steinegger <sportpaedagogik.ch> Sport im Freien Zecken (Holzbock) : www.zecken.ch Text I: „ Ich bin eine Zecke und so gross wie ein Stecknadelkopf und werde auch Holzbock genannt. Ich stamme aus der Familie der Spinnentiere. Meine Unterfamilie sind die Milben. Meine Stärke sind eine hohe Anpassungsfähigkeit bezüglich Höhe und Feuchtigkeit. Am liebsten halte ich mich in angenehmen Klimazonen, also nicht zu heiss, aber auch nicht zu kalt auf. Ich bin bis in Höhen von ca. 1000 Meter über Meer anzutreffen. Aber Achtung: Ich bevorzuge die Feuchtigkeit des Erdbodens. Die finde ich vor allem im Unterholz von Wäldern, wo ich auf meine Beute warte. Ich krabble auf Äste und Blätter des Unterholzes und der niedrigen Waldsträucher; begebe mich aber höchstens 80 cm ab Boden und sicher nie auf Bäume. Meine Schwäche ist das Saugen von Blut eines vorüber ziehenden Lebewesens. Ich halte mich an ihm fest und suche einen geeigneten Ort zum Stechen. Ich mag es nicht, wenn immer gesagt wird "ich beisse". Ich beisse doch nicht, ich steche! Und das mit Vorliebe auch in ungeschützte Menschenhaut. Ich weiss, dass man mich nicht liebt, weil ich Krankheitserreger übertragen kann, die zu teils gefährlichen Krankheiten führen können, nämlich zur Lyme-Borreliose. In der Schweiz kommt das pro Jahr ganze drei- bis fünftausend mal vor. Gefährlich wird es erst recht wenn mein Stich zu (FSME) oder deutsch zu einer Hirnhautentzündung kommt. Das passiert leider auch über hundertzwanzigmal pro Jahr. Es gibt noch eine andere Krankheit, die ich verbreite, das kommt aber in der Schweiz fast nie vor. 1 steinegger <sportpaedagogik.ch> Text II: „…All diese Krankheiten übertrage ich in vielen anderen europäischen Ländern, vor allem auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Um mich vor der Wut der Menschen zu schützen, bin ich vorsichtig und tarne mich. Ich bin also klein, so dass man mich kaum sieht, im Unterschiede zu den Insekten, schmerzt mein Stich nicht, und ich steche vor allem an versteckten Orten, wie in den Kniekehlen, in der Schamgegend, im Bauchnabel, in den Achselhöhlen, hinten an den Schultern, am Nacken oder hinter den Ohren, also an Orten, wo mich der Mensch nicht entdecken kann. 80% all meiner Stichen werden nicht erkannt. So freue ich mich auf jeden Menschen, der ohne ausreichenden Kleiderschutz durchs Unterholz streift!“ Krankheit Lyme-Borreliose FrühsommerMeningoenzephalitis Erreger Bakterium: (Borrelia burgdorferi) Virus: (FrühsommerMeningoenzephalitisVirus) Welche Zecken tragen den Erreger? Zecken in allen Wäldern, wovon etwa 1/3 den Erreger tragen Zecken vor allem in Hochrisikogebieten, aber auch in Risikogebieten Welche Organe Haut, Gelenke, Nervensystem können erkranken? Muskeln, Nervensystem, Herz Ist eine Impfung möglich? nein ja Ist eine Behandlung (Antibiotika) möglich? ja nein Besteht nach der Krankheit eine Immunität? nein ja (lebenslänglich) 2 steinegger <sportpaedagogik.ch> Text III: Zecken halten sich in Bodennähe, maximal auf einer Höhe von circa 80 cm auf. Sie befinden sich nie auf Bäumen. Das Tragen eines Hutes nützt also nichts. Hingegen schützen das Tragen von geschlossenem Schuhwerk und das Bedecken der Beine mit möglichst eng anliegenden Textilien. Auch ist darauf zu achten, dass die Hose in die Socken/Strümpfe gestülpt wird. Zeckensprays und Puder sind zusätzliche Massnahmen. Sie wirken aber nur kurze Zeit und sind allein angewendet zu wenig zuverlässig! Eine Zecke sollte möglichst bald entfernt werden. Eine Vorbehandlung mit Gel, Feuer oder Zerquetschen ist unbedingt zu unterlassen, weil dadurch die Erreger erst recht übertragen werden. Die Zecke wird idealerweise mit einer Pinzette möglichst hautnah gefasst und durch geraden Zug (nicht drehen) entfernt. Das Zurückbleiben des Stechapparates in der Wunde ist nicht gefährlich und führt höchstens zu einer harmlosen Fremdkörperreaktion. Die FSME (Hirnhautentzündungen) ist weniger häufig und befällt ausschliesslich das Nervensystem. Die Lyme-Borreliose ist ca. 500 Mal häufiger, wird überall von den Zecken übertragen. Die Krankheit befällt zahlreiche Organe: Haut, Gelenke, Muskeln, Bänder, Nervensystem und Herz. Sie kann auch verschiedenste Allgemeinsymptome machen, wie Müdigkeit, Unwohlsein, etc. Sie verläuft in verschiedenen