Protokoll - Wirtschaftsjunioren Dillingen

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Vorüberlegung:
Eine übergeordnete Idee ist, auf unserem Training von 2003 bündig und möglichst
ohne unnötige Redundanz aufzusetzen. Nachdem 2003 ebenfalls Leaderkompetenz im
Fokus stand, jedoch mit einem klaren gruppendynamischen Schwerpunkt, schlage
ich vor, diesmal die individuelle Leaderkompetenz mit den Themen "Charisma ist
trainierbar", "Leading unter Druck" sowie "Emotionen dekodieren" ins Zentrum zu stellen.
(Dies trifft Ihren Wunsch nach "Streßmanagement" in der Form, daß dies bei
erfolgreicher Umsetzung das Streßaufkommen bereits im Entstehen reduziert.)
Das Ergebnis: der Einzelne schafft mehr bei weniger gespürter Belastung.
Hierzu wollen wir mit breiter Methodenstreuung arbeiten und insbesondere den für das
Thema Streß absolut zentralen Punkt der Körperwahrnehmung
mittels psychosomatischer und psychomotorischer Übungen an der Wurzel angehen. Mit
dem Leaderindividuum im Mittelpunkt könnte das Motto also heißen: "Selbsterkennen als
Basis der Selbststeuerung", oder auf neudeutsch: "Leader - first lead yourself !"
Ein wertschätzendes Statement zu diesem methodischen Ansatz bekam ich aktuell
vergangene Woche von der DaimlerChrysler Corporate University (zuständig für TopManagement-Schulung): "Peter Tümmers vermittelt *faszinierende Ansätze über
die Parallelität zwischen Sportcoaching und Führungssituationen."
Anbei der konzeptionelle Leitfaden:
Konzept:
Themen:
A. Selfassessment: Leading unter Druck
Überblick:
Streßmodell mit klassischen Reaktionsmustern, Selfassessment, 1. Hilfeset und
Maßnahmenkoffer zur Teamsteuerung
Detail:
Modellinput Indoor: Mittels Streßmodell (siehe Mailanhang) beleuchten wir das
Phänomen Streß. Daraus leiten wir 3 pragmatische Kompetenzen ab.
1. Welche Streßreaktionsmuster zeige ich selbst typischerweise --> Selbsterkennen als
Basis zur Selbststeuerung. Welche Streßmuster erkenne ich typischerweise in meinem
Umfeld. Erkennen als Basis zur erfolgreichen Interaktion.
2. "First Aid Package" (= lernbare psychosomatische Techniken als persönliche
Notfallkompetenz): - Streßabbau über Parasympatikus-Atmung - Müdigkeit überwinden
und Selbstaktivierung über Sympaticus-Atmung - Mentaltechnik: Heli-Ressourcen-Anker
(sich unter größtem Druck in die Überblicksposition begeben können).
3. Tools für Teamsteuerung: - Pacen und leaden - Separatortechnik Deeskalationstechniken
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Kommentar:
Dies sind übergeordnete Techniken, die ich mit großer Resonanz mit Management als
auch mit Spitzensport durchführe. Zuletzt mit Ronny Ackermann, Doppelweltmeister und
"Sportler des Jahres". (Siehe Mailanhang: Moments of excellence mit Adaption dieses
Themas im Hochseilgarten.)
Umsetzung Outdoor:
Wie in dieser Adaption mit der Nationalmannschaft Nordische Kombination dargestellt
schlage ich vor, dieses Hochseilgartentool "Pamper Pole" auch mit den
Wirtschaftsjunioren zur Anwendung zu bringen, da sich hier die Begegnung mit dem
persönlichen Streßlevel und -muster feinstufig und anschaulich erleben und gestalten
läßt. (Seien Sie beruhigt: wir erwarten dann von Ihnen keine Kopfstände und ähnliches in
11 m Höhe, wie das die Sportler brauchen, um Streß zu aktivieren. Bei unserer Gruppe
wird es das Aufsteigen an sich schon tun. Das Angenehme dabei aus
psychohygienischer Sicht: Dies ist jederzeit abbrechbar.)
Die Idee ist: die im Semiarraum erlernten Atem- und mentalen Ankertechniken in einem
realen Streßsetting zur Anwendung zu bringen um so auch kritische Teile des "inneren
Teams" von deren Wirksamkeit zu überzeugen.
B. Emotionen dekodieren und mit Erfolg interagieren
Überblick:
Der Blick hinter die Gefühlskulisse und Empathieschulung mittels 6. Sinn
Detail:
Modellinput Indoor: Emotionen dekodieren und steuern: Mittels Energramm (siehe
Mailanhang) gelingt eine extrem pragmatische und lebensnahe Selbstbewertung des
eigenen "Energietyps" und ein Erkennen eigener Autopiloten und unbewußter
Bedürfnisse.
Dies wird unterstützt durch einen Impulsvortrag mit Filmausschnitten von Harrison Ford
