino so originell wie möglich zu produzieren – dem Genre treu zu bleiben und trotzdem einen ganz eigenen Stil zu bewahren. Die Story ist authentisch, die Schauspieler sind es auch. SOUL KITCHEN ist so etwas wie ein ‚Best Of’-Album – der sechste Fatih Akin-Spielfilm mit einer grossartigen Zusammenstellung von Protagonisten aus früheren Werken: Adam Bousdoukos aus Akins Regiedebüt „Kurz und Schmerzlos“, Moritz Bleibtreu aus „Im Juli“ und „Solino“, Birol Ünel aus „Gegen die Wand“. Ausserdem dabei sind Wotan Wilke Möhring und Lucas Gregorowicz („Chiko“), zwei sehr talentierte Schauspieler, die gut in das Team mit den alten Akin-Hasen passen, sowie viele Hamburger Gaststars in prägnanten Nebenrollen. Die Hauptdarstellerinnen sind Neuentdeckungen in bester Akin–Manier: Pheline Roggan, die schon in „Chiko“ in einer Nebenrolle aufgefallen ist, die Ungarin Dorka Gryllus, die uns u.a. in „Irina Palm“ beeindruckt hat, und die Debütantin Anna Bederke, die uns in SOUL KITCHEN den Kopf verdreht. Ein weiterer wichtiger Hauptdarsteller ist in diesem Film wieder einmal – ganz in der Tradition von “Gegen die Wand“ – die Musik. „Musik ist doch Essen für die Seele“ ruft der verzweifelte „Soul Kitchen“-Wirt Zinos den Finanzbeamten hinterher, als sie wegen Steuerschulden seine Anlage beschlagnahmen. Ohne Soul geht nichts in der ehemaligen Wilhelmsburger Industriehallen: Von funky Instrumentalstücken mit Kool & The Gang, Quincy Jones oder Mongo Santamaría bis zu klassischen RnBNummern von Sam Cooke oder Ruth Brown. Doch Soul ist nicht alles – der Soundtrack ist ein Mix aus Hamburger Hip Hop- und Elektro-Sounds, live gespielter Rockmusik, Rembetiko und La Paloma. Wie ein wildes Fatih Akin-DJ-Set eben, und in einem Hamburger Heimatfilm darf auch ein Hans Albers-Song nicht fehlen. 4 SOUL KITCHEN wird von corazón international in Zusammenarbeit mit Pandora Film auf den deutschen Markt gebracht, die internationale Auswertung erfolgt durch den Weltvertrieb The Match Factory. Mit beiden Partnern haben wir schon bei „Auf der anderen Seite“ erfolgreich zusammengearbeitet. DIE IDEE Die Idee zu SOUL KITCHEN gibt es schon lange. Ich habe dabei immer an meinen Kumpel Adam Bousdoukos und seine Taverne in Ottensen gedacht. Das war für uns viel mehr als ein Restaurant: Es war ein Abenteuerspielplatz, ein Auffangbecken, ein Ort zum Feiern, ein Zuhause. Ich wollte das Lebensgefühl einfangen, das mit diesem Laden verbunden ist. Und das hätte ich nicht machen können, wenn ich noch viel älter gewesen wäre. Ich kann nicht mehr Party machen ohne Ende oder fünf Mal die Woche um die Häuser ziehen. Irgendwann kriegt man Kopfschmerzen, findet die Musik zu laut, verträgt den Rauch nicht mehr. Man wird älter. Das ist auch in Ordnung, dieses Lebensgefühl verschwindet eben irgendwann. Aber es ist wert, einen Film darüber zu machen. Schliesslich geht es um existenzielle Dinge. Um Trinken, Essen, Feiern, Tanzen, um Heimat. Ich wollte einen Film über Heimat machen, aber keine Heimat, die national definiert ist, nicht Deutschland oder die Türkei. Heimat als Zustand, nicht als Ort eben. DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE Die Entstehungsgeschichte von SOUL KITCHEN war eine Odyssee, die 2003 begonnen hat. Zunächst wollte ich nur mein neues Textprogramm testen. Adam und seine Freundin hatten sich gerade getrennt, also habe ich einfach losgeschrieben: „Adam hat Liebeskummer, das Restaurant läuft so und so“ – Schwuppdiwupp hatte ich zwanzig Seiten Drehbuch. In fünf Tagen war die erste Fassung heruntergeschrieben. Dann kam der Goldene Bär für „Gegen die Wand“. Danach empfand ich SOUL KITCHEN als nicht wichtig genug. Ich konnte mich von dem Druck, der durch den Erfolg kam, nicht ganz frei machen. Wir brauchten allerdings schnell einen Stoff, damit unsere Produktionsfirma corazón international überlebt, die wir für „Gegen die Wand“ gegründet hatten. Also haben wir „Crossing The Bridge“ gedreht, und SOUL KITCHEN lag in der Schublade, auch wenn wir das Buch immer weiter entwickelt haben. Zwischendurch wollte ich den Film nur produzieren und einem anderen Regisseur überlassen. Aber irgendwann hat es mich auch gefuchst, dass ich nach „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ auf das Seriöse und Ernste festgelegt zu sein schien. Ich wollte nicht Sklave meines Erfolges sein und habe mich gefragt: „Für wen mache ich das eigentlich?“ 5 SOUL KITCHEN ist nicht der dritte Teil der Liebe, Tod und Teufel-Trilogie. Die ersten beiden Teile der Trilogie waren sehr anstrengend, zermürbend und haben viele Opfer verlangt. Mit SOUL KITCHEN wollte ich mich erholen. Eine Fingerübung sollte es sein. Etwas, was mich selbst daran erinnern sollte, dass das Leben nicht nur aus Schmerz und Nachdenklichkeit besteht. Eine Auszeit, bevor ich mich mit dem Teufel auseinandersetzen werde – und das wird sicherlich kein Spaziergang. Auch wollte ich SOUL KITCHEN machen, ehe es zu spät ist, um wahrhaftig zu sein. Doch dass dieses Unternehmen das anstrengendste, teuerste, zeitaufwendigste und komplizierteste werden sollte, hätte ich nie gedacht. Es gibt eine seltsame Philosophie beim Filmemachen, die sagt: „Wenn man beim Machen nicht leidet, dann wird der Film nicht gut.