Renaud et Axelle Red

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Manfred Overmann
TV5 - eine innovative Lehr- und Lernmethode (mit Beispielen zur Praxis)
Wer in diesem Jungbrunnen ein Bad nimmt, wird gereinigt von altem Methodenballast in
neuer didaktischer Schönheit vor den Lernern erblühen und ihre Sinne mit der Pan d’Amour
der Frankophonie verzaubern.
Abstract
Nach einer kritischen Reflexion zum Mediengebrauch im Fremdsprachenunterricht und einem Plädoyer für
einen telegenen Französischunterricht, der die kognitive Schiene der Grammatikalität sowie das Schulfernsehen
aus der satellitenlosen Zeit der achtziger Jahre zu Gunsten eines aufgaben-, handlungs- und schülerzentrierten
Unterrichts hinter sich lässt, pour transformer la classe en un lieu événementiel, werden die Grundsätze und
Prinzipien von TV5 unter Berücksichtigung aktueller Unterlagen vorgestellt, um die Forderungen von Viëtor
und Freudenstein „Der Fremdsprachenunterricht muss (immer noch) umkehren“ zu erneuern. Anschließend wird
die unter dem Authentizitätspostulat stehende Methode von Michel Boiron und Dominique Martineau in
Verbindung mit den sieben didaktischen Säulen von TV5 innerhalb der aktuellen didaktischen Diskussion
erörtert und abschließend ein Überblick über die Website von TV5 vermittelt sowie am Beispiel „Météo“ und
„les clips vidéo“ ein „fiche pédagogique“ exemplarisch vorgestellt.
TV5 Paris
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Kritische Reflexion zum Mediengebrauch und Fremdsprachenunterricht
Wir stehen am Anfang des dritten Jahrtausends, aber dennoch herrscht im Klassenzimmer
trotz einer Sprengflut didaktischer Rezepte und Hochseilakte strukturell immer noch eine
wilhelminische Lernatmosphäre. Wir lassen uns im Fremdsprachenunterricht weiterhin durch
die Gutenberg-Galaxie der Schriftlichkeit und die Grammatik-Sirenen betören, die uns, wie in
einem Spinnennetz verfangen, an präskriptiven grammatikalischen Fäden wie Marionetten
führen und der mündlichen Sprachanwendung berauben.
Wenn die „kognitive Schiene“ der Grammatikalität auch heute noch 70% unseres Unterrichts
verschlingt (Freudenstein 1999: 155), so müssen wir mit unseren Gefährten den Wachs aus
den Ohren nehmen und feststellen, dass der unaufhörliche Gesang der Sirenen die
Stimmbänder der Zeit zu einem krächzenden Gekläff verzerrt hat, welches uns nicht mehr
verzaubern sollte.
Wir wollen die Augen und Ohren weit öffnen, um mit allen Sinnen - frei am Mast stehend auf den Wogen der Frankophonie eine ganzheitliche Welt der Aktualität und Authentizität zu
perzipieren, die uns aus der Enge von Wagners Studierstube befreit und „Auf, hinaus auf’s
weite Land!“ führt. Daher schließen wir uns Freudensteins (1999) auf Viëtor (1882/1982)
rekurrierende Forderung von vor über 100 Jahren an „Der Fremdsprachenunterricht muß
(immer noch) umkehren!“ und fordern mit Wendt (2002, 2003), Wolff (2002) und Rüschoff
2
(1999) einen Paradigmenwechsel von der präskriptiven, motivationshemmenden Instruktion
durch abgeschlossene, vorgefertigte Kantinenmenüs zur autonomen Konstruktion einer
fremdsprachlichen Welt in pluralen Kontexten mit multiplen Driftmöglichkeiten.
Kronenberg beschreibt in einem fulminanten „Plädoyer für einen telegenen
Französischunterricht“ die didaktischen Möglichkeiten des Fernseheinsatzes als
interkulturelles « fenêtre sur la France » und „schier unerschöpfliches Reservoir
authentischer sprachlicher, literarischer und landeskundlicher Dokumente“ (1996: 69), deren
Relevanz in der Aktualität, Authentizität und Zielgerichtetheit liege und nicht nur die
Lernmotivation erheblich fördere, sondern authentische Realkommunikation mit
frankophonen Partnern erst tatsächlich ermögliche.
Während das Schulfernsehen in den satellitenlosen Zeiten der achtziger Jahre durch
„humorvolle Einfälle zu banalen Alltagssituationen“ noch als Steinbruch eine gewisse
Existenzberechtigung gehabt haben mag, fordert Kronenberg in geradezu ketzerischer Manier
nun seine Abschaffung, weil die didaktisch gerichtete Künstlichkeit pseudofremdsprachlicher
Sendungen seit den Neunzigern durch die veränderten technischen Grundbedingungen
hinfällig geworden sei (1996: 70).
In demselben Sinne spricht sich auch De Florio-Hansen (2000: 47) „Für ein neues Hör/Sehverstehen im Umgang mit Fernsehsendungen“ aus, weil durch die regelmäßige Schulung
der Rezeption von Bild und Ton, d.h. der Automatisierung des kombinierten Sehens und
Hörens akustischen und visuellen Anschauungsmaterials neue Möglichkeiten für den
Fremdsprachenunterricht geschaffen werden, die stufenweise durch den Übergang von
Produkt- zu Prozessmedien einen wichtigen Beitrag zur Medienerziehung leisten und
schließlich die statischen Video-Konserven durch aktuelle prozedurale Medien ersetzen, die
den Lerner unmittelbarer ergreifen.
Virginie Viallon hebt in ihrer « pédagogie de la réception autour des documents télévisules »
(2001: 410) insbesondere die synkretistische Wirkung der televisuellen Medien hervor, die
durch die Benutzung unterschiedlicher Zeichensysteme einen ganzheitlichen
Verstehensprozess fördern und durch die interdependente Vernetzung von Bild und Ton ein
didaktisches Medium „par excellence“ darstellen: « Les images authentiques offrent une mise
en scène de la langue/culture, et leur richesse permet de développer chez l’apprenant, au-delà
des capacités langagières, des capacités cognitives ainsi que du savoir-être. » (Viallon 2001:
409).
Tatsächlich eröffnet der Direktempfang des französischen Fernsehens über Kabel oder
Parabolantenne eine neue Dimension für den Fremdsprachenunterricht, weil die frankophone
Wirklichkeit in ihrer ganzen Fülle zur Sprach- und Kulturimmersion herangezogen und zum
Katalysator eines natürlichen Zweitsprachenerwerbs werden kann. Carmen Compte
bezeichnet das Fernsehen in diesem Zusammenhang als einen lebendigen sozialen Spiegel der
interkulturellen Kommunikation: « la télévision est un miroir constant, à l’affût des
changements et des événements qui intéressent la société avec laquelle on souhaite
communiquer. Elle donne à voir, à qui veut bien regarder… Car, à quoi bon maîtriser des
formulations linguistiquement correctes si l’apprenant ne possède pas la clé nécessaire pour
établir la communication … Ce miroir social offert à qui veut apprendre à communiquer avec
des voisins étrangers permet de découvrir des habitudes langagières, de comportement, des
effets de mode, révélateurs des intérêts du moments. » (Compte 2001 : 366)
3
Wir wollen daher nicht mit Hartmut von Hentig Das allmähliche Verschwinden der
Wirklichkeit (1987) durch die zunehmende Übermacht und Manipulation der Medien
bedauern, wenn wir Die Schule neu denken (Hentig 1993), sondern durch eine kritische
Medienerziehung den Umgang mit den Medien als überlebenswichtige Kulturtechnik zur
Konstruktion von Sinn nutzen und die Sinfonie der Vielfalt von TV5 durch kognitive
Bewusstheit und emotional-kreatives Tätigsein in einen holistischen Unterricht integrieren.
Medienkompetenz umfasst nicht nur das Wissen über heutige Mediensysteme und deren
Anwendung, sondern insbesondere auch die Fähigkeit zu Medienkritik, indem
gesellschaftliche Prozesse analysiert und in der Reflexion auf das eigene Handeln sowie den
ethischen Rückbezug auf die soziale Verantwortung abgestimmt werden. Wir wollen daher
nicht die veränderte Medienwelt verteufeln und die durch eine mögliche Reizüberflutung
bewirkte audiovisuelle Abstumpfung verdammen, sondern die Medien als produktiven und
rezeptiven Teil unserer Umwelt in das Bildungssystem integrieren, indem wir als Imperativ
einer sozialen Medienerziehung eine selbstständige und aktive Dekodierung von Text, Bild
und Ton als Lernziel formulieren.
Gerken Saadi, Französischlehrerin an einem bilingualen Gymnasium in Bochum und
Fachmoderatorin äußert in einem Interview mit TV5: „Ich denke, dass die Medien Fernsehen
und Internet unbedingt in den Unterricht einbezogen werden müssen. Denn unsere Aufgabe
ist es schließlich auch, unseren Schülern einen kritischen Umgang mit diesen in der
Gesellschaft so präsenten Medien zu ermöglichen.“ (Newsletter, November 2002)
Da der Schule die ethische und operative Pflicht zukommt, auf die Gefahren und den Nutzen
der Medien hinzuweisen, muss der Erwerb einer strategischen Kultur- und Medienkompetenz
unabdingbar in das schulische Curriculum integriert werden, wie es in vielen Bundesländern
auch schon der Fall ist. Der Lerner muss in einer informationstechnischen Grundausbildung
zu einem medienmündigen Bürger angeleitet werden, der sich kritisch mit der
Informationsflut auseinandersetzt und Strategien der Informationsbeschaffung und -evaluation
erwirbt. Dabei sind die Medien aber nicht nur Träger von Bildungsinformationen, sondern
müssen auch selber zum Gegenstand der Bildung erhoben werden.
Zwar haben das Fernsehen oder der Computer auch Surrogatfunktion, aber gerade hierüber
müssen wir die Lerner aufklären, damit sie durch kognitive Bewusstheit politischer
Manipulation und Konditionierung entgegenwirken können. Wir wollen das Fernsehen weder
verbieten noch ausschalten noch auf seine multiplen und komplexen Lernumgebungen
verzichten, weil wir den sinngenerierenden Alltag unserer Schüler nicht ausgrenzen wollen,
indem Schule als Anachronismus zu den modernen Medien und der
Hochtechnologiegesellschaft aufträte: « À l’heure des médias électroniques et informatiques
qui proposent des contenus linguistiques et culturels sans cesse renouvelés, et que les
enseignants et apprenants fréquentent quotidiennement (en dehors des lieux d’apprentissage),
ceux-ci ne semblent cependant pas encore faire partie de la situation d’apprentissage en classe
de français. » (Viallon 2001: 409)
Nicht die Fernseher oder Computer sind schlecht, sondern der unkritische Konsum und der
unreflektierte Gebrauch, den wir leider häufig damit verbinden. Wenn Pennac in Comme un
roman konstatiert, dass die Schüler mehr Stunden vor dem Fernseher als in der Schule im
Französischunterricht verbringen (1992:28), so warnt De Florio-Hansen vor einer
Fehlinterpretation Pennacs, die dem Fernsehen die Schuld für das verschwindende Interesse
am Lesen gebe. „Der Autor fordert vielmehr einen veränderten Umgang mit den Medien Buch
4
und Fernsehen“, die nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften. (Florio-Hansen 2000:
38)
Wer möchte behaupten, dass etwa der Sender TV5 weniger Realität in ein Klassenzimmer
brächte als ein Lehrbuchtext? Insbesondere im Fremdsprachenunterricht kann jede
authentische Sendung eine neue Auffassung von Welt präsentieren, die, wenn nicht durch
einen Aufenthalt im Lande, durch kein anderes Medium ersetzt werden kann und zu Toleranz
und Meinungspluralität in interkulturellen Kontexten auffordert. Medienkompetenz bedeutet
in diesem Zusammenhang dann vor allem auch anders sehen lernen und eine Diskussion über
subjektive Wahrnehmungsmuster führen können. Und handelt es sich bei der Betrachtung
frankophoner Sendungen im Gegensatz zu den meisten anderen Lehr- und Lernmitteln nicht
um eine primäre Wahrnehmung aus erster Hand, die nicht didaktisch verfremdet ist? Wer
möchte in der Matrix der Realitäten gerade die didaktisch reduzierte Schulwirklichkeit als die
wahre ontische Seinsart definieren?
