Projektliste zur lateinischen Lektüre in den - ISB

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Abteilung Gymnasium · Referat Latein/Griechisch
Schellingstr. 155 · 80797 München · Tel.: 089 2170-2136 · Fax: 2125
Projektliste
zur Mittelstufenlektüre Latein
Die vorliegende Projektliste bezieht sich auf die im Lehrplan für das achtjährige Gymnasium in Bayern aufgeführten Themenbereiche zur lateinischen Lektüre in den
Jahrgangsstufen 9 und 10. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei den vorgeschlagenen Unterrichtseinheiten um Vorschläge und Anregungen zur Gestaltung der
Mittelstufenlektüre handelt und nicht um einen verpflichtenden Katalog.
Die Reihenfolge bei der Behandlung der einzelnen Themenblöcke sowie ihr zeitlicher Umfang sind nicht festgelegt und können von jeder Lehrkraft bzw. Fachschaft nach
eigenem pädagogischen und didaktischen Ermessen festgelegt werden.
Jahrgangsstufe 9
Macht und Politik
Autor / Werk
A1
Textstellen
Interpretationsschwerpunkte
Bedeutende Römer (Auszüge aus Gellius und Texte von/über Caesar); Auswahl möglich
Gellius, Noctes Atticae
Caesar, Bellum Gallicum
Sueton, Vita Caesaris
max. 15 Wochen
9,13,1-4 und 7-20
Manlius Torquatus: römische virtus am Beispiel des Soldaten und Feldherrn
1,14; 3,8; 4,8,1-6
C. Fabricius: Handeln zum Staatswohl, auch unter Hintanstellung moralischer Grundsätze
6,1,7-11; 7,8,1-6; 4,18 (Ausz.)
P. Cornelius Scipio: Darstellung einer schillernden Persönlichkeit (als Feldherr, als Mann
von umstrittenen Moralvorstellungen, als selbstbewusster Politiker)
1,1
Caesar als „Geschichtsschreiber“
4, 1-15
Caesar als Militär, aufgezeigt am Bellum Germanicum
6, 11-19 und 21-23 (m. Ausl.)
Caesar als Ethnograph (Exkurse über Gallier und Germanen)
81 f.
Caesar als Politiker: Selbstherrlichkeit und Tod an den Iden des März
1
A2
Caesar – albus an ater homo (Texte von/über Caesar); Auswahl möglich
max. 17 Wochen
Catull, Carmina
Carm. 93
Einstieg: Caesar – eine umstrittene Persönlichkeit
Sueton, Vita Caesaris
4
Gefangennahme Caesars durch Seeräuber; natürliche Autorität und großes Selbstbewusstsein
Caesars
6
Caesars Leichenrede für seine Tante Julia – Stolz Caesars auf die glänzende Abstammung
seiner Familie
19,2; 20
Caesar als zielstrebiger und machtorientierter Politiker: 1. Triumvirat und sein erstes Konsulat von 59 v. Chr.
1,1
Vorstellung seines Handlungsraumes als Prokonsul
2, 29-33
Die Auseinandersetzung mit dem Stamm der Atuatuker als Beispiel für Caesars
Handlungsweise nach dem Prinzip “parcere subiectis et debellare superbos”
4, 16-19 (m. Auslass.)
Brückenschlag über den Rhein: Caesars Möglichkeiten und Einschüchterungspolitik
6, 11-19 u. 21-23 (m. Auslass.)
Caesar als Ethnograph: die Exkurse über Gallier und Germanen
7, 4-8; 27-32; 77 f.; 88 ff. (m.
Auslass.)
Das entscheidende Kriegsjahr 52 v. Chr.: Vorstellung des Gegners Vercingetorix, die
Eroberung Avaricums, die verzweifelte Lage der Gallier in Alesia (mit der Critognatus-Rede
sowie allgemeinen Überlegungen zur röm. Vorstellung eines bellum iustum und zum
Problem des römischen Imperialismus), Kapitulation der Gallier
Sueton, Vita Caesaris
31-33
Caesar am Rubicon; sein Ausspruch “Alea iacta esto”
Caesar, Bellum civile
1, 21, 5 – 23, 5 (m. Auslass.)
Caesars Einnahme der Stadt Corfinium; die “clementia” Caesaris
Cicero, Atticus-Briefe
9, 7C (Brief Caesars!)
“Eine neue Art zu siegen” – Caesars “clementia” als politisches Programm
Sueton, Vita Caesaris
81 f. (m. Auslass.)
Caesars Ermordung (in diesem Zusammenhang kritische Würdigung der Leistungen Caesars
als Militär und Politiker)
Mögl. Rezeptionsdokumente: Rezeption d. Gestalt Caesars (I) i. d. Oper; Umgang d. Nachwelt m. ber. Caesar-Zitaten; Händel, Giulio Cesare: Chor der Ägypter „Es lebe unser Hercules“ u. Arie Caesars „Einen Schurken heiß ich dich“; Shakespeare, Julius Caesar: 3. Akt, 1.
Sz.; Rezeption d. Gestalt Caesars (II): Monolog Caesars als Beleg f. s. tyrannisches Wesen
Caesar, Bellum Gallicum
2
A3
Bedeutende Persönlichkeiten der Antike: Alexander oder Hannibal sowie Caesar und
max. 15 Wochen
seine Gegner
Curtius Rufus, Alexander
oder:
Nepos, Hannibal
Caesar, Bellum Gallicum
III 1; III 11; IV 8; V 6 f.
Der Gordische Knoten (Einstieg: Charakterisierung Alexanders); die Schlacht bei Issos
(Alexander als Feldherr und Soldat; dazu: Interpretation des Alexander-Mosaiks aus
Pompeji); Entstehung der Metropole Alexandria; die Einnahme von Persepolis (brutaler
Umgang mit den Besiegten)
auf das Wesentliche beschränk- Kurzporträt des bedeutendsten Gegners der Römer: Vorstellung der Person (1); Schwur
te Auswahl:
ewigen Hasses auf Rom (2,3-6); Eroberung Sagunts und Alpenübergang (3,2-4); Rückzug
1; 2,3-6; 3,2-4; 5,4-7,6; 12
nach Afrika trotz vieler Siege in Italien, Niederlage bei Zama, politische Tätigkeit in
Karthago, Flucht nach Syrien zu König Antiochos (5,4- 7,6); Aktionen bei Antiochos und
später bei König Prusias (8-11 in Zusammenfassung); Selbstmord (12)
1,1
Der Handlungsraum des Krieges; Absicht Caesars: Charakterisierung der ersten Gegner
1, 30-54 (sehr knappe Aus- Die Auseinandersetzung mit Ariovist
wahl)
4, 16-19
Erster Rheinübergang: Caesars Abschreckungspolitik gegenüber den Germanen
Sueton, Vita Caesaris
A4
6, 11-19 und 21-23 (Auswahl)
Ethnographische Exkurse über die Gallier und Germanen
7, 4-8; 77 f.; 88 ff.
Die entscheidenden Phasen im Kampf gegen Vercingetorix (Charakterisierung des
Vercingetorix, Alesia [mit Critognatus-Rede] und Kapitulation)
29-38 und 81 f. (dt.)
Caesar im Bürgerkrieg; seine Ermordung; Gesamtwürdigung
Bedeutende Persönlichkeiten der Antike: Alexander oder Hannibal sowie Caesar und
seine Gegner (Alternativvariante)
Nepos, Biographien
Alcibiades und/oder Hannibal
(in Auswahl)
max. 15 Wochen
Charismatische Persönlichkeit; Athen im 5. Jhdt. v. Chr.
römische Geschichte; Hannibal als der große Gegner Roms
3
Caesar, Bellum Gallicum
A5
Cäsar als Machtmensch; seine militärischen, narrativen, psychagogischen Leistungen
1,1 (Proöm)
„Der Stratege und seine Landkarte“
B.1: [2-29] 6;7;11-14; 20;25;28
B.4: [20-36] 24;25;29;31
B.6: 13
Bellum Helveticum
Britannienexkursion
Germanenexkurs
Karl der Große: Machtpolitik im Zeichen des Christentums
Einhard, Vita Karoli Magni
Sueton, Biographien
max. 5 Wochen
1-3
Die Ablösung der Merowinger durch die Karolinger; Karls Herkunft und die Vorgänge bis
zu seinem Regierungsantritt
4
Überblick über den Aufbau der Biographie
5,6,7 (mit Auslass.)
Karls Kriege (Auswahl): der aquitanische Feldzug, der Krieg gegen die Langobarden (für
den Papst), der Sachsenkrieg; Karl als erfolgreicher Eroberer und Wegbereiter des christlichen Europa – mit deutlichen Affinitäten zu Caesar
9;11 (gekürzt oder dt.)
Besondere Episoden: der missglückte Spanienfeldzug (Tod des Sagenhelden Roland) bzw.
die Auseinandersetzung mit dem Bayernherzog Tassilo
15; 16 (dt.)
Überblick über Karls Eroberungen; seine weltweite Akzeptanz (auch dank Diplomatie)
17 (Beginn)
Die Bautätigkeit Karls: Demonstration von Macht und Kultur
19
Kindererziehung – eine andere Art politischer Zeichensetzung
21; 22, 24 (gekürzt)
25; 26/27(mit Auslass.)