“ Bis SOUL KITCHEN dachte ich immer, das sei Gerede, aber die Herstellung des „leichtesten“ Films hat mich eines Besseren belehrt. HAMBURG Ich hatte das Gefühl: Ich bin dieser Stadt noch einen Film schuldig. Vor kurzem haben mich zwei Filmleute aus New York besucht. Am Anfang des Abends fragten die: „Hey, warum lebst du noch hier, wann ziehst Du nach New York?“ Ich meinte: „Ich fühle mich ganz wohl hier. Ich kenne hier jede Abkürzung, ich kenn’ die Kinos, die Türsteher, ich weiss, welcher Arzt gut ist, wo ich das beste Gemüse bekomme. Warum soll ich in eine andere Stadt ziehen?“ Wir waren essen und sind dann noch ausgegangen. Erst auf eine Elektroparty im ehemaligen Frappant-Gebäude in Altona, dann in die Schanze, ins Mandalay und in die Bernsteinbar. Am Ende noch auf den Kiez. Um 6 Uhr morgens kamen alle Leute aus den Clubs und standen am Hamburger Berg rum. Es war warm, es dämmerte und die beiden New Yorker haben gestaunt. Bei denen ist um 4 Uhr Sperrstunde. Die haben gesagt: „Okay, jetzt verstehen wir, warum du nicht weg willst. Das ist eine Super-Duper-Stadt mit einer tollen Architektur, tollem Essen, tollen Clubs und den schönsten Frauen.“ Ich hoffe, wir haben ein bisschen was davon in SOUL KITCHEN eingefangen. Wir haben bewusst Drehorte ausgewählt, die es nicht mehr lange geben wird: Das Mandarin-Casino an der Reeperbahn, im ehemaligen Mojo-Club. Die Astrastube an der Sternbrücke, die mit der Brückensanierung abgerissen wird. Oder der Club im alten Karstadt-Gebäude in Altona, in der Grossen Bergstrasse. In diesem Karstadt habe ich meine allererste Schallplatte gekauft: „Parade“ von Prince & The Revolution. Und natürlich steht auch Wilhelmsburg für die Veränderung der Stadt. Aus der stillgelegten Fabrikhalle wird eine In-Location, das alte Industrieviertel mit den vielen Arbeitern und Migranten verschwindet langsam. An Wilhelmsburg fand ich ausserdem gut, dass der Held über den Fluss muss, damit er zu seinem Arbeitsplatz gelangt. So wie der Bosporus in Istanbul: Man muss das Meer überqueren, um von einem Stadtteil zum anderen zu kommen. 6 DAS CASTING Meine Frau Monique, die ein gutes Gespür für Gesichter, Menschen und Geschichten besitzt, hat mich unterstützt, dieses Ensemble zusammenzustellen. Natürlich waren viele Figuren auf die All-Stars zugeschrieben: Adam Bousdoukos ist Zinos, Birol Ünel ist Shayn, Moritz Bleibtreu ist Illias. Die anderen wurden um diese drei herum gesucht und gefunden. Über zwölf Rollen mussten zueinander passen, sich nicht ähneln, alle als Individuen herausstechen und dennoch ein stimmiges Ganzes ergeben, das heisst, sich nicht die Show stehlen. Besonders wichtig war es, dass sich die drei Frauen Anna (Dorka Gryllus), Nadine (Pheline Roggan) und Lucia (Anna Bederke) voneinander unterscheiden, aber dennoch Objekte der Begierde und Sehnsucht darstellen. Monique hat gerade in dieser Hinsicht phantastische Arbeit geleistet. ZINOS – DER PROTAGONIST Zinos ist grosszügig und aufopferungsvoll, ein bisschen tollpatschig, aber ein guter Mensch. Natürlich ist er auch ein bisschen opportunistisch, so wie die Leute in der Gastronomie nun mal sind. Die schauen immer, wo das Geschäft ist. Er hat einen bürgerlichen Traum – vielleicht ist Zinos von allen meinen Figuren die bürgerlichste. Am liebsten hätte er wohl, dass Nadine ein paar Kinder in die Welt setzt und sich um sie kümmert, während er das Restaurant führt. Aber wie solche Leute dann eben so ticken in ihrer Melancholie: Sie verlieben sich oft in das Unmögliche. Nadine ist einfach eine Nummer zu gross für ihn – auch körperlich. Zinos ist im Grunde eine klassische komödiantische Figur. Sein Bandscheibenproblem ist tragisch und komisch zugleich. Wenn er nachts im Club Gymnastikübungen macht während alle anderen wild tanzen, ergötzen wir uns an seiner Tragödie. Es gibt einen Humor, der überall zündet, weil er nicht sprachlich, sondern visuell funktioniert. Zum Beispiel bei den grossen Helden der Stummfilmzeit: Buster Keaton und Charlie Chaplin. Für mich ist Zinos ein moderner Charlie Chaplin. Der Rückenschaden ist übrigens autobiographisch. Nach dem Schnitt von „Gegen die Wand“ hatte ich einen Bandscheibenvorfall. Den habe ich auch so behandelt wie Zinos: mit dem Knochenbrecher aus Harburg. Den gibt es wirklich. Mein Vater hat mich zu ihm geschickt. Und er hat mir tatsächlich das Becken wieder gerichtet – mit genau der Technik, die wir im Film zeigen. Mein deutscher Orthopäde war völlig von den Socken: „Wie haben Sie das gemacht? Das geht doch gar nicht!