Die Medien sind integraler Bestandteil unserer Erfahrungswelt und beeinflussen qualitativ
und quantitativ die primäre Realität, ohne sie jedoch zu substituieren. Die Realität der
Außenwelt sowie die subjektiv oder medial konstruierte Wirklichkeit werden vorwiegend
audio-visuell erfahren und können weder festgelegt noch vorgeschrieben werden, sondern
müssen durch soziale Interaktion auf ihre Viabilität hin überprüft werden. Das in der Schule
aufgebaute Wissen dient als Prüfstand der Evaluation von gesellschaftlichen Gegebenheiten,
die immer wieder neu adaptiert und assimiliert werden müssen. Aber gerade dieses Wissen
über die Vergangenheit erfahren die Lerner immer medial und nicht primär.
TV5 - Grundsätze und neue Perspektiven
Bevor wir in unserem Beitrag die Lehrmethode von TV5 und das pädagogische
Unterstützungsangebot für Französischlehrer sowie die seit Dezember 2002 in neuem Design
gestaltete Webseite von TV5 vorstellen, sei es uns erlaubt, für die Neueinsteiger oder auch
getreuen Gefährten zunächst einen allgemeinen Überblick über die Grundsätze, neuen
Perspektiven und Angebote von TV5 zu entwerfen.
Zu Beginn des Jahres 2003 reiste der Deutsche Bundestag zur 40. Jahresfeier der
Unterzeichung des Élysée-Vertrags nach Versailles, um gemeinsam mit dem französischen
Parlament die durch Adenauer und De Gaulle am 22. Januar 1963 besiegelte deutschfranzösische Freundschaft zu zelebrieren und alte wie neue Projekte zu beleben. Auf diesem
grenzüberschreitenden Fundament wächst und gedeiht auch der internationale französische
Sender TV5, der 1984 auf Initiative von fünf öffentlich-rechtlichen europäisch-frankophonen
Sendern gegründet wurde und zu Beginn des Jahres 2003 ein neues Gesicht erhält. Die
komplementäre Einheit von Fernsehsender und Internetsite erstrahlt in einem neuen Layout
mit erweiterten Programmen und zusätzlichen pädagogischen Dossiers für die Lehrer und
erweist sich als sprudelnde Quelle eines prozesshaften authentischen Reservoirs der
frankophonen Welt.
Der internationale französische Sender TV5 richtet sich über Kabel und Satellit an eine halbe
Milliarde Fernsehzuschauer auf fünf Kontinenten und strahlt über mehr als 40 Satelliten rund
um die Uhr eine Auswahl der besten frankophonen Sendungen aus Frankreich (France 2,
France 3, La Cinquième, Arte), Belgien (RTBF), der Schweiz (TSR), Kanada und Quebec
(CTQC) sowie Afrika (CIRTEF) aus. In Deutschland empfangen derzeit ca. 16,34 Millionen
Haushalte TV5 über Kabel und 5,4 Millionen über Satellit, und zwar über EUTELSAT II F6
5
(Hotbird 1) | 13° Ost (analog) oder über ASTRA 1H, 19,2° Ost (digital unverschlüsselt). Der
digitale Empfang über ASTRA hat den Vorteil, dass die Satellitenschüssel nicht mit einem
zweiten Empfängerkopf aufgerüstet werden muss und eine noch bessere Bildqualität liefert!
Die Programmstruktur des multikulturellen Senders wird durch nachstehendes Schema
veranschaulicht (http://www.tv5.de/html/programm/programmschema-frame.htm):
Montags ist grundsätzlich Kinotag bei TV5; dienstags, mittwochs, donnerstags und sonntags
werden jeweils Fernsehfilme und Serien ausgestrahlt. Am Wochenende stehen
Nachrichtensendungen und Magazine für Jugendliche im Vordergrund. Eine genaue
alphabetische Auflistung der ca. 100 Sendungen findet sich seit Anfang 2003 auch auf der
neu eingerichteten deutschen Webseite von TV5 (http://www.tv5.de/html/programm/azsendungen-frame.htm), von der wir – sozusagen als Appetitanreger - einige Sendungen zur
Veranschaulichung aufführen möchten:
Campus (France 2)
Literaturrunde. Die Autoren stellen ihre Werke vor und stehen Bernard Pivot, Frankreichs
Literaturpapst, Rede und Antwort.
Double Je (France 2)
Bernard Pivot unterhält sich mit bekannten aber auch unbekannten Nicht-Franzosen, die ein
besonderes Verhältnis zur französischen Sprache und zu Frankreich haben und sich, obwohl
sie im Ausland leben, in besonderem Maße mit der französischen Kultur beschäftigen.
Fax culture (TSR)
Sylvain Augier präsentiert, was im Bereich Kino, Literatur, Mode und Musik derzeit "in" und
gefragt ist. Alle kulturellen Highlights der Woche auf einen Blick.
Griffe (CTQC)
Das Trend-Magazin entführt Sie einmal die Woche in die Modemetropolen dieser Welt und
berichtet über die neuesten Trends und Kollektionen.
Gros plan (CTQC)
Sendung, die über berühmte frankophone Personen berichtet.
Les Niouzz (RTBF)
Nachrichtenmagazin für Kinder, in dem Nachrichten extra für Kinder, in Form von
unterhaltsamen Geschichten, erläutert werden.
Paroles de clips (TV5)
Musikvideos frankophoner Sänger und Gruppen aller Musikrichtungen. Die Zuschauer
entscheiden, welche Videos bei der nächsten Sendung ausgestrahlt werden.
Re - 7 (Canal J)
In dieser Sendung erfahren Jugendliche alles Wichtige zum Thema Computer und
Videospiele.
Si j'ose écrire (RTBF)
Literaturmagazin mit Buchrezensionen und Diskussionen mit den Autoren
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TV5 wird in Deutschland in folgenden Programmzeitschriften abgedruckt: Hörzu, Gong,
Bild+Funk, Stern TV, Super TV, rtv und in Prisma.
In diesem Jahr, so zieht der Präsident von TV5 Monde, Serge Adda, im Newsletter von
Januar 2003 im Gespräch mit TV5 Bilanz, werden neben klaren internationalen Akzenten in
strafferen Nachrichtenprogrammen, die 17 mal täglich ausgestrahlt werden, auch mehr
deutsche Untertitel in Spiel- und Fernsehfilmen sowie Magazinen, spannende Filmhighlights,
neue Programme mit Top-Journalisten wie Bernard Pivot, Claude Sérillon und Frédéric
Mitterand und insbesondere die Erweiterung der TV5-Lehrmethodik
« Apprendre et
enseigner avec TV5 » zum TV5-Angebot gehören.
Christine Ockrent, die « französische Sabine
Christiansen », wird als weitere TopJournalistin gemeinsam mit Xavier Lambrechts das etwas andere Nachrichtenmagazin « Une
fois par mois » moderieren, in dem nicht nur ein aktueller Überblick über das Weltgeschehen
gegeben, sondern auch immer ein hochbrisantes Thema unter die Lupe genommen werden. In
der ebenfalls neuen Sendung « Rideau Rouge » moderiert ein weiterer Starmoderator, Claude
Sérillon, eine Live-Diskussion über aktuelle Themen mit Experten, Politikern, Künstlern oder
Schauspielern.
Ein besonderes Ohrenmerk liegt weiterhin auf aktuellen Musiksendungen. Drei französisch
untertitelte und auf der Webseite pädagogisch aufbereitete Videoclips mit Texten,
didaktischen Arbeitsanweisungen und Hintergrundinformationen zu den Sängern zu festen
Sendezeiten (samstags um 10.15 Uhr) sowie die von Amobé Mévégué moderierte
Musiksendung « Acoustic », in der jede Woche ein frankophoner Künstler über seine Musik
spricht und auch live zum Besten gibt, sind weitere Höhepunkte. Neben Live-Musik bietet
Acoustic einen Überblick über die aktuellen Tourneedaten, stellt Neuentdeckungen vor und
präsentiert die aktuelle Hitparade.
In dem Lifesstyle-Magazine « SODA » nimmt Olivier Philippe den Zuschauer mit auf eine
Reise in das kosmopolitische Paris, wo neueste Trends und spannende Begegnungen mit
Künstlern, Musikern und Designern auf dem Programm stehen. Filmhighlights Anfang 2003
waren „Au revoir les enfants“ (1987) von Louis Malle oder im Mai die Fernsehpremiere von
Le fabuleux destin d'Amélie Poulain von Jean-Pierre Jeunet (vgl. dazu : http://www.amelielefilm.com/flash/index2.htm) mit Audrey Tautou und Mathieu Kassovitz.
Neu ist ebenfalls die deutsche Internetseite tv5.de (http://www.tv5.de/html/germany.htm):
„Für Zuschauer, die mit der französischen Sprache noch nicht allzu vertraut sind, sendet TV5
verstärkt mit deutschen Untertiteln! Zusätzlich zum Sonntagabendfilm um 22:15 laufen auch
die Magazine der Partnersender Radio Canada, TSR und RTBF jeweils montags, dienstags
und mittwochs um 21:00 mit deutschen Untertiteln. Die deutschen Untertitel können Sie über
Teletextseite 892 abrufen.“
Derzeit werden in Deutschland über 1,6 Millionen Schüler von ca. 35.000 der weltweit
600.000 Französischlehrer unterrichtet, und Französisch bleibt neben Englisch trotz sinkender
Zahlen weiterhin die wichtigste Fremdsprache im vereinten Europa. Darüber hinaus waren im
Jahr 2001 nach Quellenangaben des Statistischen Bundesamtes rund 110.000 Franzosen in
Deutschland gemeldet und 360.000 Personen aus dem frankophonen Sprachraum (Schweizer,
Kanadier, Belgier, Tunesier, Marokkaner, Algerier, etc.).