und Clint Eastwood nach dem Motto "Best Practice Learning".
Sie sehen, wie beide unter größtem Druck völlig verfahrerene Situationen in Win-win
verwandeln. Vor allem werden Sie dekodieren lernen, mit welchen (lernbaren!!)
Techniken die beiden das tun. Das wird einerseits den Mythos beim Filmkucken
entzaubern und andererseits die Kompetenz der Teilnehmer stärken.
Referenz hierzu unter
http://www.impulscompany.de/webtrainingseminare/vortraege.shtml?navid=44
Umsetzung Outdoor.
Im Seilgarten empfehle ich den Trapez-Brückenbau: (siehe Mailanhang). Bei
dieser symmetrischen Network-Leading Aufgabe in teilkompetenten Gruppen
mit Missionsklärung und Strategieabstimmung legen wir den Fokus auf die
Selbstbeobachtung. Fragestellung: Was trage ich mit meinem Tun und Lassen (!) zum
Ergebnis bei. (Eigenes Profil und "Autopiloten" werden transparent).
Empathieschulung:
Voraussetzung für Emotionssteuerung ist Empathie: Diese schulen wir mittels
psychomotorischer Etuden zur intuitiven Wahrnehmung (über die 5 Sinne
hinausgehender sog. 6. Sinn.) Etuden dazu: "Mentales Körperdehnen mittels
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Visualisierung", "Leadership als Interaktion" ( Körperliche Übung zu:"Nur wo jemand folgt
kann jemand führen"), "Kreuzkoordinative Übungen zur Hirnhemisphärenvernetzung".
Solcherlei Übungen waren 2004 Voraussetzung zur Verleihung des "Bayerischen
Innovationspreises", siehe
<http://www.impulscompany.de/webtrainingseminare/grafikawardgeprueft.shtml>.
C. "Charisma ist lernbar" und Abschluß mit "Leader Energy Alignment"
Überblick:
Perspektivwechsel in Position und auf der Zeitachse erzeugen Souveränität im Handeln
Detail:
Modellinput Indoor: Das Modell der "Positionen 1-3" wird vermittelt und mittels
Filmausschnitt mit Mahatma Gandhi eindrucksvoll belegt. Siehe
<http://www.impulscompany.de/webtrainingseminare/grafiklehrreich.shtml>. Mit kleineren
Assoziationsübungen erleben die Teilnehmer den Wert des bewußten
Positionswechsels. Diese Kompetenz nutzen wir zum Abschluß des Trainings zum
Herausarbeiten des persönlichen Lerntransfers aus dem Training für den individuellen
Leaderalltag: "Was ist mein persönliches Entwicklungsziel als Leader."
Dies verankern wir mittels "Energy Alignemt" (siehe
<http://www.impulscompany.de/webtrainingseminare/leitbild.shtml> ) und schließen ab
mit einer mentalen Zieletrance.
Leistungen:
Leistungen:
1,5 Tage mit
- Indoorseminar wie beschrieben mit Plenumsarbeit, interaktiven Übungen, PP- und
Filmvortrag
- Outdoor: Seilgartenmodule wie beschrieben mit Seilgartenmiete, Equipment und
Überbekleidung im Schlechtwetterfall
- Betreuung durch Peter Tümmers sowie einen zweiten Trainer.
Termin: 29./30. April
Zeiten: Start Samstag 9.00 im ICO –Center , Ende ca. 13.00 Sonntag
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Stress – Kompetenz: Souveränität halten und zurückgewinnen
Streßmodell von J.Exner & P.Tümmers
_____________________________________________________
Fight
Vollautomatik
Flight
„völliger Kontrollverlust“
Kennzeichen und Schutzreaktion:
 Hyperaktivierung
 Apathie
______________________________________________________________
Halbautomatik
Kennzeichen:
Aktionsaktivierung
Aktionshemmung
Schutzreaktion:
„sog. 4 Satir-Kategorien“
 anklagen  rationalisieren
 beschwichtigen  ablenken
____________________________________________________
Phase 2: Konzentration
STRESS
SOUVERÄNITÄT
"partieller oder temporärer Kontrollverlust"
„Tunnelblick“
Kennzeichen:
Selektiver Tunnelblick, da Reizüberflutung einsetzt
Sprache und Bewegungen noch rund
Schutzreaktion:
 offensive Info-Tilgung
 defensive Info-Tilgung
_____________________________________________________
Phase 1: Ressource
„Optimale Reiz-Verarbeitung“
Soziale Situation:
Sicherheit – Bindung - Selbstwert
Kennzeichen archaisch:
satt / warm / trocken / sicher / ausgeruht
„Eins mit der Umwelt“
_____________________________________________________
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Übung:
 zur Stressbewältigung muss man sich wieder in die Ressource bringen. Manche
Berufsgruppen haben sich bei manchen der 5 archaischen Ressourcekennzeichen
