Antrag Unterrichtung über Beteiligung am

SPD-Kreistagsfraktion Dachau
Dachau, 30.07.07
Herrn Landrat Christmann
Antrag
Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt
den Kreistag über die bisherige Beteiligung des Landkreises Dachau am Diskussionsprozess
im Rahmen der Metropolregion München sowie über deren Inhalte und ggf. über den
aktuellen Stand der Ergebnisse zu umfassend zu unterrichten. Ferner ist zu prüfen, in
welcher Form der Landkreis Dachau sich künftig am Diskussionsprozess beteiligt in dem die
Themen
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Wissen
Wirtschaft
Umwelt und Gesundheit
Mobilität
aufgegriffen und Möglichkeiten des Aufbaus einer Organisation und die Struktur einer
koordinierten Zusammenarbeit in der Metropolregion München ausgelotet werden.
Begründung:
Die Metropolregion München, die neben der Landeshauptstadt München die Landkreise
Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und
Starnberg sowie den Oberzentren Augsburg, Ingolstadt, Landshut und Rosenheim umfasst,
ist die zweitgrößte der 18 bayerischen Planungsregionen. Mit rund 2,5 Mio. Einwohnern
gehört sie zu den bevölkerungsreichsten Regionen im süddeutschen Raum und dem
benachbarten Ausland.
Städte und Gemeinden an der Peripherie des Verdichtungsraums entwickeln sich überaus
dynamisch. Ein stetiger Anstieg des Verkehrsaufkommens, erhöhter Bauland- und
Infrastrukturbedarf und damit Landschaftsverbrauch sind die Folge.
Auf der anderen Seite bietet die Region München eine hohe Umwelt-, Lebens- und
Freizeitqualität, die als "weiche Standortfaktoren" für die hier lebende Bevölkerung und damit
auch im Wettbewerb um Investoren und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zunehmend an
Bedeutung gewinnen. Herausragende Erholungslandschaften wie sie auch das Dachauer
Land bietet, tragen zur Erhöhung der Lebensqualität der Bevölkerung bei.
Um die Region München mit den angrenzenden Landkreisen sowie den Oberzentren
Augsburg, Ingolstadt, Landshut und Rosenheim spielen sich gut 80 % aller
Pendlerbeziehungen zu den Arbeitsplätzen der Stadt München und des eng mit ihr
verbundenen Umlands ab. Im Kernbereich werden rund 45 % der in BIP gemessenen
Wirtschaftsleistung Bayerns erarbeitet.
Die Metropolregion verfügt über ein hohes Potential an wissenschaftlichem Know-how und
eine gebündelte Innovations- und Wirtschaftskraft. Diese müssen durch vorausschauende
Planung und weitsichtige Entscheidungen auf den verschiedensten Ebenen am Laufen
gehalten und durch eine zukunftsfähige Entwicklung forciert werden. Die Region München ist
wegen ihrer besonderen Standortqualitäten eine der wettbewerbsfähigsten in Europa. Diese
Wettbewerbsposition muss durch das Zusammenwirken von lokaler Politik, Wissenschaft
und Wirtschaft gesichert werden. Es gilt die Region international so aufzustellen, dass sie
wettbewerbsfähig bleibt. Zusammenarbeit und Vernetzung sind daher dringend geboten. Die
Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums und damit dem Erhalt und dem Ausbau von
Arbeitsplätzen durch aktives und vorsorgendes Handeln sowie durch eine kluge
Raumordnungspolitik, die nur im Verbund gestaltet werden kann, kommt immer stärkere
Bedeutung zu.
Kooperationen innerhalb der Metropolregion München beschränken sich jedoch bislang auf
einzelne Bereiche und haben im Wesentlichen sektoralen und teilräumlichen Charakter.
Beispiele für bestehende, formale Zusammenschlüsse sind vor allem der Regionale
Planungsverband München (RPV), dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum
München (PV) und der Verein „Wirtschaftsraum Südbayern“.
Notwendig ist aber, institutionalisierte Prozesse und Strukturen aufzubauen und die
gemeinsamen Aufgaben der Metropolregion München zu bündeln und zu koordinieren. Ziel
des Zusammenwirkens in der Metropolregion ist:
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den Vorsprung der Metropolregion München als einen der attraktivsten Räume
Europas auszubauen
quantitativ und qualitativ nachhaltiges Wachstum in der Region zu fördern
die vorhandenen Kernkompetenzen in der Metropolregion auf den Feldern Wirtschaft
und Innovation, Wissenschaft, Forschung und Bildung, Lebensqualität und Kultur,
Gesundheit und Tourismus zu stärken und die Infrastruktur durch bessere
Vernetzung und Kooperation auszubauen
die regionale Identität zu stärken
Dabei geht es darum:
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die besten Köpfe in die Metropolregion München zu holen können und in Zukunft
Spitzenleistungen in Wissenschaft, Forschung und Technologieentwicklung zu
erbringen,
unsere Stadt Dachau und die Landkreisgemeinden auch künftig als Lebensräume mit
einer hohen Lebensqualität gestalten zu können, mit bezahlbaren Wohnungen
und gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln,
es zu schaffen, dass sich Stadt und Land sinnvoll ergänzen,
attraktive Erholungsräume zu sichern und für einen dauerhaften Schutz von Natur
und Landschaft zu sorgen,
die Chancen zu nutzen, die in der touristischen Entwicklung liegen - ohne die
natürlichen Grundlagen dafür zu zerstören,
im Dachauer Land Perspektiven zu schaffen für neue Arbeitsplätze und die
mittelständische Wirtschaft,
für die Ressourcen schonende Produktion von gesunden Nahrungsmitteln zu sorgen,
eine moderne und umweltfreundliche Verkehrsinfrastruktur zu schaffen.
Marianne Klaffki
Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion
SPD