Erfreulich ist deshalb die ständig wachsende Zahl der Zuschauer von TV5, die sich in den
USA Ende 2002 innerhalb von acht Monaten verdoppelt und in Großbritannien durch ein
7
Satellitenpaket von BSkyB auf einen Schlag um zusätzliche 6 Millionen Haushalte erweitert
hat. In Deutschland schlägt sich das Interesse nicht zuletzt in der wachsenden Nachfrage der
Französischkollegen an den von TV5 angebotenen Workshops nieder, in denen sich schon
über 5.000 Lehrer mit dem Einsatz der Sendungen im Unterricht vertraut gemacht haben.
Auch wird in Deutschland die Webseite von TV5 von insgesamt 150 Ländern nach
Frankreich und Kanada am häufigsten besucht. Die Anzahl der Besucher hat sich 2002
weltweit verdoppelt und liegt derzeitig bei 500.000 pro Monat mit einer Verweildauer von
über 10 Minuten.
Durch das Variationsspektrum der Ursprungsländer und die kulturelle Vielfalt der
dokumentierten Themen illustriert der Sender TV5 die multikulturelle Authentizität und
Aktualität der Frankophonie weit über die Grenzen unserer unmittelbaren frankophonen
Nachbarn hinaus. Dadurch tritt der einzelne Lehrer aus der Isolierung hervor und entdeckt
gemeinsam mit anderen Kollegen am Puls der Zeit aktuelle Materialien für den Unterricht.
Viele der über 70 Sendungen, die sich nicht nur thematisch, sondern auch wegen ihrer Kürze
(flash d’info, clips chansons, images de pub, la météo) für einen Einsatz des Mediums
Fernsehen im Fremdsprachenunterricht in besonderem Maße eignen, werden darüber hinaus
durch Zusatzinformationen, pädagogische Arbeitsblätter und -anweisungen auf der Website
ergänzt und in eine komplexe multimodale Lernumgebung integriert, die ein ganzheitliches,
handlungsund
lernerzentriertes
Fremdsprachenlernen
in
aktuellen
Kommunikationssituationen ermöglicht.
www.TV5.org ist nicht nur eines der wichtigsten Internet-Portale, auf dem die Programme
des Fernsehsenders online dargeboten und erläutert
werden, sondern bietet auf seinen Internet-Seiten auch
einen breiten Informationspool mit Anregungen zur
französischen Sprache und Kultur. Die nachfolgende
feste Struktur, die jeweils oben links im Fenster des
Computerbildschirms erscheint, führt zur Aktivierung
der einzelnen Servicerubriken:
Das Programm kann jeweils für den einzelnen Tag oder die ganze
Woche, kommentiert oder unkommentiert, geöffnet, ausgedruckt
und/oder per e-mail nach individuellem Raster zugesandt werden.
TV5 sendet zu jeder vollen Stunde aktuelle Nachrichten. Der
internationale Presseclub „Le Kiosque“ ist jeden Sonntag um 17.05 zu
sehen und über Video-Stream wird fünfmal täglich mit fünfzehn
Minuten Verzögerung „le 2´30“ ausgestrahlt. Außerdem lassen sich
unter TV5 Info über 70 verschiedene Ausgaben der Nachrichten aller
TV5 Partnersender abrufen.
Infos, Spiele, aktuelle Literatur, pädagogische Anregungen und Tipps
für „unterrichtstaugliche“ Sendungen, Französisches Wörterbuch (auch
der Synonyme), Konjugationstabellen.
Porträts der schönsten Hauptstädte der Welt (Québec, Dakar, Beyrouth,
Bruxelles, le Caire, Athènes, Bamako, Jakarta, New York, Bucarest).
Musiksendungen, Vorstellung von Sängern, Interviews, die
französische Hitparade, Videoclips mit Untertiteln, alphabetische Suche
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nach Sängern oder Titeln, Biographien, Konzerttourneen, neue Talente,
französische Hitparade, pädagogische Dossiers.
Quiz, Spiele und Computersendungen für Jugendliche, Schreiben
animierter Karten, T, V und 5 in New York, Zeichentrickfilme.
Pädagogische Arbeitsblätter zu den einzelnen Sendungen, Archiv und
Online-Bestellung der Briefe für Französischlehrer, Pädagogische
Quellen und Konzepte, Wörterbücher und Download-Pool.
Die großen Städte der Welt, Ratschläge für Reisende, die Uhrzeit in der
Welt, Entfernungen zwischen den Städten…
Als Ergänzung zum Fernsehprogramm bietet TV5 auf insgesamt 800 Seiten Teletext an, der 5
mal täglich aktualisiert wird: Seite 102: Wetter, Seite 120 Nachrichten, Seite 140
Börsenkurse, Seite 200 Sport, Seite 300 Programminformationen, Seite 400 Interaktive
Spiele, Seite 500 TV5 Service, Seite 600 TV5 Reisen, Seite 892 Untertitel auf Deutsch.
Gemeinsam mit dem französischen Mediensprachenzentrum und Fortbildungsinstitut
CAVILAM, das sich auf Französisch als Fremdsprache spezialisiert hat, gibt TV5 des
weiteren zwei monatliche Newsletter heraus, die zum Ersten bzw. Fünfzehnten eines jeden
Monats über mél verschickt werden. Interessierte Kollegen können die Informationsbriefe
über die Internetseite von TV5 unmittelbar abonnieren.
La lettre d’information de TV5 beinhaltet das jeweilige Fernsehprogramm mit Hinweisen
und Erläuterungen zu bestimmten Sendungen sowie Informationen über Wettbewerbe und
Spiele auf TV5 und wird jeweils zum Fünfzehnten eines jeden Monats versandt. So erweist
sich etwa La lettre d’information no 40 vom 10. September 2002 als Hommage an Emile Zola
zum 100. Todestag mit den Filmen La curée, Thèrèse Raquin, Germinal und L’affaire
Dreyfus. La lettre d’information no 43 vom 20. Januar 2003 weist auf Sendungen über
Françoise Giroud, Dokumentationen über Paris und die Teilnahmebedingungen an dem
Concours „Les romans virtuels 2003“ hin.
La lettre pédagogique du CAVILAM, der jeweils zum Ersten eines jeden Monats verschickt
wird, stellt den Lehrenden pädagogische Materialien zu besonderen TV5-Sendungen als
Unterrichtsbeispiele zur Verfügung. So stellt der „Lettre pédagogique N° 44 des Monats
Februar 2003 zum Beispiel exemplarisch ein umfangreiches Dossier zur Behandlung der
Musiksendung ACOUSTIC zur Verfügung.
Last but not least kann natürlich das Programme de la semaine - nach Wunsch sogar unter
thematischen Schwerpunktsetzungen – über Internet bestellt werden und befindet sich immer
rechtzeitig in Ihrem elektronischen Briefkasten.
In Deutschland bestehen zwischen TV5 und einzelnen Landesverbänden der Vereinigung der
Französischlehrer e.V. (VdF) sowie dem Fachverband für moderne Fremdsprachen (FMF)
enge Kooperationen zur Förderung der französischen Sprache und ein bundesweites Netz
von Multiplikatoren zur Lehrerfortbildung mit TV5. In einem einwöchigen Seminar wurden
im Juli 2000 in Vichy 20 Fachleiter für Französisch in der entsprechenden Lernmethode
ausgebildet, und mittlerweile stehen bundesweit über 20 Moderatoren und Moderatorinnen
zur Verfügung, die im Rahmen von Tagungen und Kongressen, aber auch an Schulen
Workshops zur Lehrerfortbildung durchführen, in denen diverse TV5-Programme vorgestellt
und handlungsorientiert erarbeitet werden.
9
Die Lehrer erfahren durch konkrete und praxisorientierte Anleitungen wie die
Programmbereiche von TV5 im Unterricht eingesetzt werden können und experimentieren
und evaluieren in gemeinsamer Arbeit, welche Sendungen oder methodischen Variablen sich
besonders gut für den Unterricht eignen. Grundlegende Fragestellungen sind: Wie nutze ich
Bild und Ton in authentischen audiovisuellen Medien? Welche Rolle spielen die verbalen
Aussagen in Fernsehsendungen? Welche Rolle spielt globales und selektives Verstehen bei
Filmen und Fernsehsendungen? Wie schule ich bildgestütztes Hörverstehen? Welche
Unterschiede bestehen zwischen authentischen und didaktisierten Materialien? Worin
bestehen die Vor- und Nachteile? Wie wähle ich geeignete Sendungen aus? Wie integriere ich
die Methode in den bestehenden Unterricht? Wie überbrücke ich etwaige sprachliche
Schwierigkeiten?
Die Lernmethode „Apprendre et enseigner avec TV5“ hält auch Einzug in die deutschen
Volkshochschulen. 2001 wurden in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der
Volkshochschulen Bayern bereits drei erfolgreiche Fortbildungen organisiert und die
Bestrebungen werden seitdem fortgesetzt.
Im Internet befindet sich eine Liste der Ansprechpartner, die für regionale
Lehrerfortbildungen zuständig sind und als Botschafter für den Einsatz des Fernsehens im
Unterricht das pädagogische Instrumentarium von TV5 auch zukünftig weiter vermitteln. Sie
präsentieren FRANZÖSISCH nicht nur als Schulfach, sondern als lebendige und spannende
Sprache. 2003 finden z.B. Fortbildungen in Marburg, Leipzig, München, Bamberg,
Rosenheim, Münster, Dresden und Tübingen statt. Wenn sich 15-20 Interessenten
zusammenfinden, kann, auch online, ein Workshop beantragt werden. Es ist sinnvoll, sich in
gegebenem Fall mit der Repräsentanz Deutschland in Verbindung zu setzen. Ca. 1.100
Lehrpersonen in Deutschland arbeiten bereits regelmäßig mit TV5 und benutzen die in
Zusammenarbeit mit dem CAVILAM entwickelte multimediale Lehr- und Lernmethode.
Lehr- und Lernmethode
Die pädagogische Abteilung von TV5 hat 1998 unter der Leitung von Dominique Martineau,
TV5, und Michel Boiron, CAVILAM (Centre d’approches vivantes des langues et des
médias), ein Handbuch mit dem Titel Apprendre et enseigner avec TV5 entwickelt, das
speziell für Französischlehrer als Begleitheft zum Einsatz im Unterricht konzipiert wurde, und
im Dezember 2002 eine ergänzende Broschüre mit dem Titel Un dialogue novateur
« Apprendre et enseigner avec
TV5 » herausgebracht, welche einen hervorragenden
Überblick über das Angebot und die pädagogischen Begleitmaterialien von TV5 vermitteln
und die Lernmethode von TV5 vorstellen. Beide Standardwerke können in ihrer aktuellsten
Fassung kostenlos von der Internetseite von TV5 heruntergeladen werden.