“ 7 GUTES ESSEN UND KUNG-FU In Adams Taverne gab es das typische Klischee-Essen: Frittierte Calamaris, Fischspiesse, Koteletts, etc. Aber irgendwann waren Adam und ich mal in Thessaloniki, auf dem Filmfest. Dort haben wir richtig gute traditionelle Hausmannskost gegessen. Wir waren total geflasht, das hat unser Wissen über griechisches Essen komplett auf den Kopf gestellt. Das wollte Adam auch unbedingt haben. Also hat er seine Mutter gebeten, in seinem Restaurant zu kochen, und es war das beste Essen, das es dort je gab. Aber kaum einer hat’s bestellt. Nein, die Leute wollten ihre Pommes und ihre Plastikfische und ihre beschissenen frittierten Calamares! In SOUL KITCHEN erzählen wir davon: Das gute Essen vertreibt die Stammgäste. Shayn, der neue Koch, sagt im Film: „Für das selbe Geld koche ich dir vier Gerichte.“ Die Stammklientel geht also nicht, weil es teurer ist, sondern weil es anders ist. Aber einige von ihnen kommen zurück. Denen schmeckt es schliesslich auch. Manchmal muss man eben auf sein Glück gestossen werden. Wir haben uns an klassischen Kung-Fu-Filmen orientiert. Deshalb haben wir auch diese Montage-Szenen gedreht, in denen der Koch Shayn, den Birol Ünel spielt, seinen Schüler Zinos in die Geheimnisse der Küche einweiht: Das Schaumschlagen, Schneiden, Dekorieren etc. Das ist wie in den „Rocky“-Filmen, wo Rocky in schneller Montage Hanteln pumpt, läuft, am Sandsack trainiert. Oder die Jackie Chan-Filme: Da gibt es immer einen Meister, der dem Helden alle Kampftechniken beibringt. Die Schlangentechnik, die Kranich-Technik, den kleinen und den grossen Drachen. Und wenn der Schüler all das gelernt hat, stirbt der Meister oder geht weg. Auch Shayn verschwindet in dem Moment, als Adam ihn nicht mehr braucht. Shayn ist der klassische Mentor. Er bringt Zinos das Kochen bei. KAMERA, LICHT, SOUND UND MUSIK In „Gegen die Wand“ gab es keine Schienen, keine Steadycams, die Kamera war immer auf den Schultern. Wir haben vorhandenes Licht genutzt, wir wollten schnell arbeiten. Filme wie „Traffic“ oder „Breaking The Waves“ waren das Vorbild. „Auf der anderen Seite“ war ganz anders, da hat uns das iranische Kino sehr beeinflusst. Wir wollten der Erzählung viel Zeit und Ruhe geben, haben sehr in die Tiefe hinein inszeniert, mit wenig Bewegung. Bei SOUL KITCHEN wollten wir Tempo haben, in der Inszenierung, in der Bildsprache. Die Kamera fährt immer auf die Figuren zu, von ihnen weg oder mit ihnen mit. Gleichzeitig sollte es auch edel sein, nicht von der Hand gedreht. Vorbilder waren zum Beispiel „Boogie Nights“ – und „Goodfellas“ natürlich, zwei Beispiele, in denen es auch um das Einfangen eines Lebensgefühls geht. Gleichzeitig wollten wir 8 es nicht bunt machen. Wir wollten die Leute nicht zum Lachen zwingen. Übertriebene Farben, schrille Vertonung – alles, was darauf stossen soll, wollten wir eliminieren. Denn bei allen komödiantischen Elementen erzählen wir doch eine Trennungsgeschichte. Die Klamotten, die Locations, alles ist in gedeckten Farben gehalten. Es sollte aussehen wie eine Tragödie. Aber wir wollten es dabei immer hell haben. Wir haben offensiv mit Licht gearbeitet, auch viel mit Gegenlicht, um den Figuren, gerade den Frauen, Spitzen zu geben. Wenn sich Illias in Lucia verliebt, sollten wir uns mit ihm verlieben. Wenn Nadine unnahbar wird, sollten wir das sehen. Wir wollten auch eine musikalische Kamera haben, wir hatten die Songs aus dem Soundtrack immer am Set. So konnten wir ein Gefühl für die Kamerabewegungen bekommen und damit experimentieren. Im Soundtrack gibt es viele SoulInstrumentals aus den Siebzigern, Quincy Jones, Kool & The Gang, die machen das Ganze sehr transparent. Ich benutze Songs gerne als Kommentar, um eine zweite oder dritte Ebene einzuziehen. Wenn sich am Ende des Films, bei der Versteigerung des „Soul Kitchen“, der Konkurrent von Zinos an einem Knopf verschluckt, dann läuft „The Creator Has A Masterplan“ von Louis Armstrong. Es ist ein Gag, aber eben auch etwas Göttliches, daran glaube ich. Es gibt eine Kraft, die so etwas möglich macht. 9 ist der „Soul Kitchen“-Betreiber Zinos Kazantsakis Adam Bousdoukos ist die Muse von SOUL KITCHEN: Er ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern Co-Autor des Drehbuchs und das Vorbild für die Figur des Zinos. Denn neben seiner Schauspielerkarriere hat er als Gastronom eine erstklassige Performance hingelegt, seit er vor zehn Jahren eine griechische Taverne in Hamburg-Ottensen übernahm. „Der Laden war unser Zuhause“, sagt Adam Bousdoukos – und so wurde seine Taverne eben auch die wichtigste Inspiration für das Restaurant „Soul Kitchen“ im Film. Adam Bousdoukos, Jahrgang 1974, wuchs als Sohn griechischer Eltern in Altona auf und ist seit dem Kurzfilm „Sensin – Du bist es!“ einer der wichtigsten Darsteller in Fatih Akins Filmen. Für die Rolle des Costa in „Kurz und Schmerzlos“ erhielt er 1998 den Bronzenen Leoparden in Locarno und 2001 den Adolf-Grimme-Preis. Ausserdem ist er leidenschaftlicher Musiker und Coproduzent der kürzlich erschienenen CD „Ottensen Sampler“. Und natürlich hat er mit seinem Wissen über Rembetiko und griechische Soul Music den Soundtrack zu SOUL KITCHEN geprägt. Anfang 2009 hat er übrigens seine Taverne verkauft. „Es war einfach mal Zeit für was Neues“, sagt er. Sein Lieblings-Soul-Song: „Ghetto Child“ von Curtis Mayfield. 