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EUROPÄISCHE KOMMISSION – PRESSEMITTEILUNG
Reform der Hochschulbildung: Modernisierung und
Beschäftigungsfähigkeit sind Kernstück der neuen
Strategie
Brüssel, 20. September 2011 – Die Europäische Kommission hat heute im Rahmen
der EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung eine neue Reformstrategie
vorgelegt, mit der die Anzahl der Hochschulabsolventen erhöht und die Qualität der
Lehre verbessert werden soll. Damit die Wirtschaft der EU gestärkt aus der Krise
hervorgeht, soll darüber hinaus auch der entsprechende Beitrag der
Hochschulbildung maximiert werden. Die Strategie zeigt Schwerpunktbereiche auf,
in denen die Mitgliedstaaten mehr für das Erreichen der gemeinsamen
Bildungsziele tun müssen, und nennt Maßnahmen der Europäischen Union, mit
denen die Länder bei ihrer Modernisierungspolitik unterstützt werden sollen. Zu den
Initiativen auf EU-Ebene gehören ein mehrdimensionales Hochschulranking, mit
dessen Hilfe Studierende feststellen können, welcher Studiengang am besten für
sie geeignet ist, sowie im Rahmen von „Erasmus für Masterstudierende“ eine
Bürgschaft für Studiendarlehen für Studierende, die einen vollständigen
Studienzyklus im Ausland absolvieren.
In der Europäischen Union gibt es etwa 4 000 Universitäten und sonstige
Hochschuleinrichtungen sowie mehr als 19 Mio. Studierende. In den vergangenen
Jahren haben Zahl und Vielfalt von Hochschuleinrichtungen und die Zahl der
Studierenden erheblich zugenommen. Finanzierung, Verwaltungsstrukturen und
Curricula konnten dabei jedoch häufig nicht Schritt halten. Die Hochschulbildung ist
jedoch derzeit nicht leistungsfähig genug, um genügend Menschen in Europa die
Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen
und Wachstum erforderlich sind. Gleichzeitig investieren weltweit Europas
Wettbewerber – und insbesondere aufstrebende Volkswirtschaften – immer mehr in
ihre Hochschuldbildung.
Bei der Vorstellung der Strategie erklärte Androulla Vassiliou, die EU-Kommissarin
für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend: „Hochschulbildung ist eine starke
Antriebskraft für das Wirtschaftswachstum. Sie öffnet das Tor zu besseren
Lebensbedingungen und bringt Chancen und Möglichkeiten für die Menschen mit
sich. Gleichzeitig ist sie auch die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.
Dennoch haben zu viele Hochschulabsolventen Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz
bzw. eine anspruchsvolle Beschäftigung zu finden. Wir müssen daher die
Hochschulbildung – und auch die Berufsbildung – reformieren, um unseren jungen
Menschen die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um ihr
Entwicklungspotenzial auszuschöpfen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu
maximieren.“
IP/11/1043
Hintergrund
Zu den Schwerpunktbereichen, in denen weitere Reformen erforderlich sind,
gehören:
- Steigerung der Zahl von Hochschulabsolventen; Gewinnen breiterer
Gesellschaftsschichten für die Hochschulbildung; Verringerung der Anzahl an
Studienabbrechern
- Verbesserung der Qualität und Relevanz der Hochschulbildung, damit die
Curricula den Anforderungen der Einzelnen, des Arbeitsmarktes und künftiger
Karrieremöglichkeiten gerecht werden, sowie Förderung und Anerkennung von
Exzellenz in Lehre und Forschung
- mehr
Möglichkeiten
für
Studierende,
durch
Studienoder
Praktikumsaufenthalte im Ausland zusätzliche Fähigkeiten und Kenntnisse zu
erwerben; Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit für bessere
Leistungen der Hochschuleinrichtungen
- Ausbildung von mehr Forschenden, damit der Boden für die Unternehmen von
morgen bereitet wird
- Stärkung der Verbindungen zwischen Bildung, Forschung und Wirtschaft zur
Förderung von Exzellenz und Innovation
- Sicherstellung einer effizienten Finanzierung, um den Hochschulen mehr
Freiraum zu schaffen und Investitionen in eine hochwertige Bildung zu
ermöglichen, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht wird.
Viele EU-Länder betrachten die Modernisierung ihrer Hochschulsysteme als
Priorität – allerdings wird das Potenzial der europäischen Hochschulen, zu Europas
Wohlstand beizutragen und eine wichtige Rolle in der Gesellschaft zu spielen, nach
wie vor nicht voll ausgeschöpft. Daher steht die Bildung im Mittelpunkt der
Strategie Europa 2020, in der das Ziel festgelegt wurde, dass am Ende dieses
Jahrzehnts 40 % der jungen Menschen in Europa über einen Hochschulabschluss
verfügen (im Vergleich zu 33,6 % im Jahr 2010).
Im Juli hat die Europäische Kommission ihre Vorschläge für den nächsten
mehrjährigen EU-Finanzrahmen (2014-2020) vorgelegt, wobei – in Anerkennung
ihrer entscheidenden Rolle für das Wachstum – für allgemeine und berufliche
Bildung und Jugend (+ 73 %) sowie für Forschung (+ 46 %) erhebliche
Ausgabensteigerungen vorgesehen sind. Die Reformagenda zur Modernisierung
der Hochschulbildung wird Ausgabenschwerpunkte der EU-Programme im Sinne
der Reformen ausrichten.
Analysen und Studien sowie Konsultationen mit Hochschuleinrichtungen,
Lehrkräften, Forschenden, Studierenden, Unternehmen, Gewerkschaften,
Regierungen und internationalen Einrichtungen haben zur Ausgestaltung der
Reformstrategie der Europäischen Kommission beigetragen. Sie wird von einer
Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen begleitet, in der die neuesten
Entwicklungen in den europäischen Hochschulsystemen untersucht werden, sowie
von einer Studie über die Modernisierung der Hochschulbildung in Europa
(Finanzierung und soziale Dimension), in der auf die Trends bei der Finanzierung
der Hochschulbildung und der Strategien zur Öffnung der Hochschulbildung
eingegangen wird (IP/11/1037).
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Weitere Informationen:
MEMO/11/613 – Modernisierung der Hochschulbildung – Fakten und Zahlen
MEMO/11/615 – Die EU-Strategie zur Modernisierung der Hochschulbildung –
Fragen und Antworten
Mitteilung zur EU-Strategie zur Modernisierung der Hochschulbildung:
http://ec.europa.eu/education/higher-education/doc/com0911_en.pdf
Statistik – Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen zu den neuesten
Entwicklungen in Europas Hochschulbildungssystemen:
http://ec.europa.eu/education/higher-education/doc/wp0911_en.pdf
Eurydice-Studie über die Modernisierung der Hochschulbildung in Europa
(Finanzierung und die soziale Dimension):
http://eacea.ec.europa.eu/education/eurydice/thematic_studies_de.php
Europäische Kommission: Hochschulbildung:
http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-policy/doc62_de.htm
Vorschlag der Kommission im Bereich allgemeine und berufliche Bildung und
Jugend für den nächsten EU-Haushalt: IP/11/857
Contacts :
Dennis Abbott (+32 2 295 92 58)
Dina Avraam (+32 2 295 96 67)
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