МІНІСТЕРСТВО ОСВІТИ І НАУКИ УКРАЇНИ КРЕМЕНЧУЦЬКИЙ

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МІНІСТЕРСТВО ОСВІТИ І НАУКИ УКРАЇНИ
КРЕМЕНЧУЦЬКИЙ НАЦІОНАЛЬНИЙ УНІВЕРСИТЕТ
ІМЕНІ МИХАЙЛА ОСТРОГРАДСЬКОГО
КУРС ЛЕКЦІЙ
З НАВЧАЛЬНОЇ ДИСЦИПЛІНИ
"ПЕРЕКЛАДАЦЬКИЙ АНАЛІЗ ТЕХНІЧНОГО ТЕКСТУ
(НІМЕЦЬКА МОВА)"
ДЛЯ СТУДЕНТІВ V КУРСУ ДЕННОЇ ФОРМИ НАВЧАННЯ
СПЕЦІАЛЬНОСТІ 7.02030304 «ПЕРЕКЛАД»
КРЕМЕНЧУК 2012
3
Курс лекцій з навчальної дисципліни «Перекладацький аналіз технічного
тексту (німецька мова)» для студентів V курсу денної форми навчання
спеціальності 7.02030304 «Переклад»
Укладач ст. викл. Кучеренко І.В.
Рецензент доц. Пірог І.І.
Кафедра перекладу
Затверджено методичною радою Кременчуцького національного університету
імені Михайла Остроградського
Протокол № ___ від ______________ 2012 р.
Голова методичної ради __________ проф. В. В. Костін
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Курс лекцій з навчальної дисципліни «Перекладацький аналіз технічного
тексту (німецька мова)» для студентів V курсу денної форми навчання
спеціальності 7.02030304 «Переклад»
Укладач ст. викл. Кучеренко І.В.
Відповідальний за випуск зав. кафедри перекладу доц. І.І. Пірог
Підп. до др._________. Формат 60х84 1/16. Папір тип. Друк ризографія.
Ум. друк. арк._________. Наклад____прим. Зам. № __________. Безкоштовно.
Видавничий відділ
Кременчуцького національного університету
імені Михайла Остроградського
вул. Першотравнева, 20, м. Кременчук, 39600
5
ЗМІСТ
Вступ……………………………………………………………………………..
4
1 Теми та погодинний розклад лекцій і самостійної роботи............................
5
Vorlesung Nr 1 Gegenstand und Wesen der Übersetzung ………………………..
6
Vorlesung Nr 2 Arten der Übersetzung …………………………………………..
11
Vorlesung Nr 3 Zum Problem der Übersetzungseinheiten ……………………….
14
Vorlesung Nr 4 Die Übersetzung als ein interlinguistischer Akt …………………
16
Vorlesung Nr 5 Adequatheit der Übersetzung der technischen Texte und ihre
Mittel ………………….............…………………………………………………..
18
Vorlesung Nr 6 Arten der wissenschaftlich-technischen Übersetzung ......……….. 20
Vorlesung Nr 7 Die Variante und Invariante bei der Übersetzung ……………….. 23
Vorlesung Nr 8 Terminologischer Wortschatz eines Textes und die Übersetzung 24
der Terminologie ………………………………............................………………..
Vorlesung Nr 9 Genres der wissenschaftlich-technischen Literatur und ihre 27
Eigentümlichkeiten.....……………………………………………………………..
Список літератури………………………………………………………….
6
30
ВСТУП
Курс лекцій призначений для студентів-перекладачів V курсу, коли вони
вже набули базові знання про структуру іноземної мови та її функціонування.
Теоретична спрямованість курсу лекцій має системний характер і побудований
на матеріалах досліджень у галузі перекладознавства. Курс лекцій містить 9
лекцій, у яких викладені основні питання теорії перекладу технічного тексту.
Завдання курсу лекцій – розширити і систематизувати теоретичні знання
студентів у галузі технічного перекладу.
Мета – на базі теоретичних знань розвинути навички практичної
професійної діяльності.
Курс лекцій може бути використаний як на лекційних заняттях, так і в
самостійній роботі студентів.
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1 ТЕМИ ТА ПОГОДИННИЙ РОЗКЛАД ЛЕКЦІЙ ТА САМОСТІЙНОЇ
РОБОТИ
№
Тема
Денна форма навчання
пор.
К-сть год.
лекцій
К-сть год.
СРС
1.
Gegenstand und Wesen der Übersetzung
2
6
2.
Arten der Übersetzung
2
6
3.
Zum Problem der Übersetzungseinheiten
2
6
4.
Die Übersetzung als ein interlinguistischer Akt
2
6
5.
Adequatheit der Übersetzung der technischen
2
6
2
6
Texte und ihre Mittel
6.
Arten der wissenschaftlich-technischen
Übersetzung
7.
Die Variante und Invariante bei der Übersetzung
2
6
8.
Terminologischer Wortschatz eines Textes und
2
6
2
6
18
54
die Übersetzung der Terminologie
9.
Genres der wissenschaftlich-technischen
Literatur und ihre Eigentümlichkeiten
Усього годин за семестр
8
Vorlesung Nr 1
Gegenstand und Wesen der Übersetzung
Die Übersetzung kann als ein Prozeß und als ein Ergebnis aufgefaßt werden. Zu
einem versteht man unter des Übersetzung eines Textes aus einer Sprache
(Ausgangssprache) in die Zielsprache, außerhalb der realen Sprechsituation, in der
der Ausgangstext hervorgeholen wurde. In der Regel liegt der Ausgangstext in
schriftlicher Form vor, aber er kann auch mündlich sein. Zum anderen stellt die
Übersetzung das fertige Produkt des Übersetzens dar, das entweder in die Hand
genommen oder abgehört werden kann. Den Prozeß der Übersetzung nennt man
Translation. Den Menschen, der die Übersetzung ausübt – Translator, und das
fertige Produkt – das Translat.
In der Literatur gibt es auch andere Bezeichnungen: die Sprachmittlung, der
Sprachmittler, Dolmetscher, Übersetzer.
Gegenstand
der
Theorie
Übersetzungstheorie,
der
Übersetzung
sind
Übersetzungslehre,
Translationstheorie,
Übersetzungskunde,
Übersetzungswissenschaft.