Auf die Frage, was genau « Apprendre et enseigner » im Vergleich zu anderen Lehrmethoden
biete, antwortet Gerken Saadi: « Apprendre et Enseigner ermöglicht den Umgang mit der
französischen Sprache, so wie sie gesprochen wird… Meine Schüler sind in allen
Jahrgangsstufen begeistert, weil sie Französisch als eine lebendige Sprache erfahren. Sie
merken, dass sie mit dem, was sie schon wissen, weiter kommen können, auch wenn es erst
wenig ist… Für die Schüler lautet die Frage nicht „Was habe ich nicht verstanden“, sondern
„Wie habe ich das, was ich bereits weiß, in Bezug auf aktuelles Material eingesetzt… »
(Newsletter, November 2002)
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Die Wahl der Methode ist unabdingbar mit der Trias der Lernumgebung und dem
Bedingungsverhältnis von Lehrer und Lerner verbunden. Während auch heute im Unterricht
die Sprachanteile der Unterrichtenden noch weit überwiegen, sollte im Rahmen der
didaktischen Kopernikanischen Wende, die durch die Autonomiediskussion und den
Konstruktivismus impliziert wird, der Lerner mit seiner ganzen Persönlichkeit in den
Mittelpunkt des Lernprozesses gestellt werden, damit er in kritischer Verantwortung durch
eine reiche Lernumgebung zur Sinnkonstruktion angeregt wird.
Das Erlernen einer Sprache ist ein dynamisch psycho-sozialer Prozess und geht den ganzen
Menschen an, das heißt seine Wahrnehmung, sein Fühlen, sein Denken und sein Handeln.
Aus diesem Grunde soll der Lerner durch das Arrangement komplexer Lernsituationen mit
der Zielkultur in ihrer Pluralität und Authentizität konfrontiert werden und ein sich öffnendes
Klassenzimmer insbesondere auch Aspekte der Transkulturalität in den Lernprozess
integrieren. In diesem Zusammenhang fordert Dominique Martineau „de transformer la
classe en un lieu événementiel, de donner à la langue cible un véritabel statut de langue
vivante, actuelle, en mouvement, présente dans les médias.“ (1998b:89).
Die Grundbedeutung der Sprache besteht auch nach Boiron in ihrem lebendigen Gebrauch
und die Grundmotivation, eine Sprache lernen zu wollen, in dem Wunsch, mit anderen
kommunizieren zu können, um im Austausch zwischen dem Eigenen und dem Fremden eine
neue Welt zu entdecken. Durch den Aufbau eines affektiven Bezugs zur Sprache wird der
Wunsch des Sprachenlernens geweckt, um in der Interaktion mit anderen Gefühle und
Meinungen auszutauschen.
Lehrer und Lerner stehen in ihrer existentiellen Geworfenheit in einem unmittelbaren Bezug
zur Wirklichkeit und Aktualität und das Fernsehen vermittelt in der Zielsprache das
unmittelbare Aushandeln von Verstehen. Die Funktion des Lehrers gestaltet sich dabei als die
eines animateur, scénariste, metteur en scène, organisateur, gestionnaire, interlocuteur und
conseiller, der die Unterrichtsphasen vorbereitet und organisiert und Strategien zur
Aufnahme, Verarbeitung und Bewertung von authentischen Informationen vermittelt, die es
dem Lerner ermöglichen, seine subjektiven Lernwege zu entfalten.
Michel Boiron geht in seinem Lernumweltkonzept und seinem Plädoyer für einen telegenen
Französischunterricht (Boiron 1998, aktualisierter Download im PDF-Format) von zwei
grundsätzlich zu unterscheidenden Datenträgern als Referenzrahmen für den Unterricht aus:
les documents éphémères und les documents programmés.
Zu den ephemeren Materialarten gehören Presseartikel, Chansons, Photos oder audiovisuelle
Medien, die sich durch ihre schnelle Vergänglichkeit auszeichnen. Sie sind ephemer, weil sie,
wie die Eintagsfliege Ephemerida, rasch vorübergehen und durch ihre kurze Lebensdauer
schnell in Vergessenheit geraten. Trotzdem sind sie nicht ohne bleibende Bedeutung,
insbesondere wenn sie zu den ephemeren Blütenarten von TV5 gehören, die sich zwar, wie
die Königin der Nacht, nur eine Nacht öffnen, durch ihre authentische Schönheit aber
perennieren.
Die ephemeren Materialien gewinnen ihre Existenzberechtigung für den Unterricht durch
ihren hohen Authentizitätsgrad, ihre Aktualität und Komplexität. Mit diesen Eigenschaften
bekleidet kann die frankophone Welt in ihren multiplen Facetten in die Klassenzimmer
einziehen, um die Tristien der Lehrbuchlektionen mit farblicher Anschaulichkeit zu animieren
und einen natürlichen Zweitsprachenerwerb anzuregen.
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Unter documents programmés sind alle nicht authentischen, weil für den Unterricht didaktisch
aufbereiteten Materialien zusammenzufassen, die insbesondere von den Lehrbuchverlagen
angeboten werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie, ausgehend von
sprachwissenschaftlichen und psychologischen Untersuchungen und Theorien die
Lernprogression definieren. Ein linear genau abgestuftes Konzept atomisiert, klassifiziert und
programmiert die lexikalischen, syntaktischen und grammatikalischen Lernschritte und
mechanisiert das Lernen einer fremden Sprache zeitlich und räumlich nach genauen
Instruktionsregeln, ohne die Prozesshaftigkeit einer individuellen Wissenskonstruktion zu
berücksichtigen (1). « Réduire l’apprentissage de la langue à l’assimilation de vocabulaire, de
structures de phrases, de règles grammaticales et d’un contenu de civilisation préétabli,
équivaut
à
enseigner…
une
langue
morte. »
(Boiron,
http://www.leplaisirdapprendre.com/chansons/chansonapproche.asp)
Sprache ist aber nicht primär Anwendung von Grammatik, sondern interaktive
Sprachhandlung zur Mitteilung von Inhalten und Gefühlszuständen. Die festgelegten
Lernschritte einer Als-Ob-Didaktik, die, wie Kösel formuliert, davon ausgeht, dass „jeder
Schüler jeden Vormittag alles in sich hineinstopfen könne, was etwa 4 bis 5 Lehrer an diesem
Vormittag sagen und vermitteln wollen“ (Kösel 1993:69), behandelt die Schüler als triviale
Lernmaschinen ohne jegliche affektive Beteiligung. Darüber hinaus führt der Verlust einer
realitätsbezogenen sozialen Relevanz zu Sinn- und Motivationsverlust, weil die behandelten
Themen nicht mit eigenen Vorkenntnissen in Verbindung gesetzt werden können.
Nun wollen wir an dieser Stelle nicht die Berechtigung und den Verdienst der Lehrwerke in
Frage stellen, auf die vielleicht mancher Hochschuldidaktiker, aber kein Lehrer verzichten
möchte, zumal auch Michel Boiron von der sinnvollen Komplementarität beider spricht.
Während die documents programmés den Spracherwerb systematisieren, indem sie ihn
strukturieren und für den Lerner konkrete Referenzpunkte und Orientierungshilfen setzen,
werden die documents éphémères complémentaires herangezogen, um die Lebendigkeit der
Außenwelt in die Klasse zu holen. Bei diesen authentischen Informationsträgern ist weniger
das sprachliche Niveau von Bedeutung als die Möglichkeit multiple Sprechanlässe
hervorzubringen.
Die Forderung nach mehr Authentizität im Unterricht, wie sie in Frankreich schon in den
achtziger Jahren von Robert Galisson, Daniel Coste oder Carmen Compte gefordert wurde
und heute von Kronenberg (1996), Meißner (1997), Rüschoff (1999), Gaiger-Jaillet (1999),
De Florio-Hansen (2000), Compte (2001), Amor (2002), Boiron und Martineau (2002), Rusch
(2000, 2002), Wolff (2002), Wendt (2002), Donath (2003) und anderen auf den Fahnen einer
modernen Didaktik affichiert wird, scheint auf den ersten Blick keine Selbstverständlichkeit
zu sein. Daniel Coste stellt im Übergang zum 3. Jahrtausend die Frage « Le déclin des
méthodologies: fin de siècle ou ère nouvelle? » (Coste 2000)
Wenn Lernen, gestützt auf die Erkenntnisse der kognitiven Entwicklungstheorie, als
dynamischer, intra-personeller Konstruktionsprozess des selbsttätigen Individuums aufgefasst
wird, erweist sich die behavioristische Tradition Watsons und Skinners, die davon ausgeht,
dass Informationen mechanizisitsch in der Triade Reiz – Organismus - Reaktion übertragen
werden, als obsolet. Sprachen müssen nicht erst zergliedert und in Konserven abgepackt
werden, um wohl dosiert in grammatikalischen Kategorien durch festgelegte
Automatisierungsübungen aufgebaut zu werden, sondern sollten möglichst ganzheitlich
dargeboten werden. Grammatikübungen zur kognitiven Bewusstmachung würden dann nachund nicht mehr vorgeordnet.
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Die Befürwortung des Authentizitätspostulats und des Einsatzes von TV5 im Unterricht muss,
um bestehen zu können, dem „Vor-Urteil“ begegnen, dass authentische Materialien auf Grund
ihrer naturgemäßen Komplexität nicht für den Unterricht, und insbesondere nicht für die
Spracherwerbsphase geeignet seien. Wie sollen Lehrer und Schüler mit Fernsehsendungen
umgehen, deren sprachlicher Input die Lerner maßlos überforderte? – Die Schwierigkeit
scheint tatsächlich zunächst darin zu bestehen, dass viele Lehrer davon auszugehen scheinen,
dass nach tradierter Lehrbuchmethodik die im Unterricht zu behandelnden Dokumente in
ihrer Vollständigkeit sprachlich und inhaltlich erschlossen werden müssten. Dies ist aber
keinesfalls eine notwendige Tatsache, zumal wenn wir uns an realen Alltagssituationen im
frankophonen Ausland orientieren wollen, die durch keinen lexikalischen oder
grammatikalischen Filter gelaufen sind, auf die wir unsere Schüler aber vorbereiten wollen.
Nach Boiron besteht das Problem auf der Lehrerseite darin, dass wir meinen, dass der Lerner
alles verstehen solle und der Verstehensprozess primär oder sogar ausschließlich über die
sprachliche Dekodierung verlaufe. Im Allgemeinen ist sprachliches Verstehen aber erstens nie
vollständig möglich, da seit Humboldt über Schleiermacher und Gadamer Verstehen immer
auch eine Art Nicht-Verstehen und hermeneutische Aushandlung von Sinn impliziert, und
zweitens ist Verstehen nicht nur ein sprachlich-auditiver, sondern insbesondere auch ein
visueller Prozess. Zudem geht es in der Interaktion nicht primär um die Perzeption von
analytischen Detailaussagen, sondern um die Bewältigung einer sozialen Interaktion durch
die Entschlüsselung der primären Kommunikationsabsichten, die eine erfolgreiche Teilnahme
in einer Sprachgemeinschaft erlauben.
Wir müssen die Vorstellung von der Linearität des Denkens revidieren und die Annahme,
dass sprachliches Regelwissen dem Sprachvollzug als conditio sine qua non vorausgehen
muss, um durch die Aufforderung zum Fehlermachen die Kommunikationsfähigkeit zu
fördern. Fehler sind integraler Bestandteil des Sprachenlernens und sollten durch didaktische
Reduktion nicht vermieden werden, weil sie einen individuellen Weg des Sprachenlernens
angeben.
