Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 1 Nachtrag zur Bibliothekskunde – WS 2003/04 Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (Sonja Reisner) Allgemeine Vorbemerkungen: Im folgenden sollen einige elektronische Hilfsmittel und Datenbanken für Historiker vorgestellt werden. Vor allem auf den Datenbankservice der UB-Wien möchte ich hinweisen, der alleine schon weit über 50 Angebote für Historiker enthält. Aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Zeit kann hier nur eine kleine Auswahl der vorhandenen elektronischen Ressourcen vorgestellt werden. Eine weiterführende selbständige Auseinandersetzung damit wird empfohlen, zumal laufend neue Angebote hinzukommen. Auf diesen kann man nun von jedem Computer mit Internet-Anschluß zugreifen, wenn die dafür nötige Software (ein sog. „plug-in“) darauf installiert wurde (URL: http://data.univie.ac.at/dbs/). Das Einloggen erfolgt mittels Eingabe des Unet- bzw. MailboxAccounts (Passwort und User-ID). Manche Datenbanken sind für alle User frei zugänglich, andere können nur von einem Computer innerhalb der Universität Wien benützt werden, da sie nur für eine begrenzte Anzahl von IP-Adressen freigeschaltet sind. Als wichtiges Hilfsmittel bei der Suche in einer Datenbank ist die sog. „Trunkierung“ zu nennen, d.h. man sucht nach ähnlich lautenden Begriffen, indem man einzelne Buchstaben bzw. Buchstabengruppen durch Platzhalter ersetzt. Als Platzhalter für 0 bis beliebig viele Zeichen hat sich weitgehend der * durchgesetzt, als Platzhalter für ein einzelnes Zeichen finden sich häufig Punkt oder Fragezeichen. Da dies aber je nach Datenbank und Programmierung unterschiedlich ist, empfiehlt es sich, vor Benutzung einer Datenbank das zugehörige Help-Menü zu studieren. Viele Datenbanken erlauben nicht nur eine Rechts-Trunkierung, sondern auch eine Mittel- und Links-Trunkierung, also das Einsetzen einer Variablem in der Wortmitte oder am Wortanfang. Beispiel: „protest*“ sucht nach „Protestant“, „Protestantismus“, „protestantisch“ etc. Weiters kann es sehr nützlich sein, mit den sog. „Bool’schen Operatoren“, d.h. den aus der Mengenlehre bekannten logischen Verknüpfungen „und“, „oder“ sowie „nicht“ zu arbeiten. Verknüpft man zwei oder mehrere Suchbegriffe mit „und“, erhält man eine Schnittmenge. Man verkleinert dadurch also das Suchergebnis. Verknüpft man Suchbegriffe mit „oder“ (i.d.R. einschließendes „oder“/vel), bildet man eine Vereinigungsmenge, vergrößert also das Suchergebnis. Mit dem Operator „nicht“ erhält man eine Restmenge. Die meisten Datenbanken verstehen die Bool’schen Operatoren in ihrer englischen Form „and“, „or“ und „(and) not“. Bisweilen kann man sie auch durch Zeichen wie +, - oder \ ersetzen. Auch das ist je nach Datenbank verschieden. Beispiel: „Luther“ and „Calvin“ sucht nach Daten, die beide Begriffe enthalten „Luther“ or „Calvin“ sucht nach Daten, die zumindest einen der beiden Begriffe enthalten „Luther“ (and) not „Calvin“ sucht nach Daten, die den Begriff „Luther“ enthalten, nicht aber auch Calvin Man unterscheidet verschiedene Arten von Datenbanken, so vor allem VolltextDatenbanken (z.B. Patrologia Latina online) und bibliographische Datenbanken (z.B. IBZ Online) bzw. reine Faktendatenbanken. Nach der Art der Datenbank richtet sich i.d.R. auch die Form der Recherche. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 2 1. Bibliographien 1.1. Internationale Bibliographie der geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur (IBZ) URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: nur vom Campusnetzwerk, d.h. mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem Computer innerhalb der Universität Wien aus Inhalt: Die IBZ-ONLINE weist über 2.275.000 Zeitschriftenaufsätze aus mehr als 12.000 Zeitschriften der Jahre 1983-2003 nach. Jährlich kommen über 120.000 Eintragungen mit systematischer Sacherschließung hinzu. Die IBZ-Online wird monatlich aktualisiert und ist somit aktueller als die CD-ROM Ausgabe, die halbjährlich aktualisiert wird. Die Aufsatzdaten werden durch ein Schlagwortsystem unter Berücksichtigung der Personennormdatei (PND) und der Schlagwortnormdatei (SWD) in deutsch und englisch erschlossen. So wird ein schneller Zugriff nach inhaltlichen Kriterien unabhängig von der zugrundeliegenden Sprache des Artikels ermöglicht. Zusätzlich findet sich eine wachsende Anzahl von noch nicht verschlagworteten Aufsatztiteln, die über den Gesamtindex zugänglich sind. Die Recherche ist über den Gesamtindex, Schlagwörter, Sachgebiete, Erscheinungsjahr, Ausgabe (Band, Heft), Autor, Titelstichwort, Sprache, Zeitschriftentitel, Verlag, ISSN, ZDB-ID möglich. Die Aufsätze sind mit dem Online-Bestellsystem des GBV verknüpft und können über die Online-Fernleihe oder GBVdirekt/subito bestellt werden. Eine Einschränkung der Suche durch sog. Suchoperatoren (UND, ODER, NICHT) und die Verwendung von Platzhaltern (*,?;#,!) ist möglich. 