WER SICH FÜR PRAKTISCHE GPS-ANWENDUNGEN, FUNKALARMSYSTEME UND ÄHNLICHES INTERESSIERT UND DAZU ANREGUNGEN FÜR EIGENE AKTIVITÄTEN SUCHT, DER IST HIER RICHTIG Bei GPS handelt es sich um ein satellitengestütztes Navigationssystem. Mithilfe der dafür preiswert erhältlichen Empfangsgeräte wird Jedermann in die Lage versetzt, überall auf der Welt schnell eine Standortbestimmung mit einer Genauigkeit von mindestens etwa +/- 10m durchführen zu können. Aber das ist sicherlich für die meisten Leser nichts Neues. Was mich persönlich dabei besonders interessiert, ist nicht der GPS-Empfang ansich, sondern die Funkübertragung der gewonnenen Navigationsdaten und deren Fernauswertung. Quelle: www.kowoma.de Aufbau des GPS-Systems Das GPS-System lässt sich in drei grundlegende Segmente unterteilen, die nachfolgend besprochen werden: o Weltraumsegment (Satelliten) o Kontrollsegment (Kontrollstationen) o Benutzersegment (GPS-Empfänger) Weltraumsegment GPS-Block IIF Satellit Das Weltraumsegment besteht aus mindestens 24 Satelliten. Der erste dieser Satelliten wurde bereits 1978 in seine Umlaufbahn gebracht. Mittlerweile gibt es fünf verschiedene Typen (Block I, Block II, Block IIA, Block IIR und Block IIF) dieser Satelliten, die natürlich im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt wurden. Block I Satelliten AK, 14.05.2016 Seite 1 68623524 GPS-Block I Satellit (Quelle:NASA) Zwischen 1978 und 1985 wurden von Kalifornien aus elf Block I Satelliten mit jeweils einer Masse von 845 kg gestartet, von denen heute jedoch kein einziger mehr in Betrieb ist. Diese Satelliten waren für eine Lebensdauer von 4,5 Jahren konzipiert, überlebten jedoch ihr geplantes Alter um weitere fünf Jahre. Einer der Satelliten war 13 Jahre lang in Betrieb. Bei den Block I Satelliten, die als Prototypen lediglich der Erprobung des Systems dienten, waren alle Signale für zivile Nutzer zugänglich. Zur Stromversorgung dienten Solarpanels mit 400 Watt Leistung. Während sich die Satelliten im Erdschatten befanden, dienten Nickel-Cadmium-Zellen als Reserve. Die Triebwerke zur Positionskorrektur wurden mit Hydrazin betrieben. Informationen zu den Block I Satelliten können hier eingesehen werden (englisch), die Informationen sind jedoch von 1996, da alle Block I Satelliten mittlerweile ausser Betrieb sind. Block II Satelliten GPS-Block IIA Satellit (Quelle:NASA) Die Block II Satelliten wiegen mit über 1500 kg etwa das doppelte der Block I Satelliten. Der erste dieser Satelliten wurde 1989 von Cape Canaveral aus gestartet. Diese Satelliten haben eine "Spannweite" von ca. 5,1 m. Die Block II Satelliten sind für eine Betriebsdauer von 7,5 Jahren ausgelegt. Insgesamt wurden 9 Block II Satelliten und 18 Block IIA Satelliten bis September 1996 gestartet. Obwohl die Satelliten sich weiterhin auf sechs unterschiedlichen Bahnen mit einem jeweils gleichen Winkel zum Äquator befinden, haben die neueren Block II Satelliten eine etwas veränderte Konstellation. Im Jahr 1990 wurde der erste Block IIASatellit (A steht für "advanced") in seine Umlaufbahn gebracht. Infos über den Status der Block II Satelliten gibt es hier (englisch). Der Status des Gesamtsystems ist hier zu finden (englisch). AK, 14.05.2016 Seite 2 68623524 Kleine Atomuhr (zu sehen im Verkehrshaus Luzern) Die Block II und Block IIA Satelliten besitzen jeweils zwei Rubidium und zwei Cäsium Atomuhren mit einer Uhrenstabilität von mindestens 10 - 13 s. Aus der Grundfrequenz der Atomuhren (10,23 MHz) leiten sich alle anderen benötigten Frequenzen ab. Die Satelliten des Blocks IIR haben drei Rubidium-Atomuhren an Bord. Diese extreme Ganggenauigkeit von ± 1 Sekunde in 1 Million Jahren ist absolut notwendig für das Funktionieren des Systems. Warum wird im Kapitel Positionsbestimmung erklärt. GPS-Block IIR Satellit Bei diesen neuen Block IIR Satelliten ist jetzt nur noch das sogenannte C/A-Signal (Coarse/Aquisition) für zivile Anwendungen zugänglich. Die Stromversorgung und der Antrieb blieben gleich wie bei den Block I Satelliten, die Solarpanels leisten jetzt allerdings 750 Watt. Von der nächsten Generation (Block IIR (replenishment - Auffrischung)) Satelliten sollten ursprünglich jeweils drei Stück mit dem Space Shuttle in ihre Umlaufbahn gebracht werden, nach der Challenger Katastrophe (1986) wurde dann aber beschlossen, jeweils zwei Satelliten mit einer Delta-Rakete in den Orbit zu bringen. AK, 14.05.2016 Seite 3 68623524 Start einer Delta-Rakete Paradoxerweise gingen dabei bereits die ersten beiden Satelliten verloren, da aufgrund einer Fehlfunktion der Delta II Rakete (übrigens die erste Fehlfunktion bei einer Rakete diesen Typs) diese kurz nach dem Start zerstört werden musste. Die Satelliten des Block IIR besitzen anstatt der Rubidium- bzw. Cäsium-Atomuhren Wasserstoffmaser, die eine noch größere Genauigkeit aufweisen. Die nächste Generation der Satelliten (Block IIF) soll voraussichtlich über eine zweite Frequenz für die zivile Nutzung verfügen, die dann Positionsbestimmungen mit noch größerer Genauigkeit ermöglicht. Diese Satelliten werden nach der bisherigen Planung aber erst nach 2005 einsatzbereit sein. Die Block II Satelliten haben weiterhin noch einige zusätzliche Fähigkeiten, die aber mit dem eigentlichen GPS-System nichts zu tun haben. Dazu gehören beispielsweise Sensoren, die Atomexplosionen detektieren können. Der bisher letzte Block IIa Satellit wurde am 30. Januar 2001 von Cape Canaveral aus gestartet. Der Start eines Block II Satelliten kostet etwa $ 50 Mio., was deutlich macht, welch hohe Investitionskosten das System birgt. Diese enormen Ausgaben werden teilweise nur deshalb vom US Kongress bewilligt, weil das System sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden kann. Aktuelle Informationen zum Status der Block II Satelliten kann hier oder hier eingesehen werden (englisch). Die Abstrahlungsleistung der Satelliten beträgt lediglich maximal 50 Watt. Zum Vergleich: Fernsehsatelliten wie die ASTRASatelliten strahlen mit einer Leistung von etwa 100 Watt, jedoch nur über Europa und man benötigt mindestens eine 50 cm Parabolantenne für den Empfang ohingegen eine GPS-Antenne meist nur wenige Zentimeter gross ist. Bei den Fernsehsatelliten sind die Datenübertragungsraten jedoch unvergleichlich höher. Aufgrund der verwendeten hohen Frequenz können die Signale weder Stein noch Wasser durchdringen und werden unter Umständen bereits von sehr dichter Belaubung in Wäldern so stark abgeschwächt, dass manche (vor allem ältere) Empfänger Schwierigkeiten bekommen können. Allerdings funktioniert das GPS bei jedem Wetter, also auch bei stärkster Bewölkung (Probleme können jedoch bei sehr starkem Schneefall auftreten). AK, 14.05.2016 Seite 4 68623524 Umlaufbahnen Die Satelliten umkreisen die Erde mit 3,9 km pro Sekunde und haben eine Umlaufzeit von 12 Stunden Sternzeit, was in Erdenstunden 11 Stunden 58 Minuten ausmacht. Das bedeutet, dass der gleiche Satellit jeden Tag etwa 4 Minuten früher über der gleichen Position steht. Die mittlere Enfernung vom Erdmittelpunkt beträgt 26560 km, was bei einem mittleren Erdradius von 6360 km zu einer Bahnhöhe von etwa 20200 km führt. Umlaufbahnen in dieser Höhe werden auch MEO - "medium earth orbit" genannt. Im Vergleich dazu haben geostationäre Satelliten wie die ASTRA oder Meteosat-Satelliten mit 42300 km eine Umlaufbahn in etwa der doppelten Entfernung. Die GPS-Satellitenbahnen befinden sich in sechs Ebenen, in denen Satellitenbahnen (Abstände sind massstabsgetreu) jeweils vier Satelliten in gleichen Abständen vorgesehen waren. Heute sind es meist mehr als 24 Satelliten, was die Verfügbarkeit weiter erhöht. Die Inklination der Ebenen beträgt 55 °. Die Ebenen sind in der Äquatorebene um jeweils 60 ° gegeneinander versetzt. Das bedeutet, dass die Umlaufbahnen die Satelliten bis 55 ° nördlicher und 55 ° südlicher Breite führen. (Die Satelliten des Block I hatten noch eine Inklination der Bahnebene gegenüber dem Äquator von 63 °). Durch diese besondere Anordnung der Bahnen wird vermieden, dass sich überdurchschnittlich viele Satelliten über den Polen befinden (wie es beim TRANSIT-System mit auf Polbahnen verlaufenden Satelliten der Fall war), andererseits verlaufen die Bahnen nördlich genug, dass auch den Einsatz von GPS in polnahen Gebieten möglich ist. Weiterhin führt diese Anordnung auch zu einer relativ stabilen Konstellation, da Störfaktoren (z.B. Gravitationsfelder, Sonnenwinde) im Mittel auf alle Satelliten gleich einwirken. Die Anzahl und Anordnung der Satelliten hat zur Folge, dass immer mindestens Inklination der Umlaufbahnen vier Satelliten überall auf der Welt zu jeder Zeit empfangen werden können. Je weiter man sich allerdings den Polen nähert, desto weiter am Horizont befinden sich die Satelliten, können trotzdem gut empfangen werden, sind jedoch in keinem Fall mehr direkt über Kopf. Aufgrund der Geometrie der Satellitenpositionen kann dies zu geringen Einbußen in der Positionierungsgenauigkeit führen. Diese Geometrieeffekte treten jedoch bei bestimmten Satellitenkonstellationen von Zeit zu Zeit auch an anderen Punkten der Erde auf. Die Entfernungen auf der Darstellung der Bahnen auf dem oberen Bild ist in etwa maßstabsgetreu (Vergleich des Erdradius mit den Umlaufbahnen). AK, 14.05.2016 Seite 5 68623524 Nebenstehende Grafik zeigt den Groundtrack (Subsatellitenbah n - Bahn auf der Erde, über dem der Satellit jeweils senkrecht steht) des Satelliten BIIR- 07 (PRN 18) von 18.10.01 00:00 Uhr Ground-Track (Subsatellitenbahn) des Satelliten GPS BIIR-07 (PRN 18) von 18.10.2001 00:00 Uhr bis 19.10.2001 00:00 Uhr bis 19.10.01 00:00 Uhr. Der gelbe Pfeil zeigt jeweils die 00:00 Zeiten. Man sieht, dass sich die Umlaufzeit leicht (4 Minuten) verschiebt. Der gelbe Punkt zeigt den Subsatellitenpunkt um 21:30 Uhr. Der Satellit steht über Äthiopien. Die dazugehörige "Ausleuchtungszone", innerhalb derer der Satellit sichtbar ist, ist hellblau markiert. Die Grafik wurde mit dem FreeWare Programm WinOrbit erstellt (und leicht modifiziert). Wer sich die Umlaufbahnen der GPS (und auch anderer Satelliten) plastisch vor Augen führen möchte, dem sei folgender Link empfohlen: J-Track 3D. Auf dieser Seite gibt es ein Java-Applet, dass die Umlaufbahnen und Informationen von über 500 Satelliten darstellen kann. Kontrollsegment (Bodenstationen) Die Kontrolle über das GPS-System liegt vollständig in der Hand der US-Armee. Zur Überwachung der Satelliten dient eine "Master Control Station" sowie vier weitere Monitorstationen auf Hawaii, den Ascension Islands, Diego Garcia und Kwajalein (siehe Grafik). Position der Monitorstationen und der Master Control Station AK, 14.05.2016 Seite 6 68623524 Die passiven Monitorstationen sind nichts weiter als GPS Empfänger, die alle im Sichtbereich befindlichen Satelliten verfolgen und auf diese Weise Messdaten der Satellitensignale sammeln. Die Monitorstationen senden diese Rohdaten an die "Master Control Station" Weiterverarbeitung. Satelliten-Tracking-Station auf Hawaii (Quelle: Schriever Air Force Base Satellite Flyer Vol. 6; No.12) Die zur Stationen Ascension Islands, Diego Garcia und Kwajalein sind auch Sendestationen für Korrekturdaten. Die "Master Control Station" befindet sich in der Schriever Air Force Base (ehemals Falcon AFB), die knapp zwanzig Kilometer östlich von Colorado Springs liegt. Das "50th Space Wing’s 2nd Space Operations Squadron" ist für den Betrieb des GPS Systems verantwortlich. Hier werden die Daten der Monitorstationen 24 Stunden am Tag in Echtzeit ausgewertet und daraus Informationen über die Uhren und Bahnen der Satelliten gewonnen. Auf diese Weise können eventuelle Fehlfunktionen schnell festgestellt werden. Aus den Informationen werden auch neue Ephemeridendaten berechnet. Ein bis zwei mal pro Tag werden diese Daten dann zusammen oben: Schriever AFB, Colorado unten: 50th Space Wing’s 2nd Space Operations Squadron (Quelle: AFSPC Image Gallery) mit anderen Kommandos über Sendeantennen der Stationen auf den Ascension Islands, Diego Garcia oder Kwajalein über ein S-Band Signal (S-Band: 2000 - 4000 MHz) an die Satelliten zurückgesandt. Die Satelliten des Block IIR sind in der Lage, Signale mit anderen GPS-Satelliten auszutauschen und können dadurch ihre Bahndaten selbst korrigieren, wodurch sie theoretisch nur alle 180 Tage eine Verbindung mit den Bodenstationen benötigen. Aktuelle Informationen zum Zustand des GPS-Systems finden sich hier und hier (englisch). Benutzersegment (GPS-Empfänger) AK, 14.05.2016 Seite 7 68623524 GPS-Satellitenempfänger lassen sich mittlerweile so kompakt bauen, dass sie sogar in eine Armbanduhr integriert werden können. Die meisten der heute angebotenen Geräte für den Privatgebrauch haben etwa die Grösse eines Mobiltelefons. Alle heute angebotenen Geräte haben mindestens 12 Kanäle, d.h. sie können die Daten von bis zu 12 Satelliten gleichzeitig verarbeiten und auswerten. Ältere Geräte mussten die Auswertung teilweise nacheinander durchführen, wodurch die wesentlich langsamer und ungenauer waren, sowie empfindlicher auf Störungen reagiert haben. Geräte für den professionellen Einsatz (Vermessung, Militär) sind typischerweise etwas grösser und aus verschiedenen Gründen wesentlich genauer. Älteres GPS-Gerät (Magellan GPS 2000) Positionsbestimmung Stark vereinfacht gesagt sendet jeder Satellit eine Nachricht der Art: "Ich bin Satellit Nr. X, meine Position ist gerade Y und diese Nachricht wurde zum Zeitpunkt Z versandt". Dies ist, wie gesagt, stark vereinfacht am es kommt dem Prinzip recht nah. Zusätzlich sendet der Satellit noch Informationen über seine Position (und die der anderen Satelliten). Diese Bahndaten (Ephemeriden- und Almanachdaten) werden vom GPS-Empfänger gespeichert und für spätere Rechnungen verwendet. Um nun die Position zu bestimmen, vergleicht der GPS-Empfänger die Zeit, zu der das Signal ausgesamdt wurde mit der Zeit, zu der das Signal empfangen wurde. Aus dieser Zeitdifferenz kann die Entfernung des Satelliten berechnet werden. Werden nun von weiteren Satelliten Messungen hinzugefügt, so kann die aktuelle Position durch Trilateration (Entfernungsmessung von drei Punkten aus) bestimmt werden werden. Mit wenigstens drei Satelliten kann der GPS Empfänger seine Position auf der Erdoberfläche bestimmen. Dies wird "2D position fix" (zweidimensionale Positionsbestimmung) genannt. Zweidimensional deshalb, weil der Empfänger davon ausgehen muss, sich direkt auf der Erdoberfläche (also einer rechnerisch zweidimensionalen Fläche) zu befinden. Mit Hilfe von vier oder mehr Satelliten kann ein "3D position fix", also die absolute Position im Raum oder eben zusätzlich die Höhe über der Erdoberfläche bestimmt werden. Durch ständige Neuberechnung der aktuellen Position kann der GPS Empfänger auch genau die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung (als "ground speed" und "ground track" bezeichnet) berechnen. Eine andere Möglichkeit der Geschwindigkeitsmessung ist das Ausnutzen des Dopplereffekts, der durch die Bewegung bei den übermittelten Signalen auftritt. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wie ein Beobachter ein Martinshorn als höheren Ton wahrnimmt, wenn es sich auf ihn zu bewegt und als tieferen Ton, wenn es sich von ihm weg bewegt. Vereinfacht liegt also der Positionsbestimmung mit Hilfe von GPS das gleiche Prinzip zugrunde, das man bereits als Kind genutzt hat, um die Entfernung eines Gewitters abzuschätzen. Hierbei wird einfach gezählt, welche Zeitdifferenz zwischen dem Einschlag des Blitzes (im Vergleich zur Schall- ist die Lichtgeschwindigkeit so hoch, dass man die Laufzeit des Lichts vom Einschlagpunkt zum Beobachter nicht berücksichtigen muss) und dem Eintreffen des Donners vergangen ist. Da Schall sich in Luft mit etwa 340 m/s ausbreitet ergibt sich so aus z.B. 3 Sekunden zwischen Blitz und Donner eine Entfernung von etwa 1 Kilometer. AK, 14.05.2016 Seite 8 68623524 Dabei machen wir allerdings noch keine Positionsbestimmung, sondern nur eine Entfernungsbestimmung. Mit mehreren Entfernungsbestimmungen lässt sich jedoch eine Positionsbestimmung durchführen. Um beim Beispiel mit dem Blitz zu bleiben würde das bedeuten, dass wenn mehrere Leute an unterschiedlichen Positionen, die natürlich bekannt sind, stehen und die Zeit zwischen Blitzeinschalg und Donner messen, die Position des Blitzeinschlags bestimmen könnten. Im Folgenden nun eine Erkärung, wie die Positionsbestimmung beim GPS-System vonstatten geht. Zur Vereinfachung soll zunächst von einer zweidimensionalen Welt ausgegangen werden, da hier die Übersichtlichkeit um "Dimensionen" besser ist und sich das ganze auch vernünftig aufzeichnen lässt. Später kann das gesehene dann leicht in die wahre dreidimensionale Welt übertragen werden. In unserem Beispiel haben wir die Zeit, die ein Signal vom ersten der beiden Satelliten bis zu unserem Standpunkt benötigt mit 4 Sekunden bestimmt. (Dieser Wert ist natürlich unrealistisch hoch, aber das macht jetzt nichts. Tatsächlich ist die Laufzeit der Signale vom Satelliten zur Erdoberfläche bei einer Lichtgeschwindigkeit von 299 792 458,0 m/s etwa 0,07 Sekunden, aber das ändert ja nichts am Prinzip.) Wenn wir nur diese Information haben, können wir immerhin schon sagen, dass unsere Position irgendwo auf einem Kreis mit der "Entfernung" 4 Sekunden um den ersten Satelliten sein muss. Wenn wir das ganze jetzt noch mit der Laufzeit eines Positionsbestimmung mit zwei Satelliten (2-dimensionale Welt) zweiten Signals machen, bleiben zwei Schnittpunkte der Kreise als mögliche Positionen (Punkte A und B). Moment mal, brauchen wir nun nicht noch einen dritten Satelliten, schliesslich heisst es ja auch "Trilateration" und nicht "Dilateration"? Nein, denn wir wissen ja bereits, dass wir uns wenigstens irgendwo in der Nähe der Erde befinden müssen (Punkt A) und nicht irgendwo weit draussen im Weltraum (Punkt B). Genau genommen haben wir damit unseren dritten "Satelliten" bzw. dritten Kreis, der mit den beiden anderen überlappen muss. Der im Bild grau hinterlegte Bereich ist der Bereich innerhalb dem das GPS-System in unserem Beispiel genutzt werden kann. Dieser Bereich ist jedoch sehr gross, da die Satelliten weit weg sind von der Erdoberfläche, so dass sich auch hoch fliegende Flugzeuge innerhalb dieses Bereichs befinden. Damit bleibt also nur ein einziger Punkt übrig, an dem wir uns befinden können und unsere Position ist genau bestimmt. Fertig! Und für drei Dimensionen brauchen wir jetzt lediglich noch einen dritten Satelliten? Im Prinzip ja, jedoch gibt es wie immer ein Aber. Das Problem ist, die tatsächliche und exakte Laufzeit der Signale zu kennen. Die Satelliten übermitteln wie gesagt mit jeder Nachricht eine Art Zeitstempel, wann die Nachricht abgesandt wurde. Ausserdem wissen wir, dass die Uhren aller Satelliten absolut genau und synchron gehen, schliesslich sind Atomuhren an Bord. Das Problem ist jedoch die Uhr unseres GPS Empfängers. Kein GPS-Empfänger hat eine eingebaute Atomuhr, was ihn ungeheuer teuer machen würde. Unsere GPS-Empfänger haben "nur" Quarzuhren und die gegen im Vergleich zu Atomuhren wirklich nicht sehr genau. Aber wie wirkt sich das nun in der Praxis aus? AK, 14.05.2016 Seite 9 68623524 Bleiben wir bei unserem Beispiel und nehmen an, die Uhr in unserem GPS Empfänger geht gegenüber den Uhren der Satelliten eine halbe Sekunden vor. Damit erscheint uns die Laufzeit der Signale von den Satelliten um 0,5 Sekunden länger. Das wiederum führt dann dazu, dass wir glauben am Punkt B anstatt am Punkt A zu sein. Die Kreise die sich in Punkt B schneiden werden im GPSWortschatz auch Pseudoranges (Pseudoentfernungen) genannt. Diese werden so lange mit "Pseudo" bezeichnet, bis die Korrektur der Synchronisationsfehler (Bias) 2D Positionsbestimmung mit 2 Satelliten und angenommenem Uhrenfehler der Uhren durchgeführt wurde. Je nachdem, wie genau die Uhr funktioniert, wird die ermittelte Position "mehr oder weniger falsch" sein. Für die Praxis der Navigation mit GPS würde das bedeuten, dass bei den ungeheurer kleinen Signallaufzeiten die ermittelte Position immer viel mehr (als weniger) falsch ist und damit völlig unbrauchbar wäre. Ein Uhrenfehler von 1/100 Sekunde, was die Vorstellungskraft bereits strapaziert, einem jedoch von Auto- und Skirennen heute dennoch durchaus geläufig ist, macht in der GPS-Navigation eine Fehlbestimmung der Position um ca. 3000 km aus. Um eine Positionsbestimmung auf 10 m genau zu erreichen muss die Laufzeit bis auf 0,00000003 Sekunden genau sein. Da keine Atomuhren in GPS-Empfängern zu finden sind, lässt sich das Problem anders auf eleganate Weise lösen. AK, 14.05.2016 Seite 10 68623524 2D Positionsbestimmung mit 3 Satelliten und Korrektur des Uhrenfehlers Zieht man nämlich noch einen dritten Satelliten hinzu und betrachtet zunächst wieder den Fall, dass die Uhr des Empfängers absolut genau geht, so erhält man wieder eine eindeutige bestimmte Position (Punkt A). Betrachtet man den gleichen Fall aber unter der Voraussetzung, dass die Empfänger-Uhr eine halbe Sekunde vorgeht, so erhält man keinen eindeutigen Schnittpunkt mehr, sondern drei Schnittpunkte B aus je zwei Kreisen. Der Uhrenfehler fällt also sofort auf. Verschiebt man nun die Zeit der Empfängeruhr solange, bis aus den drei Schnittpunkten B ein Schnittpunkt A wird, so hat man den Uhrenfehler korrigiert und die Empfängeruhr läuft absolut snychron zu den Atomuhren der GPS-Satelliten. Der GPSEmpfänger wird zur "Atomuhr". Die Entfernungen zu den Satelliten, die als "Pseudoranges" bezeichnet wurden, werden jetzt echte Entfernungsangaben und es wird auch klar, warum sie vorher nur als Pseudoentfernungen bezeichnet wurden. In unserem Beispiel in der 2-dimensionalen Welt sind also die Signale von drei Satelliten nötig, um eine eindeutige Positionsbestimmung durchzuführen. In der Realität, die eine Dimension mehr hat, braucht man für eine 3D-Positionierung wie bereits erwähnt demnach vier Satelliten. Warum hört man dann so oft, dass drei Satelliten ausreichen? Man kann in der Praxis auch mit drei Satelliten eine Ortsbestimmung erhalten, aber nur eine zeidimensionale (2D-fix). Zweidimensional bedeutet, dass sich die so Position auf der Erdoberfläche befinden muss. Der für die Berechnung notwendige vierte Satellit wäre der Erdmittelpunkt und die zu diesem Satelliten bestimmte Entfernung wäre die Entfernung der Erdoberfläche vom Erdmittelpunkt (6360 km). Somit hat man wieder vier gemessene Pseudoentfernungen aus denen die tatsächliche Position bestimmt wird. Aber eben mit der Einschränkung, dass der Empfänger immer davon ausgeht, dass man sich direkt auf der Erdoberfläche befindet. Erdoberfläche meint in diesem Fall das Erdgeoid, also Meereshöhe. Ist das nicht der Fall (ist man z.B. auf einem Berg), kommt es zu Fehlern bei der Bestimmung, da die Laufzeiten von den Satellitensignalen nicht stimmen. Ausgesendete GPS-Signale Die Art, wie mit Hilfe des GPS-Systems Positionen bestimmt werden und auch deren Genauigkeit hängt in hohem Maße von den von den Satelliten ausgesendeten Signalen ab. Es gibt eine ganze Reihe von Kriterien, die in die Entwicklung der Signalstruktur eingeflossen sind. Als Folge davon ist das GPS Signal relativ komplex und bietet folgende Möglichkeiten: Ein-Weg (passive) Positionsbestimmung, genaue Entfernungs- und Geschwindigkeitsbestimmungen (Doppler-Effekt), Aussenden einer Navigations-Nachricht, simultane Erfassung mehrerer Satellitensignale, Bereitstellung von Korrekturen für die ionosphärische Verzögerung der Signale und Störungsunempfindlichkeit gegenüber Interferenzen und Mehrwegeffekte. Um allen diesen Forderungen Genüge zu tun wurde die nachfolgend beschriebene Signalstruktur entwickelt. Wahl der Trägerfrequenzen Um die Datensignale zu transportieren wird zunächst eine geeignete Trägerfrequenz benötigt. Die Auswahl dieser Trägerfrequenz ist bestimmten Bedingungen unterworfen: o Die Frequenz sollten unter 2 GHz gewählt werden, da Frequenzen darüber den Einsatz von Richtantennen in der Empfangseinheit erforderlich machen würden. o Ionosphärische Verzögerungen sind in den Frequenzbereichen kleiner 100 MHz und größer 10 GHz enorm hoch. AK, 14.05.2016 Seite 11 68623524 o Die Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen weicht bei Ausbreitung in Medien (also z.B. in Luft) umso stärker von der Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) ab, je tiefer die Frequenz ist. Dies würde bei sehr tiefen Frequenzen wiederum die Laufzeitberechnungen nachteilig beeinflussen. o Die PRN-Codes benötigen eine große Bandbreite für die Code-Modulierung auf die Trägerfrequenz, es musste also ein entsprechender Bereich hoher Frequenz und mit Möglichkeit zu großer Bandbreite gewählt werden. o Die gewählte Frequenz sollte in einem Bereich liegen, in dem die Signalausbreitung nicht durch Wetterphänomene (Wolken, Regen, Schnee usw.) bestört wird. Aus diesen Überlegungen heraus hat sich die Wahl von gleichzeitig zwei Frequenzen als besonders geeignet herausgestellt, weshalb jeder der GPS-Satelliten zwei Trägersignale im Mikrowellenbereich überträgt, die als L1 und L2 bezeichnet werden (Die Bezeichnung L weist auf die Frequenz hin, die im L-Band liegt (L-Band: 1000 - 2000 MHz). Zivile GPS-Empfänger verwenden die L1-Frequenz mit 1575,42 MHz (Wellenlänge: 19,05 cm) (L2 - Frequenz: 1227.60 MHz; Wellenlänge: 24,45 cm). Die L1Frequenz trägt sowohl die Navigationsdaten als auch den SPS code (standard positioning code - StandardPositionsbestimmungscode). Die L2 Frequenz trägt nur den P-Code und wird nur von Empfängern die für den PPS (precision positioning code) vorgesehen sind (Zweifrequenz-Geräte, meist militäriche Empfänger) verwendet. Modulation der Trägersignale C/A und P-Code Die Trägerphasen werden durch drei unterschiedliche Binärcodes moduliert, zum einen dem C/A code (coarse aquisition, grobe Bestimmung). Dieser Code ist ein 1023 "chip" langer Code, der mit einer Frequenz von 1,023 Mhz übertragen wird. Ein "chip" ist im Prinzip das gleiche wie "bit", also eine Eins oder eine Null, der Begriff "chip" wird jedoch hier deshalb verwendet, da das Signal keine Information trägt. Durch diesen Code wird das Trägersignal moduliert und dadurch auf eine Bandbreite der Hauptkeule (also des stärksten Signals) von 2 MHz (P-Code auf L2: 20 MHz) ausgebreitet (Spread spectrum), was die Störungsanfälligkeit verringert. Der C/A Code ist ein pseudozufälliger Code (PRN - pseudo random code), der wie zufällig aussieht, jedoch für jeden der Satelliten eindeutig festgelegt ist. Er wiederholt sich nach jeweils 1023 bit oder einer Millisekunde. Pro Sekunde werden damit also 1 023 000 chips generiert, wodurch sich mit Hilfe der Lichtgeschwindigkeit die "Länge" eines "chips" auf 300 m berechnet. PRN-Nummern Häufig werden die Satelliten vom Empfänger über PRN-Nummern identifiziert. Hierbei erhalten echte GPS-Satelliten Nummern von 1 - 32. WAAS/EGNOS-Satelliten und andere Pseudolites erhalten Werte darüber (siehe auch hier). Diese PRNNummern der Satelliten sind meist auf der Satellitenanzeigeseite des GPS-Empfängers wiederzufinden. Zur Vereinfachung des Satellitennetzwerks sind 32 verschiedene PRN Nummern zur Zuordnung für Satelliten vorhanden, obwohl nur 24 Satelliten für das System nötig würden und zunächst auch geplant waren. Seit längerem sind aber mehr als 24 Satelliten gleichzeitig aktiv, was die Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit und Genauigkeit erhöht. Dadurch, dass mehr Nummern als Satelliten verfügbar sind, kann ein Ersatzsatellit gestartet und aktiviert werden, bevor der zu ersetzende Satellit tatsächlich ausfällt oder abgeschaltet wird. Für diesen Satelliten wird dann einfach eine der zusätzlichen Nummern verwendet. Die erwähnten PRN-Codes sind nur scheinbar zufällig. Wären sie wirklich zufällig, so gäbe es 21023 verschiedene Möglichkeiten für den PRN-Code. Von diesen eignen sich jedoch nur sehr wenige für die Kreuz/Autokorrelation, die zur Laufzeitmessung AK, 14.05.2016 Seite 12 68623524 benötigt wird (siehe Kapitel über die Entfernungsmessung hier). Diese 37 geeigneten Codes werden als GOLD-Codes bezeichnet (nach einem Mathematiker benannt). Bei diesen GOLD-Codes ist die Korrelation untereinander besonders schwach, wodurch eine eindeutige Identifikation ermöglicht wird. Der C/A Code ist die Basis für alle zivilen GPS-Empfänger. Der P Code (precise) moduliert sowohl die L1, als auch die L2 Trägerfrequenz und ist ein sehr langer 10,23 MHz Pseudozufallscode (sieben Tage werden verwendet, der Code selbst wäre aber 266 Tage lang). Zur Absicherung gegen mögliche Störsignale eines Feindes verfügt der P-Code die Möglichkeit verschlüsselt übertragen zu werden. In diesem Anti-Spoofing (AS) Betrieb (manipulationssicherer Betrieb) wird der P-Code in einen Y-Code verschlüsselt. Der verschlüsselte Code benötigt ein spezielles AS-Modul für jeden Empfängerkanal und ist nur für autorisiertes Personal mit speziellem Schlüssel zugänglich. Der P bzw. Y Code sind die Basis für die präzise (militärische) Positionsbestimmung. Seit 31. Januar 1994 ist das AS-System in Betrieb und der P-Code wird nur verschlüsselt als Y-Code ausgesendet. Übertragung der Daten Im GPS-System werden die Daten durch Phasenmodulation auf das Trägersignal aufmoduliert. Diese Phasenmodulation dürfte im Gegensatz zu Amplitudenmodifikation (AM) und Frequenzmodulation (FM) relativ unbekannt sein. Diese drei Arten der Modulation eines Trägersignals sollen deshalb kurz erläutert werden. Bei der Amplitudenmodifikation wird, wie der Name schon sagt, die Amplitude, also die Stärke des Signals entsprechend dem anliegenden Datensignal verändert. Wenden man das Prinzip auf Schallwellen an, würde das heissen, man ändert die Lautstärke eines Tons, um so Daten zu übertragen. Mit zunehmender Abschwächung des Signals wird es immer schwieriger, die Daten aus dem Signal Amplitudenmodulation eines Datensignals auf einen Träger (Carrier) herauszufiltern. Diese Art der Modulation ist vom Mittelwellenradio her bekannt. Bei Frequenzmodulation wird die Trägerfrequenz selbst durch Aufmodulieren des Datensignals verändert. Mit dem Beispiel der Schallwellen würde man also durch ändern der Tonhöhe bei konstanter Lautstärke Daten übertragen. Frequenzmodulierte Signale sind weniger anfällig gegen Störungen. Diese Art der Modulation ist vom UKW-Radio (FM) bekannt. Frequenzmodulation eines Datensignals auf einen Träger (Carrier) Bei der Phasenmodulation wird bei Änderung des Datensignals die Sinusschwingung des Trägersignals abgebrochen und mit einer Phasenverschiebung von z.B. 180° (also einer halben Welle) wieder aufgenommen. Das Trägersignal kommt sozusagen aus dem Tritt. Diese Phasenverscheibung kann von einem geeigneten Empfänger erkannt und die Daten wieder extrahiert werden. Phasenmodulation eines Datensignals auf einen Träger AK, 14.05.2016 Phasenmodulation führt zu einer Verbreiterung (spread spectrum) des Frequenzbereichs der Trägersignals. Dies sieht man in obigem Bild z.B. daran, dass Seite 13 68623524 bei einem Wechsel der Phase viel schneller "Wellenberge" oder "Wellentäler" aufeinanderfolgen als im ursprünglichen Trägersignal. Diese Art der Modulation eignet sich nur zur Übertragung von digitalen Daten. Folgende Grafik zeigt die Zusammensetzung der von GPS-Satelliten ausgesendeten Signale. Der Aufbau der NAV/System Daten wird im Kapitel Datensignalaufbau beschrieben. Zusammensetzung der Signale der GPS Satelliten (nach Peter H. Dana; mit freundlicher Genehmigung) Hinweis: Modulo 2 Sum bedeutet, daß nach normalen arithmetischen Regeln summiert wird. Ist das Ergebnis jedoch größer 2, wird nur der nicht durch 2 teilbare Rest behalten. (0+0=0; 0+1=1; 1+0=1; 1+1=0). Aufbau des Datensignals Zusätzlich zum C/A-Code wird mit 50 bit/s die Navigationsnachricht das L1-Signal mit hineinmoduliert. Sie besteht aus einem 50 Hz Signal und enthält Daten wie die Satellitenbahnen, Uhrenkorrekturen und andere Systemparameter (z.B. den Status der Satelliten, also ob in Ordnung oder fehlerhaft). Diese Daten werden ständig von jedem Satelliten übermittelt und daraus erhält der GPS-Empfänger sein Datum, die ungefähre Uhrzeit und die Positionen der Satelliten. Das vollständige Datensignal besteht aus 37500 bit und es dauert demnach bei einer Übertragungsgeschwindigkeit von 50 bit/s ganze 12,5 Minuten bis es vollständig übertragen ist. Diese Zeit benötigt ein GPS-Empfänger bis zur ersten Positionsbestimmung wenn er noch keine Daten über die Satelliten gespeichert hat oder diese veraltet sind. Das Datensignal ist in 25 Blöcke (frames) unterteilt, die jeweils 1500 bit lang sind und 30 Sekunden zur Übertragung brauchen. Struktur der GPS-Navigationsdaten eines "frames" AK, 14.05.2016 Seite 14 68623524 Diese Blöcke sind wiederum in Teilblöcke (subframes) unterteilt (300 bit; 6 sec.), welche ihrerseits in je 10 Worte (word) untergliedert (30 bit; 0,6 sec.) sind. Das erste Wort jedes Teilblocks ist das TLM (telemetry word). Es enthält Informationen zur Aktualität der Ephemeridendaten. Darauf folgt das HOW (hand over word), welches die Anzahl der gezählten Z-Epochen enthält. Diese Daten beinhalten die Zeit seit dem letzten "Neustart" der GPS-Zeit vom jeweils vorherigen Sonntag 0:00 Uhr. Da das Signal des P-Codes eine Woche lang ist, dient dieses HOW militärischen Empfängern dazu, den "Einstieg" in den P-Code zu finden. Die restlichen Daten des ersten Teilblocks enthalten Daten zum Zustand und Genauigkeit des sendenden Satelliten sowie Uhrenkorrekturwerte. Der zweite und dritte Teilblock enthält Parameter der Ephemeriden. Die Teilblöcke 4 und 5 schliesslich beinhalten die sogenannten Almanachdaten, die in vereinfachter Form Informationen über die Bahnparameter aller Satelliten, deren technischen Zustand und ihre momentane Konfiguration, Identifikationsnummer usw. enthalten. Teilblock 4 enthält die Daten für die Satelliten 25 - 32, Ionosphärenkorrekturdaten, spezielle Nachrichten sowie UTC Zeitinformationen, Teilblock 5 enthält die Almanachdaten für die Satelliten 1 - 24 sowie Zeit und GPS-Wochennummer. Die ersten drei Teilblöcke sind bei allen 25 Blöcken gleich, womit alle 30 Sekunden die wichtigsten Daten zur Positionsbestimmung übermittelt werden. Aus den Almanachdaten kann der GPS-Empfänger ersehen, welche Satelliten an der momentanen Position zu erwarten sind und beschränkt seine Suche auf diese. Damit kann eine schnellere Positionsbestimmung erreicht werden. Wir hatten gesehen, dass das Datensignal Korrekturparameter für die Satellitenuhren enthält. Warum wird das benötigt, wo die Atomuhren doch so hochgenau sind? Jeder Satellit besitzt mehrere Atomuhren und damit eine sehr exakte Zeit. Die Atomuhren der einzelnen Satelliten werden allerdings nicht auf die GPS Referenz-Zeit abgeglichen, sondern laufen völlig frei. Aus diesem Grund werden Korrekturparameter für die Uhr jedes einzelnen Satelliten benötigt. Die GPS Referenz-Zeit unterscheidet sich zudem von der UTC-Zeit (oder Weltzeit), welche regelmäßig der Erddrehung angepaßt wird (Schaltsekunden). Wenn ein Satellit die Signale nicht korrekt übermittelt oder in seiner Umlaufbahn instabil ist, kann er von der Kontrollstation als "ungesund" gekennzeichnet werden. Diese Informaiton wird im Datensignal mit übertragen und ein guter Empfänger wird diesen Satelliten aus den Berechnungen ausklammern. Ein typischer Grund, warum ein Satellit als "ungesund" gekennzeichnet wird ist, dass seine Position korrigiert werden muss. Für diese Veränderung werden die Triebwerke gezündet und wenn der Satellit in seiner neuen Umlaufbahn ist, dauert es noch einige Zeit, während der er als "ungesund" gekennzeichnet wird, bis die neue Umlaufbahn stabilisiert hat. Die Speicherung der Ephemeriden- und Almanach-Daten im GPS-Empfänger führt dazu, daß es ja nachdem, wie lange ein GPSGerät keinen Empfang hatte, unterschiedlich lange dauert, bis die erste Positionsbestimmung verfügbar ist. War der Empfang der Signale lediglich kuru unterbrochen (z.B. Tunnelfahrt, Wald) so spricht man von Wiedererfassung (engl. reaquisition). Dies dauert nur sehr wenige Sekunden. Von einem Heisstart (Hot Start) spricht man, wenn Position und Uhrzeit bekannt sind, die Almanach-Daten und die Ephemeriden-Daten aktuell sind. Dieser Fall tritt ein, wenn das Gerät innerhalb der letzten 2 - 6 Stunden am etwa gleichen Ort eine Positionsbestimmung durchgeführt hat. Dabei dauert es etwa 15 Sekunden, bis eine Positionsbestimmung (engl. position fix) verfügbar ist. Wenn die letzte Position bekannt ist, das Almanach vorhanden und die Uhrzeit im Empfänger stimmt aber die Ephemeriden veraltet sind, spricht man von einem Warmstart (Warm Start). Dabei müssen nur die Ephemeridendaten aktualisiert werden AK, 14.05.2016 Seite 15 68623524 und es dauert etwa 45 Sekunden bis einen Positionsbestimmung verfügbar ist. Die Ephemeriden sind veraltet, wenn mehr als etwa 2 - 6 Stunden seit dem letzten Empfang von Daten zu den momentan sichtbaren Satelliten