Wenn wir also vermeiden wollen, dass unsere Schüler beim ersten Kontakt mit
Muttersprachlern, die nicht auf die Verwendung eines Lehrbuchcodes oder die Aussprache
des Lehrers geeicht sind, fortlaufen oder zu Wörterbüchern greifen, um der sprachlichen
Immersion wie einer Heuschreckenplage zu begegnen, müssen
individuelle
Verstehensstrategien gefördert werden, die es ermöglichen, einem komplexen sprachlichen
Input zu begegnen. Die Reduktion auf einen lehrbuchgebundenen Wortschatz im
Fremdsprachenunterricht wäre dann geradezu kontraproduktiv, weil die Schüler weder den
Mut zur Lücke entwickelten noch wie im natürlichen Zweitsprachenerwerb von einem breiten
lexikalischen Input profitierten, der das semantische Lexikon umfangreich ausstattete.
Damit der Lerner sich nicht durch das relative Nicht-Verstehen der verbalen Überflutung in
der Zielsprache demotiviert vom Erlebnisgegenstand abwendet, muss bei der Didaktisierung
von audiovisuellen Sequenzen darauf geachtet werden, dass die Wahrnehmungsrichtung sich
zunächst nicht auf die Zielsprache richtet, d.h. den am wenigsten verständlichen Teil der
Nachricht. Die Aufmerksamkeit des aktiven Rezipienten muss vielmehr auf alle anderen
Sinnträger fokussiert werden, die es ihm auf der Grundlage seiner Vorkenntnisse
ermöglichen, durch genaue Beobachtung, Kombinationsgabe, Antizipationstechniken,
Hypothesenbildung, das Aufspüren von Bezügen und Zusammenhängen sowie der
Interpretation der Bilder und Musik ganzheitlich Sinn zu konstruieren.
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Wenn wir uns bewusst machen, dass wir beim Hören beispielsweise pro Sekunde 1 Million
Bit oder über die Augen 50 Milliarden Bit wahrnehmen können (15.000 Bit entsprechen der
Informationsmenge von einer Schreibmaschinenseite), die nicht binär und linear, wie beim
Computer, sondern multilinear vernetzt sind, erhalten wir einen kleinen Einblick in die
Vernetzungstechnik unserer Gehirn-Software, die holisitsch mit allen Arealen vernetzt ist und
ein Lernen mit allen Sinnen als erfolgreicher erscheinen lässt.
Viele Themen werden auf der Internetwebseite von TV5 mit lernunterstützenden bildlichen,
landeskundlichen, interkulturellen oder aktuellen Informationsreferenzen aufbereitet und dem
Lerner komplementär zu den Sendungen im Rahmen einer Flexibilisierung der Lernprozesse
zur Verfügung gestellt. Diese stärkere Berücksichtigung der verschiedenen verbalisierenden
oder visualisierenden kognitiven Lernstile kann zu einem lernwirksameren Abspeichern und
Abrufen von Wissen führen, wie einige empirische Untersuchungen im Rahmen einer
Doppelcodierungstheorie bereits andeuten (Plass 1999:19).
Vergleichende empirische Studien zu europäischen Werbespots, Reportagen und
Nachrichtensendungen bestätigen diese symbolische Kraft der Bilder (Soulages 1999). Bei
den Zuschauern konnte nachgewiesen werden, dass die bildlichen Dokumente besser behalten
wurden als die verbalen und die Kombination beider zu einem Verstehensausgleich zwischen
verbalen und visuellen Informationsträgern führte, die das Gesamtverständnis eindeutig
verbesserten.
Kognitive Prozesse verlaufen nicht linear und Bilder fördern das assoziative Denken sowie
das ästhetische Empfinden des menschlichen Geistes, weil verbal-begriffliche und bildhaft
anschauliche Kodierungen in unterschiedlichen Gehirnarealen abgespeichert und intern
differenziert repräsentiert werden, sodass sich die Erinnerungspotentiale durch eine
multimodale Repräsentation eindeutig verbessern können. Die Visualisierung unterstützt
daher die Begriffsbildung und Animationen oder Bildsequenzen erleichtern das Verständnis
der Zusammenhänge von Informationen. Visuelle Elemente können daher andere
unzureichende kognitive Prozesse kompensatorisch ergänzen.
Der Lernende muss auf der Grundlage seiner aktuellen Vorkenntnisse und Weltsicht Mut zur
Lücke entwickeln, um vom Vertrauten zum Neuen und vom Bekannten zum Unbekannten
und Fremden vorzudringen. Dies kann er aber nur leisten, wenn das Nicht-Verstehen gelernt
wird, nämlich der Verzicht darauf, die Komplexität im Detail verstehen zu wollen. Die
einzelnen Filmsequenzen dürfen daher nicht bis ins Detail analysiert und mit dem Anspruch
auf vollständiges Verstehen verbunden werden. Wichtiger ist die systematische Heranführung
und Auseinandersetzung mit den lebendigen Ereignissen und das Training der Authentizität
als Vorbereitung auf den Aufenthalt in frankophonen Ländern und die Begegnung mit dem
Fremden. Nur wer sich zunächst auf eine solche minimalistische Verstehensdidaktik einlässt,
wird im frankophonen Ausland durch die Aufgabe eines falsch verstandenen
Sprachperfektionismus genügend Pragmatismus und kinetische Kreativität entwickeln, um auf
den Anderen zuzugehen und lebendig mit Fehlern zu kommunizieren.
Zum Abbau von Ängsten beim Spracherwerb gehört auch der Verzicht auf die
Überbewertung formaler Aspekte der Sprache und eine Versagersängste auslösende strenge
Fehlerkorrektur. Nicht der linguistische, sondern der kommunikative Erfolg und das
Vorherrschen der inhaltlichen Dimension müssen in den Vordergrund der Sprachhandlung
treten, damit die Lerner das Bedürfnis verspüren in authentischen Kontaktsituationen
miteinander kommunizieren zu wollen.
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Menschen, Stimmen und Gesichter, die interagieren, evozieren Gefühle und verweisen auf
echte Kommunikationssituationen, und authentisch verwendete Sprache verbindet auf ideale
Weise phonetische, syntaktische, semantische und pragmatische Aspekte beim Spracherwerb.
Durch die Fokussierung auf paraverbale Informationsträger des sozialen Handelns in
kommunikativen Situationen wie Gestik, Mimik, Geräusche, Musik oder Bewegung werden
darüber hinaus rein sprachliche Defizite kompensiert und vielfältige lernerorientierte
Sprachanlässe für einen produkt- und handlungsorientierten Unterricht geboten.
Die Fernsehsendungen von TV5 erfahren durch ihre mehrdimensionale Authentizität keine
didaktische Reduktion und Verfremdung, sondern bieten einen unendlichen Reichtum an
themengebundenen Ressourcen mit sprachauslösender Funktion, die dem simplifizierten
Reduktionismus einer einkanaligen Isolierung von Lerneinheiten in Lehrbuchlektionen durch
multidimensionale, naturbelassene Verflechtung eines mehrkanaligen, sensorischganzheitlichen Lernens entgegenwirken.
Die Sendungen stellen eine dynamische und semantisch offene Einheit dar, die nach dem
Erfahrungs- und Verstehenshorizont der Benutzer auf individuelle Weise adaptiert und
fortgesetzt werden können, so dass Inhalte erst durch die interaktionale dialogische Beziehung
zwischen Lerner und Sendung als konstruktive Verstehensleistung entstehen. Die
Authentizität der Sendungen ermöglicht ihren Rezipienten darüber hinaus ein höheres Maß an
Aktivität, Autonomie und Driftmöglichkeiten. Anstelle von Einheit und Geschlossenheit
treten Offenheit und Unabschließbarkeit der Sinnzuweisungen, da jedes Bedeutungsangebot
zwangsläufig neue Kombinationsmöglichkeiten hervorruft. Je komplexer also die
Lernumgebung, desto reicher und anregender die Verbindungen, die der Lerner selbsttätig
eingehen kann, um sich zu bilden. Daher fordert Foerster in seinem ethischen Imperativ, dass
man stets so handeln solle, dass weitere Handlungsmöglichkeiten entstehen (1999b:60).
Die didaktischen Säulen von TV5
Michel Boiron stellt für die Lehr- und Lernmethode mit TV5 sieben didaktische Säulen für
einen telegenen Französischunterricht auf (Boiron 1998: 21f. bzw. Download
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/apprendreetenseigner.pdf S. 10f.), die wir im
Folgenden erläutern möchten:
1. Les apprenants fréquentent la langue authentique dès le début de l’apprentissage.
Im lehrbuchgesteuerten Unterricht ist das Text- und Übungsangebot der „documents
programmés“ primär auf die sprachliche Progression ausgerichtet und orientiert sich an den
neu zu erlernenden morphologischen Strukturen und semantischen Wortfeldern, so dass der
Inhalt zum toten Beiwerk einer sinnentleerten grammatikalischen Diktatur wird, welche die
inhaltlich-kommunikativen Aspekte und den Transfer nur hinauszögert. Durch die
realitätsnahe, situative Einbettung ephemerer Informationsträger in den Lernprozess, die sich
an den Kommunikationsbedürfnissen der Schüler bei der Bewältigung ihrer Lernaufgaben
orientieren, wird hingegen nicht nur das Identifikationspotential gesteigert, sondern die Lerner
erfahren ein Echtheitserlebnis (Rüschoff 1998:21) bei der Bewältigung ihrer Alltagskultur.
Lexikalische und morphologische Fragen ergeben sich aus dem kommunikativen Kontext und
werden der Sinnkonstruktion nachgeordnet.
Der Einsatz von Chansons gehört für Boiron als sprachlicher, kultureller und motivationaler
Impuls von Anfang an in den Französischunterricht: « Dès les premiers secondes du cours,
l’apprenant est impliqué dans un processus de découverte. Il est sollicité en tant qu’individu.
15
Nous faisons appel à son expérience du monde, à ses goûts. Il prend position, donne son
opinion, résout des énigmes, exécute des tâches, aide les autres apprenants en fonction de ses
compétence… Le plaisir de l’écoute reste une priorité… Le professeur porposera d’écouter
plusieurs chansons par tranches de 3 titres… La mission de l’élève sera de noter
personnellement les chansons (de 0 à 5). On comptera ensuite les points pour chaque chanson
et après quelques semaines, nous aurons le champion du hit parade. »
(http://www.leplaisirdapprendre.com/chansons/chansonapproche.asp)
2. L’information linguistique n’est qu’une toute petite partie du message. On se
concentre d’abord sur toutes les informations non linguistiques : Informations
visuelles ou / et sonores.
Die zentralen Wahrnehmungskanäle des Hörens und Sehens werden im
Fremdsprachenunterricht meistens nur wenig geschult oder sogar völlig vernachlässigt,
obwohl das kombinierte ton- und bildgestützte Hören und Sehen nicht nur verbale
Verstehensdefizite kompensiert, sondern
auch semantische
und prozedurale
Behaltensprozesse fördert.