1.2. Internationale Bibliographie der Rezensionen (IBR) URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: nur vom Campusnetzwerk, d.h. mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem Computer innerhalb der Universität Wien aus Inhalt: Die IBR-Online weist interdisziplinäre, internationale, vornehmlich die Geistes- und Sozialwissenschaften berücksichtigende Rezensionen in wissenschaftlichen Zeitschriften nach. Die IBR-Online umfaßt über 830.000 sachlich erschlossenen Nachweise (1985 ff). Die Erschließung der Sachgebiete erfolgt deutsch und englisch. Die IBR-Online wird halbjährlich aktualisiert, wobei der jährliche Zuwachs ca. 60.000 Eintragungen beträgt. Die Einschränkung der Suche durch Suchoperatoren sowie die Verwendung von Platzhaltern funktioniert in derselben Weise wie bei der IBZ. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 1.3. 3 Historische Bibliographie Deutschland URL: http://www.oldenbourg.de/verlag/ahf/ - zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: nur vom Campusnetzwerk, d.h. mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem Computer innerhalb der Universität Wien aus Inhalt: Die Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland (AHF) veröffentlicht jährlich die „Historische Bibliographie“ sowie das "Jahrbuch der historischen Forschung" in Buchform. Mit diesen unentbehrlichen und seit langem bewährten Hilfsmitteln leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur regelmäßigen, umfassenden und aktuellen Dokumentation historischer Forschung. Neben den Buchausgaben sind die "Historische Bibliographie" und das "Jahrbuch der historischen Forschung" auch online zugänglich. Die Kumulation der Bände 1990 ff. der Historischen Bibliographie wird laufend ergänzt. Es sind mehr als 156.000 Titel geschichtswissenschaftlicher Arbeiten deutscher und fremdsprachiger Provenienz enthalten. Das Jahrbuch der historischen Forschung ist mit über 10.000 Titeln laufender Arbeiten eingestellt. Bibliographie und Jahrbuch dokumentieren Dissertationen, Habilitationsschriften und andere selbständige Schriften, Editionen, Aufsätze aus Zeitschriften, Beiträge aus Sammelwerken und Festschriften. Alle historischen Epochen sind vertreten: Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte, Mittelalter, Neuzeit, Moderne Welt. Den größten Anteil stellen die Titel zur deutschen und zur europäischen Geschichte. Darüber hinaus sind auch historische Forschungsarbeiten zu den außereuropäischen Räumen dokumentiert. Recherchen können wahlweise im gesamten Datenbestand oder nur innerhalb bestimmter Teilbereiche durchgeführt werden. Ein übersichtliches Suchmenü sowie eine Liste der erwähnten Orte und Personen (Benützung wird empfohlen) erleichtern die Suche. Es werden zwei Suchmöglichkeiten angeboten. Bei der Volltextsuche kann mit Stichwörtern in einem Eingabefeld quer über alle Suchfelder gesucht werden. Um zu hohe Trefferzahlen zu vermeiden, empfiehlt sich diese Suche nur bei sehr spezifischen Stichwörtern. Die Standardsuche ist die komplexe Suche, die über mehrere Suchfelder präzisere Suchanfragen und bessere Eingrenzungsmöglichkeiten bietet: Jahr: Es kann im Gesamtdatenbestand gesucht oder es können einzelne Erscheinungsjahre ausgewählt werden. Sachgruppe: Bei einer zu hohen Trefferzahl unter "(alle)" kann die Treffermenge durch Eingrenzung nach einzelnen Sachgruppen präzisiert werden. Suchen in: Der eingegebene Suchbegriff kann entweder über "alle Felder" (Voreinstellung) gesucht werden, oder man kann bestimmte vorgegebene Felder gezielt ansteuern, z.B. nur eine Autorensuche starten. Unabhängig davon kann man über die Gliederung einen bestimmten chronologischen bzw. geographischen Abschnitt auswählen, in dem dann der entsprechende Suchbegriff gesucht wird. Die Gliederungsebenen werden durch Klicken auf die Dreieckssymbole aufgeklappt. Trunkierung: Voreingestellt ist die trunkierte Suche, d.h. mit „protestant“ sucht man sowohl nach „Protestantismus“ als auch „protestantisch“ etc. Groß- und Kleinschreibung werden nicht beachtet. Mit Anführungszeichen kann man eine exakte Phrasen- bzw. Wortsuche durchführen. Dabei kann man einen Punkt als Platzhalter für ein beliebiges Zeichen verwenden. Mit „and“, „or“ und „not“ kann man verschiedene Suchbegriffe miteinander verknüpfen. Komplexere Anfragen sind damit in Kombination mit Klammern möglich. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 1.4. 