10 ist Zinos’ Bruder Illias Kazantsakis Mit Fatih Akin verbindet Moritz Bleibtreu eine langjährige Zusammenarbeit: 1999 drehte er mit Akin das Roadmovie „Im Juli“ und zwei Jahre später das RuhrpottDrama „Solino“. Als Wahlhamburger lag dem 1971 in München geborenen Schauspieler der dritte gemeinsame Film besonders am Herzen. Moritz Bleibtreu lernte das Schauspielhandwerk in Paris, Rom und New York. Nach ersten Theatererfahrungen in Hamburg sowie einigen Kino- und Fernsehproduktionen gelang ihm der Durchbruch mit dem Überraschungshit „Stadtgespräch“ und mit seiner Rolle in „Knockin’ on Heaven’s Door“, für die er mit dem Ernst-Lubitsch-Preis und mit dem Filmband in Gold für Darstellerische Leistungen (Nebenrolle) ausgezeichnet wurde. Auch im Ausland ist man auf den Ausnahmeschauspieler Moritz Bleibtreu aufmerksam geworden. Spätestens seit dem Tom-Tykwer-Hit „Lola rennt“ und Oliver Hirschbiegels „Das Experiment“, für den er als Bester Hauptdarsteller mit dem Filmpreis in Gold ausgezeichnet wurde, gehört Moritz Bleibtreu zu den gefragtesten und vielseitigsten Schauspielern Deutschlands. Für den Bruno in der HouellebecqAdaption „Elementarteilchen“ (Regie: Oskar Roehler) wurde er 2006 mit einem Silbernen Bären als Bester Darsteller geehrt. Zuletzt war Moritz Bleibtreu 2008 u.a. in dem beeindruckenden Debüt „Chiko“ von Özgür Yildirim zu sehen – und natürlich als Andreas Baader in Uli Edels „Der Baader Meinhof Komplex“. Sein Lieblings-Soul-Song ist „I Can Sho’ Give You Love“ von Willie Hutch. ist der Koch Shayn Weiss Birol Ünel hat sich auf die Rolle des unbeugsamen Kochs Shayn intensiv vorbereitet: Er hat sich vom Sternekoch Ali Güngörmüs des Hamburger Spitzenrestaurants „Le Canard“ coachen lassen und auf dem Set Arthur Rimbaud gelesen – so gelangte Rimbauds Ausruf: „Es wird verkauft, was nicht verkauft werden kann!“ in den Film. Birol Ünel, geboren 1961 in der Südtürkei, lebt seit 1968 in Deutschland. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und fiel in vielen Inszenierungen als Ausnahmetalent auf – etwa in Albert Camus’ „Caligula“ und Frank Castorfs „Die Nibelungen – Born Bad“. Er spielte zahlreiche Kino- und TV-Rollen unter der Regie von u.a. Jean-Jacques Annaud, Andy Bausch, Tony Gatlif, Pia Marais oder Hiner Saleem. Durch Fatih Akins „Gegen die Wand“ wurde er auch international bekannt. Für die Darstellung des Cahit wurde er u.a. für den Europäischen Filmpreis nominiert und als Bester Hauptdarsteller beim Deutschen Filmpreis und beim Filmfestival Türkei / Deutschland ausgezeichnet. Sein Lieblings-Soul-Song ist: „Tobacco Road“, natürlich in der langen Version, von Eric Burdon & War. ist die Kellnerin Lucia Faust Anna Bederke ist eine echte Überraschung in der Besetzungsliste von SOUL KITCHEN: Als Fatih Akin sie zum Casting einlud, wollte er eigentlich nur seinem 11 Schauspieler Moritz Bleibtreu zeigen, wen er beim Schreiben der Figur Lucia im Kopf hatte: Seine ehemalige Studentin, die er in seiner Filmklasse in der Hamburger Hochschule für bildende Künste unterrichtet hatte. Doch die gebürtige Hamburgerin, Jahrgang 1981, spielte die trinkfeste Tresenschönheit so überzeugend, dass sie aus dem Stand ein halbes Dutzend namhafte Schauspielerinnen aus dem Rennen warf. Tatsächlich hat sie zwar keine Schauspielausbildung, dafür aber langjährige Erfahrung als Barfrau. Im wirklichen Leben steht Anna Bederke eher hinter als vor der Kamera. 2007 beendete sie ihr Regiestudium an der HfbK mit ihren Abschlussfilmen „Lemniskate“ (u.a. mit Nikolai Kinski und Paule Klink) und „Postcards to Dreamland“. In ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit dem Thema „Traum und Film“. SOUL KITCHEN ist ihr erster Film als Schauspielerin – und sie mag ihn sehr: „Es ist eine Geschichte über meine Stadt, ein skurriler Heimatfilm, der gleichzeitig was Dokumentarisches hat.“ Ihr Lieblings-Soul-Song – einer von vielen: „Even After All“ von Finley Quaye. ist Nadine Krüger, die Freundin von Zinos Pheline Roggan ist eine weitere Entdeckung in SOUL KITCHEN. Nachdem sie Fatih Akin bereits als Nebendarstellerin in „Chiko“ (Regie: Özgür Yildirim) und „Kebab Connection“ (Regie: Anno Saul) aufgefallen war, war sie eigentlich für die Rolle der Lucia vorgesehen. Bis sich schliesslich die Erkenntnis durchsetzte, dass sie für die kühle Schönheit Nadine wie geschaffen ist. Pheline Roggan, Jahrgang 1981, ist in Hamburg geboren und hat als Model schon früh viel von der Welt gesehen. Mit 17 Jahren zog sie von zu Hause aus und ins Hamburger Schanzenviertel. Nach dem Abitur begann sie eine Schauspielausbildung, weil ihr die Welt des Modelns zunehmend fremd wurde. Neben ihrer Schauspielerkarriere absolviert sie auch noch ein Literaturstudium. In SOUL KITCHEN spielen zu können, kam ihrem Ideal von intensiver künstlerischer Arbeit schon ziemlich nahe – auch wenn Fatih Akins Regieanweisungen nicht immer einfach umzusetzen seien: „Wenn er zum Beispiel sagt: ’Sei doch mal ’ne E-Gitarre!’