Das Plädoyer für den Einsatz authentischer Materialien steht unter dem Postulat, dass
zwischenmenschliche Kommunikation nicht primär verbal gesteuert ist und die Hervorhebung
linguistischer Kategorien die Wertigkeit anderer Informationsträger verschleiert, zumal
Unterrichtsmaterialien vorwiegend unter dem Aspekt der Evaluation des linguistischen
Schwierigkeitsgrades ausgewählt oder verworfen werden. Virginie Viallon (2001 :409)
kritisiert daher zu Recht « la dimension visuelle semble occultée par une autre, le texte
linguistique. »
Die pädagogische Ableitung aus diesem Postulat fordert für die Behandlung von
Fernsehsendungen eine Veränderung der Aufmerksamkeitsrichtung, d.h. die Fokussierung
aller Sinne auf non-verbale Informationsträger, insbesondere auch um eine mögliche
Demotivation durch die Sprachgeschwindigkeit und die hohe Frequenz unbekannter Wörter
zu vermeiden und die Schüler im Umgang mit der Authentizität nicht zu frustrieren. Bei der
Informationsaufnahme müssen daher motivationspsychologisch diejenigen Elemente im
Vordergrund stehen, die verstanden werden können und nicht diejenigen, von denen die
Lehrer weiß, dass sie noch nicht bewältigt werden können. Die Konfrontation mit der
verbalen Informationsflut in der Zielsprache wäre daher sogar kontraproduktiv.
Durch das Ausstellen der Tonspur und das Abdecken eventueller Untertitel bei der
erstmaligen Betrachtung einer Bildsequenz wird die kinästhetische Wahrnehmung geschult
und die bildliche Aussagekraft (Gestik, Mimik, Physionomik, Gebäude, Inneneinrichtungen,
Gegenstände, Natur, wechselnde Handlungsorte, Handlungsabläufe, etc.) zur Dekodierung der
Informationen im Handlungskontext sinngenerierend herangezogen. Beim anschließenden
Hören findet ebenfalls zunächst eine Fokussierung auf nicht-sprachliche Elemente wie
Geräusche, Musik, Stimmen, Intonationen etc. statt, die in Kombination mit der
vorangegangenen Visualisierung zur inhaltlichen Hypothesenbildung herangezogen werden,
so dass die individuelle Kreativität der Lerner in einem freien sprachlichen Handeln als
explorativem Prozess des Hypothesenbildens und -prüfens gefördert wird.
3. On utilise des documents très courts.
Je länger die Sendung, desto schwieriger ist es für den Lehrer die Vielfalt der dargebotenen
Informationen zu organisieren und nicht selber monologisierend und explizierend in den
Vordergrund zu treten. Bei der Auswahl der Sendungen ist daher zu empfehlen zunächst auf
16
kurze Sequenzen oder Ausschnitte von einigen Sekunden oder wenigen Minuten
zurückzugreifen: Werbespots, Chansons, Spiele, Ausschnitte aus Filmen, Kurzreportagen,
Dokumentationen, Nachrichtensendungen, Interviews, Wetterbericht, etc. Bei längeren
Sendungen sollte immer die Verhältnismäßigkeit von Informationsaufnahme und –
verarbeitung gewährleistet sein, so dass nicht mehr Zeit für das Anschauen der Sendung als
für ihre Auswertung vorgesehen wird.
Die Didaktisierung wird die Aufmerksamkeit der Lerner schon bei der Betrachtung auf
konkrete Aufgaben zur Informationsentnahme lenken oder auch Spezialistenteams einrichten,
die eine Sendung unter unterschiedlichen Gesichtspunkten selektiv oder themengebunden
rezipieren. Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und inhaltlich verhandelt. Auch
scheint es für die Schüler motivierender zu sein mit aktuellen Sendungen konfrontiert zu
werden als mit Aufzeichnungen, die der Lehrer vor Jahren in sein privates Videoarchiv
gestellt hat. Viele Sendungen fokussieren sich auf konkrete, einfache Situationen, die den
Beobachter auf seiner kulturellen, gesellschaftlichen oder geographischen Reise persönlich
ergreifen, um ihn nach Horazschem Vorbild sowohl zu unterhalten als auch zu belehren
(delectare et prodesse).
4. Les documents télévisuels servent de déclencheurs d’activités, supports d’expression
orale et écrite. Travailler avec la télévision, ce n’est pas regarder la télévision
ensemble.
Die Behandlung
televisueller Dokumente im Unterricht bedeutet bewusste
Wahrnehmungsschulung, Management und Evaluation von Informationen. Die Lerner
beobachten, klassifizieren, assoziieren, antizipieren, selektieren und erkennen bild- und
tongestützte Sprachinformationen, welche ihre kognitive Bewusstheit fördern. Durch diese
kritische Bewusstheit erweist sich der
Perzipient als Baumeister seines
Wissenskonstruktionsprozesses und vermeidet eine passive Konsumhaltung, die politisch
usurpiert werden könnte. Die unterschiedlichen Sendungen dienen über den inhaltlichen und
interkulturellen Aspekt hinaus durch ihre Eindrucksvielfalt immer auch dem Spracherwerb,
indem sie didaktisch auf ihre multiplen Driftmöglichkeiten hin als Sprachauslöser reflektiert
und handlungsorientiert umgesetzt werden, denn Medien transportieren keine fertigen
Informationen oder Bilder, sondern nur mustergeprägte Zeichenketten als konventionalisierte
Anlässe für individuelle Sinnkonstruktion (Schmidt 1994:615).
5. N’importe quel document ou presque peut être utilisé pour n’importe quel
apprentissage : ce qui définit le niveau, ce sont les tâches, les activités qui sont
proposées pour travailler avec ce document.
Die Lernziele werden nicht durch den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Sendungen festgelegt,
sondern durch die pädagogischen Aufgaben, welche die Lerner mit den authentischen
Materialien verbinden sollen. Dasselbe Dokument kann durch binnendifferenzierte
Aufgabenstellungen auf verschiedenen Niveauebenen behandelt werden, wobei eine Sendung
niemals durch eine Detailanalyse bis zur inhaltlichen „Erschöpfung“ überstrapaziert werden
sollte, weil der Lerner gar nicht alles verstehen oder analysieren muss. Es erscheint daher
sinnvoller, unterschiedliche Aspekte an mehreren Dokumenten der gleichen Art zu erarbeiten
als ein Dokument zur Veranschaulichung aller Fragestellungen heranzuziehen.
Um den Lernprozess in unterschiedlichen Sendungen als eine persönlich bedeutsame
Auseinandersetzung zur Sinnkonstruktion zu erleben, müssen die Lerner in ein
Relationsgeflecht zu der komplexen Lernumgebung gestellt werden. Die gestellten Aufgaben
müssen eine Verbindung zur Schülerwelt erkennen lassen, um das vorhandene Potential
gebündelt zu aktivieren und als Herausforderung zur Schließung einer „Lücke“ zu nutzen.
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Tatsächlich residiert nach Boiron das Problem der Behandlung authentischer
Fernsehsendungen weniger in der Komplexität der Informationsdarbietung als in einer
falschen oder inadäquaten Dekodierungsstrategie.
Die Schüler können auch dazu angeregt werden, selber Aufgaben oder Teilaufgaben zur
Informationsverarbeitung einer Sendung zu entwerfen, die erkenntnis-, problem-, handlungsoder sachverhaltsorientiert sein können. Diese lernfeldbezogenen Fragen des persönlichen
Erlebens und Wertens auf einem lebensweltlichen Plateau zeichnen sich durch ihre Offenheit
aus, die kovariative Vorstellungen zulässt und unterschiedliche Lösungsstrategien
berücksichtigt.
Die Erweiterung eines schülerorientierten Aufgabenrepertoires impliziert durch die
Kognitivierung des Methodisierungsprozesses einen besseren Einblick in mögliche
Dekodierungsstrategien und implementiert den Lerner als verantwortlichen Beziehungsstifter
seiner eigenen Lernumwelt. Lernaufgaben, die in einem offeneren „classroommanagement“
durch die Erhöhung der Schüleraktivitäten einen größeren Spielraum für individuelle
Sinnkonstruktion einräumen, öffnen das schulische Leistungsspektrum, fördern autonomes
und selbstverantwortliches Lernen und bieten dadurch größere Chancen für Lernerfolge.
6. Les activités proposées sont choisies pour mettre en valeur ce que les élèves sont
capables de faire et supprimer leur peur de ne pas comprendre.
Die Auswahl der Sendungen sollte immer in Beziehung zu den Wünschen, Erfahrungen,
Bedürfnissen und Problemfeldern der Schüler stehen, deren Kenntnisse und Fertigkeiten zum
Ausgangspunkt des Verstehensprozesses erhoben werden müssen. Lernmotivation und
Wissensaufbau können nur realisiert werden, wenn es dem selbsttätigen Lerner gelingt
zwischen den einzelnen symbolträchtigen Zeichen, denen kein Sinn an sich inhäriert, neue
Verbindungen zu synthetisieren, indem er eine Referenz und Vernetzung zu seinem
persönlichen Erfahrungs- und Wirklichkeitsfeld herstellt. Durch die Sinfonienvielfalt der
Themen und die regelmäßige Konfrontation des Lerners mit authentischen Sendungen
gewinnt er allmählich Vertrauen in den Verstehensprozess und bemerkt, dass er trotz
sprachlicher Defizite erfolgreich an der Kommunikation teilnehmen kann, die dem Austausch
von persönlichen Meinungen dient und der Beantwortung von Fragen, die er sich selber
gestellt hat, und nicht der Exposition enzyklopädischen Wissens in fehlerfreien
Sprachäußerungen. Ausgangs- und Endpunkt des Lernens bleibt der Schüler, der in seinem
Lernfortschritt bestätigt und seinen Lernproblemen positiv unterstützt werden muss, indem
nicht seine Defizite, sondern seine Errungenschaften hervorgehoben werden und er das
Fehlermachen
als
Notwendigkeit
und
Chance
zur
Entwicklung
von
Fehlervermeidungsstrategien erkennt.
7. L’enseignant(e) arrive en classe avec le sourire et prévoit une autre activité au cas où
la technique ne fonctionne pas.
Last but not least muss auch das Verhältnis zwischen Lehrer und Lerner in ein positives
Ambiente integriert werden, welches sich durch Empathie und Schülerzentriertheit
auszeichnet, weil die Lerner die zu erlernende Sprache auch affektiv mit der Lehrperson
identifizieren. Nur das tatsächliche Interesse an den Lernern als verantwortungsvollen
Individuen und die Bereitschaft gemeinsam Aufgaben und Probleme zu bewältigen lässt ein
respektvolles Vertrauensverhältnis in einer realitätsnahen Lernsituation entstehen, in der
Schule und Umwelt nicht weiterhin einen Anachronismus bilden, denn schulischer Misserfolg
ist häufig auf ein gestörtes Lehrer-Schüler-Verhältnis zurückzuführen.