Die Übersetzungstheorie ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft (Linguistik),
und zwar der angewandten Sprachwissenschaft, der sich mit der Untersuchung und
Beschreibung der Translationsprozesse, sowie der diesen zugrunde liegenden
sprachlichen Mechanismen und Sprachgesetzmäßikeiten beschäftigt.
Der Gegenstand kann von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet werden:
- vom Standpunkt
- psychologischen
- linguistischen
- als eine zwischensprachliche Transformation
- als Umwandlung eines Textes einer gegebenen Sprache in einen ihm
äquivalenten Text der gegebenen Sprache.
Der
Übersetzungsprozeß
interessiert
sich
unter
rein
linguistischen
Gesichtspunkten nur für die sprachliche Erscheinungen ohne Berücksichtigung der
9
physiologischen und psysiologischen Faktoren, d.h. ohne Berücksichtigung der
Äbläufe im Gehirn des Übersetzers, welche seine Realisierung mitbringen.
Im
linguistischen
Sinne,
d.h.
im
Sinne
einer
sprachlichen
oder
zwischensprachlichen Umwandlung eines in einer gegebenen Sprache vorliegenden
Textes in einen anderen Text interessiert sich der Übersetzungsprozeß für
verschiedene Transformationsprozesse auf verschiedenen sprachlichen Ebenen.
Die
Aufgabe
der
Übersetzungstheorie
ist
die
Modelierung
des
Übersetzungsprozesses, das Schaffen eines wissenschaftlich begründeten Schemas,
das die wesentlichen Seiten dieses Prozesses abbildet.
Dieses Model bildet allerdings nur die wesentlichsten Merkmale des
Übersettzngprozesses ab, nur typische, regelmäßig wiederkehrende Relationen.
In
der
modernen
Theorie
der
Übersetzung
bestehen
mehrere
Übersetzungsmodelle.
Im Allgemeinen unterscheidet man:
- die allgemeine Übersetzungstheorie,
- die spezielle Übersetzungstheorie, d.h. die Theorie der Übersetzung der
wissenschaftlichtechnischen Literatur, Dichtung und der schöngeistigen Literatur.
Und jeder Bereich weist eigene Besonderheiten auf.
Allgemeine Theorie hat zum Gegenstand den Prozeß der Übersetzung in ihrer
Ganzheit, einschließlich ihrer Ergebnisse unter Berücksichtigung allen sie
beeinflüssenden Faktoren zu untersuchen und zu beschreiben.
Spezielle Theorie hat zum Inhalt die Spezifik jedes Genres und vertieft und
präzisiert die allgemeine Theorie.
Die Übersetzungstheorie ist mit Psychologie, Phisiologie, Ethnoraphie,
Soziologie, Politologie und vielen anderen Wissenschaften eng verbunden.
Die Übersetzungstheorie ist mit der konfrontativen oder kontrastiven Linguistik
eng verbunden.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Disziplinen liegt darin, daß die
kontrastive Linguistik vershiedene Sprachsysteme vergleicht, um verschiedene
Sprachsysteme vergleicht, um ihre Ähnlichkeitt und Differenz festzustellen, wärend
10
die Übersetzungstheorie ihr eigenes Gebiet hat, um die Angaben der konfrontativen
Linguistik als einAusgangspunkt auszunutzen.
Die Übersetzung ist Transformierung eines Textes in einer Sprache in einen
Text, in einer anderen Sprache. Der Text kann schriftlich oder mündlich sein.
Der 1. Text bildet die Ausgangsbasis und wird unabhängig vom zweiten erzeugt.
Der 2. Text wird der auf Grundlage des ersten durch bestimmte Operationen,
d.h. zwischen-sprachliche Transformationen produziert.
Den 1. Text nennt man Originaltext (das Original).
Den 2. Text nennt man Übersetzungstext (die Übersetzung, das Translat).
Die Sprache des Originals wird als Ausgangssprache (AS) und die Sprache des
Translats als Zielsprache (ZS) bezeichnet.
Der Übersetzungsprozeß oder die zwischensprachliche unterlinguistische
Transformation
vollzieht
sich
nicht
willkührlich,
sondern
nach
gewissen
feststehenden Regeln. Die Sprache ist bekanntlich ein System von Zeichen. Dieses
Zeichensystem
ermöglicht
die
gemeinsame
Tätigkeit
der
Menschen.
Die
Wissenschaft, die sich mit den Zeichensystemen befaßt heißt Semiotik. Jedes Zeichen
weist zwei Seiten der Ebenen auf: einmal die Ausdrucksebene (Ausdrucksplan), die
Ebene der Form; und die Inhaltsebene (Inhaltsplan) d.h. die Ebene der Bedeutung .
Eben darin liegt das Doppelwesen der sprachlichen Zeichen, eine Form und eine
Bedeutung. Diese Form kann unterschiedlich sein (alphabetische Zeichen,
Hyerogliphen).
Die Grundlage der Übersetzung besteht darin, dass verschiedene Sprachen
Einheiten enthalten die sich in der Ausdrucksebenen (d.h. von der Form her)
voneinander unterscheiden, aber inhaltlich, d.h. in ihrer Bedeutung, sich decken.
z. b. брат – Bruder
Die inhaltliche Kongruenz von sprachlichen Zeichen in anderer Sprache ist
meist eine partielle and fast nie eine totale.
z.b. двоюрідний брат – Vetter
Diese
unvollständige
Kongruenz
der
AS
und
ZS
erschweren
den
Übersetzungsprozeß. Deshalb kann die Übersetzung als ein Prozeß der Umwandlung
11
eine Redeproduktes in einer Sprache in ein Redeprodukt in einer anderen Sprache
unter Wahrung des unveränderten Inhalts bezeichnet werden.
Die Übersetzung ist ein Übergang von einem Zeichensystem in ein anderes
Zeichensystem.
Die unveränderte Bedeutung heißt die Invariante der Übersetzung.
Das Erhaltungsmaß der Invariante ist der
Maßstab für Equivalenz der
Übersetzung und des Originals.
Die unveränderte Erhaltung des Inhalts ist relativ. Die Verluste sind oft
unvermeindlich. Die Übersetzung kann fast wie ein vollkommenes und alsolutes
Equivalent des Originals sein.
z.b. Anna und Marta
Deshalb ist die Aufgabe des Übersetzers die maximal erreichbare Equivalenz zu
erreichen und die Verlußte auf ein Mindestmaß herunterzudrücken.