4 Österreichische Historische Bibliographie URL: http://www.uni-klu.ac.at/oehb/ (Internet-Version) bzw. über: http://data.univie.ac.at/dbs/ (CD-Rom-Version) Zugang: Internet-Version frei verfügbar, CD-Rom-Version (1945-1993) mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem beliebigen Computer aus Inhalt: Die Österreichische Historische Bibliographie (ÖHB) ist eine Literaturdokumentation, die am Institut für Geschichte an der Universität Klagenfurt durchgeführt und automationsunterstützt bearbeitet wird. Die ÖHB verzeichnet die Publikationen der österreichischen Geschichtsforschung, soweit sie in Österreich erschienen sind. Beginnend mit dem Berichtsjahr 1945 sind Monographien, Reihenwerke, Artikel aus Festschriften, Sammelwerken, Zeitschriften und Periodika, aus Aufsatzsammlungen, Katalogen, Kongress- und Tagungsbänden sowie Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften, aber auch Sach- und Personalbibliographien zu historischen Themen im weitesten Sinne verzeichnet und sachlich erschlossen. Die Literaturdokumentation (Bibliographie) umfasst Publikationen zur Geschichte Österreichs ebenso wie jene zur Geschichte anderer Staaten. Die ÖHB liegt in gedruckten Jahresbänden und auf CD-ROM vor und ist auch online abrufbar. Derzeit befinden sich ca. 170.000 Titel in der Datenbank. Neben der Erfassung des Jahresbandes 2002 wird auch am ersten Ausländischen Austriaca Auswahlbibliographieband für den Zeitraum 1995 bis 1999 gearbeitet, der außerhalb Österreichs erschienene Literatur zur Geschichte Österreichs verzeichnet. Der Begriff Auswahlbibliographie bezieht sich auf die Tatsache, dass die Erfassung aller ausländischen Austriaca für den jeweiligen Berichtszeitraum nicht möglich ist. Im Gegensatz zur Internet-Ausgabe werden auf der CD-ROM auch Schlagwörter (Personen, Orte) angezeigt und bei Sammelwerken, Katalogen werden die darin vorkommenden Beiträge sofort aufgelistet, während bei der Internet-Ausgabe nur auf den Gesamttitel verwiesen wird. Weiters sind auf der CD-ROM der verwendete Thesaurus und die Zeitschriftenliste enthalten. Im Moment sind die Bearbeiter gerade mit dem Updating der CD-ROM beschäftigt, die den Zeitraum 1945 bis 2001 umfaßt. Die Online-Ausgabe enthält sofort alle neu aufgenommenen Titel. Suche: In jedem Feld erfolgt eine automatische Trunkierung (*) am Wortende! Die Aufhebung der automatischen Rechtstrunkierung erfolgt mit einem blank (= Leerschritt) und einem * (z. B. Kunst *), die Aufhebung der Linkstrunkierung mit * und einem blank (z. B. * Kunst). Groß und Kleinschreibung werden nicht berücksichtigt! Suche nach und-Verknüpfungen: Geben Sie die Suchbegriffe in ein Feld getrennt durch * ein. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 1.5. 5 Historical Abstracts Online URL: http://serials.abc-clio.com/active/start?_appname=serials&initialdb=HA – zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: nur vom Campusnetzwerk, d.h. mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem Computer innerhalb der Universität Wien aus Inhalt: Diese Datenbank enthält bibliographische Einträge zur Weltgeschichte ab 1450 bis in die Gegenwart (in Summe über 500.000). Ausgenommen sind lediglich die USA und Kanada, die in einer gesonderten Datenbank erfaßt sind. Zu jedem Eintrag findet sich ein kurzes englisches Abstract. Berücksichtigt werden gegenwärtig über 2000 Zeitschriften, was „Historical Abstracts“ (erscheint seit 1954) zu einer der führenden Bibliographien für Historiker macht. Auch für den Historiker relevante sozial- und geisteswissenschaftliche Nachbardisziplinen finden dabei Berücksichtigung. Jährlich kommen etwa 20.000 neue Einträge hinzu, so daß der jeweils aktuelle Forschungsstand widergespiegelt wird. Bei der Suche sehr hilfreich ist die Möglichkeit, den gesuchten Begriff mittels eines Indexes direkt in das Suchfeld zu übertragen, wodurch man sich nicht nur Tipparbeit erspart, sondern auch eine mögliche Fehlerquelle ausschaltet. Die Begriffe können wahlweise mit „and“ oder „or“ verknüpft werden. Da eine Trunkierung nicht möglich ist, muß man orthographische Varianten (z.B. Kopernikus und Copernicus) mittels Oder-Verknüpfung eingeben. 