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Unterrichtsbeispiele
Sowohl in der Broschüre als auch auf seiner Website stellt der Sender TV5 die Vielfalt seiner
Sendungen im Überblick vor. Neben einer alphabetischen Auflistung und Beschreibung sowie
thematischen Klassifizierung (Actualité, cinéma, émissions sur la consommation, émissions
culinaires, culturelles, de découverte des régions et pays du monde, de divertissements et de
jeux, économiques, éducatives, sur la France, pour la jeunesse, littéraires, sur la mode,
musicales, sur la publicité, sur la santé, scientifiques, magazines d’investigation, de société,
de tourisme,) der zur Zeit ca. 100 angebotenen Sendungen enthält das Handbuch
exemplarische Didaktisierungen im Umfang von jeweils zwei bis vier Seiten, welche die
allgemeinen Lernziele und -inhalte der Sendungen sowie einen methodischen Verlaufsplan
(Fiche d’exploitation pédagogique) darlegen.
Einige didaktische Leitbegriffe, die im Handbuch mit konkreten Inhalten und
Aufgabenstellungen verbunden sind, seien zur Veranschaulichung aufgeführt: Le concept de
l’émission..., Le contenu..., Activités aux choix avant de visionner le générique / le journal...,
Pour commencer..., Présentations..., Anticipations..., Avec le générique / l’extrait du
reportage..., Avec le sommaire..., Hypothèses sur le contenu de l’émission..., Activités
avec/sans le son..., Simulation du jeu..., Reconstitution..., Pour aller plus loin...,
Prolongements..., Activités annexes..., Projet de classe, etc. - Natürlich enthält das Handbuch
auch die technischen Daten über die Empfangsmöglichkeiten des Senders sowie die
Verwendung der Teletexte.
Nachfolgend wollen wir exemplarisch Auszüge aus der Didaktisierung eines Wetterberichts
sowie der Behandlung eines Videoclips zur praktischen Veranschaulichung aufführen. Zu
beiden Sendungen stellen wir als komplementäre Ergänzung auf unserem „Site portail du
professeur de français“ fertig ausgearbeitete Internetmodule bzw. Dossiers zur Verfügung, die
in der Sekundarstufe I und II eingesetzt werden können.
La météo (mit Ton- und Bildträgern):
http://www.ph-ludwigsburg.de/franzoesisch/overmann/baf4/4c.htm
La chanson française : Textes et fiches pédagogiques : 1. Paroles de Clips (TV5) ; 2.
Exploitation de sites Internet :
http://www.ph-ludwigsburg.de/franzoesisch/overmann/baf5/clips1.doc
Manhattan Kaboul
Vous pouvez retrouver toutes les fiches pédagogiques liées aux clips vidéo sur la rubrique
Clips pour apprendre (enseignants) : Il y a un classement alphabétique par nom d’artiste et par
titre de chanson : http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/accueil.php
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Renaud et Axelle Red
Album d'origine :
Auteur :
Compositeur :
Production / Maison de
disque :
Boucan d'enfer
Renaud Séchan
Jean-Pierre Buocolo
Virgin France
objectifs linguistiques
- Présenter des faits passés
- Exprimer son opinion
thèmes abordés
Les attentats du 11 septembre 2001
Le terrorisme, la guerre
La religion
vocabulaire
Un rail de coke : une ligne de cocaïne
Pulvérisés : réduits en poudre
S'est explosé : utilisation pronominale du verbe 'exploser' pour mettre en évidence l'aspect
volontaire
Colosse : géant
Mise en route
exercice
niveaux : (intermédiaire), (avancé)
(i)
Quels mots, quelles idées associez-vous à " Manhattan " ?
Quels mots, quelles idées associez-vous à " Kaboul " ?
(i) (a)
Que faisiez-vous le 11 septembre 2001 au moment des attentats à New York ?
Comment avez-vous appris la nouvelle ?
Quelle a été votre première réaction ?
Quelles ont été les réactions autour de vous ?
Avec les paroles
exercice
niveaux : (i), (a)
a. A deux.
Qui sont les personnages de la chanson ? (un jeune Portoricain, une petite fille afghane, le
narrateur)
D'après vous, qui est le 'nous' de la chanson ? (le peuple, les gens en général)
Classez dans la chanson les idées liées à New York et aux Etats-Unis et celles liées à
Kaboul et à l'Afghanistan. Quel est l'effet produit par l'utilisation par l'auteur des pronoms
personnels " je ", " moi " et de l'adjectif possessif " mon " ? (L'auteur se met à la place de
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la personne dont il parle. Il insiste ainsi sur le fait qu'il est lui-même directement concerné
par l'événement).
Mise en commun.
Essayez de résumer en une ou deux phrases le 'message' de la chanson.
b. A deux, à partir des paroles de la chanson, imaginez un clip.
Mise en commun des idées.
Passer le clip.
Que pensez-vous du clip par rapport aux clips imaginés dans la classe ?
Avec le clip
exercice
niveaux : (i), (a)
a. En petits groupes.
Visionnez le clip et répondez aux questions suivantes :
Identifiez les différents personnages, lieux et actions du clip.
Quelles images évoquent la catastrophe ?
Mise en commun.
b. En commun.
Comment les personnages apprennent-ils la nouvelle et quelle est leur réaction ?
Que pensez-vous de l'idée du réalisateur de ne pas montrer d'images directes de la
catastrophe ?
Quelles images évoquent les idées : " deux inconnus ", " étrangers du bout du monde " ?
Voit-on les chanteurs dans le film ? Où ? (Dans les reflets de la vitrine du magasin de
télévision, sur une affiche dans la chambre du jeune homme)
c. Visionner à nouveau le clip.
A deux.
Que pensez-vous de l'idée d'avoir présenté les attentats à travers les médias : le magasin
de télévision, la radio et la télévision dans l'appartement du jeunes homme, la radio dans
le taxi ?
D'après vous, quel est le sens de la dernière image du clip ?
Que pensez-vous du clip ?
Expression orale
exercice
niveaux : (i), (a)
a. Discutez à plusieurs, puis échangez vos réponses avec les autres participants.
Que pensez-vous des vers suivants :" Les dieux, les religions, / Les guerres de civilisation,
/ Les armes, les drapeaux, les patries, les nations, / font toujours de nous de la chair à
canon " ?
b. Imaginez une interview du réalisateur du clip.
Il explique comment il a trouvé les idées et ce qu'il a voulu montrer. Il explique pourquoi il
a choisi de ne pas montrer directement d'images des attentats ou d'autres guerres.
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Pour aller plus loin
exercice
niveaux : (i), (a)
Répondez à la question :
Qu'est-ce qui a changé pour vous depuis le 11 septembre 2001 ?
Lisez à haute voix votre réponse à la classe.
Lisez quelques témoignages recueillis sur RFI :
http://www.rfi.fr/Fichiers/evenements/10septembre/lire_temoignages.asp
A deux, choisissez un témoignage publié sur le site et présentez-le à la classe. Expliquez
pourquoi ce témoignage vous a attiré?
Individuellement ou collectivement, écrivez et envoyez votre témoignage sur le site.
La Météo des cinq continents
Vous pouvez trouver toutes les fiches pédagogiques des émissions sur la rubrique
« enseignants » par classement alphabétique ou thématique :
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/accueil.php
Chaîne d'origine : TV5
Production
: System TV
Durée
: 3-5´
Concept
Météo des cinq continents.
Contenu
- L'animation satellitaire
- Les nébulosités (nuages, pluie, soleil, neige...)
- Les températures pour chacun des cinq continents.
La compréhension de la météo est facilitée par les cartographies
Objectifs linguistiques
- enrichir le vocabulaire (champ lexical de la météorologie)
- connaître le nom des villes, des pays et des continents
- Formuler des hypothèses
- revoir les chiffres et les nombres
Les prévisions météorologiques
exercice
niveaux : (é), (i), (a)
22
a. Les continents, les pays et les villes
- Remue-méninges : Nommez les pays que vous connaissez. Les élèves travaillent en petits
groupes. Lors de la mise en commun, classez les pays par continent.
Variante : faire la même chose avec les villes et les classer par pays.
- Choisir un continent pour les activités qui suivent. Passer la météo (son et images)
correspondant au continent choisi.
Repérez d'abord le continent et les pays trouvés précédemment et ensuite les nouveaux
pays.
Entourez les pays que vous entendez et complétez votre liste.
b. Les symboles de la météo
- Remue-méninges : De quels symboles de la météo vous souvenez-vous ? (ex : un soleil,
un nuage, la pluie, la neige...)
- Associez des mots et des expressions aux symboles de la météo. (exemple avec le soleil :
chaud, chaleur, il fait chaud...)
- Passer la météo (son et images) :
Complétez votre liste de mots relatifs aux symboles.
Si les informations données sont trop nombreuses, on peut répartir les tâches dans la
classe: Groupe 1 : repérage autour du soleil, Groupe 2 : repérage autour de la pluie,
Groupe 3 : repérage autour du froid... Mise en commun avec apport de nouveaux mots.
c. Les températures
- Passer la météo (son et images). Associez les températures aux villes. (ex : Il fait 25
degrés à Madrid... La température est de moins 3 degrés en Norvège)
- Comparez les températures des villes et des pays. (ex : Il fait plus chaud à ...(ville)
qu'à...(ville).
d. Autres activités
- Passer la météo sans le son. Mettez-vous à la place de la présentatrice : donnez les
prévisions météorologiques en accord avec les images du bulletin.
- Créez un bulletin météorologique à votre tour et présentez-le à la classe (support d'une
carte).
- Passer la météo sans les images.
Matériel : les symboles de la météo et une carte vierge du pays / continent de votre choix.
Placez sur la carte les symboles du temps selon le bulletin météo entendu.
Prolongements
exercice
niveaux : (é), (i), (a)
a. Proverbes / dictons
Cherchez des dictons et proverbes liés au temps (dictionnaire, livres...) (ex : En Avril, ne
te découvre pas d'un fil. NoÎl au balcon, Pâques au tison...)
Comparez ces proverbes et dictons avec ceux de votre langue.
Créez de nouveaux proverbes et dictons à partir des recherches précédentes.
b. Le baromètre de la nature (animaux, plantes...)
A partir des dictons de votre pays, trouvez ou créez le baromètre de la nature. (ex : Les
hirondelles volent bas [lorsqu'il va pleuvoir]). Selon le public, ces dictons peuvent être
illustrés et exposés.
23
c. Apprendre les comptines qui parlent de la pluie et du beau temps.
Elles sont nombreuses et amusent beaucoup le jeune public. (ex : Il pleut il pleut Bergère,
Gouttes gouttelettes de pluie, Pluie pluie pluie et parapluie...) Ces comptines se retrouvent
dans de nombreux livres et sites internet (entre autre : www.momes.net, rubriques "
comptines ").
Pädagogische Erkundigungsreise durch die neue Website von TV5
Die nachfolgenden pädagogischen Arbeitsblätter können individuell, in der Fachschaft
Französisch oder auch in der Lehreraus- und Lehrerfortbildung verwendet werden, um
aufgabenorientiert einen Einblick in die multiplen Driftmöglichkeiten zu erhalten, die sich aus
der Verbindung von Fernsehsender und Internetsite ergeben.