“ Ihr Lieblings-Soul-Song ist ”I’m Lonely” von Screaming Jay Hawkins. ist der Kellner Lutz Lucas Gregorowicz zeigt hier nicht nur sein schauspielerisches, sondern auch sein musikalisches Talent: Als einsamer Gitarrist schickt er eine zarte „La Paloma“Version durch das verlassene „Soul Kitchen“, als Mitglied der Rockband „Bad Boy Boogiez“ macht er das Restaurant zum Hexenkessel. Lucas Gregorowicz, Jahrgang 1976, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. Bereits 1997 erhielt er ein Gastengagement am Schauspielhaus Bochum, 1999 spielte er dort unter der Regie von Leander Haussmann in Shakespeares „Viel Lärm um nichts“. Nach einigen Auftritten in Fernsehserien feierte Lucas Gregorowicz sein Kinodebüt an der Seite von Moritz Bleibtreu in Christian Züberts Kifferkomödie „Lammbock“. 2001 kam es zur ersten Zusammenarbeit mit Fatih Akin, für den er für „Solino“ vor der Kamera stand. Es 12 folgten u.a. Arbeiten mit Vivian Naefe und Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“). Sein Lieblings-Soul-Song ist „River deep, mountain high“ von Ike & Tina Turner. ist die Physiotherapeutin Anna Mondstein Als Fatih Akin ihr das Drehbuch zu SOUL KITCHEN gab, sagte Dorka Gryllus: „Das muss ich gar nicht lesen. Ich wollte schon immer mit dir arbeiten!“ Nach Berlin kam die schöne Ungarin mit dem melancholischen Blick vor fünf Jahren – eigentlich wollte sie nur die Sprache lernen, um besser in Deutschland arbeiten zu können. Doch sie blieb – und eroberte dann ausgerechnet in einem britischen Film die Herzen eines internationalen Kinopublikums: Als Luisa in „Irina Palm“ an der Seite von Marianne Faithfull. Dorka Gryllus, Jahrgang 1972, studierte Schauspiel an der Theater- und Filmakademie in Budapest und war fünf Jahre lang am Theater in Kaposvár engagiert. Auch in New York und Berlin stand sie schon auf der Bühne. In Ungarn ist sie mit zwei Dutzend Kino- und Fernsehfilmen seit Mitte der Neunziger längst ein Star. Als Sängerin der Berliner Band „Rotfront“ hat sie kürzlich auch noch die deutschen Musikcharts erobert. Hamburg kennt sie schon seit ihrem ersten Dreh in Deutschland – der für den TV-Film „Kollaps“ (Regie: Rolf Schübel). „Das ist eine wunderschöne Stadt – halt ein bisschen nördlicher als Berlin. Wettermässig – und auch von den Leuten her.“ Ihr Lieblings-Soul-Song ist „Az aki szép, az reggel is szép“ von Charlie Horváth. ist der Immobilienspekulant Thomas Neumann Wotan Wilke Möhring brauchte sich in die Welt von SOUL KITCHEN nicht gross einarbeiten: Er kennt sich bestens aus mit urbaner Gastronomie. Bevor er zur Schauspielerei kam, war er selbst Clubbesitzer und Türsteher, ausserdem Punkrocker, Model, Musiker und er studierte Kommunikation an der Hochschule der Künste Berlin. Möhring, 1967 in Detmold geboren und ausgebildeter Elektriker, gab sein Schauspieldebüt 1997 in „Die Bubi-Scholz-Story“ von Roland Suso Richter. Seither zeigte er sein facettenreiches Können in zahlreichen ausgezeichneten Kinound Fernsehproduktionen, darunter Oliver Hirschbiegels „Das Experiment“ und Christian Züberts „Lammbock“. Für „Liebe und Verrat“ von Mark Schlichter und „Hat er Arbeit?“ von Kai Wessel wurde er jeweils für den Deutschen Fernsehpreis nominiert und mit dem Ensemble des von Niki Stein inszenierten Dramas „Die Konferenz“ mit dem Hessischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Für seine Darstellung in "Antikörper" wurde er 2005 als "Bester Schauspieler" auf dem Festival de Cine Español de Málaga ausgezeichnet. SOUL KITCHEN ist Wotan Wilke Möhrings und Fatih Akins erste Zusammenarbeit. Sein Lieblings-Soul-Song ist „Amerykahn Promise“ von Erykah Badu. 13 ist der Bootsbauer Sokrates Demir Gökgöl, Jahrgang 1937, ist Schauspieler, Literaturkenner, Musikliebhaber und ein Pionier des deutsch-türkischen Kulturlebens. 1968 kam er als 30jähriger nach Deutschland – in eine Zeit des Aufbruchs und der Veränderungen. Er wurde Vorleser und Erzähler – unter anderem hat er zwei Hörbücher mit Gedichten von Nazim Hikmet aufgenommen – und betrieb in den achtziger Jahren einen Jazzclub. Mit seiner Darstellung des Hodja spielte er sich mit dem vielfach preisgekrönten Film „40qm Deutschland“ aus dem Jahre 1985 (Regie: Tevfik Baser) in das Gedächtnis der Kinobesucher. Neben vielen Rollen in Kino- und Fernsehproduktionen bilden seine ungezählten Lyrikvorträge und Leseabende, die er mit befreundeten Musikern macht, den Kern seiner künstlerischen Arbeit. Seine Zusammenarbeit mit Fatih Akin begann mit „Gegen die Wand“ – SOUL KITCHEN ist ihr zweiter gemeinsamer Film. Demir Gökgöls Lieblings-Soul-Song ist „Georgia On My Mind“ von Ray Charles. 