Die Forderungen nach der 100%tigen Übereinstimmung der Bedeutungen der
Übersetzung mit denen des Originals sind unrealistisch.
Die Übersetzungstheorie hat die Aufgabe die Prioritäten bei der Wiedergabe der
Bedeutungen zu ermitteln, d.h.
sie muß feststellen, welche Bedeutungen beim
Übersetzungsprozeß den Vorrang genießen, und welche man opfern darf, wenn man
die semantischen Verluste bei der Übersetzung minimieren will.
Übersetzungsarbeit
Die Diskrepanz der semantischen Systeme in verschiedenen Sprachen macht es
unmöglich die volle Identität der Bedeutungen zu erreichen. So ist der Standpunkt der
manchen Übersetzungstheoretiker.
Es seien hier einige Argumente gegen die Unmöglichkeit der Equivalenz bei der
Übersetzung angeführt:
1. Die reale Wirklichkeit, in der verschiedene Sprachgemeinschaften leben, hat
viel mehr gemeinsame Züge, als Unterschieden. Und zwischen den Bedeutungen
verschiedener Sprache bestehen viel mehr Verschiedenheiten als Gemeinsamheiten.
12
Das Bedeutungssystem einer jeden Sprache speichert menschliche Erfahrungen,
d. h. die Ergebnisse der Erkenntnis der objektiv bestehenden Wirklichkeit durch den
Menschen.
2. Die Realien, die für das gegebene Volk spezifisch sind und kein Gegenstück
in den Erfahrungen der zielsprachigen Gemeinschaften binden können, be – oder
umschrieben werden.
z.b. Oktoberfest
3. Die Verschiedenheit im semantischen Bereich treten vor allem in Systemen
verschiedener Sprachen zu Tage. Der Übersetzer hat aber nicht mit Sprachen als
Systemen zu tun, sondern mit Texten/Redeprodukten zu tun.
Die Übersetzung ist doch ein Produkt der Umwandlung einer Sprache eines
Redeprodukts.
In der Rede werden die Unterschiede zwischen den Sprachen meist neutralisiert
oder ausgeglichen.
Bei der Übersetzung kommt es in erster Linie nicht auf die Equivalenz der
Bedeutung einzelner Wörter an, und auch nicht einzelner Sätze, sondern auf die
Equivalenz des zu übersetzenden Textes gegenüber dem Zieltext als Ganzheit.
Die sinngemäß Equivalenz des Ausgangstextes und des Zieltextes wird nicht auf
der Ebene einzelner Wörter und Sätze, sondern auf der Ebene des gesamten Textes
erreicht.
Eine vollständige Identität bei der Wiedergabe des Sinnes ist fast immer nicht
möglich, denn es gibt z.B. entwickelte und primitive Sprachen, welche eine eigene
Differentierung der Bedeutung aufweisen.
z.B. beißen – кусати,
die Blume – квітка
Die stilistische Differenzierung spricht dafür, dass die Sprache als entwickelt
anerkannt werden kann.
Die
semantischen
Diskrepanzen
zwischen
unüberwindliches Hindernis für die Übersetzung sein.
13
Sprachen
können
kein
Innerhalb des Textes sind zahlreiche Umgruppierungen, Umstellungen,
Umverteilungen erlaubt und sie sind, häufig unerläßlich.
Einer der Grundsätze der Übersetzung ist das Prinzip der Unterordnung der
Elemente unter das Ganze der niedrigen Elemente unter die höheren Elemente.
4. Zweifel an der Möglichkeit der Wahrung der Bedeutungen können nur dann
berechtigt sein, wenn man über die absolute Identität spricht. Aber es geht bei der
Übersetzung nicht nur um absolute Identität, semantische Verluste sind
unvermeindlich. Es geht natürlich um die möglichst vollständige Übergabe
(Wiedergabe) aller Bedeutungen im Translat.
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.1
1. Was ist die Übersetzung?
2. Was bildet der 1. Text?
3. Wodurch wird der 2. Text produziert?
4. Wie nennt man den 1. und den 2. Text?
5. Wie wird die Sprache des Originals und die Sprache des Translats bezeichnet?
6. Worin besteht die Grundlage der Übersetzung?
7. Wie heißt die unveränderte Bedeutung?
8. Worin besteht die Aufgabe des Übersetzers?
9. Worin liegt die Ausgabe der Übersetzungstheorie?
10.Nennen Sie einige Argumente gegen die Unmöglichkeit der Equivalenz bei der
Übersetzung.
Vorlesung Nr. 2
Arten der Übersetzung
Das Dolmetschen ist der älteste Begriff in der Geschichte der Menschheit. Unter
dem „Dolmetschen“ versteht man den mündlichen Form der Übersetzung eines
gesprochenen Textes.
Das
Übertragen
eines
gesprochenen
Textes
in
einer
unmittelbaren
Sprechsituation parallel zur Hervorbringung des Textes durch den Sprecher der
14
Ausgangssprache ohne dieser unterbrochen wird, nennt man Simultandolmetschen
(Sinchrondolmetschen in der österreichischen Tradition).
Das Übertragen des Textes bzw. einzelner Textabschnitte nach der Sprechart des
Sprechers der Ausgangssprache heißt konsekutives Dolmetschen.
Unter der Übersetzung versteht man die Übertragung eines schriftlichen Textes.
Diese Übertragung kann schriftlich und mündlich erfolgen. Das Verhältnis zwischen
diesen beiden Begriffen ist nicht absolut, sondern relativ. Früher war das
Dolmetschen der Oberbegriff, und jetzt ist es die Übersetzung.
Es gibt die wörtliche (wortwörtliche Übersetzung), oder die Übersetzung „Wort
für Wort“. Anders kann man diese Art der Übersetzung als die buchstäbliche genannt
werden. (Man kann aus einer (von einer) in die andere Sprache übersetzen).
Es
gibt
natürlich
sehr
viele
Komposita
mit
diesen
Wortstämmen:
Bibelübersetzer, Chefdolmetscher (der Organisator einer Dolmetschergruppe –
перекладач-координатор), Heeresdolmetscher, Kongreßdolmetscher.
Die Arten der Übersetzung können von verschiedenen Seiten betrachtet werden.