Stadien, u.a. auch chronisch. Richtige Entfernung von Zecken: Verwenden Sie eine Pinzette. Richtig entfernt wird die Zecke mit Hilfe einer Pinzette oder eines Skalpells. Das Skalpell sollte aber nur von einem Arzt und nur dann benutzt werden, wenn das Greifen mit einer Pinzette nicht möglich ist. Greifen Sie die Zecke so nah an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Dann ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle weg. Der Zug sollte mindestens 60 Sekunden anhaltend sein. Dann löst sich die Zecke meistens von allein aus der Haut. Zeckenkörper sollten nicht achtlos weggeworfen werden. Haben Sie die Zecke entfernt, betupfen Sie die Einstichstelle mit einem Desinfektionsmittel, z. B. Jod oder Alkohol. Die entfernte Zecke sollten Sie, besonders bei Verdacht auf eine Infektion, nicht wegwerfen. Bringen Sie die Zecke ihrem Arzt. Falls erforderlich kann er die Zecke untersuchen lassen. Sie kann auch nach der Entfernung Aufschluss über Krankheitserreger geben. Bei Unsicherheit sollten Sie zum Arzt gehen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie eine Zecke richtig entfernen können, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Auch, wenn Teile der Zecke noch in der Einstichstelle sind, sollten diese von einem Arzt entfernt werden. 3 steinegger <sportpaedagogik.ch> Vorkommen von Zecken, welche die FSME (FrühsommerMeningoencephalitis) übertragen können Risikogebiete : Vorkommen des FSME-Virus möglich Hochrisikogebiete: Gehäuftes Vorkommen des FSME-Virus in den Kantonen Aargau: Birr-Brugg-Würenlingen, Baden-Wettingen, Koblenz- Döttingen-Zurzach, Rheinfelden-Möhlin-Wallbach, Schöftland-MuhenGränichen, Stammheim, Thalwil, Unteres Glattal, Uster-Greifensee, Region Winterthur 4 steinegger <sportpaedagogik.ch> Vorkommen von Zecken, welche die Lyme-Borreliose übertragen können Risikogebiete: Vorkommen von Borrelia burgdorferi in der ganzen Schweiz, durchschnittlich in jeder dritten (zwischen 5% bis gegen 100%) Zecke. Buch: Zeckenkrankheiten Ein Ratgeber für Gesunde und Betroffene mit Beispielen von Patienten 3. Auflage, 108 Seiten, 20 farbige Abbildungen, diverse Grafiken, broschiert 12,5 x 19 cm CHF 31.50 + Versandkosten EURO 25.-- inkl. Versandkosten ISBN 3-9520640-0-9 5 steinegger <sportpaedagogik.ch> Prophylaxe von Zeckenstichen: „…Rehrücken schmeckt viel besser, als Menschenblut. Ehrlich, ich würde nie einen Menschen stechen!“ Nicht immer können Zeckenstiche völlig vermieden werden. Wenn Sie aber die wichtigsten Regeln beachten, können Sie das Risiko eines Zeckenstiches deutlich herabsetzen. Tipp 1: Geschlossene Kleidung. Tragen sie geschlossene Kleidung. Hemden oder Blusen mit langen Ärmeln, Hosen mit langen Beinen. Ziehen Sie insbesondere die Strümpfe über die Hosenbeine und tragen Sie geschlossene Schuhe. So machen sie es den Zecken, die besonders auf Gräsern und im Unterholz durch einen kurzen Kontakt abgestreift werden, besonders schwer. Tipp 2: Helle Kleidung. Sie sollten helle Bekleidung vorziehen. Sie bietet zwar nicht mehr Schutz, aber man kann die winzigen Zecken auf heller Kleidung viel besser erkennen. Tipp 3: Abweisende Mittel. Das Auftragen von Insekten abweisenden Mitteln hilft möglicherweise für eine gewisse Zeit. Sie bieten aber keinen vollständigen Schutz. Tipp 4: Zeckenbiotope meiden. Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie nicht durch Unterholz, Gebüsch und hohe Gräser streifen, weil sich hier Zecken besonders gerne aufhalten. Tipp 5:Zeckenfreier Garten. Schaffen Sie sich in ihrem eigenen Garten eine zeckenfreie Zone, indem Sie Hecken und Büsche entsprechend zurückschneiden. Tipp 6: Körper absuchen. Haben Sie sich in typischen Zeckenbiotopen aufgehalten, sollten Sie unbedingt Ihren Körper nach Zecken absuchen. Besonders gründlich sollten Sie zwischen den Beinen, unter den Armen, um den Bauchnabel herum, am Kopf, Hals und an den Ohren nachsehen. Zecken lieben warme Körperstellen und weiche Haut. Tipp 7: Keine Wildtiere berühren. Berühren Sie keine wilden Tiere. Sie tragen häufig Zecken in ihrem Fell. Tipp 8: Haustiere kontrollieren. Wenn Sie eigene Haustiere haben, sollten Sie auch diese regelmäßig nach Zecken absuchen. Auch sie können an Borreliose erkranken. aus: http://www.medizinfo.de/waldundwiese/zecken/zprophylaxe.htm 6