14 Nadines Grossmutter Ziege, Kumpel von Illias Milli, Kumpel von Illias Frau Schuster vom Finanzamt Assistent von Frau Schuster Herr Meyer vom Gesundheitsamt Tanja, Neumanns Verlobte Tschako Han, der Chinese Nadines Vater Nadines Mutter Bad Boy Boogiez Restaurantbesitzer „Le Papillon“ Nörgelgast im „Le Papillon“ Kellnerin im „Le Papillon“ Notar Arzt Knochenbrecher-Kemal Elektro-DJ Richter im Amtsgericht Pfarrer JVA Beamter Rocker-Gast „Ali Davidson“ Weitere Gäste im Soul Kitchen Apothekerin Kommissarin Polizist Patient von Anna Patienten vom Knochenbrecher Junger Makler Häftling und Herr Jung, Investor Monica Bleibtreu Marc Hosemann Cem Akin Catrin Striebeck Hendrik von Bültzingslöwen Jan Fedder Julia Wachsmann Simon Görts Maverick Quek Markus Imboden Gudrun Egner Arne Benzing, Lucas Gregorowicz, Piotr Gregorowicz, Hans Ludwiczak, Jan Weichsel Peter Lohmeyer Gustav Peter Wöhler Zarah Jane McKenzie Peter Jordan Wolfgang Schumacher Uğur Yücel Philipp Baltus Lars Rudolph Fritz Renzo Heinze Francesco Fiannaca Bülent Celebi Bernd Gajkowski, Herma Koehn Joana Adu-Gyamfi Maria Ketikidou Till Huster Torsten Lemke Klaus Maeck, Ernest Hausmann, Salman Kurtulan Emek Kavukçuoğlu Senol ‚Shayn’ Uğurlu Udo Kier 15 Fatih Akin – Buch, Regie, Produktion Fatih Akin weiss, wie es hinterm Tresen aussieht: Während des Studiums an der Hochschule für bildende Künste verdiente er sich seinen Lebensunterhalt u.a. in der Hamburger „Fabrik“ und in den Kiez-Clubs „Kaiserkeller“ und „Docks“. Und auch mit Töpfen und Pfannen kennt er sich aus: „Ich komme aus einer Familie mit einer männlichen Kochtradition“ sagt er. “Meine Mutter hat sehr viel Wert darauf gelegt, dass mein Bruder und ich kochen lernen.“ 1973 in Hamburg als Sohn türkischer Einwanderer geboren, spielte er nach einem kurzen Gastspiel bei einer Teenager-Gang in Altona-Nord in mehreren Fernsehfilmen den „Türken vom Dienst“, wie er sich selbst erinnert. Nach zwei Kurzfilmen wurde er 1998 er mit seinem Spielfilmdebüt „Kurz und Schmerzlos“ zum Shooting Star des deutschen Films. Zwei Jahre später folgten das Roadmovie „Im Juli“ mit Moritz Bleibtreu und Christiane Paul sowie der Dokumentarfilm „Denk ich an Deutschland – Wir haben vergessen zurückzukehren“, in dem er der Einwanderungsgeschichte seiner Eltern nachgeht. 2002 drehte er „Solino“, die Chronik einer italienischen Gastarbeiterfamilie in Duisburg. Der internationale Durchbruch gelang Fatih Akin mit dem fulminanten Melodram „Gegen die Wand“, für das er 2004 mit dem Goldenen Bären sowie für die Beste Regie mit dem Deutschen Filmpreis und dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. 2005 präsentierte er in seiner Dokumentation „Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“ die Vielfalt der aktuellen türkischen Musikszene. 2007 folgte sein fünfter Spielfilm, „Auf der anderen Seite“, der zahlreiche Preise gewann – unter anderem auf dem Filmfestival in Cannes den Preis für das Beste Drehbuch. Neben SOUL KITCHEN drehte Fatih Akin 2008 eine Episode für das Gemeinschaftsprojekt „New York, I Love You“, an dem u.a. auch Mira Nair und Yvan Attal als Regisseure beteiligt sind. Ausserdem arbeitet Fatih Akin zur Zeit an dem Dokumentarfilm „Der Müll im Garten Eden“ (AT) über den Kampf des türkischen Bergdorfs Camburnu gegen eine Mülldeponie in einem idyllischen Tee-Anbaugebiet. Sein Lieblings-Soul-Song (zur Zeit) ist „Beat It“ von Michael Jackson. Klaus Maeck – Produktion, Music Supervising Klaus Maeck, 1954 in Hamburg geboren, gründete 1979 im Hamburger Karoviertel mit „Rip Off“ einen der ersten Punk-Plattenläden Deutschlands und machte sich mit seinen Super-8-Filmen Anfang der Achtziger einen Namen in der Punk- und New Wave-Szene – darunter mit dem Kultfilm „Decoder“ von 1984, den er mitproduzierte. 1988 war er der Mitbegründer des Independent-Musikverlages Freibank und managte später die Band „Einstürzende Neubauten“, über die er sowohl das Buch „Hör mit Schmerzen / Listen With Pain“ als auch die Filmdokumentation „Liebeslieder“ (1993) veröffentlichte. Seit 1995 veröffentlicht er jährlich CDs mit ausgewählter Musik „for films“ und ist Music Supervisor aller Fatih Akin-Filme seit „Gegen die Wand“. Seit 2004 ist er nun auch Akins Partner und Produzent bei allen corazón international- Filmen. 16 Sein Lieblings-Soul-Song ist „It’s a man’s man’s man’s world“ von James Brown. Rainer Klausmann – Kamera Seit „Solino“ hat Rainer Klausmann bei allen Filmen von Fatih Akin die KameraRegie geführt. „Wir hatten gleich einen Draht zueinander,“ sagt er über sein erstes Treffen mit Fatih Akin. „Da war sofort eine gewisse Verwandtschaft zu spüren.“ Der Schweizer Kameramann, Jahrgang 1949, lernte sein Handwerk u.a. bei Werner Herzogs Kameramann Thomas Mauch. Er hat seit 1983 unzählige Kino- und Fernsehfilme gedreht, für Fatih Akins „Gegen die Wand“ bekam er beim Deutschen Filmpreis die Lola für die Beste Kamera. Zuletzt stand er in „Der Baader Meinhof Komplex“ hinter der Kamera. Die musikalische, temporeiche Kameraarbeit in SOUL KITCHEN war für Rainer Klausmann eine besondere Herausforderung: „Die Kamera war hier immer in Bewegung, wir haben immer versucht, ein wenig Druck auf die Szenen zu geben. Das war in jeder Szene eine Gratwanderung.“ Sein Lieblings-Soul-Song ist „Sitting On The Dock Of The Bay“ von Otis Redding. Andrew Bird – Schnitt Der britische Wahlhamburger, Jahrgang 1956, ist seit langen Jahren ein unverzichtbarer Partner für Fatih Akin. Andrew Bird hat alle seine Filme geschnitten. Mehr noch: Akins erster Spielfilm „Kurz und Schmerzlos“ hat ihn zurück an den Schneidetisch gebracht: Ich war kurz davor, nur noch als Übersetzer zu arbeiten“, erzählt er. „Doch dann flatterte mir Fatihs Drehbuch auf den Tisch.