1. die interlinguistische Übersetzung
2. die intersemiotische Übersetzung
3. die automatische Übersetzung (Maschinenübersetzung)
Nach der Art der Übersetzung gliedert sich die interlinguistische Übersetzung in
die schrifftliche und mündliche Übersetzung.
Vom Standpunkt der Beschaffenheit der Übersetzung gibt es:
1. die Humanübersetzung – переклад, який виконується перекладачем
2. die Maschinenübersetzung – переклад, який виконується машиною
Vom Standpunkt der zu übersetzenden Text aus kann die Übersetzung
folgendermassen definiert werden:
1. die pragmatische Übersetzung der Sachprosa, d.h. die Texte der offiziellen
(amtlichen Verkehrs, der Publizistik)
2. die literarische Übersetzung (künstlerische Übersetzung, d.h. die Übersetzung
der Texte der schöngeistigen Literatur.
Vom Standpunkt des Übersetzungsprozesses aus unterschedet man:
15
1. die interlineare Übersetzung
2. die autorisierte Übersetzung – die beste Art der Übersetzung
3. die sogenannte Hin- und Rückübersetzung (прямий; зворотній) – effective
Methode zum Fremdsprachenstudium
Außer der interlinguistischen Übersetzung gibt es interlinguistische Übersetzung
(intersemiotische Üb.), d.h. die Übersetzung eines Zeichensystems in ein anderes
Zeichensystem:
z.B. Die Kunst als System der künstlerischen Zeichen kann man ins System der
Sprache übertragen (intralinguistische Übersetzung) (опера, балет).
Was die automatische Übersetzung betrifft, so ist es ein Kapitel für sich.
Die Idee der Maschinenübersetzung entstand im 2. Weltkrieg bei der
Dekodierung von Texten.
Seit Ende der 40. Jahre anfang 50. Jahre sind in der ganzen Welt die
Forschungszentren für Maschinenübersetzung entstanden.
Die Maschine übersetzt lediglich die primitivsten Sachen und die Translate sind
unbrauchbar.
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.2
1. Was versteht man unter dem Dolmetschen?
2. Was nennt man als Simultandolmetschen?
3. Was heißt konsekutives Dolmetschen?
4. Wovon können die Arten der Übersetzung betrachtet werden?
5. Worin gliedert sich die interlinguistische Übersetzung nach der Art der
Übersetzung?
6. Wie kann die Übersetzung vom Standpunkt der zu übersetzenden Texte aus
definiert werden?
7. Was unterscheidet man vom Standpunkt des Übersertzungsprozesses aus?
8. Was gibt es außer der interlinguistischen Übersetzung?
16
Vorlesung Nr.3
Zum Problem der Übersetzungseinheiten
Unter der Übersetzungseinheit versteht man die minimale zu übersetzende
Einheit in der Ausgangssprache, für die eine Entsprechung /ein Äquivalent in der
Zielsprache gefunden werden muß. Es ist eines der schwierigsten Probleme der
Übersetzungskunst, eine richtige Übersetzungseinheit zu ermitteln. Und hier
existieren in der Übersetzungstheorie ganz unterschiedliche Meinungen. Nach
L.Bardakow
unterscheidet
man
folgende
Ebenen
der
möglichen
Übersetzungseinheiten.
1. Ebene der Phoneme/Grapheme
2. Ebene der Morpheme
3. Ebene der Wörter/Lexeme
4. Ebene von Wortgruppen
5. Ebene der Sätze
6. Ebene des gesamten Textes
1. Das Phoneme/Grapheme ist kein Träger einer selbständiger Bedeutung. Es
spielt aber in der Sprache bedeutungsunterscheidende Rolle. Die Übersetzungseinheit
auf der Ebene der Phoneme nennt man die Übersetzungstranskription und die auf der
Ebene der Grapheme – die Transliteration.
z.B. Pankow – Панков – Transliteration
L.v.Beethoven – Transliteration
Newton – Transkription
Heinrich Heine – Transliteration
Am häufigsten – bei der Wiedergabe von Eigennamen. Wenn es allerdings um
Namen Königen oder Kaiser geht, kann es auch anders sein.
z.B. Otto I – Отто I, James Jacob Stuart
Die englischen Namen Abraham Mooses, Eisen werden traskribiert. Wenn es
um biblische Gestalten geht, dann heißt es Авраам, Ісак, Мойсей.
2.Kommt sehr selten vor. Es handelt sich um die wortwörtlische Übersetzung.
17
z.B. langfristig – довгостроковий
3. Kommt in der Übersetzung schon bedeutend häufigen vor, ist aber in ihvem
Anwendungsbereich beschränkt besonders in komplizierten Strukturen.
z.B. Mein Bruder lebt in Kiew. – Мій брат – київлянин.
Ich bin Berliner. – Я живу в Берліні.
Er kommt zurück. – Він повертається.
4. Kommt ziemlich häufig vor. Aber die größten Schwierigkeiten bereiten bei
der Übersetzung die idiomatischen phraseologischen Wortverbindungen und
Wendungen.
z.B. Er hat Feuerfanger. – Він загордився.
Rücksicht nehmen – брати до уваги.
Auch freie Wortverbindungen lassen sich nicht so leicht übersetzen.
z.B. den Fußboden scheuern – мити підлогу
einen Punkt setzen – ставити крапку
5. Wird meistens in den Fällen gebraucht, wenn die Sätze idiomatisch sind, oder
wenn sie als Sprüche oder Sprichwörter auftreten.
z.B. Glück im Unglück. – Не було б щастя, та не щастя
допомогло.
Viele Köche verderben Brei. – У семи няньок дитя без ока.
Auch andere Typen von ständigen Klischees:
frisch gestriechen – обережно, пофарбовано
Herzlichen Glückwunsch – Вітаю!
Da ist nichts – Нічого не поробиш.
Die kann ich nicht riechen – Я її терпіти не можу.
6. Erfolgt meistens in der dichterischen Gattung
z.B. J.Goethe.
Aber es gibt in der Übersetzung zahlreiche
Rückübersetzungen: Japanisch → Französisch → Deutsch.
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.3
18
1. Was versteht man unter der Übersetzungseinheit?
2. Welche Ebenen der möglichen Übersetzungseinheiten unterscheidet man?
3. Was nennt man als Transkription und als Transliteration?
4. Erläutern Sie jede Ebene der Übersetzungseinheiten.
Vorlesung Nr.4
Die Übersetzung als ein interlinguistischer Akt.