Parcours numéro 1 : La page d’accueil
1. Entrez dans le site internet de TV5 (http://www.TV5.org) et naviguez à loisir pendant
cinq minutes. Puis parlez de votre voyage virtuel en plenum.
Quelles sont vos premières observations, vos trouvailles, vos questions, vos
commentaires ?
2. Notez les huit rubriques qui constituent la table des matières de la page d’accueil.
Les huit rubriques de la page d’accueil
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Parcours numéro 2 : Les programmes et le guide des émissions
3. Cliquez sur « Programme », puis dans le « guide des programmes de cette
semaine » sur « la date du jour ».
Quelle émission est diffusée en ce moment ?
24
4. Notez les huit genres télévisés proposés, choisissez quelques titres et indiquez les
horaires de diffusion.
les genres
1-2 titres
l’heure
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
5. Présentez une émission qui se trouve dans la colonne « à voir absolument ».
Á voir absolument
6. Le « guide des émissions » (en bas de la page à droite) regroupe l’ensemble des
émissions diffusées sur TV5.
Citez deux émissions dont le nom commence par un « A »
1.
2.
Choisissez une émission parmi les cent qui sont énumérées et présentez-la en
plenum.
7. Complétez les informations pour les émissions suivantes :
Ripostes
Chaîne d’origine :
Horaire de diffusion de l’émission :
Durée :
Type d’émission :
Thème(s) abordé(s) :
Animateur :
Acoustic
Chaîne d’origine :
Horaire de diffusion de l’émission :
Type d’émission :
Thème(s) abordé(s) :
Animateur :
Regardez aussi la bande annonce et notez quelques détails :
25
8. a) Quels sont les avantages de l’utilisation d’une grille personnalisée des émissions ?
b) Comment doit on procéder pour recevoir le programme par mail ?
a) les avantages de la grille :
b) pour recevoir le programme par mail :
Parcours numéro 3 : Les informations
9. Retournez à la page d’accueil et cliquez sur la rubrique « informations ».
a) Retrouvez les grands titres de l’actualité mondiale en vidéo en cliquant sur
« toute l’édition », puis regardez les informations et notez trois grands titres.
Les grands titres de l’actualité mondiale
1.
2.
3.
b) Activez le lien « l’actualité en continu » et notez deux titres de « la une »
Les titres de « la une »
1.
2.
Parcours numéro 4 : La langue française
10. Retournez à la page d’accueil et activez la rubrique « langue française ».
a) Pour vous détendre faites « des mots fléchés » ou un « quiz ». Parlez de votre
expérience en plenum.
b) Utilisez les « outils » de TV5 pour accomplir les tâches suivantes :
1.
2.
3.
4.
Mot à définir
accroche
générique
flash
panoramique
définition
c) Trouver des synonymes pour les mots suivants :
1.
2.
3.
mots
faire
aller
travailler
synonyme
d) Quels sont les 6 synonymes que fournit le dictionnaire du site de TV5 pour le
mot « professeur » ?
1……………………, 2 ……………………, 3……………………,
4……………………, 5……………………., 6…………………….
26
e) Quelles sont les formes du verbe fuir à l’indicatif passé antérieur, de mourir au
subjonctif plus-que-parfait…
l’indicatif passé antérieur de fuir
1.
2.
3.
4.
5.
6.
subjonctif plus-que-parfait de mourir
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Parcours numéro 5 : Enseignants
11. Activez la rubrique « enseignants » sur la page d’accueil.
a) Choisissez une « fiche pédagogique » par classement alphabétique ou par
classement thématique des émissions et présentez le concept didactique.
Fiche pédagogique / thème
Concept didactique
b) Choisissez un titre parmi « les clips pour apprendre » et donnez une idée de
l’exploitation pédagogique.
Le titre du clip :
Exploitation pédagogique :
a)
b)
c)
d)
c) Quelles sont les deux « lettres aux enseignants » que vous pouvez recevoir par
mél et quelles sont les informations qu’elles contiennent ?
Les lettres aux enseignants
a)
Les informations
b)
d) Comment s’appellent les deux brochures de TV5 que vous pouvez télécharger
gratuitement ? Combien de pages ont-elles ? Notez 5 mots-clés.
Le nom des broschures
1.
Le nombre de pages Les mots-clés
27
2.
e) En groupes, travaillez sur les concepts pédagogiques de TV5 que vous
présenterez en plenum :
Équipe 1
La
démarche
« Apprendre et
enseigner avec
TV5 »
1.
2.
3.
4.
Équipe 2
La relation enseignatn(e)
/ apprenant(e) : vers un
contrat de complicité
attentive
1.
2.
3.
4.
Équipe 3
Équipe 4
Approches
Pour commencer la
pédagogiques de journée de bonne
la chanson
humeur
1.
2.
3.
4.
1.
2.
3.
4.
Parcours numéro 6 : Musique
12. Chaque semaine dans paroles de Clip, TV5 diffuse au moins 3 clips d’artistes
francophones sous-titrés en français.
a) Activez le lien « Paroles de clip ».
Notez les trois clips de la semaine:
1.
2.
3.
b) Activez aussi les liens « vidéo, paroles de la chanson, fiche pédagogique et
fiche de l’artiste ».
Relevez la structure de la fiche pédagogique :
1. Mise en route
2.
3.
4.
5.
c) Faites une recherche sur Alizée : Quels sont ses clips diffusés sur le site de
TV5 ?
1……………………, 2 ……………………, 3……………………,
4……………………, 5……………………..
d) Consultez sa biographie, puis répondez aux questions :
1. Á quel âge participe-t-elle à un concours de dessin où elle remporte le
premier prix ? 1. à quatre ans 2. à 8 ans 3. à douze ans
2. Elle fait de la danse 1. du rock 2. de la danse classique 3. du flamenco
28
3. Avec quelle chanson conquiert-elle le public ?
4. Son album « Gourmandises » s’est vendu à plus de 1. deux millions 2. quatre
millions 3. six millions d’exemplaires
e) Quel est le nom de l’artiste et le titre du tube de la semaine ?
L’artiste : …………………………… Le tube : ………………………………
f) À quelle heure et quel jour est diffusée l’émission Paroles de clips ?
Heure : …………………………… Jour : ……………………………
g) Que trouve-t-on dans le « Juke-Box » ? ………………………………
h) Quel/le est l’invité/e de l’émission « Acoustic » cette semaine ? …………
Téléchargement : http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/accueil.php
Fiches pédagogiques des émissions par classement alphabétique et thématique
Des clips pour apprendre :
classement alphabétique par nom d’artiste et par titre de chanson
Répertoire des fiches pédagogiques
Titre original :
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants
/ apprendreetenseigner.pdf
Date de
publication :
Nombre de
pages :
Poids en ko :
Apprendre et enseigner
avec TV5
Le guide de la télévision en classe
Titre original :
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants
/brochure2_1.pdf –
Date de
publication :
Nombre de
pages :
Poids en ko :
2 fichiers
Un dialogue novateur
« Apprendre et
enseigner avec TV5 »
Octobre 2002
233 pages
900 ko
Décembre 2002
27 pages
1056 Ko – 880 Ko
1ère partie – 2ème partie
Concepts pédagogiques
La démarche « Apprendre et enseigner avec TV5 »
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignant/concept_demarche.php
La relation enseignant(e)/apprennant : vers un contrat de complicité attentive
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/concept_relation_a.php
Approches pédagogiques de la chanson
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/concept_approches_a.php
Pour commencer la journée de bonne humeur
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/concept_journee_a.php
Lettres aux enseignants
Inscrivez-vous pour recevoir tous les mois
la lettre pédagogique et la lettre d’information
29
ainsi que
la grille des programmes personnalisée en fonction de vos préférences
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/lettre_accueil.php
Ressources pédagogiques
http://www.tv5.org/TV5Site/enseignants/ressources_sommaire.php
Agenda des formations
Les formateurs (par pays)
Bibliographie
Glossaire franco-allemand des termes utilisés dans l´audiovisuel
français
Accroche
définition
Premiers mots d’un reportage destinés à capter
l’attention du téléspectateur
Angle de prise position de la caméra par rapport au plan principal du
de vues
sujet dominant
Arrière-plan
espace qui s'étend derrière le sujet principal de l'image
Caméra
la caméra adopte le champ de vision d'un personnage
subjective
Champ
espace du plateau visible à l'écran et résultant de la
prise de vues enregistrée par une caméra
Champ/
montage alterné de plans offrant des points de vue
Contre-champ opposés d'un même espace
Contrela caméra est placée sous l'objet filmé
plongée
Flash
édition courte, faisant à heures fixes le point de
l'actualité, ou annonçant à n'importe quel moment un
événement important
Générique
bande son ou vidéo, généralement courte, qui ouvre et
clôture rituellement une émission de radio ou de
télévision, sur laquelle sont nommées les personnes qui
ont participé à sa réalisation, sa production et sa
diffusion
Hors champ
off Camera
Mouvements
de caméra
Plans
voir plan fixe, panoramique, travelling
allemand
Aufhänger
Bild-,
Aufnahmewinkel
Bildhintergrund
Subjektive
Kamera
Bildfeld(begrenzung)
Schuß/Gegenschuß
Froschperspektive
Kurznachrichten
Vor- bzw. Nachspann
außerhalb
des
Bildausschnitts
Kameraführung
on a coutume de caractériser les plans par l'importance Einstellungsarten
relative de l'élément humain dans l'image. Du plus
large au plus serré, on trouve : plan général, plan
d'ensemble, plan de demi-ensemble, plan moyen, plan
30
Plan fixe
Panoramique
Plongée
Séquence
Travelling
Zoom
américain, plan rapproché taille, plan rapproché
poitrine, gros plan, très gros plan.
la caméra ne bouge pas durant toute la durée du plan
la caméra est fixée sur un axe qui ne bouge pas. Elle
opère un balayage par rotation sur son axe, soit
horizontalement, de droite à gauche ou de gauche à
droite (panoramique horizontal), soit verticalement, de
haut en bas ou de bas en haut (panoramique vertical)
la caméra est placée en hauteur par rapport à l'objet
filmé
suite de plans montés bout à bout et représentant une
unité de lieu, d'action et de temps
la caméra est mobile, placée sur des rails, des pneus,
des véhicules. On distingue : le travelling arrière
(éloignement graduel par rapport à un " objet "), le
travelling avant (approche progressive vers un " objet
"), le travelling optique ou zoom optique :
rétrécissement (zoom optique avant) ou élargissement
(zoom optique arrière) du champ de vision
rétrécissement (zoom avant) ou élargissement du
champ de vision, la caméra étant fixe
Festeinstellung
Kameraschwenk
Vogel-perspektive
Aufnahmesequenz
Kamerafahrt
Zooming
Anmerkungen
/1/ Für eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema Authentizität und Multimediales
Lernen versus lineare Lehrwerke sowie die Debatte um Instruktion versus Konstruktion
verweisen wir auf unsere Multimediale Fremdsprachendidaktik (2002): 65-73, S. 27ff. und S.
55ff.
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