“ Die nunmehr zehnjährige Zusammenarbeit mit Fatih Akin wurde 2008 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Schnitt für „Auf der anderen Seite“ gekrönt. Andrew Bird arbeitet nicht nur mit arrivierten, internationalen Filmemachern, sondern leistet auch seinen Beitrag zu Projekten von Jungregisseuren. Sein Lieblings-Soul-Song ist „Midnight Train to Georgia“ von Gladys Knight & The Pips. 17 SOUL KITCHEN Ein Film von Fatih Akin 2009, Deutschland, 99 Minuten, 35 mm, Farbe www.soul-kitchen-film.de EINE CORAZÓN INTERNATIONAL PRODUKTION IN KOPRODUKTION MIT PYRAMIDE PRODUCTIONS UND DEM NDR IN ZUSAMMENARBEIT MIT DORJE FILM GEFÖRDERT VON FILMFÖRDERUNG HAMBURG SCHLESWIG-HOLSTEIN DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS FILMFÖRDERUNGSANSTALT NORDMEDIA FONDS DER BEAUFTRAGTE DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN BILDGESTALTUNG RAINER KLAUSMANN (BVK) SCHNITT ANDREW BIRD TON KAI LÜDE (BVFT) SZENENBILD TAMO KUNZ KOSTÜMBILD KATRIN ASCHENDORF MASKE NICA FAAS, MAIKE HEINLEIN MISCHUNG RICHARD BOROWSKI HERSTELLUNGSLEITUNG CHRISTIAN SPRINGER PRODUKTIONSLEITUNG ANDREA BOCKELMANN PRODUCER ANN-KRISTIN HOMANN CASTING MONIQUE AKIN MUSIC SUPERVISOR KLAUS MAECK, PIA HOFFMANN DREHBUCH FATIH AKIN, ADAM BOUSDOUKOS REGIE FATIH AKIN REDAKTION JEANETTE WÜRL KOPRODUZENTEN FABIENNE VONIER, ALBERTO FANNI, FLAMINIO ZADRA, PAOLO COLOMBO PRODUZENTEN FATIH AKIN, KLAUS MAECK 18 PRESSEINFORMATION HörErlebnis: Soul Kitchen. Der Geschichte erster Teil – Das Buch vor dem Film und das Original Filmhörspiel bei JUMBO/GoyaLiT „Soul Kitchen“, der neue Film von Kultregisseur Fatih Akin wurde mit dem Spezialpreis der Jury beim Filmfestival von Venedig ausgezeichnet und erhielt den Art Cinema Award beim Filmfest Hamburg. „Ihr wisst, was wir brauchen ist Soul Power. Ihr wisst, was wir wollen ist Soul Power!“, zitiert Fatih Akin frei nach James Brown. Soul Power für die Ohren gibt es bei JUMBO/GoyaLiT. Als Vorgeschmack ist soeben Jasmin Ramadans „Soul Kitchen. Der Geschichte erster Teil – Das Buch vor dem Film“ erschienen. Schauspieler Philipp Baltus erzählt die Grossstadtkomödie, die dort endet, wo Fatih Akins neuer Film beginnt: in der Küche des „Soul Kitchen“ – dem besten Ort der Welt. Zinos‘ 18. Geburtstag ist der schwärzeste Tag in seinem Leben, abgesehen von dem Tag, an dem sein Bruder Illias in den Knast kam. Seine Eltern gehen zurück nach Griechenland und lassen ihn alleine in einer kleinen Wohnung am Hamburger Gänsemarkt sitzen, ohne das über alles geliebte Essen seiner Mutter, ohne Geld und ohne einen Plan. Aber wenn man nichts zu verlieren hat, ist alles möglich. Und so beginnt Zinos' irrwitziger Selbstfindungstrip zwischen Hamburg, Griechenland und der Karibik, der am besten Ort der Welt endet: In der Küche des Restaurants "Soul Kitchen". Zeitnah zum Filmstart am 25. Dezember veröffentlicht JUMBO/GoyaLiT das OriginalHörspiel zum Film, gesprochen von den Schauspielern und Hauptdarsteller Adam Bousdoukos als Erzähler. Bei JUMBO/GoyaLiT erscheint Jasmin Ramadan: Soul Kitchen. Der Geschichte erster Teil – Das Buch vor dem Film Soul Kitchen Das Original-Hörspiel zum Film 4 CD • ISBN 978-3-8337-2507-4 € 19,95 sFr. 36.50 (UVP) 2 CD • ISBN 978-3-8337-2511-1 € 14,95 sFr. 27.90 (UVP) Neue Medien & Verlag GmbH Henriettenstrasse 42 a • D-20259 Hamburg Telefon:+49 (0) 40 / 4 29 30 40-27 Fax: +49 (0) 40 / 4 29 30 40-29 E-mail: [email protected] 19 SOUL KITCHEN DER SOUNDTRACK - ZUM NEUEN - FATIH AKIN FILM VÖ: 18.12.09 Musik sei Essen für die Seele, erklärt der Wirt des „Soul Kitchen“ in Fatih Akins gleichnamigem neuen Film. Recht hat er. Doch in diesem kurzen Satz wird nicht nur die inhaltliche Ausrichtung der Komödie prägnant und treffend auf den Punkt gebracht, sondern auch auf die enge Verbindung zwischen Essen und (Soul-)Musik verwiesen. Denn sowohl kulinarische als auch musikalische Hochgenüsse sind schliesslich vorrangig geprägt von der konzentrierten Bündelung unbändiger Kreativität, anhaltender Frische und – schlicht und ergreifend – gutem Geschmack. Bereits in Filmen wie „Kurz und schmerzlos“ oder „Gegen die Wand“ hat Fatih Akin sein immenses Gespür für die akustische Untermalung seiner visuellen Ideen eindrucksvoll bewiesen, und dieser Fähigkeit mit „Crossing The Bridge – The Sound Of Istanbul“ sogar ein dokumentarfilmisches Denkmal gesetzt. „Ich benutze Songs gerne als Kommentar, um eine zweite oder dritte Ebene einzubeziehen“, so Akin nüchtern über Musik als wichtiges Stilmittel seines filmischen Schaffens. Mit „Soul Kitchen“ wird die Tradition beeindruckender Soundtracks zu Fatih-Akin-Filmen nun fulminant fortgesetzt. Mehr noch: Die Musik mutiert kurzerhand zum Hauptakteur der Kinokomödie und stielt selbst gestandenen Schauspielern wie Moritz Bleibtreu, Adam Bousdoukos und Birol Ünel