Die Übersetzung/ der Übersetungsprozeß kann als ein interlinguistischer
Kommunikationsart betrachtet werden, an dem wenigstens 3 Personen beteilt werden:
1. Der Sender/ der Absender/ die Quelle als Autor/Quelle der Ausgangssprache.
2. Translator, der eine Doppelfunktion ausübt, einmal als Empfänger der
Ausgangssprachmittlung
uns
zu
anderen
Sender
der
äquivalenten
Zielsprachmitteilung.
3. Empfänger/ Rezipient der Zielsprachmitteilung. Die Übersetzung besteht in der
Wiedergabe einens Textes in der Zielsprache, der dem Originaltext des
Ausgangssprache equivalent wäre. Dabei setzt sich der Übersetzungsprozeß als
ein
interlinguistische
Kommunikationsakt
aus
2
Kommunikationsphasen
zusammen:
1) aus der Kommunikation zwischen dem Sender und dem Translator;
2) aus der Kommunikation zwischen dem Translator und dem Empfanger des
neu produzierten Textes.
S –Sender
T – Translator
E – Empfänger
■ – schwarzer Kasten
19
Umschlüsselung – декодування
In der 1. Phase zieht er die Information daraus.
In der 2. Phase (tritt der Translator) – äquivalente Mitteilung produziert und
übermittelt.
Bei der Formulierung des Zielsprachtextes ändert der Translator die
Ausdrucksebene bzw. die linguistische Form des Textes während der Inhalt der
Information unverändert bleibt. Die wichtigste Kommunikationsaufgabe des
Translators besteht darin, einem dem Original äquivalente Mitteilung zu produzieren.
Alles,
was
im
Text
mitgeteilt,
erfordert
wird,
soll
sowohl
von
dem
Ausgangssprachempfänger als auch vom Zielsprachempfänger verstanden und
akzeptiert werden.
Deshalb hat der Translator die Aufgabe dem Zielsprachempfänger das
Maximum der Information zu übermitteln, die bestimmte linguistische Zeichen trägt,
einschließlich der Information über die extralinguistischen Wirklichkeit und der
emotional stilistischen Zusatzbedeutungen. Alles, was in der 1. Phase zwischen dem
Sender und dem Empfänger der Ausgängssprache und in der 2. Phase zwischen dem
Sender 2 und Empfänger geschieht ist im Grunde genommen psychologisch und
physiologisch klar und wird von der Psychologie und Physiologie untersucht. Doch
alles, was in der Umschlüsselungsphase zwischen dem Sender und Empfänger
geschieht weißt keiner.
Deshalb nennt man dieses Stadium des Übersetzens den „schwarzen Kasten“.
Denn die Prozessen im Gehirn so kompliziert sind, dass sie nicht entzifert werden
können.
Die extralinguistische Wirklichkeit zeichnet sich durch drei wichtigste
extralinguistische Faktoren aus, denn der Redeakt beinhaltert diese Faktoren in jedem
Fall.
1. Der Gegenstand /das Thema der Mitteilung d.h., das wovon im Ausgangstext die
Rede ist.
2. Die Situation des Verkehrs / die Kommunikative Situation, d.h. die Umstände,
unter denen die Kommunikation stattfindet.
20
3. Die Teilnehmer des Rede- bzw. Kommunikationsaktes – d.h. der Sender / der
schreibende, oder sprechende / der Empfänger (hörende, oder lesende) welche
über die individuellen Erfahrungen im sprachlichen und außersprachlichen
Bereich verfügen. Was die Teilnehmer an der Kommunikation anbetrifft, so spielt
dreser Faktor eine sehr große Rolle. Der Zuhörer kann beispielweise ganz anders
aussehen (Männer-Frauen-Kinder, Arbeitslose)- Der soziale Faktor spielt eine
wichtige Rolle. Der Kommunikationsakt eines Translators hängt im wesentlichen
Masse von Kategorie der Rezepienten ab. Ohne diese 3 extralinguistischen
Momente ist der Kommunikationsakt genauso unmöglich. Und die Erschließung
erfolgt auf der Grundlage dieser extralinguistischen Faktoren. Z.B. Darf ich?
Bedeutung hängt von der Situation ab. Zwei am Durchgang bitte? – 2 квитки біля
проходу!
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr. 4
1. Wie kann der Übersetzungsprozeß betrachtet werden?
2. Welche Funktion übt der Translator (der Absender, der Empfänger)?
3. Aus wie viele Kommunikationsphasen setzt sich der Übersetzungsprozeß als ein
interlinguistischer Kommunikationsakt zusammen?
4. Was macht der Translator bei der Formulierung des Zielsprachtextes?
5. Worin besteht die wichtigste Kommunikationsaufgabe des Translators?
6. Wodurch zeichnet sich die extralinguistische Wirklichkeit?
7. Wovon hängt der Kommunikationsakt eines Translators ab?
Vorlesung Nr. 5
Adequatheit der Übersetzung und ihre Mittel
In der AS oder ZS muß bei der Übersetzung eine bestimmte Identität erreicht
werden. Immer- und Allesübersetzbarkeit existiert nicht oder unerreicht ist. Deshalb
ist eine der wichtigsten Aufgaben das sogenannte „gekonnte Opfer“ („вміле
жертвування“). Und Theorie der Übersetzung ist darauf gerichtet, bei der
Übersetzung Verluste aufs möglichste zu reduzieren. Adequatheit – Entsprechung
21
oder Übereinstimmung. Eine Übersetzung ohne Adequatheit bedeutet keine
Indentitäten zwischen der AS und der ZS. Dabei kann der Grad der Adequatheit
unterschiedlich sein, die Übersetzung kann nur teilweise mit dem Originaltext
übereinstimmen. Was ist die Äquivalenz? Die Äquivalenz ist ein Maß der
Realisierung der Adequatheit in der Übersetzung. Es gibt eine Teil-, Null-, und
Volläquivalenz. Natürlich ist es ideal, um das Ziel der Übersetzung zu erreichen –
Volläquivalenz.
Der Übersetzer arbeitet auf 3 Ebenen der Übersetzung:
1. Formale Ebene. Die Äquivalenz auf der formalen Ebene gliedert sich in die
Äquilinearität, d.h. den gleichen Umfang der zu übersetzenden Textes. A) 2 Silben →
2 Silben, 1 Satz →1 Satz; B) Ein Redeteil wird durch den gleichen Redeteil übersetzt
(Substantiv→Substantiv).