1.6. URL: International Medieval Bibliography (IMB) Online http://www.brepolis.net/login/overview.cfm http://data.univie.ac.at/dbs/ – zu erreichen über: Zugang: nur vom Campusnetzwerk, d.h. mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem Computer innerhalb der Universität Wien aus Inhalt: Die International Medieval Bibliography ist eine interdisziplinäre Bibliographie des europäischen Mittelalters (inkl. Nordafrika und Naher Osten) für den Zeitraum von 400 bis 1500. Das Unternehmen wurde 1967 mit Unterstützung der Medieval Academy of America begonnen. Die Herausgeber sitzen am International Medieval Institute der University of Leeds. Unterstützung findet das Projekt durch über 50 Teams von weiteren Mitarbeitern in Europa, Nordamerika, Australien und Japan. Die Datenbank umfaßt über 300.000 Artikel. Berücksichtigung fanden dabe etwa 4500 Zeitschriften und 5000 Sammelwerke (Kongreßakten, Aufsatzsammlungen, Festschriften und Ausstellungskataloge). Alle Artikel sind durch vollständige bibliographische Angaben sowie eine für Mediävisten vertraute Indizierung erschlossen. Besonders praktisch ist der Umstand, daß viele Artikel nicht nur die bibliograpischen Angaben enthalten, sondern auch eine kurze inhaltliche Charakteristik des betreffenden Aufsatzes bzw. Werks. Ebenfalls nützlich ist die direkte Verlinkung der vorkommenden Schlagwörter zum Lexikon des Mittelalters. Eine Trunkierung mittels * ist möglich. Die Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 6 Verknüpfung mittels „and“, „or“, „not“ erfolgt über ein Pulldown-Menü in der Suchmaske. Sehr hilfreich ist die einfache Übernahme von Begriffen (Schlagwörtern, Namen, etc.) aus vorgegebenen Indices. 2. Biographien 2.1. Melchior ADAM, Vitae URL: http://www.uni-mannheim.de/mateo/camenaref/adam.html Zugang: freier Zugriff Inhalt: Digitalisierte Version von Melchior Adam, Vitae (Frankfurt/Main - Heidelberg 16151620). 5 Teile: Vitae Germanorum Philosophorum; Vitae Germanorum Medicorum; Vitae Germanorum Jureconsultorum et Politicorum; Vitae Germanorum Theologorum; Vitae Theologorum exterorum principum. 546 Viten, zus. 2.815 Seiten. In seinen Vitae schildert Melchior Adam Lebenslauf und Leistung von 546 Gelehrten des Zeitraums 1400-1618 aus dem deutsch-niederländischen Sprachraum. Seine gründliche, quellennahe Darstellung ist bis heute nicht hinreichend erschlossen und ausgewertet. CAMENA publiziert hiermit eine indexierte Bildwiedergabe, flankiert von provisorischen, v. a. der thematischen Suche dienenden Volltexten. Die noch stark fehlerhaften Abschriften im HTML-Format werden in Kürze durch aufbereitete und korrigierte Fassungen im XML-Format ersetzt. 2.2. Ökumenisches Heiligenlexikon URL: http://www.heiligenlexikon.de/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Dieses Lexikon enthält die Lebensgeschichten und Legenden von über 3.000 Frauen und Männern: von Heiligen, Seligen und wichtigen Persönlichkeiten der katholischen Kirche, der orthodoxen Kirchen, aus den protestantischen Kirchen und aus der anglikanischen Kirche. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, nach Attributen und Patronaten zu suchen, sowie ein Glossar, das beispielsweise auf einen Mausklick alle 14 Nothelfer liefert. 2.3. Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon URL: http://www.bautz.de/bbkl/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Das Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon umfasst zur Zeit über 14 000 Beiträge und eine eigene Volltextsuchmaschine. Mit Hilfe der Internet-User wird es laufend aktualisiert und erweitert. Es hilft vor allem bei der Suche nach eher unbekannten kirchlichen Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) Persönlichkeiten und bietet bibliographische Angaben. 2.4. neben ausführlichen Lexikonartikeln 7 auch zahlreiche Allgemeine Deutsche Biographie URL: http://mdz.bib-bvb.de/digbib/lexika/adb/1 Zugang: freier Zugriff Inhalt: Es handelt sich um die digitalisierte Version der ADB (Leipzig 1875 ff.) im Volltext sowie die Einzelregister aller bisher erschienenen Bände der NDB. Als historisch-biographische Lexika sind die ADB (55 Bände und ein Register, 1875-1912) und die NDB (21 Bände, seit 1953) erstrangige Informationsmittel zu Personen, die im deutschsprachigen Raum in herausragender Weise wirksam waren. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart werden alle Bereiche des öffentlichen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens berücksichtigt. Die seit August 2001 vorliegende Datenbank wurde im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Kooperation der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek mit Unterstützung des Verlags Duncker & Humblot erstellt. Hierin sind die Einzelregister aller bisher erschienenen Bände der NDB und das Gesamtregister der ADB kumuliert und mit ergänzenden Informationen aus den Artikeln angereichert. Die Datenbank umfasst nicht nur die Personen, denen in der NDB oder in der ADB eigene Artikel gewidmet sind, sondern enthält auch die in den Genealogien sowie in den Einzel- und Familienartikeln erwähnten Namen. In dem neuen Gesamtregister kann über ein Suchformular oder auch über verschiedene Indizes nach