vergangen sind. Je mehr andere Satelliten seit dem letzten Einschalten am Himmel stehen desto länger dauert der Warmstart. Sind weder Ephemeriden, noch Almanach-Daten noch die letzte Position bekannt, spricht man von einem Kaltstart (Cold Start). Es müssen zunächst alle Almanach-Daten der Satelliten abgewartet werden, was bis zu 12,5 Minuten dauern kann. Das gleiche Verhalten zeigen die Empfänger, wenn sie längere Zeit (Wochen) ausgeschaltet waren, ohne Batterie gelagert wurden oder mehr als etwa 300 km seit dem letzten Positionsfix bewegt wurde. Im letzten Fall müssen natürlich keine Daten abgewartet werden, aber da die Position sich so stark verändert hat, dass die "falschen" Satelliten am Himmel stehen, muss der Empfänger zunächst "blind" alle Satelliten suchen. Bei vielen Geräten lässt sich durch Eingabe des Datums und der ungefähren Position die benötigte Zeit für den Kaltstart verkürzen. Wer jetzt alles noch ganz genau wissen will, sieht am besten hier nach (englisch). Laufzeitmessung der Signale Wie wir gehört haben, sendet jeder Satellit einen Pseudozufallscode (PRN) aus, der dem Empfänger bekannt ist. Das bedeutet, der Empfänger kann den gespeicherten PRN mit dem gerade empfangenen Code vergleichen. Nachfolgendes Bild zeigt zwei identische Codes. Ausgefüllte Felder sollen binär 1, weisse Zwischenräume eine 0 darstellen. Das violette Signal sei das Signal des Satelliten, das Orange das Signal des Empfängers. Man kann jetzt einfach bestimmen, wie weit man das Signal verschieben muss, damit man es direkt zur Deckung bringt. Aus der Verschiebung, die ja einer Zeit - nämlich der Signallaufzeit vom Satelliten zur Erde - entspricht läßt sich die Entfernung zum Satelliten berechnen. Vergleich zweier Signale. Oben: verschoben; Unten: Zur Deckung gebracht. Wie aber verschiebt man Signale, die sehr schwach sind und wo zudem noch alle Satelliten auf einer Frequenz senden, man also eigentlich ein heilloses Durcheinander empfängt? Für die Lösung derartige Probleme gibt es einen eleganten Algorithmus mit der Bezeichnung Kreuzkorrelation. Dieser zeichnet sich durch eine große Unempfindlichkeit gegenüber Störungen aus. Im folgenden soll das Verfahren anhand eines einfachen und deutlichen Signals erläutert werden. Oben sieht man jeweils einen Ausschnitt eines PRN-Codes eines Satelliten, in der Mitte den gleichen Code des Empfängers. Im Ersten Beispiel ist der Code des Empfängers noch "zu spät" dran, wie man am grünen Balken sieht. Bei der Kreuzkorrelation multipliziert man die Signale nun miteinander. Hieraus ergibt sich das untere Signal. Jetzt summiert man das untere Signal auf, was im ersten Fall einen Wert von 9 (9 x 1 plus 39 x 0) ergibt. AK, 14.05.2016 Seite 16 68623524 Oben: Signal des Satelliten; Mitte: Signal des Empfängers, dessen Signal ist gegenüber dem des Satelliten nach hinten verschoben. Unten: Beide Signale multipliziert. Summiert man für jede Position das multiplizierte Signal erhält manin diesem Fall einen Korrelationswert von 9 Verschiebt man nun das Signal schrittweise um jeweils eine Einheit und führt den gleichen Prozess jedesmal durch, so erhält man einen Zahlenwert für jede Verschiebung. Oben: Signal des Satelliten; Mitte: Signal des Empfängers, dessen Signal genau deckungsgleich mit dem des Satelliten ist. Unten: Beide Signale multipliziert. Summiert man für jede Position das multiplizierte Signal erhält man in diesem Fall einen Korrelationswert von 25. Beim zweiten Beispiel liegt das Signal des Empfängers nun genau Deckungsgleich zum Signal des Satelliten. Wie man sieht ist die Summe am Ende deutlich größer als beim ersten Beispiel. Oben: Signal des Satelliten; Mitte: Signal des Empfängers, dessen Signal ist gegenüber dem des Satelliten nach vorn verschoben. Unten: Beide Signale multipliziert. Summiert man für jede Position das multiplizierte Signal erhält manin diesem Fall einen Korrelationswert von 9 Verschiebt man das Signal noch weiter, wie im dritten Beispiel geschehen, so wird die Summe wieder kleiner. AK, 14.05.2016 Seite 17 68623524 Korrelation der beiden Signale bei Verschiebungen von -7 bis 13 Die nebenstehende Grafik zeigt nun die Korrelationswerte nochmals für Verschiebungen von -7 bis 13. Deutlich ist zu sehen, wie die Korrelationsfunktion bei einer Verschiebung um 3 einen maximalen Wert erreicht (unsere oben gesehenen 25. Die Funktion ist auf 1 normiert, was verdeutlichen soll, dass die Signale im Idealfall zu 100 % übereinstimmen können.) Wer die Signalkorrelation live sehen will, kann hier mal spielen (englisch) oder hier (deutsch). In der Realität ist das Verfahren der Kreuzkorrealtion noch ein wenig komplexer. Beispielsweise wird durch die Bewegung des GPS-Empfängers das Signal durch den Dopplereffekt gestaucht oder gestreckt. Dies erlaub zwar eine Geschwindigkeitsmessung auf Basis des Dopplereffekts erschwert aber die Korrelation, da die Signale nicht nur gegeneinander verschoben sondern auch noch gestaucht und gestreckt werden müssen. Nun wollen wir das eben Gesehene auf die Dimensionen der GPS Signale übertragen. Wir haben gehört, dass der C/A-Code aus 1023 chips besteht, die mit einer Frequenz von 1,023 MHz gesendet werden, somit alle 1000 Mikrosekunden wiederholt werden. Bei einer Lichtgeschwindigkeit von etwa 300 000 km/s entspricht das einer Entfernung von 300 km. Das Signal wiederholt sich also sozusagen alle 300 km. Ein Balken (oder "Nichtbalken") der obigen Grafiken entspricht einem chip im GPS-Signal. Die von uns berechnete Signalverschiebung von 3 entspräche damit 3 chips oder 3 Mikrosekunden. Das entspricht einer Entfernung von 0,9 km. Hier fallen jetzt zwei Dinge auf. Zum einen: Was soll eine Entfernung von 0,9 km bedeuten? Zum anderen wird der aufmerksame Leser sich fragen: Wenn man die Signalverschiebung nur auf 1 Mikrosekunde genau kennt, ist die Entfernung ja auch nur auf 300 m bekannt und wie kann GPS dann so genau sein? Die Antwort hierauf zuerst: Moderne GPS-Empfänger sind in der Lage, die Signalverschiebung auf bis zu 1 % eines chips zu bestimmen, wodurch die Entfernung zum Satelliten im Idealfall auf 3 m genau berechnet werden kann. Nun zur ersten Frage: Wir sehen, dass der Empfänger zunächst nur einen Entfernungswert zum Satelliten zwischen 0 und 300 km errechnen kann. Entweder kennt jetzt der Empfänger seine Position schon ungefähr, weil seine letzte Positionsbestimmung an einer (weniger als etwa 300 km entfernten) Stelle durchgeführt wurde, oder es gibt eine ganze Reihe von möglichen Positionen, aus denen aber durch Iteration, also einer schrittweisen Annäherung an an den richtigen Wert, die tatsächliche Position bestimmt werden kann. AK, 14.05.2016 Seite 18 68623524 Annäherung an die tatsächliche Position (auf einen durch 300 km teilbaren Wert ) durch Iteration Vereinfacht gesagt ist, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, die richtige ziemlich in der Mitte dieser Möglichkeiten. Nebenstehende Grafik zeigt anhand einer zweidimensionalen Positionsbestimmung, wie die möglichen Positionen um die tatsächliche Position verteilt sind. Eingeschränkt werden diese Möglichkeiten beispielsweise schon dadurch, dass sich der Empfänger ja in einer begrenzten Entfernung von der Erdoberfläche befinden muss. Weiterhin kann darüber, welche Satelliten empfangen werden eine Einschränkung über die mögliche Position gemacht werden, sobald die Uhrzeit ungefähr bekannt ist. Diese wird ja auch von den Satelliten übertragen ist somit bekannt. Dieser ganze Vorgang dauert bei einem Empfänger, der "überhaupt nichts weiss" allerdings durchaus eine gewisse Zeit, weswegen die meisten Empfänger nach einem größeren Ortswechsel die Möglichkeit bieten, eine ungefähre Position vorzugeben. Ein moderner GPS-Empfänger ist aber wie gesagt durchaus in der Lage, seine Position auch ohne diese Hilfestellung zu bestimmen. Die Grafik zeigt also mögliche Positionen in Abständen an, die sich um jeweils 300 km unterscheiden. Hat sich der GPS-Empfänger nun entschieden, dass die grüne Position (auf ± 300 km "gerundet") die richtige ist, geht der Rest über das Einrasten des Signal. Angenommen, die in 300 km-Schritten berechnete Entfernung wäre 24000 km. Jetzt wird über die Verschiebung des Signals um 3 Mikrosekunden (siehe oben) die exakte Entfernung berechnet. Unsere Entfernung zum Satelliten aus obigem Beispiel berechnet sich damit auf 24000,9 km. Dies entspricht einer gesamten Signallaufzeit von lediglich 0,08003 s. Also etwas mehr als acht hundertstel Sekunden. Fehlerquellen bei GPS Selective Availability Der größte Faktor bei der Positionsgenauigkeit des GPS besteht seit 2. Mai 2000 5:05 Uhr (MEZ) bis auf weiteres nicht mehr. An diesem Tag wurde die sogenannte "selective availability" (SA) abgeschaltet. Hierbei handelt es sich zum einen um eine künstliche Verfälschung der vom Satelliten übermittelten Uhrzeit im L1 Signal, was bei zivilen GPS Empfängern dazu führt, eine ungenauere Positionsbestimmung zu erzielen. Dies führt zu Schwankungen um ca. 50 m während wenigen Minuten. Zusätzlich AK, 14.05.2016 Seite 19 68623524 werden die Ephemeriden-Daten ungenauer übertragen, d.h. die übermittelte Satellitenposition stimmt nicht mit der tatsächlichen überein. Hierdurch kann eine Ungenauigkeit der Position um 50 bis 150 m mit Periodendauern von mehreren Stunden erreicht werden. Während bei eingeschalteter SA die Positionsgenauigkeit im Bereich von 100 Metern lag, wird jetzt eine Genauigkeit von 20 Meter erreicht, die in der Praxis häufig jedoch sogar noch unterschritten wird. Vor allem die Höhenbestimmug hat stark von der Abschaltung der SA profitiert. Vorher war eine Höhenbestimmung über GPS praktisch unbrauchbar. Als Grund für SA wurden Sicherheitsbedenken angegeben. So sollte es beispielsweise Terroristen unmöglich gemacht werden, kritische Einrichtungen in den USA mit selbstgebauten Fernlenkwaffen genau treffen. Paradoxerweise war genau diese SA bereits während des ersten Golfkriegs (1990) teilweise deaktiviert, da für die vielen dort befindlichen amerikanischen Truppen nicht genügend militärische Empfänger zur Verfügung standen und auf zivile Empfänger ausgewichen werden musste, wovon 10000 Stück eingekauft wurden (Es handelte sich übrigens um Geräte der Firmen Trimble und Magellan). Dies ermöglichte den Truppen sehr präzise Operationen in einer orientierungspunktlosen Wüste. Wie gesagt wurde dieses SA jedoch mittlerweile aufgrund der großen Verbreitung von GPS Empfängern und des damit verbundenen weltweiten Nutzens deaktiviert. Nachfolgend noch zwei Diagramme, die die Verbesserung der Positionsbestimmung durch die Abschaltung der SA verdeutlichen. Die Kantenlänge der Diagramme beträgt jeweils 200 Meter, die Daten wurden am 1. Mai 2000 bzw. am 3. Mai 2000 jeweils über 24 Stunden aufgenommen. Während mit SA 95 % der Messwerte innerhalb eines 45 m Radius liegen, sind ohne SA 95 % der Werte innerhalb eines 6,3 m Radius. Streuung der Positionsbestimmung mit ein- und ausgeschalteter "Selective Availability" (Diagramme entnommen von http://www.igeb.gov/sa/diagram.shtml Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Milbert (NOAA)) Satellitengeometrie Ein weiterer Faktor, der die Genauigkeit der Positionsbestimmung beeinflusst ist die "Satellitengeometrie". Einfach gesagt bezieht sich "Satellitengeometrie" auf die vom Empfänger aus gesehene Stellung der gerade empfangenen Satelliten zueinander im Raum. Wenn ein Empfänger beispielsweise gerade vier Satelliten empfängt und alle vier Satelliten sind beispielsweise nur im Nordwesten, so ergibt sich daraus eine "schlechte Geometrie". Unter Umständen kommt überhaupt keine Positionsbestimmung AK, 14.05.2016 Seite 20 68623524 zustande denn wenn alle Entfernungsmessungen aus der gleichen Richtung erfolgen, kann keine Position trianguliert werden. Selbst wenn der Empfänger eine Positionsbestimmung durchführen kann, so kann der Fehler ohne weiteres im Bereich von 100 bis 150 Metern liegen. Sind hingegen die vier empfangenen Satelliten möglichst gut über den gesamten Himmel verteilt, so wird die Positionsbestimmung wesentlich genauer. Angenommen die Satelliten befinden sich im Norden, Osten, Süden und Westen, sind also in 90° Abständen angeordnet, so ist die "Satellitengeometrie" sehr gut, da die Entfernungsmessungen in allen Richtungen gemacht werden. Dies kann mit den folgenden Zeichnungen für den zweidimensionalen Fall wieder recht deutlich gemacht werden. Wir beschränken uns auf zwei Satelliten, lassen also Uhrzeitungenauigkeiten aus dem Spiel. Angenommen die Satelliten befinden sich in einer "günstigen" Anordnung. Vom Betrachter aus bilden die Sichtlinine zu den Satelliten etwa einen rechten Winkel. Die Laufzeit kann ja aus verschiedenen in diesem Kapitel erklärten Gründen nicht ganz exakt bestimmt werden, was durch die grauen Bereiche um die "Laufzeitkreise" dargestellt wird. Der "Schnittpunkt" A der beiden Kreise ist nun eine relativ kleine annähernd quadratische Fläche (blau), die Positionsbestimmung wird sehr genau sein. Geometrisch günstige Anordnung zweier Satelliten Befinden sich sich die beiden Satelliten jetzt vom Betrachter aus gesehen eher mehr hintereinander, so ergibt die Schnittfläche der möglichen Positionen an denen man sich befindet eine wesentlich größere und in die Länge gezogene Fläche. Als Folge davon ist die Positionsbestimmung weniger genau. Die Satellitengeometrie muss auch berücksichtigt werden, wenn der GPS- Empfänger in Fahrzeugen oder in der Nähe von hohen Gebäuden verwendet wird. Wenn einige Satellitensignale abgeblockt werden, so entscheiden die restlichen Satellitenpositionen darüber, wie gut die Positionsbestimmung sein wird und ob überhaupt eine Positionsbestimmung möglich ist. Dies kann häufig sehr gut innerhalb von Gebäuden in Fensternähe beobachtet werden. Wenn noch eine Positionsbestimmung möglich ist, ist diese meist sehr ungenau. Geometrisch ungünstige Anordnung zweier Satelliten Je größer der verdeckte Bereich des Himmels ist, desto schwieriger wird die Positionsbestimmung. Die meisten GPS Empfänger zeigen nicht nur an, welche Satelliten empfangen werden, sondern bieten darüber hinaus auch eine Positionsanzeige der Satelliten an. Dies ermöglicht es dem Benutzer zu Erkennen, ob ein zur Positionsbestimmung nötiger Satellit eventuell AK, 14.05.2016 Seite 21 68623524 durch ein Hindernis verdeckt wird und vielleicht ein paar Meter weiter wesentlich bessere Empfangsbedingungen herrschen würden. Viele Geräte zeigen ein Mass für die Genauigkeit der Messwerte an, die meist ein Kombinationswert verschiedener Faktoren ist und über deren genaue Berechnung die Hersteller nur ungern Auskunft geben. Für die "Güte" der Satellitengeometrie sind die DOP-Werte (dilution of precision; Verschlechterung der Genauigkeit) sehr verbreitet. Je nachdem, welche Daten bei der Berechnung herangezogen werden unterscheidet man zwischen verschiedenen DOP-Werte: o GDOP (Geometric Dilution Of Precision); Gesamtgenauigkeit; 3D-Koordinaten und Zeit o PDOP (Positional Dilution Of Precision) ; Positionsgenauigkeit; 3D-Koordinaten o HDOP (Horizontal Dilution Of Precision); Horizontalgenauigkeit; 2D-Koordinaten o VDOP (Vertical Dilution Of Precision); Vertikalgenauigkeit; Höhe o TDOP (Time Dilution Of Precision); Zeitgenauigkeit; Zeit So sind HDOP-Werte unter 4 sehr gut, über 8 jedoch schlecht. Die HDOP Werte werden schlechter, wenn sich die emfpangenen Satelliten hoch am Himmel befinden. VDOP Werte hingegen sind eher schlechter, wenn sich die Satelliten sehr nahe am Horizont befinden und die PDOP Werte sind am besten, wenn sich ein Satelliten überkopf und drei weitere gleichmässig am Horizont verteilt befinden. Für eine gute Bestimmung sollte der GDOP-Wert nicht unter 5 sein. Die PDOP, HDOP und VDOP Werte werden im NMEA-Datensatz $GPGSA ausgegeben. Die Satellitengeometrie verursacht keinen Fehler in der Positionsbestimmung, der mit Meterangaben fassbar ist. Vielmehr vervielfachen die DOP-Werte die anderen Fehler. Hohe DOP-Werte wirken sich also auf die restlichen Fehler einfach stärker aus, als niedere DOP-Werte. Wie bereits weiter oben erwähnt, hängt der Fehler der Positionsbestimmung durch die Satellitengeometrie auch vom Breitengrad des Empfängers ab. Anhand von zwei Diagrammen kann dies veranschaulicht werden. Das linke Diagramm zeigt den Höhenfehler (anfangs noch mit SA eingeschaltet) aufgenommen in Wuhan (V. R. China), welches auf 30,5 ° nordlicher Breite liegt und somit praktisch immer ideale Satellitenkonstellationen vorfindet. Das rechte Diagramm zeigt den gleichen Messzeitraum aufgenommen auf der Casey-Station in der Antarktis (66,3 ° südliche Breite). Bedingt durch die dort zeitweise sehr ungünstige Geometrie fällt der Fehler deutlich grösser aus. Die Skala beträgt jeweils 150 m um die wahre Position. Zusätzlich kommt es, je näher man zu den Polen kommt zu einer Verschlechterung der Positionsgenauigkeit dadurch, dass die Signale flacher durch die Atmosphäre laufen und somit eine "dickere" Atmosphäre "sehen", die zu zusätzlichen Fehlern führt (siehe atmosphärische Effekte). Höhenfehler in verschiedenen Breitengraden. (Diagramme entnommen von http://www.ngs.noaa.gov/FGCS/info/sans_SA/world/. AK, 14.05.2016 Seite 22 68623524 Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Milbert (NOAA)) Satellitenumlaufbahnen Obwohl die GPS Satelliten sich in sehr präzisen Umlaufbahnen befinden kommt es zu leichten Schwankungen durch Gravitationskräfte. So beeinflussen Sonne und Mond die Bahnen geringfügig. Die exakten Bahndaten werden jedoch regelmässig kontrolliert und auch korrigiert und in den Ephemeridendaten zu den Empfängern gesandt. Dadurch bleibt der für die Positionsbestimmung resultierende Fehler mit ca. 2 Metern sehr gering. Mehrwegeeffekt Der Mehrwegeffekt hat nichts mit Recycling zu tun, es ist ein Effekt, der durch die Reflektion der Satellitensignale (Radiowellen) an Objekten zustande kommt und ist übrigens der gleiche Effekt, der Geisterbilder bei Fernsehbildern verursachte, als noch die normale Dachantenne üblich war (die Generation der nicht Kabel- und Schüsselverwöhnten kennt das noch). Bei GPS-Signalen tritt dieser Effekt besonders stark durch Reflektion an hohen Gebäuden oder anderen Erhebungen auf. Das reflektierte Signal braucht länger, um zum Empfänger zu gelangen als das direkt empfangene Signal. Der daraus resultierende Fehler Störungen durch Reflektion der Signale liegt typischerweise Empfindlichkeit von bei wenigen Metern. GPS-Empfängern auf Die den Mehrwegeeffekt ist unterschiedlich und hängt vor allem von der Antennenkonstruktion ab. Patch-Antennen sind weniger empfindlich, Helixantennen mehr. Das hat für beide Typen vor und Nachteile. Bei guten Empfangsbedingungen mag eine PatchAntenne genauer sein, wenn sie nicht durch eventuell vorhandene Reflektionen beeinflusst wird, bei schlechten Bedingungen ist es hingegen besser eine Positionsbestimmung mit einem reflektierten Signal durchzuführen als garkeine. Atmosphärische Effekte AK, 14.05.2016 Seite 23 68623524 Weiterhin zum Genauigkeitsfehler trägt die durch durch atmosphärische Effekte Troposphäre und Ionosphäre in der verringerte Ausbreitungsgeschwindigkeit bei. Während sich Radiosignale im Weltall mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, breiten sich diese in der Ionosphäre und der Troposphäre mit geringerer Geschwindigkeit aus. Gestörte Ausbreitung der Signale durch die Atmosphäre So werden in der Ionosphäre durch die ionisierende Wirkung der Sonne in einer Höhe von ca. 80 bis 400 km Elekronen und positive Ionen in großer Zahl gebildet. Diese konzentrieren sich in vier leitenden Schichten innerhalb der Ionosphäre (D-, E-, F1-, und F2Schicht). Diese Schichten reflektieren bzw. brechen die elektromagnetischen Wellen der Navigationssatelliten. Daraus folgt eine längere Laufzeit der Satellitensignale. Diese Fehler werden größtenteils im Empfänger durch entsprechende Berechnungen kompensiert. Dies geschieht dadurch, dass man die typischen Geschwindigkeitsabweichungen bei tiefen und hohen Frequenzen während der Ionosphärendurchdringung an einem Standardtag zu Standardbedingungen kennt und bei allen Entfernungsberechnungen mit einbezieht. Was bei zivilen Empfängern nicht kompensiert werden kann ist eine unvorhergesehene Laufzeitänderung beispielsweise durch veränderte Ionosphäre infolge starker Sonnenwinde. Man weiß, dass sich elektromagnetische Wellen beim Durchgang der Ionosphäre umgekehrt proportional ihrer Frequenz zum Quadrat (1/f2) verlangsamen. Das bedeutet, daß sich elektromagnetische Wellen mit niedrigen Frequenzen stärker als solche mit hohen Frequenzen verlangsamen. Wenn man nun die bei einem Empfänger ankommenden hoch- und tieffrequenten Signale hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Ankunftszeit untersucht, kann die ionosphärische Laufzeitverlängerung berechnet werden. Militärische GPS-Empfänger verwenden hierzu die Signale beider Frequenzen (L1 und L2), die unterschiedlich von der Atmosphäre beeinflusst werden und sind somit in der Lage einen weiteren Teil der Ungenaugkeit herauszurechnen. Der Troposphärenfehler ist ein weiterer Faktor, der durch Brechung die Laufzeit elektromagnetischer Wellen verlängert. Ursache dafür sind die durch unterschiedliche Wetterlagen bedingten unterschiedlichen Wasserdampfkonzentrationen in der Troposphäre. Der hierdurch verursachte Fehler ist kleiner als der Ionosphärenfehler, lässt sich jedoch nicht herausrechnen und kann lediglich durch ein allgemeines Modell bei den Berechnungen angenähert werden. Zur Veranschaulichung des Ionosphärenfehlers nun noch zwei Grafiken, die den Unterschied in der Positionsgenauigkeit zwischen Zweifrequenz-Empfängern mit Ionosphären-Korrektur und Einfrequenz-Empfängern verdeutlichen. Links die Streuung der Positionsbestimmung bei einem Einfrequenzempfänger, rechts bei einem Zweifrequenzempfänger. Beide Diagramme haben näherungsweise die gleiche Skala (Links: Breitengrad -15 m bis +10 m, Längengrad -10 m bis +20 m, Rechts: Breitengrad -12 m bis +8 m, Längengrad -10 m bis +20 m). Deutlich erkennbar ist das Verschwinden einzelner "Ausreisser" mit Ionosphären-Korrektur, während die mittlere Positionsgenauigkeit für 95 % der Messwerte nicht sehr stark verbessert wird. AK, 14.05.2016 Seite 24 68623524 Positionsbestimmung ohne und mit Atmosphärenkorrektur durch Verwendung der zweiten Frequenz. (Diagramme entnommen von http://www.ngs.noaa.gov/FGCS/info/sans_SA/iono. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Milbert (NOAA)) Durch Einführung von WAAS und EGNOS (siehe hier) ist es möglich, "Karten" mit dem Einfluss der Atmosphäre (Ionosphäre) auf bestimmte Gebiete zu erstellen und diese Korrekturdaten an die Empfänger zu senden. Dadurch wird die Genauigkeit deutlich erhöht. Uhrenungenauigkeit und Rundungsfehler Eine weitere Fehlerquelle ist, trotz der Synchronisierung der Uhr während der Positionsbestimmung auf die Zeit der Satelliten, die verbleibende Ungenauigkeit der Empfänger-Uhr. Die verbleibende Uhrenungenauigkeit der Satelliten macht einen Fehler von ca. 2 Metern aus. Rundungs- und "Rechenfehler" der Empfänger bewirken etwa 1 Meter Ungenauigkeit. Relativistische Effekte Nachfolgender Abschnitt soll keine Erklärung der allgemeinen oder speziellen Relativitätstheorie sein. Im täglichen Leben glaubt man immer, nichts von der Relativitätstheorie zu merken, aber sie haben beispielsweise einen wichtigen Einfluss auf das Funktionieren des GPS-Systems. Genau deshalb soll kurz erklärt werden, weshalb. Die Zeit ist, wie schon erwähnt, bei der ganzen GPS-Navigation ein sehr kritischer Faktor und muss bis auf 20 - 30 Nanosekunden genau bekannt sein, um die gewollte Genauigkeit zu erreichen. Genau deshalb spielt die schnelle Bewegung der Satelliten (fast 12000 km/h) eine Rolle. Wer sich schon einmal mit der speziellen Relativitätstheorie auseinandergesetzt hat (oder auseinandergesetzt wurde!), weiss, dass bei schnellen Bewegung die Zeit langsamer vergeht als im Stillstand. Für die Satelliten, die sich mit 3874 m/s bewegen, bedeutet das aber, dass deren Uhren, von der Erde aus gesehen, langsamer gehen. Diese relativistische Zeitdilatation macht einen Zeitfehler von etwa 7,2 Mikrosekunden (1 Mikrosekunde = 10-6 Sekunden) pro Tag aus. AK, 14.05.2016 Seite 25 68623524 Die allgemeine Relativitätstheorie sagt nun aber zudem, dass die Zeit umso langsamer vergeht, je stärker das Gravitationsfeld ist, dem man ausgesetzt ist. Dieser Effekt führt nun dazu, dass ein Beobachter auf der Erde die Uhr des Satelliten, der ja in 20200 km Höhe einem geringeren Erdgravitationsfeld ausgesetzt ist, als der Beobachter, als zu schnell empfindet. Und dieser Effekt ist etwa sechsmal so gross die durch die Geschwindigkeit hervorgerufene Zeitdilatation. In der Summe gesehen scheinen die Uhren der Satelliten also insgesamt etwas zu schnell zu laufen. Die Zeitverschiebung zum Beobachter auf der Erde wäre etwa 38 Mikrosekunden pro Tag und würde einen Gesamtfehler von etwa 10 Kilometern pro Tag ergeben. Damit man sich nicht ständig mit diesen Fehlern herumschlagen muss, haben sich die Entwickler der GPS-Systems etwas einfache und schlaues einfallen lassen. Sie haben die Uhren der Satelliten auf 10.229999995453 Mhz anstat 10.23 Mhz eingestellt, tun aber so, als hätten sie 10.23 MHz. Damit werden die relativistischen Effekte kompensiert. Es gibt noch einen weiteren relativistischen Effekt, der bei normalen GPS-Positionsbestimmungen nicht berücksichtigt wird: Der Sagnac-Effekt. Dieser kommt dadurch zustande, dass sich ein Beobachter auf der Erde durch die Erdrotation ebenfalls mit bis zu 500 m/s (am Äquator) bewegt. Der Einfluss dieses Effekts ist sehr gering und kompliziert zu berechnen, da er richtungsabhängig ist, weshalb er nur in besonderen Fällen berücksichtigt wird. Wer das Ganze noch ein wenig ausführlicher wissen will, sollte hier nachsehen. Insgesamt sieht die Fehlerbilanz des GPS-Systems etwa folgendermassen aus, wobei die Werte keine festen Größen sind, sondern durchaus Schwankungen unterworfen sind. Die angegebenen Werte sind circa-Werte. Störungen durch die Ionosphäre ± 5 Meter Schwankungen der Satellitenumlaufbahnen ± 2.5 Meter Uhrenfehler der Satelliten ± 2 Meter Mehrwegeffekte ± 1 Meter Störungen durch die Troposphäre ± 0.5 Meter Rechnungs- und Rundungsfehler ± 1 Meter Insgesamt ergibt sich daraus ein Fehler von ± 15 Metern. Mit aktivierter SA waren es hingegen noch etwa ± 100 Meter. Mit Korrektur durch Systeme wie WAAS und EGNOS, wodurch vor allem Ionosphäreneffekte aber auch Umlaufbahnen und Uhrenfehler reduziert werden, wird der Fehler auf etwa ± 3 - 5 Meter reduziert. Für eine Erklärung der Begriffe Präzision, Genauigkeit und Richtigkeit siehe hier. Erreichbare Genauigkeit Ein typischer GPS-Empfänger für die zivile Nutzung bietet heute eine Genauigkeit von bis zu wenigen Metern. Hierbei fällt jedoch die Anzahl der empfangen Satelliten und die Geometrie stark ins Gewicht, so dass im praktischen Gebrauch Genauigkeiten um 20 Meter erwartet werden können. Ausgefeiltere und teure GPS Empfängersysteme wie sie für die Landvermessung Verwendung finden kosten mehrere tausend Euro und erreichen Genauigkeiten im Zentimeter-Bereich. Mit eingeschalteter "Selective Availability" (SA) erreichten die Empfänger typischerweise Genauigkeiten von etwa 100 Metern AK, 14.05.2016 Seite 26 68623524 (diese Angaben gelten immer für 95 % der Fälle). Nach der Abschaltung der SA stieg die Genauigkeit auf etwa 15 Meter, je nach verfügbarer Zahl und Stellung der Satelliten. Siehe auch hier für aktuelle Informationen zur lokalen Genauigkeit in Süddeutschland. Differentielles GPS (DGPS) Mit Hilfe einer "Differenzielles GPS" genannten Technik (DGPS) können jedoch auch zivile Empfänger Genauigkeiten von fünf bis manchmal unter einem Meter erreichen. Bei DGPS wird ein zweiter stationärer GPS Empfänger zur Korrektur der Messung des ersten eingesetzt. Ist die Position des zweiten stationären Empfängers sehr genau bekannt, so kann man mit Hilfe eines Langwellensenders (283.5 - 325.0 kHz) ein Korrektursignal ausstrahlen, das von einem mit dem mobilen GPS Empfänger verbundenen Empfänger ausgewertet wird. Das Korrektursignal wird wie das GPS-Signal selbst kostenlos ausgestrahlt, es entstehen lediglich die Kosten für die Anschaffung des Langwellenempfängers. Dieser Empfänger wird über eine dreiadrige Verbindung mit dem GPS verbunden und überträgt die Korrekturdaten in einem seriellen Datenformat (RTCM SC-104). Die Ausstrahlung dieser DGPS-Signale beschränkt sich teilweise auf Küstenregionen und wird häufig von der Küstenwache der einzelnen Länder vorgenommen. Wide Area Augmentation System (WAAS) Seit 1999 in den USA in Betrieb und seit 2001 auch für kleine tragbare GPS-Systeme verfügbar ist ein System mit dem Namen WAAS (Wide Area Augmentation System) was auf deutsch etwa mit "weiträumiges Erweiterungssystem" übersetzt werden könnte. WAAS ist ein System, in dem etwa 25 Bodenstationen die die GPS-Signale überwachen, zwei Referenzstationen an den beiden Küsten der USA, die die Daten der Referenzstationen sammeln und die Korrekturdaten errechnen. Diese Daten enthalten Korrekturinformationen für die Satellitenumlaufbahnen, Uhrendrift der Satelliten und Signalverzögerungen, die durch die Ionosphäre und Atmosphäre verursacht werden. Die Daten werden dann über einen von zwei geostationäre Satelliten an die Empfänger übermittelt. Seit Dezember 1999 ist WAAS nahezu durchgängig in Betrieb. Es wurde für die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA für hohe Genauigkeit bei Landeanflügen entwickelt. Das WAAS-Signal ist für zivile Nutzung zugänglich und bietet sowohl auf dem Land wie auch auf See oder in der Luft eine weiterreichender Abdeckung, als sie bisher durch landgestützte DGPS-Systeme ermöglicht wurde. Im Gegensatz zur normalen DGPS-Korrektur sind für den Empfang keine zusätzlichen Empfänger nötig, es reicht aus, einen normalen GPS-Empfänger zu besitzen, dessen Software für den Empfang der WAAS-Korrektursignale vorbereitet ist. Von Bedeutung ist allerdings, dass zur Funktion des WAAS "Sichtkontakt" zu einem der geostationären Satelliten vorhanden sein muss. Dies wird umso mehr erschwert, je nördlicher die Position des Empfängers ist, da die Höhe der geostationären Satelliten über dem Horizont entsprechend abnimmt. So ist WAAS vor allem für Navigation in offenem Land, die Luft- und Seefahrt von Bedeutung. In Europa gibt es ein dem WAAS entsprechendes System namens EGNOS (Euro Geostationary Navigation Overlay Service Europäischer Geostationärer Zusatz-Navigationsdienst) welches nach dem gleichen Prinzip arbeitet. Im asiatischen Raum ist ein japanisches System namens MSAS (Multi-Functional Satellite Augmentation System) in Planung. Da diese Systeme alle nach dem gleichen Prinzip arbeiten kann ein GPS-Empfänger der WAAS unterstützt auch von EGNOS und MSAS profitieren. Näheres zum WAAS/EGNOS-System hier. AK, 14.05.2016 Seite 27 68623524 Übersicht über die zu erwartende Genauigkeit Genauigkeit des ursprünglichen GPS-Systems mit aktivierter SA ± 100 Meter Typische Positionsgenauigkeit ohne SA ± 15 Meter Typische Differential-GPS (DGPS)-Genauigkeit ± 3 - 5 Meter Typische Genauigkeit mit aktiviertem WAAS/EGNOS ± 1 - 3 Meter Garmin's Genauigkeitsangabe Die Genauigkeitsanzeige der Garmin-GPS sorgt häufig für Verwirrung. Was bedeutet nun eigentlich, wenn das Gerät beispielsweise anzeigt: Genauigkeit: 4 m. (Dies ist ein häufig zu erreichender Wert) Die Anzeige bezieht sich auf die sogenannte 50 % CEP (Circular Error Probable). Das heisst, dass sich 50 % aller Messungen in einem Kreis mit dem angegeben Radius befinden, also hier 4 m. Das bedeutet aber auch, das die Hälfte der Messpunkte ausserhalb dieses Radius sind. Es ist aber weiterhin so, dass sich 95 % aller Messpunkte innerhalb eines Kreises mit dem doppelten angegebenen Radius befinden. Und weiterhin 98,9 % der Messungen in einem Kreis mit dem 2,55 fachen Radius. Nahezu alle Punkte befinden sich also im angegebenen Beispiel in einem Kreis mit etwa 10 m Radius. Die bestimmte Position ist dann also praktisch immer auf etwa schlimmstenfalls 10 m genau. Genauigkeit der Positionsbestimmung WAAS/EGNOS Sehr stark vereinfacht handelt es sich beim WAASSystem (WAAS = Wide Area Augmentation System; Erweiterungssystem für einen großen Bereich) um ein satellitengestützes DGPS (Differenzial GPS). Das heisst, zum Empfang des Signals benötigt man keinen zusätzlichen Langwellenempfänger und es WAAS und EGNOS-Logos (Quellen: FAA und ESA) werden zur Signalübertragung keine zusätzlichen und zahlreichen Sendestationen gebraucht. Unterschiede zwischen WAAS, EGNOS und MSAS AK, 14.05.2016 Seite 28 68623524 Das Prinzip ist bei allen drei Systemen das gleiche und die Systeme sind sogar miteinander kompatibel. Das kann man beinahe schon als erstaunlich bezeichnen, da WAAS von den Nordamerikanern, EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) von den Europäern und MSAS (Multi-Functional Satellite Augmentation System) von den Japanern bzw. zahlreichen asiatischen Ländern entwickelt und betrieben wird. Während sich das WAAS-System nun bereits seit einigen Jahren im fortgeschrittenen Testbetrieb befindet, hat das EGNOS-System vor allem im Jahr 2002 große Fortschritte gemacht. Noch befindet es sich aber auch im Testbetrieb als ESTB (EGNOS satellite test bed). Die Entwicklung des MSAS hingegen erfuhr 1999 einen herben Rückschlag, nachdem der erste von zwei für diesen Dienst benötigten Satelliten beim Start verloren ging. Anfang 2003 war der Start des Ersatzsatelliten geplant und das System soll 2005 betriebsbereit sein. Aktuelle Informationen darüber sind aber rar. Selten hört man als Sammelbegriff der Systeme die Bezeichnung SBAS (Satellite Based Augmentation Systems, Satellitengestützte Erweiterungssysteme), obwohl damit eigentlich alle drei Systeme gemeinsam beschrieben würden. Wie die SBAS funktionieren Zweck des Systems WAAS, EGNOS und MSAS wurden bzw. werden natürlich nicht dazu entwickelt, um dem Wanderer oder Geocacher eine genauere Positionsbestimmung zu ermöglichen. Der eigentliche Hintergrund ist die Flugsicherung. Um als einziges Navigationsmittel zulässig zu sein, ist das GPS-System zum einen nicht genau genug und zum anderen ist keine zuverlässige und rechtzeitige Benachrichtigung des Nutzers über eventuelle Fehler oder Ausfälle möglich. Somit sind Flugzeuge speziell beim Landeanflug ohne oder mit schlechter Sicht heute auf ILS-Systeme (Instrument Landing System) angewiesen. Diese müssen aber mit hohem finanziellen Aufwand auf jedem einzelnen Flughafen installiert werden. Hier sollen die SBAS-Systeme in naher Zukunft eine Ergänzung sein und CAT I Anflüge (eingeschränkte Sicht, aber mindestens 550 m) ohne ILS zu ermöglichen. CAT III Anflüge (ganz ohne Sicht) werden allein mit den SBAS jedoch nicht möglich sein. Infrastruktur und Funktionsweise Die Zusatzsysteme sollen sowohl die Genauigkeit als auch die Zuverlässigkeit des GPS Systems erhöhen. Dazu werden an zahlreichen Orten in den USA (25), Europa (10 während des Testbetriebs, im Endausbau dann 34) bzw. im Pazifikraum GPSEmpfangstationen oder soganannte RIMS (Ranging and Integrity Monitor Stations, Entfernungsmessungs und Integritätsbeobachtungs Stationen) aufgebaut. Die Position dieser Stationen muss sehr exakt bekannt sein. Exakt bedeutet, dass die Position der Antenne auf wenige Zentimeter genau bekannt ist. Diese Stationen empfangen nun das normale GPS-Signal (im Übrigen auch die Signale von GLONASS und später GALILEO). Hierdurch kann für jede einzelne Station bereits die Differenz zwischen der über GPS bestimmten und der tatsächlichen Position der Station bestimmt werden. Da die RIMS mit beiden GPSFrequenzen (L1 und L2) arbeiten, kann außerdem die Signalverzögerung durch die Ionosphäre für jeden einzelnen Satelliten bestimmt werden. Weiterhin erhält man beim Empfang von mehr als vier Satellitensignalen überzählige Informationen, aus denen eventuelle Fehlfunktionen einzelner Satelliten, beispielsweise durch Uhrenfehler oder Umlaufbahnschwankungen, sehr schnell abgeleitet werden können. Die Daten aller RIMS werden nun an ein Central Processing Centre (Hauptrechenstation) weitergeleitet. Diese befinden sich für das ESTB in Toulouse (Fankreich) und Hönefoss (Norwegen). Wenn EGNOS vollständig in Betrieb geht, werden EGNOS-Kontroll/Rechenzentren (genannt MCC = Mission Control Centre) in Deutschland (Langen bei Frankfurt), Spanien (Torrejon bei Madrid), Italien (Ciampino bei Rom) und Großbritannien (Swanwick bei London) errichtet sein. Hier werden die Daten aller Stationen miteinander verrechnet und folgende Daten errechnet: o AK, 14.05.2016 Langzeitfehler der Satellitenpositionen Seite 29 68623524 o Kurz- und Langzeitfehler der Satellitenuhren o IONO Korrekturgitter o Integritätsinformationen Mit Hilfe der Integritätsinformationen können innerhalb von 6 Sekunden nach dem Auftreten von Problemen mit