Karls ideale Herrscherpersönlichkeit: liberalitas; imposantes Erscheinungsbild, maßvolles
Verhalten und unermüdlicher Einsatz für das Volk; Bildung; christliche Tugenden
28
Kaiserkrönung Karls: Geschichte und Leserlenkung durch den Biographen Einhard
ggf. 30-32 (dt.)
Tod und Bestattung Karls; Beginn der Mystifizierung durch Wunderzeichen
Divus Augustus, 64f; 79f.; 76- Augustus – eine Vorbildfigur für Karl? (vgl. sein Verhältnis zu Söhnen und Töchtern, sein
78 (mit Auslass.), 84-89 (dt.)
Äußeres, das Maßhalten im Alltag; andere Herrschertugenden; Bildung, rhetorische
Begabung)
4
Liebe, Laster, Leidenschaft
Autor / Werk
A1
Textstellen
Interpretationsschwerpunkte
Lyrik von Catull und Ovid (Auswahl möglich)
ca. 12 Wochen
Catull, Carmina
93, 29, 43
Invektiven gegen (mehr oder weniger) berühmte Zeitgenossen: Kein Interesse an Caesar
(93); Angriffe auf den Verschwender Mamurra und damit gegen Caesar und Pompeius (29,
ggf. unter Entschärfung der „derben“ lat. Formulierungen); Invektive gegen Mamurras
schlechten Geschmack in Bezug auf Frauen (43)
Catull, Carmina
5, 109, 92, 70, 72 oder 87, 85
Liebesgedichte auf Lesbia: Lieben und Leben als Einheit (5); Bitte um dauerhaftes
Liebesglück (109); Schmähungen – als Beweis von Liebe (92); Erkenntnis von Lesbias
Untreue (72 oder 87); Hass und Liebe (85)
Ovid, Amores
2, 4
Das lyrische Ich: Unmöglichkeit, der Liebe zu entsagen; Begeisterung für jede Art von
Mädchen
Mögliches Rezeptionsdokument:
Register-Arie des Leporello aus Mozarts „Don Giovanni“
Ovid, Ars amatoria
1, 1-4; 35-38; 41-44
Prooemium und Aufbau des Lehrprogramms
1, 135-164
Tipps für den Mann: Annäherungsversuche im Circus (vgl. dazu Amores 3, 2)
1, 229 f; 237-250
Tipps für den Mann: Chancen und Gefahren, die sich bei Gastmählern ergeben
1, 437-456
oder 505-524
Tipps für den Mann: Nutzen eines Liebesbriefes (437-456)
oder: Gepflegtes Aussehen von großer Bedeutung (505-524)
2, 223-234
Tipps für den Mann: Bedingungsloser Einsatz wichtig, um das Mädchen auf Dauer für sich
zu gewinnen (vgl. dazu Amores 1, 9)
3, 255-280
Tipps für die Mädchen: Verbergen von Schönheitsfehlern entscheidend
3, 749-768
Tipps für die Mädchen: Richtiges Verhalten beim Gastmahl
5
A2
Gesellschaftskritik bei Catull und Martial (Auswahl möglich)
ca. 7 Wochen
Catull, Carmina
93, 29, 10
Invektiven gegen (mehr oder weniger) berühmte Zeitgenossen: Kein Interesse an Caesar
(93), Angriffe auf den Verschwender Mamurra und damit gegen Caesar und Pompeius (29,
ggf. unter Entschärfung der „derben“ lat. Formulierungen), Bereicherung in den Provinzen
(10)
Martial, Epigramme
12,12; 2,21; 5,45; 3,43; 5,43;
1,19; 11,101; 3,8
Charakterfehler – Körperfehler:
Großzügigkeit nur im Rausch (12,12); Küsse oder Handschlag? (2,21); anzuzweifelndes
Selbstlob (5,45); gefärbte Haare verdecken das wahre Alter nicht (3,43); weiße und schwarze
Zähne (5, 43); Aelias Husten und die Folgen (1,19); die spindeldürre Thais (11,101); die einäugige Thais (3,8)
9,10; 10,8; 8, 79; 3,26
Frauen:
Paula will Priscus heiraten, aber … (9,10); die alte Paula will heiraten (10,8); die Tricks der
alten Fabulla (8,79); die Ehefrau des Candidus (3,26)
9,78; 1,47; 4,24; 10,16; 9,68
Unangenehme und gefährliche Zeitgenossen:
Galla bringt ihre Ehemänner ins Grab, aber jetzt … (9,78); die Berufe des Diaulus (1,47); die
Freundinnen der Lycoris (4,24); Apers Art zu spielen (10,16); der brüllende Schulmeister
(9,68)
14,194; 7,3; 1,110; 9,97; 6,60
Literarisches Leben:
Martial – ein Erfolgsautor (14,194); der Dichterling Pontilianus (7,3); der richtige Umfang
von Epigrammen (1,110); Neid auf Martial (9,97); die Autorabsicht Martials (6,60)
2,53; 5,58
Richtige Lebensweise:
Was es heißt, wirklich “frei” zu sein (2,53); lebe heute! (5,58)
6
A3
Liebe und Laster (Auswahl möglich)
Ovid, Ars amatoria
und/oder bzw. ergänzend:
Martial, Epigramme
ca. 8 Wochen
1, 1-4; 35-38; 41-44
Prooemium und Aufbau des Lehrprogramms
1, 135-164
Tipps für den Mann:
Annäherungsversuche im Circus (vgl. dazu Amores 3, 2)
1, 229 f; 237-250
Tipps für den Mann:
Chancen und Gefahren, die sich bei Gastmählern ergeben
1, 505-524
Tipps für den Mann:
gepflegtes Aussehen von großer Bedeutung (505-524)
2, 223-234
Tipps für den Mann:
bedingungsloser Einsatz wichtig, um das Mädchen auf Dauer für sich zu gewinnen (vgl. dazu
Amores 1, 9)
3, 255-280
Tipps für die Mädchen:
Verbergen von Schönheitsfehlern entscheidend
3, 749-768
Tipps für die Mädchen:
richtiges Verhalten beim Gastmahl
9,10; 10,8; 8,12; 10,43; 9, 78
Epigramme zum Thema „Heiraten“
12,12; 2,21; 5,45; 3,43; 5,43;
1,19; 11,101; 3,8
Epigramme zum Thema „Charakterfehler – Körperfehler“
7
Rom und Europa
Autor / Werk
A1
Textstellen
Interpretationsschwerpunkte
Die Römer in Bayern (Auswahl möglich)
Die historische Situation
von 15 v. Chr. bis zum
Ende des 2. Jh.s
Materialien
Inschrift des Siegesdenkmals von Einführung: Römische Provinzen, Deutschland zur Zeit Caesars, das Jahr 15 v. Chr., die
La Turbie; Karten
Varus-Schlacht, Militäranlagen, Limes, Provinz Raetien mit Augsburg und Kempten,
römische Zivilsiedlungen, erste germanische Völkerwanderung, Gründung von Castra
Regina; die Provinz Noricum mit Passau
Die Römer in Bayern
Römisches Leben in
Raetien,
Teil 1
ca. 8 Wochen
Kurzinformationen (der Schüler) über wichtige Römer-Orte in Bayern und ihre Attraktionen
(z. B. Weißenburg, Pfünz, Eining, Straubing, Passau, Regensburg, Kempten, Augsburg)
Inschriften zu Römerbauten,
Weih-Inschriften, Grab-Inschriften (aus den Römer-Museen in
Augsburg, Kempten, Regensburg
o. a. oder aus Handbüchern)
Römisches Leben in
Raetien,
Teil 2
Einführung in die Grundprinzipien römischer Inschriften; Bedeutung der Inschriften:
Einblick in historische Entwicklungen, römisches Brauchtum, römischen Alltag und antike
Jenseitsvorstellungen; Kennenlernen römischer Bestattungsbräuche und heiliger Bezirke;
Museumsbesuch
Kurzinformationen (ggf. durch Schüler) über die Einwohnerschaft, Provinz-Verwaltung,
Kleidung und Haartracht, Essen und Trinken, Wohnweise sowie die Religion der Römer,
Kelten (und Germanen)
Der Niedergang der
römischen Herrschaft in
Süddeutschland
Inschrift des „Augsburger Sieges- Reichsorganisation um 300 und die Auswirkungen auf den Donauraum; die zweite Völkeraltars“
wanderung; Einzelaspekt: der Sieg über die Juthungen bei Augsburg
Lebensverhältnisse im
Donauraum der Spätantike
Auszüge aus der Severinsvita des
Eugippius
a) Severins Erscheinen in 1,4; 1,9; 2;
Ufer-Noricum
b) Einschneidende Ver20
änderungen im Jahr 476
Unsichere Verhältnisse mit häufigen Barbareneinfällen; Erscheinen Severins und sein
mäßigender Einfluss auch auf einfallende Germanenstämme
Keine Soldzahlungen mehr an die Soldaten nach dem Ende Westroms
8
c) Selbsthilfemaßnahmen
unter Severins Anleitung
d) Die Not der
Bevölkerung
e) Hilfe für die
Bevölkerung von Lauriacum
f) Der Rugierkönig
Feletheus
27
Erfolg von Bürgermilizen gegen Alamannen; Rückzug der Romanen in die Stadt Lauriacum
28 und 29
Kein Nachschub an Nahrungsmitteln (bes. von Öl) aus Italien; Wundertaten des Severin;
Organisation von Kleidersammlungen und ihr Transport über die Alpen
Aufruf Severins zur Selbstverteidigung
g) Severins Tod
40
h) Die Entwicklung nach
Severins Tod
44
A2
30
31
Feletheus, der König des Stammes der Rugier, erfährt von der Bevölkerungsansammlung
der Romanen in Lauriacum; dessen Angriffsplan; Verhinderung des Angriffs durch
geschicktes Eingreifen Severins
Kurz vor seinem Tod Prophezeiung Severins, dass sich alle Romanen nach Italien zurückziehen werden
Abzug der Romanen aus dem Donauraum; Überführung des Leichnams Severins nach
Italien, wo er in der Nähe von Neapel seine letzte Ruhestätte findet
Das frühe Christentum im römischen Reich
Apostelgeschichte
Tacitus, Annales
Märtyrerakten
Lactantius, de mort. pers.