2. Die semantische Ebene – man arbeitet an der Wiedergabe des Sinnes.
3. Funktional-stilistische Ebene. Mit anderen Worten darf es kein Stilbruch
begangen werden.
z.B. das Gewehr – гвинтівка, а не рушниця.
Wenn diese 3 Ebene erreicht sind, ist auch die Volläquivalenz erreicht.
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.5
1. Was muß in der AS oder ZS bei der Übersetzung erreicht werden?
2. Worauf ist die Theorie der Übersetzung gerichtet?
3. Was bedeutet eine Übersetzung ohne Adequatheit?
4. Was ist die Äquivalenz?
5. Welche Arten der Äquivalenz gibt es?
6. Aus welche Ebenen arbeitet der Übersetzer?
22
Vorlesung Nr.6
Arten der wissenschaftlich-technischen Übersetzung
Im Bereich der wissenschaftlich-technischen Übersetzung unterscheidet man 5
funktionale Hauptkathegorien der wissenschaftlich-technischen Information:
1. Informationen zur Bestätigung oder Negierung einer wissenschaftlichen
Hypothese.
2. Informationen zur Fällung einer konkreten technischen Entscheidung.
3. Informationen zur Fällung einer Entscheidung über die Richtung der
wissenschaftlichen Forschung.
4. Informationen zur Fällung einer Leitensentscheidung.
5. Informationen zur Fällung einer Informationsentscheidung.
Das ist ein Auftrag zur Bereitstellung weitere Information. Zur Lösung
praktischer Aufgaben im Zusammenhang mit der Übersetzungstätigkeit gibt es eine
wetere Unterteilung der Texte nach ihren typologischen Merkmale:
1. Nach der strukturellen Bildung und Sprachtypisierung. a) Das sind Texte mit einer
harten, unflexiblen Struktur und einer hochtypisierten sprachlichen Gestaltung.
b) Texte mit einer weichen flexiblen Struktur, die eine wesentliche Variabilität der
sprachlichen Gestaltung zulassen. c) Texte von gemischten Typ.
2. Nach der Zugehörigkeit zu einem funktionalen Stil: a) wissenschaftlich-technische
b) Amts- und Geschäftstexte.
3. Nach der Zugehörigkeit zu einem funktionalen Unterstil:
a) wissenschaftliche Texte selbst:
-
die akademischen
-
die Lehrtexte
-
die enzyklopedischen Texte
b) technische Texte: Hier gibt es mehrere Abarten:
-
Produktions-technische
Texte
(unterschidlichste
Beschreibungen
technische Einrichtungen, Beschreibungen technischer Einrichtungen)
-
Produktionsverfahren
und
Betriebserfahrungen.
23
Technologien,
Organisation,
c) vorschriftsmäßige Texte
-
unterschiedliche Betriebsanleitungen
-
technische Vorschriften
-
Nachschlagebücher
d) die juristischen Texte
e) Leitungs- und Managementtexte
-
sogenannte
Handels-
und
Geschäftskorrespondenz
(Standards-,
Spezifikationen, technische Dokumentationen, Beschreibungen von
Erfindungen,
wissenschaftliche
Geschäftstexte,
wissenschaftlich-
publizistische Texte, populär-wissenschaftliche Texte, wissenschaftliche
Werbetexte)
4. Nach der Darlegungsarten:
-
erzählende Texte (Notationen)
-
beschreibende Texte (Deskription)
-
erläuternde Texte (Explikation)
-
polemische Texte
- verschiedene kombinierten Texte
5. Nach dem dominierenden gegenständlichen Inhalt und der thematischen Struktur:
- die Struktur auf der Ebene größer logischen Formen (Texte in Form
einer Überlegung oder Erwägung, in Form einer Beweisführung, in
Form einer Schlußfolgerung, in Form einer Definition)
- die Struktur auf der Ebene elementarer logischer Formen (Operationen
genannt): Attribution, Prädikation, Implikation, Disfunktion.
6. Nach der dominierenden gegenständlichen Branchen:
- Texte der mathematischen Wissenschaften
- Texte der Naturwissenschaft
- Texte aus Geisteswissenschaft
7. Nach den Genres:
- Texte, die zu der Genregruppe gehören, anderen Funktion in der
Lieferung objektiver Information besteht. Das ist Buch, Monographie,
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Artikel,
Dissertation,
Beitrag,
Referat,
Vortrag,
Bemerkung,
Informationskarte, Denkzettel, Erläuterungsschreiben, Brief.
- Texte, die zu der Genregruppe gehören, die durch die instruktive und
direktive Funktionen vereinigt sind (Empfehlung, Methodik, Programm,
Lehrbuch, Vorschrift, Vorlesung, Beschreibung, Anleitung).
- Texte, die durch Funktion der Systematisierung der Kenntnisse vereinigt
sind.
(Enzyklopedie,
Wörterbuch,
Nachschlagebuch,
technischer
Katalog).
- Texte mit dem Status eines juristischen Dokumentes: (Protokol, Auftrag,
Vertrag, Reklamation, Projekt, Beschluß, Entscheidung, Hinweis,
Verordnung, Plan)
- Informative Texte mit dem juristischen Status (standart, technische
Bedingung, SpezifikationUrheberurkunde bzw. Patentschrift, Katalog,
Preisliste, Firmenkatalog)
- Texte mit dem sekundären Informationsinhalt (Referat, Annotation,
Bibliographie, Zusammenfassung, wissenschaftliche Referenz).
8. Nach dem pragmatischen Inhalt:
- Informationstexte
- Vorschriften
- Orientirungstexte
- Systematisierende Texte
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.6
1. Welche Hauptkathegorien unterscheidet man im Bereich der wissenschaftlichtechnischen Übersetzung?
2. Welche Unterteilung der Texte gibt es?
3. Welche Texte unterscheidet man nach der Zugehörigheit zu einem funktionalen
Unterstil?
4. Welche Texte unterscheidet man nach den Genres?
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Vorlesung Nr.7
Die Variante und Invariante bei der Übersetzung
Einer der wichtigsten Begriffe in der Theorie der Übersetzung ist der Begriff
„Invariante der Übersetzung“. Im Verlauf des Übersetzungsprozesses werden
praktisch alle Größen, die sich an der Übersetzung teilnehmen, umgewandelt.