folgenden Kriterien gesucht werden: Namen mit Namensvarianten, abweichenden Schreibweisen, Pseudonymen usw. Geburts-, Sterbe- oder Erwähnungsjahre Berufe mit Berufsklassifikation soziale Stellung (Adel) Konfession Geschlecht Artikelautoren Die Ergebnisse der Abfrage werden zunächst in einer Kurzliste wiedergegeben. Die Vollanzeige nennt neben weiteren Angaben zur Person die genauen Band- und Seitenangaben sowie die Namen der Autoren. Alle Artikel der ADB sind auch online verfügbar und können direkt aus der Ergebnisanzeige des digitalen Gesamtregisters aufgerufen werden. Für die Artikel der NDB mit genealogischen Angaben, Lebensläufen mit historischer Einordnung, Auszeichnungen, Nachlaß- und Werkverzeichnissen, Bibliographien, Quellen- und Porträtnachweisen sowie Grabstätten ist auf die gedruckte Ausgabe (bisher 20 Bände) hinzuweisen. 1 Über dieselbe Adresse ist übrigens auch Zedlers Großes Universal-Lexicon im Volltext abrufbar! Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 2.5. 8 Biography.com URL: http://www.biography.com/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Diese amerikanische Datenbank enthält in englischer Sprache über 25.000 Biographien lebender und historischer Persönlichkeiten. Besonders ausführlich sind naturgemäß die Darstellungen von Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts aus dem anglo-amerikanischen Raum. Daneben finden sich aber beispielsweise auch Kurzbiographien europäischer Gelehrter der Frühen Neuzeit. 2.6. Biographical Dictionary URL: http://s9.com/biography/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Dieses Lexikon enthält mehr als 28.000 Biographien bedeutender Persönlichkeiten von der Antike bis zur Gegenwart. Suchen kann man nach Geburtsjahren, Berufen, literarischen und künstlerischen Werken und anderen Schlüsselwörtern. In der Regel erhält man nur sehr knappe biographische Daten, die durch die Verwendung von Kürzeln bisweilen etwas „unhandlich“ sind. Auch diese Datenbank empfiehlt sich vor allem, wenn man jemanden aus dem angloamerikanischen Raum sucht. Praktisch ist die Möglichkeit, mit einem Mausklick aktuelle (englischsprachige) Literatur zur betreffenden Persönlichkeit zu suchen. 2.7. Biographies – Polysearch Engine URL: http://www2.hawaii.edu/~jacso/extra/egyeb/poly-bio.htm Zugang: freier Zugriff Inhalt: Es handelt sich hierbei um eine Meta-Suchmaschine, die in mehreren biographischen Datenbanken bzw. Websites nach der jeweiligen Persönlichkeit sucht, so u.a. auch in den unter 2.5. und 2.6. genannten Seiten. Darüber hinaus kann auch gezielt nach Nobelpreisträgern, Pulitzer-Preis-Gewinnern, Wissenschaftern etc. suchen. Auch hier liegt der Schwerpunkt eindeutig im anglo-amerikanischen Raum. Eine Trunkierung oder Verknüpfung von Suchbegriffen mittels Bool’scher Operatoren ist nicht möglich. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 2.8. 9 Wilson Biography Index URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort und von einem beliebigen Computer aus Inhalt: Es handelt sich hierbei um eine bibliographische Datenbank, die biographische Daten aus Zeitschriften und Monographien (auch nicht primär biographischen Inhalts) zu Persönlichkeiten von der Antike bis zur Gegenwart und aus allen Bereichen und Ländern erfaßt. Es empfiehlt sich, bei der Eingabe des Suchbegriffs den Index zu benützen. 2.9. For All the Saints Index URL: http://www.saintpatrickdc.org/ss/ss-index.htm Zugang: freier Zugriff Inhalt: Auf dieser Website finden sich über 11.000 Einträge über Heilige und Selige. Monatlich kommen zahlreiche neue hinzu. Suchen kann man wahlweise nach dem Namen des Heiligen/Seligen oder nach dem/den Tagesheiligen zu einem bestimmten Datum. Ist als Ergänzung zu dem unter 2.2 genannen Heiligenlexikon zu empfehlen. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 10 3. Lexika 3.1. Lexikon des Mittelalters URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort von jedem beliebigen Computer aus Inhalt: Das Standardwerk der Mediävistik wird hier erstmals in einer elektronischen Fassung vorgelegt. Die über 36.000 Artikel können nun auf verschiedenste Weise durchsucht, kopiert und ausgedruckt werden. Durch eigene Indizes erschlossen sind ferner die 11400 Personen-Artikel, die 1900 Städte-Artikel, 930 Artikel zu Klöstern, 890 zu Familien und 150 zu Dynastien, ferner die 92 Stammtafeln sowie die 3000 Verfasserinnen und Verfasser. Eine Suche im Volltext ist ebenso möglich wie gezielte inhaltlich-thematische Recherchen innerhalb von mehr als 80 Sachgebieten. Durch Verweise verbundene Artikel können durch einfaches Anklicken des Zielwortes aufgerufen werden. Dank der mitlaufenden Band- und Spaltenangabe läßt sich die CD-ROM auch problemlos als Register zur Buchausgabe benutzen. Die Suche erfolgt über ein einfaches Menü. Schon während der Eingabe erscheint die passende Stelle des alphabetischen Registers, so daß man über einfaches Anklicken zum betreffenden Lexikon-Artikel gelangt. Interne Verweise sind als Links unterlegt und können ebenfalls angeklickt werden. 