max. 5 Wochen
Materialien
Ausbreitung des Christentums durch Missionierung in Richtung Westen
Begegnung des frühen Christentums mit der heidnisch-antiken Welt
Apg 9,1 - 9, 19 von Saulus zu Die Wandlung von Saulus zu Paulus
Paulus
oder:
Apg 19, 23 - 19, 31
Aufruhr in der Silberschmiede
oder:
Apg 17, 16 - 17, 25
Paulus in Athen: Altar für den „unbekannten Gott“
exemplarische Zeugnisse der Christenverfolgung
Annales 15, 44 (mit deutscher Beispiel für frühe, sporadische Christenverfolgung
Übersetzung)
Akten des Maximus
Beispiel für systematische Christenverfolgung unter Decius; außerdem:
- Inschriften (z. B. Papst Benedikts XIV. am Kolosseum oder Damasus I. in der
Callixtuskatakombe)
- archäologische Zeugnisse (Katakomben)
Konstantin und das Ende der Christenverfolgung
de mort.pers. 44
- Schlacht an der Milvischen Brücke
de mort.pers. 48
- Toleranzedikt der Kaiser Konstantin und Licinius; Inschrift: Konstantinsbogen
9
A3
Warum ist Europa christlich? – Texte von Paulus bis zu Karl dem Großen
Apostelgeschichte
Märtyrerakten
Lactantius, de mort. pers.
Minucius Felix
Symmachus
Mirabilia Urbis
Salvian:
oder :
Eugipp
oder:
Othloh
max. 10 Wochen
Materialien
Apg 19, 23 – 19, 31 (Aufruhr in Begegnung Christentum – Heidentum / erste Missionierung
der Silberschmiede)
Auseinandersetzung Christentum – Heidentum:
Acta proconsularia Sancti Cypria) blutige Auseinandersetzung
ani (mit deutscher Übersetzung)
- Beispiel für die systematische Christenverfolgung unter Kaiser Valerian
- Schlusspunkt der Christenverfolgung: die Schlacht an der Milvischen Brücke
de mort. pers. 44 oder 48
- Toleranzedikt der Kaiser Constantin und Licinius
Octavius, 6, 1 – 6,3
b) intellektuelle Auseinandersetzung
Octavius, 22, 5-7; 23, 1
- der Octavius des Minucius Felix – ein Streitgespräch zwischen dem Heiden
Caecilius und dem Christen Octavius
- Caecilius: Die Werte und Traditionen, die Rom zur Weltherrscherin machten
- Octavius: Karikatur der heidnisch-antiken Götterwelt
relatio 3, 3-5
- Streit um den Victoriaaltar: Bitte des Symmachus im Namen des Senats um die
Wiederaufstellung des Victoriaaltars durch die Kaiser Valentinian und Theodosius
- Inschrift: Vestalin wird Christin
c) architektonische Auseinandersetzung
architektonische Zeugnisse zu:
- imitatio mit Funktionswechsel von Profan- zum Sakralbau (Basilika; Zentralbau)
16
- Umfunktionieren konkreter Bauwerke (Pantheon, etc.)
Zusammenbruch des römischen Reichs – Zusammenbruch des Christentums?
- historischer Kontext: Zusammenbruch der römischen Staatsgewalt in den
Gebieten nördlich der Alpen (→ Germanisierung und Verdrängung des romanischen Christentums)
de gubernatione dei, 6, 15, 82-89
- Zeugnisse über den Untergang des römischen Reiches:
- Zerstörung Triers
- Ursachen nach Salvian: innerer Verfall des römischen Reiches
vita Sancti Severini, 30
- Beispiel für couragiertes Verhalten in der Krisenzeit: die Rettung Lorchs durch
oder:
den hl. Severin
vita Sancti Severini, 27
- Die Räumung Künzings durch den hl. Severin
- Merkmale der Hagiographie
Vita S. Bonifatii Arch. Mogunti- Missionierung der germanisch-bajuwarischen Bevölkerung nach Verdrängung des
ni. MG SS rer. Germ. Bd. 57, S.
romanischen Christentums
111 ff.
- Fällen der Donar-Eiche durch Bonifatius
10
oder:
Einhard
A4
vita Karoli Magni, 21; 22
vita Karoli Magni, 25-28
Karl der Große und Europa
- historischer Kontext: translatio imperii – Fortführung des römisch-imperialen
Anspruches; das Christentum als politische und kulturelle Einigungskraft des
neuen „Heiligen Römischen Reiches“
- Charakteristik Karls des Großen
- Karls Verbindung zu Rom; Kaiserkrönung Karls des Großen
- antikes Erbe in Kunst u. Architektur: das Aachener Münster u. karol. Renaissance
Europa und das Christentum: Von Paulus bis zum 3. Jahrtausend
Lactantius, de mortibus per- de mort.pers. 44
secutorum
Einhard
Materialien
Das Christentum in seiner geschichtlichen, Europa prägenden Dimension
die wichtigsten Stationen der Entwicklung des Christentums:
- Auseinandersetzung Heidentum – Christentum
- Ende der Christenverfolgung durch Konstantin
Karl der Große und Europa
Europa: Einheit im Christentum
vita Caroli Magni, 21; 22 oder
- Charakteristik Karls des Großen; Karls Verbindung zu Rom; Kaiserkrönung Karls
25-28
des Großen
- Epoche: die karolingische Renaissance und ihre Kennzeichen (Aachener Münster)
vita Heinrici IV. Imperato- vita Heinrici IV., 3 (in Auszügen)
ris
Regel des hl. Benedikt
max. 10 Wochen
reg. Ben. 4; 6
Weltlichkeit und Geistlichkeit – der Streit um die Herrschaft
- der Gang nach Canossa und sein historischer Hintergrund: Investiturstreit zwischen
Kaiser und Papst; Höhepunkt des Konflikts: Kirchenbann Heinrich IV und Gang
nach Canossa; Auflösung des Konflikts durch das Wormser Konkordat
- Klöster: Machtfaktoren und geistige Zentren Europas
- Rekonstruktion eines Skriptoriums
- die Mönche und das Lachen
- mögliches Rezeptionsdokument:
Auszug aus Umberto Eco, Der Name der Rose (dt.)
- Epoche: Romanik; exemplarisch dargestellt an einer Rekonstruktion des Klosters
Cluny
11
Martin Luther, 95 Thesen
Ulrich von Hutten
Johannes Lorichus
Renaissance und Reformation
- historischer Kontext : kopernikanische Wende, Auflösung des mittelalterlichen WeltThesen 1,2,5, 21, 33, 36, 37, 43,
bilds; Rückbesinnung auf die Antike; Reformation und Kirchenkritik
44, 45,94, 95 (lat. und dt.)
- Argumentation Luthers gegen Ablass; neuer „Gnadenbegriff“
Nemo loquitur (lat. und dt.)
- deutsche Humanisten:
“Cur non femineam mos est";
Kirchenkritik Ulrich von Huttens; Bezug auf Odysseus und Polyphem
“Ex Petro Crinito"
- Epigramme und Spott à la Martial
-
die Renaissance in der Kunst (veranschaulicht an Kunstwerken der Renaissance, z. B.
Raffael (Schule von Athen), Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer
Katholizismus und Protestantismus
- die Inschrift der Mariensäule als Zeugnis des Dreißigjährigen Krieges und der
Gegenreformation
- Epoche Barock: z. B. Theatinerkirche, München
Inschrift Mariensäule München
Zeitalter der Säkularisation
- historischer Kontext: Napoleon; Reichsdeputationshauptschluss 1802
Bischof Georg Karl von relatio status Bambergensis (lat.
- Einzug kirchlicher Güter, um deutsche Fürsten für den Verlust linksrheinischer
Fechenbach, relatio status und dt. in Auszügen)
Gebiete zu entschädigen; veranschaulicht am Beispiel des Bistums Bamberg (dem
Bambergensis
Königreich Bayern zugeschlagen)
Enzyklika „Nostra aetate“
Johannes Paul II.
das Christentum an der Schwelle zum 3. Jahrtausend: Öffnung und Toleranz
- historischer Kontext: 2. Vatikanisches Konzil; Reform der katholischen Kirche in
Annäherung an den modernen Menschen; Bemühen um die Einheit der getrennten
Kirchen; Öffnung zu anderen Weltreligionen
- Anerkennung des Islam
Ansprache Papst Johannes Pauls
- Weltgebetstreffen 1986 in Assisi; gemeinsames Gebet der Führer der Religionen für
II. zu Beginn d. Weltgebetstags
den Frieden
d. Religionen für d. Frieden, Okt.