Es werden umgewandelt nicht nur Zeichen, d.h. die Wörter und Wendungen der
AS durch Wörter und Wendungen der ZS ersetzt, sondern es werden bei diesem
Ersatz auch alle von ihnen bezeichneten Größen geändert.
Die Diskrepanz der Umfänge der Begriffe in verschiedenen Sprachen, die
Diskrepanz der Begriffssysteme selbst, das Vorhandensein der verschiedenartigen
Vieldeutigkeit in der jeweiligen Sprachpaare, die unterschiedlichen semantischen
Ebenen, die Nichtübereinstimmung des grammatischen Baus der Sprachen u.a.m.
sind die Ursachen dafür, dass der Übersetzer bei diesen Umwandlungen irgendeine
unveränderliche Größe zugrunde legen muß und kann.
Bei der Betrachtung der Übersetzung bzw. des Translats geht es nicht um ein
selbständiges Werk des Übersetzers, sondern um die Übersetzung eines bestimmten
Originals, die adequat sein soll. Mit anderen Worten handelt es sich darum, dass die
Übersetzung den sinnlichen Inhalt und die stilistischen Besonderheiten des Originals
gemäß den ZS-Normen wiedergeben soll. Je höher die Ebene der Adequatheit ist,
desto besser und genauer ist die Übersetzung.
Das Kriterium, das es ermöglicht von der Übersetzung und nicht von einem
selbständigen schlöpferischen Werk des Übersetzers zu sprechen. Es soll doch etwas
geben, was in sich selbst verbleibt und aus dem Original in die Übersetzung übergeht.
Dieses „etwas“ heißt die Invatiante der Übersetzung. Ein Begriff der aus Mathematik
in die Sprachwissenschaft übernommen wurde. Das ist also eine Größe, die bei
diesen oder jenen Umwandlungen unverändert bleibt. Bei der Übersetzung des
Originals aus einer Sprache in einem andere wird ein bestimmter Inhalt dieser oder
jener Gedanke, der mit Mitteln einer Sprache ausgedrückt werden ist, mit den Mitteln
einer anderen Sprache wiedergeben ist. Somit bleibt der Sinn des Originals bei der
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Übersetzung unverändert. Es wird dabei nur die Form des Gedankenausdrucks
geändert. Die Invariante ist ein abstrakter Begriff, der materiell nicht existiert. In der
Sprache gibt es nur Varianten, die durch Wörter ausgedrückt werden. Die Invariante
ist eine Kategorie des Denkes, die nur gedanklich von den Menschen wahrgenommen
wird ohne eine sprachliche Form oder eine sprachliche Hülle zu haben.
Der Begriff „die Invariante“ erlaubt uns richtig darüber zu entscheiden, was
beim Übersetzungsprozeß unverändert bleiben soll. Unverändert bleibt eben die
Invariante des Gedankens, die im Falle der Übersetzung die Invariante der
Übersetzung bezeichnet wird. Die Invariante der Übersetzung wird dem Übersetzer
bewußt bei seinem Eindringen in den gesamten Sinn des ursprünglichen
Ausgangstextes sobald sich der Übersetzer sozusagen auf die Frequenz die
kommunikative Aufgabe des Senders und die mit ihr zusammenhängende
Interpretation der Realität Begriffen hat. Erst nach der Wahrnehmung der Invariante
der Übersetzung kann der Übersetzung eine weitere Etappe seiner Tätigkeit
realisieren, d.h. den ZS-Text verfertigen.
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.7
1. Was ist die Ursache dafür, dass der Übersetzer bei den Umwandlungen irgendeine
unveränderliche Größe zugrunde legen kann?
2. Worum geht es bei der Betrachtung der Übersetzung?
3. Was ist die Invariante der Übersetzung?
4. Was erlaubt uns „die Invariante“?
Vorlesung Nr.8
Terminologischer Wortschatz eines Textes und die Übersetzung der
Terminologie
Als allumfassendes Merkmal der wissenschaftlich-technischen Literatur in jeder
Sprache ist die Sättigung des Textes mit den fachlichen Termini. Aber das Struktur
der Termini und der Terminologie in einem und demselben Gebiet verschiedener
Sprachen ist nicht gleich. Diese Eigenschaft muß Dolmetscher in Betracht nehmen,
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weil der wissenschaftlich-technische Wortschatz sich immer mehr bereichert und
sogar verändert.
Das Erlernen aller diesen Besondheiten muß man mit dem Begreifen was ist ein
Terminus beginnen.
Der Terminus ist ein Spezialfall des Lexems, bei dem die Bedeutung in der
Regel durch die Stellung des betreffendes Begriffs in einem begriflichen Teilsystem
eines wissenschaftlischen Festlegung, durch ein Denotat, Klasse der Objekten
bestimmt ist.
Wir
verstehen
unter
Bedeutung
eine
abstragierende
umfassende
Wiederspiegelung eines Gegenstandes, einer Erscheinung oder Beziehung der
objektiven Realität im Bewußtsein der Angehörigen einer Sprachgemeinschaft, die
traditionell mit der Form des jeweiligen sprachlichen Zeichens verbunden ist.
Übrigens unser Fachgebiet, d.h. Sprachwissenschaft gehört in die Nomenklatur der
philosophischen Wissenschaft.