3.2. Bertelsmann Lexikon Geschichte URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort von jedem beliebigen Computer aus Inhalt: Dieses Lexikon bietet in 12.000 Stichwörtern von A bis Z das nötige Basiswissen zum Verständnis historischer Zusammenhänge: Erläuterung wichtiger Sachbegriffe, chronologische Darstellung geschichtlicher Abläufe und Ereignisse. Biographien wichtiger Persönlichkeiten, Kurzportraits aller Länder der Erde und Kurzessays zu Schwerpunktthemen machen das Lexikon zum zuverlässigen Führer durch die Weltgeschichte, unverzichtbar für das Verständnis der politischen Gegenwartsprobleme. Da die Einträge sehr knapp gehalten sind und die angebotenen Bilder, Karten und Graphiken nicht exportiert werden können, hält sich die Brauchbarkeit sehr in Grenzen. Nur geeignet für rasche, oberflächliche Informationen zu einem (möglichst nicht zu ausgefallenen) Stichwort. Die durchaus nicht uninteressante Möglichkeit, Audio-Dateien mit OriginalTondokumenten abzuspielen, funktioniert nicht. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 11 4. Linklisten 4.1. Geschichte im Internet - Dortmunder Linkkatalog zur Geschichtswissenschaft URL: http://www-geschichte.fb15.uni-dortmund.de/links/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Der Katalog "Geschichte im Internet" verzeichnet Online-Ressourcen nach bestimmten Auswahlkriterien. Im Vordergrund dieser Bewertung stehen qualitative sowie inhaltliche Gesichtspunkte. Darunter sind besonders Wissenschaftlichkeit und Seriosität eines Angebotes zu verstehen. In Ausnahmefällen werden auch sog. populärwissenschaftliche Ressourcen verzeichnet. Hierbei erfolgt eine genaue Überprüfung und Bewertung der Seiten, da sich der Katalog auf wissenschaftliche Online-Angebote beschränkt. Grundsätzlich nicht in den Katalog aufgenommen werden kommerzielle, fachfremde und qualitativ unzureichende Angebote. Das Verzeichnis "Geschichte im Internet" wurde Anfang 1995 von Stephanie Marra gegründet. Gegenwärtig befindet sich das Angebot auf dem Webserver der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Dortmund. Es handelt sich um den ältesten geschichtswissenschaftlichen Webkatalog im deutschsprachigen Raum, der bis heute kontinuierlich gepflegt und ausgebaut wird. 2001 erfolgte die Umstellung des Katalogs auf ein datenbankbasierendes Redaktionssystem. Für die Entwicklung des Internet in Deutschland ist die Universität Dortmund ein zweifellos "geschichtsträchtiger Ort". Bereits 1984 wurde dort erstmalig ein deutscher Grossrechner an das weltumspannende Internet angeschlossen. 1991 entstand an der Universität Dortmund der erste freiwillige Nameserver-Dienst für .de (DENIC). Bis 1992 war Dortmund darüber hinaus der zentrale Knotenpunkt für den E-Mail-Verkehr in Deutschland. Im Mai 1994 entstand an der Universitätsbibliothek Dortmund mit INETBIB eine der ersten deutschen fachspezifischen Mailinglisten. Gliederung: Der Katalog ist in 16 Fachgebiete gegliedert (von A wie Antike bis Z wie Zeitgeschichte). Die einzelnen Fachgebiete sind jeweils nach einem ähnlichen Schema in Teilbereiche untergliedert: * ausgewählte Angebote * Bibliographien * Datenbanken * Einführungen * Fachverbände * Kontaktverzeichnisse * Mailinglisten * Nachschlagewerke * Quellen * Rezensionen * Zeitschriften * Zentren und Institutionen Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 12 Jedes Link ist mit einem kurzen Kommentar versehen, der die betreffende Website vorstellt und einem so bei der Suche behilflich ist. Vor allem für einen ersten Einstieg in das Internet-Angebot zu einem bestimmten Themenbereich eignet sich dieser Katalog hervorragend. Die Auswahl der Websites nach qualitativen Kriterien ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Trotz des großen Umfangs ist die Linksammlung jedoch von Vollständigkeit weit entfernt. Bisweilen wirkt die Auswahl sogar etwas willkürlich. 4.2. Labyrinth – Resources for Medieval Studies URL: http://data.georgetown.edu/labyrinth/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Das Labyrinth bietet einen nach Themen geordneten Zugang zu elektronischen Ressourcen für Mediävisten. Mittels Menüleisten und Linklisten gelangt man zu Datenbanken, Texten, Online-Diensten und Bildern im Internet. Die Auswahl erscheint bisweilen etwas zufällig und willkürlich, manche der Links funktionieren nicht mehr, da sie offenbar nicht regelmäßig überprüft und gewartet werden. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 13 5. Genderforschung 5.1. Ariadne – Datenbank für frauenspezifische Information URL: http://www.onb.ac.at/ariadne/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Ariadne ist eine Serviceeinrichtung der Österreichischen Nationalbibliothek und nimmt sich ihres frauenspezifischen Bestandes in besonderer Weise an durch: Sammeln und Aufbereiten von Literatur zur Frauen-, feministischen und Geschlechterforschung, Sichtbarmachen des historischen Bestandes, Erstellen einer Datenbank über unselbständige Literatur. Die Website enthält eine Online-Datenbank (Aufsätze zur Frauen/Geschlechterforschung seit 1990), „Frauen in Bewegung“, Historische Frauenzeitschriften, Bibliographien zur Frauen- und Geschlechterforschung, Frauennetzwerk u.v.m. Da im Hintergrund eine Allegro-Datenbank steht, läuft die Suche über verschiedene Register (Schlagwort, Autor, etc.). Zu beachten ist, daß durch * Schlagwörter gekennzeichnet sind. Sehr praktisch ist die Möglichkeit, bei der Durchsicht des Schlagwortregisters auch gleich die jeweils dazu gehörenden Kurztitel einzublenden. Automatisch mitgeliefert wird bei jedem gefundenen Titel auch die Signatur des betreffenden Werks innerhalb der ÖNB. Zusätzlich zur genannten Literaturdatenbank finden sich auch noch einige für die Geschichte der Frauenbewegung wichtige Werke im Volltext, eine Auflistung einschlägiger Bibliographien, Hinweise auf einschlägige Events, einschlägige Linklisten sowie Inhalts- und Bestandsverzeichnisse historischer Frauenzeitschriften auf dieser überaus empfehlenswerten Website. 5.2. Women’s history – Primary source documents URL: http://www.sadl.uleth.ca/nz/cgi-bin/library?a=p&p=about&c=whist Zugang: freier Zugriff Inhalt: Diese neuseeländische Website erschließt frauengeschichtlich relevante Inhalte im Internet. Bei der Suche ist wahlweise eine Oder-Verknüpfung der Begriffe („some“) oder eine Und-Verknüpfung („all“) möglich. Enthalten sind bisher knapp über 1000 Einträge. Urheberrechtlich bedenklich ist meines Erachtens der Umstand, daß die Verlinkung zu externen Websites innerhalb des eigenen Frames erfolgt und der User auf diesem Wege die wahre Herkunft der gezeigten Websites nicht sehen und sie daher auch nicht korrekt zitieren kann, ohne über eine Suchmaschine wie Google die Originalsite ausfindig zu machen. Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 14 6. Sonstiges 6.1. Archiv der Gegenwart (1931-2002) URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: mittels Unet- bzw. Mailbox-User-ID und Passwort von jedem beliebigen Computer aus Inhalt: Durchgehend seit dem 1. Juli 1931 erscheint das "Archiv der Gegenwart"; es umfaßt heute 48.000 Seiten mit über 120.000 Dokumenten. Auf der Basis der Auswertung einer Vielzahl von Nachrichtenbulletins, Pressemitteilungen, Tageszeitungen, Nachrichtenmagazinen und offiziellen Dokumentationen werden die Berichte auch aus den entlegensten Teilen der Welt von einer unabhängigen Redaktion erarbeitet. Sie erscheinen monatlich in einem ca. 80 Seiten umfassenden AdG Heft. Das "Archiv der Gegenwart" erscheint im Siegler-Verlag und ist eine umfangreiche Dokumentation über Ereignisse in Politik und Wirtschaft, die über alle Staaten der Welt berichtet; gewichtet wird nach der Bedeutung der Ereignisse. Die schnelle und komfortable Suchmaschine erleichtert dem Benutzer die Aufarbeitung von Ereignissen und den Zugriff auf zahlreiche Dokumente. Informationen, die früher nur großen Redaktionen und Archiven vorbehalten blieben, stehen per Knopfdruck zur Verfügung. 6.2. AEIOU (= Das annotierbare elektronische interaktive oesterreichische Universial-Informationssystem) URL: http://www.aeiou.at Zugang: freier Zugriff Inhalt: AEIOU ist eine umfassende (eher populäre) Darstellung Österreichs in Text, Bild, Ton und Film, gesammelt in den Österreich-Alben (Österreich-Lexikon, Musik-Geschichte mit Tonbeispielen, Musik-Kolleg Online, Bilder-Album, Video-Album, Briefmarken-Album, FotoAlbum, Sigmund Freud Album, Designer-Album, Annotationen, Österreich-Online). Hervorzuheben sind hier vor allem das 14.000 Stichwörter umfassende ÖsterreichLexikon sowie das Bilder-Album, das eine große Fülle an Bildmaterial zur Geschichte, Kunst und Kultur Österreichs bietet. 6.3. ArchiviaNet Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 15 URL: http://www.archives.ca/02/0201_e.html Zugang: freier Zugriff Inhalt: ArchiviaNet ist das Online Research and Consultation Tool des kanadischen Nationalarchivs. Man kann hier via Internet in diversen Archivbehelfen und Findbüchern suchen. Manche Dokumente sind als Bilddateien direkt zugänglich. 