- Brückensprache Latein: Vom Lateinischen zum Italienischen; Erschließung des
1986 (ital. m. dt. Lückentext)
Italienischen
„Nostra aetate“, 3
12
A5
Europäische Epochen und historische Wendepunkte
Einhard, vita Karoli Magni
vita Karoli Magni, 25-28
vita Heinrici IV. Imperato- vita Heinrici IV., 3 (in Auszügen)
ris
Heinrich IV.
Absageschreiben an Papst Gregor
VII. am 26. 01. 1076 (Auszug;
dt.)
Papst Gregor VII.
Absetzung und Bannung Heinrichs IV. im Februar 1076 (Auszug; dt.) 1-5
Wormser Konkordat
max. 4 Wochen
Materialien
Karolingische Renaissance
a) Historischer Kontext: Karl der Große und Europa
b) Karolingische Renaissance als Erbe der Antike:
- die Pfalzkapelle - der älteste Teil des Aachener Münsters und Verwirklichung
eines antiken Vorbilds: oströmische Kaiserkirchen (z. B. San Vitale in Ravenna)
- Verwendung von Spolien als sinnfällige Verbindung zum antiken Rom
Romanik
- historischer Kontext: Investiturstreit; hohe Bedeutung der Klöster als religiöse,
wirtschaftliche und politische Machtfaktoren
- der Gang nach Canossa als Höhepunkt des Konflikts zwischen Kaiser und Papst:
Kirchenbann gegen Heinrich IV.; Auflösung des Konflikts durch das Wormser
Konkordat
- Kennzeichen der Romanik anhand des Doms von Worms und des Klosters Cluny
- Klöster – Machtfaktoren und geistige Zentren Europas
Gotik
Gregor v. Tours
Historia Francorum, II, 30; 31
- Prototyp: Kathedrale von Reims; imitatio der ecclesia spiritualis
- Die Taufe Chlodwigs in der Kathedrale von Reims
Renaissance und Reformation
Martin Luther
Thesen 1, 2, 5, 21, 33, 36, 37, 43,
- geistesgeschichtlicher Kontext
44, 45, 94, 95 (lat. und dt.)
- die Kennzeichen der Renaissance in Kunst und Architektur (veranschaulicht an
Ulrich v. Hutten
Nemo loquitur
Werken und Künstlern wie S. Maria degli Angeli, Assisi; erster Entwurf der neuen
Peterskirche in Rom, S. Pietro in Montorio [Tempietto]; Michelangelo, Leonardo da
Vinci, Albrecht Dürer)
Barock
Inschrift Mariensäule Mün- historischer Hintergrund: Dreißigjähriger Krieg; inhaltliche Verbindung mit
chen
Gegenreformation
- die Kennzeichen des Barock veranschaulicht z. B. an der Theatinerkirche, München
Papst Paul VI.
Enzyklika „Nostra aetate“ 3
religiöse Toleranz
13
A6
Christliche Lebensentwürfe: Martin von Tours - Benedikt von Nursia – Franz v. Assisi
max. 4 Wochen
Materialien
Entwicklung des abendländischen Mönchtums
Beispiele christlicher Lebensentwürfe
- Martin: Bischof von Tours
- Jugend des hl. Benedikt; das Siebwunder
- Beginn in Monte Cassino
- der Brand in der Küche
Regel des hl. Benedikt
- die Regel für die Mönche
- die Mönche und das Lachen (Auszug aus Umberto Eco: Der Name der Rose)
Iacobus de Voragine, Le- Historia de Sancto Francisco
- Jugend des Franz von Assisi; der Wendepunkt in seinem Leben; Bedürfnislosigkeit;
genda aurea
(Auszüge)
„Kameradschaft“ mit Tier und Natur
- Kunst und Christentum: Monte Cassino; Assisi: Fresken von Giotto mit Szenen aus
dem Leben des hl. Franz
Franz von Assisi
Cantico delle creature
- Brückensprache Latein: Vom Lateinischen zum Italienischen; Ergänzen der dt. Übersetzung mit Hilfe von Lateinkenntnissen
Sulpicius Severus
Gregorius Magnus
A7
Vita Sancti Martini, 3, 1-5
dial. lib. II, 1, 1-2;
8, 10-11
10
36
reg. Ben. 4; 6
Heiligenlegenden; Auswahl möglich
Jacobus de Voragine,
Legenda aurea
ca. 5 Wochen
Materialien
Hl. Franziskus
oder:
Vita eines Ordensgründers: der innere Kampf und Wandel eines jungen Mannes
Hl. Paulus der Eremit
oder:
Einsiedelei, Gebet und Askese als Form christlichen Lebens; vgl. Mohammed, Buddha
Hl. Georg
Sage über den Drachentöter, Bekehrung zum christlichen Glauben; Bezüge zur antiken
Mythologie
oder:
Hl. Anastasia
Hl. Lucia
oder:
Leben und Leiden junger Märtyrerinnen; ihre rechtlose Stellung in spätrömischer Zeit;
Verfolgungen durch die Römer
oder:
Hl. Marina
Leben und Rechte der jungen Christinnen im Mittelalter; Bedeutung der Klöster für Bildung
und Wissenschaft; vgl. die „Päpstin Johanna“
oder:
Hl. Macarius
Widerstand gegenüber weltlichen Begierden und Versuchungen durch standhaften Glauben
oder:
Die Sieben Schläfer
Christenverfolgungen im römischen Reich; Umgang mit bzw. Verfolgung von religiösen
Minderheiten
14
A8
Durch Raum und Zeit - Chimus Lacus
Antike:
Bedaium-Seebruck
Mittelalter:
Frauenchiemsee
Mittelalter:
Herrenchiemsee
- lateinische Rede zur Museumseinweihung Seebruck
- Plinius d. Ä., Naturalis historia
III, 20
- Auszug aus Itinerarium Antonini
- Grab- und Weihestein-Inschriften
- Auszug aus Bistumsbeschreibung von Bischof Johann Graf
von Lichtenstein
- Auszüge aus den Chroniken
Aventins, Arnpecks, Reginos
- Bleitafelinschrift aus dem Grab
Irmengards
- Auszug aus Bistumsbeschreibung von Bischof Johann Graf
von Lichtenstein
- Auszüge aus den Chroniken
Aventins, Apians, aus den
Annales Fuldenses und dem
Auctarium Gartense
- Auszug aus den Monumenta
Boica
- Auszüge aus Luitprants Antapodosis, Annales Alaman.,
Palidens. zum Jahr 906
- Auszug aus Vita Beati
Hartmanni
- Totenrotel des Propstes
Sebastian Thaner;
- Bibliotheksinschrift
ca. 6 Wochen
Materialien
- Geschichte der römischen Besiedlung, Provinzialisierung und Romanisierung Noricums
bzw. Seebrucks; Brücke und Castell von Bedaium-Seebruck; Museumsbesuch
- Vorrömische keltische Besiedlung des Chiemgaugebietes; der Alpenfeldzug unter Drusus
und Tiberius; Besuch des rekonstruierten Keltengehöfts Stöffling
- Römisches Straßennetz in Noricum und Rätien; die älteste Erwähnung des Ortes Bedaium als Ort an der Straße von Iuvavum nach Augusta Vindelicum; Radeln auf „Via Julia“
- Belege für die römische Besiedlung Seebrucks, die Verehrung des keltischen Wassergottes „Bedaius“ (= Namensgeber des Ortes „Bedaium“); Museumsbesuch
- Ethnographische Beschreibung des Chiemsees bzw. Frauenwörths
- Gründung und Geschichte des Klosters auf der Fraueninsel; Besuch der Fraueninsel,
besonders der karolingischen Torhalle bzw. des Münsters
- Die selige Irmengard
- Ethnographische Beschreibung des Chiemsees bzw. Herrenwörths
- Gründung des Klosters auf der Herreninsel; Funktion und Bedeutung eines Klosters im
Mittelalter; Besuch des Augustiner-Chorherrenstifts und der dortigen Dauerausstellung zur
Klostergeschichte
- Entwicklung und Geschichte des Klosters auf Herrenchiemsee (von der Benediktinerabtei
zum Augustiner-Chorherrenstift)
- Zerstörung des Klosters durch die Ungarneinfälle
- der selige Hartmann, erster Propst des Chorherrenstifts Herrenchiemsee; typische Inhalte
und Elemente einer „Heiligen-“ bzw. „Seligen-Vita“
- Gattung „Totenrotel“; Todesanzeige bzw. Leben und Werk würdigender Nachruf auf
Propst Thaner als Beispiel für Inhalt und Struktur einer Totenrotel
- Die Stiftsbibliothek von Herrenchiemsee; Buch bzw. Bibliothek im Mittelalter
15
Neuzeit:
- Auszug aus Bistumsbeschrei- Überblick über Gründung, Ausdehnung und Leben in Pfarrei und Bistum Herrenchiemsee
Bistum und Pfarrei Chiem- bung von Bischof Johann Graf
see
von Lichtenstein
- statistische Übersicht über
- Erfassung und „Klassifizierung“ der Menschen nach kirchenorganisatorischen Aspekten;
„Seelen“ des Bistums Chiemsee
vorsäkulare fehlende Trennung von Kirche und Staat
Moderne:
„Altes Schloss“
chiemsee
Moderne:
Neues Schloss
chiemsee
A9
- lateinische Übersetzung der
Herren- Art. 1- 10 des Grundgesetzes
Herren-
- Ovid, Metamorphosen: Auszug
aus der Latona-Metamorphose
- Schülerübersetzung der Grundrechtsartikeln 1- 10 des Grundgesetzes anlässlich des 55.