weitgehende „Immunität“ antrainiert.
Bei welchen Kriterien sind:
- Alpinisten
- Feuerwehrleute
- Wirtschafts-Manager
- Marathonläufer
stressresistent?“
Die Phasen des Stressmodells:
Phase 1: Ressource
satt / warm / trocken / sicher / ausgeruht
optimale Wahrnehmung  relaxed
Phase 2: Konzentration
Tunnelblick: Eine Selektion der Wahrnehmung auf das, was uns im Bezug auf die im
Moment konkret erlebte Herausforderung als wichtig erscheint. Andere Informationen
werden nicht mehr oder nur noch rudimentär wahrgenommen. (Auch dann nicht, wenn
sie vielleicht lebenswichtig sind. )
Bsp. für aktive Tilgung:
Ein Maler bekommt beim Portraitmalen „von der Seite“ ständig Zwischenfragen gestellt
und reagiert nach einiger Zeit aggressiv.
Bsp. Für passive Tilgung:
„Überhören“ von Kinderfragen durch die Mutter beim Überkochen der Suppe.
Tunnelblick mittelfristig: Menschen, die sich aufgrund der persönlichen oder beruflichen
Situation dauerhaft in Phase 2 aufhalten - d.h. keine temporären oder räumlichen
Rückzugsmöglichkeiten mehr haben - erscheinen mit der Zeit egozentrisch.  “Der
denkt nur noch an sich.“
Phase 3: Halbautomatik
Jemand fährt aus der Haut und bereut es sofort wieder, bzw. es kommt zu einer
Überreaktion. Ein Teil der Persönlichkeit entwischt der bewussten Kontrolle, steht neben
sich selbst und sagt von der Seite:
„ Moment mal, das bin doch nicht ich, das bringt doch nichts....“
Ursache: Die Halbautomatik ist eine Art von „Autopilot“ in Stresssituationen, um
Ressourcen freizubekommen. Das (Affekt-)Verhalten wird noch bewusst
wahrgenommen, jedoch nicht mehr bewusst gesteuert.
 Halbautomatik: „Temporärer oder partieller Kontrollverlust."
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Es gibt zwei Arten, mit dieser Streßüberforderung umzugehen:
 offensive  Fight-Reaktion
 defensive  Flight-Reaktion:
Stressverarbeitung durch kulturelle Prägung (nach Virginia Satir):
Frei nach der bekannten Familientherapeutin lassen sich 4 Arten der Stressreaktion
unterscheiden, die den Stresslevel senken helfen, jedoch nicht zur Lösung führen.
A: offensiv
A1: Ankläger:
“ Wer hat das alles hier verbockt, wer ist für den ganzen Mist verantwortlich?“
 Schuld ist abgegeben, Problem noch da, aber ein Anderer müßte etwas ändern.
A2: Rationalisierer:
...sucht Gründe, warum die Situation /Angelegenheit genau so sein muß und doch auch
ganz toll ist: „Oh, das Haus ist abgebrannt ! Wir wollten ja sowieso umziehen.“
B: defensiv – fliehend
B1: Beschwichtiger:
Beim Familienstreit: „Aber das Wichtigste ist doch, daß wir uns alle lieb haben.“
 Der Streit ist jedoch deshalb nicht geklärt.
B2: Ablenker:
Themenwechsel:
 „Schönes Wetter heute...“
 Alle vier Varianten helfen emotional, d.h. in die Konzentration oder Ressource zurück.
Dies geschieht aber in der Regel um den Preis der Abgabe von Initiative und
Handlungskompetenz (defensive Varianten) oder um den Preis von weiteren Konflikten
(offensive Varianten). Sie bearbeiten nicht tatsächlich die Stressursache.
Phase 4: Vollautomatik
Unreflektierte Hyperaktivität oder Apathie
Offensiv-Beispiel: Fußballer diskutiert mit dem Schiedsrichter, obwohl klar ist: eine
Revidierung der Entscheidung ist unmöglich, sondern nur „Rot“ droht.
Defensiv-Beispiel: Apathischer Schockzustand nach Unfall.
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Lösungstechniken:
Wodurch entsteht Streß?
Angst ist Phantasie, nicht Realität. Unser Gehirn ist in der Lage, uns realitätsnahe Bilder
vorzuspielen, die eine viel größere Zugkraft entwickeln als reale Abbildungen.
Positives Beispiel: Erotikfotographie  gerade was man nicht ganz sieht, macht an.
Negatives Beispiel: „Weißer Hai“: Nicht der Haiangriff geht an die Nieren, sondern die
Szene, bei der die Flosse hinter dem blonden Mädchen auftaucht. Ursache: Das Gehirn
dreht den Film „echter“ weiter, als es der Regisseur je könnte.
Negativer Stress entsteht durch eine Überflutung von nichtverarbeitbaren, als bedrohlich
empfundenen Reizen. Ängste sind innere Filme. Diese Filme können gestoppt und durch
neue ersetzt werden.
Leadertools: Was tun mit einer stressgeladenen Person?