dem GPSSystem die Empfänger darüber informiert werden. Das für zivile Nutzer wohl wichtigste Ergebnis der SBAS ist das IONO Korrekturgitter. Da nach Abschaltung der künstlichen Signalverschlechterung (SA) die größte Fehlerquelle für Einfrequenzempfänger die Signalverzögerungen der Ionosphäre sind, hat eine exaktere Korrektur als das in jedem GPS-Empfänger allgemeine Ionosphärenmodell direkte und große Auswirkungen auf die Genauigkeit der bestimmten Position. Aus den Messdaten der RIMS wird nun eine Art Karte mit Beispiel einer TEC-Map der Strotosphäre über Nordamerika (Quelle: JPL) der Gesamtelektronenmenge (TEC = Total Electron Content) des Gebietes berechnet, welches von den Empfangsstationen abgedeckt wird. Mit etwas verminderter Genauigkeit lässt sich dies sogar über ein noch größeres Gebiet berechnen. Diese ganzen Informationen werden nun an bestimmte geostationäre Satelliten gesendet. Für das EGNOS-Testsystem (ESTB) geschieht dies von Aussaguel (Frankreich, bei Toulouse) an den INMARSAT AOR-E und von Fucino (Italien) aus an INMARSAT IOR. Später mit EGNOS in Normalbetrieb wird von Aussaguel und Goonhilly (Grossbritannien) zum Satellit AOR-E und von Fucino und Goonhilly zum Satelliten IOR-F5 gesendet. Von der Station Torrrejon (Spanien) und Scanzano (Italien) werden Daten zum Satelliten Artemis gesandt. Dieser hat im Januar 2003 doch noch seine endgültige Position erreicht hat, nachdem er wegen Problemen mit der letzten Stufe der Ariane-Rakete beim Start im Juli 2001 beinahe aufgegeben werden musste. Die geostationären Satelliten senden ein sehr ähnliches Signal wie die GPS-Satelliten auf der selben Frequenz diese. Damit können die geostationären Satelliten zum einen zur Positionsbestimmung verwendet werden und zudem werden die gesendeten Informationen im GPS-Empfänger dazu verwendet, die Genauigkeit der Positionsbestimmung zu verbessern. AK, 14.05.2016 Seite 30 68623524 Mit Hilfe der übertragenen Ionosphären-Karte kann nun für jedes Signal eines GPS-Satelliten, das zur Positionsberechnung verwendet wird, der Durchtrittspunkt (pierce point) durch die Ionosphäre bestimmt und die Signalverzögerung berechnet werden. Die Ionosphäre verändert sich mit der Sonnenaktivität und damit auch im Laufe des Tages. So ist beispielsweise bekannt, dass normale Einfrequenz GPS-Empfänger nachts nach Mitternacht eine höhere Genauigkeit aufweisen als tagsüber. Die übrigen Funktionen zur Zeidimensional vereinfachte Darstellung des IONO-Korrekturgitters Integritätsüberprüfung des GPS-Systems, die die SBAS-Systeme bieten, werden von Handheld- Empfängern vermutlich nie ausgewertet, da die notwendigen Berechnungen zu komplex sind und die Aussagen daraus vermutlich für den Normalbenutzer nicht von besonderem Interesse sind. Unterschied zu normalem DGPS In der Berechnung des Ionosphärenkorrekturgitters liegt für normale Nutzer der Hauptunterschied in der Funktionsweise zwischen Differential-GPS und WAAS. Beim DGPS vergleicht jede einzelne Referenzstation die über das GPS-Signal für sich bestimmte Position mit der bekannten Position und sendet diese Differenz über eine bestimmte Langwellenfrequenz als Korrekturdaten aus. Ein DGPS-Empfänger empfängt nun diese Signale und wendet die Korrektur auf seine eigene Position an. Durch mit zunehmender Entfernung des Empfängers von der Referenzstation größerer werdende Unterschiede in den atmosphärischen Einflüssen, wird die Korrektur immer wenig exakt, je weiter entfernt man sich von einer solchen Station befindet. Nimmt die Entfernung zur Referenzstation zu, so durchläuft das Signal vom Satelliten zur Referenzstation andere Teile der Atmosphäre als das Signal vom Satelliten zum Benutzer. Weiterhin werden vom Benutzer teilweise Daten von ganz anderen Satelliten empfangen und ausgewertet als von der Referenzstation. Der Empfänger hat also eine andere Satellitensymmetrie und erhält andere Ergebnisse. Die typische Reichweite von DGPS-Sender liegt bei etwa 70 - 200 km und in diesem Bereich ist auch die Korrektur noch gut. Das oben beschriebene Phänomen der Verschlechterung der Qualität der Korrektur mit zunehmender Entfernung von einem Korrektursender bei DGPS wird im englischen als "spatial decorrelation" bezeichnet. Beim WAAS hingegen wird aus der Summe der Messungen aller Referenzstationen ein Korrekturgitter für das gesamte abgedeckte Gebiet berechnet. Jeder einzelne Empfänger korrigiert seine Position daraufhin mit Hilfe dieser Daten selbst. Die erreichbare Genauigkeit ist sogar höher als mit normalem DGPS und das Gebiet, für welches die Korrekturdaten gelten kann extrem vergrößert werden. Daher kommen auch die Worte "Wide Area" in der Bezeichnung WAAS. Befindet man sich jedoch auch bei den SBAS deutlich ausserhalb des Einzugsgebietes der Korrekturstationen und empfängt beispielsweise in Europa die Korrekturdaten für Nordamerika, so wird der GPS-Empfänger im glücklichsten Fall die Standardionosphärenkorrekturen anwenden, die er gespeichert hat. In diesem Fall wird man keinen Unterschied zwischen aktiviertem und nicht aktiviertem WAAS/EGNOS bemerken. Im unglücklichsten Fall jedoch wird überhaupt keine oder eine falsche Ionosphärenkorrektur angewandt und die Position ist sogar schlechter als mit deaktiviertem WAAS/EGNOS. Wenn die Software des GPS-Empfängers korrekt programmiert ist, sollte dieser Fall jedoch nicht eintreten, da die SBAS-Systeme die Informationen über den Gültigkeitsbereich ihrer Daten in den ausgesendeten Signalen mitliefern. AK, 14.05.2016 Seite 31 68623524 Abdeckungsbereich der geostationären Satelliten Der Bereich, in dem WAAS, EGNOS und MSAS verfügbar sind, hängt zum einen davon ab, wo überall RIMS stehen deren Informationen zur Berechnung verwendet werden, und zum anderen davon, wo die Signale der geostationären Satelliten empfangen werden können. Als Satelliten zur Ausstrahlung der Korrektursignale werden momentan unter anderem einige Inmarsat-Satelliten verwendet, die alle eine geostationäre Umlaufbahen (ca. 36000 km) haben und eigentlich Telefonsatelliten für Telefongespräche von und zu Schiffen sind. Nachfolgende Grafik zeigt die zur Ausstrahlung verwendeten Satelliten und deren "Footprint" also der Bereich, indem die Signale emfpangen werden können. Bis zum Endausbau von EGNOS ändert sich hier allerdings noch einiges, speziell auch für die Abdeckung im europäischen Raum. INMARSAT-Satelliten und deren Ausleuchtungsbereich Die Bezeichungen der Satelliten nochmal tabellarisch: Satellitenbezeichnung INMARSAT 3 F2 (AOR-E) (Atlantic Ocean Region East) INMARSAT 3 F4 (AOR-W) (Atlantic Ocean Region West) INMARSAT 3 F1 (IOR) (Indian Ocean Region) INMARSAT 3 F3 (POR) (Pacific Ocean Region) INMARSAT IOR-W (III-F5) (Indian Ocean Region West) Artemis MTSAT-1R (Multifunction Transportatin Satellite) MTSAT-2 Satellit steht über GPS PRN Nr. Garmin Sat ID Westafrika 120 33 Ostküste Brasiliens 122 35 Indischer Ozean 131 44 Pazifik 134 47 Afrika (Kongo) 126 39 Afrika (Kongo) 124 37 Start Anfang 2003 129 42 Start Mitte 2004 137 50 Wenn man also in Europa auf einem Garmin-GPS bei aktiviertem WAAS eine Korrektur mit anderen Satelliten als Nr. 33 oder Nr. 44 im Satelliten-Display findet, sollte man Vorsicht walten lassen. Speziell vor Nr. 35 sollte man sich "in Acht nehmen", da dieser unter bestimmten Umständen empfangen werden kann, aber nur Ionosphärendaten für Nordamerika ausstrahlt. Von den Korrekturdaten dieses Satelliten hat man keine Vorteile. Interessanterweise scheinen zumindest die Garmin-GPS keine Auswertung der Daten für den Gültigkeitsbereich der Signale durchzuführen. AK, 14.05.2016 Seite 32 68623524 Die Verteilung und Nutzung der Satelliten für EGNOS wird sich Anfang bis Mitte des Jahres 2004 nochmals verändern. Der Satellit ARTEMIS der ESA (European Space Agency, Europäische Weltraumbehörde) wird hinzukommen, AOR-E wird ab MItte des Jahres nicht mehr verwendet und IOR wird in Richtung Pazifik verschoben. Einen deutlichen Nachteil haben die auf geostationären Stalliten basierenden Korrektursysteme allerdings. Für den bodengebundenen GPSler befinden sich die geostationären Satelliten alle im Süden und dort relativ nahe am Horizont. Befindet man sich beispielsweise in München, so steht AOR-E etwa 35° über dem Horizont, IOR hingegen nur 16°. Dadurch kann es sehr leicht zu Abschattungen durch Gebäude oder auch Bäume kommen. In bewaldeten oder hügeligen Gebieten wird man vermutlich nicht in den Genuss der EGNOS Korrekturen kommen. Hier macht sich negativ bemerkbar, das das System eigentlich für die Luftfahrt gedacht ist, wo es keine Rolle spielt, wenn die Satelliten etwas tiefer stehen. Der Satellit III-F5, der für den EGNOS-Betrieb verwendet werden wird, wird von München aus etwa 35° über dem Horizont stehen. Wie der Empfang in Wäldern und Hügellandschaften ausfallen wird, wird sich zeigen. WAAS, EGNOS und Garmin GPS Seit dem 1. April 2003 wird das EGNOS-Signal in "WAAS kompatiblem" Format (SBAS mode 0/2) ausgestrahlt und es sind damit auch die Garmin-Empfänger in der Lage, das Signal zu verarbeiten. An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass die Garmin-GPS das WAAS oder EGNOS-Signal nur verarbeiten können, wenn sich das Gerät nicht im Energiesparmodus befindet. Es reicht also nicht, die Option WAAS im Optionenmenü zu aktivieren, sondern man muss gleichzeitig auch in den Normal-Modus wechseln. Diese Tatsache ist ein Nachteil für die Verwendung von WAAS/EGNOS (zumindest mit Garmin-Empfängern). Im Normalmodus halten die Batterien der Garmin-Geräte nur etwa halb so lange wie im Satellitenseite des Garmin-Vista mit ESTB-Satelliten Energiesparmodus. Das Bild rechts zeigt die Satellitenseite eines Garmin vista mit aktiver Differentialkorrektur durch EGNOS. Der Buchstabe "D" im Signalbalken der Satelliten zeigt an, dass für das Signal des entsprechenden Satelliten Korrekturdaten empfangen und verwendet werden. Mit einer angezeigten Genauigkeit von 2 Metern (RMS) ist die Positionsgenauigkeit entsprechend gut. aktueller Status von ESTB/EGNOS vom 30.09.2004: Der Inbetriebnahme-Termin für EGNOS mit allen Satelliten ist jetzt für das erste Quartal 2005 geplant. Momentan wird das System wohl noch getestet und vorbereitet. EGNOS wird anschliessend vorläufig nur für nicht-kritische (also noch nicht für Luftfahrt) Anwendungen zugelassen sein. Die EGNOS-Konstellation wird aus den Satelliten ARTEMIS (PRN 124; ID 37) , Inmarsat AOR-E (PRN120; ID 33) und Inmarsat IOR-W (PRN126; ID 39) bestehen. Bis zur offiziellen Inbetirebnahme senden diese Satelliten bereits teilweise Signale, die aber von handelsüblichen GPS-Geräte zwar empfangen aber nicht ausgewertet werden können. Die Satelliten werden also teilweise im SkyView angezeigt, der Signalbalken bleibt jedoch grau. Der aktuelle Sendestatus der ESTB-Satelliten kann hier bei der esa eingesehen werden. AK, 14.05.2016 Seite 33 68623524 Nachfolgende Grafik zeigt die geplanten Aktivitäten des ESTB/EGNOS-Systems. Sendeplan der ESTB/EGNOS Satelliten (Quelle: esa) Position und Abdeckungsbereich der EGNOS-Satelliten Für weiter Infos siehe hier (englisch). Links: SBAS-Seite der FAA (Federal Aviation Administration); englisch ESA-Satellitennavigation; englisch EGNOS-Seite der ESA; englisch ESA-Liste der SBAS-fähigen (WAAS und EGNOS) GPS-Geräte als pdf-File; englisch INMARSAT; englisch (Besonderer Dank geht an Michael Baguhl für ergänzende Hinweise und Korrekturen) AK, 14.05.2016 Seite 34 68623524 Navigation mit GPS Da nicht jeder sofort mit der Bedeutung der besonderen Begriffe vertraut ist, die bei der Navigation mit GPS-Geräten verwendet werden, sollen die wichtigsten nachfolgend kurz erklärt werden. Position, Wegpunkt, Routen und Tracks Position Die Koordinaten an denen man sich momentan befindet. Für die Darstellung gibt es zahlreiche verschiedene Formate (siehe auch Kartendatum) aber sehr gebräuchlich sind Angaben wie: N 47° 35.53' E 007° 39.32'. Die aktuelle Position lässt sich im GPS-Gerät abspeichern und wird dann zu einem Wegpunkt. Wegpunkt (Waypoint) Wegpunkte können abgespeicherte Positionen sein, an denen man sich einmal befunden hat. Z.B. kann man nach dem Parken seines Autos die aktuelle Position speichern um das Auto später leichter wiederzufinden. Die Koordinaten eines Wegpunkts können aber auch über die Tasten des Geräts eingegeben oder vom PC übertragen werden. Jeder Wegpunkt kann üblicherweise mit einem kurzen Namen und einem Symbol versehen werden. Die meisten Geräte können zwischen 500 und 1000 Wegpunkte speichern. Bei vielen Geräten lässt sich ein Wegpunkt auch über eine Entfernung und Peilung von der aktuellen Position oder einem anderen Wegpunkt erzeugen. Das kann praktisch sein, wenn man aus einer Karte den Abstand und die Richtung eines neuen Wegpunkts von einem bereits Bestehenden ausgemessen hat, ohne die exakten Koordinaten zu kennen. Vor allem in der Seefahrt dürfte diese Funktion beliebt sein. Wählt man einen Punkt aus der Liste der gespeicherten Wegpunkte aus, so berechnet, nachdem man über die "Goto"-Funktion (Gehe-zu) den Punkt als Navigationsziel ausgewählt hat, das Gerät kontinuierlich die Richtung und Entfernung zu diesem Punkt. Häufig wird auch die geschätze Ankunftszeit oder Zeit die man bis zum Punkt braucht angegeben. Befindet man sich in Bewegung oder hat das Gerät einen elektronischen Kompass, so wird das GPS-Gerät auch genau mit Hilfe eines Pfeils anzeigen, in welche Richtung man sich bewegt und ob man sich tatsächlich in Richtung des Wegpunkts bewegt. Wegpunkte lassen sich zu Routen kombinieren. Wegpunkte auf einer Kartenansicht Routen AK, 14.05.2016 Seite 35 68623524 Eine Route besteht aus einer Aneinanderreihung von bestehenden Wegpunkten in einer bestimmten selbst festgelegten Reihenfolge. Die meisten Geräte können eine oder mehrere (häufig zwischen 10 und 20) solcher Routen speichern, wobei jede Route je nach Gerät bis zu mehr als hundert Wegpunkte enthalten kann. Meist kann die Route beliebig editiert werden und graphisch auf einer Kartenansicht dargestellt werden. Wird die Route in der einen oder anderen Richtung (Anfang-zum-Ende oder Ende-zum-Anfang) zur Navigation aktiviert ("Goto" oder "Follow" route), so zeigt das GPS-Gerät die Richtung und Entfernung zum nächsten Wegpunkt auf der Route, folgt dieser Route also Punkt für Punkt, erkennt aber typischerweise auch, wenn ein Punkt auf der Route ausgelassen wurde und man sich bereits an einen der nächsten Punkte angenähert hat. Das Gerät Ansicht einer Route mit vier Wegpunkten besteht dann nicht darauf, zurück zum eigentlich vorgesehenen Punkt zu gehen und diesen zu besuchen, sondern führt die Route logisch fort. Bei vielen neueren Geräten wird kurz vor dem Erreichen eines Wegpunktes auf der Route (meist als Wende bezeichnet) auf der Kompassansicht angezeigt, in welcher Richtung es nach der Wende weitergehen soll. Die Routenfunktion eignet sich sehr gut für Fahrrad, Auto oder Motorradrouten, wenn wichtige Abzweigungen als Wegpunkte Ansicht der Kompassansicht kurz bei Erreichen einer Wende beim Garmin geko 201 gespeichert werden und dann zu einer Route zusammengeführt werden. Es wird dann zwar nicht der exakte Strassenverlauf in der Route wiedergegeben aber man hat einen guten Anhaltspunkt, wann man in welche Richtungen abbiegen muss, da die Entfernung (natürlich Luftlinie) zum nächsten Wendepunkt laufend angezeigt wird. Tracks bzw Tracklog Während man sich bewegt, speichern die meisten Geräte in regelmässigen Zeit- oder Entfernungsabständen, die man man teilweise selbst bestimmen darf, die aktuelle Position in sogenannten "Tracklogs". Bei dieser eigentlich jedem bereits aus Hänsel und Gretel bekannten Brotkrumenfunktion können je nach Gerät 1000 bis 10000 Punkte gespeichert werden. Speziell bei Geräten mit 10000 Punkten Speicherplatz (z.B. etrex Vista mit neuester Firmware) sollte dies für die Aufzeichnung einer ganzen Tagestour ausreichen. Diese Tracklogs können grafisch dargestellt und wie Routen aktiviert werden. Dies kann auch "Rückwärts" erfolgen und führt einen somit exakt auf dem Weg zurück, auf dem man gekommen ist. Im Gegensatz zur Route, die nur die Luftlinie zwischen zwei Ansicht des zurückgelegten Weges (Tracklog) Wegpunkten anzeigt, enthält der Track den tatsächlich zurückgelegten Weg. Viele Geräte erlauben das Speichern von mehren Tracks, wenn auch mit reduzierter Punktzahl, so dass man diese dann wie Routen verwenden kann. Normalerweise können Tracks jedoch nicht im GPS-Gerät editiert oder wie Routen aus Wegpunkten erzeugt werden. Es gibt aber einige Programme am PC (die meisten Routenplaner mit GPS-Unterstützung), mit denen man Tracks zeichnen kann und dann auf den AK, 14.05.2016 Seite 36 68623524 GPS laden und verwenden kann. Sie können allerdings immer nur ausserhalb des GPS-Gerätes editiert werden. Von Heading, Bearing, Course und Co. Mit Hilfe nachfolgender Grafik sollen nun noch die etwas verwirrenden unterschiedlichen Bezeichnungen für verschiedene Richtungsangaben bei der Navigation erläutert werden. Erklärung von Heading, Bearing, Course usw. Course Course, Desired Track (DTK) oder zu deutsch Sollkurs ist der Kurs, den man anlegen muss, um direkt vom Startpunkt zum Zielpunkt zu gelangen. Anders gesagt gibt dieser Wert die Richtung zwischen der Ausgangsposition und dem Ziel an. Im obigen Beispiel wären das 56°. Der Sollkurs verändert sich natürlich nicht, wenn man sich bewegt, sondern nur, wenn man einen neuen Start oder Zielpunkt festlegt. Heading Die Bezeichung Heading oder Track (TRK), zu deutsch einfach nur Kurs gibt die Richtung an, in die man sich momentan tatsächlich bewegt. Dabei ist 0° Norden, 90° Osten, 180° Süden und 270° Westen. Im obigen Beispiel beträgt der Kurs 34°. Genau genommen gilt das nicht ganz bei Fliegerei und in der Schiffahrt. Hier bezeichnet nur Track den tatsächlich anliegenden Kurs und Heading bezeichnet die Richtung der Flugzeug- oder Schiffslängsachse, die sich je nach Seitenwind oder Strömungsverhältnissen deutlich vom Kurs unterscheiden kann (Dank für diesen Hinweis an Rolf Loose). Bearing AK, 14.05.2016 Seite 37 68623524 Unter Bearing (BRG) oder Peilung versteht man die Richtung, in die man von der aktuellen Position aus gehen muss, um zum vorgesehenen Zielpunkt zu gelangen. Im obigen Beispiel beträgt der Wert für Bearing 76°. Die Kursabweichung (Off Course) bezeichnet die Abweichung des aktuellen Kurses vom Sollkurs. Diese Kursabweichung würde im obigen Beispiel 22° nach links (Backbord) betragen. Eine Angabe "Zum Kurs" oder "To Course" würde die Richtung angeben, die man einschlagen muss, um wieder auf Kurs zu gelangen. Dies wäre im obigen Beispiel Richtung Südosten. Gleichzeitig zur Kursabweichung kann man noch die Versetzung oder XTE (Cross Track Error) angeben. Dies ist der Abstand der eigenen Position in Metern, Kilometer oder Meilen vom geplanten Weg, also von der Verbindungslinie zwischen Start und Ziel. Gutgemachte Geschwindigkeit Manchmal taucht noch die Bezeichung "gutgemachte Geschwindigkeit", Vektorgeschwindigkeit zum Ziel oder VMG (Velocity Made Good) auf. Dies ist die Geschwindigkeit, mit der man sich dem Ziel längs des Sollkurses nähert und ist am Besten grafisch zu erklären. Wenn man sich (erste Zeichnung) exakt auf Sollkurs befindet, so ist die gutgemachte Geschwindigkeit gleich der tatsächlichen Geschwindigkeit. Je mehr der aktuelle Kurs vom Sollkurs abweicht, desto geringer wird die gutgemachte Geschwindigkeit, bis sie Null wird, wenn man sich rechtwinklig zum Sollkurs bewegt. Die gutgemachte Geschwindigkeit dient dem GPS-Gerät im übrigen auch zur Berechnung der ungefähren Dauer, die man noch bis zum Erreichen des Ziels braucht (ETA = Estimated Time of Arrival). Erklärung der gutgemachten Geschwindigkeit Praktische Hinweise Allgemeines Einschalten nach längerer Zeit und größeren Ortswechseln. AK, 14.05.2016 Seite 38 68623524 Auf Reisen kommt es häufig vor, dass man ein GPS-Gerät ausgeschaltet über eine größere Entfernung (mehr als etwa 300 km) bewegt. Schaltet man das Gerät dann am Zielort zum ersten Mal wieder an, so wird es einige Minuten benötigen, um die korrekte Position zu ermitteln. Dies wird dadurch bedingt, dass die GPS-Geräte berechnen, welche Satelliten zu welcher Zeit am zuletzt ermittelten Ort empfangen werden können. Sind durch eine Ortsänderung andere Satelliten verfügbar, so müssen zunächst alle möglichen Satelliten "durchprobiert" werden, bevor die Positionsberechnung stattfinden kann. Bei manchen Geräten gibt es die Möglichkeit die ungefähre neue Position einzugeben und dem Gerät dadurch die Satellitenauswahl zu erleichtern. Ein ähnliches Phänomen zeigt sich, wenn das GPS-Gerät über einen längeren Zeitraum (Wochen) ausgeschaltet war. Auch dann stimmen die tatsächlich verfügbaren Satelliten nicht mehr mit den vom Gerät erwarteten überein bzw. werden die Almanachdaten als veraltet und ungültig angesehen und die Positionsbestimmung dauert ebenfalls länger. Wer ein Gerät mit WAAS-Funktion besitzt, dieses in den USA verwendet hat und wieder nach Europa zurückkehrt, sollte daran denken, dass andere Satelliten für WAAS als für EGNOS verwendet werden. Es kann eine ganze Weile dauern, bis das Gerät hier wieder die richtigen Satelliten findet. Das beeinflusst aber die normale Positionsbestimmung nicht sondern nur die Verfügbarkeit von WAAS/EGNOS. Keine Positionsangabe trotz freier Sicht zum Himmel Vermutlich hat sich jeder, der ofters mit dem GPS unterwegs ist schon gewundert, warum manchmal, und meist nur für recht kurze Zeit, einfach keine Positionsbestimmung zustande kommt, obwohl der Himmel weitgehend sichtbar ist und man auch sonst alles richtig gemacht hat. In solchen Fällen empfiehlt sich ein Blick auf die Satellitenseite des GPS. Hier findet man dann vielleicht heraus, dass überhaupt nur fünf Satelliten sichtbar sind (also höher als 10° am Horizont stehen). Wenn von diesen jetzt zufällig einer oder zwei von einem Baum, Haus oder ähnlichem verdeckt werden, oder doch so tief am Horizont stehen, dass sie von einem Hügel verdeckt werden, so ist keine Positionsbestimmung mehr möglich (zumindest keine in 3D). Bereits 10 Minuten später hat sich die Situation meist wieder drastisch verbessert und es gibt überhaupt keine Probleme eine gute Positionsbestimmung zu erhalten. Warum dies so ist, läßt sich erkennen, wenn man die Anzahl der sichtbaren Satelliten und deren Höhe über dem Horizont über einen bestimmten Zeitraum verfolgt. Hierfür eignet sich hervorragend das Planungstool "Planning" von Trimble, welches es hier zum kostenlosen Download gibt und eigentlich Vermessern helfen soll, optimale Zeitpunkte für Satellitenseite des Garmin etrex Vista Ihre Aktivitäten zu planen. Sieht man sich nun damit einmal die Anzahl der Satelliten an, die innerhalb von beispielsweise 24 Stunden überhaupt an einem bestimmten Ort sichtbar sind, ergibt sich beispielsweise für München am 23.11.2002 folgendes Bild: AK, 14.05.2016 Seite 39 68623524 Anzahl der sichtbaren Satelliten (über 10° über dem Horizont) für Münschen am 23.11.02 Es läßt sich erkennen, dass nachts um etwa 1:00 Uhr und mittags um 13:00 Uhr für etwa 20 Minuten lediglich 5 Satelliten "verfügbar" sind. Der oben genannte Fall, dass bei zufälliger Abdeckung von zwei der fünf Satelliten z.B. durch Häuser, Bäume oder Hügel gar keine Position bestimmt werden kann, tritt dann recht schnell ein. Das Bild zeigt aber auch, dass zu einigen Zeiten am Tag (blaue und dunkelblaue Balken) 9 oder 10 Satelliten verfügbar sind. Zu diesen Zeiten wird man vermutlich selbst in schwierigem Gelände eine recht gute Positionsbestimmung zustande bekommen. Das Bild wiederholt sich übrigens sehr exakt jeden Tag, nur verschiebt es sich jeden Tag um 4 Minuten nach vorn, was mit den Umlaufbahnen und -zeiten der Satelliten zusammenhängt. Verwendung auf Reisen Verwenden von GPS zu Fuss und auf dem Fahrrad Wird das GPS-Gerät bei Wanderungen und ähnlichem verwendet, gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man das Gerät mitnehmen, um im Notfall wieder zum Auto zurück zu finden, nachdem man dieses als Wegpunkt eingespeichert hat. Dann reicht es natürlich, das ausgeschaltet Gerät irgendwo in einer Tasche oder im Rucksack zu transportieren. Wird es benötigt, kann man es einfach einschalten und es wird einem nach kurzer Zeit den Weg zurück weisen können. Möchte man aber bereits während der Wanderung über die zurückgelegte Strecke, Richtungen, Höhe und so weiter informiert bleiben, dann muss das Gerät nicht nur eingeschaltet sein, die Antenne sollte auch möglichst ununterbrochen freie "Sicht" zum Himmel haben. Man wird wenig Spass haben, wenn man den GPS in einer Hüft- oder Jackentasche trägt. Trägt man die "Hüftasche" auf dem Rücken, wird das Ergebnis etwas besser sein, aber noch immer nicht perfekt. Als sehr gut hat sich eine Position auf der Schulter erwiesen. Hat man eine Schutztasche zum GPS, in die eine Klammer eingearbeitet ist (z.B. die etrexSerie von Garmin), so läßt sich diese meist gut an den Riemen eines Rucksacks klemmen. Es empfiehlt sich, zusätzlich die Kordel als Notleine irgendwo zu befestigen, damit sich der GPS nicht "zu Tode" stürzen kann. Ein Platz im Rucksack ganz oben mit der Antenne nach oben zeigend funktioniert ebenfalls meist gut, man kann aber unterwegs nicht schnell mal auf dem Display gewünschte Informationen einsehen. Trotz allem gibt es Stellen im Gelände, an denen der Empfang nur schlecht oder überhaupt nicht funktioniert. Besonders ungünstig sind bei Bergwanderungen Schluchten oder steile Hänge. Wie man von Auge schon schon leicht sieht, wird hier der sichtbare Bereich des Himmels mitunter so stark eingeschränkt, dass nur noch weniger als drei Satelliten empfangen werden können. Unter solchen Bedingungen ist jedes GPS überfordert, eine Positionsbestimmung ist unmöglich. Genau das Gleiche gilt natürlich für Städte. In tiefen Häuserschluchten (die bei schmalen Strassen überraschenderweise garnicht so tief sein müssen) ist ebenfalls häufig sehr wenig Himmel zu sehen und entsprechend kein Empfang möglich. Zusätzlich wird bei schneller Bewegung die Positionsbestimmung dadurch erschwert, dass sehr schnell die sichtbaren Bereiche des Himmels wechseln. Möchte man in Städten mit schwierigen Empfangsbedingungen seine Position bestimmen, sollte man AK, 14.05.2016 Seite 40 68623524 sich zu einem grösseren Platz oder die Mitte einer grossen Strassenkreuzung begeben (sofern es der Verkehr erlaubt). Nach meinen Erfahrungen sind Städte im allgemeinen allerdings weniger kritisch als bergige Regionen. Manchmal reflektieren die Gebäude die Signale auch, so dass die Signale von eigentlich nicht zu empfangende Satelliten trotzdem ausgewertet werden können. Dies führt zwar zu einem Mehrwegefehler, dieser ist im allgemeinen aber nicht sehr gross und eine etwas ungenauere Positionsbestimmung ist besser als garkeine. Ebenfalls verschlechtert wird der Empfang durch sehr dichte Belaubung. Während in mitteleuropäischen Wäldern mit den neueren GPS-Geräten üblicherweise keine größeren Probleme zu erwarten sich, kann man in tropischen Urwäldern unter Umständen Schwierigkeiten mit der Positionsbestimmung bekommen. Obwohl die GPS-Frequenzen so gewählt wurden, dass sie durch Wetter (Regen, Schnee, Wolken usw.) nicht beeinflusst werden, kann bei Regen der Empfang verschlechtert werden. Dies allerdings nicht unter freiem Himmel sondern unter Bäumen, wenn das Wasser auf den Blättern steht. Zusammenfassend muss man sich also nicht wundern, wenn das GPS-Gerät in einem dichten Wald an einem Hang bei Regen keinen einzigen Satelliten erfassen kann. Unter diesen Bedingungen ist diese Technik ganz einfach überfordert. GPS in Transportmitteln (Auto, Zug, Bus, Flugzeug, Schiff) Wie bei der Fortbewegung zu Fuss gilt natürlich auch in anderen Transportmitteln, dass die Antenne eine möglichst freie Sicht zum Himmel haben muss. An dieser Stelle soll nur von Handheld-Geräten gesprochen werden, die eine eingebaute Antenne haben und nicht von fest in Autos, Schiffen und Flugzeugen eingebauten. Auto Im Auto ist jegliche Nähe zu Scheiben zu bevorzugen. Auch unter Sonnendächern ist der Empfang üblicherweise sehr gut. Neuere Autos sind häufig mit einer metallbedampften Frontscheibe ausgerüstet, die das Aufheizen des Autos im Sommer reduzieren soll. Dies reduziert jedoch auch die Signalstärke der GPS-Signale und tut dies besser als die Reduktion der Hitze. Hinter derartigen Scheiben ist typischerweise kein Empfang möglich. Zu erkennen sind die Scheiben daran, dass sie, wenn man seitlich daraufschaut, blau schimmern. Es sei noch bemerkt, dass das "Spielen" mit dem GPS nur den Mitfahrern vorbehalten sein sollte. Als Fahrer einen Handheld-GPS während der Fahrt zu bedienen lenkt, auch wenn dieser mit einem Saugnapf an der Scheibe befestigt ist, sehr stark ab. Es ist also sicher kein Ersatz für ein richtiges Navigationssystem. Eisenbahn Wieder gilt, je näher an einer Scheibe, desto besser. Grundsätzlich funkionieren GPS in Zügen relativ gut, es gibt jedoch eine aus GPS-Sicht immer häufiger werdende Ausnahme. Wagen mit Klimaanlage sind häufig ebenfalls mit metallbeschichteten Scheiben ausgerüstet, Deutsche ICE-Züge gehören natürlich auch dazu. Auch hier erkennt man einen leicht metallischen Glanz und eine charakteristische Färbung der Scheiben. In solchen Waggons ist kein Empfang möglich. Wer also den GPS nutzen will, sollte bei der Sitzplatzwahl die Wägen älteren Baujahrs bevorzugen. Flugzeug In Flugzeugen ist meist ein sehr guter GPS-Emfang möglich, sofern man einen Fensterplatz ergattert hat. Nahe ans Fenster gehalten sollte in fast jedem Fall der Empfang von ausreichend vielen Satelliten möglich sein. Sind die Satelliten allerdings sehr ungünstig am Himmel verteilt und hat man das Fenster auf der falschen Seite des Flugzeugs, so kann die Positionsbestimmung schlecht oder unmöglich sein. Dies kommt jedoch selten vor und die Situation bleibt meist nicht während des ganzen Flugs derart schlecht. Die Verwendung von GPS-Geräten in Verkehrsflugzeugen wird von den meisten Fluggesellschaften erlaubt, AK, 14.05.2016 Seite 41 68623524 lediglich beim Start und der Landung müssen sie wie alle elektronischen Geräte abgeschaltet werden. Es kann allerdings vorkommen, dass das Kabinenpersonal etwas verunsichert nachfragt, ob es sich bei dem Gerät um ein Handy handelt, welches natürlich nicht erlaubt ist. Hier noch einige Informationen über die Verwendung von GPS-Empfängern in Passagierflugzeugen. Schiff Bei Schiffen gilt wiederum das gleiche wie bei den anderen Transportmitteln. Da es auf dem Meer keine Berge gibt, sind die Empfangbedingungen meist sehr gut. Im Inneren beschränkt sich der Empfang natürlich auch auf Fensternähe, ansonsten sind keine Probleme zu erwarten. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Absolute Positioning - Absolute Positionierung Positionierungsmodus in dem eine Position in Bezug auf ein exakt definiertes Koordinatensystem bestimmt wird. Dies ist meist ein geozentrisches System, d.h. ein System bei dem der Ursprung mit dem Schwerpunkt der Erde zusammenfällt. Accuracy - Richtigkeit Der Grad der Übereinstimmung zwischen der geschätzten oder gemessenen Position, Zeit und/oder Geschwindigkeit eines GPS Empfängers und des wahren Werts der Zeit, Position und/oder Geschwindigkeit der von einem konstanten Standard vorgegeben wird. In der Radionavigation wird die Richtigkeit eines Systems üblicherweise als statistische Messung des Systemfehlers angegeben und wie folgt charakterisiert: Vorhersehbare Genauigkeit: Die Richtigkeit einer durch Radionavigation bestimmten Position im Vergleich zur kartierten Position. Beide Positionsbestimmungen müssen auf dem gleichen geodätischen Datum basieren. Wiederholbare Genauigkeit: Die Richtigkeit mit der ein Benutzer zu einer bestimmten Position zurückkehren kann, die zu einem früheren Zeitpunkt mit dem gleichen Navigationssystem bestimmt wurde. Relative Genauigkeit: Die Richtigkeit mit der ein Benutzer eine Position relativ zu einem anderen Benutzer bestimmen kann, der das gleiche Navigationssystem zur gleichen Zeit verwendet. Almanac - Almanach Ein Datensatz der die Informatinen über die Umlaufbahnen aller Satelliten, Uhenkorrekturfaktoren und atmosphärische Verzögerungsparameter enthält. Diese Daten werden von jedem Satelliten übermittelt um eine schnelle Erfassung der momentan verfügbaren Satelliten zur ermöglichen. Ambiguity - Mehrdeutigkeit Die unbekannte Verschiebung um ganzzahlige Vielfache der Trägerwellenlänge zwischen dem GPS Satelliten und dem Empfänger. Das Trägersignal wird nur bei hochgenauen GPS Empfängern für die Vermessungstechnik ausgewertet. Analog - Analog Eine Übertragungsart die dadurch charakterisiert wird, dass variable Wellenformen die Informationen tragen. Eine Uhr mit beweglichen Zeigern ist ein analoges Gerät, wohingegen eine Uhr mit elektronisch angezeigten Zahlen ein digitales Gerät ist. Moderne Computer sind stets digital. Kommunizieren sie jedoch über Telefonleitungen, so muss das Signal meist in eine analoge Form gebracht werden. Dies geschieht mi Hilfe eines sogenannten Modems (Modulator, Demodulator). Das Analogsignal wird in ein digitales Signal zurückkonvertiert, bevor der empfangende Computer es verarbeiten kann. AK, 14.05.2016 Seite 42 68623524 Anti-Spoofing - Manipulationssicherung "Anti-spoofing" bezeichnet ein Verfahren bei dem der P Code, der für die präzise Positionsbestimmung dient, verschlüsselt wird. Der resultierende verschlüsselte Code wird als Y Code bezeichnet und kann nur von Empfängern mit Entschlüsslungssystem (meist militärisch genutze Geräte) ausgewertet werden. Anywhere Fix - Positionsbestimmung überall Mit dieser Bezeichnung werden Empfänger charakterisiert, die in der Lage sind Positionsbestimmungen vorzunehmen, ohne vorher eine ungefähre Position oder Uhrzeit vorgegeben zu haben. Durch derartige Startbedingungen erschwert sich die Suche nach geeigneten Satelliten, da deren Positionen nicht bekannt sein können. Üblicherweise dauert eine Positionsbestimmung in diesem Fall deutlich länger. Apogee - Apogäum Der Punkt der Umlaufbahn eines Satelliten, an dem dieser die grösste Entfernung von der Erde hat. Wie die Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne sind auch Satellitenumlaufbahnen gemäss der Keplerschen Gesetze elliptisch und nicht kreisförmig. Application Software - Anwendungssoftware Diese Art von Programmen ermöglicht dem Benutzer mit dem Computer bestimmte Aufgaben zu erledigen, während das Betriebssystem dafür sorgt, dass ein Computerüberhaupt arbeitet. Ein Textverarbeitungsprogramm ist beispielsweise ein Anwendungsprogramm. Automatic Vehicle Location - AVL - Automatische "Fahrzeug"lokalisierung Ein System, welches ein "Fahrzeug" (z.B. Satellit) automatisch lokalisieren oder dessen Positon verfolgen kann. Availability - Verfügbarkeit Der Prozentsatz an Zeit, in dem ein Navigationssystem innerhalb eines bestimmten Abdeckungsbereichs verwendbar ist. Die Signalverfügbarkeit ist der Prozentsatz der Zeit, in dem Navigationssignale, die von externen Quellen ausgesandt werden verfügbar sind. Die Verfügbarkeit ist eine Funktion sowohl der physikalischen Besonderheiten des Betriebsbereichs als auch der technischen Möglichkeiten der Sendestationen. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Bandwidth - Bandbreite Der Frequenzbereich eines Signals. Baseline - Basislinie Eine Basislinie besteht aus einem dreidimensionalen Vektor zwischen zwei Empfangsstationen die beide gleichzeitig GPS Daten empfangen. Base Station - Basisstation Eine Basisstation ist ein GPS Empfänger, der an einer genau bekannten Position aufgestellt wurde um Daten zur differenziellen Korrektur anderer GPS Empfänger zu liefern. Die Daten werden dazu verwendet, Fehler relativ zur Position der Basisstation zu errechnen. Aus diesem Unterschied zwischen der bekannten Position der Basisstation und der von der Basisstation durch die GPS Signale ermittelten Position wird ein Korrekturfaktor für andere GPS Empfänger errechnet, die zur gleichen Zeit Daten AK, 14.05.2016 Seite 43 68623524 empfangen. Diese Korrektur kann in Echtzeit übertragen oder zur späteren Korrektur gespeichert werden. Basisstationen werden auch als Referenzstationen bezeichnet. Block I, II, IIR, IIF Satellites - Block I, II, IIR, IIF Satelliten Es gibt folgende Typen von GPS Satelliten: Die Satelliten des Block I waren Prototypen, die ab 1978 gestartet wurden. Satelliten vom Block II Typ wurden genutzt, um die 24 Positionen des NAVSTAR Systems zu besetzen. Block IIR Satelliten sind Ersatzsatelliten und der Typ IIF bezeichnet die Nachfolgegeneration. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ C/A Code - C/A Code Der "coarse/aquisition" (Grob/Erfassung) Code wird dem GPS L1 Signal aufmoduliert. Dieser Code ist eine Folge von 1023 pseudozufälligen (pseudozufällig weil sie zwar zufällig Aussehen, aber vorgegeben sind) binären zweiphasigen Modulationen auf der Trägerfrequenz mit einer Wechselfrequenz von 1023 MHz und wiederholt sich dadurch mit einer Periodendauer von 1 Millisekunde. Der Code wurde ausgewählt um gute Empfangseigenschaften zu ermöglichen. Der C/A Code wird auch als "ziviler" Code bezeichnet. Carrier - Träger Eine Radiowelle mit wenigstens einem charakteristischen Merkmal, zum Beispiel Frequenz, Amplitude oder Phase welches durch Modulation gegenüber einer vorgegebenen Referenz verändert werden kann. So wird bei UKW-Radio (auch als FM Frequenz Modulation bekannt) eine feste Trägerfrequenzverändert (also moduliert) um Daten (die Musik) zu übertragen. Beim Mittelwellen-Radio (auch AM - Amplituden Modulation genannt) wird die Amplitude (also Wellenhöhe) verändert um die Informatin zu übertragen. Carrier-Aided Tracking - Trägerfrequenz gestütze Verfolgung Eine Strategie der Signalverarbeitung, die das GPS Trägersignal dazu verwendet eine besonders gutes Einrasten des Empfängers auf den Pseudozufallscode zu erreichen. Carrier Frequency - Trägerfrequenz Die Ausgangsfrequenz des Radiosenders bevor sie moduliert wird. Die GPS L1 Trägerfrequenz ist beispielsweise 1575.42 MHz. Carrier Phase - Trägerphase GPS Messungen die auf dem L1 oder L2 Trägersignal basieren. Cartesian/Geocentric Coordinates - Kartesische Geozentrische Koordinaten Ein Koordinatensysystem zur Positionsbestimmung das seinen Ursprung im Erdmittelpunkt hat und die x- und y- Achse in der Äquatorebene. Typischerweise geht die x-Achse durch den Greewichmeridian (Nullmeridian) und die z-Achse entspricht der Rotationsachse der Erde. Channel - Kanal Ein Kanal eines GPS Empfängers besteht aus den Schaltkreisen, die benötigt werden um das Signal eines einzelnen GPS Satelliten zu empfangen. AK, 14.05.2016 Seite 44 68623524 Chip - wie bit jedoch ohne Dateninformation Ein chip ist im Prinzip das gleiche wie ein bit, also eine "0" oder einer "1". Der Begriff chip wird immer dann verwendet, wenn keine Daten übertragen werden. Ein Chip ist auch ein integrierter elektronischer Schaltkreis. Chip rate - Chip Rate Anzahl der "Chips" pro Sekunde. Beim C/A Code des GPS wäre die "Chip rate" 1023 MHz. Circular Error Probable - CEP - "Wahrscheinlicher Fehlerkreis" In einer kreisförmigen Normalverteilung entspricht dies dem Radius des Kreises, in dem 50 % der Einzelmessungen liegen, oder dem Radius des Kreises, innerhalb der man sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % befindet. Clock bias - Uhrenverschiebung Die Zeitdifferenz zwischen der von der Uhr angezeigten Zeit und der wahren Universalzeit (UTC). Clock Offset - Uhrenabweichung Ein konstanter Unterschied in der Zeitanzeige zwischen zwei Uhren. Code Division Multiple Access - CDMA Eine Methode, eine Frequenz durch mehrere Sender gemeinsam zu verwenden wobei jedoch jeder einen eigenen Code besitzt. GPS verwendet CDMA Techniken mit Gold´s Codes wegen ihrer eindeutigen Kreuzkorrelations-Eigenschaften. Code Phase GPS - Codephasen GPS Gps Messungen die mit Hilfe des Pseudozufallscodes (C/A oder P) und nicht mit der Trägerfrequenz arbeiten. Dies ist die normale Betriebsart, die übliche Empfänger verwenden. Control Point - Kontrollpunkt Ein Punkt dessen Koordinaten zugewiesen wurden. Diese Koordinaten können konstant gehalten und für weitere Vermessungen verwendet werden. Control Segment - Kontrollsegment Ein weltweites Netzwerk von GPS-Monitor- und Kontrollstationen die die Genauigkeit der Positionen der Satelliten und deren Uhren garantieren. Coordinate System - Koordinatensystem Eine von vielen Kartensystemen die dazu verwendet werden, Positionen anzugeben. Ein Beispiel ist das Längen/Breitengradsystem. Cycle Slip - Periodenverschiebung Eine Unterbrechung der gemessenen Taktung des Trägersignals die durch einen zeitweiligen Verlust der Synchronisation der GPS Empfängerelektronik mit dem Signal. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ AK, 14.05.2016 Seite 45 68623524 Data Message - Datennachricht Eine Nachricht die das GPS Signal enthält und die Satellitenpositionen, Uhrenkorrekturen und Gesundheitszustand der Satelliten enthält. Die Nachricht enthält auch grobe Informationen über andere Satelliten des Netzwerks. Datum - Datum Ein Datum ist eine horizontales oder vertikales Referenzsystem für Landvermessungen. Horizontale Datums verwenden meist Ellipsoide, das State Plane Koordinaten System oder das Universale Transversale Merkator Gitternetz (UTM). Vertikale Datums beziehen sich meist auf den Geoid. Der technische Forstschritt führt zu immer genaueren Positionsangaben für die selben geographischen Punkte. Um neuere Positionsdaten in Verbindung mit früher gesammelten Daten zu verwenden ist es notwendig die verschiedenen Datums und Koordinatensysteme in Einklang zu bringen. Beispiele für Datums sind NAD-27 (North American Datum 1927) und WGS-84 (World Geodetic System 1984). Die modernen GPS Empfänger sind in der Lage die gemessenen Positionsdaten in verschiedenen Datumsformaten auszugeben. Dabei ist darauf zu achten, dass das Datumsformat des eventuell verwendeten Kartenmaterials in GPS Empfänger eingestellt ist um keine übermässigen Fehler in den Positionsbestimmungen zu erhalten. Die Fehler können schnell mehrere hundert Meter ausmachen. Differential GPS - DGPS - Differenzial GPS - DGPS Eine Technik um die Genauigkeit der Positionsbestimmung zu verbessern. Dabei wird an einem sehr genau bekannten Punkt die Abweichung der gemessenen Position von der tatsächlichen Position als Korrekturfaktor für weitere Empfänger verwendet, welche die gleichen Satelliten in der gleichen Gegend empfangen. Dies kann entweder in Echtzeit über Radiosignale oder durch spätere Nachberechnung geschehen. Differential Correction - Differenzialkorrektur Ein Prozess um system- und naturbedingte Fehler der GPS Signale zu eliminieren. Dazu wird ein weiterer GPS Empfänger an einer genau bekannten Position benötigt. Dieser Empfänger vergleicht die für seinen Standpunkt gemessene Position mit der tatsächlichen. Die Differenz dieser Werte (daher Differenzial GPS) entspricht dem Fehler den die übertragenen GPS Signale enthalten und kann zur Korrektur verwendet werden. Dies kann entweder in Echtzeit oder in Nachberechnungen für Positionsbestimmungen andere GPS Empfänger verwendet werden, die zur gleichen Zeit die gleichen Satelliten zur Positionsbestimmung verwendet haben. Digital - Digital Im Allgmeinen wird Information entweder Analog oder Digital übermittelt und gespeichert. Information in digitaler Form besteht aus einer Anzahl von Einsen und Nullen. Computer verwenden für die meisten Verfahren digitale Technik. Dilution of Precision - DOP - Verdünnung der Präzision Eine Beschreibung für den ausschliesslich aufgrund geometrischer Gegebenheiten zustandekommenden Beitrag zur Ungenauigkeit der Positionsbestimmung. Standardbezeichnungen hierfür sind: GDOP: Geometrisch (3 Positionskoordinaten plus die Zeitverschiebung der Lösung); PDOP: Position (3 Koordinaten); HDOP: Horizontal (Zwei horizintale Koordinaten); VDOP: Vertikal (nur Höhe); TDOP: Time (Zeit) (Nur die Uhrenabweichung); RDOP: Relativ (Auf 60 Sekunden normiert) Distance Root Mean Square - drms - Mittlere Quadratische Abweichung Quadratischer Mittelwert der Abweichung der Entfernungen zwischen den wahren Positionen und den Messwerten mehrer Messungen. Bei GPS wird meist 2 drms verwendet. Dies ist ein Kreis in dem mindestens 95 % aller Messwerte die an einem Punkt gemacht wurden liegen. AK, 14.05.2016 Seite 46 68623524 Dithering - Vermischung Die gezielte Einführung von digitalem Rauschen. Dieses Verfahren wird durch das DoD (Department of Defense; Amerikanisches Verteidigungsministerium) dazu verwendet, die Genauigkeit der GPS Signale künstlich zu verfälschen um die "Selective Availability" zu erzeugen. Doppler-Aiding - Doppler-Unterstützung Ein Signalverarbeitungsverfahren das eine gemessene Dopplerverschiebung des Signals dazu verwendet das GPS Signal besser auswerten zu können. Hierdurch werden genauere Geschwindigkeits und Positionsbestimmungen ermöglicht. Doppler Shift - Dopplerverschiebung Die scheinbare Änderung der Frequenz eines Signals die durch eine Bewegung des Senders und Empfängers relativ zueinander verursacht wird. Typischstes Beispiel ist die Änderung der wahrgenommen Frequenz eines vorbeifahrenden Krankenwagens. (Hoher Ton - Wagen nähert sich; Tiefer Ton - Wagen entfernt sich.) ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Earth-Centered Earth-Fixed - ECEF - Erd-zentral Erd-bezogen Ein kartesisches Koordinatensystem, bei dem die X-Richtung den Schnittpunkt zwischen dem Nullmeridian (Greenwich) und dem Äquator darstellt. Die Vektoren rotieren mit der Erddrehung, die Z-Richtung entspricht der Erdachse. Eccentricity - Exzentrizität Das Verhältnis der Abstände zwischen jeweils dem Ellipsenmittelpunkt und den beiden Brennpunkten auf den Hauptachsen. EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) Läßt sich etwa mit "Europäischer Zusatz-Navigationsdienst" übersetzen. Das Europäische Pendant zu WAAS (siehe dort) Elevation - Höhe (Elevation) Die Höhe über einem Referenzpunkt. Beispielsweise die Höhe über Normal Null (dem Meeresspiegel) oder der vertikale Abstand über dem Geoid. Manchmal ist damit auch die Höhe eines Satelliten in Grad über dem Horizont gemeint. Elevation Mask Angle - Höhenbegrenzungswinkel Normalerweise ein vom Benutzer wählbarer Winkel (in Grad), wobei Satelliten, die tiefer als dieser stehen, zwar verfolgt aber nicht für die Positionsberechnungen verwendet werden. Dieses Verfahren wird angewendet, um Interferenzen durch Brechung der Signale in der Ionosphäre, Mehrwegfehler und Sichtbeschränkungen wie Gebäude und Bäume zu vermeiden. Ellipsoid - Ellipsoid In der Geodäsie eine mathematische Figur die dadurch entsteht, dass man eine Ellipse um ihre kürzere Achse rotieren lässt. Es ist gleichbedeutend mit einem Sphäroid. Ein Ellipsoid wird durch zwei Parameter definiert: Die halbe Länge der Hauptachse a (= Äquatorradius) und die Abflachung f = (a-b)/a, wobei b die halbe Länge der Nebenachse ist. Abgeflachte und dreiachsige Ellipsoide sind jeweils als solche gekennzeichet. AK, 14.05.2016 Seite 47 68623524 Ellipsoid Height - Ellipsoide Höhe Der gemessene vertikale Abstand zum Ellipsoid. Nicht identisch mit der Höhe über N.N. (Meereshöhe). Ephemeris - Ephemeriden Die Vorhersagen der momentanen Satellitenpositionen die in der Datennachricht übermittelt werden. Sie bestehen aus einer Liste der genauen Positionen eines Himmelskörpers als eine Funktion der Zeit. Die Daten können in Echtzeit als "übertragene Ephemeriden" (broadcast ephemeris" oder nachberechnet als "präzise Ephemeriden" (precise ephemeris) vorliegen. Epoch - Zeitabschnitt Messintervall oder Datenfrequenz, wenn beispielsweise alle 15 Sekunden eine Messung durchgeführt wird. ESTB - EGNOS satellite test bed Testsystem des EGNOS-Systems (siehe dort). ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Fast-Multiplexing Channel siehe Fast-switching channel Fast-Switching Channel - schnelle Kanalumschaltung Mit Hilfe eines einzelnen Empfängerkanals werden schnell nacheinander die Entfernungen zu mehreren Satelliten bestimmt. "Schnell" meint dabei, dass die Zeit, die zum Umschalten benötigt wird kurz genug ist (2 - 5 Millisekunden), um trotzdem die Datennachricht zu erfassen. Frequency Band - Frequenzband Ein bestimmter Frequenzbereich innerhalb des elektromagnetischen Spektrums. Frequency Spectrum - Frequenzspektrum Die Verteilung der Signalamplituden als Funktion der Frequenz der zugrundeliegenden Signalwellen. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ GALILEO Europäisches Satellitennavigationssystem. Momentan in Planung und soll bis 2008 betriebsbereit sein. Das System soll kompatibel zum GPS-System werden. Geodesy - Geodäsie Die Wissenschaft, die sich mit der Bestimmung der Größe und der Form der Erde (Geoid) durch direkte Messung beschäftigt. AK, 14.05.2016 Seite 48 68623524 Geodetic Datum - Geodätisches Datum Ein mathematisches Modell, das so gewählt ist, dass es möglichst gut einen Teil oder das gesamte Geoid beschreibt. Es wird durch ein Ellipsoid und das Verhältnis zwischen dem Ellipsoid und einem Punkt auf der topographischen Oberfläche der Erde beschrieben, der als Ursprung des Datums festgelegt wird. Geodetic Surveys - Geodätische Vermessung Globale Vermessungen zur Erstellung von weltweiten Referenz- oder Kontrollpunkten als Basis zur Exakten Landvermessung. Geoid - Geoid Äquipotentialfläche der Schwerkraft. Gibt die mittlere Meereshöhe an. Man kann sich diese Fläche auch über die Kontinente hinausgehend vorstellen. Diese Fläche ist überall senkrecht zur Gravitationskraft. Geoid Height - Geoidhöhe Die Höhe über dem Geoid wird oft als Höhe über Normal Null (N.N., Meereshöhe) bezeichnet. Geometric Dilution of Precision (GDOP) - Geometrische Präzisions"verdünnung" siehe Dilution of Precision Global Navigation Satellite System - GLONASS Das russische Äquivalent zum amerikanischen NAVSTAR GPS. GLONASS wurde ebenfalls für eine weltweiter Satellitenabdeckung entworfen. GLONASS verwendet bei Vollausbau drei Orbitalflächen mit je acht Satelliten. Die GLONASSSatelliten fallen häufiger aus, als sie ersetzt werden, was zu einer herabgesetzten Leistungsfähigkeit des Systems führt. Global Navigation Satellite System - GNSS - Globales Satelliten Navigationssystem Ein Organisationskonzept welches GPS, GLONASS und andere weltraum- und bodenbasierende Segemente zusammenfasst um alle Arten der Navigation zu unterstützen. Global Positioning System - GPS - Globales Positionierungs System Ein vom DOD (Department of Defense, amerikanisches Verteidigungsminsiterium) ersonnenes, realisiertes und betriebenes System, das aus 24 Satelliten besteht, welche die Erde in einer nominellen Höhe von 17700 km umkreisen. GPS Satelliten senden ein Signal aus, das die genaue Ortsbestimmung eines GPS Empfängers ermöglicht. Die Empfänger können ihre Position ermitteln, wenn sie feststehend sind, sich auf der Erdoberfläche in der Erdatmosphäre oder in niederen Umlaufbahnen bewegen. GPS wird sowohl in der Luft-, Land- und Seefahrtnavigation als auch bei der Landvermessung und anderen Anwendungen eingesetzt, bei der es auf genaue Positionsbestimmung ankommt. Das GPS-Signal wird jedem auf oder in der Nähe des Planeten kostenlos zur Verfügung gestellt, der einen GPS-Empfänger besitzt und eine uneingeschränkte "Sicht" auf die Satelliten hat. GPS ICD-200 Das "GPS Schnittstellen Kontroll Dokument" ist ein Regierungsdokument das die komplette technische Beschreibung zur Schnittstelle zwischen den Satelliten und den Benutzern beschreibt. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ AK, 14.05.2016 Seite 49 68623524 Handover Word - HOW - Übergabewort Der Datenblock in der GPS-Nachricht, die die Informationen zur Synchronisation zur Umschaltung von der Nutzung des C/ACode zum P-Code enthält. Hardware Die physischen Komponenten des Systems, die Befehle abarbeiten um eine Aufgabe zu erfüllen. Als Vergleich dient häufig der Computer. Hier besteht die Hardware aus dem Gehäuse, der Hauptplatine, Prozessor, Speicher usw. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Integrity - Integrität Die Fähigkeit eines Systems, bei Fehlfunktion die Benutzer rechtzeitig davor zu warnen, dass es aufgrund von Fehlern nicht zur Navigation benutzt werden sollte. Interface - Schnittstelle Eine gemeinsame Grenze zwischen unterschiedlichen Systemen oder Programmen. Eine Schnittstelle ist auch der Geräteteil, der die Zusammenarbeit von zwei oder mehreren Systemen ermöglicht. Ionosphere - Ionosphäre Der Bereich aus geladenen Teilchen zwischen der Stratosphäre und der Exosphäre etwa 80 - 400 Kilometer über der Erdoberfläche. Dieser Bereich stellt ein nichthomogenes und dispersives (zerstreuendes) medium für Radiowellen dar. Ionospheric Delay - Ionosphärische Verzögerung Eine Radiowelle, die sich durch die Ionosphäre ausbreitet erfährt eine gewisse Verzögerung. Die Stärke der Phasenverzögerung hängt vom Elektronengehalt der Ionosphäre ab und beeinträchtigt die Trägersignale. Die Gruppenverzögerung hängt auch von der Streuwirkung der Ionosphäre ab und beeinflusst die Signalmodulation (Codes). Die Phasen- und Gruppenverzögerung hat die gleiche Grössenordnung aber unterschiedliche Vorzeichen. Ionospheric Refraction - Ionosphärische Brechung Die Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Signals, während es die Ionosphäre durchquert. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Kalman Filter Eine numerische Methode, die dazu verwendet wird, ein zeitabhängiges Signal in Gegenwart von Rauschen zu verfolgen. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ AK, 14.05.2016 Seite 50 68623524 L-Band Der Frequenzbereich der Radiowellen zwischen 390 MHz und 1550 MHz. Die GPS-Trägerfrequenzen (1227.6 MHz und 1575.42 MHz) liegen im L-Band. L1 Signal Das erste L-Band Signal, welches von jedem GPS-Satellit ausgesendet wird. Das L1-Signal enthält den C/A und den P-Code und die Navigationsdaten. L2 Signal Das zweite L-band Signal wird auf 1227.60 MHz ausgestrahlt und enthält den P-code und die Navigationsdaten. Loxodrome - Loxodrom Verbindungslinie zwischen zwei Punkten auf der Erde, die alle Meridiane (Längenkreise) im gleichen Winkel schneidet. Auf einer Karte mit Mercatorprojektion eine gerade Linie. Navigation auf einer Loxodromen erlaubt einen konstanten Steuerkurs. Siehe auch Orthodrome und hier. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ MDT - Mobile Data Terminal - Mobiles Datenterminal Ein Gerät, typischerweise in einem Fahrzeug eingebaut, welches einen kleinen Bildschirm, eine Tastatur oder eine andere Benutzerschnittstelle enthält und unterschiedliche Speicher- und Verarbeitungskapazität besitzt. Im Zeitalter der Garmin eTrex schwer vorstellbar. Monitor Stations - Monitorstationen Eine der weltweiten Gruppe von Stationen, die im GPS Kontrollsegment dazu dienen, die Satellitenuhren und Umlaufbahnenparameter zu verfolgen. Die von den Monitorstationen gesammelten Daten werden zu einer Hauptkontrollstation weitergeleitet. Hier werden Korrekturen errechnet, die von dort bei Bedarf an die Satelliten gesandt werden. MSAS (Multi-Functional Satellite Augmentation System) Das japanische Pendant zu WAAS (siehe dort) Multichannel Receiver - Mehrkanalempfänger Ein Empfänger, der mehrer unabhängige Kanäle enthält, von denen jeder das Signal eines Satelliten verarbeiten kann, damit die Position durch simultane Berechnungen mehrerer Pseuderanges durchgeführt werden können. Multipath - Mehrwegeffekt Fehler die durch Interferenz hervorgerufen werden, die dadurch ntsteht, dass das Signal den Empfänger auf zwei unterschiedlichen Wegen erreicht hat. Meist wird dies durch die Reflektion des Signals an nahegelegenen Objekten (Häuser, Felsen) hervorgerufen, die Radiowellen reflektieren. Signale die einen längeren Weg durchlaufen erzeugen fälschlicherweise grösseren Pseudoranges und führen damit zu Positionsfehlern. AK, 14.05.2016 Seite 51 68623524 Multiplexing Channel - Kanalmultiplexer Ein Empfängerkanal, der eine Serie von Signalen von unterschiedlichen Satelliten in schneller Folge abarbeitet. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ NAD-27 Nordamerikanisches Kartendatum von 1927. Dies ist ein überflüssig gewordenes horizontales Datumsformat für Nordamerika. NAD 27 beruht auf einer früher Schätzung der Erdform von 1866 die auch als Clarke Sphäroid bekannt ist. Diese wurde ausschliesslich an die Form der Vereinigten Staaten angepasst und verwendet ein spezielles Paar Koordinaten der Erdoberfläche als Referenzzentrum. NAD-83 Nordamerikanisches Datumsformat von 1983. NAD 83 beruht auf einem präziseren geodätischen Referenzsystem von 1980 (GRS 80). NAVD-88 Nordamerikanisches vertikales Datum von 1988. Ein Versuch der "National Geodetic Survey" (NGS) (nationale Geodätische Vermessung) das Nordamerikanische vertikale Datum zu korrigieren. Die NAVD 88 - Korrektur entfernt Störugen des kontinentweiten vertikalen geodätischen Höhenreferenzsystems. Nanosecond - Nanosekunde Eine Milliardstel Sekunde (0,000 000 001 s). Nav Message - Nav Nachricht Die 1500-bit Navigationsnachricht die mit 50 bps (bit pro Sekunde) auf den L1 und/oder L2 Frequenzen ausgestrahlt wird. Diese Nachricht enthält die Systemzeit, Uhrenkontrollparameter, Modelparameter für die ionosphärische Verzögerung sowie die Bahndaten und Gesundheitszustände der Satelliten. NAVSTAR Der Name der der amerikanischen GPS Satellitenkonstellation gegeben wurde. NAVSTAR ist ein Acronym aus NAVigation Satellite Timing und Ranging. (Navigationssatelliten Zeit und Entfernungsmessung). Die endgültige Konstellation besteht aus sechs Orbitalebenen, von denen jede vier Satelliten enthält. NMEA Im Zusammenhang mit GPS hört man häufig die Abkürzung NMEA im Zusammenhang mit den "NMEA-Datensätzen". NMEA steht für National Marine Electronics Association, also die Nationale Vereinigung für Marineelektronik der Vereinigten Staaten. Diese Vereinigung hat ein Reihe von Standard-Datensätzen zur Kommunikation verschiedener elektronischer Geräte in der Seefahrt entwickelt, die tatsächlich weitestgehende Kompatibilität gewährleistet. Näheres zu den NMEA-Daten im Zusammenhang mit GPS findet sich hier. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ AK, 14.05.2016 Seite 52 68623524 Observation - Beobachtung Die Zeitspanne in denen die GPS-Datenvon zwei oder mehr GPS-Empfängern gesammelt werden. Dies dient später bei der Landvermessung zu Korrekturrechnungen. Orthodrome - Orthodrom (Grosskreis) Kürzeste Verbindungslinie zwischen zwei Punkten auf der Erde. Sie erscheint auf einer Karte in Mercatorprojektion als Kurve. Siehe auch Loxodrome und hier. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ P-code Der genaue Code des GPS-Signals. Üblicherweise wird dieser Code nur von den amerikanischen und alliierten militärischen Streitkräften verwendet. Eine sehr lange Sequenz aus binären Pseudozufallsdaten, die mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10,23 MHz übertragen wird und sich alle 167 Tage wiederholt. Jedes ein-Wochen Segment dieses Codes ist eindeutig einem Satelliten zuzuordnen und wird jede Woche zurückgesetzt. PDOP - Position Dilution of Precision - "Verdünnung" der Positionsgenauigkeit Eine einheitenlose Zahl, die den Zusammenhang zwischen den Fehlern der Empfängerposition und der Satellitenposition angibt. Dieser Fehler ist eine Funktion der Stellung der Satelliten zueinander deren Daten für die Bestimmung herangezogen werden. (siehe auch DOP). Geometrisch ist PDOP indirekt proportional zum Pyramidenvolumen, das sich dadurch ergibt, dass man Linien zwischen dem Empfänger und den vier beobachteten Satelliten zieht. Kleine Zahlenwerte wie "3" sind gute Werte für die Positionsgenauigkeit, während höhere Werte eine schlechtere Genauigkeit anzeigen. Kleine PDOP-Werte deuten darauf hin, dass die Satelliten weit voneinander entfernt stehen. PDOP Mask - PDOP Maske Meist ein vom Benutzer einzugebendes oberes Limit, welche maximalen PDOP-Werte toleriert werden sollen. Wenn der PDOPWert einen vorher definierters Limit überschreitet werden keine GPS-Daten mehr ausgewertet bis der PDOP-Wert wieder unter den Grenzwert sinkt. Perigee - Perigee Der Punkt in einer Satellitenumlaufbahn mit der geringsten Entfernung zum Erdzentrum. Phase Lock - Phaseneinrastung Eine Technik bei der die Phase eines Oszillatorsignals so eingestellt wird, dass sie exakt der Phase eines Referenzsignals folgt. Der Empfänger vergleicht zunächst die Phasen zweier Signale und verwendet dann die resultierende Differenz dazu, die Oszillatorfrequenz der Referenz einzustellen. Diese Technik entfent Phasenverschiebungen wenn die beiden Signale dann verglichen werden. pierce point - Durchtrittspunkt Wird im Zusammenhang mit SBAS (WAAS/EGNOS) Systemen verwendet und bezeichnet den Punkt an dem die Signallinie zwischen Satellit und Empfänger die Ionosphäre durchkreuzt. AK, 14.05.2016 Seite 53 68623524 Point Positioning - Punktpositionierung Eine geographische Position, die von nur einem Empfänger errechnet wird. Position - Position Der Längengrad, Breitengrad und die Höhe eines Punkts. Zur Position wird häufig eine Schätzung des Fehlers angegeben. Post-Processed Differential GPS - Nachberechnetes Differential-GPS Wenn GPS-Daten zu einem späteren Zeitpunkt zur Differnezial-Korrektur nachberechnet werden, benötigt der stationäre und der bewegte Empfänger keinen Datenverbindung während der Messung. Jeder Empfänger zeichnet unabhängig Daten auf, die zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe anderer Empängerdaten aus dem gleichen Beobachtungszeitraum korrigiert werden können. Während der Messung müssen bei allen Empfängern die gleichen Satelliten beobachtet werden. Precise (or Protected) Code (P-Code) - Genauer (oder geschützter) Code Eine Sequenz von Pseudozufallsbinärcode auf der GPS-Trägerfrequenz die mit 10,23 MHz übermittlelt wird und sich jeweils nach 267 Tages wiederholt. Jedes ein-Wochen Code-Segment ist eindeutig einem Satelliten zugeordnet und wird jede Woche zurückgesetzt. Precise Positioning Service (PPS) - Präziser Positionsbestimmungs-Service Die höchste erreichbare militärische dynamische Positionsbestimmungsgenauigkeit, die durch das GPS-System zur Verfügung gestellt wird. Dabei wird der auf zwei Frequenzen ausgestrahlte P-Code verwendet. Proportional error - Proportionaler Fehler Eine Methode die Positionsgenauigkeit auszudrücken. Er wird als Positionsfehler geteilt durch die Entfernung zum Ursprung des verwendeten Koordinatensystems ausgedrückt und in Teilen pro Million (ppm) angegeben. Pseudolite (shortened form of pseudo-satellite) - Pseudo-lite (Kurz für Pseudo-Satellit) Ein Bodengebundenes Sender, der einen GPS-Satelliten nachahmt. Dies dient zu Verbesserung der Geometrischen Anordnung der Satelliten in einem begrenzten Bereich. Der Datenteil des Signals kann auch Differenzialkorrekturen enthalten die von den Empfängern zur Fehlerkorrektur verwendet werden können. PRN - Pseudorandom Noise - Pseudozufallsrauschen Eine Reihe von Einsen und Nullen, die wie Rauschen zufällig verteilt scheinen, jedoch exakt reproduziert werden können. Ihre wichtigste Eigenschaft ist ihr geringer Autokorrelationswert für alle Verzögerungen und Verschiebungen ausser bei exakter Übereinstimmung. Jeder GPS-Satellit hat eindeutige C/A und P Pseudozufalls-Codes. Pseudorange - Pseudobereich Eine Entfernungsmessung die auf der Korrelation eines von einem Satelliten ausgestrahlten Codes und eines lokal vom Empfänger erzeugten Codes beruht und nicht bezüglich Synchronisationsfehlern zwischen der Sender- und Empfängeruhr korrigiert ist. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ AK, 14.05.2016 Seite 54 68623524 ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Radionavigation - Radionavigation Eine Methode zur Erlangung von Informationen, die zur Positionsbestimmung zur Navigation notwendig sind. Diese Methode arbeitet unter Zuhilfenahme der Ausbreitungseigenschaften von Radiosignalen. GPS ist eine Methode der Radionavigation. Range - Bereich Ein fester Abstand zwischen zwei Punkten wie zwischen einem Start-Wegepunkt und einem End-Wegepunkt oder zwischen einem Satelliten und einem GPS-Empfänger. Range Rate - Bereichsrate Die Änderungsrate des Bereichs zwischen einem Satelliten und einem Empfänger. Die Entfernung zwischen dem Satelliten und dem Empfänger ändert sich aufgrund der Bewegung des Satelliten und des Beobachters. Diese Änderungsrate wird durch Messung der Dopplerverschiebung der Frequenz des Trägersignals gemessen. Radio Technical Commission for Maritime (services)- RTCM RTCM ist ein standardisiertes Format zur Datenübertragung. Real-Time Differential GPS - Echtzeit Differenzial GPS Ein Datenaufnahmeprozess, bei dem ein GPS-Empfänger in Echtzeit Korrekturdaten von einer anderen Quelle bekommt um die Effekte der SA (selective availability) und anderer Fehler zu herauszufiltern. Eine Methode um Korrekturdaten zu erhalten besteht darin einen GPS-Empfänger auf einer genau bekannten Position aufzustellen (Basisstation). Dieser Empfänger errechnet und sendet dann Korrektursignale über VHF oder Mobiltelefon aus. Der bewegte Empfänger muss mit einem Zusatzgerät zum Empfang der Korrekturdaten ausgestattet sein, damit die Daten in die aktuelle Positonsbestimmung mit einbezogen werden können. Andere Quellen für solche Korrekturen sind Satellitenbasierte Systeme wie OMNISTAR. (siehe auch WAAS und EGNOS) Relative Navigation - Relative Navigation Eine der relativen Positionierung ähnliche Technik, jedoch können sich einer oder beide Punkte bewegen. Eine Datenverbindung dient dazu, Fehlerangaben zwischen den beiden sich bewegenden Fahrzeugen oder Flugzeugen zu übermitteln und die Positionsgenauigkeit zu verbessern. Relative Positioning - Relative Positionsbestimmung Der Vorgang der Bestimmung der relativen Entfernung zwischen zwei Orten. Im Falle von GPS wird an jedem der beiden Orte ein Empfänger plaziert. Beide Empfänger machen simultane Messungen mit Hilfe der gleichen Serie von Satelliten während eines bestimmten Zeitraums. Diese Technik erlaubt es den Empfängern bestimmte Fehlerquellen zu eliminieren die für beide Empfänger gelten wie Uhrenfehler der Satelliten, Bahndatenfehler und Ausbreitungsverzögerungen. Reliability - Verlässlichkeit Die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Funktion bei gegebenen Bedingungen ohne Ausfall eine bestimmte Zeit lang ausgeführt wird. AK, 14.05.2016 Seite 55 68623524 RINEX - Empfängerunabhängiges Datenaformat RINEX (Receiver INdependent EXchange format) ist eine Anzahl von Standardbefehlen und Formaten, die den Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen GPS Geräten und Nachverarbeitungssoftware erlaubt. Dieses Datenformat enthält Definitionen für Zeitangaben, Phasen und Bereiche. Rover -" Fahrzeug" Als Rover wird der mobile GPS Empfänger während einer relativen Messung zu einer Basisstation bezeichnet. Die Empfängerposition kann relativ zu einer oder mehreren Basisstationen angegeben werden. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ SA - Selective availability (Selektive Verfügbarkeit) siehe Selektive Satellite Configuration - Satellitenkonfiguration Die Konstellation der Satellitenzu einem bestimmten Zeitpunkt aus der Sicht eines oder einer Gruppe von Benutzern. Satellite Constellation - Satellitenkonstellation Die Anordnung einer Gruppe von Satelliten im Raum. Im Falle von GPS besteht die vollständig betriebsbereite Konstellation aus sechs Orbitalebenen, die jeweils vier Satelliten enthalten. Das GLONASS-System besitzt drei Orbitalebenen zu je acht Satelliten. Satellite Elevation Mask - Satelliten Höhemaske Üblicherweise eine benutzerdefinierbarer Grenzwert, der festlegt wie hoch ein Satellit über dem Horizont stehen muss, damit der Empfänger dessen Daten zur Berechnung der Position heranzieht. Satelliten unterhalb dieser Maske werden zwar verfolgt, die Daten gehen jedoch nicht in die Berechnung ein, da die Daten horizontnaher Satelliten grössere atmosphärenbedingte Fehler aufweisen. Selective Availability - SA - Selektive Verfügbarkeit Ein DOD (Department of Defense; Amerikanisches Verteidigungsministerium) Programm, das dazu verwendet wurde, die Genauigkeit der Pseudorange Messungen zu verringern, indem beim für nichtmilitärische Empfänger verfügbaren Signaldie Zeit- und Zeit und Bahndaten verändert wurden. Die Verwendung von SA wurde am 1. Mai 2000 eingestellt. SNR (Signal to Noise Ratio) - Signal-Rausch Verhältnis Eine Messung des Signalinhalts relativ zum Rauschen des Signals. Das Signal-Rausch Verhältnis sollte so hoch wie möglich sein. Space Segment - "Weltraumsegment" Der Teil des GPS-Systems, der sich im Weltraum befindet. Dazu gehören die GPS-Satelliten und jegliche Zusatzraumfahrzeuge, die GPS-Zusatzinformationen zur Verfügung stellen (z.B. Differentialkorrekturen, Integritätsnachrichten usw.) spacial decorrelation- Verlust des räumlichen Zusammenhangs Der Begriff wird in Zusammenhang mit Differenzial-GPS verwendet und bezeichnet die Verschlechterung der Korrektur durch das Differential-System mit zunehmender Entfernung des Benutzers zum DGPS-Sender (siehe auch unter EGNOS/WAAS). AK, 14.05.2016 Seite 56 68623524 Spread Spectrum - Streuspektrum Das empfangene GPS-Signal ist breitbandig und schwach (-160 dbW). Das L-Band Signal ist mit einem PRN code moduliert, um die Energie des Signals über eine größere Bandbreite auszudehnen als die der Signalinformationen. Das ermöglicht es, alle Satelliten eindeutig zu empfangen und man erhält eine gewisse Robustheit gegenüber Rauschen und Mehrwegeffekten. Spherical Error Probable - SEP - Wahrscheinlicher Sphärischer Fehler Der Radius einer Kugel, innerhalb derer man sich mit 50 % Wahrscheinlichkeit befindet. SEP ist das dreidimensionale Analogon zu CEP (Circular Error Probable; Wahrscheinlicher Fehlerkreis) SPS - Standard Positioning Service Squaring-Type Channel - "Quadriereder Kanal" Ein GPS-Empfängerkanal, der das Empfangene Signal mit sich selbst multipliziert um eine zweite Oberschwingung des Trägersignals zu erhalten,welches die Codemodulation nicht enthält. Wird in "Codelosen" Empfängerkanälen verwendet. Standard Deviation (Sigma) - Standardabweichung (Sigma) Die Messung der Verteilung der zufälligen Fehler um den Mittelwert. Wenn eine große Anzahl von Messungen durchgeführt wird, ist die Standardabweichung die Wurzel der Summe der Quadrate der Abweichungen vom Mittelwert geteilt durch die Anzahl der Messungen minus eins. Standard Positioning Service (SPS) - Standard Positionsbestimmungsdienst Die normale ziviel nutzbare Positionsbestimmungsgenauigkeit, die den C/A-Code auf einer Frequenz verwendet. Mit eingeschalteter selektiver Verfügbarkeit wurde garantiert, dass 95 % aller Messungen besser als 100 Meter Genauigkeit besitzen (2 drms). Static Positioning - Statische Positionsbestimmung Ortsbestimmung durch einen stationären Empfänger. Dies erlaubt eine Reihe von Mittelungs und Differenzen-Berechnungen. SV - (Satellite vehicle) - Satellit ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Tropospheric Correction - Troposphärenkorrektur Eine Korrektur, die Bestimmungsfehler durch Effekte berücksichtigt, die durch die Troposphäre verursacht werden. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Universal Time Coordinated (UTC) - Koordinierte Weltzeit Eine internationales hochgenaues und stabiles Atomuhrensystem, das durch Schaltsekunden möglichst nahe an der Weltzeit gehalten wird und bezüglich saisonaler Unterschiede der Erdrotationsgeschwindigkeit korrigiert ist. Das System wird vom U.S. Naval Observatory betrieben. Die GPS-Zeit ist direkt mit der UTC-Zeit gekoppelt. UTC-GPS=x Sekunden (1988 war x=5 Sekunden) AK, 14.05.2016 Seite 57 68623524 User Segment - Benutzersegment Dies sind die GPS-Empfangsgeräte selbst. URA - user range accuracy siehe user range accuracy. User Interface - Benutzerschnittstelle Die Hardware und das Betriebssystem mit dessen Hilfe der Benutzer Prozeduren der Ausstattung (GPS Empfänger) ausführt und wodurch das Gerät dem Benutzer Informationen zur Verfügung stellt. Oder einfacher gesagt: Die Tasten und die Anzeige. User Range Accuracy - URA - Bereichsgenauigkeit beim Benutzer Der Anteil des Fehlers zur Bereichsbestimmung der durch eine einzelne Fehlerquelle zustande kommt (Offensichtliche Uhrenfehler und Ungenauigkeiten in der Bahnvoraussage). Diese werden in Bereichseinheiten umgewandelt, wobei davon ausgegangen wird, dass die Fehler von allen anderen Fehlerursachen unabhängig sind. Werte kleiner 10 sind gut. User Segment - Benutzersegment Der Teil des gesamten GPS-Systems das die Empfängner der GPS-Signale umfasst. UTC - universal time coordinated siehe universal time coordinated ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ WAAS (Wide Area Augmentation System) - Europäischer Zusatznavigationsdienst WAAS ist ein System, in dem mehrere Bodenstationen, die Referenzstationen und mehrere geostationäre Satelliten präzise DGPS-Korrekturen den dafür vorbereiteten GPS-Empfängern zur Verfügung stellen. WAAS bietet höhere Genauigkeiten anhand von erweiterten GPS-Satellitensignalen und betritt so die nächste Ebene der GPS-Genauigkeit. Das um die WAAS-Daten erweiterte GPS-Signal korrigiert Fehler in den GPS-Signaldaten, die durch ionosphärische Störungen, Uhren- und Satellitenbahnfehler verursacht werden. Seit Dezember 1999 ist WAAS nahezu durchgängig in Betrieb. Es wurde für die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA für hohe Genauigkeit bei Landeanflügen entwickelt. Das WAAS-Signal ist für zivile Nutzung zugänglich und bietet sowohl auf dem Land wie auch auf See oder in der Luft eine weiterreichende Abdeckung, als sie bisher durch landgestützte DGPS-Systeme ermöglicht wurde. World Geodetic System - Weltweites geodätische System Ein einheitlicher Satz von Parametern, der die Größe und Form der Erde, die Positionen eines Netzwerks von Punkten in Bezug zum Schwerpunkt der Erde, Umrechnungsformeln der wichtigsten geodätischen Datums und das Potential der Erde beschreibt. Üblicherweise werden harmonische Koeffizienten angegeben. AK, 14.05.2016 Seite 58 68623524 WGS-84 (World Geodetic System 1984) - Weltweites geodätische System vo 1984 Das mathematische Ellipsoid, welches vom GPS-System seit Januar 1987 verwendet wird. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ Y code - Y Code die verschlüsselte Version des P-Codes. Dieser Code ist nur für militärische Anwendungen bestimmt. ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ GPS-Monitor powered by Antaris® Positioning Engine Zur Erklärung der Grafiken Aktuelle Daten - aktuelle Uhrzeit: 11:38 UTC Verteilungsplot der horizontalen Position über die letzten 24 Stunden AK, 14.05.2016 Seite 59 68623524 Verteilungsplot der Höhe über die letzten 24 Stunden AK, 14.05.2016 Seite 60 68623524 Verlauf der Position im Vergleich zum Mittelwert für Breitengrad, Längengrad und Höhe in den letzten 24 Stunden AK, 14.05.2016 Seite 61 68623524 Verlauf der Position im Vergleich zum Mittelwert für Breitengrad, Längengrad und Höhe in den letzten 365 Tagen Verlauf der Genauigkeit für die horizontale Position und Höhe in den letzten 365 Tagen AK, 14.05.2016 Seite 62 68623524 Fortlaufender Skyplot mit Daten der letzten 7 Tage Archivdaten 2004 Jul 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Aug 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Sep 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Oct 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Nov 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Dec 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 2005 Jan 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Feb 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Mar 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Apr 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 Herzlichen Dank an die Firma u-blox für das RCB-LJ GPS-Modul. Die Daten auf dieser Seite sind nach bestem Wissen und Gewissen aus den NMEA-Daten des Empfängermoduls aufbereitet. Für Fehler in den Rohdaten oder durch die Datenaufbereitung besteht keinerlei Haftung durch die Betreiber dieser Seite. GPS-Konstellation und -Status Satellitenkonstellation AK, 14.05.2016 Seite 63 68623524 Aktuelle Konstellation der GPS-Satelliten Aktive Satelliten: 0 Statusmeldungen Meldung vom: 15.04.2005 - JDay: 105 - Alle Zeiten UTC. Satellit PRN: - Allgemeine Meldungen - von: bis: - - keine Meldungen - - keine Meldungen - - keine Meldungen - - keine Meldungen Satellit PRN: 07 von: bis: 03.04.2005 - 22:38 - Ungeplanter Ausfall: Satellit bis auf weiteres unbenutzbar. 03.04.2005 - 22:38 13.04.2005 - 17:40 Zusammenfassung der effektiven ungeplanten Unterbrechungszeit. Satellit PRN: 11 von: bis: 06.04.2005 - 19:45 07.04.2005 - 07:45 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. 07.04.2005 - 14:00 08.04.2005 - 02:00 Neufestlegung einer Unterbrechungszeit. 07.04.2005 - 15:26 07.04.2005 - 17:47 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 13 von: bis: AK, 14.05.2016 Seite 64 68623524 31.03.2005 - 13:00 01.04.2005 - 01:00 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. 31.03.2005 - 15:46 31.03.2005 - 19:15 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 14 von: bis: 08.04.2005 - 21:30 09.04.2005 - 09:30 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. 08.04.2005 - 14:00 09.04.2005 - 02:00 Neufestlegung einer Unterbrechungszeit. 08.04.2005 - 14:00 - Absage einer Unterbrechungszeit. Satellit PRN: 18 von: bis: 14.04.2005 - 17:00 15.04.2005 - 05:00 Geplanter Ausfall: Delta-V Manöver - Bahnkorrektur des Satelliten. 14.04.2005 - 17:40 15.04.2005 - 00:26 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 20 von: bis: 15.04.2005 - 17:00 16.04.2005 - 05:00 Satellit PRN: 21 von: bis: 04.04.2005 - 22:30 05.04.2005 - 10:30 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. 04.04.2005 - 16:00 05.04.2005 - 04:00 Neufestlegung einer Unterbrechungszeit. 04.04.2005 - 19:30 04.04.2005 - 21:41 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 22 von: bis: 13.04.2005 - 19:45 14.04.2005 - 07:45 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. 13.04.2005 - 21:11 13.04.2005 - 23:58 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 24 von: bis: 09.03.2005 - 15:45 10.03.2005 - 03:45 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. 15.03.2005 - 12:45 16.03.2005 - 12:45 Geplanter Ausfall: Delta-V Manöver - Bahnkorrektur des Satelliten. 09.03.2005 - 15:59 09.03.2005 - 19:00 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. 15.03.2005 - 13:10 16.03.2005 - 02:42 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 26 von: bis: 28.03.2005 - 01:45 28.03.2005 - 13:45 Geplanter Ausfall: Delta-V Manöver - Bahnkorrektur des Satelliten. 29.03.2005 - 01:45 29.03.2005 - 13:45 Neufestlegung einer Unterbrechungszeit. 29.03.2005 - 02:09 29.03.2005 - 10:08 Zusammenfassung der effektiven Unterbrechungszeiten. Satellit PRN: 28 von: bis: 11.04.2005 - 14:00 12.04.2005 - 02:00 AK, 14.05.2016 Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Atomuhr oder Softwaretest. Geplanter Ausfall: Wartung - Aktivierung der Ionenpumpe der Seite 65 68623524 Atomuhr oder Softwaretest. 11.04.2005 - 14:00 - Absage einer Unterbrechungszeit. Satellit PRN: 31 von: bis: 28.12.2004 - 00:42 04.04.2005 - 09:13 Zusammenfassung der effektiven ungeplanten Unterbrechungszeit. 14.04.2005 - 16:35 - Ungeplanter Ausfall: Satellit bis auf weiteres unbenutzbar. 14.04.2005 - 16:34 - Ungeplanter Ausfall: Satellit bis auf weiteres unbenutzbar. Für besonders Interessierte gibt es hier (englisch) noch detailliertere Informationen über den aktuellen Zustand der einzelnen Satelliten. Daten für die Erstellung der Konstellationsgrafik: http://www.navcen.uscg.gov/Ftp/gps/YUMA/yuma.txt Datenbasis der NANUs (NANU = Notice Advisory to Navstar Users): http://www.navcen.uscg.gov/Ftp/gps/status.txt Das Programm zur Auswertung der Daten wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für eventuelle Fehler bzw. den Folgen daraus übernehme ich keine Verantwortung. Die Grafik für die Umlaufbahnen berücksichtigt keine Elliptik der Bahnen, da die GPSUmlaufbahnen nahezu kreisförmig sind. Längen und Breitengrade Koordinatensysteme zur Positionsangabe auf der Oberfläche der Erde werden schon seit Jahrhunderten verwendet. In der westlichen Welt wurde der Äquator, die Wendekreise des Krebs und Steinbocks und dann die Breiten- und Längengrade verwendet um Positionen auf der Erde zu beschreiben. Östliche Kartographen wie Phei Hsiu benutzten andere rechtwinklige Systeme bereits im Jahre 270 nach Christus. Im Laufe der Geschichte wurden vielerlei Einheiten für Längen und Winkelmessung eingesetzt. Der Meter steht sowohl mit der Längen als auch der Winkelentfernung in Verbindung, ist er doch im späten 18. Jahrhundert als der zehnmillionste Teil der Entfernung vom Pol zum Äquator definiert worden. Heute ist das am meisten verwendete Koordinatensystem der Breitengrad, Längengrad und die Höhe. Der Nullmeridian und der Äquator sind die Referenzflächen zur Definition der Breiten und Länge. Breitengrade AK, 14.05.2016 Seite 66 68623524 Nachfolgend wollen wir die Erde als kugelförmig betrachten, was sie in erster Näherung ja auch zu sein scheint. Die Erde dreht sich in genau 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse. Genau gesagt definiert diese Drehung diese Achse. Stellt man sich eine richtige Achse vor, wie ein Globus sie besitzt, so "durchstößt" diese Achse die Erde an zwei Punkten, dem Nordpol und dem Südpol. Diese Punkte sind allerdings nicht mit den magnetischen Polen der Erde identisch, also die Punkte zu denen ein Kompass zeigt. Leider sind diese Punkte deutlich von den geographischen Polen verschoben, was vor allem der schifffahrenden Zunft schon immer viele graue Haare beschert hat. Genau in der Mitte zwischen Nordpol und Südpol befindet sich der Äquator, der senkrecht Längen und Breitengrade zur Erdachse steht. Dieser erste Breitenkreis wird als Nullpunkt für die Messung definiert. Ausgehend hiervon misst man den Winkel in Graden nach Norden und Süden jeweils bis 90 ° und gibt dies als nördliche bzw. südliche Breite an. Hierdurch entstehen weitere Breitenkreise mit deren Hilfe man eine Position auf der Erde immerhin schon auf eine kreisförmige Linie um die Erde angeben kann. Navigationstechnisch ist die Breite auch relativ einfach über den Sonnenstand oder die Sterne zu bestimmen und deshalb schon seit dem Ende des 15. Jahrhunderts zur Navigation benutzt worden. So gibt beispielsweise auf der Nordhalbkugel die Höhe des Polarsterns über dem Horizont den Breitengrad an. Am Äquator befindet er sich genau am Horizont, am Nordpol genau "über Kopf". Dass der Polarstern recht genau in "Verlängerung" der Erdachse am Himmel steht, sieht man sehr gut an Langzeitaufnahmen vom Himmel. Dabei bilden alle Sterne als Kreise bzw. Kreissegmente ab, lediglich der Polarstern bleibt ein Punkt. Die Erde hat einen Radius von 6370 Kilometern und damit einen Umfang von etwa 40000 km. Daraus ergibt sich ein Abstand der ganzzahligen Breitengrade von etwa 111 km. Ein Grad ist in 60 Bogenminuten und diese wieder jeweils in 60 Bogensekunden aufgeteilt. Eine Bogenminute, also 1/60 eines Grades umfasst damit 1,85 km. Wie zufällig ist das genau eine Nautische Meile (Seemeile). Das ist natürlich kein Zufall, sondern die so furchtbar krumme Einheit der Nautischen Meile wurde auf obige Weise definiert und macht das Ablesen von Entfernungen aus Karten mit Gradeinteilung einfacher. Neben dem Äquator und den Polen gibt es noch vier weitere "wichtige" Breitenkreise. Das sind zum einen die Polarkreise, diese liegen jeweils bei 66,55° (66° 33') N bzw. S. Sie zeigen den Übergang der gemäßigten zu Langzeitbelichtung mit dem Polarstern im Zentrum den polaren Regionen an und markieren auch die Breitenkreise, oberhalb bzw. unterhalb derer die Sonne zum Zeitpunkt der Sonnenwenden nicht mehr auf- bzw. untergeht. Dieses Phänomen rührt vom Neigungswinkel der Erde von 23,45 ° gegenüber der Bahn um die Sonne her. Die beiden anderen wichtigen Breitengrade sind die Wendekreise. Der nördliche Wendekreis liegt bei 23,45° (23° 27') nördlicher Breite. Hier steht etwa am 21. Juni die Sonne mittags senkrecht am Himmel. Der Wendekreis wird auch als Wendekreis des Krebses bezeichnet, da sich zur Zeit dieser Sonnenwende die Sonne zu früheren Zeiten in diesem Sternbild befand. Der südliche Wendekreis oder Wendekreis des Steinbocks befindet sich bei 23,45° südlicher Breite. Die Wintersonnenwende findet etwa am 21. Dezember statt. AK, 14.05.2016 Seite 67 68623524 Ansicht der Erde etwa zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende (links) und der Wintersonnenwende (rechts) Ganz nebenbei sollte man vielleicht noch erwähnen, dass die Erdachse nicht immer gleich stark geneigt ist. Diese Neigung verändert sich langsam. Jahr Neigung der Erdachse 1900 23° 27' 8.2" 1978 23° 26' 21.0" 2000 23° 26' 32.0" Diese Neigung ist nicht zu verwechseln mit der Präzession, also der Taumelbewegung der Erdachse. Diese Taumelbewegung um den Pol der Ekliptik vollzieht sich einmal innerhalb von 25700 Jahren und sorgt vermutlich teilweise für die immer wiederkehrenden Eiszeiten. Siehe auch hier für weitere Informationen. Längengrade Zusätzlich zu den Breitenkreisen werden noch Längenkreise eingeführt. Dies sind Kreise die senkrecht auf dem Äquator stehen und durch beide Pole führen. Da man hier jedoch keinen gegebenen Nullpunkt wie den Äquator zur Verfügung stehen hat, wurden einige Zeit lang unterschiedliche Nullmeridiane verwendet und erst 1883 auf einer internationalen geodätischen Konferenz in Rom festgelegt, dass in Zukunft der Nullmeridian durch die Sternwarte im englischen Greenwich gehen sollte. Ein Grund für die Wahl gerade dieses Ortes für den Nullmeridian ist, dass damit auch die Datumsgrenze durch den Pazifik, also weitestgehend unbewohntes Gebiet geht. Da die Drehung der Erde keinen Anfang und kein Ende hat, war es erst sehr spät möglich, den Längengrad auf dem man sich befindet zu bestimmen. Dieses Kunststück wurde erst möglich, als es im 18. Jahrhundert gelang, Uhren zu bauen die über einen längeren Zeitraum genau gehen. Mit deren Hilfe kann dann die Zeit des Sonnenhöchststands an einem unbekannten Ort im Vergleich zum Sonnenhöchststand am Nullmeridian exakt bestimmt werden. Erst im 18. Jahrhundert war also eine "genaue" Bestimmung der Position überall auf der Erde möglich geworden. Die Längengrade werden in östlicher und westliche Richtung ausgehend vom Nullmeridian gemessen, reichen also von 180° Ost bis 180° West. Häufig sieht man auch anstatt des Zusatzes N, S, O (im englischen E) und W negative Werte für Längen- und oder Breitengrad. Dabei gilt, dass negative Werte nach Süden bzw. Westen zeigen. Wer wissen will, wieviele (ganzzahlige) Längen- bzw. Breitengrade es gibt, findet hier noch etwas interessantes. AK, 14.05.2016 Seite 68 68623524 Grade für Richtungsangaben Grade werden außer für die Angabe von (und Längen und Breitengraden Temperaturen) auch zur Angabe von Richtungen verwendet. Hier gilt, dass man anders als in der Mathematik (da ist es rechts) mit 0° oben bzw. im Norden anfängt. Man zählt dann im Uhrzeigersinn (auch hier anders als in der Mathematik) bis 360° und gelangt wieder nach Norden. Dazwischen befinden sich bei 90° Osten, bei 180° Süden und Richtungsangaben (Kompassrose). Die grosse Teilung sind 22,5°Schritte, die kleine Teilung 5° Schritte. bei 270° Westen. Es gibt noch weitere vier Zwischenstufen wie NE (45°) und nochmals acht wiederum dazwischen wie WNW (292,5°). Großkreise Grosskreise lassen sich am einfachsten im Zusammenhang mit den "eigenartigen" Flugrouten von Transatlantikflügen erklären. Man mag sich bei Anblick der Flugroute eines Fluges beispielsweise von Frankfurt nach Los Angeles eingezeichnet auf einer "normalen", meist in Mercator Projektion gezeichneten Karte fragen: Warum fliegen die immer über Grönland, wenn es doch direkt viel Vergleich der Flugroute auf dem Grosskreis und der "direkten" Linie auf der Karte. näher wäre. Hier spielt uns die Kartenprojektion und die Rundung der Erde einen Streich. Sehen wir uns auf nebenstehender Grafik einmal an, wie die in etwa geflogene Route (gelb) und die vermeintlich kürzeste Route (violett) auf der Karte an. In Wirklichkeit wird meist nicht so weit über Kanada geflogen, aber das hat wohl mit den Windverhältnissen und der Luftraumeinteilung über den USA zu tun. Während die gelbe Linie einen Umweg über Grönland zu machen scheint, ist die Strecke mit etwa 9300 km um über 1000 km kürzer als die "direkte" violette Linie mit 10600 km. Warum das so ist, wird deutlich, wenn man sich die Erde dreidimensional als Kugel betrachtet. AK, 14.05.2016 Seite 69 68623524 Auf dem Bild rechts sind wieder die "direkte" Linie in violett und die kürzeste Linie in gelb eingezeichnet. Hier wird jetzt auch deutlich, dass der Umweg obenrum über Grönland kein Umweg ist, sondern tatsächlich der kürzeste Weg. Hingegen ist die violette Linie ein Umweg der uns viel zu weit südlich führt. Die kürzeste Linie von A nach B auf einer Kugel führt immer über einen Großkreis. Ein Großkreis ist ein Kreis, der den gleichen Radius wie die Kugel selbst hat. Bewegt man sich auf einem Grosskreis, ist das eine gerade Linie. So ist Vergleich der Flugroute auf dem Großkreis und der "direkten" Linie auf der Erdkugel. beispielsweise der Äquator ein Großkreis, alle Längengrade sind Großkreise und es gibt beliebige weitere, wie der auf der nebenstehenden Zeichnung eingezeichnete gelbe Kreis, auf den man senkrecht draufsieht. Die Breitengradkreise sind (bis auf den Äquator) keine Großkreise, deren Radien nehmen ja in Richtung der Pole bis auf Null ab. So schneiden auch alle Großkreise den Äquator in zwei Punkten (was die Breitengradkreise nicht tun). Auf der Karte im obere Bild sind durch die Projektion die Großkreise von West nach Ost umso stärker gekrümmt, je weiter sie in der Mitte vom Äquator zu den Polen reichen. Der Äquator selbst ist auch auf dieser Karte eine Gerade. Die Längengrade, die ja ebenfalls Großkreise sind, sind bei diesen Karten immer Geraden, von Nord nach Süd fliegt man keine "Kurve", man kann einfach den Längengraden folgen. Kapitäne von Luft- und Wasserfahrzeugen kenne die gelbe Linie als Orthodrom und die violette Linie als Loxodrom. Letztere hat natürlich den einen Vorteil, dass auf einer Mercator-Karte eine gerade Linie zwischen Anfangspunkt und Endepunkt der Reise gezogen werden kann und dann die Linie alle Meridiane (Längengrade) im gleichen Winkel schneidet. Das bedeutet, man kann nach einem konstanten Kurs auf dem Kompass fahren oder fliegen und kommt (wenn auch auf Umwegen) zum Ziel. Würde man auf der violetten Kurve immer weiter fahren, so käme man auf einem spirlaförmigen Kurs mit immer enger werdenen "Runden" irgendwann am Südpol an, während einen die gelbe Linie nach einer Umrundung der Erde wieder an den Ausgangspunkt zurückbringt. Kartenprojektionen Kartenprojektionen versuchen der Oberfläche der Erde oder einen Teil davon auf einer ebenen Fläche abzubilden. Aufgrund der Krümmung der Erde in allen Richtungen ist das nur mit Einschränkungen möglich. Die Schale einer Orange läßt sich auch nicht einfach so flach auf dem Tisch ausbreiten. Man muss die Oberfläche einer Kugel immer auf irgendeine Art auf eine zweidimensionale Fläche projezieren um sie abbilden zu können. Eigenschaften der Kartenprojektionen Durch diesen Abbildungsprozess kommt es immer zu einigen Verfälschungen der Konformität, Entfernung, Richtung und/oder Größe. Manche Projektionen minimieren einige dieser Fehler auf Kosten anderer. Andere versuchen alle diese Eigenschaften nur mäßig zu verfälschen. Dies wird natürlich umso gravierender, je größer das Gebiet ist, über das sich die Karte erstreckt. AK, 14.05.2016 Seite 70 68623524 Nachfolgend werden einige Eigenschaften aufgezählt, die Karten haben sollten und können. Man muss sich aber bewusst sein, dass bestenfalls ein Globus alle diese Eigenschaften auf einmal haben kann. Gleichförmig (konform) Man bezeichnet eine Kartenprojektion als gleichförmig, wenn der Masstab an jedem Punkt der Karte in jeder Richtung identisch ist. Der Massstab kann dann allerdings nicht überall der gleiche sein. Meridiane (Längengrade) and Parallelen (Breitengrade) schneiden sich in rechten Winkeln. Formen werden auf gleichförmigen Karten lokal erhalten. Eine Karte kann nicht gleichzeitig formengetreu und flächengetreu sein. Entfernungsgetreu (Äquidistant) Eine Karte wird als Äquidistant bezeichnet, wenn sie Entfernungen vom Zentrum der Karte genauso wiedergibt, wie alle anderen Entfernungen auf der Karte. Unter Äquidistant wird manchmal auch verstanden, wenn die Abstände im Netz der Längen- und Breitengrade auf der Karte gleich sind. Richtungsgetreu Eine Karte ist richtungstreu, wenn die Azimute (Winkel von einem Punkt auf einer Linie zu einem anderen Punkt) in allen Richtungen korrekt wiedergegeben werden. Eine Mercatorkarte ist richtungstreu. Maßstabsgetreu Eine Karte ist maßstabsgetreu, wenn das Verhältnis zwischen einer Entfernung auf der Karte und der gleichen Entfernung auf der Erde überall auf der Karte das Gleiche ist. Flächengetreu Eine Karte ist flächentreu, wenn sie Flächen so darstellt, dass Wenn eine Karte Flächen auf der gesamten Karte so darstellt, dass alle Flächen auf der Karte das gleiche Verhältnis zu den Flächen auf der Erde haben, die sie darstellen. Zur Flächentreue sei folgendes interessantes Beispiel gezeigt: Afrika hat als einer der größten Kontinente (zweitgrößter nach Asien) eine Fläche von 29 800 000 km², Grönland als größte Insel der Erde nur 2 175 600 km² (also eine Fläche die um das 13,7 fache kleiner ist!). Auf einer Karte in Mercator Projektion sieht Grönland ebenso groß aus wie Afrika. Die azimutale Lambert Projektion hingegen ist flächengetreu und gibt Grönland im Flächenvergleich zu Afrika richtig wieder. (Die Karten der nachfolgenden Abbildung wurde mit diesem Online-Kartengenerator erzeugt.) Größenvergleich zwischen Grönland und Afrika in der richtungs- aber nicht flächengetreuen Mercatorprojektion (links) und in der flächengetreuen Lambert-Projektion (rechts) AK, 14.05.2016 Seite 71 68623524 Einteilung der Kartenprojektionen Es gibt mittlerweile ein große Anzahl Kartenprojektionen, die jedoch nicht alle echte Projektionen sind in dem Sinn, dass sie durch Lichtstrahlen die einen Globus durch- oder beleuchten darstellbar sind. Zahlreiche wichtige Projektionen werden auf mathematischem Weg erzielt. Bei den "echten" Projektionen, deren zustandekommen wesentlich leichter vorstellbar ist, gibt es drei Hauptgruppen, die nachfolgend kurz beschrieben werden sollen. Planare oder azimutale Projektionen Bei einer planaren Projektion wird, wie der Name schon sagt, die Kugeloberfläche auf eine Ebene projeziert. Hierbei sind zunächst drei Projektionsarten zu unterscheiden. Projektionsarten der azimutalen Projektion Während bei der orthografischen Projektion mit parallelen Lichtstrahlen projeziert wird, "sitzt" bei der stereografischen Projektion die Lichtquelle an der hinteren Wand der Kugel und bei der gnomonischen Projektion im Zentrum (Gnomonik ist übrigens die Lehre von Sonnenuhren; ein Gnomon der Stab der Sonnenuhr der den Schatten wirft). Weiterhin unterscheidet man, ob die Fläche auf die projeziert wird, die Kugel am Äquator berührt (äquatoriale Projektion), an einem der Pole (polare Projektion) oder irgendwo dazwischen (schiefwinklige oder zwischenständige Projektion). Neben der tangentialen Projektion, wo die Ebene die Kugel in einem Punkt berührt, gibt es noch die Variante, dass die Ebene die Kugel schneidet. Folgende Bilder zeigen einige der unterschiedlichen Möglichkeiten. Während bei der orthografischen Projektion mit parallelen Lichtstrahlen projeziert wird, "sitzt" bei der stereografischen Projektion die Lichtquelle an der hinteren Wand der Kugel und bei der gnomonischen Projektion im Zentrum (Gnomonik ist übrigens die Lehre von Sonnenuhren; ein Gnomon der Stab der Sonnenuhr der den Schatten wirft). Weiterhin unterscheidet man, ob die Fläche auf die projeziert wird, die Kugel am Äquator berührt (äquatoriale Projektion), an einem der Pole (polare Projektion) oder irgendwo dazwischen (schiefwinklige oder zwischenständige Projektion). Neben der tangentialen Projektion, wo die Ebene die Kugel in einem Punkt berührt, gibt es noch die Variante, dass die Ebene die Kugel schneidet. Folgende Bilder zeigen einige der unterschiedlichen Möglichkeiten. AK, 14.05.2016 Seite 72 68623524 orthografische planare äquatoriale (links) und orthografische planare polare Projektion (rechts) Die orthographische planare Projektion ist eine perspektivische Projektion aus unendlicher Entfernung. Aus diesem Grund wird sie häufig dazu verwendet, die Ansicht der Erde aus dem Weltraum wiederzugeben. Wie auch bei der Lambertprojektion und der stereographischen Projektion kann nur eine Hemisphäre auf einmal dargestellt werden. Die Projektion ist weder flächengetreu noch gleichförmig, außerdem nimmt die Verzerrung zum Rand der Hemisphäre stark zu. Die Richtungen vom Zentrum der Projektion aus sind wahre Richtungen. Diese Projektion war den Griechen und Ägyptern bereits vor mehr als 2000 Jahren bekannt. orthographische planare (schiefwinklige) Projektion stereografische planare äquatoriale (links) und AK, 14.05.2016 gnomonische planare äquatoriale Projektion (rechts) Seite 73 68623524 Das auffälligste Merkmal der azimutal äquidistanten Projektion ist die Tatsache, dass Entfernungen, die vom Mittelpunkt der Karte gemessen werden, wahre Entfernungen sind. Entsprechend definiert ein Kreis um den Mittelpunkt der Projektion Punkte, die alle gleich weit von diesem Punkt entfernt sind. Die gilt jedoch nur für den tentralen Punkt, für den die Karte hergestellt ist. Die Projektion als polare Ansicht ist mindestens einige hundert Jahre bekannt. Diese Projektion ist nützlich zur globalen Entfernungsabschätzung von einem gegebenen auf der Karte zentralen Punkt aus. Azimutal äquidistante Projektion (Quelle) Die polare stereografische Projektion ist eine gleichförmige azimutale Projektion die bis zu den Griechen zurückdatiert. Diese Projektion wird vor allem zur Kartographie der Polregionen verwendet. In der polaren Ausführung sind alle Meridiane gerade Linien und Breitenkreise sind Kreise oder Kreissegmente. Polare stereografische Projektion (Quelle) Die Lambert azimutale Projektion wurde 1772 von Lambert entwickelt und wird üblicherweise zur Projektion von großen Regionen wie Kontinenten und Hemisphären verwendet. Sie ist eine azimutale, flächentreue Projektion aber sie ist nicht perspektivisch. Die Verzerrung ist Null im Mittelpunkt der Projektion und nimmt radial von diesem Punkt nach außen zu. Diese Projektion ist nicht mit der Lambert azimutale Projektion (Quelle) Lambert conformal Projektion zu verwechseln, die sehr häufig anzuteffen ist und eine Kegelprojektion ist. Die ähnlich aussehende orthografische planare Projektion ist zum Vergleich nicht flächentreu, Flächen zu den Rändern hin werden dort stark verzerrt wiedergegeben. Zylindrische Projektionen AK, 14.05.2016 Seite 74 68623524 Alle zylindrischen Projektionen kommen dadurch zustande, dass eine Kugelfläche Bei der tangentiale Zylinderprojektion berührt der Zylinder die Kugel an einem Grosskreis (z.B. Äquator). Die Projektion entsteht dadurch, dass eine Lichtquelle im Zentrum der Erdkugel die Kontinente auf der Zylinderoberfläche abbildet. Zylindrische Mercatorprojektion als Beispiel für eine tangentiale Zylinderprojektion Die Mercatorprojektion ist eine solche Projektion. Gerhard Kremer (15121594), genannt Mercator stellte diese Projektion 1569 das erste mal in Duisburg vor. Der große Vorteil der Mercatorprojektion ist, dass sie richtungsgetreu oder winkeltreu ist, Loxodrome (Kursgleichen; Linien mit konstanter Richtung) werden immer als Geraden wiedergegeben. Grosskreise hingegen werden (mit Ausnahme des Äquators) als gekrümmte Linien wiedergegeben. Ein entscheidender Nachteil der Mercatorprojektion Mercator Projektion (Quelle) ist die extrem starke Grossenverzerrung zu den Polen hin, wie am Beispiel Afrika und Grönland oben deutlich gemacht wurde. Ähnlich der Mercatorprojektion ist die äquidistante zylindrische Projektion. Hier wird die Projektion mathematisch so korrigiert, dass die Abstände der Breitengrade gleich sind. Diese Projektion ist daher auch unter dem Namen "Plate Carée" bekannt. Die Projektion ist beispielsweise and der Wand der NASA Mission Control zu sehen. In dieser Projektion werden die Gebiete Plate Carée Projektion (Quelle) Nahe der Pole nur in Ost-West-Richtung gedehnt und sind damit weniger verzerrt als bei der Mercator-Projektion. Alle Meridiane (Längengrade) und Breitengrade sind gerade Linien. Eine weitere Variante der Zylinderprojektionen ist, dass der Zylinder die Kugel nicht in einem Grosskreis sondern in zwei Kleinkreisen schneidet, der Radius des Zylinders also kleiner ist, als der der Kugel. AK, 14.05.2016 Seite 75 68623524 Transversale Zylinderprojektion Für eine Zylinderprojektion muss der Zylinder die Kugel nicht am Äquator berühren. Es sind auch schiefwinklige Projektionen möglich. Wird der Zylinder gegenüber der Kugel im 90° gedreht, so gelangt man zu transversalen Zylinderprojektionen. Im Bild rechts die transversale Mercatorprojektion. Diese Projektionsart wird auch Gauss-Krüger-Projektion genannt. Viele bekannte Koordinatensysteme für Karten (Grids) verwenden diese Projektion. So das UTM-System, Gauß-Krüger (German Grid), British Grid, Irish Grid, Finnish Grid, Swedish Grid und Taiwan Grid. Für die Verwendung dieser Projektion auf Karten wird nicht von einer Lichtquelle in der Kugelmitte ausgehend alles projeziert sondern ein jeweils nur wenige Grade breite schmale Streifen. Die Meridiane, an denen sich Kugel und Zylinder berühren, nennt man Bezugsmeridiane. Jede der Streifen besitzt einen Bezugsmeridian, an dem die Projektion verzerrungsfrei ist. Dadurch, dass die Streifen nur sehr schmal sind, lassen sich die Verzerrungen minimieren. Mehr zur transversalen Zylinderprojektion beim Thema "Grids". Kegelprojektion Bei Kegelprojektionen wird die Kugeloberfläche auf einen geeigneten Kegel projeziert. Auch hier kann der Kegel die Kugel in einem Kreis berühren oder in zwei Kreisen schneiden. Die Berührungs- oder Schnittkreise sind immer Kleinkreise. Die Form des Kegels und der Berührungskreis entscheiden über das Aussehen der Projektion. Wie bei den meisten Projektionen ist die Verzerrung umso größer, je größer das abgebildete Gebiet ist. Wie bereits oben erwähnt ist die Lambert conformal Projektion eine der bekanntesten Kegelprojektionen. Dabei handelt es sich um eine Kegelprojektion mit zwei Schnittkreisen zwischen Kugel und Kegel. Diese verzerrungsfrei wiedergegebenen Breitengrade werden dann als Standardparallelen bezeichnet. Konisch tangentiale Projektion Wer noch ein wenig mit verschiedenen Projektionen "spielen" will, sei auf das Java-Applet hier verwiesen (englische Seite). Kartenbezugssysteme Der Begriff "map datum" Zunächst etwas zum Begriff selbst: Der englische Begriff "map datum" lässt sich leider nur wenig zufriedenstellend ins Deutsche übersetzen. Das Wort "Kartendatum" klingt im Deutschen seltsam, gängiger ist "Kartenbezugssystem". Die Form der Erde AK, 14.05.2016 Seite 76 68623524 Frühe Vorstellungen der Form der Erde führten zu Beschreibungen der Erde als Auster (Die Babylonier 3000 vor Christus), einer rechteckigen Schachtel, eine kreisrunde Scheibe, einer zylindrischen Säule, einer Kugel oder einer sehr runden Birne (Columbus in seinem letzten Lebensjahr). Flache Modelle der Erde werden noch immer zur Flächenvermessung verwendet, wenn die Entfernungen klein genug sind, so dass die Erdkrümmung vernachlässigt werden kann (weniger als 10 km). Kugelmodelle der Erde Die Erde beschreiben die Erde als Kugel mit einem bestimmten Radius und werden häufig für Kurzstreckennavigation (VOR/DME) und für globale Entfernungsabschätzungen verwendet. Sphärische Modelle versagen allerdings bei der Beschreibung der tatsächlichen Form der Erde. Ellipsoide, Geoide und topografische Oberflächen Die leichte Abflachung der Erde an den Polen resultiert in einem Unterschied von ca. 20 Kilometern zwischen dem durchschnittlichen Kugelradius und dem tatsächlich gemessenen Polradius der Erde. Oder anders gesagt, der Durchmesser am Äquator ist um etwa 1/300 größer als der an den Polen. Für genaue Entfernungs- und Richtungsberechnungen über große Distanzen werden elliptische Modelle der Erde benötigt. Loran-C und GPS Navigationsgeräte verwenden elliptische Modelle der Erde für die Berechnung der Position und Wegpunkinformation. Elliptische Modelle definieren ein Ellipsoid über einen äquatorialen und eine polaren Radius. Bei der Erde ist der äquatoriale Radius die Haupt-halbachse (semi-major axis) und der polare Radius die Neben-halbachse (semi-minor axis). Die besten dieser Modelle können die Erdoberfläche auf etwa hundert Meter genau, bezogen auf eine geglättete Meeresoberfläche, beschreiben. Zur weiteren Verfeinerung können dann noch Unterschiede zwischen der tatsächlichen Meeresoberfläche (wenn überall Meer wäre) und dem Ellipsoid angegeben werden. Auf diese Weise erhält man Geoide zur Beschreibung der Erde. Das Wort Geoid kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet etwa "erdförmig". WGS-84 Geoid als farbiges Relief (dünne weisse Linien zeigen die Kontinente) Der tiefste Punkt(violett) ist -107 m, der höchste (rot) 85,4 m. (Quelle) Man gelangt also in mehreren Vereinfachungsstufen von der topografischen Oberfläche der Erde zu einem beschreibenden Ellipsoid. Die topografische Oberfläche der Erde beschreibt die Erde, so wie sie tatsächlich ist, mit allen Hügeln, Bergen, Gräben usw. Diese Oberfläche ist extrem detailliert und verändert sich zudem noch ständig. AK, 14.05.2016 Seite 77 68623524 Die Meereshöhe ist die durchschnittliche Höhe der Ozeane. Gezeitenkräfte und lokale Gravitationsunterschiede bewirken weltweite Unterschiede dieser Höhe im Bereich von Hunderten von Metern. Wäre überall auf der Erde nur Wasser, so hätte aufgrund der Gravitationsunterschiede die Erde trotzallem weder die Form einer Kugel noch die eines einfachen Ellipsoiden. Gravitationsmodelle versuchen nun die Variationen des Stark (ca. 15000 fach) überhöhtes 3D-Modell des WGS-84 Geoids (Quelle) Gravitationsfeldes im Detail zu beschreiben. Die Wichtigkeit dieses Vorgehens erklärt sich aus der Idee des Nivellierens. Vermessungsarbeiten gehen von einer planen Fläche aus, die senkrecht zur Richtung eines Bleilots steht, welches direkt auf den Schwerpunkt der Erde zeigt. Lokale Unterschiede in der Gravitation, bedingt durch Unterschiede im Material des Erdkerns und der Oberfläche machen diese Gravitationsoberfläche irregulär. Genau diese Oberfläche mit gleicher Gravitation bezeichnet man nun als Geoid. Dieser berücksichtigt also wie gesagt keine Berge und Täler, lediglich Unterschiede in der Gravitation. Trotzdem erkennt man an Geoidmodellen grob die Kontinente wieder, da die Landmassen die Gravitation beeinflussen. Das Geoid gibt also sozusagen Normal-Null für die gesamten Erde an. So definiert das WGS-84 Geoid Höhen für jeden Punkt auf der gesamten Erde. Das U.S. National Imagery and Mapping Agency (NIMA) veröffentlicht beispielsweise ein 10 x 10 ° Netz der Geoidhöhen des WGS-84 Geoids. Über eine lineare Interpolation lässt sich für jede Position aus den nächstgelegenen Netzpunkten die Geoidhöhe berechnen. Somit lässt sich auch mit begrenztem Speicherplatz in GPS-Geräten ein recht exaktes Abbild des Geoids erzeugen. Es gibt jedoch auch genauere Geoid-Daten, beispielsweise mit 0.25 ° Abständen. Auf den Seiten der NIMA gibt es Daten zum WGS-84 Geoid zum Herunterladen. Das Ellipsoid als nächste Vereinfachungsstufe versucht nun, den Geoiden möglichst gut zu beschreiben. Seit Ende des 18. Jahrhunderts ist bekannt, dass die Erde eine ellipsoide Form hat. Aus nebenstehender zweidimensionalen Zeichnung mit Ellipsen anstatt Ellipsoiden wird deutlich, dass das nicht immer ganz einfach ist. Auch funktioniert das nicht für alle Punkte auf der Erde mit dem gleichen Ellipsoiden gleich gut. So passt beispielsweise die blaue Ellipse überall halbwegs gut zur tatsächlichen Form der Erde (orange) aber nirgendwo perfekt. Dieses Ellipsoid würde etwa dem WGS84 Ellipsoiden Unterschiedliche Ellipsoide passen in unterschiedlichen Gebieten der Erde entsprechen. Die rote Ellipse hingegen passt sehr gut im Bereich rechts oben, ansonsten allerdings nicht so gut. Die grüne Ellipse hingegen passt überall sehr schecht mit Ausnahme eines relativ kleinen Bereichs links unten. Die blaue Ellipse passt links unten und links oben ganz gut. Diese Tatsache, dass die Ellipsoid nur immer für kleine Bereiche passen, ist der Grund dafür, dass es heute so viele verschiedene Referenzellipsoide und damit auch Kartenbezugssysteme gibt. Zum einen wurden bestehende Systeme verbessert, zum anderen verwenden verschiedene Länder und Behörden jeweils Ellipsoide, die für Ihren Aufgabenbereich oder ihr Land im besten passen, so wie im Bild oben die rote oder grüne Ellipse. Das Referenzellipsoid ist vom Kartenbezugssystem unabhängig, aber das Kartendatum beruht auf einem bestimmten Referenzellipsoid. AK, 14.05.2016 Seite 78 68623524 GPS und Höhenangaben Im Zusammenhang mit Ellipsoiden steht auch die Art, wie GPS-Geräte die Höhe bestimmen bzw. angeben. Was hat es denn mit Normal Null (N.N.) auf sich und gibt es einen weltweit einheitlichen Meeresspiegel? Höhenangaben in Deutschland beispielsweise beziehen sich auf den Amsterdamer Pegel, der mittleren Wasserstand der Nordsee repräsentiert. Als Referenzpunkt wurde 1879 ein Normalhöhenpunkt an der Berliner Sternwarte gewählt der mit 37,000 m über N.N. bestimmt wurde. Im Jahre 1912 wurde wegen Abriss der Sternwarte eine neuer Bezugspunkt gewählt. Dieser liegt östlich von Berlin bei Hoppegarten und liegt 54,638 m über N.N. Die österrreichische Landesvermessung bezieht sich hingegen auf eine Marke am Pegel von Triest (Adria). Die schweizerische Landesvermessung auf das Mittelmeer bei Marseille. Der Referenzpunkt ist der Felsblock "Pierre du Niton" im Genfer See mit 373,600 m über N.N. Die russische und andere osteuropäische Landesvermessungen beziehen ihr N.N. auf den Wasserstand der Ostsee am Kronstädter Pegel in St. Petersburg. Man sieht also, dass es weder eine in Europa noch weltweit einheitliche Meereshöhe gibt. So ist beispielsweise der Unterschied zwischen "Null" in Deutschland und der Schweiz 27 cm und es empfiehlt sich speziell beim Brückenbau diesen Unterschied zu beachten und richtig zu korrigieren. Siehe