Jahrestages des Herrenchiemseer Verfassungskonvents von 1948; Besuch des AugustinerChorherrenstifts und der dortigen Dauerausstellung zum Verfassungskonvent
- Die Latona-Metamorphose als Verständnishintergrund für den Latona-Brunnen im Park
des Ludwig-Schlosses auf Herrenchiemsee; Besuch des Neuen Schlosses
Meilensteine europäischer Briefliteratur: Ovids Heroïdes – Abaelard und Heloïsa – der
europäische Briefroman
max. 3 Wochen
Materialien
Ovid
Heroides: Dido Aeneae (Auszüge/kursorisch)
Jeanne Bourin
Très sage Héloïse - die weise
Héloïse (franz. und/oder dt.)
-
erste, schicksalshafte Begegnung zwischen Abaelard und Heloïsa
Abaelard
historia calamitatum: Quomodo
in amorem Heloisae lapsus
vulnus … (Auszüge/kursorisch)
-
das Kennenlernen aus der Sicht Abaelards, seine Strategie; die wachsende Liebe; die
Tragödie
-
Geständnis immerwährender Liebe und Leidenschaft für Abaelard; vergeblicher Versuch, ihn „zurückzugewinnen“
-
Rezeption ovidischer Motive
Heloïsa
epistula ad Abaelardum (Auszüge/kursorisch)
Guilleragues
Lettres portugaises
Grundsituation: von ihrem Geliebten verlassene Frau; Trauer und Schmerz
- Klage und Vorwürfe Didos an Aeneas; vergeblicher Versuch, ihn zurückzuholen;
Verzweiflung
16
A 10
Die Rezeption der Antike bei Petrarca; Auswahl möglich
Petrarca, Briefe
A 11
ca. 5 Wochen
Materialien
Epistula ad Marcum Tullium Ciceronem (XXIV, 3)
oder:
Epistula ad eundem (XXIV, 4)
Leben und Werk Ciceros im Spiegel eines humanistischen Denkers;
Ciceros Leistung und Bedeutung für die Nachwelt; Lob des Cicero
oder:
Epistula ad Anneum Senecam (XXIV, 5)
-
Leben und Werk des Lucius A. Seneca aus humanistischer Perspektive; Lob des Seneca;
Petrarcas Auseinandersetzung mit der Antike
oder:
Epistula ad Quintilianum (XXIV, 7)
oder:
Epistula ad Titum Livium historicum (XXIV, 8)
kritische Auseinandersetzung und Würdigung antiker Historiker und Schriftsteller
De locis insignibus urbis Romae
(I, 4)
Beispiel für Literatur der descriptio urbis, Städtelob am Beispiel der Stadt Rom, humanistische Reiseberichte; geschichtliche Ereignisse im Spiegel von Monumenten, Plätzen,
Straßen; inhaltliche Bezugnahme auf Livius; Rezeption antiker Stadtgeschichte und
historischer Ereignisse
-
Latein in der europäischen Musik von der Antike bis zur Gegenwart; Auswahl möglich
ca. 8 Wochen
Materialien
Thema I:
a) „Ista!“ und „Abiit“ der Hip-Hop-Songs auf Lateinisch zu Alltagsproblemen der Liebe
„Liebe und Musik“ von der
Gruppe ISTA
Antike bis zur Gegenwart
b) „Odi et amo“ von ISTA nach Hip-Hop-Bearbeitung von Originaltexten Catulls als Collage aus den carmina 85, 5, 83, 92
Catull
und 8
c) Carl Orff, Catulli Carmina
Auszüge aus der Praelusio; Überblick über die Handlung; Vergleich paralleler Stellen mit
der ISTA-Version
d) Carmina Burana (mittelalter- Beispiele aus der Textsammlung, z.B. „Bacche, bene venies“ (Nr. 200) oder „In taberna
liche Version)
quando sumus“ (Nr. 196); Einführung in die Vagantenlyrik
e) Carl Orff, Carmina Burana
Auszüge, z. B. „O fortuna“, „In taberna quando sumus“; Vergleich mit der mittelalterlichen
Fassung; nach Möglichkeit Zusammenarbeit mit dem Fach Musik
17
und/oder:
Thema II:
Texte und Musik der
Liturgie
a) Gregorianischer Kirchengesang
Verwendung in der Liturgie des Mittelalters; mittelalterliche Notenschrift
b) Die Hauptformen der lateini- Messe, Requiem, Te Deum, Stabat mater: Besprechung der jeweiligen Texte (in Auszügen),
schen Messe
Beispiele aus der Musikliteratur (z. B. Werke v. Mozart, Berlioz, Rossini, Verdi, Bruckner)
c) Beispiele aus der Gegenwart
z. B. Arvo Pärt, Te Deum
d) Exkurs I: Aufruf von Papst
Benedikt XVI. zur Wiedereinführung
der
lateinischen
Messtexte
e) Exkurs II: Die Pflege der lat.
Sprache (Auszug aus der
Constitutio
Apostolica
“Veterum sapientia” von
Papst Johannes XXIII.)
und/oder:
Thema III:
Antiker Mythos in der
Musik
Abschluss: Lateinische
Europa-Hymne
a) Strawinsky, Oedipus Rex
- Kurzfassung des Mythos
nach Hyginus
- Hintergrundinformationen
- Text des Opern-Oratoriums
Fundierter Einblick in den Mythos (Schüler damit in derselben Situation wie antike Zuschauer beim Betrachten des Dramas)
b) Jan Novák, Kantate „Dido“
- Grundzüge der Aeneas-Sage
Einführung anhand eines geeigneten Textes mit Bildmaterial (z. B. Laokoon-Gruppe,
Münzen mit Aeneas-Darstellungen, römische Reliefs)
- Kantaten-Text (entspricht
Original-Auszügen aus der
Aeneis Vergils)
Textpräsentation lateinisch-deutsch mit Fragen zur lateinischen Fassung (Kernbegriffe,
grammatische Einzelheiten, Stilmittel) und zur Interpretation
Europa-Hymne
Knappe Hinweise zum Schluss-Satz aus Beethovens 9. Sinfonie und zur Schiller-Ode „An
die Freude“, Besprechung der lateinischen Europa-Hymne
Griechisches Theater, Sophokles, Werk von Cocteau/Strawinsky
Besprechung der Einzelszenen, des Gesamtaufbaus, Deutung der Handlung; Ödipus-Komplex
18
A 12
Nuntii Latini
Nuntii Latini
ca. 3 Wochen
Nachrichten des finnischen Sen- www. yleradio1.fi/nuntii/
ders YLE
Monatsrückblick bei Radio Bre- http://www.radiobremen.de/nachrichten/latein/
men
Radio Vatikan, Nachrichtenseite
http://www.vaticanradio.org/tedesco/nuntii_latini.htm
Online-Zeitung „Ephemeris“
http://www.alcuinus.net/ephemeris/
19
Materialien
Jahrgangsstufe 10
Rede und Brief – Kommunikation in der Antike
Autor / Werk
A1
Textstellen
Verres und Vesuv – Momente der Krise
Cicero, in Verrem
actio II 4, 1-2
actio II 4, 3-6
ca. 9 Wochen
Historischer Rahmen: Biographie Ciceros; der „homo novus“ gegen den Optimaten Verres
Proömium mit Polarisierung „ego“ – „iste“, Skizzierung des Sachverhalts und captatio benevolentiae
Exemplifizierung der Skrupellosigkeit des Verres: auch dessen Freunde unter seinen Opfern
actio II 4, 22-25
Exemplifizierung der Vergehen des Verres: Plünderung der Stadt Syrakus; Strategie Ciceros:
indirekte Charakteristik des Verres durch Gegenüberstellung mit einem „bonum exemplum“
ep., 6, 16
Zeitzeugen aus der Antike: die verschiedenen Phasen des Vesuvausbruchs; Wertvorstellungen der Antike: Streben nach „memoria posteritatis“
Plinius Maior: sein Verhalten in der Katastrophe; sein Charakter, seine „Philosophie“; sein
Tod
und:
Plinius, Briefe
A2
Interpretationsschwerpunkte
Ciceros Kampf für die Republik
Cicero, Pro Sestio
1-2
ca. 9 Wochen
Bedeutung der Rede Pro Sestio:
- Ciceros Versuch der Beschwörung aller staatstragenden Kräfte (boni), um die res
publica libera noch zu retten
- Proömium: captatio benevolentiae, attentum facere, docilem facere (Pervertierung
der bisherigen Werteordnung)
- Einsatz Ciceros für die communis libertas; Strategie Ciceros: keine Details zum
konkreten Fall, sondern Erhöhung des Falls auf eine allgemeine staatspolitischphilosophische Ebene: für und wider Sestio = für und wider res publica;
- starke Polarisierung zw. „omnes boni“–„qui omnia divina et humana everterint“;
- Identifikation zwischen eigener Person und res publica
20
15; 17
historischer Rahmen:
- Feindschaft Cicero – Clodius, die in die Verbannung Ciceros mündet
- Charakteristik des Clodius (Tyrannentypologie)
- Aufstieg des Clodius durch die Konsuln Gabinius und Piso
20-22