Für den Spezialfallterminus ist jedoch zu beachten: dass in der fachlichen
Kommunikation jeweils die aktuellste Präzisierung der Bedeutung durch eine
Definition in einem sehr weiten Sinne zu verstehen ist, etwa als Stellung oder
Zuweisung eines bestimmten Platzes in einem fachlichen System, eine obligatorische
Zuordnung zu einem bestimmten Denotat. Da es sich um ein offenes System handelt,
ist die Bedeutung des Terminus nicht stabil. Bei der Übersetzung der
terminologischen Lexik sollen mehrere Faktoren in Betracht gezogen werden. Es geht
in erster Linie um die Berücksichtigung unterschiedlicher Wortbildungsmittel in der
AS und ZS, zum Beispiel die Bedeutung beziehungsweise Bedeutungsunterschiede
von verschiedenen Suffixen:
z.B. –er/–en: Bohrer/Bohren, Messer, Messen
–rei: Weberei
–tät Reaktivität
–miß: Mißstand, Mißweisung
–un: Ungleichung, Unkosten = die Spesen
Die Substantivierung:
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drehen – das Drehen
feuchten – die Feuchte/Feuchtigkeiten
Führen wir Beispiele von Termini, die mit Hilfe der Präpositionen gebildet
wurden:
Aufrollung, f –
Nachfiltration, f –
Umlenkrolle, f –
Mit Hilfe der Adverbien:
Kurzhobel, m –
Langgewinde, f –
Mehrbelastung, f –
Nahfunkwellen, pl –
Mit Hilfe der Adjektive:
Querfeder, f –
Scharffeuer, n –
Schwarzbirke, f –
Weißblech, n –
Mit Hilfe der Verben:
Fräsarbeit, f –
Schaukelofen, m –
Streichkarton, m –
Wendehaken, m –
Die allgemeine Eigenschaften des terminus sind:
1) Eindeutigkeit; 2) Genauigkeit; 3) stilistische Neutralität; 4) Korreltation der
Bedeutung des Terminus nur mit einem Denotat; 5) Systenheit von Termini.
Die Übersetzung der wisseenschaftlich-technischen Termini ist sogar bei
Vorhandensein eines guten Wörterbuches nicht einfach, weil das Wörterbuch nicht
alle Variante enthält.
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Der Übersetzer muß ständig seinen eigenen terminologoschen Wortschatz
bereichern. Um die wissenschaftlich-technischer Texte zu lesen und zu verstehen,
muß man 75-85% aller Termini wissen.
Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.8
1. Was ist als allumfassendes Merkmal der wissenschaftlich-technischen Literatur in
jeder Sprache?
2. Was muß der Dolmetscher in Betracht nehmen?
3. Was ist ein Terminus?
4. Was ist für den Spezialfallterminus zu beachten?
5. Welche allgemeine Eigenschaften hat ein terminus?
Vorlesung Nr.9
Genres der wissenschaftlich-technischen Literatur und ihre
Eigentümlichkeiten
Unter dem Genre versteht man eine ausgeprägte standfesse Abart irgendwelches
schöpferischen Werkes. Zum epischen Genre in der Literatur gehören Romane,
Erzählungen, Geschichten, zum dramatischen-Komödien, Tragödien, Dramen, zum
literarischen – hauptsächlich poetische Werke.
Im Rahme nur der wissenschaftlich-technischen Literatur bleibend, können wir
hier standfeste Abarten von Texten auffinden, die durch ihre funktionelle
Bestimmung und durch ihrem Inhalt kennzeichnet sind. Diese Abarten der Texte im
Rahmen der wissenschaftlich-technischen Literatur nennen wir als Genres der
wissenschaftlich-technischern Literatur.
Das Vorherrschen oder, umgekehrt, das Fehlen von jenen oder solcchen
sprachlichenMitteln bestimmt als eine äußere Charakteristik jedes konkreten Genres.
Auf der Grundlage der funktionellen Behandlung der inhaltlichen Charakteristik
von Texten der wissenschaftlich-technischen Literatur kann man folgende Genres
aussondern:
1. Beschreibungen von verschiedenen technischen Anlagen und Aggregaten.
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2. Beschreibungen
der
Technologie
und
des
Charakters
der
Produktionsprozesse.
3. Beschreibungen der Arbeitsgriffe.
4. Referatveröffentlichungen.
5. Werbung.
6. Beschreibung der Zeichnungen.
Man kann drei Hauptparameter aussondern, die immer einen je beliebigen Text
charakterisieren.
1. Als eine wichtige Charakteristik gilt ein inhaltliches Wesen des Textes, d.h.
die Ausrichtung des Inhaltes, seine funktionelle Bestimmung. Dieser Parameter ist
mit den anderen eng verbunden.
2. Die Äußerung des Absenders der Mitteilung.
3. Die Ausrichtung der Mitteilung auf den Empfänger.
Das Vorherrschen dieses oder jenes Parameters in einem konkreten Text
bestimmt die Hauptcharakteristik des Textes. Wenn der erste Parameter vorherrscht,
so wird solch ein Text als ein rein beschreibender Text bestimmt. Wenn der zweite
Parameter vorherrscht, so bekommt die Persönlichkeitscharakteristik im Text ihren
Ausdruck und die Übergabe der inneren Erlebnisse des Autors wird als seine
Hauptbestimmung. In der wissenschaftlich-technischern Literatur gibt es solch einen
Parameter nicht. Wenn im Text die Ausrichtung auf den Empfänger vorherrscht, so
kann man über die Bewegcharakteristik des Textes sprechen. Es ist für die Werbung
und für die Patentliteratur kennzeichnent.
Die Bewegcharakteristik besteht darin, dass der Autor der Mitteilung die
Aufmerksamkeit nicht auf die Beschreibung einer Einrichtung lenkt, sondern nach
der Einwirkung auf den Empfänger der Mitteilung strebt.
Das Ziel der Werbung ist die Aufmerksamkeit des Empfängers zu lenken und
das Erwachen des Wunsches dieses Erzeugnis zu erwerben.
Die Charakteristik der sprachlichen Mittel wird von diesen Hauptparametern des
Textes bestimmt und schließt die lexikalischen, grammatischen und stilistischen
Besonderheiten dieser Texte ein.
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Kontrollfragen zur Vorlesung Nr.9
1. Was versteht man unter dem Genre?
2. Welche Genres kann man aussondern?
3. Welche Hauptparameter kann man aussondern?
4. Was bestimmt das Vorherrschen dieses oder jenes Parameters in einem konkreten
Text?
5. Worin besteht die Bewegcharakteristik?
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СПИСОК ЛІТЕРАТУРИ
1. Бархударов Л.С. Язык и перевод. – М., 1975
2. Брандес О.П. Прагматика языка как переводческая проблема // Тетради
переводчика. – 1979. – Вып.16.
3. Каде О. Проблемы перевода в свете теории коммуникации // Проблемы
теории перевода в зарубежной лингвистике. – М., 1978.
4. Комиссаров В.Н. Слово о переводе. – М., 1973.
5. Латышев Л.К. О переводческих трансформациях // Методика и лингвистика.
– М., 1981.
6. Стрелковский Г.М., Латышев Л.К. Научно-технический перевод. – М., 1980.
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