Pacen und leaden
( bei Konzentration und Halbautomatik )
Durch Pacen und Leaden den TN aktiv auf einen tieferen Streßlevel bringen: Jemanden
stimmungsmäßig (mit gleicher Stimme/Sprache/Energie) abholen, in der Energie mit ihm
mitgehen ( Atmung, Sprechtakt, Lautstärke) und ihn dann aktiv in die gewünschte
Richtung leaden.
Also: bei Halbautomatik zur Kontaktherstellung pacen, danach leaden, dann erst Info also Lösung - anbieten.

Film stoppen
( bei Halb- und Vollautomatik )
Durch starke Sinnesreize (kinästhetisch / auditiv / visuell ) den Angstfilm stoppen und in
die Realität zurückholen: Z.B. Griff an den Arm, Hand auf die Schulter, lautes
Ansprechen etc.
Methode und Prinzip: Erst Kontakt, dann Info! Nun ist der TN wieder ansprechbar für
Lösungspunkte.
Ultima ratio in Notsituationen: die Ohrfeige:
(in vielen Western markig verewigt).
 Schmerz der Ohrfeige stoppt den Film und bewirkt Zurückholen in die Realität
 Person wird wieder aufnahmefähig.
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
Frage-Antwort–Spiel
( bei Konzentration und Beginn Halbautomatik )
Einen Angstfilm kann man auch durch beliebige Fragen, die eigentlich leicht zu
beantworten sind, stoppen. Allerdings muss man auf deren Beantwortung bestehen.
Prinzip: Beantwortung setzt Stoppen des Filmes voraus. Man verlässt die Angstebene.
Bsp: Zur Beantwortung der Frage nach dem heutigen Frühstück, muß ich mich in die
Situation zurückversetzen, damit wird der andere Film gestoppt.
Ursache: Das Gehirn kann nur einen Film gleichzeitig sehen.

Atmung
( nach Kontaktherstellung )
Mit gezielter Atemtechnik kann man das vegetative System auf gewünschte Weise
beeinflussen. Methode greift erst nach Kontaktaufnahme.
Flache Brustatmung setzt Adrenalin frei (Energieaktivierung für fight or flight-Muster,
Symphaticus-Stimulation).
Tiefe Bauchatmung setzt Beruhigungshormone frei (Parasymphaticus-Stimulation),
Adrenalinausstoß hört aufgrund der inkongruenten Körperaktion auf.
Der TN beruhigt sich.
Der Volksmund sagt: „Atme mal tief durch!“
Dies kann der Leader aktiv vormachen, also pacen und leaden.

Unterstützungsgriffe
( nach Kontaktherstellung )
Initiative erzeugend – Sache in den Griff bekommen  starker Griff an Handgelenk oder
Unterarm und in Aktionsrichtung weisen lassen
Beruhigend – Rücken stärkend  der Leader legt eine Hand in den Lendenwirbelbereich
und schiebt den TN mit der anderen Hand leicht aufliegend dagegen.

in die Wahrnehmung schicken
( bei Konzentrationsphase )
VAKOG: visuell, auditiv, kinesthetisch, olfaktorisch, gustatorisch
Funktioniert nur bei geringem / beginnenden Stress.

„Michael-Schumacher- Reflex“
( bei Konzentrationsphase )
Gezielter Wechsel von Anspannung und Entspannung. (Dies wurde bei Michael
Schumacher als Wechseltechnik zwischen Geraden und Kurvenfahrten beobachtet.)
Übung: Breit stehen, Knie leicht gebeugt, tief einatmen, dann ausatmen und dabei
Oberkörper und Arme nach unten fallen lassen. Dies bedingt außerdem einen körperlich
empfundenen stabilen Stand, der sich auf die Emotion unbewusst stabilisierend auswirkt.
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