Charakteristik der Konsuln Gabinius und Piso:
(ab: Atque alter eorum fefellit
- Invektive und Ironie
neminem)
- Strategie Ciceros: persönliche Schmähungen
31
Hintergrundsituation:
- Verbannung und Rückberufung Ciceros, Rolle des Clodius und des Sestius
Strategie Ciceros: Verflechtung von Sestius’ Schicksal mit seinem eigenen
71
(bis: rei publicae causa suscepit)
Engagement des Sestius für Cicero
138-139
Neudefinition des Optimatenbegriffs:
(bis: cum multis audacibus …
- keine Zuordnung zu einem bestimmten ordo, sondern Einbeziehung aller Mendimicandum)
schen, die Gefahren für das Gemeinwohl und für die Rettung der Republik auf
sich nehmen
- Aufruf an alle „boni“, für die Freiheit zu kämpfen
und/oder:
Cicero, Philippica
145
conclusio/peroratio
VI, 17-19
historischer Rahmen:
- allgemein: Ciceros Kampf gegen Marcus Antonius
- speziell: Ciceros Scheitern bei dem Versuch, den Senat zu einer sofortigen
Kriegserklärung gegen Marcus Antonius zu bewegen, der im Dezember 44 durch
die Belagerung Mutinas die Übergabe des diesseitigen Galliens erzwingen will;
Beschluss des Senats: keine Kriegserklärung, sondern die Entsendung einer
Gesandtschaft zu Antonius, vgl. 6. Philippische Rede: Verkündigung dieses
Senatsbeschlusses vor der Volksversammlung
Strategien in der peroratio/conclusio Ciceros:
- Suggerierung einer Einheit zwischen seiner Person und dem Staat
- starke Polarisierung
- Beschwören der „concordia omnium ordinum“ zur Rettung des Staates
21
A3
Schwerpunkt Brief: Plinius; Auswahl möglich
Plinius, Briefe
ep. I, 9
otium – negotium
negative Charakteristik des negotium; Definition von otium, vgl. Biographie des Plinius:
Relativierung der apodiktischen plinianischen Sichtweise durch den sozialen Status des Plinius
und die sozialen Strukturen der damaligen Zeit
ep. IX, 6
Massenvergnügungen in der Antike – Massenvergnügungen heute
Bewertung des Plinius: Verurteilung der Wagenrennen
Relativierung der plinianischen Sichtweise: Standesdünkel, „akademische“ Arroganz
ep. II, 6
soziale Struktur der Gesellschaft der Kaiserzeit; Bedeutung der liberti; humanitas des Plinius:
eadem omnibus ponere statt gradatim amicos habere
Relativierung der plinianischen humanitas (Gleichbehandlung aller unter bestimmten
Voraussetzungen)
Zeitzeugen aus der Antike: die verschiedenen Phasen des Vesuvausbruchs
Wertvorstellungen der Antike: Streben nach memoria posteritatis
Plinius Maior: sein Verhalten in der Katastrophe; sein Charakter, seine „Philosophie“; sein Tod
ep. VI, 16 / VI, 20
A4
ca. 9 Wochen
ep. X, 96
allgemeiner historischer Rahmen: Christenverfolgungen seit Nero bis zum Endpunkt durch
Konstantins Toleranzedikt
zögerliches Verhalten des Plinius als Statthalter in Bithynien
Probleme des Plinius beim Umgang mit den Christen
Ablauf einer Verhandlung gegen Christen
Ablauf des frühchristlichen Abendmahls
Plinius’ Beurteilung der christlichen Religion als superstitio prava et immodica
ep. X, 97
Antwortschreiben Trajans: Umfang und Stil von Trajans Schreiben – Kontrast zu Plinius’
Ausführungen
Trajans Botschaft zwischen den Zeilen
Schwerpunkt Brief: Cicero; Auswahl möglich
Cicero, Briefe
Ad Att. 12, 14
Ad Quint. fr. 1, 3
Ad fam. 9, 23
Ad Att. 4, 10
ca. 6 Wochen
Tod der Tochter
Klage aus der Verbannung
Leben ohne Gemeinschaft?
Ist politisches Engagement sinnvoll?
22
Mythos – Verwandlung und Spiel
Autor / Werk
A1
Textstellen
Interpretationsschwerpunkte
Kernstellen der Metamorphosen; Auswahl möglich
Ovid, Metamorphosen
Proöm, I, 1-4
ca. 7 Wochen
Inhalt und Aufbau des Werkes, Intention des Autors
Goldenes Zeitalter I, 89 – 112 Ursprünglicher Zustand der Welt und glückliches Leben der Menschen
A2
Ikarus VIII, 203-235
Grenzüberschreitung und Pioniertat, Missachtung von Bitten/Warnungen und deren
Konsequenzen
Thisbe IV, 137-166
Tragische Liebe und Tod zweier Menschen
Niobe VI, 279-310
Missachtung der Götter, Hybris gegenüber den Göttern
Metamorphosen und ihre Rezeptionsgeschichte; Auswahl möglich
Ovid, Metamorphosen;
Rezeptionsdokumente aus
Kunst, Musik und Literatur
ca. 4-6 Wochen
Orpheus X, 1-85
Themenbearbeitung in der Musik:
Ch. W. Gluck, Orfeo ed Euridice; J. Offenbach, Orpheus in der Unterwelt; Kunst: z. B. Piero
di Cosimo, Orpheus musiziert vor den Tieren (1461); Johann Martin von Wagner, Orpheus in
der Unterwelt (1809); Relief aus Neapel, „Orpheus – Eurydice – Hermes“
alle Rezeptionsdokumente ggf. fächerübergreifend
Echo III, 370-403
Chr. Ransmayr, Die letzte Welt; Echo und Cotta; Echo als personifiziertes inneres Echo Cottas
und Echo Ovids; Einbettung in den Kontext der Narcissus-Metamorphose
oder:
oder:
Pyramus und Thisbe IV, 55- Shakespeare, Romeo und Julia, Akt II, 2 u. V, 3; Ein Sommernachtstraum, V,1; Umarbeitung
166
des Originals und Bearbeitung des Themas „Liebende und ihr tragisches Ende“ sowie Parodie
oder:
Vier Weltzeitalter I, 89- 150
oder:
Umsetzung in der Kunst: Hendrick Goltzius, Johann Wilhelm Baur, Lucas Cranach d. Ä.,
Robert Delaunay, Hans von Marées; Vergleich der Originalstelle mit den Bildern
23
Dädalus und Ikarus VIII, 183- Darstellung und Vergleich bei P. Bruegel, Der Sturz des Ikarus; C. Saraceni, Landschaft mit
235
der Sturz des Ikarus (vor 1608); H. J. Draper, Trauer über Ikarus (1890); J. W. Baur, Absturz
des Ikarus (um 1641); F. Radziwill, Sturz des Ikarus (1960)
oder:
Apoll und Daphne I, 452-567
A3
Musik:
Richard Strauss, Daphne
Kunst:
z. B. Antonio di Pollaiuolo, Apoll und Daphne; Gian Lorenzo Bernini, Apoll und Daphne;
Giovanni Antonio Rusconi, Apoll und Daphne
Frauenbilder in den Metamorphosen; Auswahl möglich
Ovid, Metamorphosen
ca. 6–7 Wochen
Apoll und Daphne I, 452-567 Die ihre soziale Rolle negierende und durch ihren Wunsch nach Jagd und Natur in klassische
Männerdomäne eindringende Frau, die in ihrem Bestreben nach Unabhängigkeit scheitert und
sich nur durch Verwandlung dem Mann entziehen kann; aitiologischer Bezug
und/oder:
Io I, 568-688; I, 713-750
Willenloses, sprachloses Opfer (Kuh) männlicher Macht, Willkür und Begierde
und/oder:
Arachne VI, 5-145 mit Aus- Die durch ihre besonderen Fähigkeiten die Götter herausfordernde Frau, die im Wettstreit
lassungen
durch ihr Motiv auf dem Webteppich über das Verhalten der Götter moralisiert, damit Grenzen
überschreitet und bestraft wird; Eifersucht zweier Künstlerinnen verschiedener sozialer
Herkunft und Rache der Machtvolleren; aitiologischer Bezug
und/oder:
Niobe VI, 146-312
Hybris einer Götter verachtenden und somit die Götter herausfordernden Frau; Bezug zum
Drei-Kinder-Recht unter Augustus; Steigerung des Ansehens einer Mutter durch die Anzahl
ihrer Kinder als Problem; Konflikt zweier Mütter und Rache der Machtvolleren
Latona VI, 346-381
Macht einer zürnenden Göttin, die als fürsorgliche Mutter für ihre Kinder kämpft und wegen
Missachtung ihrer Stellung und Situation die Hybris anderer bestraft; aitiologischer Bezug
und/oder:
24
A4
Projekt Europatag: Zeugen europäischer Sprach- und Kunstgeschichte
1 Tag
Materialien
Jacobus de Voragine,
Legenda aurea
Hl. Franziskus
Biographie, Persönlichkeit des Heiligen
mögliche Rezeptionsdokumente: S. Francesco, Assisi, Fresken Giottos in der Oberkirche:
Bestätigung der Ordensregel durch Papst Innozenz III.; Lossagung vom Vater (Entkleidung);
Vogelpredigt
Franz v. Assisi
Cantico del Sole
Übersetzung des italienischen Textes mit Hilfe von Lateinkenntnissen; Interpretation;
Mögliche Rezeptionsdokumente:
Bildnis des Heiligen von Cimabue, moderne Umsetzungen des Sonnengesangs
A5
Projekt Europatag: Meilensteine europäischer Briefliteratur: Ovid, Heroides – Abaelard
ca. 2 Tage
und Heloise – Lettres portugaises
Materialien
Ovid, Heroides
VII, 1-35 (Dido Aeneae)
Kursorische Lektüre mit Leit- und Interpretationsfragen
Petrus Abaelard
Heloise an Abaelard
Das Ende im Kloster; Kursorische Lektüre mit Leit- und Interpretationsfragen
Mögliche Zusatztexte: Jeanne Bourin: Très sage Hèloise (die weise Heloise) zweisprachig;
Trostbrief Abaelards an einen Freund, kursorische Lektüre
Guilleragues
Lettres portugaises
Intertextualität in Bezug auf Ovid und Abaelard; zweisprachig
25
Denken – Schlüssel zur Welt
Autor / Werk
A1
Textstellen
Interpretationsschwerpunkte
De historia philosophiae antiquae; Auswahl möglich
ca. 12 Wochen
Materialien
Definition von Philosophie
Isidor von Sevilla, Etymologiae Definition von Philosophie
8,6;
Cicero, Tusculanae disputationes
V, 7 ff
Vorsokratiker
Cicero, De inventione 1, 111;
Einführung in Leben, Denkansätze und Leistungen der Vorsokratiker:
Augustinus, De civitate Dei 8, 2 ; Thales von Milet, Heraklit, Leukipp, Demokrit, Phythagoras, Anaxagoras,
Walter Burley, De vita et moribus und Zusammenfassung der Vorsokratiker in ihren Denkansätzen bei Cicero
philosophorum 47-48;
Laktanz, De ira Dei 10, 4;
Valerius Maximus, Memorabilia
8, 7;
Cicero, De finibus I, 17;
Valerius Maximus, Memorabilia
8, 7;
Cicero, Tusculanae disputationes
V, 8ff;
Cicero, Academici libri 2, 118 f
Sokrates
Valerius Maximus, Memorabilia Leben, Denken und Wirken des Sokrates
3, 4
Tod des Sokrates
Cicero, Tusculanae disputationes
I, 97 ff; V, 10ff; V, 34;
Augustinus, De civitate Dei 4, 3;
Cicero, Academici libri I, 2, 15;
Walter Burley, De vita et moribus
philosophorum 30
26
Postsokratische Philosophie Walter Burley, De vita et moribus Leben, Denken und Wirken von Platon und Aristoteles
philosophorum 52;
Platons Vorstellung vom Staat
Entstehung der klassischen Schulen
Cicero, Epistulae ad Quintum Was leisten die Philosophen?
fratrem 1, 1, 29;
Walter Burley, De vita 53;
Cicero, Academici libri I 2, 17ff;
Seneca, De vita beata 20
A2
Leistungen der antiken Philosophie; Auswahl möglich
ca. 6 Wochen
Cicero
Tusculanae disputationes V, 5
(Lob der Philosophie);
V, 7, 10; II, 11, 13;
Epistulae ad familiares 4, 4, 4;
De officiis, II, 5 ff
-
Leistung, Ziele und Nutzen der Philosophie gemäß Cicero
Begleittexte aus Später Stoa und Neuzeit)
Seneca
Epistulae morales 89, 4 ff;
16, 3-5; 90, 3; 20 (Ausz.); 44, 1 ff
-
Leistung, Ziele und Nutzen der Philosophie gemäß Seneca
Begleittexte aus Später Stoa und Neuzeit)
A3
Philosophische Einzelthemen; Auswahl möglich
Glück
und/oder:
Freundschaft
und/oder:
ca. 10 Wochen
Materialien
Materialien
Seneca, De vita beata 1 ff; Epistulae morales 71, 7;
Epistulae morales 92, 3 ff;
Augustinus, De vita beata 10 ff
Antike Glücksvorstellungen, christliches „Konzept“ von Glück
Begleittexte von Antike bis Gegenwart
Cicero, Laelius de amicitia 26 ff; 33 – 35; 65 – 66; 86 ff;
Seneca, Epistulae morales 35;
Cicero, Laelius 103 – 104;
Seneca, De tranquillitate animi 7;
Gesta Romanorum 129
Plinius d. J., epistulae 6, 31
Ursprung wahrer Freundschaft; Zweifel an Dauer beständiger Freundschaft; Voraussetzungen für eine wahre Freundschaft, Unterschied Liebe – Freundschaft, Wesen einer
guten Freundschaft
Begleittexte
27
Tod und Lebenszeit
A4
Cicero, De officiis I, 122, 123;
Seneca, Epistulae morales 1;
58, 22 – 24; 99, 7 ff;
Gesta Romanorum 97
Seneca, De brevitate vitae 1 ff
-
Umgang von Jung mit Alt; über die Zeit und Vergänglichkeit sowie über den Tod
Kürze des Lebens
Begleittexte
Denkleistungen der Antike (Schwerpunkt: Texte von Vitruv); Auswahl möglich
Altes Testament
Ovid, Metamorphosen
ca. 10 Wochen
Genesis 1
1, 5-83
Der Schöpfungsvorgang (Chaos am Anfang; Schaffung von Himmel und Erde) in Form
des Mythos
Plinius d. Ä., Naturalis hi- 2, 1-6
storia
Seneca, Naturales quaestio- 1, Pr 3-14
nes
Die Schöpfung aus Sicht der Naturphilosophie: das geozentrische Weltbild, die
Kugelgestalt der Erde, die Zahl der Elemente, die Bedeutung der Sonne, die Vorstellungen
von Gott
Vitruv, De architectura
8, Pr 1 ff. und 2, 2, 1
Die Grundelemente Wasser, Feuer, Luft und Erde und ihre Bedeutung für das menschliche
Leben
Vitruv, De architectura
2, 1-3 und 6
Die Entwicklung des Menschen von der Steinzeit bis zu ausgeprägten Kulturleistungen
(Nutzung des Feuers, erste Behausungen, Herausbildung der arbeitsteiligen Gesellschaft)
Cicero, De inventione
Cicero, Brutus
1
30
Die Bedeutung der Redekunst für den Menschen; der Missbrauch der Redekunst durch die
Sophisten
Vitruv, De architectura
3, Pr 1 f.
Die menschliche Schöpfungskraft (verdeutlicht an den Leistungen griechischer Bildhauer)
und die Schwierigkeiten, diese richtig einschätzen zu können
Vitruv, De architectura
3, 1, 2 f.
Sallust, De coniuratione 1 f.
Catilinae
Der Körperbau des Menschen – das Wesen des Menschen
Vitruv, De architectura
Seneca, Epistulae morales
Die Leistungsfähigkeit der Römer am Beispiel Badekultur: Anlage von Thermen, Nutzung
der Thermen als Freizeitzentren
5, 10, 1
56, 1 f.
28
Vitruv, De architectura
Seneca, Epistulae morales
6, Pr 1-3
106, 11 f.
Der Wert der Bildung
Vitruv, De architectura
Plinius d.J., Epistulae
9, Pr 1-3
9, 6
Geistige und sportliche Leistung im Vergleich
A5
Der Mensch beginnt zu denken - Die Naturphilosophie (Auswahl möglich!)
ca. 8 Wochen
Minucius Felix, Octavius
19, 4-5
Thales, Anaximander und Anaximenes: Wasser und Luft
Cicero, De natura deorum
De divinatione
I, 10, 25-26
1, 111
-
Seneca, Naturales quaestio- III, 14
nes
Materialien
Entmythologisierung des Denkens
Beginn des rationalen wissenschaftlichen Denkens bzw. des Reflektierens
Kosmogonie und Kosmologie
Frage nach der „Arche“
Grundbausteine der Welt
Augustinus, De civitate Dei VIII, 2
Hippolytus, Refutatio1
I, 1; I, 6, I, 7
1 Lateinische Übersetzung des griechischen Originaltextes: S. Hippolyti Refutationis omnium haeresium.
Recenserunt, latine verterunt, notas adiecerunt Ludwig Duncker et Friedrich Schneidewin. Gottingae 1859
Hippolytus, Refutatio1
I, 6
Antikes und modernes Weltbild
Weltbild des „physicus“ Anaximander
Kopernikanische Wende, geozentrisches und heliozentrisches Weltbild
Kopernikus, Commentario- ausgewählte Stellen
lus de revolutionibus
-
Minucius Felix, Octavius
19, 6-7
Pythagoras und Xenophanes: Seele und Gott
Laktanz, Epistulae
65, 1-5
Cicero, De natura deorum
I, 11, 27-28
Seneca, Epistulae morales
XVII, 108, 19
-
Gellius, Noctes Atticae
IV, 11, 1
I, 2; I, 14
V, 109, 3
Hippolytus, Refutatio1
Clemens, Stromata (dt.)
Wesen der menschlichen Seele
Unsterblichkeit der menschlichen Seele
Seelenwanderung
Gottesvorstellung
Kritik am anthropomorphen und „anthropomoralischen“ Gottesbild
29
Vitruv, De architectura
8, Pr 1 ff.