hier. Unterschiede zwischen Ellipsoid, Geoid (Mittlere Meereshöhe) und der tatsächlichen Erdoberfläche. Wie bereits besprochen soll das Ellipsoid ungefähr die Form der Erde widerspiegeln, ist darin jedoch durch die Möglichkeiten der Form eines Ellipsoids beschränkt. Das Geoid gibt die Gestalt der Erde wieder, wenn sie komplett mit Wasser bedeckt wäre und nur die Gravitation einen Einfluss auf die Höhen an jedem Punkt hätte. Die tatsächliche Erdoberfläche unterscheidet sich hiervon mehr oder weniger stark. An Land kommen topologische Gegebenheiten hinzu, auf den Meeren entspricht die Oberfläche im wesentlichen der Geoidoberfläche. Lediglich der Einfluss von Gezeiten, Strömungen und Winden hat hier Abweichungen zur Folge. Folgende Definitionen sind von Interesse: Geoidhöhe Abstand des Geoids vom geodätischen Ellipsoid, außerhalb des Ellipsoids positiv. Ellipsoidische Höhe Der Abstand eines Punktes vom Bezugsellipsoid, gemessen längs der Ellipsoidnormalen. Orthometrische Höhe Der Abstand eines Punktes über dem Geoid gemessen längs der gekrümmten Lotlinie durch den Punkt (Höhe über dem mittleren Meeresniveau) an der Erdoberfläche. Außerhalb des Geoids liegende Höhen sind positiv. GPS-Geräte bestimmen zunächst die Höhe über dem Ellipsoid (Ellipsoidische Höhe). Mit Hilfe von Geoidinformationen, die als Raster des Geoids im Gerät eingespeichert sind, wird für die aktuelle Position das Geoid interpoliert und dann die Höhe bezogen auf das Geoid berechnet und angezeigt. Aus dieser Interpolation des Geoids ergeben sich leichte Unterschiede zum tatsächlichen Geoid, die aber nicht ins Gewicht fallen, da die Höhenmessung mittels Handheld-GPS-Geräten sowieso nicht so exakt durchführbar ist. Diese ist um etwa einen Faktor 1,5 weniger gut als die horizontalen Messungen der Position. GPS Geräte zeigen AK, 14.05.2016 Seite 79 68623524 also die Höhe über einem theoretischen Meeresspiegel für den jeweiligen Ort an, der wiederum auf dem Meer sehr gut mit dem tatsächlichen Meeresspiegel übereinstimmen sollte. Referenzellipsoide Referenzellipsoide werden üblicherweise durch eine Haupt-halbachse (Äquatorradius) und eine Abflachung (das Verhältnis zwischen Äquator- und Polradius) beschrieben. Andere Parameter wie die Neben-halbachse (Polradius) und die Exzentrizität können aus diesen Angaben berechnet werden. Damit die Abflachung nicht in Zahlen wie 0,003... angegeben werden muss, verwendet man den Kehrwert 1/Abflachung und erhält "schöne" Zahlen. Nachfolgende Tabelle enthält eine kleine Auswahl von Referenzellipsoiden. Bezeichnung Haupt-halbachse 1/Abflachung Bessel 1841 6377397,155 299,1528128 Fischer 1968 6378150,0 298,3 International 6378388,0 297,0 WGS 60 6378165,0 298,3 WGS 66 6378145,0 298,25 WGS 72 6378135,0 298,26 WGS 84 6378137,0 298,257223563 Hier findet sich alle Kartenbezugssysteme aus dem Programm Geotrans (englisch) der NIMA mit Positionen zwischen den verschiedenen Kartenbezugssystemen konvertiert werden können. Kartendatum Für das Kartendatum WGS 84 wird das Ellipsoid WGS 84 unverändert übernommen, der Mittelpunkt des Ellipsoids und der Mittelpunkt des Koordinatensystems liegen im Schwerpunkt der Erde. Für andere Kartendatums jedoch wird zuweilen das Ellipsoids gegenüber dem Erdschwerpunkt verschoben. Auf dem zweidimensionalen Bild oben sind die Mittelpunkte der Ellispoide eingezeichnet und man erkennt, dass sie nicht alle am gleichen Ort sind. Auf dem Bild rechts wird dieser Sachverhalt nochmals in 3D dargestellt. Die kleine grüne Kugel ist der Mittelpunkt eines Referenzellipsoids, Verschiebung des Ursprungs dessen Ursprung vom Erdmittelpunkt aus verschoben ist. Nachfolgend einige Beispiele einer deratigen Verschiebung in den drei Achsen (X, Y, Z). Das zeigt, dass selbst mit gleichem Ellipsoid zuweilen unterschiedliche Koordinaten herauskommen können, die vom Gebiet, das die Karte zeigt abhängig sind. So basieren beispielsweise sowohl das deutsche wie auch das schweizer Koordinatensystem auf dem Bessel 1841-Ellipsoid, das schweizer CH-1903 Kartendatum unterscheidet sich jedoch vom Potsdam-Datum durch eine Verschiebung des Koordintenursprungs. Nachfolgend sind noch einige Beispiele für die verschiebungen von Ellipsoide für verschiedene Kartenbezugssysteme aufgeführt: AK, 14.05.2016 Seite 80 68623524 Kartenbezugssystem Ellipsoid WGS 84 WGS 84 Massawa Bessel 1841 European 1950 International 1924 European 1950 International 1924 X Y Z Einsatzgebiet 0 0 639 405 60 Äthiopien 0 weltweit -112 -77 -145 Tunesien -84 -107 -120 Portugal, Spanien Sollen Positionsangaben zwischen verschiedenen Kartenbezugssystemen umgerechnet werden ist nicht nur die Verschiebung des Ellipsoids zu berücksichtigen sondern zudem noch die unterschiedlichen Radien der Ellipsoide wenn die Bezugssystem auf unterschiedlichen Referenzellipsoiden beruhen. Hier sind über 200 Kartenbezugssysteme und deren Umrechnungsparameter zu WGS84 einsehbar. Dadurch kann mit jedem GPS der Benutzerdefinierte Kartenbezugssysteme unterstützt jedes der Bezugssysteme verwendet werden. Positionsverschiebung durch falsches Kartendatum Wie wir gesehen haben, sind sehr viele Parameter daran beteiligt, bis man eine Position auf der Erde beispielsweise in Längenund Breitengrad angeben kann. Dementsprechend kritisch ist auch die Wahl des richtigen Kartendatums beim Arbeiten mit dem GPS und beispielsweise die Angabe des Kartendatums bei der Weitergabe von Koordinaten und dem Arbeiten mit Karten. Ein falsches Kartendatum kann zu Fehlern bei der Positionsbestimmung von mehreren hundert Metern führen. Zur Verdeutlichung folgendes Beispiel: Ein Bayer hat Freunde in aller Welt und will diese ins Hofbräuhaus nach München einladen. Alle seine Freunde haben ein GPS-Gerät, kennen sich aber ansonsten in München nicht aus. Er teilt den Freunden folgende Koordinaten des Hofbräuhauses mit: N 48° 08.265' E 11° 34.796' Die Freunde geben die Koordinaten in Ihre GPS-Geräte ein und ... finden das Höfbräuhaus nicht. Jedenfalls nicht auf Anhieb. Warum das? AK, 14.05.2016 Seite 81 68623524 Jeder der Freunde hat sein GPS-Gerät auf ein Kartendatum gestellt, das er sehr häufig für die Arbeit im eigenen Land braucht. So hat der Schweizer CH-1903 eingestellt, der Japaner TOKYO und der Südafrikaner CAPE. Der Bayer hingegen hatte WGS 84 eingestellt (Der blaue Kreis zeigt die Beispielsweise TOKYO wahre Position). das Bezugssystem für sind die angegebenen Koordinaten um über 700 m "falsch". Dies ist zugegebenermassen ein wenig konstruiert, da sich glücklicherweise vor allem beim Arbeiten mit GPS immer mehr das System WGS 84 durchsetzt und meist auch gemeint ist, wenn man nichts angibt, (die Geräte sind üblicherweise auch so voreingestellt). Aber dennoch gilt: Bei der Angabe von Koordinaten Koordinatenverschiebung durch unterschiedliche Kartendatums sollte das Bezugssystem nicht vergessen werden. Es ist auch möglich, verschiedene Kartenbezugssysteme ineinander umzurechnen, jedoch sollte man das der Einfachheit halber den GPS-Geräten (die mittlerweile fast alle erdenklichen Systeme beherrschen) oder Computerprogrammen überlassen, weshalb dies hier nicht besprochen wird. Bei der Arbeit mit Karten, also dem Auslesen und Einzeichnen von Koordinaten aus und in Karten sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, das richtige Bezugssystem zu wählen. Dieses ist meist nicht WGS 84 und sollte eigentlich irgendwo auf der Karte angegeben sein. Das ist es leider nicht immer und das Herausfinden des verwendeten Bezugssystems gestaltet sich häufig als sehr, sehr schwierig. Wer allerdings bei einer Wanderung nur einfach sichergehen will, dass er sein Auto an einer Position wiederfindet, die er zu Beginn gespeichert hat, muss sich glücklicherweise hierüber keine Sorgen machen. Im übrigen hat das Kartenbezugssystem nichts mit der Art der Angabe der Koordinaten zu tun. Das für verschiedene Karten und Länder unterschiedliche "Grid" ist völlig unabhängiges Thema und wird hier besprochen. Links: Geoinformatik-Lexikon der Universität Rostock Seite mit Parametern der Bezugssysteme Grids "Grids" oder Kartennetze stellen eigentlich nichts anderes dar, als eine andere Schreibweise für Längen- und Breitengrad einer Position auf der Erde. Man mag sich fragen, warum man dann nicht gleich bei Längen- und Breitengraden bleibt. AK, 14.05.2016 Seite 82 68623524 Der Grund ist, dass die metrischen Grids einige Vorteile gegenüber dem Gradsystem haben. Dies hängt zum Teil mit den Kartenprojektionen zusammen, mit denen die Koordinatensysteme verwendet werden. Der Hauptgrund ist, dass ein Längengrad auf der Erde am Äquator (111 km) eine wesentlich größere Strecke in Kilometern ist, als in Polnähe (z.B. am 48sten Breitengrad 74 km). Für eine Karte ist es günstig, wenn der Massstab auf der ganzen Karte der gleiche ist. Dann ist aber der Abstand der Längengrade auf der Karte nicht überall gleich. Eine einfache Mercatorprojektion erfüllt diese Bedingung für große Gebiete, wie wir am Beispiel Grönland - Afrika im Kapitel Kartenprojektionen sehen, nicht. Hier sind nach der Projektion die Abstände der Längengrade konstant. Nun ist das Ausmessen oder Eintragen einer Position auf der Karte wesentlich einfacher, wenn den Koordinaten auf der Karte ein rechtwinkliges Gitter mit gleichen Abständen zugrunde liegt. Auch Entfernungen lassen sich so vernünftig ausmessen. Wie gesagt kann keine der einfachen Kartenprojektionen für große Gebiete dies leisten. Zunächst ein Beispiel für ein kleines Gebiet. Swissgrid Für kleinere Länder ist eine einfache Projektion ausreichend. Als kleines Land gilt hier beispielsweise die Schweiz. Das schweizer Koordinatensystem Swissgrid ergibt sich folgendermassen. Zunächst geht man von einem Bessel-Ellipsoiden zur Beschreibung der Erde aus (siehe Kartendatum). Über eine (winkeltreue) schiefachsige Zylinder (Mercator) Projektion erhält man die Kartenabbildung. Die Achse des abbildenden Zylinders liegt dabei in der Meridianebene des Fundamentalpunkts, für den die Position der alten Sternwarte in der Hauptstadt Bern gewählt wurde. Im Fundamentalpunkt ist die Abbildung längentreu (Skalenfaktor=1). Die Meridianebende des Fundamentalpunkts ist die Ebene die durch den Erdmittelpunkt und den Längengrad von Bern beschrieben wird. Sieht man sich typische Koordiaten des Schweizer Koordinatensystems (z.B. Projektion für das schweizer Koordinatensystem 616274 271397) an, so fällt folgendes auf. Die x-Koordinaten sind in der ganzen Schweiz immer deutlich größer als die yKoordinaten und es gibt keine negativen Werte. Dies dient dazu, Verwechslungen zwischen positiven und negativen und auch zwischen den x und den y Koordinaten zu vermeiden. Als 0,0Punkt wurde ein Punkt gewählt, der weit ausserhalb der Schweiz (in der Nähe von Schweizer Koordinatensystem Bordeaux, Frankreich) liegt. Die alte Sternwarte in Bern hat exakt die Koordianten 600000 200000. Die Koordinaten geben also die Entfernung in Metern vom "Ursprung" an. Durch die rechtwinklige Anordnung der Koordinaten und die gleichen Abstände lassen sich leicht Koordinaten aus Karten ausmessen und in Positionen in Karten entragen. Um sich dies zu erleichtern kann man sich leicht jeweils für Karten eines Massstabes AK, 14.05.2016 Seite 83 68623524 Schablonen zum Eintragen oder Auslesen von Koordinaten machen. Hier gibt es Beispiele dafür (englisch). Gauss-Krüger oder German Grid Für größere Gebiete wird die Verzerrung durch die einfache transversale Mercator-Projektion zu gross. Daher behilft man sich, indem man nicht das gesamte Gebiet auf einmal projeziert, sondern immer nur kleinere Bereiche. So basieren die amtlichen deutschen topographischen Karten darauf, dass Projektion für das Gauss-Krüger oder German-Grid System zunächst wieder vom Bessel Ellipsoid ausgegangen wird. Anschliessend werden für die Fläche der Bundesrepublik über transversale Mercatorprojektionen (siehe Kartenprojektionen) jeweils etwa 3 ° breite Streifen um die Meridiane 6°, 9°, 12° und 15° projeziert. Die Streifen sind also etwa 200 km breit. Dadurch, dass mehrere Streifen projeziert werden, wird die Verzerrung, die mit wachsendem Abstand zum Mittelmeridian der Projektion zunimmt, minimiert. Auf der Abbildung links ist einer der projezierten Streifen zu sehen (schwarz), rechts wie die Streifen angeordnet werden. Wie man sieht, lassen sich die Streifen nicht nahtlos über große Flächen aneinander fügen. Diese Erfahrung macht man auch, wenn man versucht, mehrere Karten in der Gauss-Krüger Projektion aneinander zu kleben. Im Prinzip kann man sich aber mit den Karten wieder fast eine Kugel bauen. Die Koordinaten selbst sind metrisch, geben also Meter oder Kilometer an. Dabei hat der Mittelmeridian einen Rechtswert (OstWest-Richtung) von 500000 m (dieses vorgehen ist auch bekannt als "false-easting"). Es dient wieder dazu, negative Werte zu vermeiden. Als Hochwert wird der Abstand in Metern vom Äquator mit 0 m gerechnet. Zur Erklärung der Koordinaten ein Beispiel: 4 392006 5328980. Die erste Zahl gibt den Mittelmeridian an, wobei die Zahl mit 3 zu multiplizieren ist, um den tatsächlichen Längengrad zu erhalten. In diesem Fall ist das also 12 ° (östliche Länge). Der 12. Längengrad (östlich) hätte die Gauss-Krüger-Koordinaten 4 500000. Der oben angegebene Punkt befindet sich mit einem Rechtswert von 392006 m also 107,994 km westlich (links) vom 12 ° Längengrad. Der Hochwert gibt an, dass der Punkt sich 5328,980 Kilometer vom Äquator aus nördlich befindet. Das entspricht bei einem Erdumfang von 40000 Kilometern oder 10000 Kilometern zwischen Äquator und Nordpol also etwa knapp unter dem 48sten Breitengrad (90 ° / 10 000 km * 5329 km = 47,9 °). Da in ganz Deutschland die Rechtswerte 6-stellig und die Hochwerte 7-stellig sind, ist eine Verwechslung ausgeschlossen. Ein Online-Lexikon zum Thema Geoinformatik und speziell der Gauss-Krüger-Projektion gibt es hier von der Universität Rostock. UTM-Grid Das UTM-Grid ist prinzipiell sehr ähnlich aufgebaut, wie das Gauss-Krüger-Grid. Da es für nahezu die ganze Welt (mit Ausnahme der Polregionen) gedacht ist, ist es ebenfalls in Zonen unterteilt. Die Zentralmeridiane für die Projektion haben einen Abstand von 6 °. Dadurch erhält man 60 Streifen (Zonen) die jeweils von 84 ° Nord bis 80 ° Süd reichen. Die Polregionen werden demnach vom UTM-System nicht abgedeckt. Wie beim German-Grid wird auf das Zonensystem ein rechtwinkliges Koordinatensystem gelegt. Als Ursprung für jede Zone wird wieder der Schnittpunkt des Äquators mit dem jeweiligen Zentralmeridian gewählt. Für AK, 14.05.2016 Seite 84 68623524 Positionen auf der Nordhalbkugel ist der Rechtswert des Zentralmeridian (false easting) 500 000, der Hochwert für den Äquator (false northing) ist 0. Für Positionen der Südhalbkugel besitzt der Äquator den Hochwert 10000000, die Hochwerte auf der Südhalbkugel reichen also von etwa 1 000 000 bis 10 000 000, die der Nordhalbkugel von 0 bis nahezu 10 000 000. Zusätzlich zu den Koordinaten wird häufig noch die Zone als Zahlen-Buchstaben-Kombination angegeben. Die 60 Zonen sind in Ost-Westrichtung so eingeteilt und nummeriert, dass der Nullmeridian (Greenwich) genau die Grenze zwischen der Zone 30 und 31 ist. Die Zonen von Süd nach Nord sind 8° hoch und werden mit Buchstaben bezeichnet. Angefangen wird mit dem Buchstaben C von 80 ° Süd bis 78 ° Süd. Es gibt kein I und kein O um Verwechslungen mit der 1 oder 0 zu vermeiden. In Nordeuropa gibt es einige Besonderheiten der Zoneneinteilung. So wurde beispielsweise die Zone 32 V etwas auf Kosten der Zone 31 V verbreitert, um Norwegen nicht unnötig in zwei Zonen zu zerschneiden. Hier findet sich eine Weltkarte mit allen eingezeichneten Zonen. Deutschland befindet sich in den Zonen 31, 32 und 33 (Ost-West) und T und U (Süd-Nord), die Schweiz bis auf ein sehr kleines Gebiet im Westen (3,5 x 9 km) in Zone 32 T. Die Koordianten des UTM Systems geben Positionen auf bis zu 1 Meter genau an. Ein Beispiel für UTM Koordinaten sieht folgendermassen aus: 32 U 615338 5327433 (WGS84). Der Punkt liegt also in Zone 32 U, also irgendwo zischen 6 ° und 12 ° Ost und zwischen 48 ° und 56 ° Nord. Der x-Wert ist mit 615338 Metern um 115238 Meter größer als der Ursprung dieser Zone (9 ° Ost), also bei etwas mehr als 10 ° Ost. Den Hochwert kennen wir so ähnlich schon vom Beispiel für die Gauss-KrügerKoordinten. Tatsächlich handelt es sich um den selben Punkt. Der Hochwert ist jetzt allerdings um 1547 Meter kleiner. Zunächst scheint dies eigenartig, wo doch beide Systeme den Äquator als Ursprung für die Hochwerte haben. Zwei Dinge sind für diese Abweichung verantwortlich. Um Verzerrungen bei der Projektion minimieren zu können, obwohl 6 ° breite Streifen verwendet werden, wird bei der Projektion der Erde auf den Zylinder ein Zylinder verwendet, der kleiner ist, als der Erdradius (Schnittzylinderprojektion). Dadurch wird der Mittelmeridian verkürzt. Der Verkürzungsfaktor beträgt 0,9996. Die Entfernung eines Punktes auf dem Mittelmeridain vom Äquator wird damit kürzer gemessen, als er wirklich ist. An den Rändern der projezierten Streifen erhöht sich in der Äquatorregion dieser Faktor auf bis zu 1,0010. Entfernungen in UTM-Koordinaten sind also nicht exakt auf Entfernungen im Gauss-Krüger-System zu übertragen. Ein weiterer Grund für den Unterschied der Koordinaten ist das verwendete Ellipsoid. Bei Gauss-Krüger wird das BesselEllipsoid verwendet, bei den oben angegebenen UTM Koordinaten das WGS84 Ellipsoid. Während das UTM-System eigentlich sehr einfach und zuverlässig zur Weitergabe von Koordinaten wirkt, birgt es ein grosses Risiko. Ursprünglich wird für UTM Koordinaten für für Europa das Hayford-Ellipsoid (International 1950), für Nordamerika das von Clarke 1866, für Afrika das von Clarke 1880 als Norm verwendet. Der Warschauer Pakt verwendete das Ellipsoid von Krassowskij. Wo die Grenze zwische Europa und Afrika bei grenznahen Koordianten liegt, bzw. nach welchem Ellipsoid Koordinaten auf Landkarten im Zweifelsfall berechnet wurden ist nicht immer leicht zu erraten. Gesetztes Ziel ist aber weltweit für alle UTM-Koordinaten das WGS84 Ellipsoid zu verwenden. Präzision, Richtigkeit und Genauigkeit Hier nun kurze Erläuterung der drei Begriffe Präzision, Richtigkeit und Genauigkeit. Diese Begriffe wird nicht immer so ganz korrekt verwendet (auch auf diesen Seiten nicht) aber man sollte sich der eigentlichen Bedeutung bewusst sein. Präzision (precision) AK, 14.05.2016 Seite 85 68623524 Die Präzision ist ein Maß für die Übereinstimmung zwischen unabhängigen Messergebnissen unter festen Bedingungen. Liegen also mehrere Messwerte dicht beieinander, so hat die Messmethode eine hohe Präzision. Das bedeutet aber noch nicht, dass die gemessenen Werte auch richtig sind. Sie könnten präzise falsch sein. Dies ist beispielsweise im zweiten Bild unten der Fall. Hier könnten durch einen systematischen Fehler (bei GPS z.B. durch falsches Kartendatum) die Wert zwar sehr präzise bestimmt worden sein, aber eben verschoben sein. Richtigkeit (trueness, accuracy of the mean) Die Richtigkeit ist ein Maß für die Übereinstimmung zwischen dem aus einem großen Datensatz erhaltenen Mittelwert und dem anerkannten Referenzwert. Wenn also der Mittelwert aus vielen Messungen gut dem dem wahren Wert übereinstimmt, so ist die Richtigkeit hoch. Dies sagt nichts darüber aus, wie stark die einzelnen Werte streuen. Genauigkeit (accuracy) Der Begriff Genauigkeit wird (fälschlicherweise) häufig mit Präzision gleichgesetzt. Die Genauigkeit ist ein Maß für die Übereinstimmung zwischen dem (einzelnen) Messergebnis und dem wahren Wert der Messgröße. Eine hoher Genauigkeit kann man also nur erreichen, wenn sowohl die Präzision als auch die Richtigkeit gut sind. Unterschied zwischen Präzision und Richtigkeit. Nur im ersten Fall erhält man auch eine hohe Genauigkeit. Die Erdatmosphäre Vertikaler Aufbau der Atmosphäre AK, 14.05.2016 Seite 86 68623524 Aufbau der Atmosphäre (Quelle unbekannt) Troposphäre Die Troposphäre reicht bis in 10 - 12 km Höhe. In ihr spielen sich alle wetterrelevanten Phänomene, wie z.B. die Wolkenbildung, ab. Physikalisch ist sie durch eine mittlere stetige Temperaturabnahme mit zunehmender Höhe gekennzeichnet. Die obere Grenze der Troposphäre ist die Tropopause. Die Lage der Tropopause ist stark von der geographischen Breite und der Jahreszeit abhängig. Sie erreicht ihr Maximum von 17 - 18 km über den Tropen. Über den Polen beträgt sie nur ca. 8 km. Die Troposphäre enthält 80 % der Masse der gesamten Atmosphäre. Die Troposphäre enthält auch fast den gesamten Wassersampf der Atmosphäre. In ihrer untersten Schicht, der 1 - 2,5 km mächtigen planetarischen Grenzschicht bewirtk der Einfluß der Erdoberfläche starke Veränderungen der meteorologischen Parameter Temperatur, Wind und Feuchtigkeit. In der Höhe der Tropopause liegt die Temperatur bei etwa -60 °C. Hier treten auch die sogenannten Strahlströme (engl. jet streams) als relativ schmale Bänder mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten (bis 500 km/h) auf. Im Bereich dieser Strahlströme laufen ständig wichtige Prozesse ab, die zu einer vertikalen Aufspaltung, Auflösung oder Neubildung der Tropopause führen. Stratosphäre AK, 14.05.2016 Seite 87 68623524 Ozongehalt in derAtmosphäre (Quelle unbekannt) Die Stratosphäre (12 - 50 km) schließt nach oben an die Troposphäre an. Charakteristisch ist der deutliche Anstieg der Ozonkonzentration mit einem Maximum in etwa 30 km Höhe. Auch die Temperatur steigt in dieser Sphäre wieder an und liegt in 50 km Höhe bei ca. 0°C. Diese Erwärmung wird wesentlich durch das Ozon verursacht, welches der kurzwelligen Anteil der Sonnenstrahlung absorbiert. Deshalb ist die Ozonschicht für das Leben auf der Erde von größter Wichtigkeit. Die Stratosphäre ist praktisch wolkenfrei, da wegen der extrem niedrigen Temperaturen in der Tropopause auch der Transport von Wasserdampf aus der Troposphäre in die Stratosphäre so gering ist, dass die Stratosphäre praktisch keinen Wasserdampf enthält. Die Stratosphäre läßt sich in eine untere Stratosphäre unterteilen, die eine gleichbleibende Temperatur von -56 °C besitzt und einer oberen Stratosphäre oberhalb von 20 km Höhe. Hier steigt infolge der Strahlungsabsorption die Temperatur bis auf durchschnittlich 0 °C an. Wegen dieses Temperaturanstiegs mit der Höhe (vergleichbar mit einer Inversionswetterlage), finden Vertikalbewegungen nur sehr begrenzt statt. In den unteren 30 km der Atmosphäre konzentrieren sich nahezu 99% der gesamtem Masse der Atmosphäre. Mesosphäre Die Mesosphäre (50 - 85 km) ist wieder durch eine stetige Temperaturabnahme gekennzeichnet, die ihr Minimum mit fast 100 °C in ca. 80 km Höhe erreicht. Dies ist gleichzeitig die obere Grenze der Mesosphäre. Thermosphäre In der Thermosphäre (85 - 500 km) lassen sich wegen der geringen Teilchendichte praktisch keine Temperaturen sondern nur Strahlungsenergien bestimmen. Exosphäre Die Exosphäre (> 500 km) schließt sich je nach Definition in 500 - 1000 km Höhe an. Hier ist der Druck bereits so niedrig, daß von einem Vakuum gesprochen werden kann. Andere Gliederungsmöglichkeiten Neben der obigen Differenzierung, die auf dem Temperaturgradienten beruht, kann je nach Betrachtung der Atmosphäre auch eine Einteilung nach anderen Kriterien gefunden werden. Der Grad der Ionisierung gliedert die Atmosphäre in die Neutrosphäre, die sich vom Boden bis in etwa 80 km Höhe erstreckt, die Ionosphäre von 80 - 1000 km und die Protonosphäre. Oberhalb der Stratosphäre gibt es kein Ozon, daß die energiereiche Strahlung der Sonne absorbieren könnte, daher stellt sich in charakteristischen Schichtungen ein hoher Ionisierungsgrad ein, die Ionosphäre wird in D (80 - 100 km), E (um 100 km) und F-Schichten (F1: 150 - 250 km; F2: 250 - 500 km) unterteilt, die insbesondere in der Nachrichtentechnik eine wichtige Rolle spielen, da an diesen Schichten Radiowellen (Kurzwelle) reflektiert werden. Darüber, schon in der Exosphäre, findet man nur noch ionisierte Wasserstoffatome, also Protonen, die dieser Sphäre ihren Namen geben. Die Zusammensetzung der Atmosphäre ist ein weiteres Unterscheidungskriterium. Die untere Atmosphäre ist bis auf wenige Ausnahmen gut durchmischt und wird daher als Homosphäre bezeichnet. In der Homosphäre befindet sich die überwiegende Masse der Atmosphäre, nämlich über 100 000 mal so viel wie in dem gesamten darüber liegenden Teil der Gashülle. Ab etwa AK, 14.05.2016 Seite 88 68623524 80 bis 100 km Höhe erfolgt eine Ausrichtung nach dem Molekulargewicht, mit dem Höchsten unten und dem Niedrigsten oben. Diesen Bereich nennt man Heterosphäre. Die Reibung in der Atmosphäre ist ebenfalls ein Unterscheidungsmerkmal. Es wird die Peplosphäre von der freien Atmosphäre unterschieden. Die Peplosphäre reicht je nach Orographie bis in ca. 2 km Höhe. Bekannter ist die Bezeichnung Grenzschicht, oder englisch boundary-layer. Die Zusammensetzung der Atmosphäre Die atmosphärische Luft der Erde ist ein Gasgemisch mit den Hauptbestandteilen Stickstoff, Sauerstoff, Argon und Kohlendioxid. Weiterhin sind Spuren der Edelgase Helium, Neon, Krypton und Xenon enthalten. Bis zu einer Höhe von rund 20 km ist fast stets Wasserdampf in stark schwankenden Anteilen (bis zu 4 Vol.-%) in der Luft enthalten. Mittlere Zusammensetzung von trockener Luft in der Troposphäre Volumenanteil in % in ppm (parts per million) Anteile pro Million 78,08 20,95 0,934 0,0018 0,0005 0,0001 0,000009 0,035 0,00017 0,00003 0,00002 0,00005 780 800 209 500 9340 18 5 1 0,09 350 1,7 0,3 0,2 0,5 Stickstoff Sauerstoff Argon Neon Helium Krypton Xenon Kohlendioxid Methan Distickstoffmonoxid Kohlenmonoxid* Wasserstoff *Kohlenmonoxid zeigt starke zeitliche Schwankungen Weiterhin enthält die Atmosphäre noch Spurengase wie Schwefel- und Stickstoffbverbindungen (Schwefeldioxid, Ammoniak, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid), Ozon, organische Halogenverbindungen und in der Atmosphäre erzeugte Radikale. Die Lufthülle enthält außerdem noch feste und flüssige Teilchen unterschiedlicher Natur und Herkunft als Schwebeteilchen, Staubpartikel und Aerosole. Der Anteil Wasser in der Atmosphäre, der wie gesagt bis zu 4 % beträgt, kommt in allen Aggregatzuständen in der Atmosphäre vor. Bis zu 80 % der Gesamtmenge des Wassers in der Atmosphäre sind unterhalb von 3000 m Höhe. In der Stratosphäre fehlt Wasser mit 1 - 10 ppb (parts per billion; Anteile pro Milliarde). Trotz dieser vergleichsweise geringen Mengen spielt das Wasser in der Atmosphäre eine besonders wichtige Rolle. Infolge von Phasnewechsel zwischen gasförmig, flüssig und fest ist es an Energieumsetzungen und damit auch an der Wetterentwicklung wesentlich beteiligt. Auf Grund der Adsorptipnseigenschaften im Infrarotbereich ist Wasser für die Erwärmung der Erdatmosphäre von grosser Bedeutung. Die Funktionen der Atmosphäre o Schutz der Lebewesen vor schädlicher bzw. tödlicher Strahlung aus dem Weltraum (Filter für UV- und Röntgenstrahlung der Sonne). AK, 14.05.2016 Seite 89 68623524 o Durchlassen von lebenswichtigem Sonnenlicht zu den Oberflächen der Kontinente und Ozeane (Energiequelle). o Schutz vor schneller Auskühlung und Überhitzung (z.B. Wärmeausgleich zwischen Tag und Nacht). o Ermöglicht eine durchschnittliche Erdoberflächentemperatur von ca. + 15 °C anstatt -18 °C. o Transport von Energie (fühlbare Wärme der Luft und latente Wärme des Wasserdampfs) aus Bereichen in Äquatornähe in mittlere und höhere Breiten. o Transport von Wasserdampf-Feuchtigkeit durch die dynamischen Prozesse der allgemeinen Zirkulation, wodurch die Niederschlagsverteilung bestimmt wird. o Hauptspeicher für Stickstoff (Für Pflanzen wichtig). o Reservoir für Kohlendioxid und Sauerstoff. o Ist einbezogen in verschiedene lebensnotwendige Stoffkreisläufe. o Verteilung und Abbau (Oxidation, Reaktionen mit Radikalen, Photolyse) von natürlichen und anthropogenen (durch Menschen verursachte) Emissionen. o Schutz vor kleineren Meteoriten, die wegen der großen Reibung beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen und die Erdoberfläche nicht erreichen. Die schützende Atmosphäre ist im Vergleich zum Durchmesser der Erde nur hauchdünn (Quelle unbekannt) . Nordpol Geografischer Nordpol Der geografische Nordpol ist der Punkt, an dem die gedachte Erdachse die Erdoberfläche durchstößt. Es ist der Schnittpunkt aller Längengrade und die geografische Position N 90 ° 0,0 ' E 0 ° 0,0 ' (Eigentlich es gibt keinen bzw. alle Längengrade an dieser Position). Siehe auch die Seite "Längen- und Breitengrade". Magnetischer Nordpol AK, 14.05.2016 Seite 90 68623524 Mit dem magnetischen Nordpol wird meist der Magnetpol bezeichnet, der sich in der Nähe des geografischen Nordpols befindet. Tatsächlich sollte dieser aber als magnetischer Südpol bezeichnet werden, da sich der Nordpol eines Magneten (z.B. der eines Kompass) zu diesem hin ausrichtet und sich bekanntlich entgegengesetzte Pole anziehen. Dieser Nordmagnetpol ist also der Punkt, an dem die Magnetfeldlinien, ausgehend vom magnetischen Pol im Süden zusammenlaufen. Die Magnetfeldlinien der Erde "sehen" im wesentlichen aus, wie die eines grossen Stabmagneten. Die magnetischen Pole selbst wandern abhängig von der Stärke der Sonnenaktivität von Tag zu Tag um bis zu 80 km. Insgesamt gesehen wandert der Nordpol momentan langsam Wanderung des Nordmagnetpols über die Jahrhunderte (Quelle) durch den Norden Kanadas. Nachdem der magnetische Pol lange Zeit Richtung Süden gewandert war, wandert er seit etwa 1900 wieder in Richtung geografischem Norpol. Das langfristige Wandern des Pols hängt mit den geologischen Aktivitäten im Erdinneren zusammen und läßt sich recht gut über einige Jahre voraussagen. Missweisung Aufgrund dieser Tatsache, dass der magnetische Pol im Norden nicht mit dem geografischen Nordpol übereinstimmt und auch sonst die Magnetfeldlinien nicht sehr ideal verlaufen, zeigt der Kompass fast nirgendwo exakt nach Norden, sondern je nachdem, wo man sich befindet mehr nach Osten oder mehr nach Westen. Dies kann in einzelnen Gebieten Abweichungen von bis zu 180 ° ausmachen, der Kompass zeigt dann also nach Süden. Da diese Missweisung (Deklination) vor allem für die Schiffahrt von großer Isogonenkarte für 2002 (Link zur Berechnung eigener Karten) Bedeutung ist oder zumindest war, werden auch vor allem hier sogenannte Isogonenkarten verwendet, in die die Missweisung für das befahrene Gebiet eingetragen ist. Hier (englisch) gibt es die Möglichkeit, sich online die Kompassmissweisung berechnen zu lassen und nachfolgendes Bild zeigt eine Isogonenkarte der Welt für das Jahr 2002. Da sich diese Missweisung über die Jahre verändert, ist es wichtig, zu wissen, für wann die Werte, die in einer Karte eingetragen sind auch gelten. AK, 14.05.2016 Seite 91 68623524 Häufig findet man auch in normalen Karten einen Hinweis auf die mittlere Missweisung im abgebildeten Gebiet. Dabei wird häufig die Missweisung in zwei Teile aufgeteilt. Zum einen wie stark das verwendeten Kartengitter (Grid) vom tatsächlichen Norden (TN) abweicht und weiterhin die Kompassabweichung vom tatsächlichen Nordpol. Das Bild rechts zeigt, wie diese Angaben aussehen können. Der Winkel zwischen Norden und dem Gitternetznorden beträgt in diesem Beispiel 0° 32' W, die Deklination des Kompass in diesem Gebiet 13° 44' W. Für Mitteleuropa ist die Deklination nahe bei Null und nimmt bis mindestens zum Jahr 2005 noch weiter ab. Angabe der Deklination auf Karten. Norden und GPS-Geräte Bei modernen GPS-Geräten hat man die Möglichkeit zwischen verschiedenen "Norden" zu wählen. Wie in obiger Zeichung gibt es ein wahres Norden (true north), das die Richtung zum Breitengrad N 90° weist. Das ist sozusagen für das GPS-Gerät das naheliegende Norden (eigentlich das einzige, dass er selbst kann). Dann gibt es das magnetische Norden, das ist entsprechend für einen Kompass das naheliegende Norden. Arbeitet man mit einer Kombination aus Kompass und GPS, so ist man zuweilen froh, wenn man den GPS entsprechend auf magnetisch Norden (magnetic north) umstellen kann. Dazu hat der GPS eine vereinfachte Isogonenkarte gespeichert und korrigiert entsprechend die Missweisung, nur andersherum. Manche GPS-Geräte haben auch zusätzlich einen Magnetkompass eingebaut (damit sie die Richtung auch im Stillstand anzeigen können). Das Gitternetz-Norden (grid north) ist schliesslich noch eine Option, auf die man viele GPS-Geräte einstellen kann. Die erleichtert das Abgleichen zwischen Karte und angezeigter Richtung am GPS. Normalerweise ist die Einstellung auf wahres Norden empfehlenswert, da weiss man dann auch wie man dran ist und muss sich keine Gedanken um die Missweisung zu machen. Sternzeit Die Sternzeit wird aus der Umdrehung der Erde gegenüber dem Hintergrund der in großer Entfernung stehenden Sterne abgeleitet, kann also aus nächtlichen Beobachtungen des Sternenhimmels bestimmt werden. Einen Sterntag definiert man in erster Näherung als die Zeitspanne zwischen zwei aufeinanderfolgenden Meridiandurchgängen eines Sterns. Dabei ist der Meridian eines Beobachtungsortes der Großkreis auf der Himmelskugel, der durch die beiden Himmelspole und durch den Zenit des Beobachtungsortes geht. Anders ausgedrückt ist der Meridian der vom Erdmittelpunkt aus auf die Himmelskugel projizierte Längenkreis des Beobachtungsortes. Der Meridiandurchgang ist daher die präzisierte Festlegung des Zeitpunktes, zu dem umgangssprachlich "der Stern genau im Süden steht" (zumindesten für Beobachter auf der Nordhalbkugel der Erde). Die Dauer eines Sterntages in Einheiten der Weltzeit beträgt 23h 56m 04,0905 s. Bestimmung der Länge des Sterntags Um die Länge eines Sterntages präziser zu definieren und auch um für die Sternzeit einen Nullpunkt der Zeitzählung festlegen zu können, müssen zunächst die Begriffe 'Stundenwinkel', 'Ekliptik', 'Himmelsäquator' und 'Frühlingspunkt' erläutert werden. Durch einen beliebigen Punkt des Himmels -- z.B. den Ort eines Sterns -- und die beiden Himmelspole läßt sich eindeutig ein AK, 14.05.2016 Seite 92 68623524 weiterer Großkreis festlegen, der im allgemeinen nicht mit dem Meridian zusammenfällt, sondern diesen an den Himmelspolen schneidet. Der Schnittwinkel wird als Stundenwinkel bezeichnet. Er wird allerdings üblicherweise nicht im Gradmaß angegeben, sondern in Stunden, Minuten und Sekunden (daher der Name). Der Vollkreis von 360 Grad entspricht dabei exakt 24 Stunden. Infolge der Erdrotation wächst der Stundenwinkel während eines Sterntages um 24 Stunden. Himmelsäquator und Frühlingspunkt Der Himmelsäquator ist die Menge aller Punkte der Himmelskugel, die 90 Grad von beiden Himmelspolen entfernt sind, oder auch der vom Erdmittelpunkt her an die Himmelskugel projizierte Erdäquator. Die Ekliptik ist die Bahn, die die Sonne im Laufe eines Jahres zwischen den Sternen zieht. Himmelsäquator und Ekliptik fallen nicht zusammen (eine Folge der Schrägstellung der Erdachse), sondern schneiden sich in zwei Punkten, deren einer als Frühlingspunkt bezeichnet wird. 0 Uhr Sternzeit Als 0 Uhr Sternzeit wird nun der Meridiandurchgang des Frühlingspunktes definiert, was sich verallgemeinern läßt zur Feststellung: 'Die Sternzeit ist der Stundenwinkel des Frühlingspunktes.' Der Frühlingspunkt ist natürlich ein fiktiver Punkt auf der Himmelskugel und läßt sich deshalb nicht direkt beobachten. Aus den bekannten Koordinaten beobachteter Sterne kann aber auf die Lage des Frühlingspunkts geschlossen werden. Aus dem oben gesagten wird auch deutlich, daß ein Sterntag die Zeitspanne zwischen zwei Meridiandurchgängen des Frühlingspunktes ist. Nach dieser endgültigen Definition ist der Sterntag um rund 9 Millisekunden kürzer als nach der eingangs vorgestellten Definition, eine Folge der Tatsache, daß der Frühlingspunkt sich wegen der Präzession der Erdachse gegenüber den Sternen verschiebt. Wegen des Bezugs auf den Meridian führt die obige Definition zu einer Sternzeit, die ortsabhängig ist. Um auf eine weltweit einheitliche Sternzeit zu kommen, bezieht man sich auf den Meridian von Greenwich und bezeichnet die so erhaltene Zeitskala als 'Greenwich Mean Siderial Time' (GMST). Um zwischen GMST und der lokalen Sternzeit umrechnen zu können, muß die geographische Länge des Beobachtungsortes bekannt sein. Bedeutung der Sternzeit Die Bedeutung der Sternzeit liegt zum einen in der Möglichkeit, aus ihr und den Koordinaten eines Sternes (speziell der Rektaszension) den Stundenwinkel und damit die momentane scheinbare Position des Sternes zu errechnen (die sich ja wegen der Erdrotation ständig ändert). Zum anderen bildet die Sternzeit eine der Grundlagen der Weltzeit UTC. (Dieser Text wurde mit freundlicher Genehmigung von Chris Kronberg von der Webseite http://www.maa.mhn.de/Scholar/dt_times.html übernommen, auf der es noch interessante weitergehende Informationen zur astronomischen Zeitmessung gibt. Der Autor dieses Textes ist Dirk Husfeld.) NMEA-0183 Daten Worum es sich dabei handelt Die NMEA (National Marine Electronics Association, Nationale Vereinigung für Marineelektronik) engagiert sich für die Ausbildung und den Fortschritt der Marine-Elektronikindustrie und dem Markt, den diese bedient. Es handelt sich dabei um eine nicht auf Profit ausgelegte Vereinigung von Herstellern, Vertreibern, Ausbildungsinstitutionen und anderen mit Interesse an diesem Markt (frei aus "NMEA News"). Genaueres über die NMEA findet sich hier (englisch). AK, 14.05.2016 Seite 93 68623524 Wozu die Daten gut sind Mit Hilfe der weitestgehend standardisierten NMEA-Daten gelingt es sehr leicht, die Daten praktisch jedes GPS-Geräts mit einem Navigations- und Kartenprogramm auf dem PC, Laptop oder Handheld zu verwenden. Sogenannte GPS-Mäuse (GPSEmpfänger ohne Display nur mit serieller Schnittstelle) kommunizieren ausschliesslich auf diese Art mit Ihrer Aussenwelt. In der Seefahrt werden Kursplotter und ähnliches mit Hilfe von NMEA-Datensätzen mit Positionsdaten versorgt. Das Protokoll NMEA-0183 Die NMEA hat nun unter anderem den Standard NMEA-1083 definiert, um einen Datenaustausch zwischen verschiedenen Geräten aus der Marineelektronik zu ermöglichen. Die NMEA-0180,0182 und 0183 Standards (die ersten beiden sind nicht mehr von Bedeutung) sehen pro "Netz" ein Sendegerät und diverse Empfangsgeräte vor. Der Sender soll Daten nach dem RS232-Standard (vom PC als Datenformat der COM-Schnittstellen bekannt) ausgeben. Die Datenrate beträgt 4800 baud (ca. 600 bytes/Sekunde) und es ist in diesem Standard kein Stecker oder ähnliches definiert. Die Anschlussart bleibt also dem Hersteller überlassen, weswegen alle Geräte unterschiedliche Stecker benötigen. Die Einschränkung, dass es nur einen Sender geben darf sorgt dafür, dass nicht wild durcheinandergequatscht wird. Sollen die Daten von mehreren Geräten zusammengefasst werden, braucht man mindestens ein Gerät, dass auch als Empfänger arbeitet und alle erhaltenen Daten in einen neues "Netz" wieder kombiniert einspeist. Die Daten werden im ASCII-Format (American Standard Code for Information Interchange, Amerikanischer Standard Code für Informationsaustausch) übertragen. Dabei sind alle druckbaren Zeichen sowie Carriage-Return (CR, Waagenrücklauf) und LineFeed (LF, Neue Zeile) erlaubt und die Daten werden in der Form von Sätzen übertragen. Jeder dieser Sätze beginnt mir dem Zeichen "$", einer zwei Zeichen langen Senderkennung, einer drei Zeichen langen Satzkennung und dann folgt eine Reihe von Datensätzen, die mit Kommas unterteilt werden. Schliesslich wird der Satz mit einer optionalen Prüfsumme und einer CR/LF abgeschlossen. Jeder Satz kann inklusive des führenden "$" und den beiden CR/LF bis zu 82 Zeichen enthalten. Ist ein Datenfeld in einem Satz zwar vorgesehen aber nicht verfügbar, so wird er einfach weggelassen, das dazugehörige Komma zur Trennung der Datensätze wird aber ohne Leerzeichen beibehalten. Durch Zählen der Kommas kann ein Empfänger dann aus jeden Satz die entsprechenden Informationen richtig zuordnen. Die meist optionale Prüfsumme besteht aus einem "*" und zwei Hexadezimalzahlen, die sich durch ein (bitweise) exklusiv-oder (1+1=0, 1+0=1, 0+0=0) aller Zeichen zwischen dem "$" und dem "*" berechnen. Bei manchen Sätzen ist die Prüfsumme notwendig. Der Standard erlaubt weiterhin einzelnen Herstellern eigene (proprietäre) Satzformate. Diese fangen mit "$P" an, gefolgt von der drei Buchstaben langen Herstellerkennung. Anschliessend folgen die Daten. Einige gängige Senderkennung sind: GP GPS Empfänger LC Loran-C Empfänger (älteres Positionsbestimmungssystem) OM Omega Navigations Empfänger (altes Radionavigationssystem; ausser Betrieb) II Integrated Instrumentation (z.B. AutoHelm Seatalk System; Autopiloten) Die Datensätze der unterschiedlichen Geräte können sehr viele verschiedene Informationen beinhalten, darunter Position, Geschwindigkeit, Richtung, Wassertiefe, Wassertemperatur, Wegpunkte, Windgeschwindigkeit usw. Nachfolgend sollen beispielhaft die Daten, die ein Garmin etrex Vista ausgibt näher beschrieben werden. Ein praktisches Programm um sich unter anderem NMEA-0183 Daten anzusehen ist Visual-GPS. AK, 14.05.2016 Seite 94 68623524 Wichtig ist, dass das Datenformat des GPS auf NMEA umgestellt wird (heisst beim Vista genau: NMEA In/NMEA Out). Die Daten werden dann einmal alle zwei Sekunden über die Schnittstelle ausgegeben. Viele PC-Navigations- und Kartenprogramme mit Anschlussmöglichkeit für GPS-Empfänger erwarten im übrigen auch das NMEA-Format zur Navigation. Funktioniert das Zusammenspiel zwischen GPS und einem PC-Programm nicht, sollte man also sowohl kontrollieren, ob man den GPS an der richtigen seriellen Schnittstelle (COM1 oder COM2) angeschlossen hat, als auch überprüfen, ob das Ausgabeformat am GPS auf NMEA eingestellt ist. Ein kompletter Block Daten sieht dann beispielsweise beim Garmin etrex Vista (Software Version 2.41) folgendermassen aus: $GPRMC,191410,A,4735.5634,N,00739.3538,E,0.0,0.0,181102,0.4,E,A*19 $GPRMB,A,9.99,L,,Exit,4726.8323,N,00820.4822,E,29.212,107.2,,V,A*69 $GPGGA,191410,4735.5634,N,00739.3538,E,1,04,4.4,351.5,M,48.0,M,,*45 $GPGSA,A,3,,,,15,17,18,23,,,,,,4.7,4.4,1.5*3F $GPGSV,2,1,08,02,59,282,00,03,42,287,00,06,16,094,00,15,80,090,48*79 $GPGLL,4735.5634,N,00739.3538,E,191410,A,A*4A $GPBOD,221.9,T,221.5,M,Exit,*6B $GPVTG,0.0,T,359.6,M,0.0,N,0.0,K*47 $PGRME,24.7,M,23.5,M,34.1,M*1D $PGRMZ,1012,f*36 $PGRMM,WGS $HCHDG,170.4,,,0.4,E*03 $GPRTE,1,1,c,*37 84*06 Wenn die Navigation mit einer Route aktiviert wurde, können noch weitere Sätze hinzukommen, die die Route beschreiben. Interessant ist auch, dass anscheinend je nach leicht Softwareversion unterschiedliche Datensätze ausgegeben werden. Nachfolgend sind noch einige Datensätze im einzelnen aufgeschlüsselt: Der GPRMC-Datensatz (RMC = recommended minimum sentence C, empfohlener Minimumdatensatz) ist eine Empfehlung für das Minimum, was ein GPS-Empfänger ausgeben soll. $GPRMC,191410,A,4735.5634,N,00739.3538,E,0.0,0.0,181102,0.4,E,A*19 ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Prüfsumme | | | | | | | | | | | | | | | | | Modus (A,D,E,N,S) | | | | | | | | | | | | | | | magnetische | | | | | | | Deklination 0.4° E | | | | | | | | | | | | | Datum: 18.11.02 | | | | | | | | | | | wahrer Kurs (ohne Bewegung 0) | | | | | | | | | Geschwindigkeit über Grund (Knoten) | | | | | | | 007° 39.3538' östliche Länge | | | | | 47° 35.5634' nördliche Breite | | | Empfängerwarnung, A = Daten OK, V = Warnung | Uhrzeit der Positionsbestimmung: 19:14:10 UTC-Zeit Das Datenfeld Modus ist erst in NMEA Version 2.3 eingeführt worden und kann sein: A = Autonom; D = Differentiell; E = geschätzt (Estimated); N = ungültig (Not valid); S = Simulator Der GPGGA-Datensatz enthält die wichtigsten Informationen zur GPS-Position und Genauigkeit. AK, 14.05.2016 Seite 95 68623524 $GPGGA,191410,4735.5634,N,00739.3538,E,1,04,4.4,351.5,M,48.0,M,,*45 ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ | | | | | | | | | | | | | | | Höhe über dem | | | | | | | Ellipsoid (WGS84) | | | | | | | in Metern (48.0,M) | | | | | | | | | | | | | Höhe über Meer (über Geoid) | | | | | | in Metern (351.5,M) | | | | | | | | | | | HDOP (horizontal dilution | | | | | of precision) Genauigkeit | | | | | | | | | Anzahl der erfassten Satelliten | | | | | | | Qualität der Messung | | | (0 = ungültig) | | | (1 = GPS) | | | (2 = DGPS) | | | (6 = geschätzt nur NMEA-0183 2.3) | | | | | Längengrad | | | Breitengrad | Uhrzeit Der GPGSA-Datensatz (SA=satellites active, aktive Satelliten) enthält Informationen über die PRN-Nummern der Satelliten, deren Signale zur Positionsbestimmung verwendet werden. $GPGSA,A,3,,,,15,17,18,23,,,,,,4.7,4.4,1.5*3F ^ ^ ^ ^ ^ ^ | | | | | | | | | | | VDOP (vertikale Genauigkeit) | | | | | | | | | HDOP (horizontale Genauigkeit) | | | | | | | PDOP (Genauigkeit) | | | | | PRN-Nummern von maximal 12 Satelliten | | | Art der Positionsbestimmung (3 = 3D-fix) | (2 = 2D-fix) | (1 = kein Fix) | Auto-Auswahl 2D oder 3D Bestimmung Der GPGSV-Datensatz (SV=satellites in view, sichtbare Satelliten) enthält Informationen über Satelliten, die zur Zeit möglicherweise empfangen werden können und Informationen zu deren Position, Signalstärke usw. Da pro Satz nur die Informationen von vier Satelliten übertragen werden können (Beschränkung auf 82 Zeichen), kann es bis zu drei solche Datensätze geben. $GPGSV,2,1,08,02,59,282,00,03,42,287,00,06,16,094,00,15,80,090,48*79 Der GPGLL-Datensatz ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als es nur LORAN-C als Navigationssystem gab und enthält die geographische Position. Das GPS-Gerät emuliert sozusagen den LORAN-C Empfänger. $GPGLL,4735.5634,N,00739.3538,E,191410,A,A*4A AK, 14.05.2016 Seite 96 68623524 Der GPBOD-Datensatz gibt Informationen zur Richtung vom Startpunk zum Zielpunkt an. Der Kurs wird als wahrer (T=true) und magnetischer (M=magnetic) Kurs zum benannten Zielpunkt (hier 'Exit', da keiner angegeben ist) ausgegeben. $GPBOD,221.9,T,221.5,M,Exit,*6B Der GPVTG-Datensatz enthält Daten zur Bewegungsgeschwindigkeit und Richtung. $GPVTG,0.0,T,359.6,M,0.0,N,0.0,K*47 ^ ^ ^ ^ | | | | | | | Geschwindigkeit über Grund in km/h (K) | | | | | Geschwindigkeit über Grund in Knoten (N) | | | Kurs (magnetisch, M) | Kurs (wahr, T) Die folgenden drei Datensätze sind Garmin-eigene Datensätze, was die Kürzel P (proprietary) und GRM (Garmin). Der PGRME-Datensatz enthält den geschätzen Fehler der horizontalen und vertikalen Position. Die Angaben sind jeweils in Meter. Der erste Wert ist der horizontale, der zweite der vertikale und der dritte ein sphärischer Fehler (Kugelradius einer "Fehlerkugel"). $PGRME,24.7,M,23.5,M,34.1,M*1D Der PGRMZ-Datensatz enthält die Höhe in Fuss. $PGRMZ,1012,f*36 Der PGRMM-Datensatz enthält das verwendete horizontale Datum. Zu beachten ist, dass die Positionsangaben aus den Navigationsdatensätzen sich auf das hier angegebene Datum beziehen. $PGRMM,WGS 84*06 Der HCHDG-Datensatz enthält Angaben vom Magnetkompass, den nur wenige GPS-Geräte besitzen (vista, summit, GPS76s). Es sind Daten zur Richtung (170.4°) und Deklination (auch als 'deviation' bezeichnet; Abweichung von magnetisch Nord zu wahrem Nord, siehe auch hier). $HCHDG,170.4,,,0.4,E*03 Der GPRTE-Datensatz schliesslich enthält Angaben zur programmierten Route. Zum Zeitpunkt des angebenen Datenblocks war keine Route definiert, ansonsten würde der Satz wesentlich mehr Informationen enthalten. AK, 14.05.2016 Seite 97 68623524 $GPRTE,1,1,c,*37 Andere GPS-Geräte enthalten teilweise andere herstellerspezifische Datensätze, die für die Position wichtigsten sind jedoch immer enthalten. Detailliertere Informationen zur NMEA-0183 Datenstrutur findet sich hier (englisch). Stecker für Garmin GPS Für die Verbindung der GPS-Geräte mit einem Computer werden Kabel benötigt. Während bei manchen Geräten die entsprechenden Kabel für eine Verbindung mit dem PC mitgeliefert werden, kostet ein eventueller nachträglicher Kauf eines Originalkabels richtig Geld. Auch wer selbst ein spezielles Kabel für eine Verbindung mit PDAs und Palms oder für eine externe Stromversorgung bauen möchte, hat häufig das Problem, dass er einen passenden Stecker benötigt. Steckertypen und Belegung In Europa gibt es zwei unterschiedliche Steckersysteme bei den von Garmin vertriebenen GPS-Geräten. Die "klassiche" Variante mit einem Rundstecker und die "neue" Version, die mit der etrex-Serie eingeführt wurde mit eckigem Stecker. Für die in Europa nicht erhältliche Rino-Serie gibt es noch eine dritte Variante. Die Steckerbelegung der beiden Stecker und die Belegung der seriellen Schnittstelle am PC ist aus nachfolgenden Grafiken ersichtlich und ist teilweise auch im jeweilige Gerätehandbuch zu finden. Steckerbelegung bei Garmin GPS (jeweils Blick auf den GPS bzw. Computer) Die obigen Abbildungen zeigen jeweils den Blick auf den entsprechenden GPS bzw. auf die serielle Schnittstelle des Computers. Bei der externen Einspeisung der Betriebsspannung ist zu beachten, dass die verschiedenen Geräte unterschiedliche maximale Versurgungsspannungen brauchen bzw. vertragen. Nachfolgend eine kleine Tabelle (Quelle: Garmin und hier) mit den Versorgungsspannungen der Geräte. erlaubter empfohlene Spannungsbereich Spannung 3 – 3.25 AK, 14.05.2016 3 Gerätetyp eMap, eTrex, Geko (eckiger Stecker) Seite 98 68623524 3 – 3.25 3 Rino (kleiner runder Stecker) 5–8 6 GPS 12, GPS 38, GPS 40 (runder Stecker mit Loch in der Mitte) 5 – 40 12 GPS 95XL 6 – 40 12 GPSMAP 175, GPSMAP 195, GPSMAP 295 8 – 40 12 GPS 89, GPS 90, GPS 92 9 – 33 12 GPSCOM 190 10 – 18 12 GPSMAP 168 Sounder 10 – 32 12 GPS II, GPS II+, GPS III, GPS III Pilot, GPS III+, GPS 12CX, GPS 12MAP, GPS 12XL, GPS 45, GPS 45XL, GPS 48, GPS 120, GPS 120XL, GPS 126, GPS 128, GPSmap 60C(S), GPSMAP 130, GPSMAP 135 Sounder, GPSMAP 162, GPSMAP 180, GPSMAP 185 Sounder, GPSMAP 205, GPSMAP 210, GPSMAP 215, GPSMAP 220, GPSMAP 225, GPSMAP 230, GPSMAP 235 Sounder, StreetPilot, StreetPilot ColorMap 11 – 33 12 GMA 340, GPS 100AUD, GPS 100PRT, GPS 100STD, GPS 150, GPS 150XL, GPS 155TSO, GPS 155XLTSO, GPS 165TSO, GPS 400, GTX 320, GTX 327 12 – 18 12 GPS 125 Sounder 14 14 GNC 250, GNC 250XL, GNC 300, GNC 300XLTSO 28 28 GNC 420, GNS 430, GNS 530 Ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Tabelle. Das Pfranc-Prinzip Da Garmin keine einzelnen Stecker verkauft, war es lange Zeit unmöglich an echte Stecker zu kommen und man war gezwungen irgendwelche Eigenbauten einzusetzen. Im Jahre 1996 hatte ein gewisser Lawrence Berg (Larry) die Idee, selbst gespritze Kunststoffstecker für seinen Garmin-GPS herzustellen. Da er eine Spritzgussmaschine zur Verfügung hatte, hat er sich eine entsprechende Form hergestellt und gleich mehrere Stecker angefertigt. Im zu dieser Zeit noch recht neuen Internet hat sich unter den Garmin-Nutzern schnell verbreitet, dass Larry solche Stecker hatte und zunächst hat er viele Stecker kostenlos unter den Garmin-Besitzern verteilt. Der Aufwand wurde immer größer und irgendwann kam es soweit, dass die Stecker im Gegenzug zu einem Versprechen abgegeben wurden, nach Erhalt der Stecker einen bestimmten Betrag zu zahlen. Obwohl sich ein gewisser "Listenpreis" eingebürgert hat, ist dieser nicht Fix sondern davon abhängig, wie zufrieden man mit den Steckern ist. Und mittlerweile gibt es fast auf der ganzen Welt (62 in 50 Ländern im März 2004) "Niederlassungen", sogenannte Pfrancs, die Stecker in Ihrem Gebiet oder Land versenden. Pfranc kommt von (P)OP (Franc)hisee, POP ist die Abkürzung für Purple Open Projects, der Firma von Larry. Viele Pfrancs bieten mittlerweile auch verschiedene fertig konfektionierte Kabel an und noch immer basiert die "Bezahlung" auf dem Prinzip der "Pledges" oder eben Versprechungen. Und es funktioniert. Und Larry und seine Pfrancs haben mit der Zeit herausgefunden, dass die meisten Leute "cool" sind wie er es bezeichnet, also durchaus verlässlich. Es ist doch erfreulich, dass die Welt eben nicht schlecht ist, wie manchmal behauptet wird, sondern die Leute es durchaus zu schätzen wissen, dass solche Projekte existieren und ehrlich damit umgehen. Die pfranc-Homepage (englisch) ist hier zu erreichen. Sie enthält Informationen über die Stecker und natürlich die Liste aller Pfrancs in der ganzen Welt. Für den deutschsprachigen Raum gibt es jeweils einen Pfranc in Deutschland, in der Schweiz und eine "Pfrancine" in Österreich. Klick auf die Namen führt auf die Seite der Pfrancs bei Pfranc.com. AK, 14.05.2016 Seite 99 68623524 Deutschland Hans Trautenberg zusätzliche Web-Seite Österreich Kathrin Wolf Schweiz Ulf Matthiesen Für diesen "Artikel" hatte ich die drei Pfrancs per Mail kurz angeschrieben und innerhalb von 24 Stunden von allen eine nette Antwort erhalten (vermutlich schneller, aber ich hatte mir diese Zeit genommen). Pfrancs sind also nette Leute, deshalb seid auch nett zu ihnen. Die Stecker Mit einem herzlichen Dank an den Schweizer Pfranc Ulf für das Demomaterial hier noch ein paar Bilder der drei angebotenen Steckervarianten: pPlug Der pPlug für die Garmin GPS mit dem runden vierpoligen Stecker Auf dem Bild rechts sieht man den runden pPlug einmal komplett zusammengebaut und einmal in seinen Einzelteilen. Der Platikstopfen rechts oben dient dazu, das Mittelloch zu verschliessen. Dies dient zur Sicherheit, denn ist das Loch verschlossen passt der Stecker nicht mehr in die Buchse für den GPS 12, GPS 38 und den GPS 40, womit man verhindern kann, dass ein Kabel ohne 6 V Spannungsregler an ein ein solches Gerät angeschlossen wird. Bemerkenswert finde ich, dass daran gedacht wurde, den Stecker so zu konstruieren, dass man selbst entscheiden kann, in welcher Richtung das Kabel vom Stecker wegführen soll. Dieser Stecker ist leicht zusammenzubauen, wenn man nicht nur Daumen hat. Aber wer ins Auge fasst, ein Kabel selbst zu löten, sollte sowieso keine solchen Probleme haben. ePlug AK, 14.05.2016 Seite 100 68623524 Der ePlug für die Garmin etrex und die Geko-Serie und den eMap. Das Bild rechts zeigt den ePlug, den Stecker für die etrex und geko-Serie und den eMap. Wieder links unten der komplette Stecker und rechts die Einzelteile. Links: Biegen der Pins; Rechts: Drahttrick beim Zusammenbau. Der Zusammenbau ist ein wenig knifflig, da die Federchen gerne herausfallen. Ich habe auf der pfranc-Homepage aber von einem Drahttrick gelesen und finde das so genial, dass ich gleich ein Bild davon hier zeigen möchte. Zunächst werden die Pins in die Halterung gesteckt und die Enden um 90° nach oben gebogen. Dann steckt man einfach einen Draht (oder eine dünne aufgebogene Büroklammer) durch die Schlaufe und kann so die Pins ganz einfach bis zum Ende der Montage in Position halten. e2Plug Links: Biegen der Pins; Rechts: Drahttrick beim Zusammenbau. Auf dem Bild rechts schliesslich der e2Plug, der ebenfalls für den etrex, geko und eMap passt, aber viel flacher ist und somit z.B. besser geeignet ist, um mit Schutztasche um den GPS herum verwendet zu werden. Den fertig zusammengebauten Stecker habe AK, 14.05.2016 Seite 101 68623524 ich nicht abgebildet, da ich mir nicht sicher bin, ob man das Teil wieder auseinander bekommt, wenn es einmal zu ist. Der Ring, den man unten sieht wird über den Kabelansatz geschoben (vorher) und hält das Teil zusammen. Für den Zusammenbau dieses blau-durchsichtigen Schmuckstücks braucht man den oben erwähnten Drahttrick übrigens nicht. Die Nase (Bild rechts oben) kann bei diesem Stecker abgeschnitten werden, sie ist nicht nötig um ihn vor dem herausrutschen zu schützen. Fazit Alle drei Stecker sind wirklich gut gemacht, sind gut zusammenzubauen und passen sehr gut. Man kann sich eigentlich nichts Besseres vorstellen. GPS im Flugzeug Umfrage Wie die Umfrage unter den Besuchern vom Juni 2003 hier auf den GPS-Seiten von kowoma zeigt, haben bisher nicht allzuviele Leute Ihren GPS (so sie denn überhaupt einen haben) auf Flügen in Passagierflugzeugen benutzt. Von 320 abgegebenen Stimmen waren es immerhin 83 % (266 Stimmen). Lediglich 14 % (45 Stimmen) haben ihr GPS-Gerät bereits auf Flügen verwendet und 9 Leute (3 %) wollten ihr GPS gerne benützen, durften dann aber nicht. Funktioniert mein GPS im Flugzeug überhaupt? Es sollte mit ziemlich jedem Handheld-GPS möglich sein, einen akzeptablen Satellitenempfang in Passagierflugzeugen zu erreichen, sofern man einen Fensterplatz hat. Hat man diesen nicht, kann man das Gerät gleich eingepackt lassen. Es kommt aber auch an Fenstern vereinzelt vor, dass aufgrund der ungünstigen Position von Satelliten und Flugzeug keine Positionsbestimmung möglich ist, das wird aber sicherlich nicht während des ganzen Fluges anhalten. Man muss das Gerät jedoch sehr nahe am Fenster halten und ein wenig probieren, wo und wie der Empfang am besten ist. Wozu soll das Ganze gut sein? Nun, wichtig ist es sicherlich nicht, man wird sein Flugziel auch ohne GPS erreichen, der Pilot hat ja eines...(hoffentlich, und hoffentlich nicht nur das) Aber es ist ganz einfach sehr interessant. Neben Flughöhe und Geschwindigkeit, die ja auch oft auf den Bordbildschirmen angezeigt werden, hat man besonders bei Geräten mit Karte einen netten Nutzen: Man hat für alle größeren Städte, Flüsse und Seen, die man beim Blick aus dem Fenster sieht, gleich den Namen parat. Vorausgesetzt die richtige Karte ist installiert. Ist es denn erlaubt? Die Umfrage bei den Fluggesellschaften. Gleich vornweg - hier gibt es nur eine Antwort: Vielleicht. Ich habe parallel zur Umfrage unter den Besuchern von kowoma an alle Fluggesellschaften, die mir in den Sinn und unter die Tastatur gekommen sind, per E-Mail oder bei deren Web-Formular die Anfrage verschickt (je nachdem englisch oder deutsch), ob die Verwendung von GPS-Geräten an Bord erlaubt ist. Dabei habe ich immerhin 145 Fluggesellschaften zumindest insoweit AK, 14.05.2016 Seite 102 68623524 erreicht, dass eine E-Mail nicht mit Empfänger unbekannt zurück kam, oder ein Formular keine Fehlermeldung brachte. Interessanterweise sehen einige Fluggesellschaften anscheinend keine Kontaktaufnahme per E-Mail oder Web-Seite vor. So beispielsweise Southwest Airlines, Ryanair, British Airways und Air-France. Ich habe zwar auch nicht davor zurückgeschreckt, in solchen schwierigen Fällen auch an allgemeine, von mir geratene Mail-Adressen wie support@ oder info@ zu schreiben, hatte aber nur selten Erfolg damit. Auf schriftliche Anfragen per Brief habe ich verzichtet. Die Wirkung auf die Anfrage war erstaunlich, ebenso die Antwortzeiten. Die schnellsten Antworten kamen am selben Tag, 80 % der angeschriebenen Fluggesellschaften haben jedoch innerhalb eines Monats überhaupt nicht geantwortet. Auffällig ist ein Nord-Süd-Gefälle innerhalb von Europa. Die nordeuropäischen Fluglinien nehmen es anscheinend mit dem Kundendiest anscheinend noch sehr ernst. Das finde ich sehr lobenswert. Unter den Fluggesellschaften die nicht geantwortet haben befinden sich sicherlich zahlreiche, bei denen ich vielleicht überhaupt nicht das richtige Ziel erreicht habe, oder bei denen man nicht sicher sein kann, dass der Empfänger auch des englischen mächtig war. Andererseits hatten es aber auch eigentlich renomierte Fluggesellschaften wie: Deutsche BA, LTU, American Airlines und die Swiss anscheinend nicht nötig, meine Anfrage überhaupt zu beantworten. Das ist nicht gerade ein Beweis für Ihre Kundennähe. Die Qualität der Antwort korrelierte leider auch ein wenig mit der Antwortzeit, zu oft sind schnelle Antworten auch offensichtlich unüberlegte Antworten gewesen. Nachfolgend einige besonders schöne Antworten, die erste davon erhielt ich auch besonders schnell: Hapag-Lloyd-Flug: Der Transport solcher Geräte ist zwar grundsätzlich erlaubt, der Betrieb derselben aber während des kompletten Fluges wegen möglicher Interferenzen mit dem Cockpit-Instrumentarium streng verboten!!. Bei Transport von Fahrzeugen mit installierten Navigationssystemen müssen die GPS komplett deaktiviert werden. Dies entspricht den internationalen Transportvorschriften der IATA, wie Sie für alle Airlines weltweit gelten. Möglicherweise ist dies nicht die Antwort, die Sie vielleicht erhofft hatten. Aus unserer Sicht besteht aber keinerlei Notwendigkeit für Passagiere während eines Fluges ein solches Gerät zu betreiben außer Neugier und 'Spieltrieb', die katastrophale Folgen haben könnten. Ich konnte leider keinen Hinweis auf derartige Transportvorschriften der IATA finden, jedoch schreibt: Scandinavian Airlines: SAS policy regarding use of electronic equipment during flight, is the same as all AEA (Association of European Airlines) airlines. That means that the use of portable electronic devices (PED) that does not transmit a radio signal, may be used during the cruise portion of the flight (while the seatbelt sign is OFF). This also means that a handheld GPS receiver may be used when the seatbelt sign is OFF.All PED (even laptops, walkmans etc.) must be switched OFF during takeoff and landing (seatbelt sign ON) Es ist sehr interessant, dass es offensichtlich durchaus zumindest europaweit eigentlich Richtlinien gibt, welche Sorte Geräte in Flugzeugen benutzt werden dürfen und welche nicht. Es haben sich also schon Leute hierüber ernsthaft Gedanken gemacht. Delta Airlines erwähnt netterweise als einzige (mir bekannte) sogar auf Ihren Webseiten hier neben zahlreichen anderen Geräten GPS-Empfänger mit dem Hinweis, dass der Betrieb während der "Cruise"-Phase (Anschnallzeichen aus!) erlaubt ist (siehe Ähnlichkeit mit der Antwort von SAS oben in gelben Block). Bei einem Flug mit EasyJet im Frühsommer 2004 habe ich im Bordmagazin die ausdrückliche Erwähnung von GPS-Geräten und die Erlaubnis zur Verwendung wärend des normalen Fluges entdeckt. Sehr interessant auch die Antwort von Augsburg Airlines, deren Vertreter sich zunächst dafür entschuldigt hat, dass er zuerst die Regelungen abklären muss. Er hat netterweise nicht einfach geschrieben hat, es ist verboten, wie vermutlich manch anderer. AK, 14.05.2016 Seite 103 68623524 Wie sich dann, nachdem er sich informiert hatte (ja, soetwas gibt es) herausstellte, (Hinweis zum Verständnis: Augsburgair fliegt ausschliesslich für die Lufthansa) hat die Lufthansa ähnliche Regelungen wie die SAS, die swiss und Delta. Herzlichen Dank an Augsburg Air für diese Informationen. Wer nun in der Liste unten bei der Lufthansa nachsieht, wird trotzdem feststellen, dass hier eine negative Antwort gegeben wurde. Nun, das war die Antwort der Lufthansa, und trotz mehrmaligem Nachfragen blieb es dabei, obwohl die mir vorliegenden Richtlinien (Juli 2003) der Lufthansa zum Gebrauch von elektronischen Geräten an Bord eindeutig den Gebrauch von GPS während der normalen Flugphase erlauben. Manche Fluggesellschaften stellen GPS-Empfänger mit Radioempfängern gleich, deren Betrieb nicht erlaubt ist. Wieder andere erlauben den Betrieb, solange das Gerät keine Antenne hat. Hier kommt einem spontan der Gedanke: Muss die Antenne sichtbar sein? Andere Fluggesellschaften sagen: Es ist erlaubt, wenn es nicht selbst sendet. Eine japanische Fluglinie hatte leider meine Frage nicht verstanden und schrieb, sie wären momentan nicht am Kauf von GPS-Geräten interessiert. Schade auch. Ist es denn erlaubt? Fazit. Nach allem was man über den Gebrauch von elektronischen Geräten in Flugzeugen findet, gilt folgendes: o Wenn es sendet ist es immer verboten! (Nebenbei bemerkt: Ganz speziell fallen hierunter Handies.) o Während Start, Landeanflug und Landung sind alle elektronischen Geräte (ausser im wesentlichen) Armbanduhren und Herzschrittmacher (aha!) auszuschalten. Hier gilt bei allen Fluglinien: Sicher ist sicher, das Risiko geht keiner ein. Das sollte auch jedem Passagier klar sein, deshalb: Bitte daran halten. Interessanterweise scheint es jedoch auf der anderen Seite keinen einzigen wirklich nachgewiesenen bzw. reproduzierbaren Fall zu geben, bei dem elektronische Geräte von Passagieren tatsächlich die Bordelektronik negativ beeinflusst hätten. Aber das wird vermutlich auch wirklich keiner wollen, deshalb ist sicherlich Vorsicht geboten und im Zweifelsfall gilt: Verboten. Geräte die nicht dafür gebaut sind, selbst zu senden, und darunter Fallen GPS-Geräte, stellen typischerweise kein Problem dar und könnten eigentlich erlaubt sein. Interessant in dem Zusammenhang ist dieses Dokument (englisch), in dem GPS-Empfänger den gleichen Status haben wie CD-Player und PCs und während des normalen Fluges verwendet werden dürfen. Regeln (englisch) der FAA (Amerikanische Luftfahrtbehörde) sagen aber, dass keine elektronischen Geräte verwendet werden dürfen (Ausnahme: Rasierapparat(?), Herzschrittmacher und einiges mehr), es sei denn, die Fluglinie bestätigt, dass das Gerät die Bordelektronik nicht stört. Ein Pilot der swiss (die ja, siehe oben, offiziell nicht geantwortet hat) hat mir in der Zwischenzeit mitgeteilt, dass es sehr wohl eine offizielle Richtlinie zur Verwendung von GPS-Geräten bei Ihnen gibt. Diese deckt sich mit der oben zitierten Antwort der SAS. Erlaubt, ausser bei Start und Landung. Ist es denn erlaubt? Was nun? Eines ist sicher: Das letzte Wort hat immer der Flugkapitän. Auch wenn auf der Homepage einer Fluggesellschaft noch so oft steht, es ist erlaubt, wenn der Flugkapitän es verbietet, dann ist es verboten. Aber interessanterweise sind es gerade die Piloten - die ja das beste technische Verständnis der Materie haben und auch wissen was ein GPS ist - die in den meisten Fällen die Verwendung der Geräte erlauben werden. Manchmal wird man anscheinend wohl gefragt, ob die Geräte "FCC approved" sind, was bedeutet, dass sie nicht nennenswert selbst strahlen. Alle GPS-Handgeräte haben diese Zulassung, die meist auf dem Gehäuse oder in der Anleitung zu finden ist. Wer es also genau wissen und auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Einsteigen oder irgendwann zwischendurch im Cockpit nachfragen (leider nicht mehr so einfach möglich) oder nachfragen lassen (wird meist gemacht). Die FlugbegleiterInnen selbst werden in vielen Fällen überhaupt nichts mit den Geräten anzufangen wissen. Das kann bedeuten, dass wenn sie einen damit AK, 14.05.2016 Seite 104 68623524 hantieren sehen, sie aus allen Wolken fallen und es für ein Handy halten. Oder aber es für einen kleinen Computer oder ein Spielzeug halten und sich überhaupt nicht dafür interessieren. Letztere Erfahrung habe ich persönlich gemacht. Ergebnis der Umfrage bei den Fluggesellschafte Leider sind die nachfolgenden Listen mit Informationen welche Fluggesellschaft die Verwendung von GPS erlaubt und welche nicht, vermutlich nicht einmal den Speicherplatz wert, den sie verbrauchen, da ich bei diversen Antworten ernsthafte und begründete Zweifel habe, ob der Antwortende oder die Antwortende wirklich wusste, worum es geht. Ich betitele deshalb die Liste nicht mit: Fluggesellschaften, die die Verwendung erlauben bzw. verbieten sondern mit: Haben geantwortet, dass sie die Verwendung erlauben bzw. verbieten. Folgende haben geantwortet, dass sie die Verwendung erlauben: Fluglinie Land Aeromexico Arkia Israeli Airlines Mexiko Israel Delta Airlines Estonian Air USA Estland EasyJet (Stand: 2004; Bordmagazin) Deutschland Falcon Air Schweden Icelandair Qantas Airways Island Australien SAS Scandinavian Airlines US Airways Schweden USA Folgende Fluggesellschaften haben geantwortet, dass sie die Verwendung nicht erlauben: Fluglinie Land Aero Lloyd Deutschland Air New Zealand Neuseeland Air Transat Kanada Air Mauritius Mauritius Asiana Südkorea Austrian Airlines Österreich Continental Airlines USA Croatia Airlines Kroatien Deutsche Lufthansa Deutschland Edelweiss Air Schweiz Emirates Airways Vereinigte Arabische Emirate Hapag-Lloyd Deutschland Horizon Air USA KLM Niederlande Luxair Luxemburg United Airlines USA Virgin Atlantic Grossbritannien Wideroe Norwegen AK, 14.05.2016 Seite 105 68623524 Stand der Listen ist: 01.07.2003 Zum Schluss Herzlichen Dank an alle Vertreter der Fluggesellschaften, die sich wirklich die Mühe gemacht haben, eine fundierte und verlässliche Antwort zu geben. Und eine Mahnung an alle, die garnicht geantwortet haben und vor allem and die, die nur der Bequemlichkeit halber mit Nein geantwortet haben. Diese möchten doch bitte Ihren Kundenservice etwas ernster nehmen. Alle Angaben sind selbstverständlich ohne Gewähr und ich übernehme wie bei allen Informationen auf www.kowoma.de weder irgendwelche Garantien noch Haftungen dafür. Software Software für den PC Softtraxx Softtraxx (hier Version 1.7) ist eines der wenigen deutschsprachigen nicht kommerziellen Programme zum Thema GPS. Hauptanwendung ist Austausche von Wegpunkten, Routen und Tracks zwischen PC und Garmin-GPS. Mehr... G7ToWin G7ToWin dient in erster Linie dazu, Wegpunkte, Routen und Tracks zwischen GPS-Geräten (Garmin, Magellan, Lorance/Eagle) und dem PC auszutauschen. Mehr... VisualGPS Visual GPS von Apollocom ist ein Freeware-Programm zur Auswertung von NMEA0183 Datensätzen, die heute nahezu jedes GPS-Gerät ausgeben kann. Mehr... GPS 2.4 GPS 2.4 von Varol Okan bietet die Möglichkeit sich die Positionen und Umlaufbahnen der GPS-Satelliten anschaulich vor Augen zu führen. Mehr... Software für den Palm CetusGPS GPS-Program für den Palm. Wer den normalen gelben eTrex kennt, dem werden sehr viele der Möglichkeiten bekannt vorkommen. Beeinhaltet die wesentlichen Funktionen die ein GPS-Gerät können muss. Deshalb vor allem interessant für Leute mit einem Palm-Aufsteck-GPS. Mehr... AK, 14.05.2016 Seite 106 68623524 Softtraxx von gps24.de Softtraxx (hier Version 1.7) ist eines der wenigen deutschsprachigen nicht kommerziellen Programme zum Thema GPS. Die momentane Hauptanwendung ist sicherlich die Übertragung von Routen, Wegpunkten und Tracks zwischen PC und GPS. Unterstützt werden Garmin GPS-Geräte der etrex-Serie, der eMap, die GPS 70er Serie (72 und 76) und der GPSMap176. Das Programm speichert die Wegpunktdaten in einem leicht auch von anderen Programmen handhabbaren Klartext-Format und bietet einige aussergewöhnliche Bearbeitungs- und Visualisierungsmöglichkeiten für die Daten. Eine weitere wichtige Funktionalität ist die Konvertierung von Routendaten gängiger Routenplaner (Map&Guide, MarcoPolo, Motorrad Routenplaner) ins Garmin-eigene Datenformat, um dann die in diesen Programmen erstellten Routen auf den GPS laden zu können. Startbildschirm von softtraxx Das Erste was man nach der Installation und dem Start von Softtraxx tun sollte, ist unter der Rubrik "Pfadangaben" einen sinnvollen Pfad für die eigenen Wegpunkte auszuwählen. Tut man das nicht, findet man nach dem ersten Herunterladen seiner Wegpunkte vom GPS diese im Hauptverzeichnis von C wieder. Hat man dann also Wegpunkte, Tracks und Routen heruntergeladen, so werden diese im rechten Teil des Programmfensters (das leider nicht frei skaliert werden kann) angezeigt. Tracks werden in rot, Routen in blau und Wegpunkte in grün dargestellt. AK, 14.05.2016 Seite 107 68623524 Die Benennung der Wegpunkte und Routen ist frei und praktischerweise unabhängig vom Wegpunktnamen im GPS. Beides darf nach Belieben geändert werden. Diese Funktion erreicht man durch Klick mit der rechten Maustaste auf einen Wegpunkt. Was dabei leider nicht geändert werden kann sind die Koordinaten der Wegpunkte. Erstellen und Ändern von Routen in softtraxx Über das Menü der rechten Maustaste erreicht man auch die Funktion zum Erstellen bzw. Ändern von Routen. Hier lassen sich sehr komfortabel aus den vorhandenen Wegpunkten neue Routen zusammenbauen oder bestehende Routen ändern. Es können Wegpunkte an die Route angehängt oder in die Route eingefügt werden und die Reihenfolge kann beliebig verändert werden. Die Gesamtentfernung wird ebenfalls angezeigt. Tracks, Routen und Wegpunkte können in eine "Karte" eingezeichnet werden. Bisher kann der Karte keine Bitmap hinterlegt werden, sondern besteht nur aus grauem Hintergrund. Es ist aber eine Möglichkeit zur Darstellung von digitalisiertem Kartenmaterial geplant. Zusätzlich können beliebige Wegpunkte mit der Funktion "in Trackumgebung zeichnen" in eine Trackdarstellung mit eingezeichnet werden. Die Karte lässt sich zoomen: Durch Aufziehen eines Rahmens von links oben nach rechts unten kann man hineinzoomen, durch Aufziehen eines Rahmens von rechts unten nach links oben wird vollständig herausgezoomt. Warum diese Zoom-out Funktion nicht durch einen einfachen Doppelklick auf die Karte gelöste wurde, der dann vielleicht jeweils die letzte Stufe zurückzoomt, bleibt wohl Geheimnis der Entwickler. Auch wird der Kartenausschnitt nicht immer korrekt dargestellt. Man darf aber nicht vergessen, dass das Programm noch in der Entwicklung ist. AK, 14.05.2016 Seite 108 68623524 Kartenansicht von softtraxx Eine sonst sehr selten anzutreffende Funktion ist die Möglichkeit, das Höhenprofil eines Tracks anzuzeigen. Besitzer von GPSGeräten mit Höhenmesser kennen die Ansicht vom GPS-Bildschirm, häufig wünscht man sich jedoch, dass man das Höhenprofil beispielsweise einer Wanderung zuhause dann auch ausdrucken kann. Hier bietet softtraxx die Möglichkeit, die Höhe sowohl gegen die Zeit als auch gegen den Weg darzustellen und natürlich auch auszudrucken. Die Grafikdarstellung aller Ansichten lässt sich in einem eigenen Menü sehr detailliert konfigurieren. Zeichnen und Drucken eines Höhenpofils in softtraxx AK, 14.05.2016 Seite 109 68623524 Die Funktionen in Bezug auf Datenübertragung zu Routenplaner-Software konnte ich nicht überprüfen, da ich keine entsprechende Routenplanersoftware habe, aber es ist durchaus anzunehmen, dass das Übertragen von dort erstellten Routen reibungslos funktioniert. Fazit Softtraxx ist eines der wenigen kostenlosen deutschsprachigen Programme zur Verarbeitung von Garmin-GPS-Daten. Da es neben einer soliden Wegpunkte-Verwaltung ein paar wirkliche Besonderheiten wie die Umwandlung von Routenplaner-Routen in Garmin-GPS Routen bietet und eine gute Darstellung von aufgezeichneten Tracks und Höhenprofilen mitbringt, ist es absolut empfehlenswert. Wer