6.4. IEG-Maps – Server für digitale historische Karten (Institut für europäische Geschichte / Mainz) URL: zu erreichen über: http://data.univie.ac.at/dbs/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Auf diesem Webserver werden digitale Grundkarten zur deutschen und europäischen Geschichte bereitgestellt, und zwar zu den Themenbereichen Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Verkehr. Es handelt sich durchweg um neue, computergestützt erarbeitete Karten, die von Historikern konzipiert bzw. wissenschaftlich betreut und von einem Kartographen manuell digitalisiert worden sind. Eingescanntes Material wird nicht verwendet. Diese Webseite schließt damit eine noch bestehende Lücke, denn nahezu sämtliche bereits im Netz liegende historische Kartensammlungen haben in der Regel wenig Karten zum deutschen Raum, oder aber es handelt sich um mehr oder minder brauchbare, teilweise unter Umgehung des Copyrights direkt aus Geschichtsatlanten eingescannte Karten. Die hier zusammengestellten Karten sind demgegenüber neu erarbeitet und bilden einen in sich geschlossenen Datensatz, der aber durchaus erweiterungsfähig ist und in der Zukunft zu einem umfassenderen historischgeographischen Informationssystem ausgebaut werden wird. Die hier zusammengeführten Karten sind nicht georeferenziert, basieren aber i.d.R. auf einem einheitlichen Datenbezugssystem. Als Projektionsgrundlage diente eine Weltkarte im Maßstab 1:1.000.000 (Lambertsche Projektion). Die geographischen Daten wurden unter Einsatz des Kartenerstellungsprogramms THEMAK2 erarbeitet. Mittels der rechten Maustaste kann die jeweilige Karte als gif-Datei auf dem eigenen PC gespeichert werden. Die meisten Karten bieten jedoch nur einen groben Überblick und wenig Detailinformationen. 6.5. Ecole Initiative – Hypertext Encyclopedia of Early Church History URL: http://www2.evansville.edu/ecoleweb/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Die Early Church On-Line Encyclopedia (ECOLE) hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Online-Enzyklopädie der Kirchengeschichte von ihren Anfängen bis zur Reformation aufzubauen. Geboten werden neben einer Reihe von langen und kurzen Artikeln zu verschiedenen Lemmata eine Reihe von Links zu kirchengeschichtlich relevanten Texten (Konzilsdokumenten, Kirchenvätertexten, Kirchenhistorikern, Heiligenviten etc.) in englischer Übersetzung sowie eine Linksammlung zu einschlägigem Bildmaterial. Negativ zu vermerken ist der Umstand, daß nicht alle Links funktionieren und daß der Punkt „Chronology“ ebenfalls ins Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 16 Leere bzw. zu einer Fehlermeldung führt. Doch da es sich bei diesem Projekt, wie die Autoren der Seite betonen, um „work in progress“ handelt, bleibt zu hoffen, daß diese Fehler in absehbarer Zeit behoben werden. 6.6. Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters / ÖAW URL: http://www.oeaw.ac.at/ksbm/ Zugang: freier Zugriff Inhalt: Die Homepage der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters enthält sehr hilfreiches bibliographisches Material für alle, die mit der Bearbeitung von Handschriften zu tun haben. Unter dem Punkt „Bibliographie zu österreichischen Handschriften“ findet sich eine sehr umfangreiche Sammlung von Literaturangaben zu allen erfaßten österreichischen Handschriften. Daneben gibt es auch eine ausgezeichnete Linksammlung sowie die wirklich beachtenswerte Wasserzeichensammlung „WZMA“ (Wasserzeichen des Mittelalters). Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 17 Suchaufgaben Suchaufgabe 1: Suchen Sie die Websites aller österreichischen Archive! beste Lösung: Dortmunder Linkkatalog „Geschichte im Internet“ Suchaufgabe 2: Suchen Sie Online-Bibliographien zur Frühen Neuzeit! beste Lösung: Dortmunder Linkkatalog „Geschichte im Internet“ Suchaufgabe 3: Suchen Sie Publikationen zum Thema „Luther in Wittenberg“! beste Lösung: historische Bibliographie Deutschland bzw. IBZ Suchanfrage: luther and wittenberg Suchaufgabe 4: Suchen Sie Daten zur Biographie des Agrippa von Nettesheim (1486-1535)! Lösungsmöglichkeiten: Vitae des Melchior Adam sowie ADB/NDB-digital oder Internationaler biographischer Index (Saur-Verlag) bzw. http://www.bautz.de/bbkl/ Suchaufgabe 5: Suchen Sie alle Heiligen, die als Attribut einen Bär haben! Lösung: www.heiligenlexikon.de Suchaufgabe 6: Was passierte heute vor 70 Jahren in Österreich? Lösung: Archiv der Gegenwart Suchaufgabe 7: Suchen Sie ein Bild, das die Abdankung Metternichs zeigt! Lösung: AEIOU – Bilder-Album Datenbanken und andere elektronische Hilfsmittel für Historiker (S. Reisner) 18