Heraklit und Parmenides: Sein und Werden
Cicero, De natura deorum
I, 11, 28
Albertus magnus, Veget.
VI, 104
-
Hippolytus, Refutatio1
I, 4; I, 11
Simplikios, Physica (dt.)
DK 28 B8
Menschliche Erkenntnis: geistige und sinnliche Wahrnehmung
Sein und Seiendes
Sein und Nicht-Sein
Werden und Vergehen
Heraklit, Quaest. hom. (dt. ) DK 22 B49a
Minucius Felix, Octavius
19, 6
Empedokles und Anaxagoras: Geist und Materie
Vitruv, De architectura
8, Pr 1 ff.
Cicero, De natura deorum
Libri Academici
I, 10, 26; I, 12, 29
2, 117
-
Hippolytus, Refutatio1
I, 3; I 8
Minucius Felix, Octavius
19, 8
Leukipp und Demokrit: Unteilbar und unvergänglich
Vitruv, De architectura
2,2
Cicero, De natura deorum
I,12, 29
-
Seneca, Naturales quaest.
V, 2,1
Hippolytus, Refutatio1
I, 12
Cicero, Tusculanae disp.
V, 10
Sokrates und die Philosophie: Die „sokratische Wende“
Hippolytus, Refutatio 1
Proöm; I, 5
- Phasen, Teilbereiche und Inhalte der antiken Philosophie
- Begriff „Philosophie“ bzw. „Philosoph“
- Von der Physik zur Ethik
Sokrates´ Denken und Methode als Wendepunkt in der Philosophie
Trennung von Materie und Geist
Stoffliches und bewegendes Prinzip
Die „materia infinita“ als Urstoff
Atome als Grundstoff der Welt
Verbindung und Trennung von Atomen als Werden und Vergehen
atheistisches Weltbild
30
A6
Philosophisches Denken als Lebensentwurf; Auswahl möglich
Cicero, Libri Academici
Tusculanae disputationes
Brutus
De divinatione
2, 118; 1, 15; 2, 117 ff;
V, 7/34 f; I, 97-99 ; I, 103 f;
30-31;
1, 122 f ;
6, 8; 7; 7, 13; 22
ca. 9 Wochen
Begriff „Philosophie“
Themen und Inhalte der Philosophie
Aristoteles: Voraussetzung für Weisheit;
Nutzen der Philosophie
summum bonum
Erasmus, Apophtegmata
3, 1/2, 3, 6/7, 9, 10, 25
Laktanz, Divinae institutio- 3, 4, extr. 1
nes
Valerius Maximus, Memorabilia
Die Vorsokratiker und ihre Denkansätze im Überblick
Die ‚anthropologische Wende’ durch Sokrates
Sokrates’ Lehre; Daimonion
Sokrates und die Sophisten
Sokrates’ Abschiedsrede (zweisprachig)
Cicero, Tusculanae disp.
De finibus
philosophische Lebensentwürfe:
Diogenes
Epikur
V, 92; I, 104
I, 62-64
Erasmus, Apophtegmata
3, 28/29, 33, 36, 40, 47, 91, 118,
195
Petron, Cena Trimalchionis 34
Pseudophilosoph Trimalchio
Augustinus, Confessiones
3, 4, 7 - 3, 4, 8
Entdeckung der Philosophie durch Augustinus
Cicero, Tusculanae disputa- V, 2
tiones
Wesen der Philosophie
Philosophie als Ziel des Lebens
Minucius Felix, Octavius
christliche Religion versus heidnische Philosophie
Was ist der Mensch?
1, 1; 1, 5; 2, 4-3,1; 4, 1-5;
17, 1-6
31
A7
panem et circenses – Massenunterhaltung im antiken Rom; Auswahl möglich
ca. 10 Wochen
Terenz, Hecyra
Plautus, Poenulus
prol.
prol.
Äußere Bedingungen einer Theateraufführung;
Publikum, „ad-spectatores“- Elemente;
Konkurrenz des literarischen Dramas zu anderen „Spielen“
Phädrus, Fabeln
5, 7
Bühnenwesen und Theaterbetrieb;
„aura frivola“ der plebs
Ovid, ars amatoria
1, 89ff.
Gesellschaftliche Bedeutung der Spiele, v. a. als Begegnungsstätte
Martial, Epigramme
2, 75; 3, 59; 9, 68; 8, 30 u.74; 10, Distanzlose Bewunderung; Preis der Spiele und des Kaisers;
25 u. 53; Liber de spectaculis
Einweihung des Kolosseums; Einzelaspekte
(Auswahl)
Cicero, Briefe
Ad familiares 7, 1; 2, 11; Ad Atticum 4, 4a/8
(Tusc. 2, 40f.; Sest. 106)
ep. 9, 6; 4, 22; 6, 34; Panegyricus
33
Reservierte, distanzierte Haltung des „homo politus“;
Fehlen echter Kritik; Gladiatoren als literarisches Exempel;
Einzelaspekte
Persönliche Abneigung; Verhältnis Theater - Spiele;
Einzelinformationen
Seneca, epistulae morales
ep. 7; 80
(vgl. ep. 70, 20ff.; 95, 33)
Die Spiele als zentrales Beispiel zur Verdeutlichung des verrohenden Einflusses der
„Masse“ auf den Zuschauer;
der Rückzug des Philosophen als Konsequenz
Tertullian, De spectaculis
De spectaculis v. a. 12, 15, 16,
19, 26
Das „Opfer“ im Blickwinkel;
Anprangerung der doppelten Moral der Heiden; Einzelaspekte
Augustinus, Confessiones
Confessiones 6, 7f.
Die ansteckende Wirkung auf den (jugendlichen) Zuschauer
Salvianus, De gubernatione
Dei
De gubernatione Dei 6, 10. 37f.,
60f.
Kritik an Grausamkeit und Tierfang;
Konkurrenz Gottesdienst - Spiele; Spiele als Gottesfrevel
Plinius, Briefe
32
A8
Denken – ein Abenteuer; Auswahl möglich
Cicero, Academica
Academica 1, 15
Cicero, Brutus
Brutus 30-31
Cicero, Tusculanae disputa- Tusc. 1,97-99
tiones
Cicero, Tusculanae disputa- Tusc. 5, 92; 1, 104
tiones
Cicero, De finibus
De finibus 1, 62-64
Cicero, Tusculanae disputa- Tusc. 4, 5-61
tiones
Tusc. 5 64-66
Seneca, Epistulae morales
Seneca, Dialogi
Petron, Satyrica
ep. 1
dial. 1, 4, 1-4
39
ca. 8 Wochen
Die „anthropologische Wende“ durch Sokrates (mit zusammenfassender Einleitung über
die vorsokratische Philosophie)
Sokrates’ Lehre
Sokrates und die Sophisten
Sokrates’ Abschiedsrede (auch zweisprachig)
Begleittexte z. B. aus Erasmus, Apophthegmata Buch 3 (z. B. Nr. 1/2, 3, 6/7, 9, 10, 25)
Konkurrierende Lebensentwürfe
Diogenes
Begleittexte z. B. aus Erasmus, Apophthegmata Buch 3 (z. B. Nr. 28/29, 33, 36, 40, 47, 91,
118, 195)
Epikur
Der Umgang mit fremden Kulturen
Die Philosophengesandtschaft von 155 v. Chr. - Ablehnung aus Ressentiments gegenüber
Fremdem
Die Auffindung des Grabes des Archimedes durch Cicero (philosophische Terminologie!);
Übernahme des Fremden, Aneignung und Fortführung
‚Denken’ in Rom (Schwerpunkt Stoa)
Umgang mit der Zeit
Der Mensch stellt sich dem Unglück
Die sofißa des Trimalchio
33
A9
Zeit und Vergänglichkeit
max. 5 Wochen
Materialien
Blaise Pascal
Pensée 47 (dt.)
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Glück nur in der Gegenwart möglich
Seneca, Epistulae morales
Ep.mor. 101, 1-10
(Kernstellen fettgedruckt und
durch inhaltliche Fragen vorentlastet)
Möglichkeit eines plötzlichen Schicksalsschlages am Beispiel des Senecio Cornelius, der
auf dem Höhepunkt von Macht und Reichtum plötzlich aus dem Leben gerissen wird;
Konsequenz des Seneca: Leben im Hier und Jetzt statt Verschieben des Lebens auf
morgen; Angst und Zweifel aufgrund eines nur auf die Zukunft gerichteten Lebens;
Bedeutungslosigkeit der Quantität von Zeit: Verschwimmen der Grenzen zwischen einem
Tag und einem ganzen Leben
Seneca, Epistulae morales
Ep.mor. 5, 7-9
Hoffnung und Furcht als negative Begleiterscheinung von Zukunftserwartungen;
(Kernstellen fettgedruckt und Unterschied Mensch – Tier: Freiheit von memoria und providentia durch ein Leben im
durch inhaltliche Fragen vorentla- Hier und Jetzt
stet)
Horaz
carmen XVI (lat. und dt. mit steu- timor und cupido als Pendant zu Senecas metus und spes; Glück liegt im Hier und Jetzt (cf.
ernden Vorfragen)
Seneca); Glück durch otium, nicht durch Macht und Reichtum
Heinrich Böll
Anekdote zur Senkung der Ar- Intertextualität: Zuordnung von lateinischen Textstellen aus Seneca zu bestimmten
beitsmoral
Textstellen aus Bölls Anekdote
34
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