zudem noch nach einem deutschsprachigen Programm sucht, sollte mit dem Download der 1,5 MB nicht länger warten. Es bleibt zu wünschen, dass das Programm auch weiterentwickelt wird und bald zusätzliche Funktionen enthält, wie sie bereits auf der Internet-Seite gezeigt werden. Hoffentlich bleibt das Programm auch dann noch kostenlos. Auf der Download-Seite des Programms gibt es noch eine kurze Anleitung zum Download im Word-Format, auf das man durchaus einen kurzen Blick werfen sollte. Zur Seite von Softtraxx bei gps24.de G7ToWin von Ron Henderson G7ToWin (hier Version A.00.173) dient in erster Linie dazu, Wegpunkte, Routen und Tracks zwischen GPS-Geräten und dem PC auszutauschen. Es gibt auch Versionen für PocketPCs. Unterstützt werden GPS-Empfänger von Garmin, Magellan und Lowrance/Eagle jeweils mit ein paar Ausnahmen. Es wird sowohl die serielle Schnittstelle (COM1-16) als auch die USBSchnittstelle (neuere Garmin) unterstützt. Bei bestimmten Geräten gibt es die Möglichkeit die Bildschirmanzeige oder die Almanachdaten des GPS herunterzuladen. Bei Lowrance/Eagle Geräten lassen sich auch "Events" zwischen Computer und GPS austauschen. Die Wegpunkte, Routen und Tracks können mit G7ToWin editiert nd in verschiedenen Dateiformaten abgespeichert werden (z.B. OziExplorer, StreetAtlas, Fugawi,Maptech). Das Programm ist Freeware und leider im Moment nur in englisch verfügbar. Das Programm braucht nicht installiert zu werden, sondern ist nach dem Auspacken des ZIP-Files sofort startklar. Das Programm zeigt sich beim Start recht unspektakular, was einen nicht erschrecken sollte. Startbildschirm von G7ToWin AK, 14.05.2016 Seite 110 68623524 Das Erste, was man nach dem Start tun sollte ist, die entsprechenden Daten für seinen GPS-Empfänger unter FileConfiguration einzutragen. Dabei ist das Wichtigste, unter General den richtigen GPS und die Schnittstelle an dem das Gerät angeschlossen ist, auszuwählen. Andere Einstellungen, wie dass die Entfernung in km angezeigt wird usw. sind mehr kosmetischer Natur. Unter dem Reiter "Icon Property" kann man nun noch die zum eigenen GPS-Gerät passenden Icons für die Wegpunkte auswählen. Die anderen Reiter dienen zur Konfiguration bei Datenaustausch mit dem Programm StreetAtlas. Nach dem Speichern der Konfiguration (Save Configuration) weiss G7ToWin auch beim nächsten Start noch von diesen Einstellungen. Konfiguration von G7ToWin Die am häufigsten genutzte Funktion ist sicherlich der Austausch von Wegpunkten, Routen und Tracks mit dem GPS. Weiterhin gibt es je nach GPSGerät noch ein paar zusätzliche Befehle wie Anzeige der Batteriespannung des GPS, Uhrzeit, Aktuelle Position, löschen von Wegpunkten, Anzeigen des GPSDatenaustausch zwischen GPS und G7ToWin Bildschirminhalts usw. Die heruntergeladenen Wegpunkte und Daten können anschliessend editiert und gespeichert werden und bei Bedarf wieder an das GPS übertragen werden. Alles in allem ein prima Programm für alle, die Ihre Wegpunkte nicht mit meist teurer Software des GPS-Herstellers verwalten wollen oder können oder Wegpunkte in ein anderes Format konvertieren wollen. Es ist auch das einzige mir bekannte Programm zum Erstellen von "Screenshots" von GPS-Bildschirmen. Wer sich nicht davor scheut, dass das Programm nur englisch ist (es hat ja nicht viel Text), sollte unbedingt mal einen Blick darauf werfen. Visual GPS (hier in Version 3.33) von Apollocom ist ein Freeware-Programm zur Auswertung von NMEA0183 Datensätzen, die heute nahezu jedes GPS-Gerät ausgeben kann. Es erlaubt die Anzeige, Auswertung und Aufzeichnung dieser Datensätze. Die interessanteste Funktion ist sicherlich das Aufzeichnen und Auswerten von Messungen über einen längeren Zeitraum. Dadurch ist es möglich über die Mittelwertbildung vieler Positionsbestimmungen eine Position sehr exakt zu bestimmen. Das Program erlaubt auch die Berücksichtigung der HDOP/VDOP Werte (Güte der Positionsgenauigkeit) bei der Mittelwertbildung. Weiterhin sehr interessant ist die grafische Anzeige der Satelliten und deren zurückgelegten Bahnen. Dies erlaubt auch die grafische Darstellung einer eventuellen teilweisen Abschattung der Antenne durch beispielsweise hohe Häuser. AK, 14.05.2016 Seite 111 68623524 Oberfläche von VisualGPS Zur Homepage von VisualGPS GPS V2.4 von Varol Okan GPS V2.4 ist ein Programm zur Visualisierung der Umlaufbahnen von Satelliten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die GPS Satelliten gelegt, das Programm kann aber auch andere Satellitendaten verarbeiten. Das Programm ist im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule Dieburg 1996 geschrieben, ist kostenlos und wird erfreulicherweise noch immer weitergeflegt. Das Programm ist zweisprachig deutsch und englisch. Standardansicht des Programms mit vier Fenster mit Weltkarte 3D-Ansicht und "Skyview" AK, 14.05.2016 Seite 112 68623524 Es erlaubt die Berechnung und Anzeige der Satellitenbahnen und -positionen in einer 3D Ansicht von aussen auf die Erde, auf einer Karte der Erde und die Position der Satelliten am Himmel aus Sicht eines Benutzers oder in einer Ansicht, wie es GPSGeräte auf Ihren Satellitenseiten tun. Die 3D-Grafiken sind frei dreh- und zoombar und werden sehr schön dargestellt, wobei alle anzeigenoptionen konfiguriert werden können. In den verschiedenen Ansichten können die Bahnen selbst, die "Footprints" also die Position des Satellits über der Erde und die Abdeckungsflächen der Signale angezeigt werden. Die Ansicht der Erde erlaubt zahlreiche Texturen, von Landesgrenzendarstellung über Tag/Nacht-Ansicht. Es lassen sich sogar die aktuellen Wolkenbilder der Wettersatelliten überlagern, die einfach im Internet abgerufen werden können. Programmfenster mit Weltkarte mit überlagerter aktueller Wolkenkarte, den Positionen von Sonne und Mond sowie den Bahnen von 2 GPSSatelliten. Das Programm berechnet die Positionen, die Azimuthe und Elevationen der Satelliten, die Bahnhöhe usw. Weiterhin können auch Position von Sonne und Mond dargestellt werden. Über eine Zeitrafferfunktion lassen sich die Bewegungen der Satelliten sehr anschaulich vor Augen führen. Es kann auch der aktuelle "GPS-Satellitenhimmel" für jeden Ort der Erde abgefragt werden, wobei die immer aktuellen Bahndaten auf Knopfdruck aus dem Internet geladen werden können. AK, 14.05.2016 Seite 113 68623524 Programmfenster mit Weltkarte mit überlagerter aktueller Wolkenkarte, den Positionen von Sonne und Mond sowie den Bahnen von 2 GPSSatelliten. Das Programm erfordert ein wenig "Einarbeitungszeit" bis man das System der Fenster und den Einfluss der aktuell ausgewählten Ansicht auf das Menü und umgekehrt verstanden hat, bietet aber dafür eine Fülle frei auswählbarer Optionen. Der Download ist mit über 13 MB nicht ganz ohne, aber im Zeitalter der schnellen Internetverbindungen noch verträglich. Das Programm braucht nicht installiert zu werden sondern kann nach dem Auspacken des ZIP-Archivs einfach über die GPS.EXE gestartet werden. Hier geht es zur Homepage des Autors (dort klicken auf Satellite Tracking GPS). CetusGPS von Kjeld Jensen CetusGPS (hier in Version 1.1b11) dient im wesentlichen dazu, die Funktionen, die ein normales GPS-Gerät hat und haben sollte auf dem Palm zur Verfügung zu stellen. Wer ein vollwertiges GPS-Gerät sein eigen nennt, hat eigentlich nicht sehr viel von CetusGPS. Mit einer Ausnahme: Es ermöglicht eine Mittelwertbildung beim Speichern einzelner Positionen. Wer also einen Garmin GPS hat (die keine Mittelwertbildung unterstützen), und ohne PC oder langwierigem Ausrechnen von Hand eine sehr genaue Positionsbestimmung erreichen will, kann über einen langen Zeitraum (So lange die Batterien des GPS und Palm mitspielen) die Position mitteln. Ansonsten ist das Programm vor allem sehr interessant für Besitzer von am Palm aufsteckbaren GPS-Geräten ohne eigenes Display. Hier bleiben wenig Wünsche offen. Es sind alle üblichen Funktionen wie das Speichern von Wegpunkten, ein Navigationsbildschirm mit Anzeige von Richtung, Geschwindigkeit Höhe usw. eine Himmelansicht mit den Satellitenpositionen und der Möglichkeit zur Aufzeichnung von Tracks vorhanden. Die Wegpunkte und Tracks können das auf den PC geladen werden und dort mit dem Programm GPS TrackData verarbeitet werden. AK, 14.05.2016 Seite 114 68623524 links: Navigationsbildschirm mitte: Speichern von Wegpunkten rechts: Satellitenansicht Aufzeichnen von Tracks Gerätetests Auf den folgenden Seiten werden Tests einzelner Geräte vorgestellt. Wer ein Gerät zum Test zur Verfügung stellen möchte oder selbst einen Test geschrieben hat, der soll sich doch einfach melden. Garmin Forerunner 301 Ein GPS mit Herzfrequenzanzeige. Als eierlegende Wollmilchsau die ultimative Trainigsunterstützung? Aufzeichnen von Strecke, Geschwindigkeit und Puls beim Joggen, Radfahren und anderen "Outdoor"-Sportarten? Erstellen und Durchziehen von komplexen Trainingsprogrammen? Der Garmin Forerunner 301 soll dem Sportler alle Informationen und Unterstützung geben, die er für ein erfolgreiches Training und zur Wettkampfvorbereitung benötigt. Was das Gerät neues kann, steht hier... Garmin Forerunner 301 (Quelle: Garmin) Garmin Forerunner 201 AK, 14.05.2016 Seite 115 68623524 Aufzeichnen von Strecke und Geschwindigkeit beim Joggen und Inline-Skaten? Laufen gegen einen virtuellen Partner? Der Garmin Forerunner 201 soll dem Sportler als Trainingsassistenten zur Seite stehen. Was das Gerät kann, steht hier... Garmin Forerunner 201 (Bild: Garmin) Akkulader im Test - Conrad AT-3 und Ansmann Digispeed 4 Wer seinen GPS immer dabei hat weiss es nur zu gut: Batterien sind teuer und man braucht im Laufe der Zeit eine ganze Menge davon. Akkus sind eine Alternative um zumindest für Tagesausflüge genügend "Saft" dabei zu haben. Womit man sie zuhause - oder sogar schon unterwegs - wieder laden sollte, steht hier... Akku Ladegeräte von Ansmann und Conrad (Bild: Ansmann; Conrad) CarKit für GPSmap60CS mit Mapsource CitySelect Wer auf den neuen Garmin GPS Handhelds GPSmap60C und GPSmap60CS wirklich die Autorouting-Fähigkeiten ausnutzen will kommt um das CarKit mit CitySelect-karten von ganz Europa nicht herum. Wie das funktioniert und ob die 60er GPS sogar ein Autonavigationssystem zu ersetzen vermögen, lesen sie hier... CarKit zum GPSmap60C(S) (Bild: Garmin) Garmin GPS und Fahrradhalterungen AK, 14.05.2016 Seite 116 68623524 Ein echter GPSler hat seinen GPS immer dabei. Auch auf dem Fahrrad und da braucht er natürlich eine entsprechende Halterung. Was es da alles gibt, finden Sie hier... Garmin etrex in Softcase-Halterung von gps24 Garmin GPSmap60CS Ganz neu (Anfang 2004) gibt es von Garmin zwei neue Handheld-GPS (die CS Version hat gegenüber der C-Version noch elektronischen Kompass und Barometer) mit einigen bisher noch nicht dagewesenen Funktionen. Die Geräte unterstützen als erste Handgeräte Autorouting, haben ein Farbdisplay, sind mit 56 MB Speicher und einem schnelleren Prozessor auch für detailierte Karten gerüstet und sollen trotzdem auch noch eine lange Batterielaufzeit haben. Was an all diesen Versprechungen wirklich dran ist, wird im ausführlichen Test zum GPSmap60CS geklärt. Mehr... GPSmap60CS (Bild: Garmin) Garmin GPS72 Neben den etrex und den gekos erfreut sich der GPS72 recht großer Beliebtheit unter den GPSBegeisterten. Kein Wunder, ist es doch ein recht günstiges Gerät mit großem Funktionsumfang. Das alles ist Grund genug, ihn einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Mehr... GPS72 (Bild: Garmin) etrex Vista vs. GPSmap 76S Ralf Schönfeld hat einen sehr ausführlichen Vergleichstest zwischen den beiden Garmin-Geräten etrex Vista und GPSmap 76S durchgeführt. Wer sich für eines der beiden Geräte interessiert, sollte den Test unbedingt gelesen haben. Zum Vergleichstest... AK, 14.05.2016 Seite 117 68623524 etrex Summit vs. GPS 12 Ebenfalls auf den Seiten von Ralf Schönfeld befindet sich ein Vergleichstest zwischen dem eTrex Summit und Garmin GPS 12. Zum Vergleichstest... geko 201 Der Garmin geko 201 bietet alles, was der Einsteiger in die Welt der GPS-Navigation benötigt. Mit einem grösseren Funktionsumfang als der kleine gelbe etrex aber merklich kleineren äusseren Dimensionen und dem akzeptablen Preis ein rundum empfehlenswertes Gerät. Mehr... Garmin Geko 201 GPS mit echtem Gecko Geocaching Worum geht es? Geocaching (Cache = geheimes Versteck) ist eine Art Schatzsuchen oder Schnitzeljagd. Es geht darum, nur mit Kenntnis der geographischen Koordinaten eines Verstecks (und natürlich eines GPS-Gerätes), dieses zu finden. Es soll auch Leute geben, die die Verstecke nur mit Hilfe der Koordinaten und Landkarten suchen (und wohl auch finden). Nun scheint es vielleicht auf den ersten Blick keine allzu schwere Aufgabe zu sein, wenn man die Genauigkeit bedenkt, die mittlerweile von handelsüblichen GPS-Geräten erreicht wird. Und tatsächlich sind die meisten Caches überhaupt nicht schwer zu finden, wenn man sie erst einmal hat. Bei der Suche eines Cache kennt man jedoch beispielsweise das vor einem liegende Gelände nicht. Auch wenn sich schliesslich herausstellt, dass der Cache direkt an einem Weg lag, kann man sich vorher trotzdem einige hundert Meter quer durchs Unterholz dorthin gekämpft haben. Meist weiss man auch nicht genau, wie der Cache versteckt ist. Wenn man schliesslich in einem Umkreis von 20 Metern vom angegebenen Punkt jeden Stein umdreht und um AK, 14.05.2016 Seite 118 68623524 Bäume schleicht, wird klar, dass auch Positionsgenauigkeiten von unter 20 Metern nicht bedeuten, dass man an die entsprechenden Punkte nur hinlaufen muss. Was gibt es denn zu finden? Die Caches (manchmal auch mit Stash = Stapel) bezeichnet, sind meist irgendwelche Kühl- oder Frischhalteboxen oder irgend ein anderes wasserdichtes Gebinde. Dort hinein gibt der Verstecker ein Logbuch, etwas zum Schreiben und nach Belieben kleine Schätze (häufig sind es nur Plastikfiguren, manchmal auch CDs, Laserpointer, Schlüsselanhänger, Taschenmesser usw.) Manchmal befinden sich auch "Travelbugs" in den Verstecken, doch dazu später. Einen Cache suchen Wenn man selbst einen Cache suchen will, schaut man einfach auf www.geocaching.com (englisch) oder der jüngeren Seite www.navicache.com (englisch), was es denn für Caches in der Zielgegend gibt. Hier als Beispiel unser Cache bei Basel. Praktisch ist hier die Möglichkeit einen Ort oder Koordinaten anzugeben und sich dann Caches im Umkreis anzeigen zu lassen. Eigentlich sollte man mittlerweile fast überall einen Geocache in maximal 50 Kilometern Entfernung finden können, da es über 30000 Caches in fast 150 Ländern (Oktober 2002) gibt. Hat man sich einen Cache ausgewählt, den man suchen möchte, sollte man sich zumindest die Koordinaten notieren oder gleich ins GPS-Gerät übertragen. Vielleicht will man noch die Seite mit den Hinweisen ausdrucken, für alle Fälle. Auch kann es manchmal nützlich sein (vor allem, um Frustrationen am Anfang zu vermeiden), die letzten Logbuch-Einträge des Caches durchzulesen. Meist finden sich dort glücklicherweise keine Hinweise, die den Spass am suchen verderben könnten, aber ein Cache, der schon von den letzten drei Besuchern absolut nicht gefunden werden konnte, ist entweder sehr schwierig oder nicht mehr da. Nachdem man vielleicht noch etwas nettes als Schatz eingepackt hat, kann man sich auf den Weg machen und den Cache suchen. Wer im Umgang mit dem GPS etwas geübt ist, sollte keine Probleme haben. Anfänger möchten vielleicht zuerst auf einer grossen Wiese üben, und suchen ein Stück Holz, das sie am Tag vorher - nicht fünf Minuten vorher, das ist zu leicht, da sich die echte GPS-(Un)Genauigkeit nicht so schnell zeigt - "versteckt" haben. Dabei merkt man dann, wie schwierig es ist, die letzten 20 - 30 Meter zu einem Zielpunkt nach GPS zu gehen. Wenn man nun seinen ersten Cache gefunden hat, sollte man sich ins (hoffentlich) beiliegende Logbuch eintragen. Und man darf etwas vom Schatz herausnehmen und etwas anderes hineinlegen. Man hat also vielleicht gerade die neueste Musik-CD gegen ein kleines Schweizer Taschenmesser (sehr beliebt und immer gleich wieder weg) getauscht. Man sollte auch darauf achten, den Cache wieder gut zu verschliessen und sorgfältig so und genau dort zu verstecken, wie es vom Verstecker vorgesehen ist. Wieder zuhause angekommen sollte man auf geocaching.com oder navicache.com seinen Besuch wie eintragen. Jeder Besitzer eines Cache freut sich riesig über diese Einträge und ist auch über Hinweise zum Zustand des Cache und Verstecks (Wassereinbruch?) dankbar. Selbst einen Schatz verstecken Nachdem man beim Suchen auf den Geschmack gekommen ist, möchte man vielleicht selbst einen Cache verstecken. Zu einem Cache gehört, wie oben bereits erwähnt, ein wasserdichter Behälter, ein Logbuch, etwas zum Schreiben (Bleistifte sind vorteilhaft, weil sie weder einfrieren noch austrocknen noch auslaufen können) und ein Schatz. AK, 14.05.2016 Seite 119 68623524 Es ist empfehlenswert, dem Cache oder dem Logbuch einen Hinweis beizulegen, was das ganze soll, damit ein eventueller rein zufälliger Finder auch weiss, was er vor sich hat. Wie dieser Hinweis aussehen kann, lässt sich auf den oben genannten Geocache Seiten nachlesen, oder man kann auch einfach unsere Vorlage für www.geocaching.com Caches verwenden (pdf-File). Die Box wird nun an einem sicheren Ort versteckt und die möglichst genauen Koordinaten dieses Ortes notiert. Hierbei sollte auf guten Satellitenempfang, gute Satelliten-Geometrie und vor allem Ausgepackter Geocache die richtigen Einstellungen des GPS (Koordinatensystem WGS84) geachtet werden. Wer einen GPS mit Möglichkeit der Mittelwertbildung über eine bestimmte Zeit (averaging) besitzt, sollte diese verwenden. Weiterhin versteht sich von selbst, dass der Cache nicht ungefragt im Vorgarten des Nachbarn deponiert werden darf. "Sicherer Ort" ist manchmal sehr relativ. Man glaubt kaum, wozu die Natur, Tiere, spielende Kinder usw. fähig sind. Der Platz für einen Cache sollte also gewissenhaft ausgewählt werden, wenn man den Cache nicht bald wieder "verlieren" möchte. Wie erfahren die anderen von meinem Cache? Wenn man nun also seinen Schatz versteckt hat, müssen natürlich andere Leute davon erfahren. Man kann unter www.geocaching.com (englisch) nun ein Internet-Logbuch für seinen neuen Cache anlegen und die Koordinaten, ergänzende Texte und vielleicht auch Bilder dazu ablegen. Man kann seinen Cache auch zusätzlich auf der jüngeren Seite www.navicache.com (englisch) eintragen, damit möglichst viele Leute davon erfahren. Daraus ergibt sich allerdings die Gefahr der Verwirrung, da ja Logbuch-Einträge auf der einen Seite nicht auch auf der anderen Seite erscheinen und somit die angezeigten Informationen nicht zwingend aktuell sind. Wir persönlich halten es für ungünstig, dass es jetzt zwei Geocaching Seiten gibt, aber was solls. Unter www.geocaching.de gibt es zu beiden Seiten eine etwas ausführlichere Erklärung und Hilfestellung für alle, die sich auf den englischen Seiten nicht so gut zurecht finden. Von da ab heisst es warten, bis sich die ersten Besucher melden und ab und an sollte der Cache vom Besitzer besucht werden, um nach dem Rechten zu sehen. Für die Schweizer Caches und Geocacher exisitert hier eine Info-Seite. Und wer auf deutsch über und rund um Geocaches diskutieren möchte, der sollte unbedingt hier mal vorbeischauen. Travelbugs Travelbugs sind "Reisekäfer". Eigentlich handelt es sich dabei nur um Metallplättchen, die durch eine eindeutige Nummer identifiziert werden können. Sie sehen aus wie die altbekannten "Hundemarken" beim Militär und funktionieren auch so ähnlich. Travelbugs gibt es bisher nur bei www.geocaching.com und können auch nur dort bzw. beim europäischen Vertriebspartner (englisch) bestellt werden. In der Schweiz gibt es jetzt hier einen offiziellen Vertrieb des geocaching-Zubehörs. Wenn man nun einen Travelbug hat, wird dieser auf der geocaching-Seite aktiviert und man kann ihn entweder so wie er ist verwenden. Oder, was netter ist, man verbindet ihn mit einem Stofftier oder irgendetwas, gibt ihm einen schönen Namen Travelbug und vielleicht noch einen Auftrag. Eine Übersicht, was da so alles unterwegs ist, findet man hier. Dieser Auftrag kann beispielsweise darin bestehen, ein bestimmtes Land zu erreichen, hier kann jeder seiner Fantasie freien Lauf lassen. Wenn der Travelbug bereit ist für sein Reise, bringt man ihn einfach zu einem Geocache, gibt auf der Internetseite an, dass der Travelbug jetzt dort ist, und wartet, dass er gefunden wird. Von nun an kann der Travelbug von Cache zu Cache reisen und Dinge erleben. AK, 14.05.2016 Seite 120 68623524 Jeder, der den Travelbug findet und weiterbewegt, trägt dies im Internet ein und man kann jederzeit erkennen, wo sich der Travelbug gerade befindet und welchen Weg er genommen hat. Als Beispiel wieder einen unserer Travelbugs. Auf jeden Fall ist es wichtig, nicht nur auf der Seite des Cache sondern auch auf der Seite des Travelbugs einzutragen, was mit dem Travelbug passiert, also wer ihn genommen hat oder in welchen Cache er gesetzt wurde. Nächeres dazu hier (englisch). Bei den Travelbugs ergeben sich auch potenziell Probleme mit der zweiten Geocaching Seite. Wenn ein Travelbug in einem Cache landet, der nur dort gelistet ist, scheint er verloren, da er zwar aus dem einen Cache entfernt, aber im Neuen nicht wieder eingetragen werden kann. Irgendwann wird ihn aber vermutlich wieder jemand finden und in einen Cache legen, der zu geocaching.com gehört und dann ist die Welt für den Travelbug wieder in Ordnung. Links zum Thema: www.geocaching.com - Erfinder des Geocachings (englisch) www.navicache.com - Eine andere Geocaching-Seite (englisch) www.swissgeocache.ch - Schweizer Geocaching-Seite www.geocaching.de - Deutsche Einstiegsseite ins Geocaching www.geocache-forum.de - Diskussionsforum zum Theam Geocaching Degree Confluence Project Was ist das? "Degree Confluence Points" also Zusammenflusspunkte von Graden meint geografische Punkte an denen sich ganzzahlige Längen- und Breitengrade schneiden. Dies kann z.B. sein: N 48° 0.000' Breite und E 10° 0.000' Länge. Auf deutsch sagt man wohl am besten einfach Konfluenzpunkte dazu. Wie kommt man auf sowas? Im Jahr 1996 hat Alex Jarrett das Projekt gestartet, da ihm die Idee gefiel, Orte zu besuchen, die durch eine runde Zahl repräsentiert werden. Er wollte wissen, wie es dort aussieht. Die Frage war auch, ob vor ihm schon andere Leute diese Punkte als besonders empfunden hatten. Zudem hatte er sich von einem Freund dazu überreden lassen, ein GPS-Gerät zu kaufen und musste damit jetzt irgendetwas unternehmen. So hat er selbst zahlreiche Konfluenzpunkte besucht und auf seiner Webseite darüber berichtet. Irgendwann begannen dann andere Leute ebenfalls diese Punkte zu besuchen und das ganze wurde immer umfangreicher... Zu finden ist das Projekt jetzt unter www.confluence.org. Was ist das Ziel? Das Ziel ist so einfach wie umfangreich: Alle Konfluenzpunkte auf der Erde zu besuchen. Und es gibt viele davon: Da es für jeden der 181 ganzzahligen Breitengrad (der Äquator bei 0° und 1° bis 90° nördlich sowie 1° bis 90° südlich) 360 ganzzahlige Längegrade (0°, 180° sowie 1° bis 179° westlich und 1° bis 179° östlich) gibt, errechnen sich daraus 65160 Punkte. Abziehen müssen wir noch 2x 359 Punkte, da sich an den Polen ja alle 360 Längengrade in einem Punkt befinden und es bleiben 64442 Punkte. Da in Richtung der Pole der Abstand zwischen den Punkten stark abnimmt, werden dort einige ausgelassen bzw. nur als sekundäre Konfluenzpunkte angesehen. Während am Äquator der Abstand zwischen zwei Längengraden noch etwa 111 km AK, 14.05.2016 Seite 121 68623524 beträgt und es in unseren mittleren Breiten (45° bis 50°) noch etwa 75 km sind, liegen bei 85 ° die Längengrade nur noch knapp 10 km auseinander. Ab 49 ° nördlich bzw. südlich wird jeder dritte Punkt weggelassen. Nämlich dann, wenn der Rest beim Teilen des Längengrads durch 3 den Wert 2/3 annimmt, also die Rechenoperation Längengrad modulo 3 den Wert 2 ergibt. Dies wird in Richtung der Pole solange durchgeführt, bis der Abstand zwischen den Punkten unter 2/3 des Abstands am Äquator beträgt. Dies ist bei 64° der Fall und hier wird zusätzlich noch jeder Punkt weggelassen, bei dem die modulo 3 Rechnung 1 ergibt, also der Rest beim Teilen durch 3 den Wert 1/3 ergibt. Bei 89° werden nur 10 der möglichen 360 Punkte besucht und bei 90° nur einer. Es bleiben also 47650 Punkt übrig, von denen sich etwa 12000 auf Land befinden. Das Ziel ist nun, möglichst alle diese Punkte zu Besuchen und zu Fotografieren. Daraus wird langsam aber sicher eine Weltkarte mit Fotos der Konfluenzpunkte. Hier die Weltkarte und die Karte von Europa. In Deutschland gibt es beispielsweise 32 primäre (Quadrate) und weitere 15 sekundäre (Dreiecke) Konfluenzpunkte, die mehr oder weniger zugänglich sind und schon mindestens einmal besucht wurden. Da Deutschland sich zu einem großen Teil oberhalb von 49° nördlicher Breite befindet, wird hier jeder dritte Punkt nur als sekundärer Punkt berücksichtigt. Konfluenzpunkte in Deutschland (Quelle: www.confluence.org) Wie besucht man einen Konfluenzpunkt? Das Besuchen eines Konfluenzpunktes bedarf im Grunde genommen wenig Vorbereitung. Man könnte einfach im GPS geradzahlige Koordinaten eingeben und drauf los fahren oder laufen. Praktischer ist es jedoch, wenn man unter www.confluence.org ein wenig nachsieht, in welchem Gebiet sich ein gewünschter Punkt befindet, damit man sich nachher nicht unterwartet in einem See oder einem Gletscher wiederfindet. Auf der erwähnten Seite findet man zu jedem Konfluenzpunkt der Erde eine Karte und ein wenig Angaben über die Lage. So ausgestattet kann die "Suche" nach dem Punkt losgehen. Wie beim Geocaching klingt das Laufen zu einem im GPS eingegebenen Punkt wieder sehr einfach, wer aber schon einmal nach GPS gelaufen bzw. gefahren ist, weiss wie mühsam es sein kann, einen Punkt querfeldein zu erreichen. Meist wird erst auf dem Rückweg der bequeme Weg entdeckt, der praktisch genau zum Zielpunkt geführt hätte. Da die GPS-Position je nach Empfangsqualität mehr oder weniger stark schwanken kann, sieht man Konfluenz-suchende häufig beim "Confluence Dance", also dem hin- und herlaufen in einem etwa 25 x 25 m grossen Gebiet um den Punkt zu erwischen, an dem das GPS-Gerät Werte mit möglichst vielen Nullen nach dem Komma anzeigt. Hat man nun einen Konfluenzpunkt gesucht und gefunden, oder es zumindest versucht, so darf man seine Bemühungen im Internet veröffentlichen. Zu jedem Konfluenzpunkt gibt es eine Web-Seite mit Beschreibung und Bildern. Als Beispiel ein von uns besuchter Punkt in der Provence in Frankreich (englisch). Weitere "Spielereien" AK, 14.05.2016 Seite 122 68623524 GPS-Drawing GPS-Drawing bedeutet Zeichnen mit GPS. Dabei kann man Strecken zurücklegen, die die Umrisse von irgendwelchen Objekten, Schriftzügen oder ähnlichem haben. Man kann auch Beispiel einer GPS-Zeichnung (Quelle: gps-drawing; Jeremy Wood ) einfach seine Bewegungen, Fahrten, Flüge oder ähnliches aufzeichnen und sich an den entstehenden Linien freuen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Da man aber das Gezeichnete nur auf der Track-Aufzeichnung des GPS sieht, und das erst im Nachhinein, ist die Orientierung schwierig und das ganze muss halbwegs geplant sein, will man nicht nur einen Liniendurcheinander erzeugen. Teilweise besonders interessant sind die Tracks überlagert auf Kartenmaterial oder dreidimensional mit Höheninformationen. GPS-Drawing ist eine schöne Idee, leider jedoch nicht allzu verbreitet aber vielleicht wird es ja noch. Und wer weiss: So wie es Sandburgenbaumeisterschaften gibt, gibt es vielleicht irgendwann Meisterschaften wer die schönsten GPS-Drawing Figuren zeichnet. Wer mehr über GPS-Drawing wissen möchte, oder Anregungen für eigene Experimente sucht, der sollte unbedingt mal hier (englisch) vorbeischauen. Links zum Thema: www.gpsdrawing.com - Erfinder(?) des GPS-Zeichnens (englisch) Interessante Seiten zum Thema http://kanadier.gps-info.de/d-gpsundkanu.htm GPS-Seiten von Ralf Schönfeld mit sehr vielen Informationen rund um GPS. Besonders ausführlich wird über Geräte und Software berichtet. Sehr häufig aktualisiert und immer einen Blick wert... http://www.gs-enduro.de/ Schonungslos umfangreiche Informationen zum Thema Navigation. Speziell der Teil über Projektionen und Karten enthält alles, was man wissen will (vielleicht sogar noch mehr). Unbedingt vorbeischauen und ein wenig Zeit mitbringen. http://home.wtal.de/noegs/ GPS-Seite von Thomas Hasse mit ausgezeichneter FAQ zu GPS und allen verwandten Themen basierend auf der maus.technik.gp-Newsgroup. Ausserdem gibt es ein grosses GPS-Lexikon und ein Magazin names GPS-MAG mit vielen Artikeln zu Themen rund um GPS. AK, 14.05.2016 Seite 123 68623524 GPS-Zubehör www.gpskabel.de Qualitativ hochwertige Kabel zur Verbindung von Palm (und Verwandten) mit Garmin GPS. Gerätehersteller www.garmin.com Garmin ist der wohl führende Hersteller von GPS-Geräten für den privaten Gebrauch (englisch). www.magellangps.com Ein weiterer recht bekannter Hersteller für GPS-Geräte. Magellan bietet auch einen aufsteckbaren GPS-Empfänger für den Palm an (englisch). www.trimble.com Ein zumindest hierzulande wenig bekannter Hersteller für GPS-Geräte. Ist eher auf Profi-Geräte zur Landvermessung spezialisiert (englisch). www.u-blox.com Schweizer Hersteller von qualitativ hochwertigen GPS-Bausteinen. Eigentlich vor allem für professionelle Systementwickler gedacht, aber durchaus auch für Bastler interessant. www.leica-geosystems.com Leica ist ein unter Vermessern ebenfalls sehr bekannter Hersteller, der jedoch keine Geräte für den typischen Privatgebrauch herstellt. Besucherlinks Auf dieser Seite finden Sie noch Links die von Besuchern von kowoma/gps empfohlen wurden. Von anderen Besuchern empfohlene Links Sie können hier selbst Links eintragen, damit andere Besucher diese Seiten ebenfalls besuchen können. Die Links sollten natürlich einen Bezug zu GPS haben. -- Neuen Link eintragen -- http://home.wtal.de/noegs/ eingetragen von Thomas Morgenbesser (Link melden) Ebenfalls eine tolle GPS-Seite mit einer Menge interessanter FAQ. AK, 14.05.2016 Seite 124 68623524 http://www.waypoint-gps.de eingetragen von Marion Lehmann (Link melden) Kompetenter Versandhandel von GPS Empfängern und Software für Straßennavigation und für Anwendungen im Outdoorbereich wie Wandern, Segeln, Motorrad- oder Fahrradfahren. http://www.gpswandern.de eingetragen von Helmut Karger (Link melden) Wanderseite mit Tourenbeschreibungen und Downloadmöglichkeit der entsprechenden GPS-Routen im PCX5-Format. http://www.BIKERTECH.de eingetragen von Gunnar Mill (Link melden) GPS Halterungen aus Kunststoff - Kleinserienfertigung. Offroadtauglich - Für Motorrad + Fahrrad + KFZ . Zubehör für GPSElektrik http://www.GPS-Tracks.com eingetragen von Christian Steiner (Link melden) Über 2600 Alpin- und Bike-Touren im gesamten Alpenraum mit wegkrümmungsgenauen GPS-Daten. Alle Touren auf Satellitenkarte selektierbar und mit grafischen Overlays für elektronische Karten. http://home.vr-web.de/~benji/ eingetragen von Thomas Peter (Link melden) Weitere ausführliche Informationen zum Thema GPS in seinen Funktionen http://www.planiglobe.com eingetragen von Roland Kantz (Link melden) Geografische Karten erstellen, eigene Lokationen (lat/lon) eingeben, PostScript oder Illustrator Version downloaden. Lizenzkostenfrei, weltweite Abdeckung http://www.ifb-klotz-s.de/TrackViewer/ eingetragen von Holger Wiegleb (Link melden) Software für Sportler - Auswertung/Visualisierung von GPS-Tracks, synchronisiert mit Herzfrequenzdaten aus Polar-Pulsuhren bzw. Ciclosport HAC4. Schnittstelle zu Top50 bzw. MagicMaps http://www.digitalpear.de eingetragen von Cyrill Schumacher (Link melden) Handel für GPS Empfänger und Unterhaltungselektronik http://forte.fh-hagenberg.at/Project-Homepages/Blindenhund/index.htm eingetragen von Gast (Link melden) Software-Lösung für sehbehinderte Fußgänger auf Basis von GPS-Navigation http://www.gpstm.com/ eingetragen von Gast (Link melden) GPS-Software (Freeware) in Englisch und Spanisch. Ermöglicht u. a. die Verwaltung von Wegpunkten, Routen und Tracks von den meisten GarminGPS. http://www.oziexplorer.com/ eingetragen von Hugentobler (Link melden) Movingmap Software für PC/Laptops und PDA's. ähnlich FUGAWI - aber günstiger. http://www.topgps.de eingetragen von Heribert Cebulla (Link melden) Wandern mit GPS /(PDA) und den TOP50/25 Karten der Landesvermessungsämter. AK, 14.05.2016 Seite 125 68623524 http://www.vollmer-roosen.de/Roosen/index.php?pageid=15 eingetragen von Gast (Link melden) Konverterprogramm, mit dem man Tourenplanungen aus den meisten Standard-PC-Planern als (Mehrfach-)Routen in fast alle GPS-Handgeräte bekommt. U.a. werden hierbei die Routenpunkte automatisch "wegweisend" benannt. http://www.road-navigation.de eingetragen von Klaus Meyerhof (Link melden) GPS-Maus, CF-GPS und Bluetooth GPS Hersteller und Vertieb mit Online Internet Shop. GPS Tools und Hilfe. http://www.environmental-studies.de eingetragen von Uli Fielitz (Link melden) Wildlife tracking with GPS, GPS glossary, GPS introduction, Hunde wiederfinden mit GPS und Mobilfunk (GSM) http://www.EasyGeo.de eingetragen von Frank Sander (Link melden) Erstellen Sie individuelle GPS-Routen für Radtouren und Wanderungen in Verb. mit den für Ihre Zwecke optimalen Kartenwerken. Das System ist einfach zu bedienen, funktioniert weltweit und die Routen können auf alle gängigen GPS Empfänger übertragen werden. http://www.gps-solution.de eingetragen von GPS-SOLUTION (Link melden) MOBILE GPS NAVIGATIONS SYSTEME FÜR PDA UND LAPTOP -> GPS EMPFÄNGER, HALTERUNGEN, NAVIGATIONSSOFTWARE, PDAs, POCKET PCs, Speicherkarten, Downloads UND VIELES MEHR http://www.notebookforum.at eingetragen von Manfred (Link melden) Neues Notebook Forum. Gerne werden auch Fragen zu GPS am Notebook dsikutiert... http://www.ttqv.com eingetragen von Jockel (Link melden) TOURATECH-QV und PATHAWAY, GPS und Navigations Software für PCs, PALMs, PPCs kompatibel mit vielen gängingen Karten-CDs. http://marnav.de eingetragen von TEC-Promotion (Link melden) eShop der GPS Geräte namenhafter Hersteller vertreibt. http://www.gps.gov.uk/additionalInfo/gpsSpreadsheet.asp eingetragen von Markus Hugentobler (Link melden) Auf diesen Seiten von Ordonance Survey(GB)findet sehr gute ( in englisch)Informationen zur Koordinatentransformation inkl einem Excelfile mit den nötigen Infos/Formeln und einem VBA-Modul mit den programmierten transformationsformeln (Helmert) http://www.suunto-store.de eingetragen von Thorsten Lauterbach (Link melden) Sehr guter Onlineshop für SUUNTO Uhren. Viele GPS- und Outdooruhren mit umfangreichen Beschreibungen und Bildern. http://www.hanshehl.de/multimedia1.htm eingetragen von Dr. Hehl Hans (Link melden) Navigation im Merecedes-Geländewagen G 270CDI mit Comand 2.0 und viele weitere Tipps über Mercedes-Geländewagen. http://www.sping.com/seaclear/index.htm eingetragen von Jan H. Kuhlmann (Link melden) SeaClear ist ein PC Karten-Plotter und eine Navigations-Software (Freeware !!). An ein GPS angeschlossen, zeigt er das Schiff auf der Karte und viele weitere Informationen im Navigationsfeld. Als Bitmaps können vom Papier eingescannte Karten genutzt werde AK, 14.05.2016 Seite 126 68623524 http://www.semsons.com/bluetcarchar3.html eingetragen von Bootsmann (Link melden) Garmin Bluetooth KFZ-Lader http://www.ATLSoft.de eingetragen von Bernd Altmeier (Link melden) Movingmap Software für PDA's. ähnlich FUGAWI/Oziexplorer - aber günstiger. http://www.norwegen-angelforum.de eingetragen von Christian R. (Link melden) Auch beim fischen brauch man Gps, Echolot und Kartenplotter. Deutsches Angelforum über Norwegen http://www.macgps.com eingetragen von Fritz Wettstein (Link melden) Preiswerte Macintosh GPS Software. Viele interessante Links. Englisch http://www.showgps.de eingetragen von H. Schaufert (Link melden) Umfangreiches und schönes GPS-Info-Programm. Automatisches Logging, Skinable, Programmierung von Empfängern für Navigon und Systemcheck inklusive... http://www.gps-vertrieb.biz eingetragen von Sorg Joachim (Link melden) Langjähriger Onlineshop mit zufriedenen Kunden auch in der Schweiz.GPS Empfängern und Software für Straßennavigation und für Anwendungen im Outdoorbereich wie Wandern, Segeln, Motorrad- oder Fahrradfahren. Richtigkeit und Inhalt der Benutzerlinks unterliegen der alleinigen Verantwortung desjenigen, der den Link gesetzt hat. Links, die 30 Tage lang nicht angeklickt wurden, werden automatisch gelöscht. Je häufiger ein Link angeklickt wurde, desto weiter oben in der Liste wird er aufgeführt, neu eingetragene Links werden 7 Tage lang als "neu" markiert und zuoberst angezeigt. kowoma behält sich vor, Links jederzeit und ohne vorherige Ankündigung zu entfernen oder anzupassen. AK, 14.05.2016 Seite 127 68623524