schlichtweg die Show. 20 Doch kein Grund sich zu grämen: Denn mit solch grandiosen Akteuren wie Quincy Jones, Curtis Mayfield, The Isley Brothers oder Jan Delay steht das musikalische LineUp der tollen Darstellerriege schliesslich in nichts nach, sodass einem bei dieser atemberaubender Ansammlung akustischer Ausnahmekünstler schon mal kurz die Kinnlade ausklinken kann. Denn Fatih Akin und sein Music-Supervisor Klaus Maeck (ehemaliger Manager der Einstürzenden Neubauten) servieren auf der „Soul Kitchen“-Doppel-CD ein opulentes und wohlklingendes 27-Gänge-Menü, das vollkommen ohne künstliche Geschmacksverstärker auskommt und sich stattdessen auf die reine Essenz ihres Ursprungs besinnt – nämlich auf die ihr inhärente Seele. Und so wird dem geneigten Zuhörer einiges geboten, was man in dieser Fülle und Kombination nicht alle Tage auf dem Plattenteller gereicht bekommt. Ausgewiesenen Feinschmeckern wird der „Soul Kitchen“-Soundtrack zudem in einer Deluxe-Edition angeboten. Dieser Version liegt zusätzlich noch ein Kochbuch bei, in dem sämtliche Rezepte aus dem Film enthalten sind. Wenn einem bei so einem Package nicht bereits die Spucke weggeblieben wäre, könnte einem dabei glatt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch kommen wir zurück zum Wesentlichen – der Musik: Als akustischen Appetizer fungiert das funk-versetzte „Rated X“ von Kool & The Gang, das 1973 bereits auf ihrem erfolgreichen „Good Times“-Album enthalten war und bis zum heutigen Tag absolut nichts von seiner damaligen Frische eingebüsst hat. Die grosse Ruth Brown, eine der erfolgreichsten und populärsten Rhythm-And-BluesSängerinnen der 1950er Jahre, fährt mit „I Don’t Know“ hingegen einen ihrer vielen legendären Ohrenschmeichler im Soulmantel auf. Bevor Syl Johnson wiederum „Don’t Do It“ proklamiert, hat man sich seinen gleichnamigen Klassiker bereits genüsslich zu Gemüte geführt und schwebt voll und ganz im siebten Soulhimmel. Auch alte Recken wie Sam Cooke, Curtis Mayfield, Louis Armstrong und The Isley Brothers mischen die Szenerie mit ihren süchtigmachenden Soundsüppchen noch einmal mächtig auf und belegen mehr als eindrucksvoll, dass viele Köche keinesfalls den Brei verderben müssen. Im Gegenteil: Das Aufeinandertreffen dieser vielen grossartigen Protagonisten auf einem einzigen Tonträger unterstützt noch einmal jede einzelne Geschmacksnote und sorgt für eine perfekt austarierte Würze im Zusammenspiel ihrer Zutaten. 21 Doch selbstverständlich wird auf „Soul Kitchen“ weder nur altbewährtes „Soul Food“ wieder aufgewärmt, noch ausschliesslich nach traditioneller Rezeptur gekocht. Auch die junge Garde wirft die ein oder andere musikulinarische Neuerung in die Waagschale und weiss durch die Verwendung ungewöhnlicher Ingredienzien durchweg zu überzeugen. Denn Soul ist schliesslich nicht alles. Die Seele kennt keine Grenzen, und schon gar keine musikalischen. So besticht der „Soul Kitchen“-Soundtrack mit einem ungewöhnlichen Mix aus eben jenem Soul mit Hamburger HipHop- und Elektro-Sounds, live gespielter Rockmusik, Rembetiko und La Paloma. Das Septett Locomondo aus Athen kombiniert auf dem Track „Frangosiriani“ beispielsweise die griechischen Wurzeln seiner Mitglieder mit den Einflüssen karibischer Musik. Shantel hält auf „Manolis“ die Kochschürze für den Balkan hoch und die „Love Ravers“ mischen dem Soundbrei ihrer „Mission Of Love TBC“ eine nicht unerhebliche Prise eines betörenden Aphrodisiakums bei. Selbst ein so gestandener Vertreter wie Jan Delay, quasi der Jamie Oliver des Funk, schafft es mit Stücken wie „Disko“ oder „Soundhaudegen“ feat. Silly Walks Soundsystem noch einmal gänzlich neue Geschmackserlebnisse in die Lebenswelt seiner Zuhörer zu zaubern. Und was soll man sagen: Es schmeckt furios. Denn sämtliche Akteure gehen mit einer ungemeinen musikalischen Frische zu Werke und verfüttern ihr Liedgut direkt vom Plattenteller in die Ohrmuschel, ohne es vorher erst umständlich weichkochen zu müssen. Allen Protagonisten geht es hörbar um den ungetrübten akustischen Geschmack. Und der macht wirklich Appetit auf mehr. Tracklisting: CD 1: 1. Rated X - Kool & The Gang 2. Hicky Burr - Quincy Jones 3. I Don't Know - Ruth Brown 4. Brown Bag - Ivan "Boogaloo Joe" Jones 5. We Got More Soul - Dyke & the Blazers 6. Get The Money - Mongo Santamaría 7. Don’t Do It - Syl Johnson 8. Get Down - Curtis Mayfield 9. To Sxoleio - Olympians - Pasxalis 10. I Want To Be Your Man - Zapp and Roger 11. The Creator Has A Masterplan - Louis Armstrong 12. It's Your Thing - The Isley Brothers 13. Disko - Jan Delay CD 2: 1. Walking In Dub - Burning Spear 2. Soundhaudegen - Jan Delay Feat Sillywalks 3. Frangosiriani - Locomondo 4. Manolis - Shantel 5. Mission Of Love - Love Ravers 6. Sing Song Girl - Er France 7. Moon Shayn - Bad Boy Boogiez 8. Arcilla - Steven Pfeffer 9. To Blues Tou Paliokaravou - Pavlos Sidiropoulos 10. Steve’s La Paloma - Steve Baker 11. Sisters Keepers - Turtle Bay Country Club 12. Gang & Gäbe - Broke But Busy 13. Das Letzte Hemd - Hans Albers 22